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<P>Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Monotone, stupide, gefährliche Arbeit wird
zunehmend von Maschinen übernommen. Maschinen sind zunehmend in Systeme von
Maschinen eingebettet. Computer ergänzen diese Systeme, sie werden effizienter,
kleiner und leistungsstärker. Roboter erobern immer neue Tätigkeitsfelder. Die
Versorgungslage in Deutschland ist ausgezeichnet. 1949 gab es Mangel an Nahrung.
Inzwischen ist Nahrungsmangel in unserem Land undenkbar aber auch die übrigen
Konsumbedürfnisse kennen keinen Mangel. Wir leben seit vielen Jahren in großem
Überfluss. </P>
<P>In der Arbeitswelt verschiebt sich der Anspruch von Kraft hin zu Intelligenz,
von hierarchischem Befehl und Gehorsam zu ausgewogener Teamfähigkeit.
Kreativität, Einfallsreichtum sind gefragt genauso wie Flexibilität. Ein
Fachidiot ist deshalb nicht erwünscht, weil er blind ist für die Arbeitsbereiche
um ihn herum, sein Fachwissen ist durchaus ein Plus. Gefragt ist also Fachwissen
mit breitem Allgemeinwissen samt der Motivation ständig dazuzulernen. </P>
<P>Über dem Ganzen steht die Arbeit mit Herz. Hilfsbereitschaft, Kooperation und
Liebe im christlichen Sinne sind absolut Qualitäten der Arbeitswelt. (Aber auch
wenn sie es nicht wären: ich werde die Liebe immer höher halten als andere Dinge
und wenn die Welt zusammenbricht)</P>
<P>Diese Veränderungen in der Arbeitswelt werden von einer Erscheinung
vernebelt: Millionenmassenarbeitslosigkeit. Erwerbsarbeit ist inzwischen seit
Jahrzehnten knapp in Deutschland. Was knapp ist, das ist wertvoll und teuer.
Dieser Nebel täuscht die Wahrnehmung. Das Gute, das Fruchtbare verschwindet
hinter dem Druck, der bei der Reise nach Jerusalem entsteht: ein Stuhl ist
zuwenig und wenn es mich trifft, dann bin ich der Dumme, der Betrogene, der
Ausgestoßene. Deshalb muss ich alles tun, damit ein anderer der Dumme ist.
Egoismus und Ellenbogencharakter und sogar Mobbing sind die logische Folge der
jetzigen Massenarbeitslosigkeit.</P>
<P>Für Unternehmer, für Arbeitgeber ist eine hohe Arbeitslosigkeit dagegen
günstig. Sie erlaubt es den Druck auf Löhne und Gehälter sowie auf Gewerkschaft
so hoch wie noch nie zu schrauben. Götz Werner und Hans- Olaf Henkel, beide sind
Vertreter des Arbeitgeberlagers, beide haben sehr unterschiedliche Vorstellungen
von der Zukunft unseres Landes.</P>
<P>Die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens setzt die positiven
Kräfte in uns frei, weil wir, im Sinne des Spieles "Reise nach Jerusalem"
niemals mehr ohne Stuhl dastehen werden, wenn die Musik aufhört zu spielen.
Arbeitslose werden vom Zwang der Arbeitsuche befreit sein. Niemand muss mehr
eine Arbeit suchen, um das Recht zu besitzen soviel Geld von der Gemeinschaft zu
erhalten, wie er zum überleben braucht. Dafür gibt es einen einleuchtenden
Grund, der nicht allein im Menschenbild begründet ist: wer arbeitet und damit
ein zusätzliches Einkommen besitzt verfügt über deutlich mehr Geld als der
Arbeitslose. Es ist paradox, wenn ein Arbeitender kaum mehr erhält als ein
Arbeitsloser. Dieses Paradoxon beseitigt das bedingungslose Grundeinkommen.</P>
<P>Unsere Arbeitswelt wird geprägt sein von Liebe, von Beistand, von Kreativität
und von Teamfähigkeit. Dieses Bild trage ich schon jetzt in meinem Herzen. Die
Arbeitsbereiche, die gefährlich sind, die schmutzig sind, die uns bei ihrer
Ausübung Schmerzen oder Gesundheitsschäden zufügen müssen sich gerade unter dem
Druck des bedingungslosen Grundeinkommens wandeln.</P>
<P>Wenn niemand mehr den Spargel stechen wollte, wenn niemand mehr den Müll
wegschaffen wollte (da fällt mir gerade Neapel ein), dann müssen wir uns
notgedrungen andere Lösungen ausdenken – aber das meine ich doch mit
Kreativität!</P>
<P>Liebe Grüße </P>
<P>Kurt Sprung</P></FONT></FONT></DIV></BODY></HTML>