<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">
<html>
  <head>
    <meta content="text/html; charset=ISO-8859-1"
      http-equiv="Content-Type">
  </head>
  <body bgcolor="#cccccc" text="#000099">
    Hallo Jörg und andere,<br>
    <br>
    <font size="2" color="#000000" face="Arial">"ob ich wertfrei
      urteilen kann oder nicht, laß mal meine Sorge sein</font>" - In
    aller erster Linie habe ich das für mich abgelehnt, danach aber auch
    festgestellt, dass auch du das garnicht kannst, es ei denn, deine
    Glaubenssätze hätten Allgemeingültigkeit.<br>
    <font size="2" color="#000000" face="Arial">"Natürlich empfinde ich
      etwas, wenn es darum geht, ob es rechtens ist, töten zu dürfen -
      aber um es zu verstehen, muß ich meine Gefühle (und Werte)
      ausklammern, um mir ein Urteil bilden zu können</font>"<br>
    Ich empfinde dabei nichts, aber ich habe dazu eine Meinung und ich
    muss auf keinen Fall irgend etwas ausklammern, was sich nicht
    ausklammern lässt, Gefühle sind da wenn sie da sind und Werte sind
    immer da und hättest du keine könntest du dir auch kein Urteil
    bilden, nicht einmal eine Meinung.<br>
    <font size="2" color="#000000" face="Arial">"Allein, weil wir sind,
      bedeutet nämlich nicht, dass wir auch sein sollen (vgl. David
      Hume). Dies lässt sich daran feststellen, dass wir sterblich sind
    </font>..."<br>
    Natürlich kann ich über das verfrühte Ende meines Seins bestimmen
    und wie alles Leben auf der Erde hat auch das unsere irgendwann ein
    naturgewolltes Ende.<br>
    Daraus aber abzuleiten, das Sein an sich sei fraglich bedarf schon
    ziemlich gewagter Konstruktionen und mir fehlt irgendwie völlig der
    Sinn warum ich etwas zweifelsfreies in Frage stellen sollte, nämlich
    das eigene Sein, zumindest wenn wir das mal auf die biologische
    Komponente reduzieren.<br>
    <br>
    <font size="2" color="#000000" face="Arial">"...denn gerade lernen
      wir, daß die Hartz-Geschichte - im Voraus nicht zwingend absehbar,
      welche Folgen sie hatte - nicht gerade taugt.</font>"<br>
    Die Hartz4 Geschichte hatte vor allem einen Sinn, den immensen
    Aufwand der Einzelfallprüfung der alten Sozialhilfe angesichts der
    immer größer werdenden Bedürftigkeit in eine einfacher anwendbare
    Regelung zu überführen, eben weg vom Einzelfall. Während die
    Sozialhilfe noch jeden Einzelnen wahrgenommen hat bildet Hartz4
    daraus eine Gruppe, diese läst sich insgesamt einordnen, es gibt
    keine Einzelschicksale mehr. Ob das nicht vorhersehbar war möchte
    ich bezweifeln, ob es für die Bedürftigen vorhersehbar war? - wohl
    eher nicht.<br>
    Das BGE kehrt das jetzige Vergabeprinzip um, es will Bedürftigkeit
    abschaffen, das ist kein Experiment. Wenn du schon die Laborratte
    als Test"person" nehmen möchtest, dann schau dir an, was sie machen
    wenn sie zu mehreren auf engem Raum zusammenleben und nicht genug zu
    fressen haben, zunächst stellen sie die Vermehrung ein, Nachkommen,
    die dennoch geboren werden fressen sie auf und wenn es schlimmer
    wird töten sie sich gegenseitig.<br>
    Das Abschaffen der Bedürftigkeit ist die Rückgabe der Freiheit an
    den Einzelnen, keine Frage, das macht Angst, sogar denen, die davon
    profitieren würden, wohl deshalb weil sie es nicht gewohnt sind.<br>
    <br>
    Martin<br>
    <br>
    <br>
    Am 10.10.2010 13:34, schrieb Joerg Drescher:
    <blockquote cite="mid:7F9746DB0EC94A3E8A8F9EE9A5A0840D@iovialis"
      type="cite">
      <meta content="text/html; charset=ISO-8859-1"
        http-equiv="Content-Type">
      <meta name="GENERATOR" content="MSHTML 8.00.6001.18702">
      <style></style>
      <div><font size="2" color="#000000" face="Arial">Hallo Martin, und
          wen's sonst noch interessiert,</font></div>
      <div> </div>
      <div><font size="2" color="#000000" face="Arial">ob ich wertfrei
          urteilen kann oder nicht, laß mal meine Sorge sein. Natürlich
          empfinde ich etwas, wenn es darum geht, ob es rechtens ist,
          töten zu dürfen - aber um es zu verstehen, muß ich meine
          Gefühle (und Werte) ausklammern, um mir ein Urteil bilden zu
          können. Andernfalls ginge ich an den Schrecken, welche
          Menschen verbrechen (können) zu Grunde... Im übrigen lehne ich
          den reinen Rechtspositivismus ab, der wie eine Maschine
          Urteile fällen soll (vgl. <a moz-do-not-send="true"
href="http://books.google.com/books?id=QBvygPZ-IsMC&lpg=PP1&ots=b84i5O03z-&dq=was%20ist%20recht&hl=de&pg=PA65#v=onepage&q=Jellinek&f=false">hier</a>).</font></div>
      <div> </div>
      <div><font size="2" color="#000000" face="Arial">Was Begründungen
          angeht, empfehle ich den Aufsatz von Reiner Winter: <a
            moz-do-not-send="true" href="http://www.re-wi.de/Beweis.pdf">http://www.re-wi.de/Beweis.pdf</a></font></div>
      <div> </div>
      <div><font size="2" color="#000000" face="Arial">Allein, weil wir
          sind, bedeutet nämlich nicht, dass wir auch sein sollen (vgl.
          David Hume). Dies lässt sich daran feststellen, dass wir
          sterblich sind oder auch, weil wir die Möglichkeit zum
          Selbstmord haben. Sollten wir tatsächlich sein, weil wir sind,
          dürften wir nicht sterben können (Konzept vieler
          Weltreligionen). Sartre nahm das Konzept der Unsterblichkeit
          als Vorlage in "Geschlossene Gesellschaft", dessen Kernaussage
          ist: <em>Die Hölle, das sind die anderen...</em></font></div>
      <div> </div>
      <div><font size="2" color="#000000" face="Arial">Wenn wir schon
          bei den Religionen sind, bringe ich hier mal das Konzept der
          "Erbsünde" ins Spiel. Als ich 2007 das erste Mal die Formel
          "Recht auf Pflicht" entwickelte, gab es einige Diskussionen
          über das Problem der Schuld und Sünde. Interessant daran ist,
          daß ich nicht der erste war, der über das Thema nachdachte.
          Jellinek hielt 1893 einen Vortrag über "Adam in der
          Staatslehre", wo er auf das Thema eingeht (28 Seiten):</font></div>
      <div><a moz-do-not-send="true"
href="http://www.archive.org/stream/adaminderstaats00jellgoog#page/n10/mode/1up">http://www.archive.org/stream/adaminderstaats00jellgoog#page/n10/mode/1up</a><br>
      </div>
      <div><font size="2" color="#000000" face="Arial">Wer dieses kurze
          Büchchen aufmerksam durchliest, wird einiges für die
          Diskussion zum Grundeinkommen lernen (können). Darin geht's
          auch um Arbeit, Sklaverei und Emanzipation... und für die
          "Kommunisten" unter uns, auch um den paradisischen
          Urzustand...</font></div>
      <div> </div>
      <div><font size="2" color="#000000" face="Arial">Mich interessiert
          beim Grundeinkommen das "wann wie", denn gerade lernen wir,
          daß die Hartz-Geschichte - im Voraus nicht zwingend absehbar,
          welche Folgen sie hatte - nicht gerade taugt. Nochmal so ein
          Projekt versucht man vielleicht vorher besser an Laborratten,
          statt an Menschen...</font></div>
      <div> </div>
      <div><font size="2" color="#000000" face="Arial">Viele Grüße aus
          Kiew,</font></div>
      <div> </div>
      <div><font size="2" color="#000000" face="Arial">Jörg (Drescher)</font></div>
      <div><font size="2" color="#000000" face="Arial">Projekt
          Jovialismus</font></div>
      <div> </div>
      <div> </div>
      <div> </div>
      <div> </div>
      <div> </div>
      <div><br>
        <font size="2" face="Arial">----- Original Message ----- <br>
          From: Martin Brucks <br>
          To: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</a> <br>
          Sent: Friday, October 08, 2010 11:50 AM<br>
          Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Vom Recht auf
          Pflicht,Mensch zu sein...<br>
          <br>
          <br>
          Hallo Jörg und andere,<br>
          <br>
          das völlig wertfreie betrachten von irgendwas muss ich
          zunächst mal ablehnen, das kann ich nämlich garnicht und wie
          sich bereits einen Satz weiter herausstellt - du auch nicht -
          du sprichst von Recht und Pflicht, Konstrukten menschlichen
          Zusammenlebens, Begriffen also, die mit Wertfreiheit rein
          garnichts zu tun haben.<br>
          <br>
          "Ist das nicht ein bisschen so, als ob jemand verlangt,
          geliebt zu werden und dies damit begründet, weil er einfach
          nur existiert." Weißt du mit was sich Mensch zeitlebens
          herumplagt wenn ihm dies verwehrt wurde?<br>
          <br>
          Natürlich ist die bloße Existenz Begründung genug.<br>
          Wir haben schließlich das System der Natur - nur der Stärkste
          überlebt - bewusst abgeschafft oder wollen das zumindest.<br>
          Wir retten ja nicht nur andere Menschen vor dem Verhungern und
          Ersaufen, wir fangen seit Jahren ja auch an Wale ins Meer
          zurückzuwerfen und 3- Beinige Hunde in Tierheimen zu pflegen
          oder sie überhaupt zu füttern ohne sie hinterher essen zu
          wollen.<br>
          <br>
          Was bei der Forderung von Bedingungen, sei es moralisch
          ethischer Art oder politisch gesellschaftlicher völlig außer
          Acht gelassen wird ist die Tatsache, dass erstens niemand
          weiß, was genau die Einführung eines Grundeinkommens bewirken
          wird und zweitens auf jedenfall etwas dadurch passieren wird.<br>
          Alle Versuche, sich dieses Szenario im Vorfeld schon zu
          zeichnen sind absolut verständlich, weil, sicher ist sicher,
          aber ebenso wie verständlich auch unmöglich.<br>
          Was macht Mensch denn wenn ich ihm die Verantwortung für sich
          selbst gebe (er hat sie sowieso nur viele wissens nicht)<br>
          Was macht Mensch wenn er auf einmal das Gefühl hat sich frei
          entscheiden zu können (vielleicht zum ersten Mal in seinem
          Leben.)<br>
          <br>
          Um eine Antwort darauf zu bekommen muss man es machen.<br>
          Erst danach weiß man was es bewirkt, kurzfristig und
          langfristig.<br>
          <br>
          Deshalb geht maine Initiative auch nicht so sehr auf das "wie"
          sondern eher auf das "wann" im Sinne von sobald als möglich
          und in diesem Sinne mache ich mir sehr wohl Gedanken darüber,
          wie ich die heutigen Gegner ansprechen muss um sie zu
          Befürwortern zu machen.<br>
          <br>
          In diesem Sinne<br>
          <br>
          Martin<br>
          <br>
          Am 07.10.2010 20:52, schrieb Joerg Drescher: <br>
          Hallo Peter, und wen's sonst noch interessiert,<br>
          <br>
          betrachten wir einmal folgende Fragen völlig wertfrei:<br>
          Mit welchem Recht verlangen wir, menschenwürdig behandelt zu
          werden? Was verstehen wir denn überhaupt unter Menschenwürde?
          Sollen wir als Menschen für unsere Würde mit einem
          Grundeinkommen bezahlt werden und entwerten wir damit nicht
          die Würde zu einem reinen Geldwert? Mit welchem Recht
          verlangen wir überhaupt ein Grundeinkommen?<br>
          <br>
          Entschuldigung, manchmal kommt mir die
          Grundeinkommensdiskussion so vor, als ob wir wie kleine Kinder
          da stehen und kreischen: Ich will! Ich will! Ich will!... Ist
          das nicht ein bisschen so, als ob jemand verlangt, geliebt zu
          werden und dies damit begründet, weil er einfach nur
          existiert. Mit der alleinigen Existenz begründet er einen
          bedingungslosen Anspruch auf Geld, das wiederum nichts anderes
          ist, als von anderen irgendetwas verlangen zu "dürfen".<br>
          <br>
          So gut ich die "Bedingungslosigkeit" auch verstehen kann, so
          gut ich die Situation der Hartz-Geplagten nachvollziehen kann,
          so gut ich die monetäre Welt wahrnehmen kann, mir fehlt es in
          der Diskussion an außerrechtlichen, ethischen und rein
          menschlichen, nichtmonetären Werten - zumindest als
          "Gegenleistung" für die Auszahlung eines Grundeinkommens. Ich
          bin der festen Überzeugung, daß wir damit dem "bedingungslosen
          Grundeinkomen" viel näher wären, als mit einer rein geldlichen
          Vergütung unserer Menschenwürde...<br>
          <br>
          Letztes Jahr gab ich ein Interview und darin sagte ich:<br>
          Ein nichtmonetäres Grundeinkommen ist sofort umsetzbar, indem
          jeder damit beginnt, in seinem Umfeld, in seiner Familie, im
          Berufsleben und in der Nachbarschaft für mehr Menschlichkeit,
          mehr Geduld, mehr Verständnis und mehr Achtung vor dem
          Andersdenkenden zu sorgen. Wir sollten öfters Danke sagen,
          Hilfe anbieten und die Situation anderer verstehen. Aber
          leider erwarten wir viel zu oft Gegenleistungen für unser Tun,
          weil wir von etwas leben müssen. Doch dabei vergessen wir,
          dass auch „Luft und Liebe“ zum Leben notwendig sind.<br>
          <br>
          Viele Grüße aus Kiew,<br>
          <br>
          Jörg (Drescher)<br>
          Projekt Jovialismus<br>
          <br>
          <br>
          ----- Original Message ----- <br>
          From: Peter Scharl <br>
          To: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</a> <br>
          Sent: Wednesday, October 06, 2010 6:46 AM<br>
          Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Vom Recht auf
          Pflicht,Mensch zu sein...<br>
          <br>
          <br>
          Hallo @lle, <br>
          <br>
          <br>
          BEDINGUNGSLOS muss bleiben!  Es macht klar, dass jedwede
          Prüfung und jeder Druck entfallen MÜSSEN,  ... denn damit wird
          die Menschenwürde aller geHA(r)TZ-IVteilten momentan erheblich
          verletzt. In der Diskussion mit Bürgern ist diese
          BEDINGUNGSLOSIGKEIT auch ein sehr wichtiges Argument, das
          meist sofort verstanden wird.<br>
          <br>
          <br>
          Mir ist auch wichtig, dass wir kein
          "Schlaraffenland"-Einkommen fordern, sondern dass klar wird,
          beim BGE handelt es sich um ein GRUND-Einkommen. JEDEr  Frau /
          Mann ohne Handicaps ist zuzumuten, dass sie / er, womit auch
          immer, für zusätzliche Bedarfe selbst sorgt. Das ist dann mit
          einem BGE auch stressfrei möglich.<br>
          <br>
          <br>
          Bewusst machen müssen wir uns, dass die erste Einstiegsstufe
          eines BGE wahrscheinlich nur in relativ geringer Höhe möglich
          sein wird. Das wäre mir auch ziemlich egal, wenn es nur
          BEDINGUNGSLOS ist. In den "Häufig gestellten Fragen" auf 
          <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="http://www.FreiheitStattVollbeschaeftigung.de">www.FreiheitStattVollbeschaeftigung.de</a> ist das hervorragend
          skizziert.<br>
          <br>
          <br>
          Ciao Peter Scharl - seit über 12 Jahren für Bürgergeld und BGE
          "unterwegs"<br>
          ... Jahrgang 1942 - ... und ich möchte das BGE noch erleben!<br>
          <br>
          <br>
          <br>
          <br>
          <br>
          Am 5. Oktober 2010 15:36 schrieb j.behncke
          <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:j.behncke@bln.de"><j.behncke@bln.de></a>:<br>
          <br>
          <br>
          Liebe Liste,<br>
          <br>
          und genau deshalb bin ich gegen den Begriff  "bedingungslos",
          weil ein Grundeinkommen eben kein Sozialtransfer ist.<br>
          <br>
          Der Begriff Grundeinkommen ist für sich im Deutschen
          vollständig aussagekräftig. Auch wenn es im Angelsächsischen
          "Unconditionel Basic Income" heißt.<br>
          <br>
          Grüße aus Berlin<br>
          <br>
          Joachim Behncke <br>
          <br>
          <br>
          <br>
          ----- Original Message ----- From:
          <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:Dagmar.Paternoga@lvr.de"><Dagmar.Paternoga@lvr.de></a><br>
          <br>
          To: <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:sozial@gmail.com"><sozial@gmail.com></a>;
          <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de"><debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de></a><br>
          Sent: Monday, October 04, 2010 11:58 AM<br>
          Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Vom Recht auf Pflicht,
          Mensch zu sein... <br>
          <br>
          <br>
          <br>
          <br>
          Lieber Manfred,<br>
          in der deutschen und internationalen Fachdebatte ist
          "bedingungslos" in dem Sinne ein bestimmter Begriff für
          Sozialgeldtransfers, die ohne Bedingungen an Verhaltensweisen
          ausgezahlt werden; z.B. bei bedingtem oder conditional cash
          transfers erhalten die Empfängerinnen die Sozialleistung erst
          dann, wenn sie mit ihren Kindern zum Arzt gehen, sie in die
          Schule schicken an Erziehugnskursen teilnehmen,  usw. Also
          bitte nicht so beliebig verwenden.<br>
          Ansonsten begrüße ich diese lebendige Debatte natürlich auch.<br>
          Viele Grüße<br>
          Dagmar<br>
          <br>
          -----Ursprüngliche Nachricht-----<br>
          Von: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:debatte-grundeinkommen-bounces@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen-bounces@listen.grundeinkommen.de</a>
          [<a class="moz-txt-link-freetext" href="mailto:debatte-grundeinkommen-bounces@listen.grundeinkommen.de">mailto:debatte-grundeinkommen-bounces@listen.grundeinkommen.de</a>]
          Im Auftrag von Manfred Bartl<br>
          Gesendet: Freitag, 1. Oktober 2010 10:44<br>
          An: Debatte Grundeinkommen<br>
          Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Vom Recht auf Pflicht,
          Mensch zu sein...<br>
          <br>
          <br>
          Hallo!<br>
          <br>
          Ich möchte Jörgs Diskussionsansatz ausdrücklich zustimmen!<br>
          <br>
          Hier wird nichts zerredet, sondern der Selbstorganisation
          unterzogen - und das ist doch toll!<br>
          <br>
          Ein paar Klarstellungen habe ich aber auch:<br>
          <br>
          Das bedingungslose Grundeinkommen ist NICHT bedingungslos
          insofern, als es nicht völlig losgelöst von allem im Raume
          steht. Das Adjektiv "bedingungslos" bezieht sich auf mit einem
          Einkommen zum Auskommen verknüpfbaren Konditionen. Es tastet
          aber (als solches wiederum!!!) NICHT die Schulpflicht an. Man
          ist verpflichtet, seine Kinder zur Schule zu schicken, und die
          Kinder sind verpflichtet, zur Schule zu gehen, auch wenn sie
          ein Grundeinkommen beziehen, das bedingungslos genannt wird.
          Deswegen bleibt das Grundeinkommen aber nichtsdestotrotz ein
          bedingungsloses!! :-)<br>
          <br>
          Der Pflichtbegriff von Jörg ist also ein ungemein passender!<br>
          <br>
          Das wird im folgenden noch deutlicher ;-)<br>
          <br>
          Das Grundeinkommen kann man nicht zerreden, man kann nur
          Zukunft gestalten. DAS ist auch mein Anliegen, und darum sage
          ich - auch als Grundkommensbefürworter -: Wenn ich GLEICH den
          Sozialismus haben kann, DANN brauche auch ich kein
          Grundeinkommen mehr. Für mich ist das Grundeinkommen
          eigentlich nur noch ein Vehikel, den Mitmenschen grundlegende
          Zusammenhänge der Wirtschaft an sich mit der Gestaltung von
          Gesellschaft klarzumachen.<br>
          <br>
          Damit nochmal zur Pflicht: Ich bin ja eigentlich nicht nur
          Sozialist oder Kommunist, sondern gleich Anarchist (soweit
          mein Verständnis der -ismen objektiv korrekt ist). Was aber
          bedeutet dieses Voranschreiten im gesellschaftlichen
          Utopismus? Immer mehr Freiheit? Ja, ganz bestimmt. Aber
          einfach so?? NUR FREIHEIT? Dann wäre ich wohl eher
          Neoliberaler! Nein, mit dem Mehr an Freiheit geht ein
          gerüttelt Maß an Selbstverpflichtung einher bis hin zum
          individuell und jeden Tag neu Konsens-getragenen (!!)
          Gesellschaftsvertrag im Anarchismus!!! Es heißt nicht umsonst:<br>
          <br>
          Anarchie ist die höchste Form der Ordnung. (Horst Stowasser)<br>
          <br>
          Gruß<br>
          Manfred<br>
          <br>
          <br>
          <br>
          <br>
          <br>
          2010/9/29 Joerg Drescher <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:iovialis@gmx.de"><iovialis@gmx.de></a>:<br>
          <br>
          Hallo Edwin, und wen's sonst noch interessiert,<br>
          <br>
          nein, ich glaube nicht, daß das Grundeinkommen zerredet wird,
          denn die<br>
          über 500jährige Diskussion hat sich entwickelt; da fallen die
          knapp 2<br>
          Wochen kaum auf. Wie hier dargestellt, gibt es kein Recht ohne<br>
          Pflicht, weshalb das Grundeinkommen als Recht nicht
          "bedingungslos"<br>
          sein kann. Mit keinem Wort habe ich gesagt, daß es deshalb
          trotzdem<br>
          nicht geht; vielmehr hatte ich in der Diskussion versucht<br>
          herauszustellen, was Bedingungen für das Grundeinkommen sind,
          daß es<br>
          "bedingungslos" sein kann - und das ist in letzter Konsequenz
          die<br>
          Freiwilligkeit zur Pflicht.<br>
          <br>
          Was mit dem "bedingungslos" gemeint ist: Daß die ganzen
          Repressalien<br>
          zur Erlangung eines "Rechts auf Grundeinkommen" wegfallen; und
          den<br>
          Begriff "Pflicht" verwechseln viele mit "Zwang". Daraus
          abzuleiten, es<br>
          gäbe "Kein Recht auf Pflicht", nenne ich
          Dilletantenphilosophie. Was<br>
          hier manche<br>
          machen: Freiheit wird zum obersten Recht erklärt! Wozu
          brauchen wir dann<br>
          einen Staat? Wozu brauchen wir dann Gesetze? Geld, wie
          jeglicher Tausch, wie<br>
          jedes Handeln, ist ein "Recht auf Pflicht"...<br>
          <br>
          Unsere Regierung steht bei dem geforderten "bedingungslos" vor
          dem<br>
          Problem, daß sie die Verantwortung für die Folgen übernehmen
          muß.<br>
          Versetze Dich einfach mal in die Situation und frage Dich, ob
          Du jetzt<br>
          und heute die Verantwortung für die Einführung eines
          "Bedingungslosen<br>
          Grundeinkommens" übernehmen würdest. Erst wenn ein Großteil
          der<br>
          Bevölkerung dazu bereit ist, gebe ich persönlich dem
          Grundeinkommen<br>
          als bedingungslosen Anspruch eine Chance - aber wie mißt man
          das?<br>
          Deswegen klär' ruhig weiter auf - aber bist Du Dir im klaren,
          worüber<br>
          Du aufklärt? Dazu sind solche Diskussionen aus meiner Sicht
          wichtig...<br>
          wer nicht will, muß ja nicht, hier herrscht Freiwilligkeit...<br>
          <br>
          Viele Grüße aus Kiew,<br>
          <br>
          Jörg (Drescher)<br>
          Projekt Jovialismus<br>
          <br>
          <br>
          <br>
          <br>
          <br>
          ----- Original Message ----- From: "Edwin Merki"<br>
          <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:edwin-merki@bluewin.ch"><edwin-merki@bluewin.ch></a><br>
          To: <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de"><debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de></a><br>
          Sent: Sunday, September 26, 2010 10:24 AM<br>
          Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Vom Recht auf Pflicht,
          Mensch zu sein...<br>
          <br>
          <br>
          An Joerg Drescher,<br>
          <br>
          Besteht nicht die Gefahr, dass hier das bedingungslose
          Grundeinkommen<br>
          zu stark zerredet wird?<br>
          <br>
          Im Grunde bedeutet das bGE ein Einkommen ohne irgendwelche
          Pflichten -<br>
          also bitte ich alle nach Lösungen zu suchen und nicht warum es
          nicht<br>
          gehen kann.<br>
          <br>
          Nach meiner Ansicht erfährt die Gesellschaft durch das bGE
          eine völlig<br>
          neue Denkweise - das bedeutet auch, dass das Geld wieder zum<br>
          Tauschmittel wird und ob ich nun Geld oder Ware tausche ist
          vollkommen<br>
          unwichtig.<br>
          <br>
          Es werden weitere Einsichten erfolgen:<br>
          1. Es kann mit Geld kein Geld mehr generiert werden, weil viel
          Geld<br>
          nicht mehr interessant und kein Druckmittel mehr ist. 2. Der
          Grund und<br>
          Boden gehört der Allgemeinheit und kann nicht mehr zur
          Ausbeutung der<br>
          anderen benutzt werden.<br>
          <br>
          Oberste Priorität hat zur Zeit den Gedanken des bGE in der<br>
          Gesellschaft zu verankern und zwar mit einfachen Argumenten -
          sonst<br>
          wird die Idee für viele nicht mehr verständlich.<br>
          <br>
          Einen schönen Sonntag wünscht<br>
          Edwin Merki<br>
          <br>
          <br>
          <br>
          <br>
          _______________________________________________<br>
          Debatte-grundeinkommen Mailingliste<br>
          JPBerlin - Politischer Provider<br>
          <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</a><br>
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