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</HEAD>
<BODY>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Lieber Horst, liebe Pino und alle
anderen,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>stellt sich dann nur noch die Frage, ob die jetzt
Grünen als Programm- und Konzeptpartei nur noch die Konzepte entwickeln und die
Programme schreiben sollten, die in die Programmatiken der anderen Parteien
hineinpassen!</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Der "politikfreie Raum", der hier den
GE-Befürwortern unterstellt wird, ist für mich in Wahrheit ein
gesellschaftlicher Raum, in dem sich gerade eine RÜCKKEHR DES POLITISCHEN
vollzieht. "Nur wer Menschen zutraut, Verantwortung für sich selbst zu
übernehmen und ihnen die notwendige Freiheit dazu gibt, schafft Potenziale für
Kreativität und Räume für zukunftsfähige Entwicklungen", heißt es in dem
BaWü-Antrag. Eben diese "Räume für zukunftsfähige Entwicklungen" jenseits
des Wachstumszwang und des Wolkenkuckucksheims angeblich möglicher
"Vollbeschäftigung" - die es nie gegeben hat (!) - bieten bedarfsorientierte
Grundsicherungssysteme nicht mehr, im Gegenteil: wer heute noch glaubt
Erwerbsarbeitslosigkeit, Arbeitsarmut, verdeckte Armut, prekäre Lebens- und
Arbeitsbiografien und der Ausschluss von Menschen seien nur "persönliche
Unfälle" in einer Normerwerbsarbeitsgesellschaft, die der Staat nur reparieren
muss, der erklärt tenendziell die halbe Gesellschaft für bedürftig. Ulrich
Beck beschrieb diese Tendenz bereits 1985 (!) in seiner "Risikogesellschaft"
als: „Verwandlung der Außenursachen in Eigenschuld, von Systemproblemen in
persönliches Versagen.“</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Wer kann allen Ernstes solch ein Staatswesen wollen
- gerade als Grüne? Die Frage der Übersetzung der gegenwärtigen Diskussion um
das Grundeinkommen (=neue Systemtatik des Sozialstaates) in den politischen
Normalvollzug unseres gegenwärtigen Pareiensystems, ist nicht einfach, dies hat
auch niemand behauptet. Die Alternative ist aber doch eben dieser
politische Normalvollzug als dauerhafte, tendenziell immer autoritäre
Elendsverwaltung.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Und dass wir eine kleine Partei sind, die ihre
Programme nie in der Form durchsetzen wird, wie die beiden "Volksparteien" (die
in Wirklickeit Mittelstandsparteien sind!), ist eine Banalität. Aber eine
wesentliche Fuktion der Grünen war schon immer und sollte wieder sein: Hegemonie
für neue gesellschaftspolitische Zielvorstellungen zu erreichen. Uns ist es in
der Umweltfrage gelungen. Warum sollte es uns in der Frage eines
emanzipatorischen Sozialstaates nicht gelingen? Gleichwohl, wer es nicht einmal
mehr versucht, gibt die Partei in ihrer Identität bereits auf.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Außerdem: Hartz IV ist nicht das Desaster geworden,
das es nun einmal geworden ist, weil wir uns nicht durchsetzen konnten, sondern
weil new labour an einem Grundwiderspruch gescheitert ist: Die
Beschäftigungskosten sind einerseits zu hoch und induzieren tendenziell immer
einen weiteren Beschäftigungsabbau, sie sind aber zugleich zu niedrig, um die
Bedarfe der Arbeitnehmerhaushalte und die Kosten der sozialen Sicherung decken
zu können. Diese Lösung des jeweils einen Problems führt zu eine
Verschlechterung bei der Lösung jeweils anderen Problems.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Grüße</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Robert</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>_________________________<BR>Robert Zion, KV
Gelsenkirchen<BR>tel. 0209/3187462<BR>Skype: zionger<BR><A
href="mailto:zion@robert-zion.de">zion@robert-zion.de</A><BR><A
href="http://www.robert-zion.de">www.robert-zion.de</A> </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>----- Original Message ----- </FONT>
<DIV><FONT face=Arial size=2>From: "HorstSchiermeyer" <</FONT><A
href="mailto:HorstSchiermeyer@aol.com"><FONT face=Arial
size=2>HorstSchiermeyer@aol.com</FONT></A><FONT face=Arial
size=2>></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>To: <</FONT><A
href="mailto:debatte@gruene-linke.de"><FONT face=Arial
size=2>debatte@gruene-linke.de</FONT></A><FONT face=Arial
size=2>></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Sent: Tuesday, November 13, 2007 11:03
PM</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Subject: [Debatte] Re: [Gr-Linke] Fwd: Offener
Brief SozialpolitikerInnen zur BDK in Nürnberg</FONT></DIV></DIV>
<DIV><FONT face=Arial><BR><FONT size=2></FONT></FONT></DIV><FONT face=Arial
size=2>> Das Forum der Grünen Linken:<BR>> </FONT><A
href="http://www.gruene-linke.de/phpBB"><FONT face=Arial
size=2>http://www.gruene-linke.de/phpBB</FONT></A><BR><FONT face=Arial
size=2>> ___________ ____________________________________<BR>> Lieber
Wolfgang,<BR>> was an Pino Olbrichs Reaktion auf Joachim bemerkenswert sein
soll? Nun, <BR>> nicht ihre Verärgerung (obwohl ich diese nachvollziehen
kann), sondern ihre <BR>> Fragen, die meinen ähneln und von bGE-Befürwortern
leider in der Regel nicht <BR>> beantwortet werden. Schade, dass eine
Diskussion auf der Ebene z.Z. nicht <BR>> möglich ist ...<BR>> Gruß
Horst<BR>> <BR>> ----- Original Message ----- <BR>> From: "Wolfgang
Strengmann-Kuhn" <</FONT><A
href="mailto:strengmann@wiwi.uni-frankfurt.de"><FONT face=Arial
size=2>strengmann@wiwi.uni-frankfurt.de</FONT></A><FONT face=Arial
size=2>><BR>> To: <</FONT><A
href="mailto:debatte@gruene-linke.de"><FONT face=Arial
size=2>debatte@gruene-linke.de</FONT></A><FONT face=Arial size=2>><BR>>
Sent: Tuesday, November 13, 2007 9:21 PM<BR>> Subject: [Debatte] Re:
[Gr-Linke] Fwd: Offener Brief SozialpolitikerInnen <BR>> zur BDK in
Nürnberg<BR>> <BR>> <BR>> Das Forum der Grünen Linken:<BR>>
</FONT><A href="http://www.gruene-linke.de/phpBB"><FONT face=Arial
size=2>http://www.gruene-linke.de/phpBB</FONT></A><BR><FONT face=Arial
size=2>> _______________________________________________<BR>> was soll
daran bedenkenswert sein?<BR>> <BR>> <BR>> ----- Original Message -----
<BR>> From: <</FONT><A href="mailto:horstschiermeyer@aol.com"><FONT
face=Arial size=2>horstschiermeyer@aol.com</FONT></A><FONT face=Arial
size=2>><BR>> To: <</FONT><A
href="mailto:verteiler@gruene-linke.de"><FONT face=Arial
size=2>verteiler@gruene-linke.de</FONT></A><FONT face=Arial size=2>><BR>>
Sent: Tuesday, November 13, 2007 7:47 PM<BR>> Subject: [Gr-Linke] Fwd:
Offener Brief SozialpolitikerInnen zur BDK in <BR>> Nürnberg<BR>> <BR>>
<BR>> Antworten auf Emails gehen an den Debattenverteiler - bei Interesse
einer <BR>> Eintragung dort bitte wenden an </FONT><A
href="mailto:info@gruene-linke.de"><FONT face=Arial
size=2>info@gruene-linke.de</FONT></A><BR><FONT face=Arial size=2>>
------------------------------------------<BR>> Forum der Grünen Linken:
</FONT><A href="http://www.gruene-linke.de/phpBB/"><FONT face=Arial
size=2>http://www.gruene-linke.de/phpBB/</FONT></A><BR><FONT face=Arial
size=2>> __________________________________________<BR>> <BR>> <BR>>
<BR>>
--------------------------------------------------------------------------------<BR>>
<BR>> <BR>> Zur Information eine m.E. bedenkenswerte Äußerung von Pino
Olbrich,<BR>> sozialpolitische Mitarbeiterín der grünen LT-Fraktion in
Sachsen:<BR>> <BR>> <BR>> -----Ursprüngliche Mitteilung-----<BR>>
Von: Pino Olbrich <</FONT><A href="mailto:pino.olbrich@gmx.de"><FONT
face=Arial size=2>pino.olbrich@gmx.de</FONT></A><FONT face=Arial
size=2>><BR>> An: 'j.behncke' <</FONT><A
href="mailto:j.behncke@bln.de"><FONT face=Arial
size=2>j.behncke@bln.de</FONT></A><FONT face=Arial size=2>>;
'Schmiedhofer'<BR>> <</FONT><A
href="mailto:schmiedhofer@ba-cw.verwalt-berlin.de"><FONT face=Arial
size=2>schmiedhofer@ba-cw.verwalt-berlin.de</FONT></A><FONT face=Arial
size=2>>; 'Dirk Jacobi'<BR>> <</FONT><A
href="mailto:Dirk_Jacobi@web.de"><FONT face=Arial
size=2>Dirk_Jacobi@web.de</FONT></A><FONT face=Arial size=2>><BR>> Cc:
'Debatte BAG Sozialpolitik' <</FONT><A
href="mailto:debatte.bag.sozialpolitik@gruene.de"><FONT face=Arial
size=2>debatte.bag.sozialpolitik@gruene.de</FONT></A><FONT face=Arial
size=2>><BR>> Verschickt: Di., 13. Nov. 2007, 19:40<BR>> Thema: RE:
[Debatte.bag.sozialpolitik] Offener Brief<BR>> SozialpolitikerInnen zur BDK
in Nürnberg<BR>> <BR>> <BR>> <BR>> Liebe Leute,<BR>> <BR>>
jetzt frag ich mich langsam, was das soll. Ich finde diese Mail zynisch<BR>>
und kann schwer verstehen, wie jemand der offenbar das Grundeinkommen<BR>>
verteidigen will, die "gute Sache" mit so viel Unverstand begleiten<BR>>
muss.<BR>> Könnte es ein, dass die Glaubwürdigkeit da ein wenig
leidet?<BR>> <BR>> Was mich aber viel mehr ärgert ist der völlig
politikfreie Raum, in dem<BR>> bei den Befürwortern des Grundeinkommens um
das bessere Konzept<BR>> gestritten wird.<BR>> <BR>> Hartz IV ist nicht
geworden, was sich die Bundestagsfraktion mal<BR>> ausgedacht hat. Wie sollte
es dem Grundeinkommen besser gehen? Mit<BR>> Althaus vielleicht? Ich wundere
mich - nach der Erfahrung mit Hartz IV -<BR>> wie man dann einfach die
nächste und möglicherweise vielleicht<BR>> konsequentere Idee entwickeln
kann, ohne sich das Umfeld mal unter die<BR>> Lupe zu nehmen.<BR>> Mein
Vater sagte immer: Die Dummen unterscheiden sich von den Klugen,<BR>> dass
die Klugen immer neue Fehler machen. Dieses scheint mir ein sehr<BR>> alter
zu sein.<BR>> <BR>> Ich frage mich, wie man sich so unreflektiert an den
möglichen<BR>> Mehrheiten für Grundeinkommenskonzepte erfreuen kann, ohne
deren Ziele<BR>> zu betrachten. Die meisten neoliberalen und neokonservativen
Befürworter<BR>> von Grundeinkommen verbinden mit ihm das entgegengesetzte
Ziel von<BR>> unseren Befürwortern des GE. Sie wollen den Sozialstaat
einfacher,<BR>> transparenter und vor allem billiger haben. Althaus wirbt für
das<BR>> Grundeinkommen mit der These, der Sozialstaat sei nicht mehr
bezahlbar.<BR>> Wie stellt ihr Euch denn dann einen Kompromiss mit denen vor?
Wie kommt<BR>> ihr zu der Überzeugung, dieser Kompromiss wäre gerechter und
besser<BR>> ausgestattet als Hartz IV? Wie sollte es? Mit welchen
Bündnispartnern?<BR>> <BR>> Oder ist unser Grundeinkommens-Konzept dann
nur gut für den Wahlkampf<BR>> und dann gehen wir auf jeden Fall in die
Opposition, damit wir nicht<BR>> Kompromisse eingehen müssen? Und wenn dann
eine Art Althaussches Konzept<BR>> Realität wird und die Armut noch mehr
steigt, dann erklären wir immer:<BR>> Wir wollten zwar aber auch eins - aber
natürlich ein ganz Anderes?<BR>> <BR>> Das würde ich schon gern
wissen.<BR>> <BR>> Mit besten Grüßen,<BR>> Pino Olbrich<BR>>
<BR>> <BR>> -----Original Message-----<BR>> From: </FONT><A
href="mailto:debatte.bag.sozialpolitik-bounces@gruene.de"><FONT face=Arial
size=2>debatte.bag.sozialpolitik-bounces@gruene.de</FONT></A><BR><FONT
face=Arial size=2>> [mailto:debatte.bag.sozialpolitik-bounces@gruene.de] On
Behalf Of<BR>> j.behncke<BR>> Sent: Montag, 12. November 2007
16:27<BR>> To: Schmiedhofer; Dirk Jacobi<BR>> Cc: Debatte BAG
Sozialpolitik<BR>> Subject: Re: [Debatte.bag.sozialpolitik] Offener
Brief<BR>> SozialpolitikerInnen zur BDK in Nürnberg<BR>> <BR>> Liebe
Martina,<BR>> <BR>> es ist immer wieder interessant und informativ, aus
dem schweren<BR>> Berufsalltag einer Sozialstadträtin zu hören.<BR>>
<BR>> Ebenso wie von Markus Geschichten über Schwerhörige, denen die
Kasse<BR>> etwas<BR>> nicht genehmigt, was derjenige aber unbedingt zu
einer Umschulung<BR>> braucht.<BR>> <BR>> So schwer ist das
Leben!!!<BR>> <BR>> Alles andere steht in meinem Offenen Brief von
gestern, den ich der<BR>> Einfachheit halber hier noch einmal
anhänge.<BR>> <BR>> Grüße<BR>> <BR>> Joachim Behncke<BR>> AK
Grundsicherung/Gruneinkommen Berlin<BR>> AG Wirtschaft, Arbeit und Soziales
im Bezirk Steglitz-Zehlendorf<BR>> <BR>> <BR>> ----- Original Message
-----<BR>> From: "Schmiedhofer" <</FONT><A
href="mailto:schmiedhofer@ba-cw.verwalt-berlin.de"><FONT face=Arial
size=2>schmiedhofer@ba-cw.verwalt-berlin.de</FONT></A><FONT face=Arial
size=2>><BR>> To: "Dirk Jacobi" <</FONT><A
href="mailto:Dirk_Jacobi@web.de"><FONT face=Arial
size=2>Dirk_Jacobi@web.de</FONT></A><FONT face=Arial size=2>><BR>> Cc:
"Debatte BAG Sozialpolitik" <</FONT><A
href="mailto:debatte.bag.sozialpolitik@gruene.de"><FONT face=Arial
size=2>debatte.bag.sozialpolitik@gruene.de</FONT></A><FONT face=Arial
size=2>><BR>> Sent: Monday, November 12, 2007 1:38 PM<BR>> Subject: Re:
[Debatte.bag.sozialpolitik] Offener Brief<BR>> SozialpolitikerInnen<BR>>
zur BDK in Nürnberg<BR>> <BR>> <BR>>> Lieber Dirk Jacobi, liebe
Andere,<BR>>><BR>>> ich gehöre zu den Unterzeichnerinnen des offenen
Briefes, bei der Du<BR>> es<BR>>> Dir zum Schluß nicht verkneifen
kannst, die direkte Linie zu Oswald<BR>>> Metzger zu ziehen. Schade, denn
aus unserem Schreiben geht unser<BR>>> Anspruch auf Verantwortlichkeit für
einkommensarme,<BR>>> erwerbsarbeitssuchende und Menschen mit Behinderung
sehr deutlich<BR>>> hervor. Es ist genau das Gegenteil von "jeder ist für
sich selbst<BR>>> verantwortlich".<BR>>><BR>>> Du fragst, was
wir denn eigentlich wollen. Nun, wir wollen nicht mehr<BR>>> und nicht
weniger als deutlich mehr Qualität in die bestehende Systeme<BR>>>
einbringen, wir wollen sie weiterentwickeln zu Dienstleistern, dazu<BR>>>
gehört eine höhere Transferrate für Erwachsene genauso wie eine<BR>>>
Kindergrundsicherung, die den finanziellen Anreiz für Menschen mit<BR>>>
geringem Einkommen deutlich erhöht.<BR>>><BR>>> Ich selbst bin seit
vielen Jahren Stadträtin in<BR>>> Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin
und kenne noch sehr gut die<BR>>> Lebensrealität der alten Sozialhilfe:
alles, aber auch wirklich alles<BR>>> offenlegen an finanziellen
Verhältnissen, praktisch kein Selbstbehalt<BR>> an<BR>>> Ersparnissen,
also auch kein Pkw, sehr viel geringere Toleranz bei den<BR>>> Mietkosten,
eine Unterhaltspflicht von Angehörigen untereinander, z.B.<BR>>> die alten
Eltern für ihren 40jährigen Sohn, aber auch kein<BR>>
finanzieller<BR>>> Anreiz zum Ausbruch aus Familien, in denen mehrere
Generationen<BR>>> Sozialhilfe bezogen, Sozialhilfestreitigkeiten landeten
bei<BR>> Verwaltungs-<BR>>> und nicht bei Sozialgerichten, und
vor allem: keinerlei Recht auf<BR>>> Maßnahmen zur beruflichen
Vermittlung, Qualifikation oder Integration.<BR>>> Stattdessen häufig
reine 3 DM-Jobs, ohne jede Qualifizierung, als<BR>>> "Arbeitserprobung".
Wir hatten in unserem Sozialamt soviel wie möglich<BR>>> Unterstützung zur
beruflichen Integration versucht, es blieb immer<BR>>> Stückwerk, ständig
stießen wir an finanzielle und strukturelle<BR>> Grenzen:<BR>>>
spätestens nach einem Jahr Förderung, wenn wir denn ein Programm<BR>>
auftun<BR>>> konnten, war wieder Schluß. Es war mir deshalb im Rahmen
der<BR>>> öffentlichen Debatte um Hartz IV eine Genugtuung, als der
Begriff<BR>>> "Bedarfsgemeinschaft" in das Bewußtsein einer größeren
Öffentlichkeit<BR>>> geriet und viele Menschen dachten, dies sei eine neue
Erfindung - das<BR>>> Bundessozialhilfegesetz kannte ihn von Beginn an
für<BR>>> Sozialhilfeempfangende.<BR>>><BR>>> Die
Zusammenlegung der Arbeitslosen- mit der Sozialhilfe war für mich<BR>>>
deshalb ein Muss, genauso wie der Rechtsanspruch auf Vermittlung und<BR>>>
Beratung. Dass wir vieles in den Verhandlungen nicht durchsetzen<BR>>>
konnten, liegt in der Natur von Koalitionen - zumal, wenn der<BR>>
Bundesrat<BR>>> mitstimmen muss. Mich hat von Anfang an aber gestört, dass
für eine<BR>>> breite Öffentlichkeit das Thema Soziale Sicherung für
Arbeitssuchende<BR>>> erst mit Hartz IV anfing - als eine finanzielle
Verschlechterung der<BR>>> "Besserverdienenden" unter den Einkommensarmen
anstand. Für die ganz<BR>>> unten stehenden hatten sich vorher nur
Fachkreise interessiert. Dass<BR>> mit<BR>>> Hartz IV statt
Minderausgaben erst einmal 12 Mrd. Mehrausgaben<BR>> ausgelöst<BR>>>
wurden, weil 1/3 der Leistungsempfangenden vorher weder<BR>>>
Arbeitslosenhilfe noch Sozialhilfe bezogen hat - sich dieser<BR>>>
Personenkreis also deutlich besser stellte, ging im überwältigenden<BR>>>
Chaos des Beginns vom SGB II unter.<BR>>><BR>>> Auch der
ARbeitsbeginn im JobCenter Charlottenburg-Wilmersdorf war zu<BR>>> Beginn
des Jahres 2005 ein völliges Desaster. Die im Brief erwähnten<BR>>>
Unglaublichkeiten häuften sich auch hier - völlig unvorbereitetes<BR>>>
Personal, ständig zusammenbrechende Computerprogramme, eine Vielzahl<BR>>>
nicht erwarteter Menschen - auch das stürzte mich in ziemliche<BR>>>
Verzweiflung. Aber es wurde besser, nach zwei Jahren, mit
ausreichend<BR>>> Personal, einem neuen, hoch qualifizierten und
empathischen<BR>>> Geschäftsführer sehe ich viele positive Prozesse, mit
denen Menschen<BR>>> eine zum Teil mehrjährige Qualifikation erhalten, die
sie von alleine<BR>>> nicht nachgefragt hätten. Ich störe mich in der
Debatte an dem<BR>>> eingeworfenen Argument des Menschenbildes: die
"bedingungslosen" haben<BR>>> ein gutes, humanitär hochstehendes, die "mit
Bedingungen" ein<BR>>> schlechtes, gängelndes ohne Vertrauen in den
Menschen. Ich glaube, wir<BR>>> haben einfach ein realistisches und das
halte ich sehr wohl für gut.<BR>> Ich<BR>>> glaube, und das ist der
Kern der Auseinandersetzung, dass ein Anreiz,<BR>>> das Wissen, nicht in
Ruhe gelassen zu werden einen erheblichen Anteil<BR>> zu<BR>>> einer
positiven Entwicklung haben kann. Abwesenheit von formalem Zwang<BR>>> ist
führt nicht zwangsläufig zu Kreativität, Gemeinsinn und<BR>>>
Bildungshunger. Es braucht auch eine Freiheit für etwas. Eine<BR>>>
qualifizierte berufliche Beratung beinhaltet auch, gemeinsam zu<BR>>>
erkennen, was fehlt, um den Wunschberuf ausüben zu können - und das<BR>>
ist<BR>>> bei einer Quote von 50 % Fehlen eines Hauptschulabschlusses bei
den<BR>>> unter 25jährigen bei weitem nicht nur der fehlende Ausbildungs-
oder<BR>>> Arbeitsplatz. Dieser Prozeß funktioniert aber nur auf
Augenhöhe bei<BR>>> gemeinsamen Vertrauen und er benötigt Zeit. Er kann
aber<BR>> funktionieren.<BR>>> Im JobCenter Charlottenburg-Wilmersdorf
wurde eine repräsentative (und<BR>>> natürlich anonyme) Umfrage bei unter
25jährigen durchgeführt, bei der<BR>>> ca. 65 % angaben, dass die
Gespräche bei der Vermittlung entscheidend<BR>> zu<BR>>> ihrem
beruflichen Fortschritt beitragen und sie Vertrauen gefaßt<BR>>
haben.<BR>>> (Die anderen waren neutral oder ablehnend). Dieses Ergebnis
basiert<BR>> aber<BR>>> auf einem intensiven Prozesses der
Arbeitsvermittler/innen, die einen<BR>>> nachhaltig erfolgreichen Weg
einschlagen wollen und dabei auch<BR>>> diejenigen mitnehmen, die wenig
Vertrauen in die Kundschaft. Die<BR>>> Sanktionsquote ist ganz niedrig,
die niedrigste Berlins, die<BR>>> Arbeitslosigkeit der unter 25jährigen
wurde um 5 %-Punkte im letzten<BR>>> Jahr gesenkt.<BR>>><BR>>>
Ich will das nicht über den Grünen Klee loben, denn es gibt
natürlich<BR>>> nach wie vor schlechte Beratungen, weggemobbte Kunden,
eine wenig<BR>>> hilfreiche zentralistische Struktur, viel zu wenig
Spielräume für<BR>>> Ermessen vor Ort, usw., usw., Aber die positiven
Beispiele bestärken<BR>>> mich darin, den Weg der Qualifizierung der
Angebotsprozesse zu<BR>> fordern:<BR>>> z.B. über Vorgaben, die den
Erfolg an der nachhaltigen Integration<BR>>> messen und nicht etwa an der
Reduzierung der passiven<BR>>> Transferleistungen. Konkrete Hinweise zu
einen besseren Struktur sind<BR>>> z.B. dem Berliner Antrag, mit dem wir
einen "ermutigenden Sozialstaat"<BR>>> fordern, zu entnehmen. Wir gehen
darin sehr konkret auf die von uns<BR>>> geforderten Rechte der
Arbeitssuchenden ein, zu denen eine sehr viel<BR>>> größere
Selbständigkeit genauso gehört wie ein Mindestlohn und der<BR>>> Ausbau
öffentlicher Infrastruktur im Bereich Kinderbetreuung und<BR>>>
Bildung.<BR>>><BR>>> Ich bin gerne bereit, über jede einzelne
konkrete Maßnahme zu<BR>>> diskutieren, die für mich zu einer
entscheidenden<BR>> Qualitätsverbesserung<BR>>> gehört. Dies ist für
mich ein verantwortungsvoller Weg zu einer<BR>>> Sozialpolitik, die
auf den erschreckenden Mangel an beruflicher<BR>>> Qualifikation und die
Zunahme von patch-work-Berufsbiografien<BR>>
reagiert.<BR>>><BR>>> Martina Schmiedhofer<BR>>><BR>>>
Freitag, den 09.11.2007, 16:54 +0100 schrieb Dirk Jacobi:<BR>>>> Lieber
Markus, liebe andere,<BR>>>><BR>>>> interessant finde ich,
dass Ihr in dem Brief zwar<BR>>>> sagt, was Ihr nicht wollt, aber mit
keinem<BR>>>> einzigen Wort führt Ihr aus, warum Ihr für
welche<BR>>>> der in dem BuVo-Antrag erwähnten Maßnahmen
seid.<BR>>>> Ihr baut mal wieder den Pappkameraden<BR>>>>
Grundeinkommen auf, um ihn abzuschießen. Okay, das kennen wir nun<BR>>
schon.<BR>>>> Ich dachte allerdings, dass wir in der<BR>>>>
parteiinternen Diskussion weiter sind und es vor<BR>>>> der BDK darum
geht, konstruktiv Vorschläge für<BR>>>> bündnis-grüne Reformen der
Grundsicherung zu diskutieren.<BR>>>> Das wollt Ihr offenbar nicht.
Klar mit der<BR>>>> Verteidigung konkreter Vorschläge macht man
sich<BR>>>> angreifbar. Das wissen die BefürworterInnen eines
Grundeinkommens nur<BR>> zu<BR>>>> gut.<BR>>>> Wenn Ihr
doch so in den tagtäglichen<BR>>>> sozialpolitischen Konflikten
verstrickt seid,<BR>>>> müßtet Ihr doch gute Argumente für
verschiedene<BR>>>> Vorschläge zur Reform der Grundsicherung
haben.<BR>>>> Das scheint aber nicht der Fall zu sein.<BR>>>>
Zumindest nennt Ihr keine Argumente für konkrete Reformschritte.<BR>>>>
Merkwürdig!<BR>>>> So entsteht der Eindruck, dass Eure Einigkeit
bei<BR>>>> der Ablehnung des Pappkameraden
Grundeinkommen<BR>>>> aufhört. Euer Papier hätte jedenfalls
problemlos<BR>>>> auch Oswald Metzger unterschreiben können.
Da<BR>>>> stellt sich dann die Frage, wer welche Allianzen
eingeht.<BR>>>><BR>>>> Herzliche Grüße,<BR>>>> Dirk
Jacobi<BR>>>><BR>>>><BR>>>><BR>>>><BR>>>><BR>>>><BR>>>>
At 15:49 09.11.2007, Markus Kurth MA01 wrote:<BR>>>> >Liebe
Freundinnen und Freunde,<BR>>>> ><BR>>>>
><BR>>>> >zur Vorbereitung des Bundesparteitages in Nürnberg
möchten wir Euch<BR>>>> >unsere fachpolitischen Erwägungen zur
Kenntnis bringen und<BR>> übersenden<BR>>>> >Euch in der Anlage
den offenen Brief der SozialpolitikerInnen.<BR>>>> ><BR>>>>
>Mit grünen Grüßen<BR>>>> ><BR>>>> >Markus Kurth
MdB<BR>>>> ><BR>>>> ><BR>>>>
>--<BR>>>> >Büro<BR>>>> >Markus Kurth,
MdB<BR>>>> >Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen<BR>>>>
>Dorotheenstr. 101<BR>>>> >10117 Berlin<BR>>>> >Tel.
030-227-71970<BR>>>> >Fax 030-227-76966<BR>>>>
>www.markus-kurth.de<BR>>>> ><BR>>>>
><BR>>>> ><BR>>>> ><BR>>>>
><BR>>>> ><BR>>>> >Content-Type: application/pdf;
name="Offener Brief"<BR>>>>
> Grüner SozialpolitikerInnen
zur BDK Nürnberg.pdf"<BR>>>> >Content-Disposition: inline;
filename="Offener Brief"<BR>>>>
> Grüner SozialpolitikerInnen
zur BDK Nürnberg.pdf"<BR>>>> ><BR>>>>
>_______________________________________________<BR>>>>
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