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<BODY text=#000000 bgColor=#ffffff>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Hallo AgneS und wen's sonst noch 
interessiert,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>bitte nicht solche Fragen stellen, denn damit 
werden viele Träumer auf den Boden der Realität geholt. Du zeigst damit, daß 
eine BGE-Einführung (bestenfalls gleich mit 1.500 Euro oder mehr) so einige 
Probleme mit sich bringt, die weit über das hinausgehen, was sich 
"Otto-Normal-Befürworter" so durch den Kopf gehen lassen kann. Quält sich der 
Unentschlossene noch mit dem Gedanken, ob dann noch jemand arbeiten würde (was 
eher auf einer fehlerhaften Vorstellung des Arbeitsbegriffs beruht und deshalb 
die Fragestellung vielmehr lauten müsse, was der Einzelne dann noch [für Geld] 
arbeiten kann), fängst Du an, nach Bedingungen für die Bedingungslosigkeit zu 
fragen... Herr Liebermann fand meinen "Führerscheinvorschlag" mal nicht so toll, 
da doch jeder Bürger sei - auf meine Frage, ab wann ein Mensch "Bürger" sei, kam 
nichts mehr... Also blasen wir Deine Bedingungslosigkeitsinfragestellung weiter 
auf: Sollen Kinder, Erwachsene und Rentner alle das Gleiche bekommen? Wenn nein, 
woran macht man diese Bedingungen dann fest? Am Alter? An "Reifeprüfungen"? An 
"Bezugsberechtigungsbedingungen" ala "ab 40 abgeleistete Arbeit"? Schaffen wir 
uns dadurch wieder Bürokratie und Arbeit, die keiner machen will, weil er ja ein 
Grundeinkommen bekommt und sich lieber frei selbst entfaltet?</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Nun gut, wir wollen aber nicht übertreiben und 
"Otto-Normal-Befürworter" noch mehr den Kopf verdrehen. Vielmehr möchte ich auf 
Deinen Vorschlag eingehen, indem ich frage, ob ein "an den Aufenthalt 
gekoppeltes Grundeinkommen" nicht dazu führen würde, daß Touristen einfach da 
bleiben wollen, bzw. alles daran setzen, wieder zu kommen, um dann da zu bleiben 
(wo es ein GE gibt). Du nennst es Migrationsstrom - ich spreche in dem Fall von 
einem "Pull-Effekt", denn das GE wirkt anziehend wie ein Magnet... Dabei gibt's 
auch noch einen "Push-Effekt" - die Leute "fliehen" aus ihrem Land, weil's dort 
gar keine anderen Perspektiven gibt, als zu gehen. Wenn Du also den Pull-Effekt 
abmindern möchtest, solltest Du dort, wo die Leute weg wollen, eine Umgebung 
schaffen, daß sie dort bleiben (Reduzierung des Push-Effekts). Susanne Wiest 
meinte kürzlich irgendwo mal, ein GE sei ein "Grund zum hierbleiben" - für jene, 
die schon da sind, bestimmt; für andere wäre ein BGE ein "Grund zu 
kommen"...</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Aber mal abgesehen von diesen nachvollziehbaren 
Schwierigkeiten bei der Idee, haben wir immer noch keine Bedingungen für die 
Bedingungslosigkeit. Will man den Menschen wirklich als solchen betrachten und 
ihm ein Grundeinkommen zustehen, muß man zu dem Schluß kommen, den Du gezogen 
hast: es gibt einfach keine "deutschen Menschen", weshalb die nationalstaatliche 
Bedingung nicht sonderlich hilfreich ist. Würden dann Deutsche, die im Ausland 
leben, auch ein GE bekommen (ich z.B. in der Ukraine ein deutsches GE - 1500 
Euro wären hier luxuriös!)? Die Kopplung an den Wohnsitz hört sich gut an, wenn 
da nicht der Pull-Effekt wäre. Das könnte man allerdings umgehen, indem man in 
Ländern mit einem BGE anfängt, wo eigentlich niemand "freiwillig" hin will und 
die sowieso von Armut betroffen sind (z.B. Albanien, die Ukraine, afrikanische 
Länder...).</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Tatsächlich sollte man beim intensiveren Nachdenken 
über die Idee irgendwann zu dem Schluß kommen: Das ist ja ein globales Projekt, 
das uns da bevorsteht! Nur sollte man "Nägel mit Köpfen" machen und auch mal 
damit beginnen. Nach 500 Jahren seit Thomas Morus und nach 25 Jahren BIEN ist es 
eigentlich mal Zeit, über reale Umsetzungsmöglichkeiten zu sprechen. Deshalb 
finde ich die "Bedingungen für die Bedingungslosigkeit" ein spannendes Thema, 
wobei mir nur ein Ansatz bekannt ist, der sich damit intensiver auseinander 
setzt - einerseits, weil das Modell zwischenstaatliche Lösungen zuläßt, die zu 
einer Ausweitung des "Wirtschaftssystems" führen könnten; andererseits, weil 
Methoden entwickelt wurden, um mit den Pull-/Push-Effekten umzugehen und diese 
zu "lenken". Aber da die Masse der BGE-Szene "Otto-Normal-Befürworter" sind, 
interessiert sich kaum jemand für diese Themen... </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Ein aufenthaltsbedingtes Grundeinkommen würde dann 
klappen, wenn wir ein weltweites Grundeinkommen hätten - und dann noch möglichst 
ein überall gleich hohes. Dann könnten wir aber auch gleich das Geld 
abschaffen... Vielleicht, irgendwann, in der Zukunft...</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Viele Grüße aus Kiew,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Jörg</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
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<BLOCKQUOTE 
style="PADDING-RIGHT: 0px; PADDING-LEFT: 5px; MARGIN-LEFT: 5px; BORDER-LEFT: #000000 2px solid; MARGIN-RIGHT: 0px">
  <DIV style="FONT: 10pt arial">----- Original Message ----- </DIV>
  <DIV 
  style="BACKGROUND: #e4e4e4; FONT: 10pt arial; font-color: black"><B>From:</B> 
  <A title=Agne.s@gmx.de href="mailto:Agne.s@gmx.de">Agnes Schubert</A> </DIV>
  <DIV style="FONT: 10pt arial"><B>To:</B> <A 
  title=debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de 
  href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</A> 
  </DIV>
  <DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Sent:</B> Saturday, September 05, 2009 6:41 
  PM</DIV>
  <DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Subject:</B> [Debatte-Grundeinkommen] 
  Berechtigte Empfänger des BGE</DIV>
  <DIV><BR></DIV>
  <P class=MsoNormal><FONT face="Times New Roman" size=3><SPAN 
  style="FONT-SIZE: 12pt">Ich möchte hier gerne mal ein Problem des BGE 
  möglichst <I><SPAN style="FONT-STYLE: italic">singulär</SPAN></I> diskutieren. 
  <BR><BR>Ein ungeklärtes Problem des "bedingungslos" genannten Grundeinkommens 
  sind die Bedingungen bei einer partiellen Einführung. <BR>Da das BGE  
  wohl. nicht weltweit für alle in gleicher Höhe eingeführt wird, (was den 
  Zeitpunkt der Einführung eines Grundeinkommens stark verschieben würde) muss 
  es - zumindest vorläufige - Bedingungen geben. <BR>Die Frage, die da 
  unmittelbar auftaucht, ist die der Anspruchsberechtigung von Personen bzgl. 
  des Aufenthaltsortes oder der Mitgliedschaft einer wie auch immer bestimmten 
  Gemeinschaft. Hier einige der Meinungen, die da zu hören und zu lesen 
  sind:<BR>Das Grundeinkommen sollen alle bekommen,<BR>- die Deutsche sind. (Ich 
  denke wir sind uns hier zumindest soweit einig, dass aus dieser 
  nationalistische Grenzziehung keine Bedingung des Grundeinkommens herrühren 
  <SPAN> </SPAN>kann!)<BR>- die Bürger der BRD bzw. des jeweiligen das 
  Grundeinkommen einführenden Landes sind.<BR>- die im Land mit dauerhaftem 
  Wohnsitz gemeldeten sind.<BR>- die im Land mit dauerhaftem Wohnsitz gemeldeten 
  und EU-Bürger sind.<BR><BR>Die Idee die ich hier diskutieren 
  möchte:<BR><B><SPAN style="FONT-WEIGHT: bold">Das Grundeinkommen sollen alle 
  bekommen, die sich </SPAN><I><SPAN 
  style="FONT-STYLE: italic">aktuell</SPAN></I><SPAN> </SPAN><SPAN>in dem 
  Bezugsgebiet aufhalten.</SPAN></B><BR>Es ist somit nicht die 
  Staatszugehörigkeit oder der gemeldete <I><SPAN 
  style="FONT-STYLE: italic">dauerhafte</SPAN></I> Wohnsitz von 
  Bedeutung.<BR><BR><U>Einige Betrachtungen dazu: </U><BR>- Jene, die ihren 
  tatsächlichen dauerhaften Aufenthalt im GE-Land haben, haben ihn auch eben 
  auch täglich.<BR><BR>- Gerade in Kombination mit einer oft angedachten 
  <I><SPAN style="FONT-STYLE: italic">Finanzierung des GE durch eine 
  MwSt</SPAN></I> scheint es die optimal passende Bedingung zu sein. Jene die 
  die höhere Mehrwertsteuer zu bezahlen haben, die sich eben vor Ort aufhalten, 
  brauchen auch eher  höheres Einkommen.<BR>Ausländer mit Aufenthalt im 
  GE-Land werden so nicht benachteiligt. Urlauber im GE-Land geben meist mehr 
  aus und trügen so zumindest auch wieder zur Finanzierung des BGE bei. - 
  Bekämen sie gar kein GE, würde der inländische Tourismus darunter leiden. Um 
  gegenteilige ökonomische Verwerfungen zu Verhindern  ist hier eventuell 
  über ein abgeschwächtes GE nachzudenken.<BR>Einheimische, die außerhalb - in 
  einem Land mit geringerer Mehrwertsteuer - Urlaub machen, Bedürfen m.E. eines 
  GEs nicht. Das Argument, das auch Urlaub zur gesellschaftlichen Teilhabe dazu 
  gehört, passt hier nicht, da die Finanzierung des Urlaubs ja auch aus dem GE 
  des restlichen Jahres erfolgen kann und ein Ganzjahresurlaub im Ausland eben 
  genau keine Gesellschaftliche Teilhabe mehr ist.<BR>Arbeitsbedingte 
  Aufenthalte im Ausland sind aus der Wertschöpfung der entsprechenden Arbeit zu 
  finanzieren.</SPAN></FONT></P>
  <P class=MsoNormal><FONT face="Times New Roman" size=3><SPAN 
  style="FONT-SIZE: 12pt">Unabhängig von der genauen Ausgestaltung der Bedingung 
  zur Bezugsberechtigung des GE bleibt die Abgrenzung zum nicht GE-Ausland ein 
  Problem. Auf die Migrationsströme hat ein GE immer Einfluss, wenn es nicht 
  wirklich bedingungslos gezahlt wird. Dennoch kommt es darauf an, die 
  Bedingungen so zu gestalten, dass man nicht zusätzlicher Zwangsmaßnahmen 
  bedarf, um Migrationseffekte zu bewältigen. </SPAN></FONT></P>
  <P class=MsoNormal><FONT face="Times New Roman" size=3><SPAN 
  style="FONT-SIZE: 12pt"><O:P></O:P></SPAN></FONT></P>
  <P class=MsoNormal><FONT face="Times New Roman" size=3><SPAN 
  style="FONT-SIZE: 12pt">AgneS</SPAN></FONT></P>
  <P>
  <HR>

  <P></P>_______________________________________________<BR>Debatte-grundeinkommen 
  Mailingliste<BR>JPBerlin - Politischer 
  Provider<BR>Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<BR>https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen<BR></BLOCKQUOTE></BODY></HTML>