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<DIV><FONT face=Arial size=2>Hallo Ronald und die anderen
Mitstreiter,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Die MwSt-Debatte und Götz Werner. Es gehört
tatsächlich zun den Selbstbeschreibungs-Mythen des "Marktes", dass sich die
gesamte Zirkulation der Wertschöpfung in den Preisen ausdrückt. Und es gehört
ebenso zu den großen Fehlen der sich auf dem Tiefpunkt ihre Geschichte
befindenden Wirtschaftswissenschaften, nach wie vor an den Theorien von
Jean-Baptiste Say festzuhalten, etwa, dass sich jedes
kostenminimierte Güterangebot seine eigene Nachfrage schafft (Say'sches
Theorem), oder dass Kapitel und Boden eigenständige Produktionsfaktoren sind
(Produktionsfaktorentheorie). Das gleiche gilt für David Ricardos Diktum der
"natürlichen Fluktuation der Löhne um das Existenzminimum", oder für das
Menschebild der Merkantilisten, insbesondere von Mandeville, dass es es keine
"unfreiwillige Abeitslosigkeit" gibt, sondern nur zu wenig Zwang und Erziehung
zur Arbeit. Dieser ganze Kram aus dem 18ten und 19ten Jahrhundert wird heute
dann von "Wissenschaftlern" wie Hans-Werner Sinn hochgehalten und einfach in ein
feundliches Neusprech gekleidet, weil allenthalben Ideologie,
Phantasielosigkeit, Interessenwissenschaft und Unfähigkeit der
Analyse grassiert. Meiner Ansicht nach war Keynes der letzte bedeutende
Ökonom, der mehr im Kopf hatte als eine Rechenmaschine und dem das geradezu
verheerende Menschenbild heutiger "Wirtschaftswissenschaftler" abging - auch,
wenn der "Keynesianismus" nicht mehr die Lösung unserer Probleme sein
kann. </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Aber wir waren ja bei Götz Werner. Auch dessen
Theorie ist meiner Ansicht nach eine interessengeleitete Theorie, die deshalb so
populär und schwierig zu beurteilen ist, weil sie ein Stück Wahrheit enthält.
Das Stück Wahheit ist, dass wir tatsächlich dazu übergehen müssen, statt Inputs
(Arbeit, unternehmerische Tätigkeit) Outputs zu besteuern, oder, wie es Dietmar
Lingemann ausdrückt, "<FONT face=Helvetica size=2>Entnahmen aus dem
gesellschaftlichen Produktionsprozess, sei es in der Form von
Vermögenseinkommen bzw. Kapitalerträgen, sei es als Verbrauch von Gütern
(Mehrwertsteuer), sei es als Verbrauch von Ressourcen (Ökosteuern,
Grundsteuern)." Götz Werners alleinige Fokussierung auf die MwSt ist eine
Art "Einzelhändlerkeynesianismus", der den Turbo-Kapitalismus, der sich heute
auf die Finanzmärkte konzentriert, schlichtweg nur in die Konsumsphäre
verlagern will, eine reine "economie of scales". In Verbindung mit dem BGE würde
seine Steuerkonzeption wie eine Turbo oder Durchlauferhitzer den
Produktionsoutput und die Konsumtion wahrscheinlich tatsächlich enorm
beschleunigen und ausdehnen. Die Gaga- und Nonsensproduktion würde zwar dann
nicht mehr mit dem (falschen) Versprechen der Vollbeschäftigung legitmiert weren
(wie heute), den Planeten könnten wir dann aber bald zumachen - Ökonomie und
Ökologie sind eben nicht mehr getrennt voneinander zu denken und
"Wohlstand" ist darum heute auch etwas anderes und viel mehr als lediglich
"Konsum".</FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face=Helvetica
size=2>Grüße</FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face=Helvetica size=2>Robert
Zion<BR>B'90/Grüne, Geschäftsführender Vorstand und Bundesdelegierter, KV
Gelsenkirchen<BR>Umweltpolitischer Sprecher der Ratsfraktion B'90/Grüne,
Gelsenkirchen<BR> </FONT> </FONT></DIV>
<BLOCKQUOTE
style="PADDING-RIGHT: 0px; PADDING-LEFT: 5px; MARGIN-LEFT: 5px; BORDER-LEFT: #000000 2px solid; MARGIN-RIGHT: 0px">
<DIV style="FONT: 10pt arial">----- Original Message ----- </DIV>
<DIV
style="BACKGROUND: #e4e4e4; FONT: 10pt arial; font-color: black"><B>From:</B>
<A title=rblaschke@aol.com
href="mailto:rblaschke@aol.com">rblaschke@aol.com</A> </DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>To:</B> <A
title=Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de
href="mailto:Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</A>
; <A title=grundeinkommen-info@listen.grundeinkommen.de
href="mailto:grundeinkommen-info@listen.grundeinkommen.de">grundeinkommen-info@listen.grundeinkommen.de</A>
</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Sent:</B> Thursday, February 22, 2007 4:31
PM</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Subject:</B> [Debatte-Grundeinkommen] Die
Wernersche Steuerlüge </DIV>
<DIV><BR></DIV>
<DIV>Dies mailte Joachim Behncke zum Überdenken des Wernerschen MWST -
Ansatzes. Gibt es ExpertInnen, die sich dazu äußern können? Ronald
Blaschke<U><A title=ludwigpaul.haeussner@iep.uni-karlsruhe.de
href="mailto:ludwigpaul.haeussner@iep.uni-karlsruhe.de"></A><BR></U><BR><FONT
color=#0000ff><FONT size=2><FONT
face=Arial></FONT></FONT></FONT> </DIV> <BR>
<DIV id=AOLMsgPart_2_09cc657a-5440-4587-98fe-0f6a9395ca3a><BR>
<DIV
style="FONT: 10pt arial; font-size-adjust: none; font-stretch: normal">-----
Original Message -----
<DIV
style="BACKGROUND: rgb(228,228,228) 0% 50%; moz-background-clip: -moz-initial; moz-background-origin: -moz-initial; moz-background-inline-policy: -moz-initial"><B>From:</B>
<A title=j.behncke@bln.de href="mailto:j.behncke@bln.de">j.behncke</A> </DIV>
<DIV><B>Sent:</B> Thursday, February 15, 2007 8:13 PM</DIV>
<DIV><B>Subject:</B> Die Wernersche Steuerlüge</DIV></DIV>
<DIV><BR></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Lieber Ludwig Paul,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Ich glaube, es ist an der Zeit, als
"Nichtbetriebswirt" diesem Unsinn, alle Steuern seien "umgelegt" und ein
Unternehmer zahlt eigentlich keine Steuern, endlich einmal zu widersprechen,
und zwar deshalb zu widersprechen, weil es soviele gutgläubige Leute
nicht hinterfragen:</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Einfaches Beispiel: Ein Bäcker (
Personengesellschaft, zahlt als Unternehmenssteuer im wesentlichen die
Einkommensteuer und die Gewerbesteuer, die ich hier mal außen vor nehme )
verkauft 1000 Brötchen zu 30 cent ( netto, mit der Umsatzsteuer wird er nicht
belastet ). Er hat also einen Umsatz von 300€. Seine Kosten ( Materialeinsatz,
Personal inklusive Lohnnebenkosten ) betragen 70%, d.h. 210€. Er hat also
einen Gewinn von 90€. Auf diesen Gewinn zahlt er Einkommensteuer von,
sagen wir 30%, d.h. 27€. </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Jetzt versucht er, die Steuern auf die Preise
"umzulegen": Er verkauft im Folgemonat (jahr) die Brötchen für 2,7 cent mehr
pro Stück.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Im besten Fall verkauft er trotz der
Preiserhöhung dieselbe Anzahl von Brötchen, nämlich 1000 Stück. Macht einen
Gesamtumsatz von 327 €. Seine Kosten sind gleich geblieben, macht also einen
gewinn von 327./.210=117 €. Diesen Gewinn muß er wieder versteuern ( wie
vergessen hier mal die Progression ): 30% von 117 macht: 35,10 € die er in
echtem Geld an das Finanzamt zu überweisen hat, selbiges bestreitet damit
unter anderem den Bundeshaushalt, und aus diesem Geld wird z.B. der Straßenbau
finanziert. </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Wieso zahlt der Bäcker keine Steuern? Weil er das
Geld, was er verdient, von seinem Kunden bekommen hat? Das ist doch eine
einfältige Geldflußbetrachtung. Der Gewinn ist eigentlich seins, und auf
diesen Gewinn hat er Steuern zu zahlen, oder?</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Er kann nur durch Reduktion seiner
Bemessungsgrenze, sprich Abschreibungen seine Steuerschuld verringern, sich
aber nicht vom Brötchenkäufer finanzieren lassen. </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Ein paar Daten zu den Steuern, z.B. in 2002:
Einkommensteuer ( für 90% unserer mittelständischen Unternehmer identisch zur
Unternehmenssteuer ): 138 Milliarden, Mehrwertsteuer 136 Milliarden,
Körperschaftssteuer ( aufgrund der "genialen" Reform von rot-grün ): mickrige
3 Milliarden. Meinst Du, das ist alles funny money, fiktives Geld? Davon
bestreitet der Staat seinen Haushalt. Der Verbraucher ist mit seiner
Lohnsteuer und der Mehrwertsteuer und anderen indirekten Steuern beteiligt (
Sekt, Tabak etc. ) Aber kein Unternehmer kann Steuern "umlegen" und sich so
von der Steuerzahlung befreien. Nicht einmal Friedrich Karl Flick konnte das (
seine Erben bekommen dieser Tage einen Batzen Geld aus einer
Steuerabschlagszahlung zurück, die er vor 10 Jahren geleistet hatte. Mangels
Erstellung eines Steuerbescheids durch die Finanzbehörden: wegen Verjährung.
Das ist reales Geld ).</FONT></DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Grüße</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Joachim</FONT> </DIV></DIV><FONT face=Arial
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<P></P>_______________________________________________<BR>Debatte-grundeinkommen
Mailingliste<BR>JPBerlin - Politischer
Provider<BR>Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<BR>http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen<BR></BLOCKQUOTE></BODY></HTML>