<html>
  <head>
    <meta content="text/html; charset=ISO-8859-1"
      http-equiv="Content-Type">
  </head>
  <body bgcolor="#FFFFFF" text="#000000">
    Lieber Karl Palder,<br>
    <br>
    lebst Du schon gedanklich auf dem Mars?<br>
    <br>
    Es wäre doch wohl genauer zu klären, was ursprünglich mit
    Marktwirtschaft gemeint war und ob wir heute überhaupt in einer
    Marktwirtschaft<br>
    leben! Da sind doch einige Zweifel angebracht. Die neue Studie der
    Schweizer Forscher (unten angehängt!) bestätigt doch, dass wir eher
    von einem Machtgeflecht <br>
    von wenigen Konzernen beherrscht werden und dass eben keine
    Verteilung über Marktmechanismen erfolgt!<br>
    J. Ziegler sagt, dass jeder Mensch, der an Hunger stirbt, ermordet
    wird! Meint Malthus nicht eine traditionelle Ernährung auf der Basis
    von Massentierhaltung,<br>
    Boden- und Landschaftszerstörung und übermäßigem Fleischkonsum? Wie
    wäre die Situation, wenn die Menschen sich überwiegend vegetarisch
    und vegan ernähren und<br>
    die Meere nachhaltig befischen würden?<br>
    Vielleicht ist ja auch eine Marktwirtschaft in einer solidarischen
    Ökonomie möglich?!<br>
    <br>
    Freundliche Grüße<br>
    <br>
    Jürgen Kruse<br>
    Schermbeck<br>
    attac Niederrhein<br>
    <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="http://www.heckenschutz.de">www.heckenschutz.de</a><br>
    30.10.2011<br>
    <br>
-----------------------------------------------------------------------<br>
    Am 29.10.2011 17:39, schrieb <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:MARSMISSION@gmx.net:">MARSMISSION@gmx.net:</a>
    <blockquote cite="mid:20111029153938.61140@gmx.net" type="cite">
      <pre wrap="">liebe agnes!
ich darf mal darauf hinweisen, das das was du kapitalismus nennst, kein kapitalismus ist. kapitalismus ist der umschlag von ökonomischer macht in politische, kulturelle, macht und deren vereinigung. du redest von der über kapitalakkumulation getragenen produktion. diese allerdings bewirkt zur zeit das überleben von 7 milliarden menschen. ohne technisch wissenschaftliche produktion und einer verteilfunktion, hier marktwirtschaft, könnten von den 7 milliarden menschen nur 2 milliarden überleben, da dort die von malthus beschriebene grenze für die anzahl der menschen liegt, die ohne solche produktion ernährt werden könnten. das heisst, du forderst den tod von 5 milliarden menschen.
tschau, karl palder


-------- Original-Nachricht --------
</pre>
      <blockquote type="cite">
        <pre wrap="">Datum: Thu, 27 Oct 2011 10:49:19 +0200
Von: Agnes Schubert <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:Agne.s@gmx.de"><Agne.s@gmx.de></a>
An: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</a>
Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] Kapitalismus ohne (Finanz)Krisen ?
</pre>
      </blockquote>
      <pre wrap="">
</pre>
      <blockquote type="cite">
        <pre wrap="">Hallo,


es bringt nichts wesentliches, an singulären Erscheinungen oder auch nur 
an einzelnen Wesensmerkmalen des Kapitalismus (wie Geld)  herumdoktern 
zu wollen.

Wer da glaubt, man müsse den Kapitalismus nur richtig machen, damit er 
die Menschheit glückselig macht, den muss ich enttäuschen - oder besser 
der wird, sobald der jeweilige "richtige Versuch" in die Wirklichkeit 
gebracht wird, selber von letzterer wohl  enttäuscht werden - oder aber 
er wird die Wirklichkeit gleich gar nicht (mehr) zur Kenntnis nehmen 
(wollen).

Die Marktwirtschaft tatsächlich krisenfrei zu machen und/oder dem 
Kapitalismus die Aufgabe der Güterversorgung unterzuschieben, heißt 
letztlich immer den Kapitalismus, respektive die Marktwirtschaft, 
abzuschaffen.

Dafür müssen aber letztlich immer die grundsätzlichen Mechanismen, die 
einerseits zur Rücksichtslosigkeit wie auch zu Krisen andererseits 
führen, kritisiert werden.

Dass die Marktwirtschaft, ja schon im Ideal auf der freien Konkurrenz  
beruhend, die /Rücksichtslosigkeit /gegenüber jenen enthält, die dieser
Konkurrenz genau nicht gewachsen sind, sollte eigentlich leicht 
ersichtlich sein. Dennoch sind die Leute immer empört, wenn eben genau 
dieses Prinzip schlicht greift,  Produktionen verlagert werden, 
Lohndrückung und dauerhafte Arbeitslosigkeit herrscht, Menschen 
verhungern, ...
Oder sie sind empört, wenn denn diese Konkurrenz mit anderen Mitteln 
betrieben wird - Betrugsversuche, Gewalt, Kriege ...
Sich an bestimmte jeweilige und temporäre Regeln (wie an Gesetze)  zu 
halten, ist eben nur ein Mittel der Konkurrenz. Regeln zu umgehen, sie 
zu beugen oder außer Kraft zu setzen, neue ("sozialere" oder 
"asozialere") einzuführen, sind die anderen Mittel.
Prinzipielles Verfahren in der Marktwirtschaft ist es, den eigenen 
Vorteil zu suchen, in dem man alle anderen und vor allem die jeweiligen  
Konkurrenten und Tausch"partner" (Arbeitgeber-Arbeitnehmer, Produzent- 
Konsument) vom eigenen Vorteil ausschließt.

Dass die Marktwirtschaft auch gleich die /Krise/ beinhaltet, ist ebenso 
leicht ersichtlich:
Wenn man freie Konkurrenz will, dann sind eben Absprachen unter den 
Konkurrenten unerwünscht.
Dann wird von allen Seiten z.B. auf einen zukünftigen Markt gepokert, 
mit hoher Stückzahl die Stückkosten gesenkt, um der Konkurrenz eben 
voraus zu sein, und damit wird zwangsläufig eine Überproduktion in Gang 
gesetzt. Das resultierende Angebot kann zu den Stückkosten nicht mehr an 
den Kunden gebracht werden und es müssen Werte vernichtet werden - und 
alle schauen nur, dass sie so wenig wie möglich in dieser Krise zu 
schaden kommen.

Wer es sich mal in Ruhe durchdenkt, wird auch bei den Finanzprodukten, 
die letztlich auch Waren sind, nichts anderes finden. Und verhindert man 
einige spezielle Finanzgeschäfte, dann wird die Konkurrenz auf anderen 
Gebieten ebenen um so härter und die nächste Krise hat dann nicht mehr 
speziell die gegenwärtigen Anlässe.

Man könnte also die Krisen vermeiden, in dem man Absprachen unter den 
Konkurrenten einführt Also (staatliche oder private) Monopole fördert, 
an statt sie zu behindern. Nur hat man dann eben die Aufhebung
  der Marktwirtschaft - hin zu einer umfassend geplanten 
Produktionsweise (die ja auch nicht immer krisenfrei sein muss, aber 
eben den Krisengrund der Marktwirtschaft ausmerzt).

Man kann die Rücksichtslosigkeit verhindern, in dem man den eigenen 
Vorteil beschränkt und letztlich verhindert. Das aber führt genauso zur 
Aufhebung der Marktwirtschaft, weil man ihre Triebkraft negiert.


Genau das passiert auch bei Einführung eines Grundeinkommens. Man 
relativiert ein Grundprinzip eben die Triebkraft des Kapitalismus. Will 
man aber die Wirtschaft als Produktion von Gebrauchsgütern erhalten, 
muss zeitgleich eine alternative Triebkraft entstehen, die der 
Marktwirtschaft aber wiederspricht und so weiterhin auf deren Ende 
zusteuert. (Arbeit aus innerer Berufung, ...)
Schreitet man mit der Wahrnehmung und deutung des Begriffes der 
"gesellschaftlichen Teilhabe" weiter in den Rahmen der Möglichkeiten 
voran, so erhöht sich unablässig das Grundeinkommen im Verhältnis zum 
gesamten Produktionsvolumen und relativiert die Triebkraft des 
Kapitalismus - nämlich den sozialen Unterschied - weiter.



Also was bleibt?
- den Kapitalismus und seine notwendigen Auswirkungen,  (auch in Krisen) 
persönlich klein zu halten,  auf Kosten der anderen den eigenen Vorteil 
zu suchen (in dem z.B. sich die Arbeitenden und Steuern Zahler gegen die 
Besitzenden (Banken, ...) stellen und umgekehrt, oder die deutschen 
gegen die Griechen , ...)
- oder sich schon mal theoretisch mit dessen Ende/Auflösung zu befassen.

Für beide Fälle kann man sich für ein BGE stark machen.
Eine Diskussion um eine andere Form des Geldes aber ist eine völlig 
andere - in meinen Augen recht absurde - Baustelle.

Gruß AgneS

</pre>
      </blockquote>
    </blockquote>
    <font face="Arial"><b><big><big>----------------------------------------------------------------------- 
            Marktwirtschaft??:<br>
            147 Finanzkonzerne regieren die Welt</big></big></b><br>
      von Daniel Meierhans<br>
      Samstag, 22. Oktober 2011 23:10<br>
      <a class="moz-txt-link-freetext"
        href="http://www.sonntagonline.ch/ressort/aktuell/1921/">http://www.sonntagonline.ch/ressort/aktuell/1921/</a><br>
      <br>
      <b><big>Die ETH Zürich liefert das intellektuelle Basismaterial
          für die Occupy-Wall-Street-Bewegung. Sie zeigt, wie eine
          Gruppe von nur 147 Finanzkonzernen praktisch die gesamte
          Weltwirtschaft kontrolliert. </big></b></font> <font
      face="Arial">UBS und Credit Suisse mischen ganz vorne mit.<br>
      <br>
      Die Occupy-Wall-Street-Bewegung belagert seit Wochen die Wall
      Street in New York. An anderen Finanzplätzen wie London oder
      Zürich sind ebenfalls Bewegungen entstanden. Glaubt man einer
      Studie der ETH Zürich, sind das die richtigen Standorte, um gegen
      die Auswüchse der globalen Finanzindustrie zu protestieren: Die
      Studie von ETH-Systemspezialisten zeigt erstmals, wie wenige
      Finanzkonzerne als in sich geschlossenes Netzwerk einen Grossteil
      der Weltwirtschaft kontrollieren. UBS und CS sind die Nummern 9
      und 14 im Machtnetz.</font> <font face="Arial"><br>
      <br>
      Die Datenbankanalyse der ETH ergibt Erstaunliches: Ein Netzwerk
      von nur 147 Konzernen übt eine rund 40-prozentige Kontrolle über
      alle 43060 international tätigen Unternehmen aus, die 2007 in der
      Wirtschaftsdatenbank Orbis erfasst waren. Diese Kerngruppe der
      globalen Wirtschaft kontrolliert sich zudem über ein gegenseitiges
      Beteiligungsnetzwerk praktisch vollständig selber. Das renommierte
      Wissenschaftsmagazin «New Scientist», das diese Woche erstmals
      über die Studie schrieb, titelte mit den markigen Worten:
      «Enthüllt – das kapitalistische Netzwerk, das die Welt regiert».</font>
    <font face="Arial"><br>
      <br>
      «Die Konzentration der wirtschaftlichen Kontrolle, die wir
      gefunden haben, ist enorm», sagt Stefano Battiston . Der
      ETH-Wissenschafter gehört zu den führenden Forschern auf dem
      Gebiet der hochkomplexen Systeme und hat seine Analysen von
      Wirtschaftsnetzwerken unter anderem gemeinsam mit dem
      Nobelpreisträger Joseph Stiglitz publiziert.</font> <font
      face="Arial"><br>
      <br>
      «Während etwa im ähnlich netzwerkartig aufgebauten Internet oder
      bei Wikipedia rund 40 Prozent der Webseiten zum mehrfach
      verbundenen Kern gehören, sind es bei den multinationalen
      Unternehmen nur 0,3 Prozent.» Man muss sich das als riesigen
      Wollknäuel vorstellen: Die 43060 multinationalen Unternehmen haben
      insgesamt 400000 Beteiligungen und identifizierbare Beteiligte.
      Von diesen sind 1318 mehrfach vernetzt und haben im Durchschnitt
      20 Verbindungen untereinander und repräsentieren selber einen
      Umsatzanteil von 20 Prozent. Über direkte und indirekte
      Beteiligungen kontrollieren sie aber zusätzlich noch einmal über
      60 Prozent.</font> <font face="Arial"><br>
      <br>
      Innerhalb des vernetzten Kerns haben die ETH-Forscher zudem eine
      147 Konzerne umfassende geschlossene Gesellschaft identifiziert,
      die nach Umsätzen gerechnet allein 40 Prozent der multinationalen
      Umsätze kontrolliert. Angeführt wird Macht-Rangliste von der
      britischen Barclays Bank. Die UBS ist die Nummer 9, die Deutsche
      Bank die 12 und Credit Suisse die 14. Bis zur China Petrochemical
      Group auf Rang 50 figurieren nur Finanzunternehmen. Darunter auch
      eine Reihe von kaum bekannten Fonds- und Investmentgesellschaften
      wie etwa der amerikanischen Capital Group Companies auf Rang zwei,
      die Beteiligungen – unter anderem auch an Geberit – in der Höhe
      von rund 1 Billion Dollar verwaltet.</font> <font face="Arial"><br>
      <br>
      Seit 2007, dem Jahr, auf dem die Analyse beruht, dürfte es im Zug
      der Finanzkrise zu einigen Platzwechseln gekommen sein. Die
      Kontrollkonzentration des Machtzirkels ist seither jedoch kaum
      kleiner geworden. Im Gegenteil: Die Vernetzung der Finanzriesen
      untereinander dürfte sogar eher noch gewachsen sein. Denn
      schliesslich hat der Konkurs der nur auf Rang 34 platzierten
      Lehman Brothers Holding der Finanzindustrie eindrücklich
      klargemacht, wie stark die faktische Staatsgarantie mit der
      Systemrelevanz korreliert. So hat Barclays beispielsweise 2009
      ihre Vermögensverwaltung an Blackrock abgetreten, die nun über 3
      Billionen Dollar kontrolliert. Da der Deal zur Hälfte in Aktien
      getätigt wurde, sind die beiden Unternehmen jetzt gegenseitig im
      zweistelligen Prozentbereich aneinander beteiligt.</font> <font
      face="Arial"><br>
      <br>
      Die Resultate der ETH-Forscher sind Wasser auf die Mühlen der
      Occupy-Wall-Street-Bewegung. Zeigen sie doch, dass sich nicht nur
      der private Wohlstand auf eine kleine Minderheit konzentriert. Die
      wirtschaftliche Macht liegt in den Händen eines noch viel
      exklusiveren Zirkels. Nur 1,7 Prozent der multinationalen
      Unternehmen kontrollieren 80 Prozent der Umsätze. Im Vergleich
      dazu wirkt die weltweite Verteilung der Vermögen geradezu
      egalitär, müssen sich doch zwischen 5 und 10 Prozent Reiche 80
      Prozent des Besitzes teilen.</font> <font face="Arial"><br>
      <br>
      Für eine derartige Machtballung ist allerdings keine bewusste
      Verschwörung notwendig, wie sie viele Occupy-Aktivisten vermuten,
      betont Battiston. Ihr Entstehen lässt sich durch Marktmechanismen
      erklären. So gehören gegenseitige Beteiligungen zu den gängigen
      Anti-Übernahme-Strategien. Sie helfen zudem – zumindest in einer
      ersten Näherung – die Risiken zu verteilen, und sie senken die
      Zusammenarbeitskosten.</font> <font face="Arial"><br>
      <br>
      «Unsere mathematische Analyse ist grundsätzlich weder positiv noch
      negativ», so Battiston weiter. «Sie ist vielmehr eine Grundlage,
      um die weltweite wirtschaftliche Vernetzung besser verstehen und
      damit auch die Folgen von politischen und unternehmerischen
      Entscheiden besser abschätzen zu können.»</font> <font
      face="Arial"><br>
      <br>
      Erstaunlicherweise ist die ETH-Studie die erste, welche die
      ökonomischen Machtverhältnisse auf globalem Niveau abbildet.
      Bisherige Analysen beschränkten sich auf einzelne Länder oder
      Märkte.</font> <font face="Arial"><br>
      <br>
      Auch wenn verschiedene Details der Studie, wie etwa die
      Gleichsetzung einer Beteiligung mit einer entsprechenden
      Kontrolle, umstritten sind – der generelle Befund ist so klar,
      dass er nicht ignoriert werden kann. Die gewaltige
      Machtkonzentration in den Händen weniger Konzerne und die nicht
      minder grosse gegenseitige Abhängigkeit dieser Konzerne
      untereinander werfen eine Reihe von Fragen auf.</font> <font
      face="Arial"><br>
      <br>
      Aus liberaler Sicht stellt etwa die enge Verknüpfung der
      Marktteilnehmer den Wettbewerb infrage. Die Regulatoren stehen vor
      der Herausforderung, Wege zu finden, wie Risiken in einem solchen
      Abhängigkeitsnetzwerk überhaupt isoliert werden können. So dürfte
      beispielsweise eine Abspaltung der Investment-Aktivitäten der UBS
      unter diesen Umständen zwar die unmittelbaren Auswirkungen auf die
      Schweiz begrenzen, das weltweite Finanzsystem würde von deren
      Bankrott aber kaum weniger stark erschüttert. Die UBS ist nicht
      nur «too big to fail» für die Schweiz, sondern «too connected to
      fail» für die Welt.</font> <font face="Arial"><br>
      <br>
      Die Politik hinwiederum muss sich Strukturen schaffen, um dieser
      Machtkonzentration zumindest gleichwertig entgegentreten zu
      können. Denn auch wenn 147 Konzerne so wenig wie die 193
      UNO-Staaten in der Lage sind, ihre Eigeninteressen
      zurückzustellen, um eine Schatten-Weltregierung zu bilden, so
      können sie doch besser als die Staatengemeinschaft ihre Kräfte
      bündeln, um gemeinsame Interessen zu schützen. Wie effektiv sie
      dabei sind, zeigt das erfolgreiche Lobbying gegen effektive
      Regulierung der Finanzmärkte.</font> <font face="Arial"><br>
      <br>
      Aber nicht nur Gesellschaft und Politik sind gefordert. Auch die
      Konzerne selber müssen ihr Netzwerk angesichts der kaum mehr
      beherrschbaren Turbulenzen der letzten Jahre überdenken. Die
      gegenseitige Beteiligungsvernetzung, die kurzfristig die Risiken
      für das einzelne Unternehmen reduziert, wächst immer mehr zu einem
      unkontrolliert schwingenden Klumpenrisiko, welches das ganze
      System in den Abgrund zu ziehen droht. </font> <font
      face="Arial"><br>
---------------------------------------------------------------------------------------------------<span
        style="" onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"><span>-------------------------------------------------<br>
          Tageszeitung junge Welt<br>
          28.10.2011 / Kapital & Arbeit / Seite 9<br>
          <a class="moz-txt-link-freetext"
            href="http://www.jungewelt.de/2011/10-28/021.php">http://www.jungewelt.de/2011/10-28/021.php</a><br>
          <b><big>Klub der Übermächtigen</big></b><br>
          <b><big>Schweizer Studie zeigt auf, wie knapp 150
              Superkonzerne die Weltwirtschaft zu ihrem Spielball
              machen.</big></b> Neue Argumente für »Occupy«-Bewegung<br>
          Ralf Wurzbacher<br>
          Geld regiert die Welt. Das weiß heute fast jeder. Aber geht es
          auch etwas genauer? Neuerdings schon. Forscher der
          Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich haben
          akribisch nachgebohrt und Beängstigendes ans Licht befördert.
          Nach ihren Erkenntnissen halten gerade einmal knapp 150
          multinationale Konzerne die Fäden des weltweiten
          Wirtschaftsgeschehens in der Hand. Bezeichnend außerdem: Den
          Löwenanteil dieser Übermächtigen stellen Unternehmen aus der
          Finanzindustrie. Die Befunde kommen zur rechten Zeit und sind
          Wasser auf die Mühlen der globalisierungskritischen Bewegung.
          Ihre Losungen »Occupy Wallstreet« oder »Occupy Frankfurt«
          treffen die Richtigen, sprich die verborgenen Strippenzieher
          des Systems.<br>
          Umfassender Ansatz<br>
          James Glattfelder, Stefano Battiston und Stefania Vitali von
          der Schweizer Vorzeigehochschule sind die Frage nach Art und
          Umfang ökonomischer Vorherrschaft anders angegangen als sonst.
          Sie begnügten sich nicht damit, nur plump das Geld der großen
          Zampanos zu zählen, um deren Machtfülle allein von Umsatz- und
          Profitvolumina abzuleiten, wie dies etwa das
          US-Wirtschaftsmagazin Fortune mit den »Global 500« alle Jahre
          wieder macht. Ihr Ansatz ist umfassender: Die
          ETH-Systemspezialisten nehmen die vielfältigen
          Geschäftsverbindungen in den Blick, die ein Konzern zu anderen
          Firmen unterhält und entschlüsseln auf diesem Wege Netzwerke
          korporativer Kontrolle.<br>
          <br>
          Für ihre Studie »Network of Global Corporate Control« haben
          die Wissenschaftler die Datenbank Orbis der Organisation für
          wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
          durchforstet. Darin sind Kennzahlen zu praktisch allen
          weltweit tätigen Firmen und Wirtschaftsakteuren
          zusammengetragen. Aus den für 2007 erhältlichen Informationen
          von 37 Millionen Marktteilnehmern filterte das Forscherteam in
          einem ersten Schritt 43000 Unternehmen heraus, die
          grenzüberschreitend Geschäfte machen. Diese Transnationalen
          bringen es auf insgesamt über 400000 Beteiligungen, aber nur
          eine kleine Gruppe von 1318 Konzernen ist mehrfach und
          wechselseitig über mindestens zwei, im Durchschnitt 20 Bande
          miteinander verwoben. Sie bilden damit ein engmaschiges
          Netzwerk reziproker Abhängigkeiten und üben darüber gewaltigen
          Einfluß auf die Weltökonomie aus. Ihr Anteil am Gesamtumsatz
          aller international agierenden Unternehmen beträgt 20 Prozent,
          über ihre direkten oder indirekten Beteiligungen kontrollieren
          sie allerdings satte 80 Prozent.<br>
          <br>
          Das namhafte Wissenschaftsmagazin New Scientist, das als
          erstes von der Untersuchung berichtete, titelte angesichts des
          Befundes: <b>»Enthüllt – das kapitalistische Netzwerk, das
            die Welt regiert«</b>. Am Wochenende hatten sich mehrere
          Schweizer Zeitungen des Themas angenommen, nach einigem Zögern
          zogen auch deutsche Medien nach. Für Aufsehen sorgt im
          speziellen die Zahl 147. Sie steht für das Konzentrat der
          Weltherrschaft schlechthin und umfaßt jene zwölf Dutzend
          Megakonzerne, die auf dem Wirtschaftsparkett die Strippen
          ziehen. Diese aufs engste miteinander verflochtene
          geschlossene Gesellschaft (»super-entity«) hat die
          Verfügungsgewalt über rund 40 Prozent der Weltwirtschaft. »Die
          Konzentration der wirtschaftlichen Kontrolle, die wir gefunden
          haben, ist enorm«, befand der ETH-Forscher Battiston gegenüber
          der Schweizer Zeitung Der Sonntag. Er hat bereits gemeinsam
          mit Nobelpreisträger Joseph Stiglitz Analysen zu
          Wirtschaftsnetzwerken veröffentlicht.<br>
          <br>
          Ganz oben im elitären Club der 147 steht die britische
          Barclays-Bank. Unter die ersten zehn schaffen es allein sechs
          US-Konzerne, darunter J.P. Morgan (Platz 6) und Merrill Lynch
          (10). Die französische AXA (3) und die Eidgenössische UBS (9)
          vertreten Kontinentaleuropa in der Spitzengruppe. Die Deutsche
          Bank ist die Nummer zwölf, zusammen mit der Allianz (28)
          landen nur zwei deutsche Unternehmen im vorderen Feld. Platz
          50 nimmt die chinesische Petrochemical Group ein, der einzige
          Konzern in den Top 50, der keine Bank, Versicherung, Fonds-
          oder Investmentgesellschaft ist. Das hat System: <b>Drei
            Viertel der Überkonzerne sind Teil der Finanzbranche.</b>
          Weil sie untereinander mittels mannigfaltiger, teils
          hochspekulativer Instrumente wie Krediten und
          Kreditausfallversicherungen verschränkt sind, kontrollieren
          sich die Protagonisten der Supereinheit vollständig
          gegenseitig. Und faktisch ist kein Konzernlenker mehr Herr
          über den eigenen Laden.<br>
          Steilvorlage für Bewegung<br>
          Für die an Stärke gewinnende »Occupy«-Bewegung rund um den
          Globus ist die ETH-Studie eine Steilvorlage. Mit der
          Belagerung der Börsenplätze dieser Welt wurde die richtige
          Standortentscheidung getroffen. Die irrwitzige Machtballung in
          den Händen ein paar weniger Weltenlenker entblößt nicht nur
          die Lächerlichkeit des liberalen Mantras vom freien Wettbewerb
          und der Selbstregulierung der Marktkräfte. Sie ist auch die
          Negation ökonomischer Stabilität und nicht zuletzt der
          Demokratie. Mit dem Grad der Vernetzung steige auch das
          »Ansteckungsrisiko im wirtschaftlichen Krisenfall«,
          konstatieren so auch die ETH-Forscher. »Das Gesamtsystem wird
          so instabiler, weil sich Probleme leicht ausbreiten können.«<br>
          <br>
          Wo es hinführt, wenn ein Dominostein im wackligen Gefüge der
          Abhängigkeiten zu Fall kommt, hat der Lehman-Crash 2008
          eindrucksvoll demonstriert, dessen Erschütterungen bis heute
          fortwirken. Dabei ist die Vernetzung selbst so etwas wie die
          Lebensversicherung der Superkonzerne. Engmaschige
          Unternehmensbeteiligungen sind nicht nur eine gängige
          Antiübernahmestrategie. Sie entfalten auch eine gewaltige
          Erpressungskraft gegenüber der Politik und den
          Nationalstaaten. Der Sonntag schrieb dazu: »Die UBS ist nicht
          nur ›too big to fail‹ für die Schweiz, sondern ›too connected
          to fail‹ für die Welt.«<br>
          <br>
          <br>
          <br>
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br>
        </span></span><span style="" onmouseover="_tipon(this)"
        onmouseout="_tipoff()"><span> 15. August 2011<br>
          Grafik dazu: siehe:<br>
        </span></span></font>
    <h2 class="date-header"> </h2>
    <div class="date-posts">
      <div class="post-outer">
        <div class="post hentry"><font face="Arial"><a
              class="moz-txt-link-freetext"
href="http://nextbigfuture.com/2011/08/147-superentities-dominate-network-of.html">http://nextbigfuture.com/2011/08/147-superentities-dominate-network-of.html</a><br>
          </font>
          <h3 class="post-title entry-title"> <font face="Arial"><span
                onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <a
href="http://translate.googleusercontent.com/translate_c?hl=de&prev=/search%3Fq%3Dnetwork%2Bof%2Bglobal%2Bcorporate%2Bcontrol%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26hs%3De9t%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26prmd%3Dimvns&rurl=translate.google.de&sl=en&u=http://nextbigfuture.com/2011/08/147-superentities-dominate-network-of.html&usg=ALkJrhhUTjYt2ZTLplcboD_go2F-pAYkIA">147


                  Superentities dominieren das Netz der globalen
                  Unternehmenskontrolle</a></span></font></h3>
          <font face="Arial"><a class="moz-txt-link-freetext"
href="http://nextbigfuture.com/2011/08/147-superentities-dominate-network-of.html"><br>
            </a></font>
          <div class="post-body entry-content">
            <div class="separator" style="clear: both; text-align:
              center;">
              <div class="separator" style="clear: both; text-align:
                center;">
                <div class="separator" style="clear: both; text-align:
                  center;">
                  <div class="separator" style="clear: both; text-align:
                    center;">
                    <div class="separator" style="clear: both;
                      text-align: center;">
                      <div class="separator" style="clear: both;
                        text-align: center;"> <font face="Arial"><a
href="http://3.bp.blogspot.com/-kP9gqCRn7vI/Tkn9LZJGR6I/AAAAAAAAMSs/q-XB3yWUxo8/s1600/corpcontrol.png"
                            imageanchor="1" style="clear: left; float:
                            left; margin-bottom: 1em; margin-right:
                            1em;"><br>
                          </a></font> </div>
                    </div>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
            <font face="Arial"><span onmouseover="_tipon(this)"
                onmouseout="_tipoff()"> <i>Netzwerk-Topologie.</i></span>
              <span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <i>(A)


                  A bow-tie besteht aus in-Bereich (IN), out-Bereich
                  (OUT),</i></span> <br>
              <i> </i><span onmouseover="_tipon(this)"
                onmouseout="_tipoff()"> <i>starke
                  Zusammenhangskomponente oder Core (SCC) und Rohre und
                  Ranken (T & T).</i></span></font> <font
              face="Arial"> <span onmouseover="_tipon(this)"
                onmouseout="_tipoff()"> <i>(B) Bow-Tie Struktur des
                  größten zusammenhängenden Komponente (LCC) und andere
                  angeschlossene Komponenten (OCC).</i></span> <span
                onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <i>Jeder

                  Abschnitt Volumen Skalen logarithmisch mit dem Anteil
                  der TNCs Betriebseinnahmen.</i></span> <span
                onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <i>In


                  Klammern Prozentsatz der Betriebseinnahmen und Anzahl
                  der TNCs, cfr.</i></span> <span
                onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <i>Tabelle


                  1.</i></span> <span onmouseover="_tipon(this)"
                onmouseout="_tipoff()"> <i>(C) SCC Layout der SCC (1318
                  Knoten und 12191 Links).</i></span> <span
                onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <i>Node


                  Größenskalen logarithmisch mit dem Betrieb Erträge,
                  Knoten Farbe mit Netzwerk zu steuern (von gelb bis
                  rot).</i></span> <span onmouseover="_tipon(this)"
                onmouseout="_tipoff()"> <i>Link Farbskalen mit Gewicht.</i></span>
              <span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <i>(D)


                  Zoom auf einige wichtige TNCs in der Finanzbranche.</i></span>
              <span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <i>Einige


                  Zyklen sind hervorgehoben.</i></span></font> <font
              face="Arial"><br>
              <br>
              <span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <a
href="http://translate.googleusercontent.com/translate_c?hl=de&prev=/search%3Fq%3Dnetwork%2Bof%2Bglobal%2Bcorporate%2Bcontrol%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26hs%3De9t%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26prmd%3Dimvns&rurl=translate.google.de&sl=en&u=http://www.sciencenews.org/view/generic/id/333389/title/Financial_world_dominated_by_a_few_deep_pockets&usg=ALkJrhi-FyzJQfvXylnw9S0W6NWJOZ-RPg"
                  target="blank">Im Jahr 2007 wurden nur 147 Unternehmen</a>
                fast 40 Prozent der Geldwert aller transnationalen
                Konzernen kontrolliert wird, berichten Forscher in einem
                Papier online veröffentlicht am 28. Juli arXiv.org.</span></font>
            <font face="Arial"><br>
              <br>
              <span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <a
                  href="http://arxiv.org/abs/1107.5728" target="blank">ArXiv


                  - Das Netzwerk der globalen Unternehmenskontrolle</a></span></font>
            <font face="Arial"><br>
              <br>
            </font>
            <blockquote> <font face="Arial"><span
                  onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> Die
                  Struktur des Control-Netzwerk transnationaler Konzerne
                  beeinflusst globalen Wettbewerb auf dem Markt und
                  finanzielle Stabilität.</span> <span
                  onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()">
                  Bisher wurden nur kleine nationale Proben untersucht,
                  und es gab keine geeignete Methode zur Steuerung
                  global zu beurteilen.</span> <span
                  onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> Wir
                  präsentieren die erste Untersuchung der Architektur
                  des internationalen Eigentums-Netzwerk, zusammen mit
                  der Berechnung der Kontrolle von jedem Global Player
                  statt.</span> <span onmouseover="_tipon(this)"
                  onmouseout="_tipoff()"> Wir finden, dass
                  transnationale Konzerne eine riesige Fliege Struktur
                  bilden, und dass ein großer Teil der Kontrolle einer
                  kleinen engmaschigen Kern von Finanzinstituten fließt.</span>
                <span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()">
                  Dieser Kern kann als Wirtschaftsfaktor
                  "Super-Einheit", die wichtige neue Fragen aufwirft
                  sowohl für Forscher und politische Entscheidungsträger
                  gesehen werden.</span></font> </blockquote>
            <font face="Arial"><span onmouseover="_tipon(this)"
                onmouseout="_tipoff()">"Das ist empirische Evidenz
                dessen, was anekdotisch Jahren verstanden", sagt
                Informationen Theoretiker Brandy Aven der Tepper School
                of Business an der Carnegie Mellon in Pittsburgh.</span>
              <br>
            </font>
            <blockquote><font face="Arial"> </font><font face="Arial"><br>
                <span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()">
                  Während jeder Mensch auf der Straße dieses Ergebnis
                  vorausgesagt haben, der ökonomischen Literatur Märkte
                  darstellt, wie so dynamisch, dass sie hot spots der
                  Kontrolle mangelt, sagt Glattfelder.</span> </font><font
                face="Arial"><br>
                <br>
                <span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()">
                  Und obwohl der Status der viele Spieler in der Analyse
                  hat sich seit 2007 geändert (mittlerweile aufgelösten
                  Lehman Brothers ist ein wesentliches Element des
                  Kerns), die Analyse zeigt, dass das Eigentum wird
                  zunehmend konzentriert und zunehmend transnational,
                  sagt Gerald Davis von der Universität of Michigan in
                  Ann Arbor.</span> </font><font face="Arial"><br>
                <span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()">
--------------------------------------------------------------------------------------------------<br>
                  <br>
                  <br>
                  <br>
                  <br>
                </span><span onmouseover="_tipon(this)"
                  onmouseout="_tipoff()"></span><br>
                <span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"></span><br>
                <span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()">
                </span><br>
                <span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"></span><span
                  onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <br>
                </span></font> </blockquote>
          </div>
        </div>
      </div>
    </div>
  </body>
</html>