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<BODY bgColor=#ffffff>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Hallo Ingo und sonstige Interessierte,</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Rechte sind immer eine abstrakte, da Logik
erfordende, Angelegenheit... Allerdings ich finde es schade, daß sich das
Grundeinkommen von vielen eben nicht abstrakt als Recht denken läßt, sondern
immer ein Bezug zur Arbeit hergestellt wird. Offenbar hängt es mit der
Begrifflichkeit zusammen, weil "Einkommen" mit Arbeit assoziiert
wird.</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Sprechen wir allerdings vom <EM>Grundeinkommen als
Recht </EM>und konzentrieren uns auf den Rechtsanspruch, sollten wir bemerken,
daß ein Recht immer mit einer Pflicht verbunden ist. Ein subjektives Recht
fordert von einem Objekt (einer öffentlichen Institution - respektive dem Staat)
dessen Pflicht, diesen Rechtsanspruch zu erfüllen.</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Wird objektive Pflicht zum subjektiven Recht, kann
man von einem <EM>(subjektiven) Recht auf (objektive) Pflicht </EM>sprechen.
Will man diese Formel verallgemeinern, um die Trennung in subjektiv und objektiv
zu vermeiden, beinhaltet das <EM>"Recht auf Pflicht"</EM> 4 Fälle, die sich in
zwei Kategorien teilen lassen:</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial><STRONG>Die Kategorie der
Forderung:</STRONG></FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Das subjektive Recht auf objektive
Pflicht</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Das objektive Recht auf subjektive
Pflicht</FONT></DIV>
<DIV><STRONG>Die Kategorie der Selbstverpflichtung:</STRONG></DIV></FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Das subjektive Recht auf subjektive
Pflicht</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Das objektive Recht auf objektive
Pflicht</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial><FONT face="Times New Roman"><FONT size=3><FONT
size=2 face=Arial>Entsprechend kann das <EM>Recht auf Pflicht</EM> als
<EM>Forderung nach Selbstverpflichtung </EM>verstanden
werden.</FONT></FONT></FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial><FONT face="Times New Roman"><FONT size=3><FONT
size=2 face=Arial></FONT></FONT></FONT></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial><FONT face="Times New Roman"><FONT size=3><FONT
size=2 face=Arial>Daraus folgt: Wenn es aber <EM>kein Recht ohne Pflicht
</EM>gibt, kann das <EM>Grundeinkommen als Recht</EM> dann überhaupt
"bedingungslos" (im Sinne keiner "Gegenleistung") sein? Welche Pflicht könnte
der Staat an den Einzelnen stellen? Ist es nicht "moderner Ablaßhandel", seine
Staatsbürgerpflicht allein durch Bezahlung seiner Steuern zu
erfüllen?</FONT></FONT></FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Die Betrachtung, das <EM>Grundeinkommen als
Recht</EM> zu sehen, führt meiner Meinung nach zu einem grundlegenden Überdenken
des Verhältnisses zwischen <EM>Staat und Gesellschaft</EM>, das weit über das
individuelle Verhältnis zwischen <EM>Auskommen und Arbeit </EM>hinausgeht.
Prinzipiell könnte man auch das "<EM>Recht auf sauberes Wasser</EM>"
heranziehen, doch offenbar eignet sich das Grundeinkommen deshalb besser, weil
wir in einer monetär- und arbeitsgeprägten Welt einen besseren Bezug zu diesem
"Grundrecht" haben.</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Auf weitere Meinungen zum Thema warte ich
gespannt,</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>viele Grüße aus Kiew,</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Jörg (Drescher)</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial>Projekt Jovialismus</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial><FONT face="Times New Roman"><FONT size=3><FONT
size=2 face=Arial></FONT></FONT></FONT></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2 face=Arial><FONT face="Times New Roman"><FONT size=3><FONT
size=2 face=Arial></FONT> </DIV></FONT></FONT></FONT><FONT size=2
face=Arial></FONT>
<DIV><FONT size=2 face=Arial></FONT> </DIV>
<BLOCKQUOTE
style="BORDER-LEFT: #000000 2px solid; PADDING-LEFT: 5px; PADDING-RIGHT: 0px; MARGIN-LEFT: 5px; MARGIN-RIGHT: 0px">
<DIV style="FONT: 10pt arial">----- Original Message ----- </DIV>
<DIV
style="FONT: 10pt arial; BACKGROUND: #e4e4e4; font-color: black"><B>From:</B>
<A title=ingo.groepler.roeser@googlemail.com
href="mailto:ingo.groepler.roeser@googlemail.com">Ingo Groepler-Roeser</A>
</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>To:</B> <A title=iovialis@gmx.de
href="mailto:iovialis@gmx.de">Joerg Drescher</A> </DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Cc:</B> <A
title=debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de
href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</A>
</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Sent:</B> Saturday, September 18, 2010 5:44
PM</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Subject:</B> Re: [Debatte-Grundeinkommen] Vom
Recht auf Pflicht,Mensch zu sein...</DIV>
<DIV><BR></DIV>Nun ist es allerdings so, daß lediglich
verfassungs<I>rechtliche </I>Bedingungen noch keine gesetzliche Verpflichtung
implizieren.<BR>Da in diesem Falle das "rechtsgebende" Organ der Souverän ist,
hat er es selbst verpasst, sich zu verpflichten, eine Pflicht zum Recht zu
artikulieren.<BR>Solange über Menschenrechte in dem Falle reflektiert wird,
bleibt die Angelegenheit abstrakt.<BR><BR>Arbeit wird immer mehr (anstatt
anläßlicher moderner Forschungs- und Wirkungsergebnisse) zum
Fetisch.<BR>Parallelgesellschaften und Kreativwirtschaft (digitale Bohemé)
mutieren zum Mainstream und führen so zu einer Egalisierung des individuellen
Anspruchs.<BR>Es scheint so, als sei die virtuelle Welt (etwa in der Debatte
bei wired) weiter, als die reale Welt: <A
href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,712637,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,712637,00.html</A>.<BR><BR>Ob
diese Erkenntnis allerdings progressiv ist (nicht jede ist zwangsläufig
progressiv), wäre zu beobachten.<BR>In Wired selbst (<A
href="http://www.wired.com/magazine/2010/08/ff_webrip/all/1">http://www.wired.com/magazine/2010/08/ff_webrip/all/1</A>),
wie auch in der kritischen Wikipediaforschung scheint sich Resignation oder
Kanalisierung einzustellen.<BR><BR>Hinzu kommt die politisierte Debatte in
randständigen politischen Institutionen, verbunden mit einer
Gerechtigkeitsmoral anhand ideologisch eindimensionaler Ziele, in der die
Selbstausbeutung als angeblicher sozialer Motor eine perfide Rolle spielt.
Darin wird Arbeit zu einer Befriedigung stilisiert.<BR><BR><BR>....<BR>Ingo
Groepler-Roeser<BR><BR>
<DIV class=gmail_quote>Am 17. September 2010 16:56 schrieb Joerg Drescher
<SPAN dir=ltr><<A
href="mailto:iovialis@gmx.de">iovialis@gmx.de</A>></SPAN>:<BR>
<BLOCKQUOTE
style="BORDER-LEFT: rgb(204,204,204) 1px solid; MARGIN: 0pt 0pt 0pt 0.8ex; PADDING-LEFT: 1ex"
class=gmail_quote>Hallo zusammen,<BR><BR>offenbar ist diese Diskussionsliste
etwas eingeschlafen, was hoffentlich nicht heißt, daß es keine Diskussion
mehr über das Grundeinkommen gibt. Ich möchte hiermit einen Austausch
anstoßen, der sich auf das "Grundeinkommen als Recht" bezieht.<BR><BR>Wer
sich ein bisschen mit Recht beschäftigt, sollte prinzipiell darauf kommen,
daß es jemanden geben sollte, bei dem dieses Recht "einklagbar" ist. Dies
ist in Bezug auf Nichtstaatsbürger interessant, wenn es um das
"Grundeinkommen als Recht" geht. Hannah Arendt forderte zum Beispiel in
Bezug auf die Menschenrechte ein "Recht, Rechte zu haben".<BR><BR>Wer den
Film von Häni/Schmidt gesehen hat, dürfte die Aussage kennen (die im Beiheft
auf Seite 18 zu finden ist), daß es kein "Recht auf Pflicht" gäbe. Seit ich
den Film zum ersten Mal sah, stieß mir diese Aussage sauer auf, da für mich
dieses "Recht auf Pflicht" eine zentrale Bedeutung hat und ich es sogar als
fundamentales Naturrecht betrachte. Nun ist leider (wie so vieles in dem
Film) unklar, was damit eigentlich gemeint ist.<BR><BR>Welche Folgen
allerdings die Aussage "Es gibt kein Recht auf Pflicht" haben würde, kann
man sich an der "Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten" vom 1. Sept.
1997 ausmalen, die ich im Zusammenhang mit der Einführung eines
Grundeinkommens für essentiell sehe:<BR><A
href="http://www.interactioncouncil.org/udhr/de_udhr.html"
target=_blank>http://www.interactioncouncil.org/udhr/de_udhr.html</A><BR><BR>Vor
allem Art. 9 ist Voraussetzung für ein Grundeinkommen... Aber wenn es
niemand mehr als sein Recht ansieht, solche Pflichten zu erfüllen (weil es
ja laut Häni/Schmidt kein "Recht auf Pflicht" gibt), möchte ich nicht
wissen, was mit der Menschheit passieren würde...<BR><BR>Ich hoffe, auf der
Liste sind noch ein paar Leute, die an einem Austausch über das Thema
"Grundeinkommen als Recht" interessiert sind.<BR><BR>Viele Grüße aus
Kiew,<BR><BR>Jörg (Drescher)<BR>Projekt Jovialismus
<BR>_______________________________________________<BR>Debatte-grundeinkommen
Mailingliste<BR>JPBerlin - Politischer Provider<BR><A
href="mailto:Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de"
target=_blank>Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</A><BR><A
href="https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen"
target=_blank>https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen</A><BR></BLOCKQUOTE></DIV><BR>
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<P>
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<P></P>_______________________________________________<BR>Debatte-grundeinkommen
Mailingliste<BR>JPBerlin - Politischer
Provider<BR>Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<BR>https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen<BR></BLOCKQUOTE></BODY></HTML>