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<BODY text=#000000 bgColor=#ffffff>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Sehr geehrter Herr Opielka,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Hallo Peter (Voss),</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>und natürlich alle,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>zur Beruhigung: ich bin nicht melancholisch oder
gar depressiv - im Gegenteil! Hier (in Kiew) läuft es prima und so gesehen
emanzipiere ich mich vom "Netzwerk Grundeinkommen" ;-)</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Hintergrund des "melancholisch" bis "depressiv"
anmutenden Beitrags war, daß ein Grundeinkommen eigentlich nichts an der
heutigen Situation ändert. Der Mensch bleibt im ersten Moment mit oder ohne
Grundeinkommen gleich. Es wird welche geben, die mit ihrer neugewonnen Freiheit
umgehen können, aber es wird auch welche geben, die es eben nicht können (siehe:
<A href="http://tinyurl.com/dhdybb">http://tinyurl.com/dhdybb</A>). </FONT>Das
Grundeinkommen bietet allerdings ganz andere Voraussetzungen. Letztlich kann die
im Betreff gestellte Frage mit "ja" beantwortet werden, wenn man den Menschen
bei seiner Emanzipation unterstützen möchte. Ansonsten kann die Frage mit "nein"
beantwortet werden - dann kann nämlich alles bleiben, wie es ist, bis man eine
andere Lösung gefunden hat - alles nur eine Frage der Zeit.</DIV>
<DIV> </DIV></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Nun aber zum Inhalt von Peter und Herrn Opielka:
Tatsächlich wünsche ich mir Vollbeschäftigung! Aber eben mit Grundeinkommen als
Basis. Der "Denkfehler" besteht darin, daß man bei (Voll)Beschäftigung an
Einkommensarbeit denkt - doch was ist mit Tätigkeiten (Beschäftigungen), die
heute nicht bezahlt werden? Somit bekommt auch die Initiative von Herrn
Liebermann (Freiheit statt Vollbeschäftigung) eine andere Note. In dem Aufsatz
von Herrn Opielka ist von positiver Freiheit (Freiheit zu) und negativer
Freiheit (Freiheit von) die Rede; ich nehme noch die Hegel'sche
Freiheitsdefinition hinzu ("Einsicht in die Notwendigkeit" - die gerne von den
Kommunisten benutzt wird). Mein Ansatz geht vom Individuum aus und nicht von
Äußerlichkeiten. Es obliegt nämlich mir, die Freiheit in positiv oder negativ
einzuteilen; objektiv sieht die Sache anders aus (wobei die Frage ist, was
objektiv ist - vgl: <A
href="http://tinyurl.com/bbrre8">http://tinyurl.com/bbrre8</A>). In meinem Fall
will ich meine (Hegel'sche) Freiheit dazu nutzen, positive Freiheiten zu
schaffen - das verstehe ich unter "Jovialismus", indem ich jedem dieses "Recht
auf Pflicht" zugestehe.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Bevor es aber zu abstrakt und philosophisch wird,
komme ich wieder auf den Teppich. Es geht um den "Sinn des Lebens", der (für
viele) durch Beschäftigung gegeben ist. Sie definieren sich über ihren Job, ihre
Position oder ihre Aufgabe. Daran ist ja auch nichts falsches, solange der
"übergeordnete (objektive) Sinn des Lebens" eingehalten wird (den Fortbestand
der Art). Den "subjektiven Sinn" muß sich entweder jeder selbst geben oder geben
lassen (im "emanzipatorischen Sinn").</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Wer das Grundeinkommen denken will, sollte nicht
(nur) in Geld, dessen Höhe oder Modellen verharren, sondern sich (auch) über die
Auswirkungen Gedanken machen. Wie geht der Einzelne, die Gemeinschaft und die
Gesellschaft mit der "Freiheit zu (leben)" um? Diese Frage ist Basis des Projekt
Jovialismus und hatte Anfangs gar nichts mit dem Grundeinkommen zu tun, da sich
die Hegel'sche Freiheit auch im Geld abspiegelt: "Einsicht in die Notwendigkeit,
etwas für das zu geben, was man haben will"</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Vielleicht ist es jetzt klarer, was die
aufgeworfene Frage sollte: Mir ging es um die Sensibilisierung, wie man das
Grundeinkommen vermittelt und ob man nicht statt "Geld für alle" eigentlich das
"Wohl für alle" fordert. Wir sind schon ziemlich verblendet, wenn wir glauben,
das Wohl aller liege im Geld - dann ist ein (Grund)Einkommen wirklich
nötig.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Viele Grüße aus Kiew,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Jörg (Drescher)</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Projekt Jovialismus</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><A
href="http://www.iovialis.org">http://www.iovialis.org</A></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><A
href="http://www.smi2le.org">http://www.smi2le.org</A></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<BLOCKQUOTE
style="PADDING-RIGHT: 0px; PADDING-LEFT: 5px; MARGIN-LEFT: 5px; BORDER-LEFT: #000000 2px solid; MARGIN-RIGHT: 0px">
<DIV style="FONT: 10pt arial">----- Original Message ----- </DIV>
<DIV
style="BACKGROUND: #e4e4e4; FONT: 10pt arial; font-color: black"><B>From:</B>
<A title=vossp@tdcadsl.dk href="mailto:vossp@tdcadsl.dk">Peter Voss,
Odense</A> </DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>To:</B> <A
title=debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de
href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</A>
</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Sent:</B> Friday, March 06, 2009 2:50
PM</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Subject:</B> Re: [Debatte-Grundeinkommen]Ist
ein Grundeinkommen überhaupt nötig?</DIV>
<DIV><BR></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Lieber Jörg Drescher,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>oh, je, Dein untenstehender Brief
klingt ja ziemlich depressiv! - Vollbeschäftigung, als Grundlage dafür,
dass ein jeder in eine Gruppenmöglichkeit eingebunden sein kann, ist hier
häufig genug als Utopi nachgewiesen worden. Warum alså dorthin zurück.
</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Und wenn BGE-Empfänger keinen Sinn mit dem Leben
fühlen, wie du glaubst, dann denke einmal an die Rentenempfänger oder an
Kinder, die ja auch nicht Teil eines Arbeitsmarktes sind. Es scheint klar,
dass es eine Menge von Leuten gibt, die sich unsicher und alleine-gelassen
fühlen könnten. Dagegen hattest Du in einer Einlassung von vor wenigen
Tagen</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>den Einsatz von einer grossen Anzahl von
Sozialmitarbeitern gefordert. Bleib dabei. Die gehören zum Übergang
dazu.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Und was den Einkommensabstand angeht zwischen
einem nur BGE-Empfänger und einem der auch noch Vollzeitarbeit hat, kann man
immerhin auf das Götz-Wernersche Modell verweisen, wo ein geringerer Abstand
eingeplant ist - auch wenn die alleinige Finanzierung durch eine MwSt ganz
sicher durch eine massive Reichenbesteuerung - auch um die Akzeptanz von
Kapitalismus und Reichtum nach dem Crash zu erhalten - begleitet werden
muss.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Also, Kopf hoch im depressiven und winterlichen
Kiew.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Freundliche Grüsse / Peter Voss</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<BLOCKQUOTE
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<DIV style="FONT: 10pt arial">----- Original Message ----- </DIV>
<DIV
style="BACKGROUND: #e4e4e4; FONT: 10pt arial; font-color: black"><B>From:</B>
<A title=iovialis@gmx.de href="mailto:iovialis@gmx.de">Joerg Drescher</A>
</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>To:</B> </DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Cc:</B> <A title=bge-portal@bge-portal.de
href="mailto:bge-portal@bge-portal.de">bge-portal@bge-portal.de</A> ; <A
title=michael.opielka@isoe.org
href="mailto:michael.opielka@isoe.org">Michael Opielka</A> ; <A
title=ludwigpaul.haeussner@iep.uni-karlsruhe.de
href="mailto:ludwigpaul.haeussner@iep.uni-karlsruhe.de">ludwigpaul.haeussner@iep.uni-karlsruhe.de</A>
; <A title=kontakt@grundeinkommen.de
href="mailto:kontakt@grundeinkommen.de">kontakt@grundeinkommen.de</A> ; <A
title=redaktion@grundeinkommen.de
href="mailto:redaktion@grundeinkommen.de">Grundeinkommen Redaktion</A> ; <A
title=r.mandler@pt-system.com
href="mailto:r.mandler@pt-system.com">r.mandler@pt-system.com</A> ; <A
title=info@forum-grundeinkommen.de
href="mailto:info@forum-grundeinkommen.de">info@forum-grundeinkommen.de</A>
</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Sent:</B> Tuesday, March 03, 2009 11:34
PM</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Subject:</B> [Debatte-Grundeinkommen] Ist
ein Grundeinkommen überhaupt nötig?</DIV>
<DIV><BR></DIV>
<DIV>Hallo zusammen,</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>wenn man sich einmal überlegt, was ein Grundeinkommen psychologisch
anrichtet, frage ich mich immer mehr, ob das überhaupt der richtige Weg ist.
Die wenigsten Menschen kommen damit klar, einfach nur Mensch zu sein. Wenn
man Leute auf der Straße fragt, wer sie sind, so bekommt man häufig zur
Antwort: Ich bin Ingenieur, Arzt, Sekretär, Arbeitsloser... Wer sagt schon
gerne: Ich bin Mensch? - Das ist doch jeder und niemand ist dann mehr etwas
besonderes. Wo bleibt das Individuum?</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Die Idee eines Grundeinkommens, so wie sie heute oftmals vermittelt
wird, beraubt Menschen ihrer Identität und Individualität. Das stößt
(natürlich) auf Ablehnung. Der Begriff "Grundeinkommen" scheint die Idee nur
unzureichend zu beschreiben.</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Ich kann mich noch gut an den Berliner Kongress erinnern, als mir
Christoph Schlee stolz sagte: Ich bin nun Pressesprecher im Netzwerk. Wer
war er aber davor? Ein Niemand? Plötzlich hatte er eine Aufgabe und für sich
einen Sinn im Leben mit dem Gefühl, "Diener" für eine "gute Sache" zu sein -
gegeben durch eine Position, die seinem Wesen entspricht (oder wenigstens
seiner Vorstellung davon). <SPAN class=autor>Dorothee Schulte-Basta und
Reimund Acker waren "für eine gute Sache" in New York - ermöglicht von
Menschen, die gleichfalls an "die gute Sache" glauben und anderen damit
Dinge ermöglichen, die der Einzelne nicht hätte. Bedingungslos!</SPAN></DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Menschen rufen nicht nach Geld, sondern nach einer Aufgabe, die ihnen
Sinn im Leben gibt und das Gefühl, für eine Gemeinschaft nützlich zu sein.
Die wenigsten wollen etwas geschenkt, sondern für das, was sie tun,
Anerkennung als das, was sie sind: Menschen. Es geht ihnen um eine
Selbstentfaltung als Mensch unter Menschen.</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Wo aber ist in einer BGE-Gesellschaft diese Aufgabe? Ist ein BGE nicht
absoluter Liberalismus, der die Abhängigkeit von Geld verstärkt? Entläßt man
den Menschen nicht in eine Freiheit, mit der jeder einzelne dann selbst
zurechtkommen soll? Versucht man etwa einen "neuen, besseren Menschen" zu
kaufen? Alleingelassen mit etwas Geld, damit er selbst etwas aus sich und
seinem Leben macht?</DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV>In einer konsumfinanzierten BGE-Gesellschaft ist der Einzelne nur noch
als Konsument notwendig - kein Unterschied zu heute. In einer
einkommensfinanzierten BGE-Gesellschaft unterstützt derjenige mit Einkommen
jene, die kein Einkommen haben - wieder kein Unterschied zu heute. Heute
verwirklicht sich ein Teil der Gesellschaft auf Kosten anderer und wieso
sollte sich dies unter einem BGE ändern - unabhängig von der
Finanzierung?</DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV>Ist unser Ziel nicht vielmehr eine Gesellschaft, die aus vielen
Gemeinschaften besteht - kleinen Inseln, in denen sich Menschen gegenseitig
helfen, damit sich jeder entfaltet? Wollen wir nicht Gemeinschaften, die
andere Gemeinschaften unterstützen - ohne Neid, Gier und Hass? Brauchen
wir dazu überhaupt ein Bedingungsloses Grundeinkommen? Oder ist das BGE
wesentlicher Bestandteil des "emanzipatorischen Sozialstaats"? Hilfsmittel
im "jovialen Staat", der die hier aufgeworfenen Aufgaben "zum Wohle aller"
zu lösen versucht? Garantiert!</DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV>Nachdenkliche Grüße aus Kiew,</DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV>Jörg (Drescher)</DIV>
<DIV>Projekt Jovialismus</DIV>
<DIV><A href="http://www.iovialis.org">http://www.iovialis.org</A></DIV>
<DIV><A href="http://www.smi2le.org">http://www.smi2le.org</A></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<P>
<HR>
<P></P>_______________________________________________<BR>Debatte-grundeinkommen
Mailingliste<BR>JPBerlin - Politischer
Provider<BR>Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<BR>https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen<BR></BLOCKQUOTE>
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<P></P>_______________________________________________<BR>Debatte-grundeinkommen
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