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<html>
<head>
<meta content="text/html; charset=ISO-8859-1"
http-equiv="Content-Type">
</head>
<body bgcolor="#ffffff" text="#000000">
<font face="Helvetica, Arial, sans-serif">Hallo zusammen,<br>
hier der Art 29 der Allgemeinen Erlärung der Menschenrechte:<br>
</font>
<h2 class="western"><i><font face="Tahoma, sans-serif"><font
size="3">Artikel
29 [Pflichten]</font></font></i></h2>
<ol>
<li>
<p style="margin-top: 0.49cm; margin-bottom: 0cm;"><i><font
color="#000000"><font face="Tahoma, sans-serif">Jeder
Mensch hat Pflichten gegenüber der Gemeinschaft, in der
allein die freie und volle Entwicklung seiner
Persönlichkeit möglich ist.</font></font><font
face="Tahoma, sans-serif"> </font></i> </p>
</li>
<li>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><i><font color="#000000"><font
face="Tahoma, sans-serif">Jeder Mensch ist in Ausübung
seiner Rechte und Freiheiten nur den Beschränkungen
unterworfen, die das Gesetz ausschließlich zu dem Zwecke
vorsieht, um die Anerkennung und Achtung der Rechte und
Freiheiten der anderen zu gewährleisten und den
gerechten Anforderungen der Moral, der öffentlichen
Ordnung und der allgemeinen Wohlfahrt in einer
demokratischen Gesellschaft zu genügen.</font></font><font
face="Tahoma, sans-serif"> </font></i> </p>
</li>
<li>
<p style="margin-bottom: 0.49cm;"><i><font color="#000000"><font
face="Tahoma, sans-serif">Rechte und Freiheiten dürfen
in keinem Fall im Widerspruch zu den Zielen und
Grundsätzen der Vereinten Nationen ausgeübt werden.</font></font></i><font
face="Tahoma, sans-serif"> </font> </p>
</li>
</ol>
Das müsste jetzt allerdings konkretisiert werden. <br>
<br>
Ich meine z. B. dass auch der Satz aus dem GG "Eigentum
verpflichtet" viel ernster genommen werden müsste. Auch in der
Allmende und in den ursprünglichen Kulturen (M. Mauss) scheinen
Pflichten bzw. Verpflichtungen eine wesentliche Rolle für den
gesellschaftlichen Zusammenhalt zu spielen. Mit dem Empfang von
Gaben gehen Verpflichtungen einher, z. B. diese nicht zu horten
sondern zu nutzen und mit einer Rück-, Gegen- oder Weitergabe zu
einem späteren Zeitpunkt zu beantworten. Ob die Begriffe Pflicht und
Verpflichtung einer stimmigen Übersetzung entsprechen lässt sich
allerdings bezweifeln. <br>
Eine weitere Frage wäre, ob es in Eurem Verständnis auch
"selbstverständliche Pflichten" gibt, oder ob Pflicht mit Zwang
gekoppelt sein muss. <br>
Ein interessantes und wichtiges Thema, wie ich finde.<br>
Mit sonnigen Grüßen<br>
Norbert Maack<br>
<br>
<br>
<br>
<br>
Am 24.09.2010 05:49, schrieb Joerg Drescher:
<blockquote cite="mid:CCFFB5F8E28C49B68DDA26468EF2E320@iovialis"
type="cite">
<meta content="text/html; charset=ISO-8859-1"
http-equiv="Content-Type">
<meta name="GENERATOR" content="MSHTML 8.00.6001.18702">
<style></style>
<div><font face="Arial" size="2">Hallo Dagmar,</font></div>
<div> </div>
<div><font face="Arial" size="2">danke auch für Deine Antwort...</font></div>
<div> </div>
<div><font face="Arial" size="2">Die Geschichten aus Afrika zeigen
ein Ergebnis auf Basis einer bestimmten Kultur... Jene
Menschen fühlen sich vielleicht eher selbstverpflichtet, mit
ihren Möglichkeiten etwas anzustellen. Daraus zu schließen,
das wäre eine allgemeine menschliche Eigenschaft führt mich zu
der Frage, weshalb wir dann nicht in einer "guten Welt" leben.
Kollidieren nicht genau diese unterschiedlichen Vorstellungen
einer "guten Welt", weshalb es nicht so ist? Oder will mir
jemand sagen, daß die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht für
eine "gute Welt" gedacht sind?</font></div>
<div> </div>
<div><font face="Arial" size="2">Wir haben ein Recht zu leben -
Zustimmung! - Wir haben ein Recht, ein gutes Leben führen zu
können - Zustimmung! - Aber dürfen wir das auch? Wer hält uns
davon ab? Die Behauptung, die "Pflicht zur Arbeit" empfinde
ich als Entschuldigung...</font></div>
<div> </div>
<div><font face="Arial" size="2">Es ist übrigens nicht richtig,
daß man sich diese Rechte nicht erarbeiten muß und auch nicht
dazu gezwungen wird. Das geht sogar aus der "Natur des
Menschen" hervor, was wir aber offensichtlich vergessen haben
(weil wir in einer solchen Kultur leben). Man braucht sich nur
allein auf eine einsame Insel versetzen und ganz schnell wird
man merken, daß man durch den natürlichen Stoffwechsel
"gezwungen" wird, etwas zu unternehmen.</font></div>
<div> </div>
<div><font face="Arial" size="2">Hannah Arendt meinte auch, daß
die Menschenrechte eine allgemeingültige,
bedingungslose Angelegenheit wäre - mußte aber feststellen,
daß dem nicht so ist. Sie wollte aus diesem Grund ein Recht,
Rechte zu haben (was es übrigens nach Art. 6 der
UN-Menschenrechte gibt). Nur, damit wiederhole ich mich, was
nützt mir jeder Recht, wenn ich es einerseits nicht einklagen
kann, was zwei Dinge voraussetzt: Jemand fühlt sich
verpflichtet und jemand hat das Recht, diese (seine) Pflicht
umzusetzen.</font></div>
<div> </div>
<div><font face="Arial" size="2">Wer genug Geld hat, könnte ja mal
versuchen, ein BGE-Pilotprojekt in einem ukrainischen Dörfchen
zu machen. Einerseits dürfte das mit den rechtlichen
Vorbedingungen schwierig werden, andererseits könnten die
Ergebnisse (im Vergleich zu Afrika) sehr überraschen. Aber das
sind Spekulationen...</font></div>
<div> </div>
<div><font face="Arial" size="2">Viele Grüße aus Kiew,</font></div>
<div> </div>
<div><font face="Arial" size="2">Jörg (Drescher)</font></div>
<div><font face="Arial" size="2">Projekt Jovialismus</font></div>
<div> </div>
<blockquote style="border-left: 2px solid rgb(0, 0, 0);
padding-left: 5px; padding-right: 0px; margin-left: 5px;
margin-right: 0px;">
<div style="font: 10pt arial;">----- Original Message ----- </div>
<div style="font: 10pt arial; background: none repeat scroll 0%
0% rgb(228, 228, 228);"><b>From:</b> <a
moz-do-not-send="true" title="paternoga2000@yahoo.de"
href="mailto:paternoga2000@yahoo.de">Dagmar Paternoga</a> </div>
<div style="font: 10pt arial;"><b>To:</b> <a
moz-do-not-send="true"
title="debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de"
href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</a>
; <a moz-do-not-send="true" title="m3stein@yahoo.de"
href="mailto:m3stein@yahoo.de">Martina Steinheuer</a> </div>
<div style="font: 10pt arial;"><b>Sent:</b> Thursday, September
23, 2010 10:44 AM</div>
<div style="font: 10pt arial;"><b>Subject:</b> Re:
[Debatte-Grundeinkommen] Vom Recht auf Pflicht,Mensch zu
sein...</div>
<div><br>
</div>
<table border="0" cellpadding="0" cellspacing="0">
<tbody>
<tr>
<td valign="top">Hier eine kurze Rückmeldung:<br>
Ich kann mich den Ausführungen von Martina nur
anschließen und möchte darauf hinweisen, dass sowohl
beim basic income Projekt in Nambia und auch bei
ähnlichen Projekten im südlichen Afrika, z.B. Sambia,
die Ergebnisse zeigen, dass die Menschen auch ohne
Bedingungen und Vorschriften genau wissen, wie sie
sinnvoll mit dem Einkommen umgehen (siehe auch
bignam.org).<br>
Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass Menschenrechte
ein Recht sind für jeden Menschen auf Welt gültig, ohne
dass zuerst Bedingungen daran geknüpft werden. Wir haben
das Recht zu leben und ein gutes Leben führen zu können,
das muss sich niemand erarbeiten oder dazu gezwungen
werden.<br>
Viele Grüße<br>
Dagmar<br>
<br>
--- Martina Steinheuer <i><a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:m3stein@yahoo.de"><m3stein@yahoo.de></a></i>
schrieb am <b>Mi, 22.9.2010:<br>
</b>
<blockquote style="border-left: 2px solid rgb(16, 16,
255); padding-left: 5px; margin-left: 5px;"><b><br>
Von: Martina Steinheuer <a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:m3stein@yahoo.de"><m3stein@yahoo.de></a><br>
Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Vom Recht auf
Pflicht, Mensch zu sein...<br>
An: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</a><br>
Datum: Mittwoch, 22. September, 2010 22:52 Uhr<br>
<br>
</b>
<div id="yiv1943039512"><b><font face="Arial">Der
Versuch einer Antwort:<br>
<br>
MIR gefällt der Text zu den "Menschenpflichten"
überhaupt nicht. Nicht, dass ich inhaltlich
großartig etwas daran auszusetzen hätte; im
Großen und Ganzen steht ja nichts umwerfend
Neues darin. <br>
<br>
Doch was für ein Menschenbild steckt denn
eigentlich hinter solch einem
"Pflichtenkatalog"?<br>
<br>
Soll ich mir das so vorstellen, dass ein Mensch
geboren wird und dann irgendwann, mit Erlangung
der nötigen Reife quasi zwei
Entscheidungsmöglichkeiten zur Auswahl hat:
"Gut" zu werden und sich diesen ganzen Pflichten
zu beugen oder eben "schlecht" zu werden um den
Preis von Sanktionen.<br>
<br>
Sind wir Menschen denn tatsächlich bloß eine Art
leeres Gefäß, dass man erst mit einem Katalog
von ethischen Werten füllen muss?<br>
<br>
Ich finde das einigermaßen lächerlich. Wenn ich
ein solches Menschenbild hätte, würde ich mich
wohl kaum für ein Grundeinkommen einsetzten und
schon gar nicht für ein "bedingungsloses" in dem
Sinne, dass ich eben NICHT das Akzeptieren eines
"Pflichtenhefts der Menschlichkeit" fordere,
sondern schlichtweg davon ausgehe, dass der
Mensch, wenn man ihm denn die Muße und die
Freiheit gibt, sein Leben - materiell
grundgesichtert durch ein BGE - SELBST zu
gestalten, aus sich selbst heraus bestrebt ist,
es nicht nur sich selbst, sondern auch seinen
Mitmenschen gut gehen zu lassen.<br>
<br>
Was ist mit matriachalen Gesellschaftsentwürfen?
Was mit Allmende, an vielen Orten der Welt lange
und erfolgreich im Sinne des Gemeinwohls
praktiziert? Auch ohne Pflichtenheft haben
Menschen schon vor langer Zeit gemerkt, dass
Kooperation und Gemeinsinn für ein friedliches
Miteinander zuträglicher sind, als Habgier und
Egoismus. <br>
<br>
Die Tatsache, DASS es aber all die negativen
Auswüchse unseres menschlichen Daseins gibt, ist
kaum ein Beweis dafür, dass wir nicht irgendwo
tief drinnen eine Ahnung davon hätten, was uns
eigentlich wichtig ist.<br>
<br>
...und mit den paar untherapierbaren
Soziopathen, die es sicher - aus den
unterschiedlichsten Gründen - geben mag (1 bis 4
pro 100, habe ich mal gelesen), werden wir als
menschliche Gemeinschaft sicher fertig, wenn wir
nur aufhören, deren Eigenschaften für besonders
ehrenvollen Handlungsweisen zu halten und sie
auch noch belohnen. <br>
<br>
Nein, auch ich bin der Meinung, es braucht KEIN
"Recht zur Pflicht". Damit verbiegen wir nämlich
gleich schon wieder - kleingeistig und ängslich;
Thomas Hobbes im Hinterkopf, der Mensch sei dem
Menschen doch bloß ein Wolf...<br>
<br>
Gruß,<br>
Martina Steinheuer</font><br>
<br>
<br>
Am 17.09.2010 16:56, schrieb Joerg Drescher: </b>
<blockquote type="cite"><b>Hallo zusammen, <br>
<br>
offenbar ist diese Diskussionsliste etwas
eingeschlafen, was hoffentlich nicht heißt, daß
es keine Diskussion mehr über das Grundeinkommen
gibt. Ich möchte hiermit einen Austausch
anstoßen, der sich auf das "Grundeinkommen als
Recht" bezieht. <br>
<br>
Wer sich ein bisschen mit Recht beschäftigt,
sollte prinzipiell darauf kommen, daß es
jemanden geben sollte, bei dem dieses Recht
"einklagbar" ist. Dies ist in Bezug auf
Nichtstaatsbürger interessant, wenn es um das
"Grundeinkommen als Recht" geht. Hannah Arendt
forderte zum Beispiel in Bezug auf die
Menschenrechte ein "Recht, Rechte zu haben". <br>
<br>
Wer den Film von Häni/Schmidt gesehen hat,
dürfte die Aussage kennen (die im Beiheft auf
Seite 18 zu finden ist), daß es kein "Recht auf
Pflicht" gäbe. Seit ich den Film zum ersten Mal
sah, stieß mir diese Aussage sauer auf, da für
mich dieses "Recht auf Pflicht" eine zentrale
Bedeutung hat und ich es sogar als fundamentales
Naturrecht betrachte. Nun ist leider (wie so
vieles in dem Film) unklar, was damit eigentlich
gemeint ist. <br>
<br>
Welche Folgen allerdings die Aussage "Es gibt
kein Recht auf Pflicht" haben würde, kann man
sich an der "Allgemeine Erklärung der
Menschenpflichten" vom 1. Sept. 1997 ausmalen,
die ich im Zusammenhang mit der Einführung eines
Grundeinkommens für essentiell sehe: <br>
<a moz-do-not-send="true"
class="yiv1943039512moz-txt-link-freetext"
href="http://www.interactioncouncil.org/udhr/de_udhr.html"
rel="nofollow" target="_blank">http://www.interactioncouncil.org/udhr/de_udhr.html</a>
<br>
<br>
Vor allem Art. 9 ist Voraussetzung für ein
Grundeinkommen... Aber wenn es niemand mehr als
sein Recht ansieht, solche Pflichten zu erfüllen
(weil es ja laut Häni/Schmidt kein "Recht auf
Pflicht" gibt), möchte ich nicht wissen, was mit
der Menschheit passieren würde... <br>
<br>
Ich hoffe, auf der Liste sind noch ein paar
Leute, die an einem Austausch über das Thema
"Grundeinkommen als Recht" interessiert sind. <br>
<br>
Viele Grüße aus Kiew, <br>
<br>
Jörg (Drescher) <br>
Projekt Jovialismus <br>
_______________________________________________
<br>
Debatte-grundeinkommen Mailingliste <br>
JPBerlin - Politischer Provider <br>
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rel="nofollow" target="_blank"
ymailto="mailto:Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</a>
<br>
<a moz-do-not-send="true"
class="yiv1943039512moz-txt-link-freetext"
href="https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen"
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<br>
<br>
</b></blockquote>
</div>
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-----Integrierter Anhang folgt-----<br>
<br>
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ymailto="mailto:Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</a><br>
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target="_blank">https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen</a><br>
</b></div>
</blockquote>
</td>
</tr>
</tbody>
</table>
<br>
<p> </p>
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