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<DIV>Hallo zusammen,</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>wenn man sich einmal überlegt, was ein Grundeinkommen psychologisch
anrichtet, frage ich mich immer mehr, ob das überhaupt der richtige Weg ist. Die
wenigsten Menschen kommen damit klar, einfach nur Mensch zu sein. Wenn man Leute
auf der Straße fragt, wer sie sind, so bekommt man häufig zur Antwort: Ich bin
Ingenieur, Arzt, Sekretär, Arbeitsloser... Wer sagt schon gerne: Ich bin Mensch?
- Das ist doch jeder und niemand ist dann mehr etwas besonderes. Wo bleibt das
Individuum?</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Die Idee eines Grundeinkommens, so wie sie heute oftmals vermittelt wird,
beraubt Menschen ihrer Identität und Individualität. Das stößt (natürlich) auf
Ablehnung. Der Begriff "Grundeinkommen" scheint die Idee nur unzureichend zu
beschreiben.</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Ich kann mich noch gut an den Berliner Kongress erinnern, als mir Christoph
Schlee stolz sagte: Ich bin nun Pressesprecher im Netzwerk. Wer war er aber
davor? Ein Niemand? Plötzlich hatte er eine Aufgabe und für sich einen Sinn im
Leben mit dem Gefühl, "Diener" für eine "gute Sache" zu sein - gegeben durch
eine Position, die seinem Wesen entspricht (oder wenigstens seiner Vorstellung
davon). <SPAN class=autor>Dorothee Schulte-Basta und Reimund Acker waren
"für eine gute Sache" in New York - ermöglicht von Menschen, die
gleichfalls an "die gute Sache" glauben und anderen damit Dinge ermöglichen, die
der Einzelne nicht hätte. Bedingungslos!</SPAN></DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Menschen rufen nicht nach Geld, sondern nach einer Aufgabe, die ihnen Sinn
im Leben gibt und das Gefühl, für eine Gemeinschaft nützlich zu sein. Die
wenigsten wollen etwas geschenkt, sondern für das, was sie tun, Anerkennung als
das, was sie sind: Menschen. Es geht ihnen um eine Selbstentfaltung als Mensch
unter Menschen.</DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV>Wo aber ist in einer BGE-Gesellschaft diese Aufgabe? Ist ein BGE nicht
absoluter Liberalismus, der die Abhängigkeit von Geld verstärkt? Entläßt man den
Menschen nicht in eine Freiheit, mit der jeder einzelne dann selbst
zurechtkommen soll? Versucht man etwa einen "neuen, besseren Menschen" zu
kaufen? Alleingelassen mit etwas Geld, damit er selbst etwas aus sich und seinem
Leben macht?</DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV>In einer konsumfinanzierten BGE-Gesellschaft ist der Einzelne nur noch als
Konsument notwendig - kein Unterschied zu heute. In einer einkommensfinanzierten
BGE-Gesellschaft unterstützt derjenige mit Einkommen jene, die kein Einkommen
haben - wieder kein Unterschied zu heute. Heute verwirklicht sich ein Teil der
Gesellschaft auf Kosten anderer und wieso sollte sich dies unter einem BGE
ändern - unabhängig von der Finanzierung?</DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV>Ist unser Ziel nicht vielmehr eine Gesellschaft, die aus vielen
Gemeinschaften besteht - kleinen Inseln, in denen sich Menschen gegenseitig
helfen, damit sich jeder entfaltet? Wollen wir nicht Gemeinschaften, die andere
Gemeinschaften unterstützen - ohne Neid, Gier und Hass? Brauchen wir dazu
überhaupt ein Bedingungsloses Grundeinkommen? Oder ist das BGE wesentlicher
Bestandteil des "emanzipatorischen Sozialstaats"? Hilfsmittel im "jovialen
Staat", der die hier aufgeworfenen Aufgaben "zum Wohle aller" zu lösen versucht?
Garantiert!</DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV>Nachdenkliche Grüße aus Kiew,</DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV>Jörg (Drescher)</DIV>
<DIV>Projekt Jovialismus</DIV>
<DIV><A href="http://www.iovialis.org">http://www.iovialis.org</A></DIV>
<DIV><A href="http://www.smi2le.org">http://www.smi2le.org</A></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV></BODY></HTML>