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Hallo Matthias, Hallo Liste.<br>
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ich möchte alle bitte, nicht ständig die Jetzt-Welt und die BGE-Welt
durcheinander zu bringen.<br>
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Am 17.01.2009 20:19, schrieb Matthias Dilthey:
<blockquote cite="mid:200901172019.42280.info@psgd.info" type="cite">
  <pre wrap="">Bevor man sich über die Höhe eines ev. Kinder-BGE unterhält, sollte man sich 
zumindest bezüglich der Diskussion über die Form des (Sozial-)Staats einig 
sein, in der das BGE umgesetzt wird.
Bisher dachte ich es besteht weitreichender Konsens im Netzwerk, dass wir ein 
"emanzipatorisches BGE" vertreten. Eingebettet in einen Emanzipatorischen 
Sozialstaat, ähnlich der als Anhang beigefügten Beschreibung.
  </pre>
</blockquote>
Absolute Zustimmung! Bitte beachte, das niemals wir die Höhe des BGE
festlegen können, das machen z.B. Volkswirte, die berechnen wie viel
ein einzelner braucht und wie hoch das BGE sein muss und darf.<br>
Wenn hier zahlen fallen, dann sind das immer nur Beispielzahlen, die
zur Veranschaulichung dienen.<br>
<br>
<blockquote cite="mid:200901172019.42280.info@psgd.info" type="cite">
  <pre wrap="">Andre´s Argumente (15.01.), dass Kinder ja doch hohe Kosten verursachen, gehen 
völlig in´s Leere, da meine Forderung bezüglich der Kinder-BGE-Höhe 
"Kostenneutralität" lautet. Kostenneutralität schließt jedoch auch gleiche 
BGE-Höhe oder sogar ein höheres BGE als das Erwachsenen-BGE ein.
Auch das Bildungs-Argument greift nicht, da im emanzipatorischen Sozialstaat 
Bildung grundsätzlich kostenfrei ist.
  </pre>
</blockquote>
In einem emanzipatorischen Sozialstaat mit emanzipatorischen BGE
verursacht ein Kind überhaupt keine Kosten! Es hat Kosten! Und ich
denke, ein Kind lernt besser mit Geld umzugehen, wenn es eben nicht
alles umsonst gibt, sondern das Kind die eigenen Kosten auch selbst
trägt und damit sieht. Zwar schnallt das ein Fünfjähriger nicht
unbedingt, aber ein Zwölfjähriger schon eher. Mir geht es darum, dass
ein Kind selbst seine Krippe zahlen könnte, nicht zwangsläufig muss.
Wobei es zunächst mal keinen Unterschied macht, die Krippe kostenlos
anzubieten und somit das BGE zu senken, oder den höheren Betrag
auszuzahlen und dann die Kosten der Krippe wieder abzuziehen. Natürlich
muss die Schulbildung an sich kostenlos sein, denn alle Leistungen die
jeder Bürger nutzen <u>soll</u> müssen kostenlos sein. (Beispiel:
jeder Bürger muss einen Perso haben, warum also muss jeder einzelne
Bürger dafür 50 ¤ zahlen???, statt dass der zu 100% aus der Volkskasse
gezahlt wird.) Wenn man aber die Kinder ihre Schulbücher selbst
bezahlen lässt, werden sie auch sorgsamer damit umgehen als mit
»geschenkten« Büchern. Die Bücher können ja wieder verkauft werden oder
der kleinen Schwester zur Verfügung gestellt werden, die ihr
BGE-Schulbuchanteil für anderes ausgeben kann.<br>
<br>
<blockquote cite="mid:200901172019.42280.info@psgd.info" type="cite">
  <pre wrap="">Manfred baut seine Argumentation über eine BGE-Höhe auf, die erst als 
Familien-BGE als "emanzipatorisch" bezeichnet werden kann. D.h. dass der 
Überschuss durch das Kinder-BGE als Erhöhung des Familieneinkommens genutzt 
wird.
Manfred´s Forderung mag aus heutiger Sicht politisch durchaus gerechtfertigt 
erscheinen, ist jedoch im Kern anti-emanzipatorisch.
Ich teile Manfred´s Forderung nach einer BGE-Höhe für einen 
4-Personen-Haushalt (davon 2 Kinder) von 4.000 Euro, jedoch nicht die 
BGE-Zusammensetzung von 4x 1.000 Euro.
Denn ein so zusammengesetztes BGE wird bei geänderter Familienkonstellation 
eindeutig zu gering:
2 Erwachsene und ein Kind würden 3.000 Euro BGE ergeben;
2 Erwachsene ohne Kinder gar nur 2.000 Euro;
ein Single müsste sich sogar mit nur 1.000 Euro bescheiden. Ein Betrag, der 
keinesfalls als "emanzipatorisch" bezeichnet werden kann.
(Katja Kipping fordert selbst für ein SANKTIONIERTES ALGII eine Untergrenze 
von 800 Euro; 
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.bge-portal.de/20090117168/Nachrichten/Nachrichten/BGE-versus-Grundsicherung-in-der-Partei-Die-Linke.html">http://www.bge-portal.de/20090117168/Nachrichten/Nachrichten/BGE-versus-Grundsicherung-in-der-Partei-Die-Linke.html</a> ) 
  </pre>
</blockquote>
Wie gesagt, dass sind nur Beispielzahlen für mich.<br>
Natürlich muss das BGE auf Basis eines Alleinstehenden berechnet
werden, denn andernfalls wäre er ja wieder gezwungen, einen
Mehrpersonenhaushalt zu führen oder zu arbeiten oder oder oder und
damit nicht unabhängig.<br>
<br>
<blockquote cite="mid:200901172019.42280.info@psgd.info" type="cite">
  <pre wrap="">Ein emanzipatorisches BGE setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
1. das physische Existenzminimum, erhöht um
2. die soziokulturelle Komponente, zuzüglich der
3. emanzipatorischen Komponente

Größenordungungsmäßig besteht m.E. Konsens, dass das physische Existenzminimum 
zuzüglich der soziokulturellen Komponente heute für einen Single-Erwachsenen 
ca. 1.000 Euro im Monat beträgt (BGE als Sozialhilfe-Ersatz).
Emanzipatorisch wird ein BGE jedoch erst, wenn die Wahl-Freiheit bezüglich 
"Erwerbsarbeit Ja oder Nein" den einzelnen Menschen nicht zu zu großem 
Verlust zwingt: z.B. kein Auto mehr, keine Sparmöglichkeiten mehr ... 
  </pre>
</blockquote>
Das muss so berechnet sein, dass sich ein Einzelner einen kleinen PKW
leisten kann, dass er von A nach B kommen kann, mehr auch nicht. Ich
halte es schon für Luxus mit einem neuen Golf VI zu fahren!!! Wer so
ein Auto fahren will, der soll selbst dafür sorgen, dass er es kann,
das ist nicht die Aufgabe des BGE!<br>
Ich bin auf jeden Fall dafür, dass Bus und Bahn für den Fahrenden
völlig kostenlos sind, sodass man gerne das Auto stehen lässt, wenn man
von HH nach M will. Auch würden in Großstädten weniger Autos fahren.
Und wo heute noch keine solche Infrastruktur vorhanden ist muss diese
ausgebaut werden. Das schafft dann sogar wieder Arbeit.<br>
<br>
<blockquote cite="mid:200901172019.42280.info@psgd.info" type="cite">
  <pre wrap="">Somit sollte ein emanzipatorisches Erwachsenen-BGE nicht unter 1.300 Euro 
liegen. Nachdem bei Kindern bis zu einem gewissen Alter eine emanzipatorische 
Komponente nicht monetär befriedigt werden kann, sollte (bzw. darf) das 
Kinder-BGE abweichend vom Erwachsenen-BGE sein.
Bei kostenmäßiger Bildungsfreiheit (inkl. ev. Krippe und Kindergarten, Schulen 
und Studium, Lehrmittel etc.) sehe ich das notwendige, aber auch hinreichende 
Kinder-BGE bei ca. 650 Euro. Damit wäre die 4-köpfige Familie "Mustermann" 
auch wieder bei ca. 4.000 Euro ...
  </pre>
</blockquote>
Emanzipation lässt sich bei niemandem allein durch finanzielle
Unabhängigkeit erreichen! Bei keiner einzigen Person! Sondern
ausschließlich durch Wissen, Bildung, Aufklärung, etc.<br>
<br>
Viele Grüße<br>
Andre<br>
<br>
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