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<BODY bgColor=#ffffff>
<DIV><FONT size=2>Hallo Ronald, hallo alle,</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2>wieso rollen wir das Pferd eigentlich nicht von hinten auf?
Man kann nur das verteilen, was man hat. Hier plant man allerdings Geldausgaben,
bevor man im Lotto gewonnen hat. Ist das ein "wissenschaftliches Herangehen"? Ob
dann je nach Finanzierungsmodell die Netzwerk-Kriterien erfüllt werden, steht
auf einem anderen Papier. BGE als "bedingungsloses Grundeinkommen" kann den
Netzwerk-Kriterien entsprechen - muß es aber nicht. </FONT><FONT size=2>Die vier
Netzwerk-Kriterien sind schön und recht - aber:</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2>Was heißt "Teilhabe" und wie hoch ist diese "in Geld zu
bemessen"? Verschärft dieses BGE-Kriterium nicht zusätzlich die Dominanz der
monetären Bewertung?</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2>Ein Bewohner auf dem Land hat einen anderen (Geld)Bedarf, als
ein Mensch in der Stadt (in der Ukraine ist das sehr extrem). Was soll ein Bauer
mit 800USD, die ein Einwohner in Kiew zum Leben braucht? Der Bauer hat eine
überdimensionierte Teilhabe (er kann jeden Monat nach Ägypten fliegen), während
der Kiewer für diesen "Luxus" arbeiten muß.</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2>Was soll einem eigentlich individuell garantiert werden? Eine
Geldzahlung in Form eines (monetären) BGEs? Das ist nur sinnvoll, wenn man an
uns bekannte Tauschsystemgesellschaften denkt. Doch was ist mit einem
Indianerstamm in Brasilien, der gar kein solches Tauschsystem wie unseres
kennt?</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2>Den Arbeitszwang haben wir je nach Arbeitsauffassung. So kann
in einer Gesellschaft, die Arbeit als Selbsterfüllung ansieht, durchaus kein BGE
benötigt werden. Zwang ist ein individuelles Gefühl, das keine wissenschaftliche
und objektive Grundlage hat. Selbst heute hat man keinen Zwang (zur Arbeit), nur
muß man mit den Konsequenzen leben (kein Einkommen). Manche empfinden ihre
Arbeit auch nicht als Zwang, sondern als Erfüllung. "Kein Arbeitszwang"
kann hier also nur heißen, daß es keine Konsequenzen auf die Überlebensfähigkeit
des einzelnen haben darf.</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2>Insgesamt bleibt festzustellen, was ein BGE (in meinen Augen)
sein soll und sich jeweils an relativen Kriterien messen lassen
muß:</FONT></DIV>
<DIV><STRONG>Eine Gemeinschaft soll die Möglichkeit (in einer
Tauschgesellschaft: in Form eines monetären BGEs) bieten, um die
Überlebensfähigkeit des Einzelnen zu sichern, indem der einzelne seine
Möglichkeiten für die Gemeinschaft zu deren Erhalt einsetzt.</STRONG></DIV>
<DIV><FONT size=2>(umgekehrtes Musketier-Prinzip: "Alle für einen, einer für
alle")</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2>Wie dies zu verwirklichen ist, hängt nicht von Kriterien ab,
sondern den Modellen. Dazu in der Anlage ein Text, den ich an am 25.02.2008 an
die Redaktion der Netzwerk-HP schickte und der noch auf eine Entscheidung der
Redaktion wartet (Stand: 05.03.2008, 23:45 Uhr in der Ukraine).</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2>Viele Grüße aus Kiew,</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2>Jörg (Drescher)</FONT></DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT size=2></FONT> </DIV>
<BLOCKQUOTE
style="PADDING-RIGHT: 0px; PADDING-LEFT: 5px; MARGIN-LEFT: 5px; BORDER-LEFT: #000000 2px solid; MARGIN-RIGHT: 0px">
<DIV style="FONT: 10pt arial">----- Original Message ----- </DIV>
<DIV
style="BACKGROUND: #e4e4e4; FONT: 10pt arial; font-color: black"><B>From:</B>
<A title=rblaschke@aol.com
href="mailto:rblaschke@aol.com">rblaschke@aol.com</A> </DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>To:</B> <A
title=debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de
href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</A>
</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Sent:</B> Wednesday, March 05, 2008 8:53
PM</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Subject:</B> [Debatte-Grundeinkommen] Eine
Idee der Einführung von BGE ohne ein spezielles Modell</DIV>
<DIV><BR></DIV>
<DIV><FONT face="Arial, Helvetica, sans-serif">1. Ein BGE auf Null-Niveau ist
nicht mal ein Einkommen.<BR><BR>2. Das Netzwerk Grundeinkommen hat vier
Kriterien für das Grundeinkommen. <BR>a) Existenz sichernd und Teilhabe
ermöglichend, <BR>b) ohne Bedürftigkeitsprüfung, <BR>c) individuell
garantiert, <BR>d) es soll kein Arbeitszwang bedeuten .<BR>Siehe
Gründungskonsens des Netzwerkes.<BR><BR>Niedrige grundeinkommensähnliche
Transfers erfüllen zwei Kriterien des Grundeinkommens nicht, a und d. <BR>zu
d) Sie zwingen aufgrund der Existenznot / Teilhabeausgrenzung zur
Erwerbsarbeit. <BR><BR>Man kann nun über alle möglichen Einstiegskonzepte zum
BGE diskutieren - im nationalen, europäischen und globalen Kontext, sollte
dann aber nicht - wenn sie die Kriterien nicht erfüllen - von einem BGE
sprechen, sondern von partiellen GE, von einer Grundsicherung usw. usf., wie
in der Wissenschaft üblich. Allerdings sind dann bei diesen Einstiegskonzepten
ganz andere Wirkungen zu erwarten als die mit dem BGE verbunden werden. Und
diese Wirkungen sind von weiteren Rahmenbedingungen abhängig, daher die vielen
Diskussionen um "weitere" Konzepte, denen man natürlich nicht zustimmen
muss. <BR><BR>Beste Grüße, Ronald
Blaschke</FONT></DIV></BLOCKQUOTE></BODY></HTML>