<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">
<html>
<head>
  <meta content="text/html;charset=ISO-8859-1" http-equiv="Content-Type">
</head>
<body bgcolor="#ffffff" text="#000000">
Hallo Diskussionsgemeinde, hallo Joerg, <br>
<br>
<br>
Joerg schrieb in der Mail an Edwin:<br>
"... Daraus abzuleiten, es gäbe "Kein Recht auf Pflicht", nenne ich
Dilletantenphilosophie. Was hier manche machen: Freiheit wird zum
obersten Recht erklärt! Wozu brauchen wir dann einen Staat? Wozu
brauchen wir dann Gesetze? ... "<br>
<br>
"Freiheit von Pflichten" ist nicht "oberstes Recht", sondern eher noch
"oberster Wille"! (Das gilt , wenn Du Pflicht auch als "Einsicht in
Naturnotwendigkeiten" definierst, auch beim Kampf gegen die Hindernisse
bei der Bedürfnisbefriedigung, die einem die Natur so auf macht.)
"<b>Rechte</b>" - so wie ich das Wort verstehe -  müssen gewährt
werden. Das geht im Grunde nur da, wo einem ohne
dieses Recht etwas vorenthalten werden kann. Schafft man beispielsweise
eine Macht ab, die einem etwas vorenthalten <b>kann</b>, dann hat man
danach nicht mehr Rechte, sondern weniger. Aber möglicherweise ja mehr <b>Möglichkeiten.
<br>
</b>Der Staat wiederum ist so eine Anhäufung von Macht (Gewaltmonopol,
...). Erste Aufgabe ist Eigentumsschutz und zweite Selbsterhalt zum
Zwecke der ersten Aufgabe. <br>
Das Eigentumsrecht ist also ein Pflicht an die Nichteigentümer. Wozu
Nichteigentümer dieses Recht oder "besser" dieses "Recht auf Pflicht"
also brauchen, sollen ihm doch mal die Eigentümer (also die
augenscheinlichen Nutznießer des Staates ) erklären. Scheinbar geht das
nicht so einfach, deswegen Bedarf es z.B. des Gewaltmonopoles. <br>
<br>
<br>
Joerg schrieb unlängst auch<br>
<blockquote
 cite="mid:mailman.29723.1286155728.25265.debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de"
 type="cite">
  <div><font color="#000000" face="Arial" size="2">... Werner Rätz
meinte mal, man solle das Grundeinkommen nichtmonetär denken... Was
liegt also näher, das Grundeinkommen mal als "Recht" zu denken, wie es
eigentlich viele fordern...</font></div>
</blockquote>
<br>
... ein Recht als Ausgleich für eine Pflicht, die heute den Menschen ja
erst einmal davon abhält, seine Grundbedürfnisse zu erfüllen. <br>
<br>
Dieser Pflicht "Beachtung des Eigentumsrechtes der anderen" wird mit
Hilfe von BGE auch bei Nichteigentümern ein Grund hinzugefügt, dieser
Pflicht aus innerer Einsicht nachzukommen, der ohne Androhung
staatlicher Gewalt daherkommt. (Die Kuh, die man melken kann,
schlachtet man nicht so leicht) <br>
Jene, die also trotz oder wegen der Existenz von Eigentumsrechten
allein ihr Leben nicht gestalten können, bekommen aus dem System, dass
sich auf Eigentum begründet, eine Art Ausgleich - also ein "Recht"  -
zugestanden, von jenen, die ihnen auch die oben genannte Pflicht
auferlegten. <br>
Die BGE-Fangemeinde richtet also ein Bittgesuch an die Inhaber der
Macht (Interessensvertreter der Eigentümer) den sozialen Frieden (neben
der Nutzung des Drohpotential des Gewaltmonopoles) nicht nur <b>individuell
</b>finanziell zu stützen ("Hartz4" u.a.), sondern dieses <b>allgemein
</b>zu tun. Das dafür scheinbar einzig taugliche Versprechen an die
Eigentümer, dass sie dadurch (mit ihrer finanziellen Verpflichtung, die
unweigerlich damit auf sie zu kommt, ) letztlich nicht weniger, sondern
noch mehr von ihrem Eigentum haben, funktioniert in der Tat nur bei
Erhaltung (oder Ausdehnung) der Anerkennung des "Eigentumsrechtes" in
den Köpfen der Nichteigentümer. Die zuvor auferlegte Pflicht der
"Beachtung des Eigentumsrechtes" muss in ihrer Durchsetzung insgesamt
also billiger werden. Dazu kommt auch das fortbestehende Anbiedern von
Lohnempfängern an die Arbeitgeber (letztlich die Kapitaleigner und
daraus Renditebezieher) für ein wenig Luxus über die Garantie des BGE
hinaus.<br>
Sehen die bisher Mächtigen diesen Handel nicht ein, so bleibt den
BGE.Fans nichts anderes als Aufzugeben, oder die bisherige Form der
Demokratie selbst in Frage zu stellen und ihre Interessen bewusst gegen
die Interessen der Eigentümer durchzusetzen. <br>
Zu klären bleibt also, ob die Interessen der Eigentümer und der
BGE-Fans widersprüchlich sind, oder im Gegenteil <br>
<br>
Gruß AgneS<br>
<br>
<br>
<br>
</body>
</html>