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<DIV><FONT color=#000000 size=2 face=Arial>Hallo Martin, und wen's sonst noch
interessiert,</FONT></DIV>
<DIV><FONT color=#000000 size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT color=#000000 size=2 face=Arial>etwas zu Deiner These: Wenn
Kapitalismus die Verliebtheit in die Mehrung des Geldes beim Individuum bedeutet
und Geld ein "Recht auf Pflicht" ist (quid pro quo - dies für das;
zweckorientierter: do ut des - ich gebe, damit Du gibst), geht es beim
Kapitalismus also um die Anhäufung von "Rechten auf Pflichten". Rechte sind
"Dürfen-Aussagen" und beschreiben die Freiheit innerhalb eines Systems;
Pflichten sind "Sollen-Aussagen" und schränken die Freiheit innerhalb eines
Systems ein, weil man ja etwas "soll", was man vielleicht gar nicht "will". Nun
strebt jedes System eigentlich nach der größtmöglichen Freiheit, weshalb die
"Sollen-Aussagen" weniger beliebt sind (konnte man das in dieser Diskussion
schon feststellen?). Der Kommunismus dreht das Spiel um, wie Du sagst -
also eine "Pflicht auf Recht". Diese Idee ist ungefähr so, wie die Aussage:
<EM>Im Kapitalismus beuten Menschen Menschen aus und im Kommunismus ist es genau
umgekehrt.</EM></FONT></DIV>
<DIV><FONT color=#000000 size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT color=#000000 size=2 face=Arial>Das war die Betrachtung von Seiten
der "Natur des Rechts"; gehen wir aber nun über zur "Natur des Menschens".
Winfried Brugger (wurde in dieser Diskussion schon genannt) meinte, daß der
"Kalte Krieg" auch ein Konflikt der unterschiedlichen Menschenbilder war, ohne
diese näher zu beschreiben. Also selbst denken: Der Mensch im
Nicht-Kommunismus wird als liberales Individuum gesehen (atomistische Auffassung
der Gesellschaft), wo der Einzelne einen Teil seiner möglichen Handlungen nur
zum Zweck unterläßt, um die Basis zu erhalten, sein Ich ungestört entfalten zu
können. Im Kommunismus wird der Mensch als soziales Individuum gesehen
(gesamtheitliche Auffassung der Gesellschaft), wo der Einzelne seine möglichen
Handlungen darauf ausrichtet, um die Gemeinschaft zu erhalten. So gesehen ein
Spannungsverhältnis zwischen Egoismus und Altruismus. Das ganze findet man auch
bei Douglas McGregor und seiner Theorie X/Y, womit wir bei der Motivation wären,
die Du auch ansprichst.</FONT></DIV>
<DIV><FONT color=#000000 size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT color=#000000 size=2 face=Arial>Ein Grundeinkommen in Form von Geld
ändert da nicht viel... Werner Rätz meinte mal, man solle das Grundeinkommen
nichtmonetär denken... Was liegt also näher, das Grundeinkommen mal als "Recht"
zu denken, wie es eigentlich viele fordern...</FONT></DIV>
<DIV><FONT color=#000000 size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT color=#000000 size=2 face=Arial>Viele Grüße aus Kiew,</FONT></DIV>
<DIV><FONT color=#000000 size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT color=#000000 size=2 face=Arial>Jörg (Drescher)</FONT></DIV>
<DIV><FONT color=#000000 size=2 face=Arial>Projekt Jovialismus</FONT></DIV>
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<DIV><FONT color=#000000 size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><BR><FONT size=2 face=Arial>----- Original Message ----- <BR>From: Martin
Brucks <BR>To: debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de <BR>Sent:
Saturday, October 02, 2010 9:16 PM<BR>Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen]
Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 64, Eintrag 16<BR><BR><BR>Ich
habe die Liste abonniert und lese seitdem mit, jetzt möchte ich ebenfalls einen
Beitrag zur Diskussion leisten.<BR><BR><BR>Gehen wir mal ein wenig rückwärts und
überlegen uns, wie das denn war als es kein Geld gab und kein/kaum
Tauschhandel.<BR>Wer nicht jagt oder sammelt hat nichts zu essen. Daran hat sich
nichts geändert, außer dass es nicht mehr jedem bewusst ist und vielen
Nachkommen auch nicht mehr konsequent beigebracht wird.<BR>In sofern wohnt der
Forderung nach einem Grundeinkommen, bedingungslos oder nicht, ohnehin die
Möglichkeit inne, diesen Zusammenhang ignorieren zu können.<BR>Einige wenige
kippen das Prinzip nicht, werden es mehr, ist es nicht mehr zu halten, dann
allerdings ist auch kein anderes System zu halten.<BR>Für mich gilt – ich
arbeite, also bin ich – genauso aber auch, ich bin, also arbeite ich.<BR>Im
Beitrag von Manfred schreibt er von der Schulpflicht und das ist für mich genau
der Schlüssel.<BR>Bildung ist der Weg, auf dem Erkenntnisse aber auch
Erfordernisse tradiert werden – immerschon.<BR>Und jetzt wage ich mal eine
These: der Kapitalismus ist die Verliebtheit in die Mehrung des Geldes beim
Individuum, soweit konsensfähig!?, der Kommunismus ist aber nur die Kehrseite
der selben Münze denn er bedient sich der selben Prinzipien, fordert aber eine
Umverteilung, weg vom Individuum hin zur Allgemeinheit. Das ist der
Motivationskiller schlechthin.<BR>Arbeit macht ja garnicht krank, sie kann sogar
gesund machen, nur die Bedingungen unter denen sie stattfindet entscheiden
darüber wie sie sich auswirkt.<BR>Ich kenne Leute, die tagelang von morgens bis
abends Holz sägen und hacken, damit sie die angenehme Wärme eines Kamins oder
Kachelofens genießen können und sie fühlen sich prächtig dabei.<BR>Und genau das
ist das Entscheidende. Es gibt ein Motiv und das ist der Antrieb.<BR>Das BGE
versetzt den Einzelnen in die Lage entscheiden zu können, das wird Auswirkungen
haben, positive.<BR>Dem Wollen, Geld zu mehren wird das nicht entgegen wirken
und solange jeder Einzelne auch die Möglichkeit hat, über das BGE hinaus
Wohlstand zu erwirtschaften gibt es genügend Motivation, das auch zu
wollen.<BR>Gegen reich werden habe ich persönlich wenig einzuwenden, wenn es auf
Kosten anderer geht schon und deshalb muss es nicht nur das BGE geben sondern
unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung sowie das Steuersystem müssen auf
den Prüfstand.<BR></DIV></FONT></BODY></HTML>