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    Hi,<br>
    <br>
    Jörg wollte den "Zweck eines Grundeinkommens für die Gesellschaft"
    wissen.<br>
    <br>
    - Zweck fürs <b>Individuum</b> ist die immer weitergehende
    Befreiung von Zwängen durch die Gesellschaft.<br>
    - Zweck für die <b>Gesellschaft</b> ist insofern schwierig, weil ja
    gerade die bestehende Gesellschaft mittels BGE ja wohl langfristig
    eher aufgelöst bzw. radikal umgebaut wird. Das BGE muss demnach also
    eher <b>gegen</b> (bestehende) gesellschaftliche Strukturen
    durchgesetzt werden, als das es sich unmittelbar als Zweck für diese
    ergibt.<br>
    <br>
    Aber ich will da mal etwas näher ausführen:<br>
    Entscheidend ist, dass die neue BGE-Gesellschaft konkurrenzfähig zu
    nicht BGE-Gesellschaften ist.<br>
    Das muss ja eigentlich nicht primär eine marktwirtschaftliche
    Konkurrenz sein, sondern simpel gedacht reicht es, dass die Leute
    eben lieber im BGE-Land leben wollen als außerhalb. <br>
    Solange aber BGE-Gesellschaft auf marktwirtschaftliche Prinzipien
    beruht und auch nicht gleich der "Neue Mensch " mit der Einführung
    von BGE ad hoc entsteht, muß auch ein BGE-Land zwingend in der
    marktwirtschaftlichen Konkurrenz um Arbeitskräfte und Kapital -
    nicht zuletzt gerade zur Finanzierung des BGE - erfolgreich sein.<br>
    Wer also ein BGE aus individuellen Gründen will, der muss sich für
    die Gesellschaft auch gerade mit dem BGE die Erhöhung der
    marktwirtschaftlichen Konkurrenz zwischen den verschiedenen
    Gesellschaften versprechen. Und das wäre so zu sagen der
    gesellschaftliche "Zweck" wobei es sich aber wohl eher um ein (durch
    das BGE geschaffenes) Mittel handeln muss, um dem individuellen
    Zweck zu dienen. <br>
    <br>
    Also muss - weil man weiterhin auf Kapital angewiesen ist - die
    Rendite für das Kapital höher werden.<br>
    (Die Bereitschaft, nur aus Sympathie für die BGE-Idee heraus Kapital
    mit Einbußen bei der Rendite zu investieren, halte ich für
    marginal.)<br>
    <br>
    Also muss BGE das Arbeiten inklusive auch das Erarbeiten dieser
    Rendite attraktiv(er) machen - obwohl gerade eine bisher ja
    entscheidende Motivation - die Existenzerhaltung - nicht mehr zur
    Verfügung steht.<br>
    <br>
    Wenn man also einen "Gesellschaftlichen Zweck" als Argument braucht,
    dann geht das wohl nur darüber, die - als gesellschaftliches Ziel ja
    immerzu herausgestellte - Konkurrenzfähigkeit  zu erhöhen - was aber
    eben jetzt wie unter BGE immer nur Mittel zur Erreichung der
    eigentlichen, immer individuellen Zwecken  ist. <br>
    <br>
    Gruß <br>
    AgneS<br>
    <br>
    <br>
    <br>
    Am 24.03.2012 12:01, schrieb
    <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:debatte-grundeinkommen-request@listen.grundeinkommen.de:">debatte-grundeinkommen-request@listen.grundeinkommen.de:</a>
    <blockquote
cite="mid:mailman.263.1332586877.9976.debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de"
      type="cite">
      <pre wrap="">Date: Fri, 23 Mar 2012 11:16:18 +0200
From: "Joerg Drescher" <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:iovialis@gmx.de"><iovialis@gmx.de></a>
Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Grundeinkommen als Mittel zum Zweck

Hallo zusammen,

derzeit bereite ich einen Vortrag für den Münchner BIEN-Kongress vor. Dabei stieß ich auf die Frage des Zwecks eines Grundeinkommens für die Gesellschaft. Aus diesem Grund möchte ich einmal nachfragen, was sich die Mitglieder dieser Liste als Zweck vorstellen.

Über Antworten freue ich mich natürlich schon jetzt!

viele Grüße aus Kiew,

Jörg (Drescher)
Projekt Jovialismus

</pre>
    </blockquote>
    <br>
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