<html>
<head>
<meta content="text/html; charset=ISO-8859-1"
http-equiv="Content-Type">
</head>
<body bgcolor="#FFFFFF" text="#000000">
Lieber Karl Palder,<br>
<br>
lebst Du schon gedanklich auf dem Mars?<br>
<br>
Es wäre doch wohl genauer zu klären, was ursprünglich mit
Marktwirtschaft gemeint war und ob wir heute überhaupt in einer
Marktwirtschaft<br>
leben! Da sind doch einige Zweifel angebracht. Die neue Studie der
Schweizer Forscher (unten angehängt!) bestätigt doch, dass wir eher
von einem Machtgeflecht <br>
von wenigen Konzernen beherrscht werden und dass eben keine
Verteilung über Marktmechanismen erfolgt!<br>
J. Ziegler sagt, dass jeder Mensch, der an Hunger stirbt, ermordet
wird! Meint Malthus nicht eine traditionelle Ernährung auf der Basis
von Massentierhaltung,<br>
Boden- und Landschaftszerstörung und übermäßigem Fleischkonsum? Wie
wäre die Situation, wenn die Menschen sich überwiegend vegetarisch
und vegan ernähren und<br>
die Meere nachhaltig befischen würden?<br>
Vielleicht ist ja auch eine Marktwirtschaft in einer solidarischen
Ökonomie möglich?!<br>
<br>
Freundliche Grüße<br>
<br>
Jürgen Kruse<br>
Schermbeck<br>
attac Niederrhein<br>
<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="http://www.heckenschutz.de">www.heckenschutz.de</a><br>
30.10.2011<br>
<br>
-----------------------------------------------------------------------<br>
Am 29.10.2011 17:39, schrieb <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:MARSMISSION@gmx.net:">MARSMISSION@gmx.net:</a>
<blockquote cite="mid:20111029153938.61140@gmx.net" type="cite">
<pre wrap="">liebe agnes!
ich darf mal darauf hinweisen, das das was du kapitalismus nennst, kein kapitalismus ist. kapitalismus ist der umschlag von ökonomischer macht in politische, kulturelle, macht und deren vereinigung. du redest von der über kapitalakkumulation getragenen produktion. diese allerdings bewirkt zur zeit das überleben von 7 milliarden menschen. ohne technisch wissenschaftliche produktion und einer verteilfunktion, hier marktwirtschaft, könnten von den 7 milliarden menschen nur 2 milliarden überleben, da dort die von malthus beschriebene grenze für die anzahl der menschen liegt, die ohne solche produktion ernährt werden könnten. das heisst, du forderst den tod von 5 milliarden menschen.
tschau, karl palder
-------- Original-Nachricht --------
</pre>
<blockquote type="cite">
<pre wrap="">Datum: Thu, 27 Oct 2011 10:49:19 +0200
Von: Agnes Schubert <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:Agne.s@gmx.de"><Agne.s@gmx.de></a>
An: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</a>
Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] Kapitalismus ohne (Finanz)Krisen ?
</pre>
</blockquote>
<pre wrap="">
</pre>
<blockquote type="cite">
<pre wrap="">Hallo,
es bringt nichts wesentliches, an singulären Erscheinungen oder auch nur
an einzelnen Wesensmerkmalen des Kapitalismus (wie Geld) herumdoktern
zu wollen.
Wer da glaubt, man müsse den Kapitalismus nur richtig machen, damit er
die Menschheit glückselig macht, den muss ich enttäuschen - oder besser
der wird, sobald der jeweilige "richtige Versuch" in die Wirklichkeit
gebracht wird, selber von letzterer wohl enttäuscht werden - oder aber
er wird die Wirklichkeit gleich gar nicht (mehr) zur Kenntnis nehmen
(wollen).
Die Marktwirtschaft tatsächlich krisenfrei zu machen und/oder dem
Kapitalismus die Aufgabe der Güterversorgung unterzuschieben, heißt
letztlich immer den Kapitalismus, respektive die Marktwirtschaft,
abzuschaffen.
Dafür müssen aber letztlich immer die grundsätzlichen Mechanismen, die
einerseits zur Rücksichtslosigkeit wie auch zu Krisen andererseits
führen, kritisiert werden.
Dass die Marktwirtschaft, ja schon im Ideal auf der freien Konkurrenz
beruhend, die /Rücksichtslosigkeit /gegenüber jenen enthält, die dieser
Konkurrenz genau nicht gewachsen sind, sollte eigentlich leicht
ersichtlich sein. Dennoch sind die Leute immer empört, wenn eben genau
dieses Prinzip schlicht greift, Produktionen verlagert werden,
Lohndrückung und dauerhafte Arbeitslosigkeit herrscht, Menschen
verhungern, ...
Oder sie sind empört, wenn denn diese Konkurrenz mit anderen Mitteln
betrieben wird - Betrugsversuche, Gewalt, Kriege ...
Sich an bestimmte jeweilige und temporäre Regeln (wie an Gesetze) zu
halten, ist eben nur ein Mittel der Konkurrenz. Regeln zu umgehen, sie
zu beugen oder außer Kraft zu setzen, neue ("sozialere" oder
"asozialere") einzuführen, sind die anderen Mittel.
Prinzipielles Verfahren in der Marktwirtschaft ist es, den eigenen
Vorteil zu suchen, in dem man alle anderen und vor allem die jeweiligen
Konkurrenten und Tausch"partner" (Arbeitgeber-Arbeitnehmer, Produzent-
Konsument) vom eigenen Vorteil ausschließt.
Dass die Marktwirtschaft auch gleich die /Krise/ beinhaltet, ist ebenso
leicht ersichtlich:
Wenn man freie Konkurrenz will, dann sind eben Absprachen unter den
Konkurrenten unerwünscht.
Dann wird von allen Seiten z.B. auf einen zukünftigen Markt gepokert,
mit hoher Stückzahl die Stückkosten gesenkt, um der Konkurrenz eben
voraus zu sein, und damit wird zwangsläufig eine Überproduktion in Gang
gesetzt. Das resultierende Angebot kann zu den Stückkosten nicht mehr an
den Kunden gebracht werden und es müssen Werte vernichtet werden - und
alle schauen nur, dass sie so wenig wie möglich in dieser Krise zu
schaden kommen.
Wer es sich mal in Ruhe durchdenkt, wird auch bei den Finanzprodukten,
die letztlich auch Waren sind, nichts anderes finden. Und verhindert man
einige spezielle Finanzgeschäfte, dann wird die Konkurrenz auf anderen
Gebieten ebenen um so härter und die nächste Krise hat dann nicht mehr
speziell die gegenwärtigen Anlässe.
Man könnte also die Krisen vermeiden, in dem man Absprachen unter den
Konkurrenten einführt Also (staatliche oder private) Monopole fördert,
an statt sie zu behindern. Nur hat man dann eben die Aufhebung
der Marktwirtschaft - hin zu einer umfassend geplanten
Produktionsweise (die ja auch nicht immer krisenfrei sein muss, aber
eben den Krisengrund der Marktwirtschaft ausmerzt).
Man kann die Rücksichtslosigkeit verhindern, in dem man den eigenen
Vorteil beschränkt und letztlich verhindert. Das aber führt genauso zur
Aufhebung der Marktwirtschaft, weil man ihre Triebkraft negiert.
Genau das passiert auch bei Einführung eines Grundeinkommens. Man
relativiert ein Grundprinzip eben die Triebkraft des Kapitalismus. Will
man aber die Wirtschaft als Produktion von Gebrauchsgütern erhalten,
muss zeitgleich eine alternative Triebkraft entstehen, die der
Marktwirtschaft aber wiederspricht und so weiterhin auf deren Ende
zusteuert. (Arbeit aus innerer Berufung, ...)
Schreitet man mit der Wahrnehmung und deutung des Begriffes der
"gesellschaftlichen Teilhabe" weiter in den Rahmen der Möglichkeiten
voran, so erhöht sich unablässig das Grundeinkommen im Verhältnis zum
gesamten Produktionsvolumen und relativiert die Triebkraft des
Kapitalismus - nämlich den sozialen Unterschied - weiter.
Also was bleibt?
- den Kapitalismus und seine notwendigen Auswirkungen, (auch in Krisen)
persönlich klein zu halten, auf Kosten der anderen den eigenen Vorteil
zu suchen (in dem z.B. sich die Arbeitenden und Steuern Zahler gegen die
Besitzenden (Banken, ...) stellen und umgekehrt, oder die deutschen
gegen die Griechen , ...)
- oder sich schon mal theoretisch mit dessen Ende/Auflösung zu befassen.
Für beide Fälle kann man sich für ein BGE stark machen.
Eine Diskussion um eine andere Form des Geldes aber ist eine völlig
andere - in meinen Augen recht absurde - Baustelle.
Gruß AgneS
</pre>
</blockquote>
</blockquote>
<font face="Arial"><b><big><big>-----------------------------------------------------------------------
Marktwirtschaft??:<br>
147 Finanzkonzerne regieren die Welt</big></big></b><br>
von Daniel Meierhans<br>
Samstag, 22. Oktober 2011 23:10<br>
<a class="moz-txt-link-freetext"
href="http://www.sonntagonline.ch/ressort/aktuell/1921/">http://www.sonntagonline.ch/ressort/aktuell/1921/</a><br>
<br>
<b><big>Die ETH Zürich liefert das intellektuelle Basismaterial
für die Occupy-Wall-Street-Bewegung. Sie zeigt, wie eine
Gruppe von nur 147 Finanzkonzernen praktisch die gesamte
Weltwirtschaft kontrolliert. </big></b></font> <font
face="Arial">UBS und Credit Suisse mischen ganz vorne mit.<br>
<br>
Die Occupy-Wall-Street-Bewegung belagert seit Wochen die Wall
Street in New York. An anderen Finanzplätzen wie London oder
Zürich sind ebenfalls Bewegungen entstanden. Glaubt man einer
Studie der ETH Zürich, sind das die richtigen Standorte, um gegen
die Auswüchse der globalen Finanzindustrie zu protestieren: Die
Studie von ETH-Systemspezialisten zeigt erstmals, wie wenige
Finanzkonzerne als in sich geschlossenes Netzwerk einen Grossteil
der Weltwirtschaft kontrollieren. UBS und CS sind die Nummern 9
und 14 im Machtnetz.</font> <font face="Arial"><br>
<br>
Die Datenbankanalyse der ETH ergibt Erstaunliches: Ein Netzwerk
von nur 147 Konzernen übt eine rund 40-prozentige Kontrolle über
alle 43060 international tätigen Unternehmen aus, die 2007 in der
Wirtschaftsdatenbank Orbis erfasst waren. Diese Kerngruppe der
globalen Wirtschaft kontrolliert sich zudem über ein gegenseitiges
Beteiligungsnetzwerk praktisch vollständig selber. Das renommierte
Wissenschaftsmagazin «New Scientist», das diese Woche erstmals
über die Studie schrieb, titelte mit den markigen Worten:
«Enthüllt – das kapitalistische Netzwerk, das die Welt regiert».</font>
<font face="Arial"><br>
<br>
«Die Konzentration der wirtschaftlichen Kontrolle, die wir
gefunden haben, ist enorm», sagt Stefano Battiston . Der
ETH-Wissenschafter gehört zu den führenden Forschern auf dem
Gebiet der hochkomplexen Systeme und hat seine Analysen von
Wirtschaftsnetzwerken unter anderem gemeinsam mit dem
Nobelpreisträger Joseph Stiglitz publiziert.</font> <font
face="Arial"><br>
<br>
«Während etwa im ähnlich netzwerkartig aufgebauten Internet oder
bei Wikipedia rund 40 Prozent der Webseiten zum mehrfach
verbundenen Kern gehören, sind es bei den multinationalen
Unternehmen nur 0,3 Prozent.» Man muss sich das als riesigen
Wollknäuel vorstellen: Die 43060 multinationalen Unternehmen haben
insgesamt 400000 Beteiligungen und identifizierbare Beteiligte.
Von diesen sind 1318 mehrfach vernetzt und haben im Durchschnitt
20 Verbindungen untereinander und repräsentieren selber einen
Umsatzanteil von 20 Prozent. Über direkte und indirekte
Beteiligungen kontrollieren sie aber zusätzlich noch einmal über
60 Prozent.</font> <font face="Arial"><br>
<br>
Innerhalb des vernetzten Kerns haben die ETH-Forscher zudem eine
147 Konzerne umfassende geschlossene Gesellschaft identifiziert,
die nach Umsätzen gerechnet allein 40 Prozent der multinationalen
Umsätze kontrolliert. Angeführt wird Macht-Rangliste von der
britischen Barclays Bank. Die UBS ist die Nummer 9, die Deutsche
Bank die 12 und Credit Suisse die 14. Bis zur China Petrochemical
Group auf Rang 50 figurieren nur Finanzunternehmen. Darunter auch
eine Reihe von kaum bekannten Fonds- und Investmentgesellschaften
wie etwa der amerikanischen Capital Group Companies auf Rang zwei,
die Beteiligungen – unter anderem auch an Geberit – in der Höhe
von rund 1 Billion Dollar verwaltet.</font> <font face="Arial"><br>
<br>
Seit 2007, dem Jahr, auf dem die Analyse beruht, dürfte es im Zug
der Finanzkrise zu einigen Platzwechseln gekommen sein. Die
Kontrollkonzentration des Machtzirkels ist seither jedoch kaum
kleiner geworden. Im Gegenteil: Die Vernetzung der Finanzriesen
untereinander dürfte sogar eher noch gewachsen sein. Denn
schliesslich hat der Konkurs der nur auf Rang 34 platzierten
Lehman Brothers Holding der Finanzindustrie eindrücklich
klargemacht, wie stark die faktische Staatsgarantie mit der
Systemrelevanz korreliert. So hat Barclays beispielsweise 2009
ihre Vermögensverwaltung an Blackrock abgetreten, die nun über 3
Billionen Dollar kontrolliert. Da der Deal zur Hälfte in Aktien
getätigt wurde, sind die beiden Unternehmen jetzt gegenseitig im
zweistelligen Prozentbereich aneinander beteiligt.</font> <font
face="Arial"><br>
<br>
Die Resultate der ETH-Forscher sind Wasser auf die Mühlen der
Occupy-Wall-Street-Bewegung. Zeigen sie doch, dass sich nicht nur
der private Wohlstand auf eine kleine Minderheit konzentriert. Die
wirtschaftliche Macht liegt in den Händen eines noch viel
exklusiveren Zirkels. Nur 1,7 Prozent der multinationalen
Unternehmen kontrollieren 80 Prozent der Umsätze. Im Vergleich
dazu wirkt die weltweite Verteilung der Vermögen geradezu
egalitär, müssen sich doch zwischen 5 und 10 Prozent Reiche 80
Prozent des Besitzes teilen.</font> <font face="Arial"><br>
<br>
Für eine derartige Machtballung ist allerdings keine bewusste
Verschwörung notwendig, wie sie viele Occupy-Aktivisten vermuten,
betont Battiston. Ihr Entstehen lässt sich durch Marktmechanismen
erklären. So gehören gegenseitige Beteiligungen zu den gängigen
Anti-Übernahme-Strategien. Sie helfen zudem – zumindest in einer
ersten Näherung – die Risiken zu verteilen, und sie senken die
Zusammenarbeitskosten.</font> <font face="Arial"><br>
<br>
«Unsere mathematische Analyse ist grundsätzlich weder positiv noch
negativ», so Battiston weiter. «Sie ist vielmehr eine Grundlage,
um die weltweite wirtschaftliche Vernetzung besser verstehen und
damit auch die Folgen von politischen und unternehmerischen
Entscheiden besser abschätzen zu können.»</font> <font
face="Arial"><br>
<br>
Erstaunlicherweise ist die ETH-Studie die erste, welche die
ökonomischen Machtverhältnisse auf globalem Niveau abbildet.
Bisherige Analysen beschränkten sich auf einzelne Länder oder
Märkte.</font> <font face="Arial"><br>
<br>
Auch wenn verschiedene Details der Studie, wie etwa die
Gleichsetzung einer Beteiligung mit einer entsprechenden
Kontrolle, umstritten sind – der generelle Befund ist so klar,
dass er nicht ignoriert werden kann. Die gewaltige
Machtkonzentration in den Händen weniger Konzerne und die nicht
minder grosse gegenseitige Abhängigkeit dieser Konzerne
untereinander werfen eine Reihe von Fragen auf.</font> <font
face="Arial"><br>
<br>
Aus liberaler Sicht stellt etwa die enge Verknüpfung der
Marktteilnehmer den Wettbewerb infrage. Die Regulatoren stehen vor
der Herausforderung, Wege zu finden, wie Risiken in einem solchen
Abhängigkeitsnetzwerk überhaupt isoliert werden können. So dürfte
beispielsweise eine Abspaltung der Investment-Aktivitäten der UBS
unter diesen Umständen zwar die unmittelbaren Auswirkungen auf die
Schweiz begrenzen, das weltweite Finanzsystem würde von deren
Bankrott aber kaum weniger stark erschüttert. Die UBS ist nicht
nur «too big to fail» für die Schweiz, sondern «too connected to
fail» für die Welt.</font> <font face="Arial"><br>
<br>
Die Politik hinwiederum muss sich Strukturen schaffen, um dieser
Machtkonzentration zumindest gleichwertig entgegentreten zu
können. Denn auch wenn 147 Konzerne so wenig wie die 193
UNO-Staaten in der Lage sind, ihre Eigeninteressen
zurückzustellen, um eine Schatten-Weltregierung zu bilden, so
können sie doch besser als die Staatengemeinschaft ihre Kräfte
bündeln, um gemeinsame Interessen zu schützen. Wie effektiv sie
dabei sind, zeigt das erfolgreiche Lobbying gegen effektive
Regulierung der Finanzmärkte.</font> <font face="Arial"><br>
<br>
Aber nicht nur Gesellschaft und Politik sind gefordert. Auch die
Konzerne selber müssen ihr Netzwerk angesichts der kaum mehr
beherrschbaren Turbulenzen der letzten Jahre überdenken. Die
gegenseitige Beteiligungsvernetzung, die kurzfristig die Risiken
für das einzelne Unternehmen reduziert, wächst immer mehr zu einem
unkontrolliert schwingenden Klumpenrisiko, welches das ganze
System in den Abgrund zu ziehen droht. </font> <font
face="Arial"><br>
---------------------------------------------------------------------------------------------------<span
style="" onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"><span>-------------------------------------------------<br>
Tageszeitung junge Welt<br>
28.10.2011 / Kapital & Arbeit / Seite 9<br>
<a class="moz-txt-link-freetext"
href="http://www.jungewelt.de/2011/10-28/021.php">http://www.jungewelt.de/2011/10-28/021.php</a><br>
<b><big>Klub der Übermächtigen</big></b><br>
<b><big>Schweizer Studie zeigt auf, wie knapp 150
Superkonzerne die Weltwirtschaft zu ihrem Spielball
machen.</big></b> Neue Argumente für »Occupy«-Bewegung<br>
Ralf Wurzbacher<br>
Geld regiert die Welt. Das weiß heute fast jeder. Aber geht es
auch etwas genauer? Neuerdings schon. Forscher der
Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich haben
akribisch nachgebohrt und Beängstigendes ans Licht befördert.
Nach ihren Erkenntnissen halten gerade einmal knapp 150
multinationale Konzerne die Fäden des weltweiten
Wirtschaftsgeschehens in der Hand. Bezeichnend außerdem: Den
Löwenanteil dieser Übermächtigen stellen Unternehmen aus der
Finanzindustrie. Die Befunde kommen zur rechten Zeit und sind
Wasser auf die Mühlen der globalisierungskritischen Bewegung.
Ihre Losungen »Occupy Wallstreet« oder »Occupy Frankfurt«
treffen die Richtigen, sprich die verborgenen Strippenzieher
des Systems.<br>
Umfassender Ansatz<br>
James Glattfelder, Stefano Battiston und Stefania Vitali von
der Schweizer Vorzeigehochschule sind die Frage nach Art und
Umfang ökonomischer Vorherrschaft anders angegangen als sonst.
Sie begnügten sich nicht damit, nur plump das Geld der großen
Zampanos zu zählen, um deren Machtfülle allein von Umsatz- und
Profitvolumina abzuleiten, wie dies etwa das
US-Wirtschaftsmagazin Fortune mit den »Global 500« alle Jahre
wieder macht. Ihr Ansatz ist umfassender: Die
ETH-Systemspezialisten nehmen die vielfältigen
Geschäftsverbindungen in den Blick, die ein Konzern zu anderen
Firmen unterhält und entschlüsseln auf diesem Wege Netzwerke
korporativer Kontrolle.<br>
<br>
Für ihre Studie »Network of Global Corporate Control« haben
die Wissenschaftler die Datenbank Orbis der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
durchforstet. Darin sind Kennzahlen zu praktisch allen
weltweit tätigen Firmen und Wirtschaftsakteuren
zusammengetragen. Aus den für 2007 erhältlichen Informationen
von 37 Millionen Marktteilnehmern filterte das Forscherteam in
einem ersten Schritt 43000 Unternehmen heraus, die
grenzüberschreitend Geschäfte machen. Diese Transnationalen
bringen es auf insgesamt über 400000 Beteiligungen, aber nur
eine kleine Gruppe von 1318 Konzernen ist mehrfach und
wechselseitig über mindestens zwei, im Durchschnitt 20 Bande
miteinander verwoben. Sie bilden damit ein engmaschiges
Netzwerk reziproker Abhängigkeiten und üben darüber gewaltigen
Einfluß auf die Weltökonomie aus. Ihr Anteil am Gesamtumsatz
aller international agierenden Unternehmen beträgt 20 Prozent,
über ihre direkten oder indirekten Beteiligungen kontrollieren
sie allerdings satte 80 Prozent.<br>
<br>
Das namhafte Wissenschaftsmagazin New Scientist, das als
erstes von der Untersuchung berichtete, titelte angesichts des
Befundes: <b>»Enthüllt – das kapitalistische Netzwerk, das
die Welt regiert«</b>. Am Wochenende hatten sich mehrere
Schweizer Zeitungen des Themas angenommen, nach einigem Zögern
zogen auch deutsche Medien nach. Für Aufsehen sorgt im
speziellen die Zahl 147. Sie steht für das Konzentrat der
Weltherrschaft schlechthin und umfaßt jene zwölf Dutzend
Megakonzerne, die auf dem Wirtschaftsparkett die Strippen
ziehen. Diese aufs engste miteinander verflochtene
geschlossene Gesellschaft (»super-entity«) hat die
Verfügungsgewalt über rund 40 Prozent der Weltwirtschaft. »Die
Konzentration der wirtschaftlichen Kontrolle, die wir gefunden
haben, ist enorm«, befand der ETH-Forscher Battiston gegenüber
der Schweizer Zeitung Der Sonntag. Er hat bereits gemeinsam
mit Nobelpreisträger Joseph Stiglitz Analysen zu
Wirtschaftsnetzwerken veröffentlicht.<br>
<br>
Ganz oben im elitären Club der 147 steht die britische
Barclays-Bank. Unter die ersten zehn schaffen es allein sechs
US-Konzerne, darunter J.P. Morgan (Platz 6) und Merrill Lynch
(10). Die französische AXA (3) und die Eidgenössische UBS (9)
vertreten Kontinentaleuropa in der Spitzengruppe. Die Deutsche
Bank ist die Nummer zwölf, zusammen mit der Allianz (28)
landen nur zwei deutsche Unternehmen im vorderen Feld. Platz
50 nimmt die chinesische Petrochemical Group ein, der einzige
Konzern in den Top 50, der keine Bank, Versicherung, Fonds-
oder Investmentgesellschaft ist. Das hat System: <b>Drei
Viertel der Überkonzerne sind Teil der Finanzbranche.</b>
Weil sie untereinander mittels mannigfaltiger, teils
hochspekulativer Instrumente wie Krediten und
Kreditausfallversicherungen verschränkt sind, kontrollieren
sich die Protagonisten der Supereinheit vollständig
gegenseitig. Und faktisch ist kein Konzernlenker mehr Herr
über den eigenen Laden.<br>
Steilvorlage für Bewegung<br>
Für die an Stärke gewinnende »Occupy«-Bewegung rund um den
Globus ist die ETH-Studie eine Steilvorlage. Mit der
Belagerung der Börsenplätze dieser Welt wurde die richtige
Standortentscheidung getroffen. Die irrwitzige Machtballung in
den Händen ein paar weniger Weltenlenker entblößt nicht nur
die Lächerlichkeit des liberalen Mantras vom freien Wettbewerb
und der Selbstregulierung der Marktkräfte. Sie ist auch die
Negation ökonomischer Stabilität und nicht zuletzt der
Demokratie. Mit dem Grad der Vernetzung steige auch das
»Ansteckungsrisiko im wirtschaftlichen Krisenfall«,
konstatieren so auch die ETH-Forscher. »Das Gesamtsystem wird
so instabiler, weil sich Probleme leicht ausbreiten können.«<br>
<br>
Wo es hinführt, wenn ein Dominostein im wackligen Gefüge der
Abhängigkeiten zu Fall kommt, hat der Lehman-Crash 2008
eindrucksvoll demonstriert, dessen Erschütterungen bis heute
fortwirken. Dabei ist die Vernetzung selbst so etwas wie die
Lebensversicherung der Superkonzerne. Engmaschige
Unternehmensbeteiligungen sind nicht nur eine gängige
Antiübernahmestrategie. Sie entfalten auch eine gewaltige
Erpressungskraft gegenüber der Politik und den
Nationalstaaten. Der Sonntag schrieb dazu: »Die UBS ist nicht
nur ›too big to fail‹ für die Schweiz, sondern ›too connected
to fail‹ für die Welt.«<br>
<br>
<br>
<br>
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br>
</span></span><span style="" onmouseover="_tipon(this)"
onmouseout="_tipoff()"><span> 15. August 2011<br>
Grafik dazu: siehe:<br>
</span></span></font>
<h2 class="date-header"> </h2>
<div class="date-posts">
<div class="post-outer">
<div class="post hentry"><font face="Arial"><a
class="moz-txt-link-freetext"
href="http://nextbigfuture.com/2011/08/147-superentities-dominate-network-of.html">http://nextbigfuture.com/2011/08/147-superentities-dominate-network-of.html</a><br>
</font>
<h3 class="post-title entry-title"> <font face="Arial"><span
onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <a
href="http://translate.googleusercontent.com/translate_c?hl=de&prev=/search%3Fq%3Dnetwork%2Bof%2Bglobal%2Bcorporate%2Bcontrol%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26hs%3De9t%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26prmd%3Dimvns&rurl=translate.google.de&sl=en&u=http://nextbigfuture.com/2011/08/147-superentities-dominate-network-of.html&usg=ALkJrhhUTjYt2ZTLplcboD_go2F-pAYkIA">147
Superentities dominieren das Netz der globalen
Unternehmenskontrolle</a></span></font></h3>
<font face="Arial"><a class="moz-txt-link-freetext"
href="http://nextbigfuture.com/2011/08/147-superentities-dominate-network-of.html"><br>
</a></font>
<div class="post-body entry-content">
<div class="separator" style="clear: both; text-align:
center;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align:
center;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align:
center;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align:
center;">
<div class="separator" style="clear: both;
text-align: center;">
<div class="separator" style="clear: both;
text-align: center;"> <font face="Arial"><a
href="http://3.bp.blogspot.com/-kP9gqCRn7vI/Tkn9LZJGR6I/AAAAAAAAMSs/q-XB3yWUxo8/s1600/corpcontrol.png"
imageanchor="1" style="clear: left; float:
left; margin-bottom: 1em; margin-right:
1em;"><br>
</a></font> </div>
</div>
</div>
</div>
</div>
</div>
<font face="Arial"><span onmouseover="_tipon(this)"
onmouseout="_tipoff()"> <i>Netzwerk-Topologie.</i></span>
<span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <i>(A)
A bow-tie besteht aus in-Bereich (IN), out-Bereich
(OUT),</i></span> <br>
<i> </i><span onmouseover="_tipon(this)"
onmouseout="_tipoff()"> <i>starke
Zusammenhangskomponente oder Core (SCC) und Rohre und
Ranken (T & T).</i></span></font> <font
face="Arial"> <span onmouseover="_tipon(this)"
onmouseout="_tipoff()"> <i>(B) Bow-Tie Struktur des
größten zusammenhängenden Komponente (LCC) und andere
angeschlossene Komponenten (OCC).</i></span> <span
onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <i>Jeder
Abschnitt Volumen Skalen logarithmisch mit dem Anteil
der TNCs Betriebseinnahmen.</i></span> <span
onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <i>In
Klammern Prozentsatz der Betriebseinnahmen und Anzahl
der TNCs, cfr.</i></span> <span
onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <i>Tabelle
1.</i></span> <span onmouseover="_tipon(this)"
onmouseout="_tipoff()"> <i>(C) SCC Layout der SCC (1318
Knoten und 12191 Links).</i></span> <span
onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <i>Node
Größenskalen logarithmisch mit dem Betrieb Erträge,
Knoten Farbe mit Netzwerk zu steuern (von gelb bis
rot).</i></span> <span onmouseover="_tipon(this)"
onmouseout="_tipoff()"> <i>Link Farbskalen mit Gewicht.</i></span>
<span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <i>(D)
Zoom auf einige wichtige TNCs in der Finanzbranche.</i></span>
<span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <i>Einige
Zyklen sind hervorgehoben.</i></span></font> <font
face="Arial"><br>
<br>
<span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <a
href="http://translate.googleusercontent.com/translate_c?hl=de&prev=/search%3Fq%3Dnetwork%2Bof%2Bglobal%2Bcorporate%2Bcontrol%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26hs%3De9t%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26prmd%3Dimvns&rurl=translate.google.de&sl=en&u=http://www.sciencenews.org/view/generic/id/333389/title/Financial_world_dominated_by_a_few_deep_pockets&usg=ALkJrhi-FyzJQfvXylnw9S0W6NWJOZ-RPg"
target="blank">Im Jahr 2007 wurden nur 147 Unternehmen</a>
fast 40 Prozent der Geldwert aller transnationalen
Konzernen kontrolliert wird, berichten Forscher in einem
Papier online veröffentlicht am 28. Juli arXiv.org.</span></font>
<font face="Arial"><br>
<br>
<span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> <a
href="http://arxiv.org/abs/1107.5728" target="blank">ArXiv
- Das Netzwerk der globalen Unternehmenskontrolle</a></span></font>
<font face="Arial"><br>
<br>
</font>
<blockquote> <font face="Arial"><span
onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> Die
Struktur des Control-Netzwerk transnationaler Konzerne
beeinflusst globalen Wettbewerb auf dem Markt und
finanzielle Stabilität.</span> <span
onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()">
Bisher wurden nur kleine nationale Proben untersucht,
und es gab keine geeignete Methode zur Steuerung
global zu beurteilen.</span> <span
onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()"> Wir
präsentieren die erste Untersuchung der Architektur
des internationalen Eigentums-Netzwerk, zusammen mit
der Berechnung der Kontrolle von jedem Global Player
statt.</span> <span onmouseover="_tipon(this)"
onmouseout="_tipoff()"> Wir finden, dass
transnationale Konzerne eine riesige Fliege Struktur
bilden, und dass ein großer Teil der Kontrolle einer
kleinen engmaschigen Kern von Finanzinstituten fließt.</span>
<span onmouseover="_tipon(this)" onmouseout="_tipoff()">
Dieser Kern kann als Wirtschaftsfaktor
"Super-Einheit", die wichtige neue Fragen aufwirft
sowohl für Forscher und politische Entscheidungsträger
gesehen werden.</span></font> </blockquote>
<font face="Arial"><span onmouseover="_tipon(this)"
onmouseout="_tipoff()">"Das ist empirische Evidenz
dessen, was anekdotisch Jahren verstanden", sagt
Informationen Theoretiker Brandy Aven der Tepper School
of Business an der Carnegie Mellon in Pittsburgh.</span>
<br>
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Während jeder Mensch auf der Straße dieses Ergebnis
vorausgesagt haben, der ökonomischen Literatur Märkte
darstellt, wie so dynamisch, dass sie hot spots der
Kontrolle mangelt, sagt Glattfelder.</span> </font><font
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Und obwohl der Status der viele Spieler in der Analyse
hat sich seit 2007 geändert (mittlerweile aufgelösten
Lehman Brothers ist ein wesentliches Element des
Kerns), die Analyse zeigt, dass das Eigentum wird
zunehmend konzentriert und zunehmend transnational,
sagt Gerald Davis von der Universität of Michigan in
Ann Arbor.</span> </font><font face="Arial"><br>
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