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    Hallo Jörg,<br>
    <br>
    <pre wrap="">Du schreibst: "So heißt es zum Beispiel, daß Gründe eigentlich immer versteckte Zwecke wiedergeben. Man sagt zwar "weil", aber meint "um" ("ich trinke, weil ich durst habe" - aber eigentlich meint man: "ich trinke, um das Durstgefühl loszuwerden"). Das ist insofern für ein Grundeinkommen interessant, wenn es um die Argumentation geht. Man kann zwar lange Gründe nennen, aber solange der (gemeinschaftliche) Zweck nicht erkennbar ist, wird es schwierig."</pre>
    Der Satz bzgl. BGE lautet dann in etwa " Ich will ein BGE, weil <b>ich</b>
    mir dieses und jenes davon verspreche"<br>
    Dein Problem fängt nicht beim Umstieg vom Grund zum Zweck an,
    sondern da an, wo du es unbedingt gesellschaftlich betrachten
    willst. Zwecke verstecken letztlich die Gründe nur hinter einem
    vermuteten oder aber der Einfachheit halber angenommenen <i>freien
      Willen</i>.<br>
    Man kann der Gesellschaft Zwecke andichten wie man auch einem Stein
    oder einem Sonnensystem eigene Zwecke andichten kann. Aber
    solcherlei Zuordnungen braucht eben immer die Behauptung des freien
    Willens, die Behauptung des Subjektes. Nun kann man  sich schon sehr
    streiten, ob man überhaupt einem Individuum einen solchen freien
    Willen zuordnen will, oder man grundsätzlich auch jegliches
    individuelles Handeln neuronal, biologisch, bio-chemisch und damit
    letztlich physikalisch als <b>deterministischen </b>Prozeß
    behauptet. <br>
    Praktisch für den Umgang mit anderen Individuen ist es, ihnen einen
    an sich freien Willen zu unterstellen, den man dann mittels Worten
    und eigenen Taten zu beeinflussen versuchen kann. Dem Stein bzw. dem
    Sonnensystem einen solchen Freien Willen zu unterstellen und
    Prozesse, mit denen diese zu tun haben, mit einem Zweck des Steines
    bzw. des Sonnensystems zu betrachten, macht aber nicht so viel her.<br>
    Nun ist die Frage, warum man Gesellschaft als ein Subjekt annehmen
    sollte, ohne dabei die sie ausmachenden Individuen im Einzelnen zu
    betrachten. <br>
    Nun gut, wenn man gesellschaftliche Strukturen betrachtet, die sich
    vielleicht ein Stück weit von den ursprünglichen Zwecken der die
    Gesellschaft bildenden Individuen entfernt haben, dann dienen sie
    letztlich immer nur dem Selbsterhalt der Gesellschaft. <small>(
      Hierzu hatte ich in meinem letzten Beitrag die notwendige Erhöhung
      der Konkurrenzfähigkeit der BGE-Gesellschaft zu anderen
      Gesellschaften erwähnt.)</small><br>
    Letztlich aber ist der Wille der Individuen entscheidend, ob sie
    bereit sind, eine bestimmte Gesellschaft zu tragen, weil sie <b>ihren
    </b>Zwecken dienlich scheint, oder nicht. <br>
    <br>
    Also am besten du vergisst das mit dem <i>gemeinschaftlichen </i>(bzw.
    gesellschaftlichen)<i> Zweck. </i>Gesellschaftliche <b>Gründe </b>-
    oder eben angenommene gesellschaftliche Folgen einer BGE-Einführung
    und Erklärungen, warum diese den <b>individuellen </b>Zwecken
    dienen könnten - kennst du ja selber genug.<br>
    <br>
    <br>
    Gruß AgneS<br>
    <br>
  </body>
</html>