<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">
<html>
  <head>
    <meta content="text/html; charset=ISO-8859-1"
      http-equiv="Content-Type">
  </head>
  <body bgcolor="#cccccc" text="#000099">
    <font face="Verdana">Hallo Agnes, Jörg und alle anderen,<br>
      <br>
      ich finde es interessant, wie hier die verschiedenen Ansätze
      aufeinander prallen, spiegelt es doch ziemlich das wieder, was bei
      der Debatte um das Grundeinkommen "draußen" zu erwarten ist oder
      bereits stattfindet.<br>
      Während Jörg sich um Begrifflichkeiten müht, was ich sehr begrüße,
      da bereits eine kleine Veränderung die Bedeutung verkehren kann
      befasse ich mich mehr mit dem "was macht das was ich sage mit
      anderen" und "wie muss ich es sagen, damit es was macht" und Agnes
      versucht die Angelegenheit von oben anzugehen, soll heißen,
      zunächst müssen möglichst alle, mindestens aber viele der
      Gesamtidee zustimmen ehe sich überhaupt etwas machen lässt.<br>
      <br>
      Ich beziehe derzeit Hartz4, meiner Familie zuliebe und arbeite
      ziemlich viel, weitestgehend unentgeltlich und ich empfinde diese
      Arbeit überhaupt nicht als Übel, obwohl dadurch andere verdienen
      oder mindestens nichts ausgeben müssen und so dann indirekt doch
      verdienen.<br>
      Man könnte natürlich auch sagen, ich bin einfach nur blöd.<br>
      Das was ich tue oder auch tun muss ausschließlich als Übel zu
      empfinden würde jedenfalls meine Lebensqualität derart
      herabsetzen, dass ich dazu nun wirklich nicht freiwillig bereit
      bin.<br>
      Im Übrigen habe ich der Kirche den Rücken gekehrt, weil ich
      niemanden brauche, der mir erklärt was richtig und falsch ist, das
      gleiche gilt bei gesellschaftlichen Zusammenhängen, Ideologen sind
      Theologen mit anderen Mitteln, nein danke.<br>
      <br>
      Die "Bedingungslosigkeit", ganz gleich ob als Adjektiv oder Adverb
      konfrontiert aber was soll daran schlecht sein wenn es nicht um
      die Konfrontation an sich geht.<br>
      Vielmehr wird dadurch das Wesen der Freiheit ausgedrückt, eine
      Entscheidung ist nur dann mit Recht so zu nennen wenn ich sie
      treffen kann aber nicht muss, das gilt auch für die Entscheidung,
      am Gemeinwohl mitwirken zu wollen oder nicht.<br>
      <br>
      <br>
      inflationäre liebe Grüße<br>
      <br>
      Martin<br>
    </font><br>
    Am 06.10.2010 13:59, schrieb Agnes Schubert:
    <blockquote cite="mid:4CAC6489.1050309@gmx.de" type="cite">
      <meta content="text/html; charset=ISO-8859-1"
        http-equiv="Content-Type">
      Hallo Martin und andere,<br>
      <br>
      <br>
      Martin Brucks schrieb:
      <blockquote cite="mid:4CAC5488.1010601@emsltd.de" type="cite">
        <meta content="text/html; charset=ISO-8859-1"
          http-equiv="Content-Type">
        <title></title>
        <font face="Verdana">Hallo Agnes und andere,<br>
          <br>
          kurz und knapp:<br>
        </font></blockquote>
      Dito.<br>
      <blockquote cite="mid:4CAC5488.1010601@emsltd.de" type="cite"><font
          face="Verdana"> <br>
          Ob Arbeit von mir als ein Übel empfunden wird entscheide ich
          selbst.<br>
        </font></blockquote>
      Ich bestreite gar nicht dein jeweiliges empfinden. Ich zweifele
      die
      Brauchbarkeit deiner Definition von "Arbeit".  Würdest du keine
      Geld
      für Deine "Lohn"-Arbeit bekommen, und sie dennoch tun, dann wäre
      tatsächlich der Beweggrund der Tätigkeit ihr innewohnend.<br>
      Sonst ist nur der Beweggrund sich zwischen verschiedenen
      (=verschieden
      starken) Übeln (="Lohnarbeitsplätzen") zu entscheidend, der
      jeweiligen
      Tätigkeit innewohnend.<br>
      <br>
      <blockquote cite="mid:4CAC5488.1010601@emsltd.de" type="cite"><font
          face="Verdana"> Die (Lohn-) Arbeit per se als ein
          abzuschaffendes Übel
          darzustellen war einer der größten Fehler der Geschichte.<br>
        </font></blockquote>
      Ha - <br>
      1. Behauptung die von dir erst zu beweisen wäre. Wo wurde das denn
      je
      gemacht, und wie?<br>
      2. Fehler für wen?  Für die Interessen des Kapitaleigners? Für ein
      Überleben der Menschheit? Für das Klima, ...oder die Hauskatze?<br>
      <blockquote cite="mid:4CAC5488.1010601@emsltd.de" type="cite"><font
          face="Verdana"> <br>
          Die Ansicht, Menschen, die andere für sich arbeiten lassen
          würden
          selbst nicht arbeiten ist an der Realität vorbei, von
          Ausnahmen
          abgesehen.<br>
        </font></blockquote>
      Es gibt Einkommen, das nicht aus eigener Arbeit generiert wird.
      Dahinter stehen also Werte von Warenmengen, die andere erarbeiten.
      Dieses Grundprinzip des Kapitalismus in Frage zu stellen oder als
      Ausnahme anzusehen, ist m.E. eher "an der Realität vorbei".<br>
      <br>
      <blockquote cite="mid:4CAC5488.1010601@emsltd.de" type="cite"><font
          face="Verdana"> <br>
          Die Befreiung des Menschen vom direkten Zusammenhang zwischen
          Überleben
          und Nahrungsbeschaffung durch Jagd, Sammeln oder Anbau und
          Zucht hat zu
          einem Tauschsystem geführt und klugerweise zur Vorratsbildung,
          die auch
          vor Geld und Gut nicht Halt macht.<br>
        </font></blockquote>
      <font face="Verdana">"Die Befreiung des Menschen vom direkten
        Zusammenhang zwischen Überleben und Nahrungsbeschaffung durch
        Jagd,
        Sammeln oder Anbau und Zucht hat" auch einst erst die Existenz
        von
        Sklavenhaltern, Feudalherren und auch kriegführenden Armeen
        ermöglicht.
        Ein Kompliment kann ich daraus also noch nicht ablesen.<br>
      </font><br>
      <blockquote cite="mid:4CAC5488.1010601@emsltd.de" type="cite"><font
          face="Verdana"> <br>
          Egal in welcher Position oder Situation ein Mensch steht,
          gelingt es
          mir nicht, ihn persönlich zu "berühren" wird er bei dem
          bleiben, was
          ihm als sicher weil vertraut und funktionierend erscheint, bei
          dir ist
          mir das nicht gelungen.<br>
        </font></blockquote>
      Dito. Dito. <small>(Aber ich denke, Du spielst hier nicht auf die
        Notwendigkeit von Lohnarbeit an, oder? )<br>
      </small>
      <blockquote cite="mid:4CAC5488.1010601@emsltd.de" type="cite"><font
          face="Verdana"> <br>
          Die Einführung des BGE ist nichts weiter als eine
          gesellschaftliche
          Notwendigkeit, sie kann den herannahenden Kollaps der Staaten
          beenden
          der durch die immens teure "Reparatur"- Politik und die Abkehr
          seiner
          Bürger von den Entscheidern hervorgerufen wird. (<small>Eine
            deutsche
            Wiedervereinigung hätte es nicht gegeben, wenn nicht zum
            einen die
            Pleite der DDR gedroht und zum anderen die Unterstützung der
            Bevölkerung gefehlt</small></font><font face="Verdana"><small>
            hätte.)<br>
          </small></font></blockquote>
      Nichts dagegen, auch mal etwas kurz und knapp behandeln zu wollen,
      aber
      der bloße Austausch von Statements bringt eine Diskussion nicht
      weiter.<br>
      Hier fehlt: <br>
      1. die Begründung, warum das bisschen Unzufriedenheit Einzelner in
      einzelnen Punkten schon eine Abkehr einer entscheidenden Menge
      sein
      sollte<br>
      2. der Beweis das aus Unzufridenheit von Bürgern ein Kollaps der
      Staaten herannahe. (Die Sklaven waren einst vielleicht auch wohl
      nicht
      glücklich in ihrem Los. Dennoch hatten sie dieses im Allgemeinen
      ein
      "Weilchen" zu ertragen, bis andere Umstände die Sklaverei als
      weniger
      effektiv erscheinen ließ. ) Gleiches gilt auch für das "immens
      teure"
      bei der Politik.<br>
      2. die Bedeutung, die Kollaps von für die betroffenen Menschen
      hätte.
      (Der Erhalt bestimmter Staaten als Selbstzweck kann ja wohl nicht
      gemeint sein, oder?)<br>
      3. Das BGE an einem Kollaps etwas ändern könnte,<br>
      4. Das nur BGE ("Notwendigkeit") daran etwas ändern könne.<br>
      <br>
      <br>
      Gruß AgneS<br>
      <br>
      <pre wrap="">
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    </blockquote>
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