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<BODY>
<DIV dir=ltr align=left><SPAN class=972361623-19032008><FONT face=Arial
size=2>Betreff: BGE-Konzept von Götz
Werner</FONT></SPAN></DIV>
<DIV dir=ltr align=left><SPAN class=972361623-19032008><FONT face=Arial
size=2>Autorin: Gisela Brunken</FONT></SPAN></DIV>
<DIV dir=ltr align=left><SPAN class=972361623-19032008><FONT face=Arial
size=2></FONT></SPAN> </DIV>
<DIV dir=ltr align=left><SPAN class=972361623-19032008><FONT face=Arial
size=2></FONT></SPAN> </DIV>
<DIV dir=ltr align=left><SPAN class=972361623-19032008><FONT face=Arial
size=2>Lieber Eckhard Rülke,</FONT></SPAN></DIV>
<DIV dir=ltr align=left><SPAN class=972361623-19032008><FONT face=Arial
size=2></FONT></SPAN> </DIV>
<DIV dir=ltr align=left><SPAN class=972361623-19032008><FONT face=Arial
size=2>mit Interesse haben ich Deine Beurteilung von Götz Werner und seinen
Überlegungen gelesen.</FONT></SPAN></DIV>
<DIV dir=ltr align=left><SPAN class=972361623-19032008><FONT face=Arial
size=2></FONT></SPAN> </DIV>
<DIV dir=ltr align=left><SPAN class=972361623-19032008><FONT face=Arial
size=2>Ich zitiere:</FONT></SPAN></DIV>
<P class=MsoNormal><SPAN class=972361623-19032008>"</SPAN>1. Wenn man bei
gegebener Wirtschaftslage (2006) die Mehrwertsteuer um 1% erhöht und diese
zusätzliche Einnahme gleichmäßig auf alle Bundesbürger verteilen würde, bekäme
jeder pro Monat 8,-€ ausgezahlt. – laut Aussage Herr Presse von seinem Institut
so berechnet.<SPAN class=972361623-19032008>"</SPAN></P>
<P class=MsoNormal><SPAN class=972361623-19032008><FONT face=Arial
size=2>und:</FONT></SPAN></P>
<P class=MsoNormal><SPAN class=972361623-19032008>"</SPAN>Das heißt: Wenn 1%
Mwst-Erhöhung 8,-€ BGE ergibt, bräuchte man für 800,-€ BGE eine Mwst-Erhöhung
von 100%.<SPAN class=972361623-19032008>"</SPAN></P>
<DIV> </DIV>
<DIV><SPAN class=972361623-19032008></SPAN><FONT face=Arial><FONT size=2>H<SPAN
class=972361623-19032008>ierzu meine Überlegung:</SPAN></FONT></FONT></DIV>
<DIV><SPAN class=972361623-19032008></SPAN><SPAN
class=972361623-19032008></SPAN><FONT face=Arial><FONT size=2>U<SPAN
class=972361623-19032008>m ein BGE von 800,- Euro zu finanzieren,
wären pro Bundesbürger wesentlich weniger als 800,- Euro z u s ä t z
l i c h erforderlich. </SPAN></FONT></FONT><FONT face=Arial><FONT
size=2><SPAN class=972361623-19032008>Zum Beispiel müsste jemandem der
heute 154,- Euro Kindergeld erhält, dann 646,- Euro mehr als heute
ausgezahlt zu werden, usw.</SPAN></FONT></FONT></DIV>
<DIV><SPAN class=972361623-19032008><SPAN class=972361623-19032008><FONT
face=Arial size=2>Die bereits heute gezahlten Transferleistungen
ergeben schon über 600,- Euro pro Person.</FONT></SPAN></SPAN></DIV>
<DIV><SPAN class=972361623-19032008><SPAN class=972361623-19032008><FONT
face=Arial size=2></FONT></SPAN></SPAN> </DIV>
<DIV><SPAN class=972361623-19032008><FONT face=Arial size=2>Ich zitiere
weiter:</FONT></SPAN></DIV>
<DIV><SPAN class=972361623-19032008>"</SPAN>Alle Waren würden dann fast dreimal
soviel kosten wie jetzt.<SPAN class=972361623-19032008>"</SPAN></DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV><SPAN class=972361623-19032008></SPAN><FONT face=Arial><FONT size=2>H<SPAN
class=972361623-19032008>ierzu gebe ich zu bedenken, dass andere Steuern, die
heute in den Preisen enthalten sind, wegfallen könnten. Teurer würde ein
Produkt nur dann werden, wenn die Mehrwertsteuer erhöht und andere Steuern
gleich bleiben würden.</SPAN></FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial><FONT size=2><SPAN
class=972361623-19032008></SPAN></FONT></FONT><BR> </DIV>
<DIV><SPAN class=972361623-19032008><FONT face=Arial size=2>Ich meine,
dass ihre Darstellung damit im Wesentlichen entkräftet sein
dürfte.</FONT></SPAN></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>
<P class=MsoNormal> </P></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><SPAN class=972361623-19032008>Schöne
Grüße</SPAN></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><SPAN class=972361623-19032008>Gisela
Brunken</SPAN></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2></FONT> </DIV>
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<HR tabIndex=-1>
<FONT face=Tahoma size=2><B>Von:</B>
debatte-grundeinkommen-bounces@listen.grundeinkommen.de
[mailto:debatte-grundeinkommen-bounces@listen.grundeinkommen.de] <B>Im Auftrag
von </B>"Eckhard Rülke"<BR><B>Gesendet:</B> Dienstag, 18. März 2008
19:39<BR><B>An:</B>
debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<BR><B>Betreff:</B>
[Debatte-Grundeinkommen] BGE-Konzept von Götz Werner<BR></FONT><BR></DIV>
<DIV></DIV>
<P class=MsoNormal>Liebe BGE-Enthusiasten,</P>
<P class=MsoNormal>bei Vielem, was hier geschrieben wird, bin ich selbst
unsicher. Zu einem aber habe ich inzwischen eine feste Meinung. Und das ist Herr
Professor Götz Werner. Da sein BGE-Konzept immer wieder angesprochen wird,
möchte ich etwas dazu sagen.</P>
<P class=MsoNormal><O:P></O:P></P>
<P class=MsoNormal>Vorgeschichte: Während der Mündener Gespräche der
Sozialwissenschaftlichen Gesellschaft im Sommer 2006 gab es einen Vortrag von
einem Herrn André Presse, seines Zeichens PR-Beauftragter am Institut des Herrn
Prof. Werner, und anschließende Biertischdiskussion.</P>
<P class=MsoNormal>Daraus zwei verschiedene Fakten: </P>
<P class=MsoNormal>1. Wenn man bei gegebener Wirtschaftslage (2006) die
Mehrwertsteuer um 1% erhöht und diese zusätzliche Einnahme gleichmäßig auf alle
Bundesbürger verteilen würde, bekäme jeder pro Monat 8,-€ ausgezahlt. – laut
Aussage Herr Presse von seinem Institut so berechnet.</P>
<P class=MsoNormal>2. Der Professor Götz Werner – im richtigen Leben Chef der
Drogriemarktkette DM – leitet ein extra für ihn und sein Projekt geschaffenes
Institut an der Universität in Karlsruhe, welches eigentlich gar kein Institut
der Uni, sondern privat finanziert ist. Und zwar in der Hauptsache von dem
bekannten und international besonders erfolgreichen Softwarekonzern SAP. – Da
frage ich mich schon mal: Was treibt die von ihren Aktionären bezahlten und
deren Profitwachstum verpflichteten Manager von SAP dazu, Geld für ein Projekt
zur Stärkung der kleinen Leute auszugeben?<O:P> </O:P></P>
<P class=MsoNormal>Entsprechend vorgewarnt besuchte ich einen der vielen
öffentlichen Auftritte des Herrn Götz Werner persönlich.</P>
<P class=MsoNormal> </P>
<P class=MsoNormal>Mein Urteil: Der Mann ist sicherlich ein begnadeter Redner,
der auch große Versammlungen in seinen Bann zieht und dabei Botschaften
geschickt rüber bringt. Aber wenn man es schafft, das ganze Drumrumgerede
auszublenden und nur auf die Fakten zu hören, fällt es wie Schuppen von den
Augen: Der Mann ist ein Trittbrettfahrer, der in Wirklichkeit genau das
Gegenteil propagiert.</P>
<P class=MsoNormal>Sein Konzept in Kurzform:</P>
<OL style="MARGIN-TOP: 0cm" type=1>
<LI class=MsoNormal>Als erstes und unbedingt müssen alle Steuern und Abgaben
auf alle Arten von Einkommen abgeschafft werden!
<LI class=MsoNormal>Die einzige „gerechte“ Steuer ist die Mehrwertsteuer. Die
wird soviel erhöht, dass die Einnahmen für alles zu finanzierende reichen.
<LI class=MsoNormal>BGE für alle in Höhe von 1500,-€ pro Monat, bezahlt aus
der erhöhten Mehrwertsteuer</LI></OL>
<P class=MsoNormal>Von Punkt 3 sind alle begeistert und das wird ausführlich
besprochen. Weitere konkrete Zahlen gibt’s nicht. Auf Anfragen wird praktisch
nicht eingegangen.</P>
<P class=MsoNormal><FONT face=Arial color=#0000ff size=2></FONT><O:P></O:P></P>
<P class=MsoNormal>Das heißt: Wenn 1% Mwst-Erhöhung 8,-€ BGE ergibt, bräuchte
man für 800,-€ BGE eine Mwst-Erhöhung von 100%. </P>
<P class=MsoNormal>Für die angestrebten 1500,-€ müsste die Mwst um fast 200%
erhöht werden. Im Klartext: Alle Waren würden dann fast dreimal soviel kosten
wie jetzt.</P>
<P class=MsoNormal>Kann sich jeder selbst ausrechnen, was er dann noch kaufen
könnte und was die 1500,-€ BGE dann noch wert sind. Ob langsam und schrittweise
eingeführt oder nicht – der Gesamtumsatz wird zwangsläufig sinken. Bei weniger
Umsatz wird auch weniger Mwst eingenommen. Zur Finanzierung des BGE müsste der
Prozentsatz der Mwst weiter erhöht werden. Usw.</P>
<P class=MsoNormal><O:P></O:P></P>
<P class=MsoNormal>Aber soweit würde es vermutlich gar nicht erst kommen, weil
ja laut Prof.Werner zu allererst alle Einkommenssteuern abgeschafft werden
müssen (warum eigentlich?). Dann müsste die Mwst erstmal soweit erhöht werden,
dass all das wieder bezahlt werden kann, was jetzt von Einkommenssteuern gedeckt
ist: Staatliche Verwaltung, Zinsen auf Staatsschulden, Militär, Polizei,
Straßenbau, Schulen und Krankenhäuser. Da wird vor lauter Mwsterhöhung und
Umsatzeinbuße wohl die Einführung des BGE in den Ansätzen stecken bleiben.</P>
<P class=MsoNormal><O:P></O:P></P>
<P class=MsoNormal>Und was soll dann das Ganze?</P>
<P class=MsoNormal>Nun, der Punkt 1 würde uns erhalten bleiben: Alle Einkommen,
Konzerngewinne, Börsenspekulation und Kapitalzinsen wären offiziell steuerfrei.
Cash in de Täsch. Die Schweiz und Liechtenstein werden überflüssig. Das wäre
natürlich zum Vorteil für die Aktionäre von SAP und für Herrn Götz Werner.</P>
<P class=MsoNormal>Und von der Mehrwertsteuer weiß man ja, dass sie kleine Leute
mehr betrifft, als Reiche. Weil kleine Leute praktisch ihr gesamtes Geld für
ihren Lebensunterhalt brauchen und damit auch auf alles Mwst bezahlen müssen,
während Reiche einen beträchtlichen Teil übrig haben und in Geldanlagen stecken.
Dieser Teil wäre dann vollkommen steuerfrei – d.h. an der Finanzierung der
Gemeinkosten völlig unbeteiligt – und ergäbe eine sich selbst beschleunigende
Kapitalanhäufungsspirale und eponentielle Renditeforderungen.</P>
<P class=MsoNormal><O:P></O:P></P>
<P class=MsoNormal>Mein Fazit: Genau hinhören, wenn jemand ein BGE proklamiert.
Die Finanzierung ist vermutlich das wichtigste Bewertungskriterium.</P>
<P class=MsoNormal><O:P></O:P></P>
<P class=MsoNormal>PS: Ich weiß, wie viele Argumente gegen diese meine
Darstellung noch zu diskutieren wären. Man kann die Darstellung damit vielleicht
etwas abschwächen aber m.E. nicht entkräften.</P>
<P class=MsoNormal>Tut mir leid, dass es nicht kürzer ging.</P>
<P class=MsoNormal>Viele Grüße</P>
<P class=MsoNormal>Eckhard</P></BODY></HTML>