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<DIV><FONT face=Arial size=2>Lieber Jörg Drescher,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>oh, je, Dein untenstehender Brief klingt
ja ziemlich depressiv! - Vollbeschäftigung, als Grundlage dafür, dass ein
jeder in eine Gruppenmöglichkeit eingebunden sein kann, ist hier häufig genug
als Utopi nachgewiesen worden. Warum alså dorthin zurück. </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Und wenn BGE-Empfänger keinen Sinn mit dem Leben
fühlen, wie du glaubst, dann denke einmal an die Rentenempfänger oder an Kinder,
die ja auch nicht Teil eines Arbeitsmarktes sind. Es scheint klar, dass es eine
Menge von Leuten gibt, die sich unsicher und alleine-gelassen fühlen könnten.
Dagegen hattest Du in einer Einlassung von vor wenigen Tagen</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>den Einsatz von einer grossen Anzahl von
Sozialmitarbeitern gefordert. Bleib dabei. Die gehören zum Übergang
dazu.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Und was den Einkommensabstand angeht zwischen einem
nur BGE-Empfänger und einem der auch noch Vollzeitarbeit hat, kann man immerhin
auf das Götz-Wernersche Modell verweisen, wo ein geringerer Abstand eingeplant
ist - auch wenn die alleinige Finanzierung durch eine MwSt ganz sicher durch
eine massive Reichenbesteuerung - auch um die Akzeptanz von Kapitalismus und
Reichtum nach dem Crash zu erhalten - begleitet werden muss.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Also, Kopf hoch im depressiven und winterlichen
Kiew.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Freundliche Grüsse / Peter Voss</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<BLOCKQUOTE
style="PADDING-RIGHT: 0px; PADDING-LEFT: 5px; MARGIN-LEFT: 5px; BORDER-LEFT: #000000 2px solid; MARGIN-RIGHT: 0px">
<DIV style="FONT: 10pt arial">----- Original Message ----- </DIV>
<DIV
style="BACKGROUND: #e4e4e4; FONT: 10pt arial; font-color: black"><B>From:</B>
<A title=iovialis@gmx.de href="mailto:iovialis@gmx.de">Joerg Drescher</A>
</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>To:</B> </DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Cc:</B> <A title=bge-portal@bge-portal.de
href="mailto:bge-portal@bge-portal.de">bge-portal@bge-portal.de</A> ; <A
title=michael.opielka@isoe.org href="mailto:michael.opielka@isoe.org">Michael
Opielka</A> ; <A title=ludwigpaul.haeussner@iep.uni-karlsruhe.de
href="mailto:ludwigpaul.haeussner@iep.uni-karlsruhe.de">ludwigpaul.haeussner@iep.uni-karlsruhe.de</A>
; <A title=kontakt@grundeinkommen.de
href="mailto:kontakt@grundeinkommen.de">kontakt@grundeinkommen.de</A> ; <A
title=redaktion@grundeinkommen.de
href="mailto:redaktion@grundeinkommen.de">Grundeinkommen Redaktion</A> ; <A
title=r.mandler@pt-system.com
href="mailto:r.mandler@pt-system.com">r.mandler@pt-system.com</A> ; <A
title=info@forum-grundeinkommen.de
href="mailto:info@forum-grundeinkommen.de">info@forum-grundeinkommen.de</A>
</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Sent:</B> Tuesday, March 03, 2009 11:34
PM</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Subject:</B> [Debatte-Grundeinkommen] Ist ein
Grundeinkommen überhaupt nötig?</DIV>
<DIV><BR></DIV>
<DIV>Hallo zusammen,</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>wenn man sich einmal überlegt, was ein Grundeinkommen psychologisch
anrichtet, frage ich mich immer mehr, ob das überhaupt der richtige Weg ist.
Die wenigsten Menschen kommen damit klar, einfach nur Mensch zu sein. Wenn man
Leute auf der Straße fragt, wer sie sind, so bekommt man häufig zur Antwort:
Ich bin Ingenieur, Arzt, Sekretär, Arbeitsloser... Wer sagt schon gerne: Ich
bin Mensch? - Das ist doch jeder und niemand ist dann mehr etwas besonderes.
Wo bleibt das Individuum?</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Die Idee eines Grundeinkommens, so wie sie heute oftmals vermittelt wird,
beraubt Menschen ihrer Identität und Individualität. Das stößt (natürlich) auf
Ablehnung. Der Begriff "Grundeinkommen" scheint die Idee nur unzureichend zu
beschreiben.</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Ich kann mich noch gut an den Berliner Kongress erinnern, als mir
Christoph Schlee stolz sagte: Ich bin nun Pressesprecher im Netzwerk. Wer war
er aber davor? Ein Niemand? Plötzlich hatte er eine Aufgabe und für sich einen
Sinn im Leben mit dem Gefühl, "Diener" für eine "gute Sache" zu sein - gegeben
durch eine Position, die seinem Wesen entspricht (oder wenigstens seiner
Vorstellung davon). <SPAN class=autor>Dorothee Schulte-Basta und Reimund Acker
waren "für eine gute Sache" in New York - ermöglicht von Menschen, die
gleichfalls an "die gute Sache" glauben und anderen damit Dinge ermöglichen,
die der Einzelne nicht hätte. Bedingungslos!</SPAN></DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Menschen rufen nicht nach Geld, sondern nach einer Aufgabe, die ihnen
Sinn im Leben gibt und das Gefühl, für eine Gemeinschaft nützlich zu sein. Die
wenigsten wollen etwas geschenkt, sondern für das, was sie tun, Anerkennung
als das, was sie sind: Menschen. Es geht ihnen um eine Selbstentfaltung als
Mensch unter Menschen.</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Wo aber ist in einer BGE-Gesellschaft diese Aufgabe? Ist ein BGE nicht
absoluter Liberalismus, der die Abhängigkeit von Geld verstärkt? Entläßt man
den Menschen nicht in eine Freiheit, mit der jeder einzelne dann selbst
zurechtkommen soll? Versucht man etwa einen "neuen, besseren Menschen" zu
kaufen? Alleingelassen mit etwas Geld, damit er selbst etwas aus sich und
seinem Leben macht?</DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV>In einer konsumfinanzierten BGE-Gesellschaft ist der Einzelne nur noch
als Konsument notwendig - kein Unterschied zu heute. In einer
einkommensfinanzierten BGE-Gesellschaft unterstützt derjenige mit Einkommen
jene, die kein Einkommen haben - wieder kein Unterschied zu heute. Heute
verwirklicht sich ein Teil der Gesellschaft auf Kosten anderer und wieso
sollte sich dies unter einem BGE ändern - unabhängig von der
Finanzierung?</DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV>Ist unser Ziel nicht vielmehr eine Gesellschaft, die aus vielen
Gemeinschaften besteht - kleinen Inseln, in denen sich Menschen gegenseitig
helfen, damit sich jeder entfaltet? Wollen wir nicht Gemeinschaften, die
andere Gemeinschaften unterstützen - ohne Neid, Gier und Hass? Brauchen
wir dazu überhaupt ein Bedingungsloses Grundeinkommen? Oder ist das BGE
wesentlicher Bestandteil des "emanzipatorischen Sozialstaats"? Hilfsmittel im
"jovialen Staat", der die hier aufgeworfenen Aufgaben "zum Wohle aller" zu
lösen versucht? Garantiert!</DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV>Nachdenkliche Grüße aus Kiew,</DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV>Jörg (Drescher)</DIV>
<DIV>Projekt Jovialismus</DIV>
<DIV><A href="http://www.iovialis.org">http://www.iovialis.org</A></DIV>
<DIV><A href="http://www.smi2le.org">http://www.smi2le.org</A></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<P>
<HR>
<P></P>_______________________________________________<BR>Debatte-grundeinkommen
Mailingliste<BR>JPBerlin - Politischer
Provider<BR>Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<BR>https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen<BR></BLOCKQUOTE></BODY></HTML>