<html>
  <head>
    <meta content="text/html; charset=ISO-8859-1"
      http-equiv="Content-Type">
  </head>
  <body bgcolor="#FFFFFF" text="#000000">
    Hallo Gerrit,<br>
    <br>
    Ausgangspunkt meiner weltanschauung ist der erste Grundsatz des
    Philosophen René Descartes: <br>
    ,<i><b>Cogito ergo sum</b></i> („Ich denke, also bin ich.“) <br>
    <br>
     Die Selbsterkenntnis ist die Entscheidende. Die Annahme des anderen
    und dessen - als eines dem meinem ähnliches - Bewusstsein  ist schon
    mal zweifelhaft, wenn auch die Praxis dieser Annahme und darauf
    ausgerichtetes Handeln durchaus schlüssige Erfolge verzeichnet. <br>
    <br>
    1) Gehe ich von mir aus, setze mich in den Mittelpunkt meines
    Denkens, dann bin ich auch Egoist. Denn Denken ist die notwendige
    Voraussetzung jeder bewussten Handlung.<br>
    <br>
    2) Es ist im Grundsatz gewagt, besser wissen zu wollen, <b>was</b>
    der Welt (also den vielen anderen sich selbst Bewussten und somit
    Egoisten) am besten dient und somit als höheres Ziel zu gelten hat.
    <br>
    Wenn also kaum einer BGE wollte, weil kaum einer es für nützlich
    erachtet, ist es anmaßend zu behaupten, es würde allen letztlich
    damit gedient sein.<br>
    Wenn man da meint, man hätte einen altruistischen Wertmaßstab, so
    geht das ja nur, wenn manden auf den angenommenen egoistischen
    Wertmaßstab der anderen zu gründen vermag.<br>
    <br>
    Altruismus geht eben nur, wenn denn alle anderen Egoisten sind.<br>
    Wenn jeder an sich denkt, dann ist an alle gedacht stimmt.<br>
    Wenn jeder zuerst an den anderen denkt und keiner zuerst an sich,
    dann wird es absurd. weil dann jede Behauptung, dass etwas den
    Menschen gut tut gleich absurd ist:<br>
    Beispiel Massenselbstmord:<br>
    Wenn jeder überzeugt ist, dass es für alle anderen die beste Lösung
    ist, wenn alle sich umbringen, dann ist es auch so. Kein Interesse
    stände dem dann ja entgegen. <br>
    Im Gegenteil: Sollte auch nur einer  sich davon ausnehmen wollen
    (vielleicht auch ursprünglich gut meinend den anderen zu liebe) ,
    dann ist der mit dem "Vorwurf" Egoist konfrontiert, weil er ja
    zuwider handelt gegen die Interessen der anderen.<br>
    Umgekehrt geht das auch mit dem generellen Verbot von Selbstmordm,
    weil man ja lebend dem behaupteten Allgemeinwohl besser diene.<br>
    <br>
    Der Unterschied im behaupteten Altruismus liegt allein in der
    jeweils angenommen Erkenntnis, ob ich meine Interessen eher gegen
    die anderen, neben den anderen oder mit den anderen zusammen
    bedienen kann. <br>
    Nützt mir das Lächeln meiner Freunde (emotional und direkt oder auch
    durch gegenseitige Freundschafts"dienste"), so schenke ich ihnen aus
    meinem Egoismus etwas. Dazu muss es nicht immer einer ausgeklügelten
    Berechnung "Gibst du mir, so gebe ich dir" folgen, manchmal reicht
    eben auch Bauchgefühl, Erziehung und Instinkt. Es sit aber immer ein
    Verhalten, dass sich langfristig immer nur eben hält/durchsetzen,
    wenn der auf diese Art altruistisch Handelnde auch (im Durchschnitt)
    einen Erfolg davon hat.<br>
    <br>
    Solidarität ist also kein Widerspruch zum Egoismus sondern nur eine
    Variante dessen. <br>
    Wenn ich darüber aber nachdenke, ob ich BGE will, dann geht es dabei
    darum, ob ich - über den einen (eigenes direktes Einkommen) oder
    anderen Weg (mehr sozialer Friede, o.ä.)  - <b>mir</b> auch etwas
    davon versprechen kann.<br>
    <br>
    Mit ganz egoistischen Grüßen<br>
    AgneS<br>
    <br>
    <blockquote type="cite">
      <pre wrap=""><div class="moz-txt-sig">
Message: 4
Date: Thu, 29 Mar 2012 01:49:45 +0200
From: Gerrit Haase <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:gerrit.haase@gmail.com"><gerrit.haase@gmail.com></a>
To: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</a>
Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Freier Wille und Gemeinwohl (Re
        Grundeinkommen als Mittel zum Zweck)
Message-ID:
        <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:CA+Fg1xaLZCZLw3Sp6C3u703w0WtzqfvVQ=+GWN6N6=1T+Ncg3A@mail.gmail.com"><CA+Fg1xaLZCZLw3Sp6C3u703w0WtzqfvVQ=+GWN6N6=1T+Ncg3A@mail.gmail.com></a>
Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1

Hallo,

Am 2012-03-28 schrieb Agnes Schubert <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:Agne.s@gmx.de"><Agne.s@gmx.de></a>:
</div></pre>
      <blockquote type="cite" style="color: #000000;">
        <pre wrap="">"Diene dem höheren Ziel !"  also bitte nur dann, wenn ich die
Reihenfolge der Wertigkeiten der Ziele festlegen darf bzw. die so
genannten höheren unter ihnen eben meinen Zwecken auch wirklich dienlich
sind ;-) .
</pre>
      </blockquote>
      <pre wrap="">Na, solange jeder erst seine Ziele verfolgt, seinen Egoismus
befriedigt, höhere Ziele nur in Angriff nimmt, wenn nebenbei damit
auch die eigenen Ziele erreicht werden, dann werden Ziele die nur
wenigen dienlich sind nie erreicht oder nur in dem Fall, dass sich
genug finden, die feststellen, dass sie alle ihre Ziele schon erreicht
haben und anfangen sich zu langweilen.

Dann wirds aber nicht besser als es ist. Oder andersrum ausgedrückt,
so ist es ja jetzt schon und ich empfinde das als wenig solidarisch
und ein bGE wäre vielleicht ein Anfang daran was zu ändern.

</pre>
    </blockquote>
  </body>
</html>