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<DIV><FONT face=Arial size=2>Hallo AgneS und wen's sonst noch 
interessiert,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Manfred Füllsack sprach in Kiew (und schon in 
Berlin) von einem Trend, daß sich die "Sozialsicherungssysteme" verschiedener 
Staaten globalisieren. Als Beispiel nannte er Mexiko und die USA: Die USA 
überlegt (ernsthaft), die Gelder zur Grenzsicherung an der US-Mexikanischen 
Grenze besser für den Ausbau der Infrastruktur in der mexikanischen Grenzregion 
auszugeben. Auch das Pilotprojekt in Namibia entspricht eigentlich einer 
Einmischung in die Sozialpolitik des Landes und führt zu dem Effekt, daß die 
Leute nicht abwandern. Ähnliche Überlegungen (so Füllsack) könnten zwischen der 
EU und z.B. der Ukraine umgesetzt werden...</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Matthias (Dilthey) arbeitet seit längerem an einer 
Ausweitung seines bisherigen Modells, um die Verteilungsfrage zu lösen (wieviel 
Geld in Form einer individuellen BGE-Auszahlung in der Region und wieviel Geld 
in Form einer Infrastruktur-Verbesserung der Region). Wende Dich aber in diesen 
Fragen an Matthias...</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Deine Überlegung, das BGE an den Aufenthaltsort zu 
koppeln, erscheint mir schwierig - dabei sprichst Du selbst an, daß das BGE in 
einem bestimmten Bezugszeitraum ausbezahlt werden soll; willst Du diesen bei der 
Aufenthaltsregelung täglich machen? Ich kenne Geschäftsleute, die Flugzeuge wie 
Taxis nutzen und sich über kürzere und längere Zeiträume in verschiedenen 
Ländern aufhalten...</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Nehmen wir einen besonderen Aufenthaltsort: das 
Gefängnis - wie soll das dort gehandhabt werden? Oder im Krankenhaus - 
möglicherweise noch im Koma mit ungewissem Ausgang, ob der Patient jemals wieder 
erwacht. OK - Sonderfälle, aber an was will man die Ausbezahlung eines 
Grundeinkommens koppeln?</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Ein Praxis-Beispiel besteht in Alaska: der Alaska 
Permanent Fund (APF) schüttet einmal jährlich Geld aus, das zwar nicht zum Leben 
reicht, aber doch der Idee des Grundeinkommens am ehesten entspricht. Das Wort 
"Grundeinkommen" ist in diesem Fall eher fehl am Platz, denn tatsächlich wäre es 
sinnvoller, von einer "Staatsdividende" zu sprechen. Die Regeln für die 
Bezugsberechtigung sind auch OK:</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><EM>Antragsteller für einen Anteil an der Dividende dürfen nicht 
vorbestraft sein. Sie müssen mindestens ein Kalenderjahr Einwohner Alaskas sein 
und zum Zeitpunkt der Antragstellung unverbindlich die Absicht erklären, bis auf 
weiteres Einwohner bleiben zu wollen. (Quelle: Wikipedia)</EM></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Du sprichst von "gesellschaftlicher Teilhabe" (was 
übrigens Deutschland-spezifisch ist), was das Problem aufwirft, wo diese 
"Teilhabe" stattfinden soll (man denke nur an die vielen deutschen Rentner, die 
ihren Lebensabend in Spanien verbringen). Gleichfalls sprichst Du das 
Problem an, daß das BGE nicht volkswirtschaftlich "zurückfließt".</FONT></DIV>
<DIV> </DIV></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Eine Überlegungen zum "Geldabfluß-Problem" sind 
Parallel-Währungen - das Grundeinkommen wird in einer regionalen Währung 
ausbezahlt, die nicht tauschbar wäre (nur von den Verkäufern, da diese am 
globalen Handel teilnehmen). So sprach </FONT><FONT face=Arial size=2>Werner 
Rätz (in Berlin) von einem "nicht-monetären Grundeinkommen", worunter man sich 
Bezugsberechtigungen für Grundnahrungsmittel, Energie, Kommunikation und 
Wohnraum vorstellen kann. Das kommt der Idee der "Parallel-Währung" nahe. 
Besucher könnten für die Zeit ihres Besuchs verpflichtet werden, sich eine 
Mindestsumme dieser "Währung" zu kaufen. Sonstige Einnahmen können in einer 
"global(er)en Währung" ausbezahlt werden, um damit z.B. in den Urlaub gehen zu 
können - das wäre gleichfalls ein Anreiz, gegen "richtiges Geld" zu 
arbeiten.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Tja... bringen uns diese Überlegungen nun näher zum 
Grundeinkommen oder zeigen sie, daß wir noch genügend Probleme zu lösen haben, 
die einer "sofortigen Einführung" entgegenwirken?</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Ich hoffe, diesmal etwas mehr Unklarheit geschaffen 
zu haben, wie beim letzten mal ;-)</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Liebe Grüße aus Kiew,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Jörg (Drescher)</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Projekt Jovialismus</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<BLOCKQUOTE 
style="PADDING-RIGHT: 0px; PADDING-LEFT: 5px; MARGIN-LEFT: 5px; BORDER-LEFT: #000000 2px solid; MARGIN-RIGHT: 0px">
  <DIV style="FONT: 10pt arial">----- Original Message ----- </DIV>
  <DIV 
  style="BACKGROUND: #e4e4e4; FONT: 10pt arial; font-color: black"><B>From:</B> 
  <A title=Agne.s@gmx.de href="mailto:Agne.s@gmx.de">Agnes Schubert</A> </DIV>
  <DIV style="FONT: 10pt arial"><B>To:</B> <A 
  title=debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de 
  href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</A> 
  </DIV>
  <DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Sent:</B> Friday, September 18, 2009 3:51 
  PM</DIV>
  <DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Subject:</B> Re: 
  [Debatte-Grundeinkommen]Berechtigte Empfänger des BGE</DIV>
  <DIV><BR></DIV>Hallo Mitdiskutierende, hallo Mitlesende,<BR><BR>ganz hat das 
  von mir erbetene diskutieren nur zu dem einen Punkt nicht geklappt. Ich werde 
  mich aber dennoch möglichst konsequent an mein Thema halten und bitte alle, 
  die darüber hinaus etwas wichtig finden, einen eigenen Betreff zu eröffnen, um 
  die Übersicht zu wahren. Ja ich bin mir bewusst, dass gelegentlich das eine 
  immer mit dem anderen zu tun hat. Ich glaube aber, dass mein Grundproblem von 
  anderen aufgeworfenen Fragen recht unberührt diskutierbar ist.<BR><BR><BR>"Was 
  hat das BGE mit Urlaub zu tun?"<BR>"Warum sollte man jetzt den Aufenthalt 
  kontrollieren? Wird das nicht eine Schnüffelei?"<BR>...<BR><BR>Bei 
  Leistungsempfang ist immer mit versuchtem Missbrauch zu rechnen, wenn davon 
  für die Empfänger eben entscheidende Lebensqualität abhängen kann. <BR>Klar 
  sein sollte: Einige Bedingungen des Grundeinkommens müssen kontrolliert 
  werden, zumindest ja wohl, das jeder nur einmal das GE pro Bezugszeitraum 
  enthält. <BR>Einig wird man sich auch, dass man möglichst wenig Kontrollen 
  einrichtet, ohne dadurch den Zweck des BGE oder die Volkswirtschaft zu 
  gefährden.<BR><BR>So wie man heute seine Steuern oft da zu zahlen hat, wo man 
  sich die meiste Zeit aufhält, so kann man natürlich auch sagen, BGE steht 
  jenem zu, der sich die meiste Zeit in Deutschland aufhält.<BR>Aber auch eine 
  BGE-Bedingung "fester Wohnsitz in Deutschland" müsste man wohl kontrollieren. 
  Ab wann zieht man die Grenze? Wer 6 Monate in Deutschland verbringt bekommt 
  ein BGE? Wem ein Tag daran fehlt, der bekommt keines?<BR>Das Ausmaß der 
  Kontrolle unterscheidet sich meines Erachtens auch überhaupt nicht von der 
  Bedingung des tagtäglichen Aufenthaltes.<BR>Beides beinhaltet, dass man zum 
  einen dem Empfänger die Angaben glaubt, und zum anderen diese Angaben aber 
  auch kontrollierbar sind.<BR>Leider kann auch ich mir diesen Punkt, die Art 
  der eventuellen Kontrolle, eben nicht wirklich als angenehm vorstellen. Das 
  gilt aber für beide Bedingungen: die des überwiegenden wie für die des 
  täglichen Aufenthaltes in Deutschland.<BR> <BR>Was spricht aber für die 
  Kopplung des BGE an den täglichen Aufenthalt?<BR>Nichts dagegen habe ich, wenn 
  jemand sein Einkommen - auch das aus dem BGE - spart, um dann längere Zeit im 
  Ausland zu verbringen. <BR>Ist es aber wirklich volkswirtschaftlich sinnvoll, 
  jemandem, der sein Leben eher im Ausland verbringt und sich eventuell 
  <I>da</I> an unserer Steuer vorbei etwas dazu verdient, bzw. eben keine 
  Mehrwertsteuer in Deutschland zahlt ein BGE zu geben?<BR>Ist das 
  gesellschaftliche Teilhabe, wenn der einzige gesellschaftliche Kontakt in der 
  Überweisung des BGE besteht?<BR>Wo zieht man bei einem Urlaub/ 
  Abeitsaufenthalt im Ausland die Grenze? Jemand der "nur" 5 und 1/2 Monate hier 
  lebt, bekommt nichts, und jemand der 6 und 1/2 Monate sich in Deutschland 
  aufhält, bekommt das volle BGE?<BR><BR>Zur Erinnerung: Ziel des BGE ist es die 
  gesellschaftliche Teilhabe <I>- ja wo?</I> - zu ermöglichen.<BR><BR><BR>Es 
  gibt diesen <FONT face=Arial size=2>"Pull-Effekt"</FONT>  den Jörg 
  ansprach (und auch den "Push-Effekt")<FONT face=Arial size=2>, wenn das GE 
  anziehend (abstoßend) wirkt wie ein Magnet. Ja - wenn! Diese Effekte gilt es 
  zu beherrschen, zum einen so wie man auch heute etwas gegen diese Effekte 
  unternimmt und von meiner Betrachtung her auch möglichst humaner als 
  bisher.<BR>Zu den Touristen: Sie geben meist mehr für den Konsum aus, als 
  ansässige. Sollte das BGE mehrwertsteuerfinanziert sein und vor allem sollten 
  sämtliche Steuer auf die Mehrwertsteuer verlagert sein, relativiert sich 
  dieser Effekt. <BR>Zusätzlich bzw. auch andernfalls müsste man schauen, ob man 
  hier das BGE selbst relativiert.<BR>Dafür wiederum und auch unabhängig von den 
  Touristen, müsste man sehr stark überlegen, ob man das BGE nicht nur dann 
  Einführen kann, wenn gleichzeitig alle Länder des Schengener Abkommens ein BGE 
  (eventuell auch noch leicht unterschiedlicher Höhe) einführten. Andernfalls 
  ist auch eine Rücknahme des </FONT><FONT face=Arial size=2>Schengener 
  Abkommens für mich eine Überlegung wert, da mir das BGE wichtiger scheint als 
  jenes. Mit Hilfe der Grenzkontrollen könnten die Menschen ihren 
  Aufenthalt  im Zweifelsfall beweisen, und man könnte die Migration 
  kontrollieren. Wenn das BGE nach einmal begonnener partieller Einführung die 
  von mir erhoffte Nachahmung findet, dann kann man die Freizügigkeit des  
  </FONT><FONT face=Arial size=2>Schengener Abkommens wieder ausweiten. Dabei 
  muss man sich aber wiederum bewusst sein, dass man dafür eventuell einen 
  finanziellen Transfer zwischen den Staaten bräuchte, um so die verschiedenen 
  BGEs auf einem Niveau zu halten, die die Migration nicht zum Problem machen. 
  </FONT><BR><FONT face=Arial size=2><BR></FONT><BR>PS.: mit "vorerst partieller 
  Einführung des BGE" meinte ich genau dass, was ich danach ausführte: Die 
  Einführung nicht gleich weltweit.<BR><BR>AgneS<BR>
  <P>
  <HR>

  <P></P>_______________________________________________<BR>Debatte-grundeinkommen 
  Mailingliste<BR>JPBerlin - Politischer 
  Provider<BR>Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<BR>https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen<BR></BLOCKQUOTE></BODY></HTML>