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<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face=Arial>
<P>Beim Betrachten der Talk-show im ZDF mit Maybritt Illner, "Geld fürs
Nichtstun?" (</FONT><A
href="http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/22/0,4070,5272118-5,00.html"><FONT
face=Arial>http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/22/0,4070,5272118-5,00.html</FONT></A><FONT
face=Arial>) ist mir aufgefallen, dass sich die Vertreter für ein
bedingungsloses Grundeinkommen verteidigen mussten, also angegriffen wurden. Das
stellt die Realität auf den Kopf: </P>
<P>Eigentlich müssten sich die Vertreter des "wir lassen diesen Sozialstaat so"
doch verteidigen!</P>
<P>Stellen wir die Dinge wieder auf die Füße, rücken wir gerade:</P>
<P>Unser Sozialstaat steht am Abgrund: die milliardenschwere Verschuldung der
BRD ist Ausdruck und Folge davon. Unser Sozialstaat ist so nicht zukunftsfähig.
Unser Sozialstaat blockiert so Teilzeitarbeit, Elternarbeit, Pflegearbeit - vor
allem in der Familie - und er fördert das weitere Aufreissen der
Einkommensschere.</P>
<P>Unser Sozialstaat ist darauf zugeschnitten, dass überwiegend Männer,
Familienväter, einer Vollerwerbsarbeit nachgehen und damit auch ausreichend die
Familie unterhalten, während sich Frauen überwiegend um Kinder und Familie
kümmern. Außerdem ist unser Sozialstaat darauf zugeschnitten, dass die
Arbeitslosigkeit gering bleibt. Bis zu Beginn der 80er Jahre waren diese
Voraussetzungen in Deutschland noch weitgehend erfüllt. Gerade die letzten 20
Jahre haben aber dramatische Folgen für unser Land gehabt und jedem, der Augen
hat zu sehen, offenbart, wie zwei Dinge überhaupt nicht mehr zusammen passen:
Der Sozialstaat mit Steuern auf Löhnen und Gehältern, mit
Sozialversicherungsbeiträgen auf Renten, Arbeitslosigkeit und Krankheit und eine
hochentwickelte Industriegesellschaft, der in kürzester Zeit Millionen von
Arbeitsplätzen wegbrechen. </P>
<P>Problemfelder des heutigen Sozialstaates in Deutschland</P>
<P>Problembereich 1:</P><B>
<P>Bürokratie</B>; wir haben so viele soziale Leistungen in unserem Land, dass
vermutlich die wenigsten Menschen alle aufzählen können. Da (fast) alle
Leistungen an Bedingungen geknüpft sind, müssen natürlich entsprechend
ausgebildete und vertrauenswürdige Menschen überprüfen, ob die Antragsteller
auch diese Bedingungen erfüllen.</P>
<P>Inzwischen existiert ein unglaublich großer Verwaltungsapparat, der diese
sozialen Leistungen überwacht.</P>
<P>Problembereich 2:<BR><B>Arbeitslosigkeit</B>: Diese jetzige soziale Sicherung
bietet keinen Anreiz Arbeit aufzunehmen, die nur geringen Verdienst bietet.
Selbst ein Vollerwerbsarbeitsplatz bietet unter manchen Umständen Netto nur
wenig mehr als Hartz IV. Folge: Teilerwerb und Geringverdiener werden blockiert.
Der Fehler liegt im System, weil Lohn und Gehalt nicht anteilsmäßig und
berechenbar zu einer Grundsicherung dazugerechnet werden – das Ganze Netto
natürlich.<BR></P>
<P>Problembereich 3:<BR><B>Sozialversicherungen (Arbeit, Rente, Krankheit):</B>
Ursprünglich ein Fortschritt, zu Zeiten Bismarcks sowieso, verschleiern sie und
komplizieren das ohnehin komplizierte Geflecht unseres Sozialstaates.<BR></P>
<P><BR>Problembereich 4<BR><B>Armut</B>: Geringverdiener werden dafür bestraft,
wenn sie Vorsorge durch Sparen getroffen haben, da Vermögen bei Arbeitslosigkeit
berücksichtigt wird, statt allein Einkommen, das aus Vermögen resultiert. Wer
Vorsorge betreibt und arbeitslos wird ist der Depp. Ein eklatanter Widerspruch
zu den Milliarden, die der Staat als Steuergeschenke den Bürgern für das Sparen
und für den Erwerb von Wohneigentum bereits geschenkt hat.<BR><BR>Problembereich
5<BR><B>Kompliziertheit:</B> was der Staat von seinem Bürger bekommt, was dem
Staat zusteht ist ebenso viel zu kompliziert wie die Rechte des Bürgers an
seinen Staat. Geben und Nehmen, beide müssen einfach und für Jeden klar
verständlich sein. Denn es betrifft ja schließlich auch uns alle.</P>
<P>Ist das bedingungslose Grundeinkommen das <B>"Ei des Kolumbus" </B>für
unseren Sozialstaat? Ich denke, es muss sich die Erkenntnis durchsetzen, das ein
einfaches Reformieren, so wie es Gerhard Schröder ja mit seiner Agenda 2010
versucht hatte, nicht ausreicht. Wir brauchen eine richtig große Reform, die
unsere Steuergesetze entrümpelt und eine vollständige Reform der
Sozialversicherungen. All das geht nur in einer Einvernehmlichkeit der gesamten
Belegschaft des Bundestages, die wir bisher noch nie hatten: </P>
<P>Eine echte Zusammenarbeit aller Parteien, von Links bis Rechts, von Grün bis
Blau, von Rot bis Rosa.</P>
<P>Mein Fazit: wie können wir den Vertretern des bedingungslosen Grundeinkommens
in den Talkshows helfen? Wir kämpfen dabei ja auch mit einem hochgebildeten
Unwissen. Das soll an Oswald Metzger deutlich werden. Er versteht nicht, wie ein
bedingungsloses Grundeinkommen einer Friseurin, die im Kleineinkommensbereich
arbeitet, genauso gut hilft, wie der Friseurmeisterin, die den Arbeitsplatz
stellt. Dieses Beispiel taucht in der Talk-show übrigens auf.</P>
<P>Liebe Grüße an alle Mitstreiter/innen</P>
<P>Kurt Sprung</P>
<P> </P>
<P>P.S.</P>
<P>Hier ein kleiner Auszug der Vorwürfe, die gegen das BGE erhoben werden:<BR>1.
Menschen wollen weniger Steuern und weniger Staat; Schwarzarbeit ist Beweis
dafür<BR>2. Arbeitsverweigerung von Arbeitslosen<BR>3. Nicht Fische verteilen
sondern Angeln<BR>4. Wer macht die Jobs, die sonst keiner machen will, wenn es
ein Grundeinkommen gibt?<BR>5. Grundeinkommen führt zu Arbeitslosigkeit (wer
soll für 1500 Euro arbeiten, wenn er 1500 Euro fürs Nichtstun kriegt; Folge:
Jobs mit niedrigem Einkommen sind nicht mehr möglich; Folge: diese Jobs können
nicht mehr angeboten werden – z. B. Friseurin)<BR>6. Soziale Sicherung gut wenn
Arbeitslosigkeit relativ gering; Vollbeschäftigung ist möglich, siehe
verschiedene Nachbarländer<BR>7. BGE führt zu Aufspaltung in Menschen mit
Arbeitsplatz und mit Geld abgespeisten und abgefundenen Arbeitslosen......</P>
<P><BR><BR> </P>
<P> </P></FONT></FONT></DIV></BODY></HTML>