<html>
  <head>
    <meta content="text/html; charset=UTF-8" http-equiv="Content-Type">
  </head>
  <body text="#000000" bgcolor="#FFFFFF">
    <div class="moz-cite-prefix">Hi,<br>
      <br>
      ich wollte mich aus der Debatte eigentlich rausziehen, will das
      auch noch immer. Aber von Konsequenz halte ich ja nur dann etwas,
      wenn sie über sich selbst hinaus wächst. Und Eckhards Mail an
      Peter fand ich in Bezug auf Götz Werner wirklich interessant:<br>
      <br>
      "Wenn man bei seinen Vorträgen genau hinhört – also nicht bloß
      das, was man hören will – dann fällt auf, dass er niemals das ganz
      wichtige vergisst: Die allerallererste Maßnahme bei Einführung
      seines BGE ist die Abschaffung aller Einkommens-, Gewinn- und
      Kapitalsteuern! Alle Gewinne aus Geldanlagen werden offiziell
      steuerfrei und können zu 100% gleich wieder angelegt werden."<br>
      <br>
      Bevor ich hier in den Verteiler gesprungen war, hatte ich Anfang
      August vor allem dieses Thema in einer Mail an die Initiative
      Unternimm die Zukunft um Götz Werner in Frageform angesprochen.
      Geantwortet wurde mir nicht, was wohl genug der Antwort ist. Ich
      kopiere den Text der damaligen Mail mal unten mit rein.<br>
      <br>
      Als Götz Werner vor etlichen Jahren durch die Talkshows zu tingeln
      begann, war mein erster Gedanke, dass der Eigentümer einer
      Drogerie-Handelskette nun wirklich ein sehr egoistisches Interesse
      an einem bGE haben könnte: Die kleinen Leute würden plötzlich mehr
      Kohle für Duschgel und Wimpernpampe haben und sich vielleicht
      etwas ökiger lieber bei dm als bei Aldi eindecken und ansonsten
      auch einfach ein bisschen mehr Geld in diesem Marktsegment
      verballern. Wasser auf die Rendite eines Herrn Werner.<br>
      Als ich dann begann, mich etwas intensiver mit dem bGE zu
      befassen, war ich mir nicht mehr sicher. Die Argumente von den
      Leuten um Werner sind schon sehr gutmenschelnd aufgezogen. In der
      Beziehung m. E. sogar die besten Argumente in der ganzen Debatte.
      Zudem hat Werner das dm-Kapital offenbar in eine Stiftung versenkt
      und seinen Kindern das Erbe entzogen. Vielleicht will der Herr ja
      doch eine Wohlfahrtsgesellschaft von Freien und Gleichen?
      Vielleicht ist's aber auch nur ein geschickter PR-Mythos?<br>
      <br>
      Dass die sich nicht die Mühe gemacht haben, mir zu antworten,
      nicht mal eine kleine Höflichkeitsmail à la "interessant, aber Sie
      werden Verständnis haben, dass ...", und dass Eckhard klar sagt,
      dass Götz Werner plötzlich giftig wurde als die Steuerfreiheit auf
      jegliches Kapital in deren bGE-Modell angesprochen wurde, macht
      die Sache wohl hinreichend durchsichtig: Ein bGE à la Werner wäre
      einfach der schnellere Umbau Richtung Feudalismus als andere
      neoliberale Methoden. Wobei man's politisch dann wohl eher als
      einen Zug zur Volksgemeinschaft deuten muss: Der deutsche Pöbel
      soll mit einem bGE befriedet werden, die Mittelschichten werden
      noch weiter ihrer materiellen Substanz beraubt und das deutsche
      Kapital hat erstens zusätzliche materielle Kapazitäten für
      künftige Auseinandersetzungen mit den USA einerseits, Asien
      andererseits, zweitens den hauseigenen Pöbel soweit
      zufriedengestellt, dass sich erst recht kein Deutscher mehr
      darüber einen Kopf macht, was Deutschland an Barbarei in der Welt
      bedeutet. Ach, Marlene, say it again and again: Nie wieder
      Deutschland. Von wegen, leider.<br>
      <br>
      <br>
      Dich, lieber Peter, möchte ich darauf hinweisen, dass ein paar
      interessantere bGE-Modelle kursieren. Nicht dass ich einen
      perfekten Überblick hätte, aber hinweisen kann ich dich zumindest
      auf Folgendes:<br>
      - Die LINKE hat m. E. das einzige bGE-Modell aller politischen
      Parteien in der Diskussion, das diesen Namen auch verdient. Es ist
      m. E. ok, hat nur den Haken, dass ich wie du ein
      Konsumsteuermodell favorisiere und die LINKE hauptsächlich bei
      Einkommensbesteuerung bleibt.<br>
      - Das Dilthey-Modell ist ein Mischmasch aus Konsumsteuer und so
      Sachen wie Finanztransaktionssteuer. M. E. ist es vor allem
      deshalb von außerordentlichem Interesse, weil es eine wirklich
      gute Idee in Bezug auf die Import-/Export-Beziehungen formuliert:
      Eine sozialstaatliche Grenzsteuer mit tendenziell internationaler
      Ausrichtung. Verena hat angedeutet, dass ihr das schleierhaft ist.
      Was mir wiederum schleierhaft ist. Ist eine simple und gute Idee.<br>
      - Ich habe ein ziemlich vage konzipiertes bGE-Modell hier in die
      Debatte geworfen, das dem Konsumsteuergedanken komplett verhaftet
      bleibt, aber auch Kapital besteuert. Ist mit sehr unspezifischen
      Zahlen formuliert, mehr eine Skizze. Zudem gibt's auch ein paar
      gröbere logische Schnitzer hier und da (vor allem in der
      Geschichte über die Oma und die Weltreise). Aber die
      grundsätzliche Idee sollte rüberkommen, vgl. <a
        class="moz-txt-link-freetext"
href="https://listi.jpberlin.de/pipermail/debatte-grundeinkommen/2014-September/003974.html">https://listi.jpberlin.de/pipermail/debatte-grundeinkommen/2014-September/003974.html</a>
      und bei Interesse vielleicht auch noch mal meinen ersten Beitrag
      hier in der Debatte:
      <a class="moz-txt-link-freetext"
href="https://listi.jpberlin.de/pipermail/debatte-grundeinkommen/2014-August/003932.html">https://listi.jpberlin.de/pipermail/debatte-grundeinkommen/2014-August/003932.html</a><br>
      - Verena Neddens Modell dürfte für dich knochenharten Realisten
      zumindest den Vorzug haben, dass es knochenhart realistisch
      rüberkommt. Ich habe mich damit nicht sehr eingängig befasst, da
      es mir in den Forderungen zu kurz gegriffen bleibt. Verena hat
      aber zumindest den Vorzug, dass sie die Sache von den derzeitigen
      juristischen Rahmenbedingungen her in Angriff nimmt. Es lohnt
      daher vermutlich, sich damit näher auseinanderzusetzen. Ich weise
      eigentlich nur deshalb darauf hin, weil ich Verena zu Dank
      verpflichtet bin, da sie mich darauf gebracht hat, wie radikal die
      gesamte Steuer-, Sozialversicherungs- und Hartz4-Gesetzgebung
      sowohl vorm BVerfG wie auch in der politischen Diskussion
      angegriffen werden könnte. Ich bin daher auch der Meinung, dass
      die derzeitigen juristischen Rahmenbedingungen überhaupt gar nicht
      so interessant sind wie Verena sie findet. Eine echte politische
      Bewegung für ein bGE müsste m. E. auch den juristischen Überbau in
      so vielen Hinsichten rebooten, dass ohne eine
      Zwei-Drittel-Mehrheit in den Parlamenten demokratisch ohnehin kein
      echter Weg für ein gutes bGE gebahnt werden kann. Hätte man die in
      der Tasche, sollte man sich selbstverständlich sehr genau
      überlegen, inwiefern man angefangen beim GG die juristische
      Formatierung umschreiben sollte.<br>
      <br>
      <br>
      Ansonsten nehme ich zur Kenntnis, dass weder Matthias noch sonst
      jemand Interesse daran bezeugt hat, meine Angriffsidee gegen das
      bestehende System, also mein Buchprojekt, in irgendeiner Weise
      weiterverfolgen zu wollen. Ich hatte ja gefragt, ob ich meine
      Materialien irgendwie hochladen könnte, damit andere Leute sich
      der Sache annehmen und zumindest auf den einen oder anderen Junk
      von mir dabei zurückgreifen können. Null Reaktion darauf. Mit der
      darin liegenden narzißtischen Kränkung kann ich um. Ist ja bloß
      die Standardbeziehung zwischen der Welt und mir. Politisch
      allerdings finde ich das bedenklich, weil mir das zu heißen
      scheint, dass es entweder nicht genug Interesse oder genug
      Kapazitäten innerhalb der Bewegung gibt, die Sache zu verfolgen,
      oder dass ich da vielleicht doch einfach Schwachfug verfolgt habe
      bzw. die Sache nicht hinreichend klargemacht habe. Letztere beiden
      Möglichkeiten halte ich für die unwahrscheinlicheren. Und das
      wirft für mich ein echt tristes Bild auf diesen Verteiler.<br>
      <br>
      Ich hatte mich ja schon früher dieses Jahr im Rahmen des
      Petitionsaufrufs ans EU-Parlament, die Möglichkeiten eines bGE zu
      eruieren, schwer darüber gewundert, dass die notwendigen
      Unterschriften nur so gerade eben erreicht wurden. Angesichts der
      Geschwindigkeit und Massivität der Verarmung und politischen
      Entmündigung in Südeuropa erschien mir dieser geringe Elan für ein
      bGE absurd, erschütternd, ein Indiz dafür, dass gemäßigte linke
      Ideen echt keine Chance mehr haben und der Kampf der nächsten
      Jahrzehnte in Europa wohl eher zwischen einer faschistoid sich
      formierenden Kapitalfront und den radikalen und gewalttätigen
      Systemgegnern verlaufen wird. Wer da den kürzeren ziehen wird,
      scheint mir geschichtlich ziemlich ausgemacht. Will irgendwer
      einen bewaffneten Kampf gegen Hightech-Drohnen, Panzer-Meere und
      das gesamte ABC-Arsenal der Militärs? Ich würde mir solche
      Revolutionsromantizismen lieber abschminken, ganz ehrlich. Oder
      ernsthaft anfangen, das Militär personell und ideologisch zu
      unterwandern bzw. aufzuklären. Vor allem das US-Militär, wozu wohl
      kein EU-Bürger so leicht fähig sein wird ...<br>
      Das bGE als New Deal hätte demgegenüber wirklich die Chance, das
      System zu stabilisieren UND die politische Linke zu stärken.
      Beides erscheint mir sinnvoller als ein ww3 und/oder eine
      mordlüsternde politische Auseinandersetzung zwischen den vom
      Kapital gekauften Prolls und den Prolls, die niemand mehr braucht.<br>
      <br>
      Liebe Grüße,<br>
      <br>
      Bert<br>
      <br>
      <br>
      PS: Mailtext an die Initiative Unternimm die Zukunft von Anfang
      August ...<br>
      <br>
      <meta http-equiv="CONTENT-TYPE" content="text/html; charset=UTF-8">
      <p style="margin-bottom: 0cm">... Sehr geehrte Herren Birtolonu
        und
        Grether,</p>
      <p style="margin-bottom: 0cm"><br>
      </p>
      <p style="margin-bottom: 0cm">ich habe mich die vergangenen Tage
        ein
        wenig mit den Inhalten Ihres Webauftritts
        <a href="http://www.unternimm-die-zukunft.de/">www.unternimm-die-zukunft.de</a>
        befasst und möchte mich einerseits bei Ihnen und allen Ihre
        Initiative tragenden Personen dafür bedanken, dass Sie sich für
        ein
        vernünftiges gesellschaftliches Zukunftsmodell engagieren,
        andererseits gerne einige Anmerkungen machen und einige Fragen
        stellen, von denen ich hoffe, dass Sie oder jemand in Ihrer
        Initiative sie mit Antworten würdigen mag. Dafür diskutiere ich
        im
        Folgenden die mir am interessantesten erscheinenden Aspekte der
        durch
        Ihre Website in die Debatte eingebrachten Beiträge. Da der Text
        etwas länger geworden ist, habe ich die sich im Verlauf meiner
        Überlegungen ergebenden Fragen übersichtshalber noch einmal am
        Ende
        des Textes zusammengefasst.</p>
      <p style="margin-bottom: 0cm"><br>
      </p>
      <p style="margin-bottom: 0cm">Etliche der auf Ihrer Website stark
        gemachten Argumente für ein bedingungsloses Grundeinkommen finde
        ich
        sehr richtig und sprachlich schön gewählt. Besonders gefällt mir
        Ihre Betonung der Ermutigung, die ein bedingungsloses
        Grundeinkommen
        höchstwahrscheinlich bei fast allen bewirken könnte, die sich
        äußerlich oder innerlich von der heutigen gesellschaftlichen
        Wirklichkeit "abgehängt", abgestoßen, unter Druck gesetzt
        oder verlassen, alleingelassen fühlen. Eine Stärkung des
        individuellen Urvertrauens, von der Gesellschaft als Lebendiges
        gehalten und gewollt zu sein, nicht mehr womöglich bloß
        überflüssig, vernachlässigt, ausgebeutet oder fremdbestimmt
        existieren zu dürfen, könnte meines Erachtens tatsächlich die
        Möglichkeiten des Menschlichen auf eine Weise beflügeln, die
        heute
        niemand erahnen kann.</p>
      <p style="margin-bottom: 0cm"><br>
      </p>
      <p style="margin-bottom: 0cm">Neben dieser edlen Idee eines
        gemeinschaftlichen Fortschritts in selbstbestimmender Würde und
        Freiheit erscheinen mir folgende auf Ihrer Website diskutierten
        Aspekte von herausragendster Bedeutung:</p>
      <ol>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm">der erwünschte Effekt einer
            weitgehenden Verhinderung von Armut wenigstens in
            Deutschland,</p>
        </li>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm">das starke Plädoyer für die
            Ersetzung von Sanktionsmechanismen durch Anreizmechanismen
            im Wirtschaftsleben, also insbesondere die Befreiung der
            Arbeit/Lohnkosten von den für die öffentlichen Haushalte und
            Sozialsysteme erhobenen Einkommensteuer und
            Sozialversicherungen einerseits, von der Gängelung durch die
            öffentliche Arbeitsverwaltung andererseits,</p>
        </li>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm">die Argumentation für eine
            Stärkung der Position der einzelnen Arbeitsperson gegenüber
            Mobbing und unangenehmen Arbeitsbedingungen, was
            höchstwahrscheinlich zu einer gesamtgesellschaftlichen
            Reduzierung der durch solche Belastungen hervorgerufenen
            sozialpsychologischen und sozialmedizinischen Folgekosten
            führen würde,</p>
        </li>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm">die Betonung des historischen
            Zugs zur Automatisierung der Industrie, des dadurch der
            Gesellschaft zufallenden Güterreichtums und der dadurch frei
            werdenden Kapazitäten für soziale Kulturarbeit,</p>
        </li>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm">die Favorisierung einer
            einfachen Transparenz der Einnahmenseite des Staatshaushalts
            und die Reduzierung der Staatsbürokratie,</p>
        </li>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm">der Finanzierungsvorschlag über
            eine Umsatzsteuer als einziger Steuer,</p>
        </li>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm">die Auseinandersetzung mit der
            Befürchtung, ein bedingungsloses Grundeinkommen würde zu
            einem Zusammenbrechen der wirtschaftlichen Tätigkeiten
            führen, weil zu wenige Menschen unter der Voraussetzung
            einer allgemeinen Existenzsicherung gewillt sein könnten,
            überhaupt noch zu arbeiten.</p>
        </li>
      </ol>
      <p style="margin-bottom: 0cm"><br>
      </p>
      <p style="margin-bottom: 0cm">Da mir das Zitat aus André Presses
        Dissertation auf
        <a
href="http://www.unternimm-die-zukunft.de/de/zum-grundeinkommen/kurz-gefasst/prinzip/">http://www.unternimm-die-zukunft.de/de/zum-grundeinkommen/kurz-gefasst/prinzip/</a>
        beim ersten Blick abstrakt und unverständlich, aber interessant
        wegen der Andeutung auf eine volkswirtschaftliche Abschätzung
        von
        ökonomischen Veränderungen durch die Einführung eines
        bedingungslosen Grundeinkommens erschien, bin ich dem Link zu
        seiner
        Dissertation gefolgt und habe sie zur Kenntnis genommen. Soweit
        ich
        erkennen kann, stellt die Dissertation die umfangreichste
        Auseinandersetzung mit der gesamten Thematik auf Ihrer Website
        dar.
        Beim Lesen der Dissertation habe ich festgestellt, dass das 6.
        Kapitel seiner Dissertation, dem das Zitat auf Ihrer Website
        entnommen ist, abgesehen von einigen interessanten
        Nebenbetrachtungen
        insofern nur von schwachem Interesse für die Diskussion um das
        bedingungslose Grundeinkommen ist, als es bloß eine statistische
        Abschätzung dafür unternimmt, die volkswirtschaftlichen
        Gesamtkosten für eine Verhinderung der Einkommensarmut in
        Deutschland zu unternehmen. Da er dabei eigentlich nur ein
        rechnerisches Modell für Transferzahlungen an die ärmsten
        Haushalte
        entwirft, verlässt er meines Erachtens die Thematik eines
        bedingungslosen Grundeinkommens. Sieht man von verdeckter Armut
        ab,
        ließe sich dieses rein rechnerische Modell auch durch eine
        Anhebung
        der aktuellen Hartz4-Sätze praktisch umsetzen. Dies wäre sogar
        deutlich naheliegender. Sein Ergebnis hinsichtlich des
        Finanzierungsbedarfs zur Verhinderung von Einkommensarmut in
        Deutschland mag zwar quantitativ interessant sein: "Weniger als
        sieben Prozent dieser 300 Milliarden Euro hätten ausgereicht, um
        das
        hier vorgestellte Grundeinkommenskonzept zu finanzieren, das
        heißt
        Deutschland armutsfrei zu machen. [...] Das heißt im Jahr 2003
        hätte
        weniger als ein Prozent des Nettoeinkommens von 1296 Milliarden
        Euro,
        zusätzlich im Sinne des oben beschriebenen Konzepts als
        Grundeinkommen verteilt, die Armut aus Deutschland verbannt."
        (S. 142/162 [Seitenzählung der Dissertation/des PDF-Dokuments])
        "Sind die Kosten der jährlichen Verwaltungsarbeit rund fünf
        Prozent der auszuzahlenden Summen, dann sind die jährlichen
        Gesamtkosten der Finanzierung des vorgeschlagenen
        Grundeinkommenskonzepts 16,525 Milliarden Euro, das heißt unter
        1,3
        Prozent des jährlichen Nettoeinkommens aller privaten Haushalte
        von
        1296 Milliarden Euro (vgl. Tabelle 6.1)." (S. 149/169) </p>
      <p style="margin-bottom: 0cm">Dennoch bleibt diese
        Auseinandersetzung
        für den Diskussionsrahmen um das bedingungslose Grundeinkommen
        insofern enttäuschend, als der eigentliche Knackpunkt der
        Finanzierbarkeit eines tatsächlich bedingungslosen
        Grundeinkommens
        gar nicht näher beleuchtet wird. Da ich davon ausgehe, dass Sie
        die
        Dissertation bewusst in Ihre Website einbinden wollen, würde ich
        Ihnen daher raten, die auf
        <a
href="http://www.unternimm-die-zukunft.de/de/zum-grundeinkommen/kurz-gefasst/prinzip/">http://www.unternimm-die-zukunft.de/de/zum-grundeinkommen/kurz-gefasst/prinzip/</a>
        aus der Dissertation zitierte Passage durch erhellendere
        Ergebnisse
        der Dissertation zu ersetzen. Das jetzige Zitat formuliert
        mathematisch verklausuliert nur den eher banalen Gedanken, dass
        ein
        staatlicher Eingriff in die Höhe des volkswirtschaftlichen
        Einkommens einen entsprechend hohen Finanzierungsbedarf
        produziert.
        Insbesondere die ersten beiden Kapitel der Dissertation fand ich
        sehr
        lesenswert. Ansonsten scheinen mir die beiden folgenden
        Abschnitte
        aus der Dissertation die bedeutsamsten Betrachtungen
        darzustellen und
        sich daher für eine Zitation auf Ihrer Website zu eignen:</p>
      <ul>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm">"So werden Importe aus Ländern
            mit geringen Sozialstandards, etwa China, in Deutschland
            lediglich mit der Mehrwertsteuer belastet (vgl. WERNER
            (2008, S. 194)). Die Preise für in Deutschland hergestellte
            Produkte enthalten hingegen die Steuer- und Abgabenlast des
            deutschen Sozialstaates. Würde an Stelle aller Steuern und
            Sozialabgaben nur noch die Konsumsteuer verbleiben, würde
            diese voll auf die Importgüter angewandt." (S. 74/94, vgl.
            auch S. 79-91/99-101) Abgesehen von der grundlegend
            bedeutsamen Überlegung, dass der
            Industriearbeitsgesellschaft durch Automatisierung zunehmend
            die industrielle Arbeit ausgeht und es daher grundsätzlich
            nicht sinnvoll ist, den Sozialstaat weiterhin über Steuern
            und Sozialversicherungen zu Lasten des Produktionsfaktors
            Arbeit zu finanzieren und abgesehen von den
            beschäftigungswirksamen Anreizeffekten einer reinen
            Konsumbesteuerung stellt diese Überlegung zur derzeitigen
            Befreiung der Importe von den Kosten des Sozialstaats meines
            Erachtens das bestes Argument für eine Umstellung auf eine
            ausschließliche Konsumbesteuerung dar.</p>
        </li>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm">"Ergebnis: Das durchschnittliche
            Haushaltseinkommen (d. m. H.) aus Arbeit ist pro Euro des d.
            m. H. aus Nichtarbeit umso größer, je größer das d. m. H.
            aus Nichtarbeit ist.</p>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Dieses empirische Ergebnis kann
            als Gegenargument zur häufig zu hörenden Meinung dienen,
            dass umso weniger Arbeitswillige zu finden sein werden, je
            höhere Einkommen aus Nichtarbeit bereitstehen." (S. 115/135)
            Dies ist ein ausgezeichneter empirischer Beleg gegen die
            Befürchtung, ein bedingungsloses Grundeinkommen würde zu
            massenhafter Arbeitsverweigerung führen. Allerdings möchte
            ich methodenkritisch zu bedenken geben, dass dieses Ergebnis
            ein Fehlschluss sein könnte. Da André Presse sein Argument
            nur auf statistisch aggregierten Zahlen, nämlich auf dem
            durchschnittlichen Einkommen von verschiedenen Gruppen von
            Einkommensbeziehern aufbaut, könnte sich seine
            Schlussfolgerung als falsch erweisen. Möglich wäre immerhin,
            dass sich insbesondere die Gruppen mit höheren Einkommen vor
            allem aus Personen zusammensetzen, von denen die einen ein
            hohes Abeitseinkommen ohne nennenswertes
            Nichtarbeitseinkommen, die anderen ein hohes
            Nichtarbeitseinkommen ohne nennenswertes Arbeitseinkomen
            erzielen. Eine nähere empirische Betrachtung der
            Arbeitseinkommen aller Menschen mit Nichtarbeitseinkommen
            könnte Herrn Presses Schlußfolgerung validieren. Dies wäre
            ein lohnenswertes Unterfangen. Sollte sich die
            Schlussfolgerung als wahr erweisen, wäre sie ein
            vorzügliches Argument gegen alle, die vehement befürchten,
            dass ein bedingungsloses Grundeinkommen zur massenhaften
            Arbeitsverweigerung führen würde.</p>
        </li>
      </ul>
      <p style="margin-bottom: 0cm"><br>
      </p>
      <p style="margin-bottom: 0cm">Folgende Detailkritiken an Herrn
        Presses Dissertation haben sich mir während der Lektüre
        aufgedrängt. Diese könnten Sie und/oder den Autor, dem Sie meine
        Mail vielleicht zukommen lassen möchten, eventuell
        interessieren.
        Außerdem ergaben sich in der Auseinandersetzung mit Herrn
        Presses
        Dissertation meine Fragen an Sie.</p>
      <ul>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Auf S. 28-30/48-50 wird das
            heutige steuerliche Existenzminimum von 650 Euro bei einem
            gegenüber dem heutigen Umsatzsteuersatz von 7 % bzw. 19 %
            auf 100 % erhöhten Umsatzsteuersatz einfach als 325 Euro
            angenommen. Wenn ich es richtig verstehe, wird das
            Existenzminimum auf 325 Euro mit dem Argument angesetzt,
            dass die Staatsquote und damit die gesamte Steuerlast im
            Durchschnitt bei etwa 50 % liegt. Fußnote 9 (S. 28/48)
            allerdings verweist darauf, dass die durchschnittliche (aus
            der Staatsquote abgeleitete) Steuerlast keineswegs der
            Steuerlast entspricht, die auf jedem einzelnen Produkt
            lastet. Grundlegend wäre daher die Frage zu beantworten, wie
            sich die Steuerlast heute tatsächlich insbesondere bei jenen
            Produkten darstellt, die maßgeblich für das Existenzminimum
            sind. Allein die heutigen USt-Sätze von 7 und 19 % dürften
            zu einem verzerrenden Effekt führen, da im Existenzminimum
            überdurchschnittlich viele Güter zu einem USt-Satz von 7 %
            beinhaltet sein dürften. Andere Steuern dürften andere
            Verzerr-Effekte bewirken. Mein Verdacht wäre, dass 325 Euro
            steuerbefreite Kaufkraft niedriger ist als die 650 Euro
            heutiges Existenzminimum. Da Herrn Presses Dissertation
            keine detaillierteren Überlegungen dazu anstellt, welche
            volkswirtschaftlichen Konsequenzen sich bei der Einführung
            eines über eine alleinige Umsatssteuer finanzierten
            bedingungslosen Grundeinkommens heute abschätzen lassen,
            scheinen mir diese Überlegungen zur Höhe eines
            steuerbefreiten Existenzminimums ohnehin nur illustrativen
            Charakter zu haben. Zumindest schärfen sie den Blick für
            eine grundlegende Frage: Mit wieviel Gesamtsteueranteil wird
            heute ein für das Existenzminimum charakteristischer
            Warenkorb belastet? Eine Klärung dieser Frage könnte eine
            empirisch fundierte Auskunft dazu geben, wie hoch ein
            bedingungsloses Grundeinkommen nach Umstellung des
            Steuersystems auf eine ausschließliche Umsatzsteuer
            ausfallen müsste bzw. sollte.</p>
        </li>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm">"Wie in Abschnitt 6.8 genauer
            ausgeführt, wird mit einem Grundeinkommen in Höhe von 900
            Euro die Armutsgrenze deutlich überschritten. Würde ein
            Grundeinkommen, der Logik aus Abschnitt 2.1.5 folgend, nach
            völliger Umstellung zur Mehrwertsteuer 900 Euro betragen,
            würden hierdurch Konsumausgaben in Höhe von 1800 Euro von
            der Mehrwertsteuerlast befreit. Für Ausgaben von 1.800 Euro
            pro Monat (in Bruttopreisen) wird mithin die darin
            enthaltene Mehrwertsteuer für alle erstattet. Durch eine
            Zahlung in dieser Höhe lägen die Einkünfte aller Menschen in
            Deutschland oberhalb der Armutsgrenze." (S. 30/50)<br>
            Diese Logik erscheint mir nicht schlüssig. Für alle, die nur
            die negative Mehrwertsteuer in Höhe von 900 Euro als einzige
            Einkunft erhielten, betrügen die Konsumsausgaben auch nur
            900 Euro und entsprechend würden auch nur 450 Euro an
            Mehrwertsteuer erlassen. Für alle, die zusätzliche Einkünfte
            von x < 900 Euro erzielen würden, wären die
            Konsumausgaben bei 900 Euro + x < 1800 Euro und die
            Mehrwertsteuererstattung bei 450 Euro +x/2 < 900 Euro.
            Dieser Einwand mag etwas kleinlich wirken. Herr Presse hätte
            ihn leicht durch folgende Umformulierung vermeiden können:
            "Für Ausgaben von 1.800 Euro pro Monat (in Bruttopreisen)
            wird mithin die darin enthaltene Mehrwertsteuer für alle
            [mit entsprechend hohem Einkommen] erstattet." </p>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Herr Presse geht hier implizit
            ganz selbstverständlich von der Perspektive derjenigen aus,
            die in diesem Modell Nettozahler wären, und versucht ihnen
            das Konzept eines bedingungslosen Grundeinkommens als
            Steuerfreibetrag schmackhaft zu machen. Das ist politisch
            sicherlich sinnvoll, allerdings muss der Begriff "alle" eben
            auch die Perspektive derjenigen beinhalten, die in diesem
            Modell Nettoempfänger wären. Über diese Kleinigkeit bin ich
            vor allem deshalb gestolpert, weil die Formulierung
            "Vorschläge zu seiner Realisierung" im Untertitel der
            Dissertation bei mir die Erwartung geweckt hatte, dass Herr
            Presse tatsächlich ein konkretes bedingungsloses
            Grundeinkommens-Modell hinsichtlich seiner Realisierbarkeit
            und seiner volkswirtschaftlichen Konsequenzen betrachten
            würde. Diese Erwartung wurde insbesondere durch das 6.
            Kapitel enttäuscht. Aber auch an dieser Stelle hätte ich
            mehr erwartet, nämlich zumindest eine weitergehende Klärung
            der Frage, wie die Höhe eines künftigen Grundeinkommens
            abzuschätzen wäre. Wie ich im vorhergehenden Punkt schon
            angemerkt habe, ist es nämlich keineswegs ausgemacht, dass
            ein typischer Warenkorb eines heutigen
            Ein-Personen-Haushalts mit einem Einkommen von 900 Euro
            insgesamt eine Steuer- und Sozialabgabenlast von etwa 50
            Prozent dieses Einkommens entsprechend der Staatsquote
            trägt, also 450 Euro. </p>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Nehmen wir nur mal an, es ließe
            sich statistisch nachweisen, dass die heutige
            Gesamtsteuerlast eines solchen Haushalts über alle direkten
            und indirekten Steuern einschließlich Sozialversicherungen
            heute unterdurchschnittlich nur 40 Prozent (Fall 1) oder
            überdurchschnittlich sogar 60 Prozent (Fall 2) ausmachen.
            Dann könnte ein solcher Haushalt heute einen Konsum von 540
            Euro (Fall 1) bzw. 360 Euro (Fall 2) mobiliseren, der Rest
            wären jeweils Steuern und Sozialabgaben. Nach einer
            Umstellung des gesamten Steuersystems auf eine Umsatzsteuer
            von 100 Prozent müsste demnach sein Einkommen 1.080 Euro
            (Fall 1) bzw. 720 Euro (Fall 2) betragen, um die gleiche
            Kaufkraft mobilisieren zu können wie vor der Umstellung. Der
            entscheidende Punkt Ihres Vorschlags zu einer Einführung
            eines bedingungslosen Grundeinkommens ist ja gerade eine
            radikale Umstellung des Steuersystems auf eine alleinige
            Umsatzsteuer. Wohlhabendere Einkommensgruppen, die Ihre Idee
            nicht hinsichtlich ihrer gesamtgesellschaftlichen Vorzüge,
            sondern nur nach dem egoistischen Kalkül der eigenen
            Konsumkraftverbesserung bzw. -verschlechterung bewerten
            möchten, können ihre Steuerberater fragen, ob das für sie
            vorteilhaft oder nachteilig wäre. Das dürfte dank der
            heutigen Vielzahl von unterschiedlichen Steuern von Fall zu
            Fall unterschiedlich sein. Das allgemeine und von Ihnen ja
            auch stark gemachte Interesse einer Verhinderung von Armut
            aber macht es meines Erachtens zumindest notwendig, genauere
            Abschätzungen dazu vorzunehmen, welche Auswirkungen eine
            solche Steuerumstellung auf die unteren Einkommensgruppen
            hätte, insbesondere auf jene, die nach der Umstellung
            ausschließlich von der Höhe des bedingungslosen
            Grundeinkommens leben müssten. Ob nach einer solchen
            Umstellung ein Einkommen von 1.080 Euro (Fall 1) oder von
            720 Euro (Fall 2) nötig wäre, um einen Konsum finanzieren zu
            können, der der heutigen typischen Kaufkraft eines
            Ein-Personen-Haushalts mit einem verfügbaren Einkommen von
            900 Euro entspricht, macht immerhin einen nicht ganz
            unbeträchtlichen Unterschied, hochgerechnet auf die 80,839
            Millionen Personen, von denen Herr Presse im 6. Kapitel
            ausgeht, immerhin einen Unterschied von 1.080 Euro * 12
            Monate * 80,839 – 720 Euro * 12 Monate * 80,839 =
            1.047.673.440.000 Euro – 698.448.960.000 Euro =
            349.224.480.000 Euro, also fast 350 Milliarden im Jahr. </p>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Ich verstehe zwar durchaus, dass
            Sie hier und da auf Ihrer Website betonen, dass es Ihnen
            eher um einen grundsätzlichen Vorschlag geht als um ein
            detailliert ausgearbeitetes Konzept, das sofort in ein
            Gesetz gegossen werden könnte. Und mir ist auch klar, dass
            Prognosen schwierig sind, insbesondere wenn sie sich auf die
            Zukunft beziehen und zumal auf eine Zukunft nach einem
            radikalen Eingriff ins Steuersystem und die allgemeinen
            Mechanismen zur Lohnfindung. Dennoch würde ich meinen, dass
            sich aus der durch die Begriffe bedingungsloses
            Grundeinkommen und Umsatzsteuer vorgegebenen Grundstruktur
            Ihres Vorschlags doch die Frage aufdrängt, wie hoch ein
            Grundeinkommen nach einer solchen Umstellung sein müsste.
            Das führt mich zu meiner ersten Frage an Sie: Würden Sie mir
            zustimmen, dass es für die Propagierung Ihrer Idee sinnvoll
            wäre, eine empirische Untersuchung dazu vorzunehmen, wie
            hoch die direkte und indirekte Gesamtlast durch Steuern und
            Sozialabgaben typischerweise bzw. durchschnittlich ist, die
            heute auf den niedrigen Einkommsgruppen bzw. der von ihnen
            erworbenen Warenkörbe lastet, deren Einkommen etwa der
            anvisierten Konsumkraft des künftigen bedingungslosen
            Grundeinkommens entsprechen, also etwa 900, 1.000, 1.200
            Euro pro Person heute ausmachen?</p>
        </li>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm">"Durch die Reduzierung der E<font
              face="Times New Roman, serif">inkommensteuer würde der
              Anreiz </font><font face="Times New Roman, serif"><font
                size="3">zur Aufnahme von Arbeit, ja sogar von geringer
                bezahlter Arbeit steigen" (S. 35/55). Ich weise nur
                nebenbei darauf hin, dass die Einführung eines
                bedingungslosen Grundeinkommens insbesondere die
                geradezu anreizfeindlichen Hinzuverdienstregelungen beim
                derzeitigen ALG2 beseitigen würde. Da Sie ein
                argumentatives Schwergewicht darauf legen, dass Ihr
                Vorschlag starke Anreizeffekte für Beschäftigung im
                Allgemeinen und den Niedriglohnsektor im Besonderen
                haben würde, finde ich es verwunderlich, dass Sie auf
                diesen Umstand nicht eingehen. Sieht man von einem
                Freibetrag von 100 Euro ab, werden ALG2-Bezüge bis zu
                einem Nettoeinkommen von 1.000 Euro zu 80 Prozent
                verrechnet, darüber hinaus bis einem Einkommen von 1.500
                Euro zu 90 Prozent. Es kann daher nur wenig verwundern,
                dass dieses anreizfeindliche Verrechnungsmodell mit
                einer sanktionierenden Gängelung der Arbeitslosen
                einhergeht.</font></font></p>
        </li>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm"><font face="Times New Roman,
              serif">"Hierbei ist der Vorschlag de</font>r
            Stichtagsregelung zu beachten: Am Stichtag der Einführung
            beziehungsweise Erhöhung eines Grundeinkommens dürften die
            Löhne und Gehälter um den Grundeinkommensbetrag gemindert
            werden. Unmittelbar am Tag der Einführung beziehungsweise
            Erhöhung jedoch können Arbeitgeber- und Arbeitnehmer ihr
            Arbeitsangebots und Arbeitsnachfrageverhalten anpassen, was
            entsprechende Auswirkungen auf die Entwicklung der Löhne und
            Gehälter haben kann." (S. 45/65) </p>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Dies könnte freilich eine enorme
            Zäsur im gesamtwirtschaftlichen Geschehen bedeuten. Aus
            Arbeitnehmerperspektive stellt sich die Situation zudem
            wiederum komplexer dar: Eine Verminderung des Lohns um die
            Höhe des Grundeinkommens wäre höchstwahrscheinlich ein
            Reallohnverlust unter der Bedingung, dass die Mehrwertsteuer
            auf 100 % angehoben wird. Die Verrechnung müsste mindestens
            auch das einbeziehen, was die Unternehmen heute in die
            Sozialversicherungen einzahlen. Zudem stellt sich für jeden
            Arbeitnehmer dann ähnlich wie für das Existenzminimum
            überhaupt die Frage: Wieviel Kaufkraft werde ich nach einer
            radikalen Umstellung des Steuersystems im Verhältnis zu
            früher haben? Es ist daher anzuzweifeln, dass sich eine
            simple Stichtagsregelung, wie sie von Herrn Presse
            gezeichnet wird, politisch beispielsweise gegen den Druck
            der institutionalisierten Arbeiterbewegung durchsetzen
            ließe. Die von Herrn Presse referierte Vorstellung von Frau
            Hohenleitner und Herrn Straubhaar, dass ein Grundeinkomen zu
            einer vollständigen Deregulierung des Arbeitsmarkts führen
            würde, Betriebsräte, Gewerkschaften und sozialpolitische
            Eingriffe in den Arbeitsmarkt quasi über Nacht überflüssig
            machen würde, scheint mir übrigens allein mit Blick auf
            Artikel 9 GG wenig realistisch und auch nicht wünschenswert:
            <font face="Times New Roman, serif"><font size="3">"</font></font><font
              face="Times New Roman, serif"><font size="3">Durch die
                Einführung eines Grundeinkommens erwarten HOHENLEITNER
                und STRAUBHAAR den Wegfall aller sozialpolitisch
                motivierten Arbeitsmarktregulierungen wie zum Beispiel
                des Kündigungsschutzes, der Flächentarifverträge,
                Sozialklauseln und Mindestlöhne." (S. 90/110)</font></font></p>
        </li>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm">"Häufig wird der Einwand
            erhoben, Haushalte mit geringeren Einkünften würden relativ
            stärker von den Steigerungen des Konsum- beziehungsweise
            Mehrwertsteuersatzes betroffen als Haushalte mit höheren
            Einkünften, da letztere einen relativ geringeren Teil ihrer
            Einkünfte für Konsum ausgeben. Dies gilt jedoch nur für den
            Fall, dass es bei Erhöhung der Konsum- beziehungsweise
            Mehrwertsteuersätze zu Preissteigerungen kommt." (S. 87/107)
            Diese Behauptung erscheint mir nicht einsichtig. Auch bei
            Preisstabilität und selbst bei Preisverfall führt eine
            Steigerung der Umsatzsteuer zu einer höheren Steuerbelastung
            ärmerer Haushalte im Vergleich zu reicheren Haushalten
            relativ zur jeweiligen Einkommenshöhe, sofern vorausgesetzt
            wird, dass reichere Haushalte einen niedrigeren Anteil ihres
            Einkommens für Konsum ausgeben (also mehr sparen bzw. in
            Unternehmungen investieren). Dies folgt logisch ganz simpel
            daraus, dass alles gesparte/investierte Einkommen von der
            Umsatzsteuer unberührt bleibt und folglich reichere
            Haushalte relativ zu ihrem Einkommen immer dann weniger
            Steuern bezahlen, wenn sie relativ zu ihrem Einkommen
            deutlich mehr sparen/investieren als ärmere Haushalte. Nicht
            nur im gesamten Text, sondern auch in Tabelle 4.1 auf S.
            78/98 wird dieser Umstand vollkommen unterschlagen.
            Stattdessen wird der steuerprogressive Effekt
            herausgearbeitet, der sich aus einer Kombination von
            Grundeinkomen = Quasi-Freibetrag und Konsumbesteuerung
            ergeben würde. Dieser progressive Effekt stimmt sicherlich,
            insofern Einkommen und Konsumausgaben mehr oder weniger
            gleichhoch sind. Wo aber in relevanter Höhe gespart bzw.
            investiert wird, löst sich die Progression in Luft auf. Um
            das zu illustrieren: Postuliert man in der Tabelle 4.1 auf
            S. 78/98, dass ein Haushalt mit einem Hinzuverdienst von
            19.000 Euro (letzte Zeile) die Hälfte des verfügbaren
            Einkommens, also 10.000 Euro spart/investiert, ein anderer
            Haushalt mit einem Hinzuverdienst von 4.000 Euro
            (drittletzte Zeile) gar nicht spart/investiert, sondern das
            gesamte Einkommen inklusive Grundeinkommen in Höhe von 5.000
            Euro verkonsumiert, dann würde der reichere Haushalt nur
            eine Steuerlast in Bezug auf den Hinzuverdienst von (10.000
            Euro / 2 - 1.000 Euro) * 100 % / 19.000 Euro <font
              face="Times New Roman, serif">≈</font><font face="Times
              New Roman, serif"> 21,1 % und der ärmere Haushalt eine
              Steuerlast in Bezug auf den Hinzuverdienst von (5.000 Euro
              / 2 – 1.000 Euro) * 100 % / 4.000 Euro </font><font
              face="Times New Roman, serif">≈</font><font face="Times
              New Roman, serif"> 37,5 % tragen. Der ärmere Haushalt
              würde in diesem Fall also eine deutlich höhere Steuerlast
              in Bezug auf sein Einkommen tragen als der reichere
              Haushalt.</font> </p>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Die Forderung nach Progression
            aber leitet sich aus sozialstaatlichen Normen des GG ab, die
            sich inhaltlich knapp auf die Formel bringen lassen, dass
            starke Schultern mehr zum Gelingen des Gemeinwesens
            beizutragen haben als schwache Schultern. Er ist somit nicht
            nur eine politische Forderung interessierter Kreise, sondern
            eine grundgesetzlich verfasste Hürde, die von einem
            Vorschlag zur Veränderung des Steuersystems zwingend
            genommen werden muss. </p>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Zwar ließe sich argumentieren,
            dass investiertes Einkommen die gesamtgesellschaftliche
            Wertschöpfung steigert und ja spätestens dann wieder der
            Umsatzsteuer unterworfen wird, wenn es einerseits Produkte
            oder Dienstleistungen für den Konsumentenmarkt bereitstellt,
            andererseits, wenn es irgendwann später doch für den Konsum
            des Sparers/Investors ausgegeben wird. Dieser
            Rettungsversuch für die Steuerprogressivität der Kombination
            von Umsatssteuer und Grundeinkomen kann meines Erachtens
            aber nicht überzeugen. Denn die Wertschöpfung durch
            investiertes Einkommen bleibt durch eine Konsumsteuer ja
            gerade unbesteuert. Stellt investiertes Einkommen
            mittelfristig Produkte oder Dienstleistung für den
            Konsumentenmarkt bereit, so wird die Konsumsteuerlast wieder
            von den Konsumenten und nicht vom investierten Einkommen
            getragen. Und ob investiertes Einkommen früher oder später
            wieder aus der Wertschöpfung herausgenommen und
            verkonsumiert wird, lässt sich nicht absehen. Hinzu käme die
            Möglichkeit, gespartes Einkommen ins Ausland zu
            transferieren und somit gänzlich dem Konsumsteuersystem in
            Deutschland zu entziehen. Faktisch bliebe
            gespartes/investiertes und ins Ausland transferiertes
            Einkommen steuerfrei.</p>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Dieses Ergebnis ist meines
            Erachtens von einer außerordentlichen Bedeutsamkeit für
            Ihren Vorschlag, die Sie nicht ignorieren können. Der Charme
            Ihres Vorschlags, mit einer einzigen Steuer einerseits die
            Armut in Deutschland zu beseitigen, eine neue Grundlage für
            das Miteinander von Arbeit und Kapital zu etablieren und das
            gesamte Gemeinwesen transparent zu finanzieren, scheitert an
            diesem Ergebnis. Nicht nur könnten sich starke Schultern
            weitgehend aus der Finanzierung des Gemeinwesens
            zurückziehen (fehlende Progression), sondern zu befürchten
            stünde, dass die Einkommens- und Vermögensverteilung noch
            schneller als ohnehin schon auseinanderdriften würde, sich
            also eine Erhöhung der entsprechenden Gini-Koeffizienten
            ergeben würde. Das gänzlich unbesteuerte Kapital könnte sich
            noch schneller zentralisieren und zusätzliche Ressourcen für
            einen starken Verdrängungswettbewerb sowohl auf nationaler
            als auch auf internationaler Ebene mobilisieren. Im
            Endeffekt ließe sich befürchten, dass eine relativ kleine
            quasi-feudale Eigentümerklasse alles Eigentum der zunehmend
            automatisierten Wertschöpfungsketten besitzen und dirigieren
            würde, während der Großteil der Bevölkerung über ein relativ
            geringes Grundeinkommen mit dem Nötigsten versorgt werden
            würde. Vielleicht ist das sehr schwarz gezeichnet, aber aus
            der gänzlichen Steuerfreistellung von gespartem/investiertem
            Einkommen, also Kapital, scheint sich mir zumindest die
            Möglichkeit für ein solches Szenario aufzudrängen.
            Angesichts dessen, dass mit ausreichend Kapital versorgte
            Unternehmungen einen entscheidenden Einfluss auf die
            Gestaltung der gesellschaftlichen Wirklichkeit bis hinein in
            die demokratischen Meinungsfindungsprozesse nehmen können,
            könnte sich Ihr Vorschlag zu einer Ermutigung in den Glauben
            an das Gemeinwesen und zu einer Stärkung der Würde des
            Einzelnen auf diese Weise im schlimmsten Falle genau in sein
            Gegenteil verkehren, nämlich in die Aushöhlung der
            Einflussnahmemöglichkeiten der verarmten Einzelnen in die
            konkrete Ausgestaltung des Wirtschaftslebens und des
            Gemeinwesens. Meine zweite Frage an Sie lautet daher:
            Stimmen Sie meinen Überlegungen zu, dass die Kombination von
            Grundeinkommen und Konsumsteuern nicht gewährleisten kann,
            dass sich starke Schultern an der Finanzierung des
            Gemeinwesens stärker beteiligen als schwache Schultern
            (fehlende Progression) und sich stattdessen höhere Einkommen
            und Vermögen unter Umständen noch schneller als bereits
            heute durch eine Kapitalisierung gegenüber dem Gros der
            Gesellschaftsmitglieder verselbständigen könnten? Falls
            nein: Warum nicht? Falls ja: Was für Konsequenzen in Bezug
            auf Ihren Vorschlag ziehen Sie daraus?</p>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Da ich Ihren Vorschlag, durch
            eine ausschließliche Konsumbesteuerung den Faktor Arbeit von
            allen Steuern und Sozialversicherungen zu befreien und
            gleichzeitig ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen,
            grundsätzlich aber weiterhin sinnvoll finde, insbesondere
            angesichts des unwiderleglichen Zugs zur Automatisierung
            industrieller Produktion, sind mir ad hoc folgende
            Änderungsvorschläge für Ihre Idee in den Sinn gekommen, um
            den skizzierten Problemen zu entgehen: Statt einer
            formell-mathematischen Höherbelastung starker Schultern
            (Progression) ließe sich diese inhaltlich beispielsweise
            durch eine Staffelung von Umsatzsteuersätzen bewirken,
            beispielsweise durch gar keine oder eine sehr niedrige
            Besteuerung auf Güter und Dienstleistungen des Grundbedarfs
            (Grundnahrungsmittel, Wohnraum, Strom, Wasser, Gas,
            Gesundheitsdienstleistungen etc.), eine der von Herrn Presse
            anvisierten Höhe von 100 % ungefähr entsprechenden
            Umsatzsteuer auf Güter des Normalbedarfs (bspw.
            Haushaltsgeräte. Unterhaltungsgeräte, Autos im niedrigen bis
            mittleren Preissegment etc.) und eine hohe, meinetwegen 200
            % betragende Umsatzsteuer auf Güter des Luxusbedarfs. Zwar
            würde eine solche Dreiteilung von Umsatssteuersätzen zu
            einer Verkomplizierung der Arbeit der Finanzämter führen und
            ein politisches Gremium erfordern, das im Zweifelsfall für
            jedes einzelne Produkt und jede einzelne Dienstleistung eine
            Eingruppierung in eine der drei Umsatzsteuerklassen
            vornehmen bzw. einen allgemeinen Kriterienkatalog dazu
            aufstellen würde. Aber dies dürfte noch immer wesentlich
            weniger kompliziert als das heutige Steuerwesen sein. Zudem
            würden sich mehrere Vorzüge ergeben: Eine solche Steuer
            würde sicherlich von vielen Menschen intuitiv als gerecht
            empfunden und im Wesentlichen auch dem Grundsatz genüge tun,
            dass sich starke Schultern stärker am Gemeinwesen zu
            beteiligen haben als schwache Schultern. Das
            Umverteilungsvolumen für ein bedingungsloses Grundeinkommen,
            das den mehr oder weniger unbesteuerten Grundbedarf und
            einen Teil des zu 100 % besteuerten Normalbedarfs abdecken
            sollte, würde insgesamt niedriger ausfallen und erschiene
            insofern politisch vielleicht leichter durchsetzbar. Und es
            würde ein einfaches, aber wirksames steuerpolitisches
            Instrument für sozial-, wirtschafts- oder ökologiepolitische
            Zielsetzungen geben, nämlich die Eingruppierung von
            Produkten und Dienstleistungen in eine der drei
            Umsatzsteuerklassen. So könnten beispielsweise
            ressourcenaufwändige oder umweltschädliche Produkte
            standardmäßig in die hochbesteuerte Luxusklasse eingruppiert
            werden etc. Dieser Vorschlag allein aber kann nicht
            verhindern, dass vermögende und einkommensstarke Haushalte
            sich aus der Finanzierung des Gemeinwesens durch
            Konsumverzicht und eine Kapitalisierung ihres
            Einkommens/Vermögens bzw. durch eine Transferierung von
            Vermögen ins Ausland in relevantem Ausmaße entziehen. Da mir
            die Vererbung von hohen Vermögen noch nie sinnvoll zu einer
            demokratisch verfassten Gesellschaft zu passen schien,
            sondern eher als feudalistisches Relikt, würde ich schlicht
            eine Kombination von Erbschafts-, Schenkungssteuer und einer
            Steuer auf Vermögenstransfer ins Ausland in möglichst großer
            Höhe (bei einem Freibetrag für "Oma ihr klein Häuschen") zur
            Lösung dieses Problems ins Gespräch bringen wollen.
            Innerhalb einer Lebensspanne könnten sich dann zwar alle mit
            ausreichenden Vermögens- und Einkommensmöglichkeiten durch
            Konsumverzicht und Kapitalisierung großzügig aus der
            Finanzierung des Gemeinwesens heraushalten und dabei
            hoffentlich der Allgemeinheit nützende Wertschöpfungsketten
            in Gang bringen. Beim Ableben oder beim Eigentumtransfer an
            einen Dritten oder ins Ausland aber würde zumindest ein
            gewichtiger Teil des so dem Gemeinwesen vorbehaltenen
            Vermögens doch wieder an dieses fallen. </p>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Soweit zu meinen Ad-hoc-Ideen,
            wie man Ihren Vorschlag durch ein paar Modifikationen zu
            retten versuchen könnte.</p>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Nachdem für mich klar geworden
            war, dass Ihr Vorschlag in seiner jetzigen Form zum
            Scheitern verurteilt ist, begab ich mich auf Suche im Netz
            danach, welche anderen Vorschläge zur Finanzierung eines
            bedingungslosen Grundeinkommens kursieren. Dabei stieß ich
            schnell auf das Netzwerk Grundeinkommen (<a
              href="http://www.grundeinkommen.de/">www.grundeinkommen.de</a>
            ) und dort auf die von Ronald Blaschke sehr engagiert
            ausgearbeiteten Dokumente, die einen Überblick über die
            vorgeschlagenen Modelle geben: <a
href="https://www.grundeinkommen.de/content/uploads/2012/08/12-06-modelle-tabelle.pdf">https://www.grundeinkommen.de/content/uploads/2012/08/12-06-modelle-tabelle.pdf</a>
            und ausführlicher: <a
href="https://www.grundeinkommen.de/content/uploads/2013/01/2012-ansaetze_und_modelle_gs_und_ge_blaschke.pdf">https://www.grundeinkommen.de/content/uploads/2013/01/2012-ansaetze_und_modelle_gs_und_ge_blaschke.pdf</a>
            . Schaut man sich die anderen Modelle an, ist keines
            steuerpolitisch so charmant schlicht gestrickt, wie das
            Ihre. Angesichts des Scheiterns Ihres Modells dürfte das
            aber wohl nur notwendig sein. Bedauerlicher finde ich, dass
            kein anderer Modellvorschlag wie der Ihre komplett auf eine
            Besteuerung von Einkommen verzichtet. Gerade dieser
            Vorschlag von Ihnen scheint mir angesichts des
            Automatisierungszugs in der industriellen Produktion der
            zukunftsweisendste zu sein. Am ehesten noch mit Ihrem
            Vorschlag vergleichbar ist der etwas kryptisch formulierte
            Mode<font face="Times New Roman, serif"><font size="3">llvorschlag

                von </font></font><font face="Times New Roman, serif"><font
                size="3">Matthias Dilthey und Jörg Drescher: </font></font><a
href="http://www.psgd.info/templates/1/download/dilthey_modell.pdf">http://www.psgd.info/templates/1/download/dilthey_modell.pdf</a>
            . Meine dritte Frage lautet daher: Ist Ihnen dieser
            Modellvorschlag von Matthias Dilthey und Jörg Drescher
            bekannt? Falls nein würde ich Sie darum bitten, ihn zur
            Kenntnis zu nehmen. Falls ja: Was halten Sie davon?</p>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Auch die Herren Dilthey und
            Drescher sind bei der Diskussion Ihres Vorschlags ähnlich
            wie ich auf das Problem gestoßen, dass keinerlei Besteuerung
            von Kapital vorgesehen ist: "<font face="Times New Roman,
              serif"><font size="3">Da Werner/Hardorp auf jegliche
                Gewinn-Besteuerung verzichtet, führt diese Subvention zu
                einer deutlichen Verschärfung der Kapital-Konzentration
                und zu einer weiteren Öffnung der Einkommenschere."
                (dilthey-modell.pdf, S. 5) Sie formulieren auch eine
                ähnliche Befürchtung wie ich: "Nachdem beim
                Werner-Modell der Übergang Geld >>>
                Produktionsmittel nicht besteuert wird, führt das
                Werner-Modell zwangsläufig zu einer starken
                Konzentration der Produktionsmittel. Denn derjenige, der
                nicht bereits im Besitz von Produktionsmittel ist, wird
                wegen der hohen Konsumbesteuerung kaum eine
                Ansparmöglichkeit haben, um Produktionsmittel zu
                erlangen." (dilthey-modell.pdf, S. 9)</font></font></p>
          <p style="margin-bottom: 0cm"><font face="Times New Roman,
              serif"><font size="3">Zudem entwickeln die Herren Dilthey
                und Drescher Ihr Argument, dass die heutige
                Konsumbesteuerung Importe von den Lasten des
                Gemeinwesens überdurchschnittlich befreit, produktiv
                weiter. Dafür kritisieren die Herren Dilthey und
                Drescher Sie wegen einer Bemerkung von Herrn Hardorp:
                "Gerade Export-orientierte Unternehmungen sind in hohem
                Maß auf eine gute Infrastruktur angewiesen. Wird
                deutsche Infrastruktur nun ausschließlich von deutschen
                Konsumenten bezahlt, stellt das eine indirekte
                Subventionierung des Exports dar. Diese Subvention wird
                von Werner/Hardorp jedoch ausdrücklich gewünscht."
                (dilthey-modell.pdf, S. 5, der dort in Fußnote 10
                angegeben Link funktioniert nicht mehr, aber die
                problematisierte Äußerung von Herrn Hardorp lässt sich
                aktuell auf <a
                  href="http://www.psgd.info/templates/1/download/dilthey_modell.pdf">http://www.psgd.info/templates/1/download/dilthey_modell.pdf</a><a
href="http://www.psgd.info/templates/1/download/dilthey_modell.pdf"> </a>,
                S. 101/103 finden.) Dieses Argument von den Herren
                Dilthey und Drescher leuchtet mir deutlich mehr ein als
                die kritisierte Aussage von Herrn Hardorp. Und im
                Weiteren skizzieren die Herren Dilthey und Drescher auf
                den Seiten 6 und 7 das Modell einer verrechenbaren
                Sozial-Umsatzsteuer, dessen Effekt auf S. 7 knapp so
                rekapituliert wird: "Wenn man so möchte, stellt die
                verrechenbare Sozial-Umsatzsteuer eine Art
                'Sozial-Schutz-Zoll' dar. Für die Länder, die ebenfalls
                eine Sozial-Umsatzsteuer einführen, ist diese Steuer
                kostenneutral, Länder mit niedrigen Sozial-Standards
                werden mit 'Schutz-Zoll' belegt. Dadurch ist
                sichergestellt, daß der höhere soziale Standard
                exportiert, keinesfalls das Sozial-Dumping importiert
                wird!" Dieses Konzept leuchtet mir als sinnvoll ein und
                müsste eigentlich auch Ihr Wohlwollen finden, da Sie ja
                für die Würde des Menschen und nicht bloß für die Würde
                der Deutschen eintreten.</font></font></p>
          <p style="margin-bottom: 0cm"><font face="Times New Roman,
              serif"><font size="3">Auch die von den Herren Dilthey und
                Drescher auf den Seiten 8 und 9 skizzierte
                Sozial-Gewinnsteuer/Sozial-Kapitalumsatzsteuer scheint
                mir durchaus ein sinnvoller Vorschlag zu sein, um einen
                Kapitalbesteuerungseffekt zu bewirken, der bei Ihrem
                Modell vollkommen vernachlässigt ist. </font></font> </p>
        </li>
        <li>
          <p style="margin-bottom: 0cm">"Mit anderen Worten: Selbst wenn
            der Staat weit weniger als 500 Euro pro Monat – siehe
            Beispiele oben – auf alle bestehenden Nettoeinkommen
            „draufsatteln“ wollte, so müsste er seine Aufgaben/Ausgaben
            des Status quo einschränken. Dazu wird er, wenn überhaupt,
            nur in Maßen bereit sein. <br>
            Die obigen Überlegungen haben die Konsequenz: Ein für alle
            langsam auf 500 Euro oder mehr wachsendes bedingungsloses
            Grundeinkommen kann nur eingeführt werden, <br>
            (i) wenn das Volkseinkommen pro Kopf in Zukunft mit einer
            größeren durchschnittlichen Wachstumsrate wächst als die
            (noch von Ausgaben für Grundeinkommen freien) Staatsausgaben
            und/oder<br>
            (ii) wenn die derzeitigen öffentlichen Transferzahlungen im
            Gleichschritt mit langsam wachsendem Grundeinkommen adäquat
            reduziert werden; vgl. hierzu Tabelle 6., (1) und (3), sowie
            die Darlegungen in Abschnitt 6.2." (André Presse,
            Grundeinkommen – Idee und Vorschlag zu seiner Realisierung,
            S. 120/140)</p>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Oder aber (iii) wenn durch
            irgendeine Form von Besteuerung insbesondere der oberen
            Einkommensgruppen ein Spielraum für die Verschiebung des
            Einkommens von "oben" nach "unten" geschaffen wird. </p>
          <p style="margin-bottom: 0cm">Ohne dies explizit zu sagen,
            scheint Herr Presse seine Überlegungen im 6. Kapitel
            absichtsvoll unter der Voraussetzung anzustellen, dass es
            bei den Tranferzahlungen an arme Haushalte zu keiner
            zusätzlichen Belastung bei irgendeiner Einkommensgruppe
            kommen soll. Dies leuchtet mir weder methodisch noch
            volkswirtschaftlich ein. Zwar kann ich mir durchaus
            vorstellen, dass die Einführung eines bedingungslosen
            Grundeinkommens zu einer Ausweitung des gesamten
            Volkeinkommens führen kann, etwa weil die
            Einkommensaufstockung der unteren Einkommensgruppen
            wenigstens zum Teil über die Ausnutzung bereits heute
            bestehender industrieller Überkapazitäten
            gesamtwirtschaftlich nahezu zum Nulltarif zu haben wäre und
            weil ein großer Teil heutiger Arbeitszeit etwa in der
            Unternehmens- und Staatsverwaltung durch die Vereinfachung
            des Steuersystems und der sozialen Transfersysteme für
            sinnvollere Tätigkeiten freigesetzt werden würde und
            insbesondere weil die Umstellung zu einer Beflügelung
            wirtschaftlicher Initiative führen könnte. Die Gegner des
            bedingungslosen Grundeinkommens jedoch dürften genau das
            Gegenteil befürchten, nämlich die massenhafte
            Arbeitsverweigerung und damit ein drastisches Schrumpfen des
            Volkseinkommens. Selbst wenn man aber an die Möglichkeit
            eines deutlichen Entwicklungspotentials für das
            Volkseinkommen durch die Einführung von bedingungslosem
            Grundeinkommen und radikaler Umstellung auf ein allein über
            die Umsatzsteuer finanzierten Gemeinwesens glaubt, ist die
            Beteuerung, dass eine solche Umstellung niemandem finanziell
            wehtun muss, wenig überzeugend. Ich würde vermuten, dass die
            Umstellung des Steuersystems auf eine alleinige Umsatzsteuer
            in durchaus beachtlichem Ausmaß zu Verwerfungen führen wird,
            die einerseits Gewinner und andererseits Verlierer
            hervorbringen würde. Verlierer wären vermutlich in erster
            Linie alle natürlichen und juristischen Personen, die durch
            das heutige Steuersystem relativ begünstigt, subventioniert
            werden. Ich würde jedenfalls mutmaßen, dass dieser Aspekt im
            Einzelfall finanziell deutlich schwerer wiegen könnte als
            eine mögliche Umverteilung des Einkommens von den oberen
            Einkommensgruppen an die unteren Einkommensgruppen durch die
            Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Eine
            solche Umverteilung erscheint mir aus
            demokratietheoretischen Gründen angesichts der
            kontinuierlich steigenden Einkommensungleichheit in
            Deutschland (vgl. nur z. B. <a
              href="http://dx.doi.org/10.1787/888932503721">http://dx.doi.org/10.1787/888932503721</a>
            ) ohnehin ratsam. Da Sie meines Erachtens richtig und
            überzeugend die Position vertreten, dass ein bedingungsloses
            Grundeinkommen nur Artikel 1 GG zur Wirklichkeit verhelfen
            würde, spielt es meines Erachtens keine entscheidende Rolle,
            ob es bei dem von Ihnen vorgeschlagenen Konzept auch im
            Einzelfall zu finanziellen Einbußen bei den höheren
            Einkommensgruppen oder bestimmten Unternehmungen kommen
            könnte. Wenn man für eine politische Idee wirbt, mag es zwar
            verlockend erscheinen, sie so darzustellen, dass alle nur
            von ihrer Umsetzung gewinnen und niemand verlieren kann. Und
            in der Tat würde ich meinen, dass Ihr Vorschlag diese
            Qualität mittel- bis langfristig auch tatsächlich
            verwirklichen könnte, weil sie den Glauben an die
            Sinnhaftigkeit des Gemeinwesens und an das Gehaltensein
            durch das Gemeinwesen kräftigen kann und vielleicht sogar zu
            einem allgemeinen Prosperitätsschub führen könnte.
            Nichtsdestotrotz dürfte es eine allgemeine Skepsis gegen
            Win-Win-Konstellationen geben, die immer einen Verlierer
            vermutet, wo es einen Gewinner gibt. Psychologisch kann es
            daher auch kontraproduktiv sein, so zu tun, als würde eine
            politische Idee nur Vorzüge und keine Nachteile aufweisen.
            Schwerer aber wiegt, dass Ihre Idee bei einer Umsetzung
            kurzfristig vermutlich tatsächlich Verlierer an Einkommen
            und Steuervorteilen schaffen würde. Zur politischen
            Ehrlichkeit würde es meines Erachtens in diesem Zusammenhang
            eher gehören, möglichst genau abzuschätzen, welche Gruppen
            das wären und mit was für Verlusten sie zu rechnen hätten.
            Dies würde eine detailliertere Analyse erfordern, welche
            natürlichen und juristischen Personen heute im Verhältnis zu
            einer ausschließlichen Konsumsteuer bevorzugt bzw.
            benachteiligt werden.</p>
        </li>
      </ul>
      <p style="margin-bottom: 0cm"><br>
      </p>
      <p style="margin-bottom: 0cm">Aus persönlicher Erfahrung möchte
        ich
        Sie zudem noch auf einen weiteren Aspekt aufmerksam machen, der
        Ihren
        Vorschlag, gänzlich auf eine Besteuerung von Einkommen zu
        verzichten, meines Erachtens zumindest bei Teilen der abhängig
        Beschäftigten attraktiver erscheinen lassen könnte. Ich habe
        fast
        eineinhalb Jahrzehnte als persönliche Assistenz von
        Schwerstbehinderten gearbeitet und in dieser Zeit keine einzige
        Tariferhöhung meiner Entlohnung, sondern stattdessen nur eine
        mit
        einer Tarifverschlechterung verbundene Auslagerung in einer
        Tochtergesellschaft erlebt. Insgesamt hat sich im Laufe meiner
        Beschäftigung in diesem Bereich so ein Reallohnverlust von etwa
        25 %
        ergeben. Dabei fand ich es erschütternd, dass das klassische
        Arbeitskampfmittel des Streiks sich aus ethischen Gründen in
        diesem
        Arbeitsfeld schlichtweg verbietet, da von einem Streik
        unmittelbar
        Menschen betroffen wären, die in ihrem täglichen Leben auf Hilfe
        angewiesen sind. Weit über den Bereich der Pflege und
        medizinischen
        Versorgung scheint es mir daher für große Teile des weiten Felds
        der sozialen Kulturarbeit auf der Hand zu liegen, dass
        klassischer
        Arbeitskampf gar nicht funktioniert, weil die von einem Streik
        betroffenen Personengruppen selten mit den Personengruppen
        identisch
        sind, die letztlich die Finanzierung dieser sozialen
        Kulturarbeit
        leisten. Dies dürfte zumindest mit ein Grund dafür sein, dass
        solche Tätigkeiten heute deutlich unterdurchschnittlich entlohnt
        werden. Die anreizfreundliche Kombination von bedingungslosem
        Grundeinkommen und Abschaffung von Einkommensteuer und über
        Arbeit
        finanzierte Sozialversicherungen würde, wie Sie zu Recht
        anmerken,
        soziale Kulturarbeit unmittelbar verbilligen und damit
        hoffentlich
        auch die Verhandlungsposition der in diesem Bereich arbeitenden
        Personen zumindest im Augenblick der Systemumstellung schon
        deshalb
        verbessern, weil das Kostenvolumen kleiner geworden wäre.
        Darüber
        hinaus wäre zu hoffen, dass eine Gesellschaft, die sich ein
        bedingungsloses Grundeinkommen zu leisten bereit erklärt hat,
        schrittweise auch zu einer größeren Wertschätzung sozialer
        Kulturarbeit finden würde.</p>
      <p style="margin-bottom: 0cm">Nebenbei sei erwähnt, dass mir aus
        der
        Tätigkeit als persönliche Assistenz von Schwerstbehinderten
        selbstverständlich sehr klar ist, dass ein bedingungsloses
        Grundeinkommen nicht dazu führen kann, dass sämtliche anderen
        sozialstaatlichen Leistungen wegfallen, da es offenkundig
        Menschen
        mit einem über ein Grundeinkommen hinausgehenden
        Finanzierungsbedarf
        wie z. B. Schwerstbehinderte gibt. </p>
      <p style="margin-bottom: 0cm"><br>
      </p>
      <p style="margin-bottom: 0cm">Ich bedanke mich für Ihr
        freundliches
        Interesse an meinen Anmerkungen und hoffe, dass Sie die Muße
        finden
        werden, auf meine Fragen zu antworten. Mit freundlichen Grüßen
        aus
        Bremen,</p>
      <p style="margin-bottom: 0cm"><br>
      </p>
      <p style="margin-bottom: 0cm">Bert Grashoff</p>
      <p style="margin-bottom: 0cm"><br>
      </p>
      <p style="margin-bottom: 0cm"><br>
      </p>
      <p style="margin-bottom: 0cm">Auflistung der Fragen an Sie, die
        sich
        oben im Text für mich ergaben:</p>
      <p style="margin-bottom: 0cm">1. Würden Sie mir zustimmen, dass es
        für die Propagierung Ihrer Idee sinnvoll wäre, eine empirische
        Untersuchung dazu vorzunehmen, wie hoch die direkte und
        indirekte
        Gesamtlast durch Steuern und Sozialabgaben typischerweise bzw.
        durchschnittlich ist, die heute auf den niedrigen
        Einkommsgruppen
        bzw. der von ihnen erworbenen Warenkörbe lastet, deren Einkommen
        etwa der anvisierten Konsumkraft des künftigen bedingungslosen
        Grundeinkommens entsprechen, also etwa 900, 1.000, 1.200 Euro
        pro
        Person heute ausmachen?</p>
      <p style="margin-bottom: 0cm">2. Stimmen Sie meinen Überlegungen
        zu,
        dass die Kombination von Grundeinkommen und Konsumsteuern nicht
        gewährleisten kann, dass sich starke Schultern an der
        Finanzierung
        des Gemeinwesens stärker beteiligen als schwache Schultern
        (fehlende
        Progression) und sich stattdessen höhere Einkommen und Vermögen
        unter Umständen noch schneller als bereits heute durch eine
        Kapitalisierung gegenüber dem Gros der Gesellschaftsmitglieder
        verselbständigen könnten? Falls nein: Warum nicht? Falls ja: Was
        für Konsequenzen in Bezug auf Ihren Vorschlag ziehen Sie daraus?</p>
      <p style="margin-bottom: 0cm">3. Ist Ihnen dieser Modellvorschlag
        von
        Matthias Dilthey und Jörg Drescher bekannt? Falls nein würde ich
        Sie darum bitten, ihn zur Kenntnis zu nehmen. Falls ja: Was
        halten
        Sie davon?</p>
      <p style="margin-bottom: 0cm"><br>
      </p>
      <p style="margin-bottom: 0cm"><br>
      </p>
      <p style="margin-bottom: 0cm"><br>
      </p>
      <title></title>
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        </style><br>
      <br>
      <br>
      <br>
      Am 22.10.2014 00:01, schrieb <a class="moz-txt-link-abbreviated"
        href="mailto:peterheesch@t-online.de">peterheesch@t-online.de</a>:<br>
    </div>
    <blockquote cite="mid:%3C1XghUV-1s0AAi0@fwd24.aul.t-online.de%3E"
      type="cite">
      <pre wrap="">Hallo

ja und wie wär es von allem etwas zu nehmen und stück/schrittweise vorzugehen? Ich kann viele Wohlhabende schon auch verstehen, die sich alles knüppelhart über Jahrzehnte erarbeitet haben. Jeder möchte halt das Meiste für sich. 

Die Idee Konsum via Mehrwertsteuer statt Einkünfte zu besteuern find ich richtiger als umgekehrt. Einkünfte müssen von Abgaben und Steuern entlastet werden, BGE als Transfereinzelleistung statt aller anderen wie Hartz 4... und BGE vom Lohn (bilanziell) abziehen.

Ich denke nur so sind wir weiter Wachstumsfähig, sonst drohen doch Krisen und Kriege und zurück zu Boden(Landwirtschaft), siehe Ukraine, Syrien, IS USA etc, das fürchte ich wirklich und wie soll die Arbeitslosigkeit und Überstunden verringert werden oder gar Vollbeschäftigung erreicht wenn sonst alles bleibt wie es ist aber die Technik demnächst auch mittlere Tätigkeiten ersatzlos übernimmt (Industrie 4.0, Digitalisierung 2.0 usf.) Die Steuererklärung wird bereits 2016 ff automatisch errechnet.

Ich bin knochenharter Realist und 18 Jahre erfahrener Betriebswirt FH als Organisator, Controller im Gesundheitswesen öffentlichen Dienst... der Wandel fängt grad erst an..oder etwa 8-12 Mio Erwerbslose? und Reiche zahlen den ganzen nonfunktionalen Mist und immer kaputtere Erwerbstätige mit mehr Fehlern und abnehmender Leistung, weniger ist halt nicht durchgängig mehr...
BG
PH
-----Original-Nachricht-----
Betreff: Aw: AW: [Debatte-Grundeinkommen] Heesch Grundeinkommen nach Götz Werner
Datum: Tue, 21 Oct 2014 13:32:06 +0200
Von: "Eckhard Rülke" <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:ERuelke@gmx.de"><ERuelke@gmx.de></a>
An: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:peterheesch@t-online.de">peterheesch@t-online.de</a>

nunja, ich hab' mal versucht, den Herrn Werner darauf anzusprechen, dass dieser Teil - die Steuerfreiheit von Gewinn und Kapitalertrag - ja eigentlich da nicht reingehört, in ein BGE-Konzept. 
War schon ein Erlebnis, zu sehen, wie der Mann plötzlich giftig werden kann.

Neenee, ich seh' das inzwischen so: Entweder wir setzen uns für ein Werner-Konzept ein, wo letztlich nur die Kapitalisten plus machen. Dann haben wir auch deren Unterstützung (auch Werner ist Milliardär). Oder wir wollen ein richtiges BGE zu Gunsten der breiten Masse. Dann haben wir die Mächtigen zum Feind und absehbar keinerlei Verwirklichungschance - da bräuchte es einen ganz anderen Organisationsgrad.
Aber dass kann man bei üblichen BGE-Fans nicht diskutieren. Die wollen sich halt ihre schönen Vorstellungen nicht mit Realismus kaputtmachen lassen.

Nichts für Ungut, Eckhard


</pre>
      <blockquote type="cite">
        <pre wrap="">Gesendet: Dienstag, 21. Oktober 2014 um 10:47 Uhr
Von: <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:peterheesch@t-online.de">"peterheesch@t-online.de"</a> <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:peterheesch@t-online.de"><peterheesch@t-online.de></a>
An: "Eckhard Rülke" <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:ERuelke@gmx.de"><ERuelke@gmx.de></a>
Betreff: AW: [Debatte-Grundeinkommen] Heesch Grundeinkommen nach Götz Werner

Hallo

ok. Aber da ist ja Maß und Mitte möglich :-) und auch ein anderes Modell, danke f.d. Info. Das habe ich wirklich so nicht gelesen, bei einem Vortrag war ich nicht.

BG

Peter

-----Original-Nachricht-----
Betreff: Aw: [Debatte-Grundeinkommen] Heesch Grundeinkommen nach Götz Werner
Datum: Mon, 20 Oct 2014 13:14:46 +0200
Von: "Eckhard Rülke" <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:ERuelke@gmx.de"><ERuelke@gmx.de></a>
An: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:peterheesch@t-online.de">peterheesch@t-online.de</a>

Hallo Peter,

na, bei Deinem Punkt 7 hast Du wohl den Herrn Götz Werner gründlich missverstanden. Wenn man bei seinen Vorträgen genau hinhört – also nicht bloß das, was man hören will – dann fällt auf, dass er niemals das ganz wichtige vergisst: 
Die allerallererste Maßnahme bei Einführung seines BGE ist die Abschaffung aller Einkommens-, Gewinn- und Kapitalsteuern! Alle Gewinne aus Geldanlagen werden offiziell steuerfrei und können zu 100% gleich wieder angelegt werden. 

Wenn wir das tun, bekommen wir keine Kapitalflucht, sondern das Gegenteil – wir sind dann die absolute Steueroase. Alle Großvermögensbesitzer und alle großen Firmen verlegen ihren Sitz nach Werner-Deutschland. In heutigen Steueroasen verdient der Staat trotz niedriger Steuersätze an der Masse der Firmensitze. In Werner-Deutschland geht der Staat allerdings leer aus, weil Steuersatz Null ist.

Das ist der Hauptgrund, weshalb ich die Popularität des Wernermodells so hasse.

gruß, Eckhard


</pre>
        <blockquote type="cite">
          <pre wrap="">Gesendet: Freitag, 17. Oktober 2014 um 15:00 Uhr
Von: <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:peterheesch@t-online.de">"peterheesch@t-online.de"</a> <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:peterheesch@t-online.de"><peterheesch@t-online.de></a>
An: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</a>
Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] Heesch Grundeinkommen nach Götz Werner

Hallo ich bin noch neu hier

ich denke nur erstaunt bei ller Diskussion auf diesen Seiten und vielen Mitstreitern, wann erhalten wir ein solches BGE. Was würde sich denn wirklich ändern?

1. Ja Existenzangst wie seit Jahrzehnten würde verringert werden
2. Ja ein BGE kostet Geld, z.B. 12000 € im Jahr für 80 Millionen Menschen in Deutschland, dieses kosten ersatzlos zu streichende Transferleistungen wie Hartzs 4 oder Mindestrenten, Wohngeld, Sozilabgaben für Arbeitslosenversicherung, Soli etc aber auch
3. Ja einige wenige die auch heute nicht gern arbeiten, arbeiten auch dann gar nicht
4.Personalkosten in den Firmen könnten das BGE bilanziell und GUV seitig absetzen
5. Der Staat spart zugunsten des BGE an einzusparenden Transferkosten
6. Arbeit wird billiger (Wettbewerbsvorteil)
7. Kapital muß dies tragen und wird teurer mit realer Gefahr der Kapitalflucht, außer es werden Fonds gegründet, die Steuersparmodelle heute ersetzen und niedrige Einkünftesteuern und erhöhte Konsumsteuern (Mehrwertsteuer z.B. für Medikamente und gesunderhaltende Nahrungs- und sonstige Mittel 12 %, normale MWST 24 % und 2 LuxusMWSTsätze für Güter Klasse 2 und 3 z.B. Oberklasseautos, Pelze o.ä. mit 36 und 48 %)
8. Arbeitslose werden automatisch Angestellte der Bundesagentur für Arbeit, jeder hat Fähigkeiten, welcher er bei legalem Grau/ Schwarzmarkt legal für wen auch immer nbieten kann
9. Ggfs kann ein MindestBGE ohne Leistung z.B. 12000 € p.a. und leistungsabhängige Zusatz BGE z.B. weitere 6.000 € an 8 adptiert werden
10. Gibt es irgendwo Projekte, Testläufe realer Erprobung?
11. Wer schult dieVorgesetzten und Superreichen, welche Angststeuerung verinnerlicht haben und nicht damit zurechtkommen Mitarbeitern Anreize zu geänderter kulturschaffender Tätigkeit zu verschaffen oder wäre es konsequent diese gehen und fallen zu lassen, nachdem deren Motto Leichen pflastern ihren Weg war und ist
12. Wann setzen wir ein BGE Gesetz wie um und was und wer hindert uns?
13. Was wollen wir?

14 Ich wil das BGE möglichst schon 2016 und ab 2015 dafür werben. 

Wie seht Ihr dies?

MfG

PHeesch
 


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Debatte-Grundeinkommen Mailingliste
JPBerlin - Politischer Provider
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<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen">https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen</a>

</pre>
        </blockquote>
        <pre wrap="">


</pre>
      </blockquote>
      <pre wrap="">


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    </blockquote>
    <br>
  </body>
</html>