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<DIV><FONT face=Arial size=2>Hallo Norbert und wen's sonst noch
interessiert,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Deine "Übersetzung" (<STRONG>B</STRONG>itte
<STRONG>G</STRONG>erechtigkeit <STRONG>E</STRONG>inführen) finde ich prima!
Gleidfalls stimme ich zu, gemeinsam einen Gerechtigkeitsbegriff zu entwerfen,
der im Konsens von allen getragen werden kann. </FONT><FONT face=Arial
size=2>Vor längerer Zeit hatte ich hierzu einmal vorgeschlagen, ein "Manifest
der Gerechtigkeit" zu schreiben, was allerdings auf keine Resonanz stieß.
Vielleicht deshalb, weil Gerechtigkeit ein Gefühl ist, das man nicht
"manifestieren" kann, sondern im jeweiligen Kontext entsteht. Aber gerade in
dieser Kontextabhängigkeit sehe ich eine Chance, da dies immer auf der
(menschlichen) Fähigkeit beruht, Gerechtigkeit zu empfinden (ein Löwe, der eine
Gazelle erlegt, wird sich kaum darum kümmern, ob das gerecht war oder nicht;
andere Gazellen werden ebenfalls nicht darüber nachdenken; aber ein Mensch kann
sich die Gerechtigkeitsfrage stellen).</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Was ist allerdings "gerecht" und was ist dabei
"verhandelbar"?</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Nehmen wir an, daß "gerecht" eine "Rechtfertigung"
(Begründung/Argumentation) ist, so mag dies im Falle des Löwen zwar nicht
verhandelbar sein (es liegt in der Natur des Löwen, Gazellen zum eigenen
Überleben zu erlegen), doch in Fällen zwischenmenschlichen Zusammenlebens läßt
sich sehr wohl nach einer Rechtfertigung fragen: zum Beispiel. weshalb der eine
mehr haben/erhalten soll, als ein anderer. Dabei kann man auch Beispiele
konstruieren, bei denen sich Rechtfertigungen entziehen: wird der Löwe (oder
auch ein Mensch) vom Blitz erschlagen, so bleibt uns die Begründung verborgen.
</FONT><FONT face=Arial size=2>Entsprechend steht "Gerechtigkeit" im
Zusammenhang mit "Sinn", der sich uns nicht immer offenbart.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Wissen wir vom Sinn, so kann das als "gewiss"
bezeichnet werden, was "Gerechtigkeit" ins Licht des "Gewissens" rückt. Im Fall
des Löwen wird wohl niemand ein "schlechtes Gewissen" haben, aber auch nicht im
Fall eines vom Blitz erschlagenen Menschen. In beiden Fällen spielt die Natur
den "Täter". Sind wir allerdings selbst handlungsbeteiligt, basiert
ein </FONT><FONT face=Arial size=2>"schlechtes Gewissen" entweder auf der
Unfähigkeit, den "Sinn" zu erfassen, oder darauf, daß wir uns bewußt sind, daß
der "Sinn" nicht gerecht(fertigt) ist. Nur muß hierzu jemand nach der
"Rechtfertigung" einer begangenen oder unterlassenen Handlung fragen (was in
manchen Fällen durch die handelnde/unterlassende Person selbst
passiert).</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Damit wären wir bei der "Verhandelbarkeit" von
"Gerechtigkeit", die im Argumentationsaustausch besteht. So kann ein Mörder sehr
wohl glauben/fühlen, seine Tat sei "gerecht" gewesen, indem er Argumente
vorbringt, die sein Handeln (aus seiner Sicht) rechtfertigen. Dies kann
sogar soweit gehen, daß der Mörder auf keinerlei Gegenargumente eingeht, die
seine (aus seiner Sicht) gerechtfertigte Tat begründet. Es gibt in der
Geschichte auch Beispiele, die Mörder durch Mehrheitsmeinung stützen (3. Reich,
Rote Khmer...). Entsprechend gilt, daß das, was wir heute für "gerecht(fertigt)"
halten, nicht zwingend für alle Ewigkeiten als "gerecht(fertigt)" gelten muß.
Schließlich erweitern wir auch ständig unser (Ge)Wissen. Deshalb wäre ein
"Manifest der Gerechtigkeit" nur auf Basis unseres heutigen Wissens
möglich.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Um aber noch das Gesagte auf das Thema
Grundeinkommen zu beziehen, fehlt mir bis heute eine Rechtfertigung, weshalb ich
vom Staat ein solches Grundeinkommen für mich fordern kann. Umgekehrt ist es
leichter zu argumentieren, warum ich's jedem geben würde. Entsprechend fehlt
(zumindest mir) ein gerecht(fertigt)er Anspruch auf ein Grundeinkommen, was eben
die angefragte Verhandelbarkeit so schwierig macht. Kurz: Habe ich ein "Recht
auf Gerechtigkeit"? Daher kann BGE auch heißen: "<STRONG>B</STRONG>itte
<STRONG>G</STRONG>erechtigkeit <STRONG>E</STRONG>inführen"...</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Viele Grüße aus Kiew,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Jörg (Drescher)</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Projekt Jovialismus</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><A
href="http://www.iovialis.org">http://www.iovialis.org</A></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
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<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<BLOCKQUOTE dir=ltr
style="PADDING-RIGHT: 0px; PADDING-LEFT: 5px; MARGIN-LEFT: 5px; BORDER-LEFT: #000000 2px solid; MARGIN-RIGHT: 0px">
<DIV style="FONT: 10pt arial">----- Original Message ----- </DIV>
<DIV
style="BACKGROUND: #e4e4e4; FONT: 10pt arial; font-color: black"><B>From:</B>
<A title=nofrima@t-online.de href="mailto:nofrima@t-online.de">Norbert
Maack</A> </DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>To:</B> <A title=iovialis@gmx.de
href="mailto:iovialis@gmx.de">Joerg Drescher</A> </DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Cc:</B> <A title=ax@fhochx.de
href="mailto:ax@fhochx.de">ax@fhochx.de</A> ; <A
title=debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de
href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</A>
</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Sent:</B> Saturday, October 31, 2009 3:52
AM</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Subject:</B> Re: [Debatte-Grundeinkommen] Ist
Gerechtigkeit verhandelbar?</DIV>
<DIV><BR></DIV><FONT face="Helvetica, Arial, sans-serif">Hallo Jörg, Christine
und MitleserInnen,<BR>Gerechtigkeit ist ein hohes Ideal ebenso wie Freiheit.
<BR>Wenn man z. B. bei wikipedia nachschaut ( <A class=moz-txt-link-freetext
href="http://de.wikipedia.org/wiki/Gerechtigkeit">http://de.wikipedia.org/wiki/Gerechtigkeit</A>
) , wird allerdings deutlich, wie unscharf dieser Wert ist. <BR>Mit diesem
Begriff alleine kommen wir nicht weiter; da müssen wir wohl </FONT><FONT
face="Helvetica, Arial, sans-serif">unseren Gerechtigkeitsbegriff
konkretisieren und das halte ich für eine wichtige zu leistende Aufgabe.
</FONT><FONT
face="Helvetica, Arial, sans-serif"><BR></FONT>Möglicherweise - oder
sogar wahrscheinlich - würden wir dabei zu dem Ergebnis kommen, dass selbst
unser Grundgesetz nicht mit unserem Verständnis von Gerechtigkeit
übereinstimmt. <BR>Ich frage mich, weshalb es offenbar so schwer ist bzw.
unmöglich zu sein scheint, eine konsensfähige Definition von Gerechtigkeit zu
formulieren. <BR>Eine andere Übersetzung von BGE könnte lauten
"<U>Bi</U>tte<U> G</U>erechtigkeit <U>E</U>inführen". <BR>Ich bin neugierig,
ob jemand diese Vorlage aufgreift.<BR><BR>Mit sonnigen
Grüßen<BR> Norbert Maack</BLOCKQUOTE></BODY></HTML>