<html><head></head><body><div style="font-family: Verdana;font-size: 12.0px;"><div>Lieber E. U. Schulz,<br/></div><div>es geht doch nicht nur um Steuer auf Arbeitseinkommen sondern aus allen Einkommensarten. Selbstvertändlich ist die Mehrwertsteuer (Konsumsteuer) eine auch verteilungspolitisch interessante Einnahmequelle fürs Gemeinwohl. Aber ihre theoretisch und veränderungsstrategisch überhöhte Bewertung scheint mir bei Dir und anderen nicht hinreichend begründet und daher wohl auch mit Ausschließlichkeitsanspruch nicht zustimmungs- und nicht gesellschaftlich und parlamentarisch demokratisch mehrheitsfähig für ein modernes Steuerrecht zwecks Verbesserung der Gleich- und Gerechtbehandlung aller Steuerzahler/inn/en für Gegenwart und Zukunft.<br/></div><div>Mit freundlichen Frühlingsgrüßen aus Erlangen, Franken und Bayern<br/></div><div>Karl-Heinz Stammberger<br/></div><div>Gewerkschaftsgrün<br/></div><div>Landesarbeitskreis und Bundesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Finanzen<br/></div><div>Grünes Netzwerk Grundeinkommen<br/></div><div><br/></div><div>PS: Ansonsten sind Vollgeldreform uam durchaus interessante und anregende Überlegungen aber nur schwer in politische Praxis und umsetzbare Entscheidungen und Handlungen zu integrieren. Vollgeld wurde bei uns in der BAG WiFi mit Herrn Prof Huber durchaus intensiv diskutiert.<br/>
<br/></div><div name="quote" style="margin:10px 5px 5px 10px; padding: 10px 0 10px 10px; border-left:2px solid #C3D9E5; word-wrap: break-word; -webkit-nbsp-mode: space; -webkit-line-break: after-white-space;">
<div style="margin:0 0 10px 0;">
<b>Gesendet:</b> Dienstag, 08. Mai 2012 um 09:29 Uhr<br/>
<b>Von:</b> "Ernst Ullrich Schultz" <eusidee@web.de><br/>
<b>An:</b> MARSMISSION@gmx.net, "Verena Nedden" <V.Nedden@freenet.de>, debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<br/>
<b>Betreff:</b> Re: [Debatte-Grundeinkommen] Steuerliches Konzept für ein bGE
</div>
<div name="quoted-content">
Lieber Karl Palder<br/>
und andere MitstreiterInnen für das Grundeinkommen,<br/>
<br/>
es ist historisch nicht richtig, das die Konsumsteuer veraltet ist und die <br/>
Einkommenssteuer die modernere Steuerart ist. Im Gegenteil, der Anteil der <br/>
Konsumsteuern ist in fast allen Industriestaaten gewachsen. Die <br/>
skandinavischen Länder haben die höchsten Konsumsteuern, der Wohlstand und <br/>
die Verteilungsgerechtigkeit ist besser als bei uns.<br/>
Es ist doch merkwürdig gedacht, wenn man einerseits Arbeit besteuert, um <br/>
das Geld dann gleichmäßig zu verteilen. Das wird als ungerecht empfunden. <br/>
Es stimmt in der Wirklichkeit natürlich nicht, denn alle Einkommssteuern <br/>
finden sich in den Produkten und Dienstleistungen wieder.<br/>
Dann kommt immer wieder das Argument, durch Steuerprogression und <br/>
Reichensteuer entsteht mehr Steuergerechtigkeit. Das ist völlig falsch, <br/>
die großen Unterschiede in den Einkommen bilden lediglich reale <br/>
Machtverhältnisse ab. Ein Herr Ackermann rechnet sein Einkommen immer <br/>
Netto, ob er nun 30 oder 40% Steuern bezahlt. Auch eine <br/>
Finanztransaktionssteuer hilft nicht weiter, sie beteiligt den Staat am <br/>
Spielcasino Finanzwirtschaft. Der Staat wird sich hüten, Spekulation <br/>
einzudämmen, die Steuereinnahmen sollen sprudeln!<br/>
Da gibt es andere Modelle, wie zum Beispiel die Vollgeldreform.<br/>
<br/>
Ziel ist die Entkoppelung von Arbeit und Einkommen. Wir bewerten Arbeit <br/>
heute durch Geld. Die Geburt und Betreuung eines Kindes wird nicht als <br/>
Arbeit angesehen, während z.B. Geldtransaktionen, der Bau von Panzern, <br/>
Werbung für unnütze Sachen hoch bezahlt werden. Arbeit, richtig <br/>
verstanden, ist immer auch tätig werden für Andere und bietet eigene <br/>
Lebenserfüllung. Dafür Steuern zahlen zu müssen, will mir nicht <br/>
einleuchten.<br/>
<br/>
Herzlichst,<br/>
Ernst Ullrich Schultz<br/>
<br/>
> liebe verena nedden!<br/>
> es ist immer gut, wenn sich jemand mit ideen, die in die <br/>
> grundeinkommensdiskussion mit autoritärer macht hineingedrückt werden, <br/>
> auseinandersetzt. dazu würde auch die kritische auseinandersetzung mit <br/>
> dem, was man propagiert, gehören. die mehrwertsteuerfinanzierung ist an <br/>
> sich schon ein heikles thema, und, ausser durch rhetorische klimzüge, <br/>
> kaum darstellbar. was aber den kernpunkt, die steuern, betrifft, ist die <br/>
> argumentation, nach der entdeckung der steuerrekursion, geradezu an <br/>
> absurden vorstellungen ausgericht. was geboten wird, ist eine <br/>
> vorindustrielle vorstellung von steuern und steuerpolitik. <br/>
> (einkommens)steuern haben sich, neben der industriellen produktion, als <br/>
> reichtumsmotor für die gesellschaft herausgestellt. was aber auch in <br/>
> diesem papier wieder zu tage tritt, ist eine steuerpolitik, die nur <br/>
> einen armutsgewinn für alle produziert. es ist an der zeit, sich einer <br/>
> "realistischen" steuerpolitik zu zuwenden, die mit den <br/>
> gesellschaftlichen realitäten übereinstimm<br/>
> t. rückwärts gerichtetes denken ist für wenige gut, weil sich daraus <br/>
> für wenige macht- und reichtumszuwächse einstellen. für viele kann dies <br/>
> aber in eine katasthrope führen (siehe griechenland).<br/>
> mit freundlichem gruss, karl palder<br/>
><br/>
> -<br/>
>> _______________________________________________<br/>
>> Debatte-grundeinkommen Mailingliste<br/>
>> JPBerlin - Politischer Provider<br/>
>> Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<br/>
>> <a href="https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen" target="_blank">https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen</a><br/>
><br/>
<br/>
<br/>
-- <br/>
<br/>
eus:idee Ernst Ullrich Schultz Matthiesgarten 16 22395 Hamburg Telefon <br/>
(040) 604 97 30<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
<br/>
_______________________________________________<br/>
Debatte-grundeinkommen Mailingliste<br/>
JPBerlin - Politischer Provider<br/>
Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<br/>
<a href="https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen" target="_blank">https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen</a><br/>
</div>
</div>
<br/></div></body></html>