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<br>
Hallo Joerg und Mitlesende,<br>
<br>
vielleicht war dein Wunsch Ursache mich misszuverstehen, vielleicht
habe ich mich zu auch undeutlich ausgedrückt. <br>
<br>
Joerg Drescher schrieb:
<blockquote cite="mid:00b701ca4b24$336ae5f0$0501a8c0@iovialis"
 type="cite"><br>
...<br>
Auf der einen Seite schreibst Du, daß Du gegen Aufklärungsarbeit bist,
auf der anderen Seite schlägst Du selbst vor, wie die Einführung
stattfinden kann. Diese stufenweise Einführung halte ich prinzipiell
für gut, wobei ich mir nicht sicher bin, ob Dein "Gewöhnungsvorschlag"
den zeitlichen Gegebenheiten Rechnung trägt.
  <br>
</blockquote>
Das ist ein Missverständnis. Ich bin gar nicht gegen Aufklärungsarbeit.
Die Frage ist nur, in wie <b>weit </b>sie hilfreich sie kann. Alles
was man weiß, soll man schon bitte verbreiten. Für kontraproduktiv
halte ich es keineswegs. Nur was man alles nicht weiß, ist hier - beim
BGE - entscheidender. Das halte ich für das Problem und habe es auch
ausgeführt.<br>
<blockquote cite="mid:00b701ca4b24$336ae5f0$0501a8c0@iovialis"
 type="cite"><br>
Auch ich bin gegen eine Volksabstimmung - teilweise aus ähnlichen
Gründen, wie Du. Allerdings befürworte ich eine transparente Politik,
die im Vorfeld darüber aufklärt, was sie eigentlich vorhat. Zur Zeit
ist am "liberalen Bürgergeld" der FDP erkennbar, was passiert, wenn
sich Halbwissen verbreitet und daraus Gerüchte entstehen. Würde die FDP
klipp und klar - aber vor allem ehrlich - sagen, was sie sich aus ihrem
Vorschlag erhofft und wie es genau funktioniert (was eigentlich vor den
Wahlen hätte geschehen müssen), müßte man sich heute nicht dagegen
wehren (was sowieso schwierig ist, da sich die FDP "demokratisch
legitimiert" sieht).
  <br>
</blockquote>
<br>
Auch bin ich nicht gegen eine Volksabstimmung. Ich bin Gegner der
schlagartigen Einführung. Wenn schon, dann aber als Volksabstimmung. <br>
<blockquote cite="mid:00b701ca4b24$336ae5f0$0501a8c0@iovialis"
 type="cite"><br>
Aufklärung beim BGE bedeutet für mich auch, daß man die verschiedenen
Modelle miteinander vergleicht und deren Wirkungsweise überhaupt zur
Sprache bringt. Soll heißen: Ein Staat, der ein BGE (in voller Form)
einführen möchte, sollte ca. ein Jahr lang seine Argumente für die
Einführung über die Massenmedien darlegen und begründen, weshalb die
jeweilige Regierung sich gerade für diesen Ansatz entschied. In dieser
Zeit können Vorbereitungen zur realen Umsetzung getroffen und
entsprechende Institutionen eingerichtet werden. In meinen Augen wäre
hier vor allem eine Schnittstelle Volk-Regierung wichtig, um die
Anliegen der Bevölkerung direkt mit Politikern abzustimmen (Zweifel
ausräumen oder Ideen einbringen).
  <br>
</blockquote>
Zur Aufklärung gehört dann aber auch, was wir alles nicht über
Arbeitsmotivations- und Arbeitsplatzangebotsänderungen wissen. Auch
solte ein Szenario entwickelt werden, was man macht, wenn das
Experiment BGE nicht den gewünschten Erolg bringt, sondern mehr
Probleme verursacht als erwartet. gibt es einAusstiegsszenario?<br>
<br>
<blockquote cite="mid:00b701ca4b24$336ae5f0$0501a8c0@iovialis"
 type="cite">
  <br>
Jeder BGE-Befürworter sollte einmal das Gedankenexperiment wagen, sich
vorzustellen, wie er/sie vorgehen würde, wenn er/sie an der Regierung
wäre, um ein BGE real einzuführen.
  <br>
  <br>
Der erste Schritt in Richtung BGE wird immer lauten: Der (politische)
Wille muß vorhanden sein und es sollte eine (grobe) Vorstellung davon
geben, was dieser Schritt bedeutet. Weil sich unsere heutigen Politiker
wahrscheinlich bewußt sind, was eine BGE-Einführung heißen würde,
entwickeln sie nicht den notwendigen (politischen) Willen. Entsprechend
wäre der zweite Schritt: Den Mut aufbringen, diesen Weg auch zu gehen,
der als (grobe) Vorstellung existiert. Um Menschen zu motivieren, sich
diesem Weg anzuschließen, sollte aus meiner Sicht die Idee vermittelt
werden, was sie auf diesem Weg erwarten (könnte) und welche "Werkzeuge"
benötigt werden, um den Weg zu gehen (eine Bergsteigerin wird sich
nicht Stöckelschuhe anziehen, wenn sie einen Berg erklimmen will; ist
sie Erstbesteigerin, weiß sie auch nicht, was sie auf dem Weg erwartet,
aber sie weiß, welche Dinge sie mitnehmen wird...).
  <br>
  <br>
Eine genaue und detaillierte Gebrauchs/Handelsanleitung wird es für die
Einführung eines BGEs kaum geben können - da stimme ich zu; allerdings
gibt es sehr wohl grobe Richtlinien, die erfüllt sein müssen - allen
voran, daß die Bevölkerung darüber informiert wird, was man mit ihr
"vorhat". Das wäre bei den Hartz-Gesetzen vielleicht auch nicht dumm
gewesen (wobei die "demokratische Legitimation" von SPD/Grüne kaum
Möglichkeiten ließ, etwas dagegen zu unternehmen - noch dazu, weil
Teile der CDU/CSU dafür waren).
  <br>
  <br>
</blockquote>
Deine Voraussetzungen sind nicht unwichtig aber Peanuts im verglrich
zum großen Problem. Der Mensch muss für einen brauchbaren (letztendlich
soll dei Volkswirtschaft zumindest auf einem bestimmten Stand stabil
sein) Umgang mit dem BGE emanzipiert sein. diese Emanzipation soll aber
das BGE erst erzeugen. Zu einer schrittweise Gewöhnung sehe ich keine
vernünftige Alternative. Das Argument, dass es zu lange dauern könnte,
kann ja wohl nicht wahr sein. Jemanden der nicht schwimmen kann,
schmeisst man nicht in tiefes Wasser.<br>
<br>
Gruß AgneS<br>
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