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<DIV><FONT size=2>Hallo zusammen,</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2>gerade habe ich in alten Büchern geschmökert und folgenden
Textauszug gefunden:</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2><SPAN
style="FONT-SIZE: 12pt; FONT-FAMILY: 'Times New Roman'; mso-fareast-font-family: 'Times New Roman'; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA">"Allerdings
wird man den Einwand bringen, daß sich im allgemeinen die ideelle Einschätzung
von der materiellen schwer trennen lasse, ja, daß die sinkende Wertschätzung der
körperlichen Arbeit gerade durch ihre mindere Entlohnung hervorgerufen würde.
Diese mindere Entlohnung sei selber wieder die Ursache für eine Beschränkung der
Teilnahme des einzelnen Menschen an den Kulturgütern seiner Nation. Dadurch aber
werde gerade die ideelle Kultur des Menschen beeinträchtigt, die mit seiner
Tätigkeit an sich nichts zu tun haben brauche. Die Scheu vor körperlicher Arbeit
sei erst recht darin begründet, daß, infolge der schlechteren Entlohnung, das
Kulturniveau des Handarbeiters zwangsläufig heruntergedrückt werde und dadurch
die Rechtfertigung einer allgemeinen minderen Einschätzung gegeben
sei.</SPAN></FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2><SPAN
style="FONT-SIZE: 12pt; FONT-FAMILY: 'Times New Roman'; mso-fareast-font-family: 'Times New Roman'; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA"><SPAN
style="FONT-SIZE: 12pt; FONT-FAMILY: 'Times New Roman'; mso-fareast-font-family: 'Times New Roman'; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA">Darin
liegt sehr viel Wahrheit. </SPAN></SPAN></FONT><FONT size=2><FONT
face="Times New Roman" size=3>Gerade deshalb wird man aber in der Zukunft sich
vor einer zu großen Differenzierung der Lohnverhältnisse hüten müssen. Man sage
nicht, daß damit die Leistungen ausbleiben würden. Das wäre das traurigste
Zeichen des Verfalls einer Zeit, wenn der Antrieb zu einer höheren geistigen
Leistung nur mehr im höheren Lohn läge. Wenn dieser Gesichtspunkt bisher auf
dieser Welt der einzig maßgebende gewesen wäre, würde die Menschheit ihre
größten wissenschaftlichen und kulturellen Güter niemals empfangen haben. Denn
die größten Erfindungen, die größten Entdeckungen, die umwälzendsten
wissenschaftlichen Arbeiten, die herrlichsten Denkmäler menschlicher Kultur sind
nicht aus dem Drange nach Geld der Welt gegeben worden. Im Gegenteil, ihre
Geburt bedeutete nicht selten geradezu den Verzicht auf das irdische Glück des
Reichtums.</FONT></DIV>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"><FONT face="Times New Roman"
size=3>Es mag sein, daß heute das Gold der ausschließliche Regent des Lebens
geworden ist, doch wird dereinst der Mensch sich wieder vor höheren Göttern
beugen. Vieles mag heute nur dem Sehnen nach Geld und Vermögen sein Dasein
verdanken, aber es ist wohl nur wenig darunter, dessen Nichtvorhandensein die
Menschheit ärmer sein ließe.</FONT></P>
<DIV><SPAN
style="FONT-SIZE: 12pt; FONT-FAMILY: 'Times New Roman'; mso-fareast-font-family: 'Times New Roman'; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA"><STRONG>Auch
dies ist eine Aufgabe unserer Bewegung, daß sie schon heute von einer Zeit
künde, die dem einzelnen das geben wird, was er zum Leben braucht, aber dabei
den Grundsatz hochhält, daß der Mensch nicht ausschließlich um materieller
Genüsse willen lebt.</STRONG> <STRONG>Dies soll dereinst seinen Ausdruck in
einer weise beschränkten Staffelung der Verdienste finden, die auch dem letzten
redlich Arbeitenden auf alle Fälle ein ehrliches, ordentliches Dasein als
Volksgenosse und Mensch ermöglicht</STRONG>.</SPAN></DIV>
<DIV><SPAN
style="FONT-SIZE: 12pt; FONT-FAMILY: 'Times New Roman'; mso-fareast-font-family: 'Times New Roman'; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA"><SPAN
style="FONT-SIZE: 12pt; FONT-FAMILY: 'Times New Roman'; mso-fareast-font-family: 'Times New Roman'; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA">Man
sage ja nicht, daß dies ein Idealzustand sei, wie ihn diese Welt praktisch nicht
vertrüge und tatsächlich nie erreichen werde.</SPAN></SPAN></DIV>
<DIV><SPAN
style="FONT-SIZE: 12pt; FONT-FAMILY: 'Times New Roman'; mso-fareast-font-family: 'Times New Roman'; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA"><SPAN
style="FONT-SIZE: 12pt; FONT-FAMILY: 'Times New Roman'; mso-fareast-font-family: 'Times New Roman'; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA"><SPAN
style="FONT-SIZE: 12pt; FONT-FAMILY: 'Times New Roman'; mso-fareast-font-family: 'Times New Roman'; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA">Auch
wir sind nicht so einfältig, zu glauben, daß es gelingen könnte, jemals ein
fehlerloses Zeitalter herbeizuführen. Allein dies entbindet nicht von der
Verpflichtung, erkannte Fehler zu bekämpfen, Schwächen zu überwinden und dem
Ideal zuzustreben. Die herbe Wirklichkeit wird von sich aus nur zu viele
Einschränkungen herbeiführen. Gerade deshalb aber muß der Mensch erst recht
versuchen, dem letzten Ziel zu dienen, und Fehlschläge dürfen ihn von seiner
Absicht so wenig abbringen, als er auf eine Justiz verzichten kann, nur weil ihr
auch Irrtümer unterlaufen, und so wenig man die Arznei verwirft, weil es dennoch
immer Krankheit geben wird.</SPAN></SPAN></SPAN></FONT><FONT
size=2>"</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2>Erinnert das nicht stark an die heutige BGE-Diskussion?
</FONT><FONT size=2>Nun gebe ich zum rätseln auf, wer das wohl einmal
geschrieben hat...</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2>Viele Grüße aus Kiew,</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2>Jörg (Drescher)</FONT></DIV></BODY></HTML>