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<DIV><FONT size=2 face=Arial>Hallo Agnes und wen's sonst noch 
interessiert,</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>erstmals eine Klärung zum "weil" (Grund) und 
"um" (Zweck) - "weil" gibt Gründe an, die in der Vergangenheit/Gegenwart liegen; 
"um" gibt Zwecke an, die in der Zukunft liegen. Mit "weil" kann man "um" 
verschleiern (was in der BGE-Diskussion oft passiert): "Ich will ein BGE, um 
dies oder jenes, was ich mir davon verspreche, zu ermöglichen."</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Daß der sogenannte "freie Wille" durch die 
Vergangenheit/Gegenwart beeinflußt wird, ist nicht abzustreiten, da die 
Vergangenheit/Gegenwart den Impuls für eine mögliche Zukunft gibt. Allerdings 
kann man die "Freiheit des Willens" darin sehen, ob man dem Impuls zur Umsetzung 
eines Zwecks folgt. Und damit klärt sich aus meiner Sicht auch die Frage, ob 
Stein, Sonnensystem oder sonst etwas einen "Zweck" hat - sie haben nicht die 
Freiheit, den Impuls zu verneinen. Und um vorwegzunehmen, worin dann der 
Unterschied zwischen Menschen und Tieren sei, die ja ebenfalls dem "Zweck der 
Selbsterhaltung" (wenn auch indirekt) folgen, so will ich behaupten, daß 
der Mensch die Freiheit hat, sich selbst zu verneinen (bis hin zum 
Selbstmord).</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Zudem reduzierst Du die Gesellschaft zum Mittel, um 
individuelle Zwecke zu verwirklichen. Daß die Gesellschaft einen "Selbstzweck" 
haben könnte, scheinst Du zu verneinen. Deine "atomistische Auffassung" der 
Gesellschaft hat aber den Haken, wenn Du die Gesellschaft als Mittel benötigst, 
um z.B. ein Haus zu bauen. Dabei könntest Du den Zweck der Gesellschaft darin 
sehen, nicht nur Mittel für Dich, sondern auch für andere Mitglieder der 
Gesellschaft zu sein (Selbstverneinung). Aus einer egoistischen, aber auch aus 
einer sozialen Sicht, ergibt sich, daß es wünschenswert ist, die Gesellschaft zu 
erhalten. Und Wünsche sind nur ein anderes Wort für eine "zweckerfüllende 
Zukunft": der Zweck liegt in der zukünftigen Erfüllung des Wunsches (auch 
"konservierende Wünsche" im Sinne von "ich wünsche mir, daß die Gesellschaft so 
erhalten bleibt wie sie ist" sind solche Zwecke, was dann solche Blüten 
tragen kann, wie z.B. den Mauerbau).</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Soll ich mir Gedanken machen, welcher Impuls Dich 
treibt, mir nahezulegen, einen Gesellschaftszweck zu verneinen?</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Viele Grüße soweit aus Kiew,</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Jörg (Drescher)</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Projekt Jovialismus</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<BLOCKQUOTE 
style="BORDER-LEFT: #000000 2px solid; PADDING-LEFT: 5px; PADDING-RIGHT: 0px; MARGIN-LEFT: 5px; MARGIN-RIGHT: 0px">
  <DIV style="FONT: 10pt arial">----- Original Message ----- </DIV>
  <DIV 
  style="FONT: 10pt arial; BACKGROUND: #e4e4e4; font-color: black"><B>From:</B> 
  <A title=Agne.s@gmx.de href="mailto:Agne.s@gmx.de">Agnes Schubert</A> </DIV>
  <DIV style="FONT: 10pt arial"><B>To:</B> <A 
  title=debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de 
  href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</A> 
  </DIV>
  <DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Sent:</B> Wednesday, March 28, 2012 11:03 
  AM</DIV>
  <DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Subject:</B> Re: [Debatte-Grundeinkommen] 
  Grundeinkommen als Mittel zum Zweck</DIV>
  <DIV><BR></DIV>Hallo Jörg,<BR><BR><PRE wrap="">Du schreibst: "So heißt es zum Beispiel, daß Gründe eigentlich immer versteckte Zwecke wiedergeben. Man sagt zwar "weil", aber meint "um" ("ich trinke, weil ich durst habe" - aber eigentlich meint man: "ich trinke, um das Durstgefühl loszuwerden"). Das ist insofern für ein Grundeinkommen interessant, wenn es um die Argumentation geht. Man kann zwar lange Gründe nennen, aber solange der (gemeinschaftliche) Zweck nicht erkennbar ist, wird es schwierig."</PRE>Der 
  Satz bzgl. BGE lautet dann in etwa " Ich will ein BGE, weil <B>ich</B> mir 
  dieses und jenes davon verspreche"<BR>Dein Problem fängt nicht beim Umstieg 
  vom Grund zum Zweck an, sondern da an, wo du es unbedingt gesellschaftlich 
  betrachten willst. Zwecke verstecken letztlich die Gründe nur hinter einem 
  vermuteten oder aber der Einfachheit halber angenommenen <I>freien 
  Willen</I>.<BR>Man kann der Gesellschaft Zwecke andichten wie man auch einem 
  Stein oder einem Sonnensystem eigene Zwecke andichten kann. Aber solcherlei 
  Zuordnungen braucht eben immer die Behauptung des freien Willens, die 
  Behauptung des Subjektes. Nun kann man  sich schon sehr streiten, ob man 
  überhaupt einem Individuum einen solchen freien Willen zuordnen will, oder man 
  grundsätzlich auch jegliches individuelles Handeln neuronal, biologisch, 
  bio-chemisch und damit letztlich physikalisch als <B>deterministischen 
  </B>Prozeß behauptet. <BR>Praktisch für den Umgang mit anderen Individuen ist 
  es, ihnen einen an sich freien Willen zu unterstellen, den man dann mittels 
  Worten und eigenen Taten zu beeinflussen versuchen kann. Dem Stein bzw. dem 
  Sonnensystem einen solchen Freien Willen zu unterstellen und Prozesse, mit 
  denen diese zu tun haben, mit einem Zweck des Steines bzw. des Sonnensystems 
  zu betrachten, macht aber nicht so viel her.<BR>Nun ist die Frage, warum man 
  Gesellschaft als ein Subjekt annehmen sollte, ohne dabei die sie ausmachenden 
  Individuen im Einzelnen zu betrachten. <BR>Nun gut, wenn man gesellschaftliche 
  Strukturen betrachtet, die sich vielleicht ein Stück weit von den 
  ursprünglichen Zwecken der die Gesellschaft bildenden Individuen entfernt 
  haben, dann dienen sie letztlich immer nur dem Selbsterhalt der Gesellschaft. 
  <SMALL>( Hierzu hatte ich in meinem letzten Beitrag die notwendige Erhöhung 
  der Konkurrenzfähigkeit der BGE-Gesellschaft zu anderen Gesellschaften 
  erwähnt.)</SMALL><BR>Letztlich aber ist der Wille der Individuen entscheidend, 
  ob sie bereit sind, eine bestimmte Gesellschaft zu tragen, weil sie <B>ihren 
  </B>Zwecken dienlich scheint, oder nicht. <BR><BR>Also am besten du vergisst 
  das mit dem <I>gemeinschaftlichen </I>(bzw. gesellschaftlichen)<I> Zweck. 
  </I>Gesellschaftliche <B>Gründe </B>- oder eben angenommene gesellschaftliche 
  Folgen einer BGE-Einführung und Erklärungen, warum diese den <B>individuellen 
  </B>Zwecken dienen könnten - kennst du ja selber genug.<BR><BR><BR>Gruß 
  AgneS<BR><BR>
  <P>
  <HR>

  <P></P>_______________________________________________<BR>Debatte-grundeinkommen 
  Mailingliste<BR>JPBerlin - Politischer 
  Provider<BR>Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<BR>https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen<BR></BLOCKQUOTE></BODY></HTML>