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<TITLE>Nachricht</TITLE>
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<BODY>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff size=2>Hallo
Eckard,</FONT></SPAN></DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff
size=2></FONT></SPAN> </DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff size=2>da
Deine Mail eher ein Statement ist, aber nicht als Diskussionsgrundlage
dienen soll, werde ich mich mit meiner Antwort kurz fassen, und nicht auf
Details eingehen. </FONT></SPAN></DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff
size=2>Zunächst empfehle ich, das Buch von Götz Werner, "Einkommen für alle" zu
lesen. Dort wird auf die meisten Deiner Fragen eingegangen.</FONT></SPAN></DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff
size=2></FONT></SPAN> </DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff size=2>Da ich
selbst (Klein)unternehmer bin, möchte ich aber auf den Vorwurf eingehen, dass
Unternehmer nur deshalb das Bedingungslose Grundeinkommen unterstützen, weil sie
sich dadurch die Taschen noch voller wirtschaften können.</FONT></SPAN></DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff size=2>Götz
Werner und Hasso Plattner gehören zu den vermögendsten Deutschen. Götz
Werner ist ein Anhänger der antroposophischen Lehre und Hasso Plattner engagiert
sich seit vielen Jahren als Mäzen und Unterstützer von humanitären Projekten.
Beide sind hoch angesehen und für mich über den Verdacht der persönlichen
Bereicherung erhaben.</FONT></SPAN></DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff size=2>Die
Forderung nach Streichung der Besteuerung von Erträgen und Einkommen mag auf den
ersten Blick anrüchig wirken. Wer aber jemals ein Unternehmen gegründet hat und
erfahren mußte, wie viele Steuern er nicht nur auf erwirtschaftete Gewinne,
sondern auch im Voraus auf zu erwartende Gewinne abführen mußte, der weiß, wie
schnell ein Unternehmensgründer dadurch in die tiefroten Zahlen rutschen kann.
Es ist nicht sinnvoll, wenn Unternehmen Kapital aus dem Betrieb als
Steuer abführen muss, zu einem Zeitpunkt, da das Kapital noch für die
Produktion benötigt würde.<BR>Die Einkommensbesteuerung führt dazu, dass
"Gestaltungsspielräume" gesucht und natürlich auch gefunden werden. Das wird
allgemein als ungerecht empfungen. Bei der Konsumbesteuerung hingegen, ist eine
Steuerflucht nicht möglich. Wer konsumiert, zahlt automatisch
Steuern. "Gerechtigkeit" könnte dadurch geschaffen werden, dass eine
Progression entsprechend eines Luxusfaktors eingeführt wird. Wer es sich
leisten kann, einen Ferrari für 380.000,- Euro zu kaufen, kann problemlos auch
noch ein- oder zweihunderttausend Euro mehr bezahlen. Hier haben die Politiker
mein volles Vertrauen, die kriegen das sicher hin.</FONT></SPAN></DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff size=2>Ich
möchte jetzt nicht auf weitere Details wie die möglichen Auswirkungen auf Löhne,
Preise, und Steuern eingehen, das würde den Rahmen einer Mailingliste
sprengen.</FONT></SPAN></DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff size=2>Eine
letzte Bemerkung sei mir noch gestattet. Bedenken, wie Du sie hier vorträgst,
zeigen, wie notwendig es ist immer wieder über dieses Thema zu sprechen. Diese
und weitere Bedenken wurden uns anerzogen, um nicht zu sagen antrainiert. "Ohne
Fleiß kein Preis", "Arbeit macht frei" oder "Sozial ist, was Arbeit schafft"
sind geflügelte Worte, die die herrschenden Ansichten
verdeutlichen.</FONT></SPAN></DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff size=2>Es
unverzichtbar, den eigenen Kopf von diesen Bedenken freizuräumen. Es ist Zeit
für eine neue Sicht der Dinge.</FONT></SPAN></DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff
size=2></FONT></SPAN> </DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff
size=2>Herzliche Grüße,</FONT></SPAN></DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff size=2>Roland
(Müller)</FONT></SPAN></DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff
size=2></FONT></SPAN> </DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008><FONT face=Arial color=#0000ff
size=2></FONT></SPAN> </DIV>
<DIV><SPAN class=968421021-19032008></SPAN><SPAN
class=968421021-19032008> </SPAN></DIV>
<BLOCKQUOTE dir=ltr style="MARGIN-RIGHT: 0px">
<DIV></DIV>
<DIV class=OutlookMessageHeader lang=de dir=ltr align=left><FONT face=Tahoma
size=2>-----Ursprüngliche Nachricht-----<BR><B>Von:</B>
debatte-grundeinkommen-bounces@listen.grundeinkommen.de
[mailto:debatte-grundeinkommen-bounces@listen.grundeinkommen.de] <B>Im Auftrag
von </B>"Eckhard Rülke"<BR><B>Gesendet:</B> Dienstag, 18. März 2008
19:39<BR><B>An:</B>
debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<BR><B>Betreff:</B>
[Debatte-Grundeinkommen] BGE-Konzept von Götz Werner<BR><BR></FONT></DIV>
<P class=MsoNormal>Liebe BGE-Enthusiasten,</P>
<P class=MsoNormal>bei Vielem, was hier geschrieben wird, bin ich selbst
unsicher. Zu einem aber habe ich inzwischen eine feste Meinung. Und das ist
Herr Professor Götz Werner. Da sein BGE-Konzept immer wieder angesprochen
wird, möchte ich etwas dazu sagen.</P>
<P class=MsoNormal><O:P></O:P></P>
<P class=MsoNormal>Vorgeschichte: Während der Mündener Gespräche der
Sozialwissenschaftlichen Gesellschaft im Sommer 2006 gab es einen Vortrag von
einem Herrn André Presse, seines Zeichens PR-Beauftragter am Institut des
Herrn Prof. Werner, und anschließende Biertischdiskussion.</P>
<P class=MsoNormal>Daraus zwei verschiedene Fakten: </P>
<P class=MsoNormal>1. Wenn man bei gegebener Wirtschaftslage (2006) die
Mehrwertsteuer um 1% erhöht und diese zusätzliche Einnahme gleichmäßig auf
alle Bundesbürger verteilen würde, bekäme jeder pro Monat 8,-€ ausgezahlt. –
laut Aussage Herr Presse von seinem Institut so berechnet.</P>
<P class=MsoNormal>2. Der Professor Götz Werner – im richtigen Leben Chef der
Drogriemarktkette DM – leitet ein extra für ihn und sein Projekt geschaffenes
Institut an der Universität in Karlsruhe, welches eigentlich gar kein Institut
der Uni, sondern privat finanziert ist. Und zwar in der Hauptsache von dem
bekannten und international besonders erfolgreichen Softwarekonzern SAP. – Da
frage ich mich schon mal: Was treibt die von ihren Aktionären bezahlten und
deren Profitwachstum verpflichteten Manager von SAP dazu, Geld für ein Projekt
zur Stärkung der kleinen Leute auszugeben?<O:P> </O:P></P>
<P class=MsoNormal>Entsprechend vorgewarnt besuchte ich einen der vielen
öffentlichen Auftritte des Herrn Götz Werner persönlich.</P>
<P class=MsoNormal> </P>
<P class=MsoNormal>Mein Urteil: Der Mann ist sicherlich ein begnadeter Redner,
der auch große Versammlungen in seinen Bann zieht und dabei Botschaften
geschickt rüber bringt. Aber wenn man es schafft, das ganze Drumrumgerede
auszublenden und nur auf die Fakten zu hören, fällt es wie Schuppen von den
Augen: Der Mann ist ein Trittbrettfahrer, der in Wirklichkeit genau das
Gegenteil propagiert.</P>
<P class=MsoNormal>Sein Konzept in Kurzform:</P>
<OL style="MARGIN-TOP: 0cm" type=1>
<LI class=MsoNormal>Als erstes und unbedingt müssen alle Steuern und Abgaben
auf alle Arten von Einkommen abgeschafft werden!
<LI class=MsoNormal>Die einzige „gerechte“ Steuer ist die Mehrwertsteuer.
Die wird soviel erhöht, dass die Einnahmen für alles zu finanzierende
reichen.
<LI class=MsoNormal>BGE für alle in Höhe von 1500,-€ pro Monat, bezahlt aus
der erhöhten Mehrwertsteuer</LI></OL>
<P class=MsoNormal>Von Punkt 3 sind alle begeistert und das wird ausführlich
besprochen. Weitere konkrete Zahlen gibt’s nicht. Auf Anfragen wird praktisch
nicht eingegangen.</P>
<P class=MsoNormal><O:P></O:P></P>
<P class=MsoNormal>Das heißt: Wenn 1% Mwst-Erhöhung 8,-€ BGE ergibt, bräuchte
man für 800,-€ BGE eine Mwst-Erhöhung von 100%. </P>
<P class=MsoNormal>Für die angestrebten 1500,-€ müsste die Mwst um fast 200%
erhöht werden. Im Klartext: Alle Waren würden dann fast dreimal soviel kosten
wie jetzt.</P>
<P class=MsoNormal>Kann sich jeder selbst ausrechnen, was er dann noch kaufen
könnte und was die 1500,-€ BGE dann noch wert sind. Ob langsam und
schrittweise eingeführt oder nicht – der Gesamtumsatz wird zwangsläufig
sinken. Bei weniger Umsatz wird auch weniger Mwst eingenommen. Zur
Finanzierung des BGE müsste der Prozentsatz der Mwst weiter erhöht werden.
Usw.</P>
<P class=MsoNormal><O:P></O:P></P>
<P class=MsoNormal>Aber soweit würde es vermutlich gar nicht erst kommen, weil
ja laut Prof.Werner zu allererst alle Einkommenssteuern abgeschafft werden
müssen (warum eigentlich?). Dann müsste die Mwst erstmal soweit erhöht werden,
dass all das wieder bezahlt werden kann, was jetzt von Einkommenssteuern
gedeckt ist: Staatliche Verwaltung, Zinsen auf Staatsschulden, Militär,
Polizei, Straßenbau, Schulen und Krankenhäuser. Da wird vor lauter
Mwsterhöhung und Umsatzeinbuße wohl die Einführung des BGE in den Ansätzen
stecken bleiben.</P>
<P class=MsoNormal><O:P></O:P></P>
<P class=MsoNormal>Und was soll dann das Ganze?</P>
<P class=MsoNormal>Nun, der Punkt 1 würde uns erhalten bleiben: Alle
Einkommen, Konzerngewinne, Börsenspekulation und Kapitalzinsen wären offiziell
steuerfrei. Cash in de Täsch. Die Schweiz und Liechtenstein werden
überflüssig. Das wäre natürlich zum Vorteil für die Aktionäre von SAP und für
Herrn Götz Werner.</P>
<P class=MsoNormal>Und von der Mehrwertsteuer weiß man ja, dass sie kleine
Leute mehr betrifft, als Reiche. Weil kleine Leute praktisch ihr gesamtes Geld
für ihren Lebensunterhalt brauchen und damit auch auf alles Mwst bezahlen
müssen, während Reiche einen beträchtlichen Teil übrig haben und in
Geldanlagen stecken. Dieser Teil wäre dann vollkommen steuerfrei – d.h. an der
Finanzierung der Gemeinkosten völlig unbeteiligt – und ergäbe eine sich selbst
beschleunigende Kapitalanhäufungsspirale und eponentielle
Renditeforderungen.</P>
<P class=MsoNormal><O:P></O:P></P>
<P class=MsoNormal>Mein Fazit: Genau hinhören, wenn jemand ein BGE
proklamiert. Die Finanzierung ist vermutlich das wichtigste
Bewertungskriterium.</P>
<P class=MsoNormal><O:P></O:P></P>
<P class=MsoNormal>PS: Ich weiß, wie viele Argumente gegen diese meine
Darstellung noch zu diskutieren wären. Man kann die Darstellung damit
vielleicht etwas abschwächen aber m.E. nicht entkräften.</P>
<P class=MsoNormal>Tut mir leid, dass es nicht kürzer ging.</P>
<P class=MsoNormal>Viele Grüße</P>
<P class=MsoNormal>Eckhard</P></BLOCKQUOTE></BODY></HTML>
<BR>
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