<html>
<head>
<meta content="text/html; charset=windows-1252"
http-equiv="Content-Type">
</head>
<body bgcolor="#FFFFFF" text="#000000">
Hallo Willi,<br>
<br>
1. Du irrst: Ich halte Geld keineswegs für ein notwendiges Mittel
um Produktion als solche oder gar Konsumtion am Laufen zu halten.
Alle Beispiele von Subsistenzwirtschaft widersprechen dem ja
offensichtlich. In der gegenwärtogen Art des Wirtschaftens ist es
jedoch nicht einfach wegzudenken. <br>
<br>
2. Provokationsversuche der Art: " <i>ich vermute, dass du selbst
nie taetig warst in produktiven spaeren.</i>
" sind absurd.<br>
<br>
3. Ich halte die Umgebungsbedingungen (hier: Geldwirtschaft) nicht
für grundsätzlich unabdingbar, sondern nehme sie - die jeweils
gegebene Umgebung - "nur" als Ausgangspunkt jeglicher Überlegung.<br>
<br>
Ja, Geld regelt den Austausch. und zwar jeden Austausch mit
irgendeiner Form gesellschaftlichen Bezuges. <br>
Das "Geben" allein braucht keinen Wert (und somit kein Geld) und das
bloße "Nehmen" auch nicht. Wenn es aber ein Geben <b>und </b>Nehmen
ist, wenn einer nur da gibt, wo er auch bekommt, es also ein Tausch
ist, dann kommt es auch gleich immer auf das Tauschverhältnis an und
darauf, ob das Tauschverhältnis auch dem beidseitigen Optimum
entspricht, oder ob es irgendwo in der Gesellschaft für einen
Tauschpartner eine bessere Alternative gäbe. So wird dann jedes
solche Tauschverhältnis (Schuhe gegen Brot, Wurst gegen Käse, Gold
gegen sauberes Wasser ... ) objektiviert an gesellschaftlichen
Maßstäben. Geld ist nur das ultimative Tauschmittel, da es eben
besondere Eigenschaften hat - hier wesentlich vor allem: die
Wertbeständigkeit gegenüber der Mehrheit der Waren, die allgemeine
Anerkanntheit und die leichte Übertragbarkeit.<br>
<br>
<blockquote type="cite">die hoechste form oekonomischer betaetigung
ist das, was wir schwarzarbeit nennen. hier treten die akteure
direkt in beziehung und tauschen, basierend auf ihrer eigenen
wertabbildung, miteinander. auch da taucht kein geld auf.
</blockquote>
<br>
Das ist doch wohl Unsinn: Schwarzarbeit wird ja meist bezahlt und
geht nicht am Geld (und somit am gesellschaftlichen Wertmaßstab)
sondern nur an der Steuer vorbei.<br>
Und auch in sogenannten Tauschringen tauschen die Leute doch nur,
wenn sie dort das Verhältnis Aufwand zu Nutzen positiver finden als
in dem globalen Markt. Gerade weil der Nutzen bei der Benutzung des
Tauschringes nicht nur in der direkten Produktkonsumtion sondern in
allerlei sonstigem gefunden wird: Kommunikationsbedürfnis,
Freundschaft und Sicherheit, persönliche Anerkennung, ideologischer
Überbau, ....<br>
Dennoch gibt es in den Tauschringen alternatives Geld, wie es auch
immer heißen mag (z.B. geleisteter Stundenzettel ....) Dass sich
dann auch immer mal wieder am globalen Geld (also in €) bewertet
findet : "Soll ich jetzt die Malerarbeit lieber am offiziellen Markt
kaufen, oder im Tauschring? Der Gegenwert kostet mich an eigenem
Arbeitsaufwand da so viel und da aber weniger, also ..."<br>
<blockquote type="cite">alle laenderverfassungen in deutschland
verbieten den gemeinden, selbst wirtschaftlich taetig zu werden.
daraus siehst du sehr schnell, dass es um etwas anderes geht. </blockquote>
??? erstens ist es nicht ganz so und zweitens sehe ich nicht, warum
das zu dem von dir behaupteten Schluss führen sollte. Gemeinden
stehen eben nicht in der wirtschaftlichen Konkurrenz bei ihrer
Mitteleinnahme (Sie finanzieren sich ja gerade anders als zwingend
auf dem Markt) und sie sollen also auch nicht mit ihren anderen
Kostenstrukturen in den Markt eingreifen und ihn verzerren, also die
objektive Berwertung der Arbeiten in den Arbeitsprodukten durch
eventuell subventionierte Arbeiten stören. Das steckt dahinter -
und natürlich die Behauptung, dass der Markt und die freie
Konkurrenz die effizienteste Art des Wirtschaftens sei. - Nicht mehr
und nicht weniger!<br>
<br>
<blockquote type="cite">das distributionssystem auf der basis des
geldsystems muss erhalten werden, weil es die grundlage fuer die
schaffung von indirekter sklaverei ist. es ruht auf der aufloesung
von sich selbst organisierenden, lokalen oekonomien. dazu gehoert
das verbot, aber auch die private aneignung allgemeiner gueter.
ohne den entzug der basis fuer lokale selbstorganisation ist
dieses system nicht handhabbar.
</blockquote>
<br>
Behauptest du, dass eine Wirtschaft, die sich vom Weltmarkt, vom
Staatlichen Markt abkoppelt und nur noch kommunalen Austausch pflegt
auf Dauer effizienter sein kann?<br>
Warum ziehst du nicht auf eine einsame Insel und machst gleich
deinen alles was du so brauchst selber? <br>
Nein, die Arbeitsteilung ist schon effektiver als
Subsistenzwirtschaft. Ob dabei aber dann zwingend ein Tausch
gepflegt werden muss (, bei dem dann über den freien Markt
[namentlich als Geld] oder über ein anderes bürokratischeres System
[Arbeitszeitkonto ...] oder gar mittels diktatorischer Willkür ein
Tauschverhältnis und somit eine Bewertung der jeweiligen Tätigkeiten
und Arbeitszeiten erfolgt ), oder aber es ein unbewertetes Geben und
Nehmen gibt (jeder gibt nach seiner Bereitschaft zu geben und nimmt
nach seinem Bedarf) , bei dem man einfach vertraut, dass man nicht
zu kurz kommt - ( wie z.B. in den meisten Familien - so lange sie
eben halten ) ist damit nicht entschieden.<br>
<br>
<blockquote type="cite">wenn ihr euch fuer die erhaltung von
geldsystemen entscheidet, ...</blockquote>
Nicht "wir"! - das ist de facto für absehbare Zeit entschieden! Alle
Leute von einem Gegenteil zu überzeugen wird eine Weile dauern und
sich diktatorisch über die Erfahrung der Leute hinwegzusetzen, ist
wohl auch kaum die Lösung. Allmähliche Gewohnheitsänderung und die
allmähliche Erfahrung, dass nicht nur das Kämpfen um den eigenen
Vorteil auch den eigenen Vorteil bringt lässt aber eventuell Abstand
nehmen vom stetigen Steigern des eigenen Eigentums und vom stetigen
bewerten dessen. ...<br>
<blockquote type="cite">... dann muesst ihr ein grundgesetz der
nationaloekonomie beachten. die menge des umlaufenden geldes muss
so gross sein, dass alles produzierte den eigentuemer wechseln
kann. also nicht groesser und nicht kleiner. die spar- oder
aufbewahrungsfunktion ist ueberfluessig und auch schaedlich. das
hat silvio gesell dazu motiviert, den negativen zins einzufuehren,
wie es auch im 13. jahrhundert schon gab. also das schrumpfgeld.
und konsequent die aufloesung aller privaten aneignung von
allgemeinen guetern.
</blockquote>
Mit Verlaub - zumindest so, wie du es schreibst, ist es Unsinn. Die
Menge des Geldes ist nichts ohne sein Wert. Wenn es mehr Geld gibt,
als nachgefragt, (der Staat schmeißt die Druckerpresse an) dann
sinkt der Wert. es ist leichter an Geld zu kommen schwerer mit
diesem Geld an Ware zu kommen, also braucht es mehr Geld für die
Ware. Und andersherum ist es eben auch andersherum.<br>
Also hängt der Wert des Geldes am Bedarf, und wenn es notwendig ist,
flüssig zu bleiben, dann zieht das Bargeld aus dieser Notwendigkeit
seinen Wert, wenn man Angst hat vor dem Diebstahl oder Inflation,
dann ist alternative Wertanlage vielleicht besser.<br>
Wenn man aus seinem Geld aber mehr machen will, dann investiert man
es in Produktionsmittel und verzichtet so einstweilen bewusst auf
die Möglichkeit zur Erweiterung der privaten Konsumtion.<br>
Hat man aber keine aussichtsreiche Geschaäftsidee oder ist nicht als
Unternehmer geboren, dann leit man das Geld einem solchen (bzw. über
den Umweg einer Bank) Das ist der Einstieg ins Zinsgeschäft - so
simpel!!!<br>
<br>
<br>
Geld mit negativem Zins ist ein Inflationsgeld. Das Geld verliert an
Wert als allgemein anerkanntes Wertaufbewahrungsmittel. Die Leute
haben lieber wertbeständigere Waren zu Hause. Gold und Diamanten
steigen im Wert deren Abbau wird gefördert ... . Damit verliert dein
Geld weiter an Wert bis einer vielleicht ein Schuldschein über sein
Gold oder über seine Getreideernte oder noch einfacher ausländisches
inflationsärmeres Geld ins Spiel bringt. Mehr und mehr wird dann mit
solcherlei neuem alternativen Geld gehandelt und Tauschringe mit
alternativen Währungen entstehen aller Orten, weil deinem
Infkationsgeld der Grund für dessen Benutzung abhanden kommt. Keiner
will es haben, keiner tauscht seine Ware mehr dagegen ein ... es ist
alsbald kein Geld mehr. <br>
Als temporäre Alternative bei einem krisenhaften Weltmarkt mag das
Inflationsgeld funktionieren, auf Dauer nicht, denn die Leute
drängen immer auf den globalen Markt, weil und so lange sie dort die
für sie günstigeren Tauschverhältnisse vorfinden. <br>
<br>
<blockquote type="cite">fuer mich stellt sich diese frage nicht.
warum soll ich ausweichen auf ein abstraktes mittel, noch dazu mit
spekulativer abbildung, wenn wir eine objektiv bestimmbare groesse
haben. die aufgewendete zeit. <br>
</blockquote>
Hier hat wohl wieder einer Marx völlig falsch gelesen! Marx hatte
einst behauptet, Geld wäre eben genau das objektive Maß, mit dem die
aufgewändete Zeit (in die Ware eingegangen als deren Eigenschaft)
gemessen - also bewertet - wird. Und der Markt ist der Ort, wo die
Bewertung eben objektiv stattfindet unabhängig von deinem
subjektiven Gefühl von Schweiß und Schmerzen oder Langeweile bei der
Arbeit. <br>
Ob dein Schweiß bei deiner Arbeit oder seine Aufregung bei dem
Börsenpoker - bzw. eben die jeweils aufgewendete Zeit - eben einer
"Nutzlosen Tätigkeit" entspringt, entscheidet wer? Bisher der Markt
- in deinem System aber wohl Willi der Diktator.<br>
<blockquote type="cite">das hat nur den haken, dass nutzlose
taetigkeiten keinen tauschwert mehr haben. und damit die meisten
der menschen in deutschland ploetzlich vor der situation stehen,
keinen gegenwert mehr zu besitzen, mit dem sie wertvolle gueter
oder zeiten eintauschen koennen.<br>
</blockquote>
Und vielleicht ist es ja mal wichtig, hier genau zu sein: Ihre
Arbeit hat/hätte einen Gegenwärt nur eben keinen der die
Lebensmittel beim Tausch generiert, um die Arbeitskraft wieder
direkt zu reproduzieren.<br>
Gerade hier hat ja - wie einst wenn auch sehr eingeschränkt alle
Sozialmaßnahmen auch schon - das Grundeinkommen eine Aussicht auf
Erfolg bei der Umkehr dessen, dass man arbeiten (in der Bedeutung:
gesellschaftliche objektive Werte erwirtschaften) muss um zu leben.
<br>
<blockquote type="cite"><br>
am ende deines textes finde ich einen extremen auswuchs. ich will
dich auf eine tagung 1995 in san franzisko aufmerksam machen, die
von gorbatschow organisiert war. dort trat Zbigniew Brzezinski auf
mit dem modell 80/20 tittytainment. oder auch "brot und spiele".
20% der weltbevoelkerung werden gebraucht. 80% sind ueberfluessig.
also titty, die versorgung, tainment, die unterhaltung. so wie du
das BGE behandelst, stehst du auf dem gleichen niveau.
<br>
</blockquote>
Unabhängig davon, was du genau bei meiner Ausführung damit
kritisieren wolltest:<br>
Dass immer weniger Arbeit zum Erhalt der Lebensniveaus aller nötig
ist, sollte niemanden erschrecken sondern eher erfreuen. Das BGE
soll dazu beitragen, die momentan für die produktiven
wirtschaftlichen belange tatsächlich überflüssigen Bittsteller in
emanzipierte Teilnehmer der Gesellschaft zu verwandeln, deren
Vorstellungen und Bedürfnisse und deren gesellschaftlich nützlichen
Potentiale wieder eine Rolle spielen. Dabei ist es egal, ob sie
mittels BGE wieder marktfähige Produkte erwirtschaften (und ja dabei
vielleicht auch einige von ihnen andere wiederum aus dem Markt
herausdrängen) oder aber auch neben dem Markt (dem expliziten
Austausch von Gütern) gesellschaftlich nützliche Gebrauchsgüter
produzieren - ob sie also kleine Brötchen backen oder als
Spielkammerad hier und da mal Freude verbreiten.<br>
<br>
<blockquote type="cite">sei vorsichtig damit, das BGE dazu zu
benutzen, um verbrechersische systeme zu erhalten und die
konflikte darum damit neutralisieren zu wollen. <br>
</blockquote>
Sei vorsichtig damit, in direkter Ansprache an meine Person
allgemeine Vorwürfe an eine von dir vielleicht so ausgemachte
homogene BGE-Fangemeinde unterbringen zu wollen.<br>
Interpretiere weniger hinter meine Zeilen. Beschäftige dich weniger
mit vermeintlichen hier nicht artikulierten Interessen und
Vorstellungen meinerseits, sondern mehr und direkter mit den
Argumenten, die ich gebracht habe.<br>
<br>
<br>
<blockquote type="cite">der grundsatz des BGE, ein recht auf
materielle grundexistenz, ist nicht an das geldsystem gebunden.
nur in umgebungen mit dem geldsystem wird es in geldform,
vielleicht, notwendig.
</blockquote>
Ja.<br>
<br>
Ich lasse den Textschwanz nochmal dran, um dir nochmal eine einfache
Gelegenheit zu geben, einzelne (von dir wohl fehlinterpretierte)
Passagen meiner ursprünglichen Ausführungen konkret und direkt zu
kritisieren.<br>
<br>
Gruß AgneS<br>
<br>
<br>
<br>
<br>
<br>
<br>
Am 16.08.2012 20:40, schrieb willi übelherr:
<blockquote cite="mid:502D3E81.80102@gmx.net" type="cite">hallo
agnes,
<br>
<br>
nun will ich dir und manchen anderen antworten. da es mir nur um
deine aussagen geht, habe ich den ganzen textschwanz kurzerhand
abgetrennt.
<br>
<br>
aus deinen ausfuehrungen geht hervor, dass fuer dich das
geldsystem ein notwendiges instrument fuer die produktion von
guetern, als der entwicklung der theorien, der konstruktiven
methoden, des verstaendnisses der gesetze der natur, auf dem dies
ruht, der gestaltung der transportsysteme materieller wie
immaterieller art usw., ist. ich vermute, dass du selbst nie
taetig warst in produktiven spaeren.
<br>
<br>
der schein truegt. all dies vorgenannte hat nichts mit geld zu
tun. es nuetzt dir wenig. deine vorstellungen ruhen nur auf der
absolutierung von umgebungsbedingungen, die ausschliesslich
konstruktiver natur sind. es sind die gleichen konstruktionen auf
grundlage von dogmatik wie alle religionen. oekonomische theorien,
theorien der rechts- und staatssysteme, all das sind
ausschliesslich religionen und haben nichts mit den wirklichen
grundlagen zu tun. sie werden uebergstuelpt gegen den willen der
menschen. damit die menschen dies ertragen, wurden die
gewaltsysteme notwendig.
<br>
<br>
dass in jeder form von umformungs- und gestaltungsprozessen kein
geld enthalten ist, ist dir wohl selbst klar. weder in der
landwirtschaft, noch im maschinenbau, der konstruktion und
herstellung von gebaeuden und allen verschiedenen bereichen, wo
menschen taetig sind.
<br>
<br>
es bleibt also die austauschsphaere. das miteinander. hier
herrschen streng bewachte regeln, um dieses distributionssystem zu
erhalten.
<br>
<br>
die hoechste form oekonomischer betaetigung ist das, was wir
schwarzarbeit nennen. hier treten die akteure direkt in beziehung
und tauschen, basierend auf ihrer eigenen wertabbildung,
miteinander. auch da taucht kein geld auf.
<br>
<br>
alle laenderverfassungen in deutschland verbieten den gemeinden,
selbst wirtschaftlich taetig zu werden. daraus siehst du sehr
schnell, dass es um etwas anderes geht. das distributionssystem
auf der basis des geldsystems muss erhalten werden, weil es die
grundlage fuer die schaffung von indirekter sklaverei ist. es ruht
auf der aufloesung von sich selbst organisierenden, lokalen
oekonomien. dazu gehoert das verbot, aber auch die private
aneignung allgemeiner gueter. ohne den entzug der basis fuer
lokale selbstorganisation ist dieses system nicht handhabbar.
<br>
<br>
wenn ihr euch fuer die erhaltung von geldsystemen entscheidet,
dann muesst ihr ein grundgesetz der nationaloekonomie beachten.
die menge des umlaufenden geldes muss so gross sein, dass alles
produzierte den eigentuemer wechseln kann. also nicht groesser und
nicht kleiner. die spar- oder aufbewahrungsfunktion ist
ueberfluessig und auch schaedlich. das hat silvio gesell dazu
motiviert, den negativen zins einzufuehren, wie es auch im 13.
jahrhundert schon gab. also das schrumpfgeld. und konsequent die
aufloesung aller privaten aneignung von allgemeinen guetern.
<br>
<br>
fuer mich stellt sich diese frage nicht. warum soll ich ausweichen
auf ein abstraktes mittel, noch dazu mit spekulativer abbildung,
wenn wir eine objektiv bestimmbare groesse haben. die aufgewendete
zeit. das hat nur den haken, dass nutzlose taetigkeiten keinen
tauschwert mehr haben. und damit die meisten der menschen in
deutschland ploetzlich vor der situation stehen, keinen gegenwert
mehr zu besitzen, mit dem sie wertvolle gueter oder zeiten
eintauschen koennen.
<br>
<br>
am ende deines textes finde ich einen extremen auswuchs. ich will
dich auf eine tagung 1995 in san franzisko aufmerksam machen, die
von gorbatschow organisiert war. dort trat Zbigniew Brzezinski auf
mit dem modell 80/20 tittytainment. oder auch "brot und spiele".
20% der weltbevoelkerung werden gebraucht. 80% sind ueberfluessig.
also titty, die versorgung, tainment, die unterhaltung. so wie du
das BGE behandelst, stehst du auf dem gleichen niveau.
<br>
<br>
ein anderes beispiel war das GE in Namibia, das in deutschland von
attac kurz euphorisch verbreitet wurde. das war nur kurz. weil
freunde und ich deutlich gemacht haben, dass es in Namibia um die
aufloesung der kolonialen landbesetzungen seit 100 jahren geht.
das land den afrikanern zurueck. dann haben sie keine probleme mit
ernaehrung und lebensraum. die europaeischen okkupanten und ihr
ganzer anhang muessen verschwinden oder als kooperative partner
mit den afrikanern dort leben.
<br>
<br>
sei vorsichtig damit, das BGE dazu zu benutzen, um
verbrechersische systeme zu erhalten und die konflikte darum damit
neutralisieren zu wollen. der grundsatz des BGE, ein recht auf
materielle grundexistenz, ist nicht an das geldsystem gebunden.
nur in umgebungen mit dem geldsystem wird es in geldform,
vielleicht, notwendig.
<br>
<br>
mit lieben gruessen an alle, willi
<br>
<br>
<br>
<br>
Am 14/08/2012 5:06, schrieb Agnes Schubert:
<br>
<blockquote type="cite">Hallo Bernd,
<br>
<br>
so schwer ist dass doch nicht:
<br>
Wer den Kapitalismus kritisieren will, muss doch mal Die
Argumente der
<br>
Kapitalismusbefürworter zur Kenntnis nehmen, die man aller orten
in jedem
<br>
Laienforum finden kann. Dazu muss man keinen Dr. der VWL
befragen.
<br>
<br>
<br>
Du schreibst:"
<br>
<br>
<blockquote type="cite">Es ließe sich darüber streiten, ob ein
Herr Reithofer,
<br>
Topmanager bei BMW, für seine 6,2 Mio. Euro Jahresgehalt
<br>
genug gearbeitet hat, doch wenn es sich für BMW rechnet,
<br>
sei es ihm gegönnt. Allerdings lässt sich nicht darüber
<br>
streiten, dass die Familie Quandt, Hauptaktionär bei BMW,
<br>
für ihre 650 Mio. Euro Rendite, die sie 2011 abkassierte,
<br>
gar nicht gearbeitet hat. Das ist Kapitalismus: abkassieren
<br>
auf Kosten der Mehrarbeit anderer.
<br>
<br>
Wie kommen nun manche vorgeblich liberale Zeitgenossen
<br>
zu der Ansicht, Quandt und Konsorten wären "Leistungsträger"
<br>
der Gesellschaft?
<br>
</blockquote>
<br>
<br>
Diese bloße moralische Agrumentation hilft nehmlich überhaupt
nicht und auch
<br>
nie weiter, weil jeder *seine* "Leistung" und somit *seinen*
"Leistungslohn"
<br>
damit rechtfertigt, dass der Markt es ja hergiebt und damit die
Nachfrage
<br>
nach dieser Art "Leistung" da ist und somit der Gegenwert auch
<br>
*gerechtfertigt* und also *gerecht* sei.
<br>
Das gilt für die Leistung des Handlangers, wie für die des
Managers - aber
<br>
auch für die des Geldgebers.
<br>
Wer "bloßes" Geldgeben nicht für eine Leistung hält, der kann
dann ja mal
<br>
Autos produzieren, ohne solcherlei Kapital. Und wer verlangt,
dass Quandt
<br>
sein Kapital umsonst zur Verfügung stellt, der kann mit gleichem
Recht auch
<br>
verlangen, dass Du dein Auto jedem überlässt, der es fahren
will, und jeden,
<br>
der will, in Dein Haus ziehen lässt. Die Tatsache, dass es sich
bei
<br>
solcherlei Eigentum um Sachgüter handelt, und anderes (Zins -
wie auch
<br>
Aktien-)Kapital eventuell erst nur nominal und dann aber als
Mittel zum
<br>
Erwerb der Sachgüter benutzt wird, spielt dabei aus wohl leicht
<br>
ersichtlichen Gründen keinen entscheidenden Unterschied.
<br>
Man kann dann auch noch einen Unterschied der Menge wegen
machen, aber da
<br>
ist ja immer jeder Strich ab vielleicht 100.000€ oder ab
1.000.000€
<br>
Kapitaleinsatz mit Rendite recht willkürlich und kaum sachlich
zu
<br>
rechtfertigen. Moralisch kann man das immer, und die Gegenseite
geht dann
<br>
von ihrer Moral aus und kritisiert das - erst ihr Kapital
ermöglicht diese
<br>
vom Markt ja erwünschte Produktion, den Konsum der Produkte und
die
<br>
Bezahlung der Arbeitsplätze in der Produktion ....
<br>
Der Aufwand, den die Quandts haben/hatten, ist der frühere
temporäre
<br>
Konsumverzicht/-aufschub. Und wenn sie, die aktuell lebenden
Quandts, es ja
<br>
nun kaum selber waren, die da verzichteten, dann eben deren
Ahnen, ... .
<br>
Irgendwem müsste man den Grund zum Sparen immer nehmen (und dem
zum
<br>
risikobehafteten Kapitaleinsatz immer auch gleich mit), damit
solche wie die
<br>
Quandts keine (zu hohe?) Rendite bekommen, denn es war ja
vielleicht auch
<br>
schon der Wunsch, dass die Nachfahren eben die eigenen
Ersparnisse erben
<br>
mögen. Verhindert man aber die Rendite, so verhindert man das
Kapital, dass
<br>
zur Produktion eingesetzt wird, so verhindert man letztlich
immer die
<br>
Produktion.
<br>
<br>
Kritisiert man die ursprüngliche Kapitalungleichverteilung zu
einem
<br>
beliebigen Zeitpunkt X, so sollte man sich keine allzu großen
Illusionen
<br>
machen: Wenn man heute alle Menschen mit gleichem Kapital
ausstatten würde,
<br>
so würde dank des Kapitalismus und der Tatsache, dass die
Menschen
<br>
verschieden sind auch immer wieder eine Ungleichverteilung
herauskommen.
<br>
<br>
Wer jetzt kritisiert, dass die einen Sparen können, die anderen
aber nicht,
<br>
der kritisiert dann eben den Kapuitalismus aber an der
Grundfeste, dass
<br>
jeder seines Glückes Schmied ist, und dass Leistungen eben im
Kapitalismus
<br>
auch nicht nach dem individuellen Aufwand bezahlt wird, sondern
nach
<br>
Marktspielregeln. Und wer das in irgendeiner Weise konsequent
machen will,
<br>
kommt letztlich nicht umhin, das Eigentum als solches zu
kritisieren. Den
<br>
Beweis, dass Wirtschaften ohne Eigentum besser geht, muss man
mangels
<br>
positiven Beispiels aber noch schuldig bleiben - und zumindest
ein
<br>
augenblicklicher Sprung von hier und heute in eine Gesellschaft
ohne
<br>
privates Eigentum ist eine offensichtliche Illusion.
<br>
<br>
Was bleibt als Schlussfolgerung daraus?
<br>
Schluss mit dem bloßen Neidgedanken. Kümmere man sich darum, wie
die
<br>
Wirtschaft vielleicht besser laufen könnte, so dass alle
letztlich mehr
<br>
davon haben - vielleicht auch die Quandts - beispielsweise
weniger Neid und
<br>
Bedrohung.
<br>
Das ganze ja vielleicht dank Einführung eines BGE. -> Das
Prinzip: "Leben
<br>
und Leben lassen" ist dann zweiseitig. Und wenn man den Quandts,
...
<br>
vermitteln kann, dass sie nicht mit noch mehr Kapital und noch
höheren
<br>
Schutzzäunen und mehr Personenschutz besser und sicherer leben,
sondern dank
<br>
der wirklich allgemeinen Wohlfahrt, dann wird ihre persönliche
Rendite aus
<br>
ihrem Kapital auch immer weniger wichtig und statt dessen
wichtiger wird die
<br>
gesellschaftliche Rendite aus der gesamten Wirtschaft. Also ich
gönne den
<br>
Quandts locker ein BGE oben auf die Rendite ihres Vermögens oben
drauf.
<br>
Dafür legen wir doch alle zusammen, oder? Dass sie zu ihrem
eigenen Vorteil
<br>
auch so großzügig sein sollten und mir auch eins gönnen sollten,
muss ihnen
<br>
vielleicht noch erklärt werden - klar geht das letztlich
irgendwie scheinbar
<br>
zu Lasten ihrer Rendite - aber eben nicht zwingend zu ihren
Lasten sondern
<br>
erhöht ihrer Nutzen (..- und ich behaupte: durch die
BGE-verursachte
<br>
Umstrukturierung der Wirtschaft und Hebung ungenutzter
Potentiale könnte
<br>
sich die Rendite des Kapitals eventuell sogar erhöhen.)
<br>
<br>
So herum wird ein Schuh daraus.
<br>
<br>
AgneS
<br>
<br>
</blockquote>
<br>
</blockquote>
<br>
</body>
</html>