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<DIV><FONT face=Arial size=2>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=5><STRONG><U>BITTE 
WEITER</U></STRONG></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff 
size=5><STRONG><U></U></STRONG></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#ff00ff size=4><STRONG><U>ZERO EMiSSION - 
Kohlendioxidfreie Städte, Regionen, Produktionen, 
Märkte</U></STRONG></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#ff00ff size=4><STRONG><U>= Kathedralen des 21. 
Jahrhunderts !!!!!!!!!</U></STRONG></FONT></DIV>
<DIV><STRONG><U><FONT face=Arial color=#ff00ff size=4>Zum Nutzen aller lernen, 
transnational zu kooperieren = Win/WIN</FONT></U></STRONG></DIV>
<DIV><STRONG><U><FONT face=Arial color=#ff00ff size=4>Bedingungsloses 
Bürgereinkommen (BGE) = Freiheit statt 
Vollbeschäftigung</FONT></U></STRONG></DIV>
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  <TBODY>
  <TR>
    <TD vAlign=bottom colSpan=2><A href="http://www.nzz.ch/"><IMG 
      alt="Logo NZZ Online" 
      src="mhtml:mid://00000012/!http://www.nzz.ch/images/kopf_fuer_ausdruck_640pxl.gif" 
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  <TR>
    <TD><FONT face="Times, Geneva, Arial, Helvetica, Sans-Serif" 
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  <TBODY>
  <TR>
    <TD vAlign=top><FONT 
      face="Georgia, Times, Verdana, Geneva, Arial, Helvetica, Sans-Serif" 
      size=-1>
      <P>4. November 2006, Neue Zürcher Zeitung</P>
      <H3><FONT color=#ff0000>Abschied von der Utopie der 
      Vollbeschäftigung</FONT></H3>
      <H4>Nationalstaatliche Nabelschau und alte Denkmuster blockieren 
      Lösungsansätze in der Armutsdebatte</H4>
      <P><B>Die Debatte über Armut und Arbeitslosigkeit in Westeuropa steckt in 
      der nationalstaatlichen Falle - so die These des folgenden 
      Diskussionsbeitrags, der einen unkonventionellen Vorschlag skizziert.</B> 
      </P>
      <P>Von Ulrich Beck</P>
      <P>Endlich bricht die Debatte über ausweglose Armut am Beginn des 
      21. Jahrhunderts in Europa aus. Sie wird mit grosser Leidenschaft 
      geführt, aber überraschenderweise tragen die Kontrahenten auf allen Seiten 
      Scheuklappen, und zwar dieselben. So wird mit selbstverschuldeter 
      Gewissheit allseits davon ausgegangen, dass die sich ausweitende und 
      verhärtende Armut jeweils ein <STRONG>nationales </STRONG>Problem sei, das 
      national diskutiert, verantwortet und überwunden werden müsse. Die 
      Italiener diskutieren eine italienische Armut, die Deutschen eine deutsche 
      Armut, die Spanier eine spanische Armut usw.</P>
      <H5>Verlorene Utopie</H5>
      <P>Aber diese Nabelschau und Nabelschaupolitik wird nicht dadurch besser 
      oder richtiger, dass sie die unbegriffene Restgemeinsamkeit aller bildet. 
      Wir brauchen vielmehr, um das Problem der Armut im 21. Jahrhundert zu 
      verstehen und nach politischen Antworten zu suchen, einen<STRONG> 
      kosmopolitischen</STRONG> Blick, der diese Bornierungen des 
      «methodologischen Nationalismus» von Gesellschaft, Politik und 
      Wissenschaft überwindet. Die <U>Ökonomie der Unsicherheit</U> 
      revolutioniert die Arbeits- und Lebensbedingungen in allen 
      hochentwickelten westlichen Gesellschaften. Bösartig gesagt, erleben wir 
      eine <U>Brasilianisierung der Wohlfahrtsgesellschaften</U>: Die bunten, 
      fragilen Beschäftigungsformen, die in der sogenannten Dritten Welt 
      Normalität sind, ersetzen zunehmend auch in den Ländern des Zentrums die 
      sichere Berufsarbeit. Das kann man als «Flexibilität» heiligen, heisst 
      jedoch: Mache dich selbst leichter kündbar und sei damit zufrieden, dass 
      dir niemand sagen kann, ob deine Qualifikation in Zukunft noch gebraucht 
      wird.</P>
      <P>Die zähe Verbindung von Armut und Ausweglosigkeit, die wir nun auch in 
      Europa mit guten Gründen beklagen und bekämpfen wollen, ist «neu», weil 
      angesichts der gewaltigen Produktivitätsfortschritte <U>diese 
      Ausgesonderten - so bitter das klingt - in der kapitalistischen, auf 
      Arbeit fixierten Kultur nicht mehr «gebraucht» werden.</U> Man kann auch 
      ohne sie die Gewinne maximieren, ohne sie Wahlen gewinnen. Und ihre 
      Stellung in der Gesellschaft entspricht nicht mehr der einer «Schicht» 
      oder einer «Klasse», weil sie keine Stellung im Produktionsprozess mehr 
      einnehmen. Aber das heisst nicht, dass sie besser-, sondern, dass sie 
      schlechtergestellt sind. Und die Erschütterung, die viele Menschen 
      erfasst, hat auch mit der nun wirklich bitteren Einsicht zu tun: <U>Diese 
      Armut ist die Konsequenz aller Versuche, sie zu überwinden.</U> Die 
      Hoffnungslosigkeit ist die andere Seite der verlorenen Utopie.</P>
      <H5>Nationalstaatliche Sackgasse</H5>
      <P>Es ist völlig falsch, nach wie vor davon auszugehen (was alle tun), 
      <FONT color=#0000ff>die Konstellation</FONT>, nach der nationale 
      Gewerkschaften, das nationale Kapital und der nationale Wohlfahrtsstaat um 
      die Ankurbelung der nationalen Wirtschaft und die Verteilung des 
      nationalen Bruttosozialprodukts ringen, <FONT color=#0000ff>existiere 
      noch</FONT>.<FONT color=#ff0000> So wird das neue Machtspiel und 
      Machtgefälle</FONT> zwischen territorial fixierten politischen Akteuren 
      (Regierungen, Parlamente, Gewerkschaften, Arbeitnehmer) und nicht 
      territorial gebundenen weltwirtschaftlichen Akteuren (mobiles Kapital, 
      Finanzströme) <FONT color=#ff0000>verkannt</FONT>. Nicht Appelle an die 
      Moral und den Patriotismus der Manager sind nötig. <STRONG><FONT 
      color=#000080>Gefragt sind Ideen, <U>wie</U> staatliche Politik in Zeiten 
      der Globalisierung aus der Defensive herausgeholt und im Aufgreifen der 
      Gerechtigkeitsfrage, die zum Kern der Machtfrage geworden ist, neu belebt 
      werden kann</FONT></STRONG>.</P>
      <P>Um aus der nationalstaatlichen Sackgasse herauszufinden, ist diese 
      Einsicht wichtig: Man kann zwar die verbliebenen Spielräume nutzen. 
      <STRONG><FONT color=#000080>Aber es gibt letztlich keine nationale Lösung 
      für nationale Probleme mehr.</FONT></STRONG> Deswegen sind Regierungen nur 
      so lange attraktiv, wie sie noch nicht gewählt sind. Auch wer Armut 
      effektiv bekämpfen will, muss zwischen <U>Autonomie und Souveränität</U> 
      unterscheiden. <FONT color=#000080><STRONG>In der Preisgabe von Autonomie, 
      das heisst: in der <U>Kooperation</U> mit anderen Staaten, liegt der 
      Schlüssel für die Stärkung der nationalstaatlichen Souveränität gegenüber 
      dem mobilen Kapital.</STRONG></FONT> Hier liegt die <STRONG><U><FONT 
      color=#ff0000>Kernaufgabe </FONT></U></STRONG>einer erneuerten 
      Europäischen Union, denn das kann kein Nationalstaat alleine schaffen: 
      <U>Die Antwort auf Globalisierung besteht in einer besseren 
      internationalen <FONT color=#ff0000>Koordinierung </FONT>der Politik, 
      stärkeren übernationalen <FONT color=#ff0000>Kontrollen</FONT> von Banken 
      und Finanzinstitutionen, dem <FONT color=#ff0000>Abbau</FONT> des 
      zwischenstaatlichen Steuerdumpings, der <FONT 
      color=#ff0000>Vereinbarung</FONT> von Mindestlöhnen und damit letztlich 
      auch der <FONT color=#ff0000>Wiedergewinnung sozialer Sicherheit als Basis 
      lebendiger Demokratie.</FONT></U></P>
      <P>Da drängt sich der Einwand auf: Müssten nicht Eingriffe der 
      übergeordneten - bürokratisch arroganten - Politik in den 
      Wirtschaftsprozess gegenüber Grosskonkurrenten wie China und Indien die 
      Erfolgschancen lähmen und in der Bevölkerung insgesamt eine Mentalität von 
      Sekundärsozialismus aufkommen lassen? Nein. <U>Was wir brauchen, sind 
      praktische Ideen für eine Humanisierung des Globalisierungsprozesses, 
      Konzepte für eine <FONT color=#ff0000>internationale,</FONT> <FONT 
      color=#ff0000>sozial-ökologische Marktwirtschaft</FONT>.</U> Das heisst 
      vieles, aber auch beispielsweise dieses: Die Europäische Union (denn 
      einzelne Staaten sind dazu nicht in der Lage) handelt Kooperationsverträge 
      mit China aus, von denen beide Seiten profitieren, etwa über 
      <STRONG><U><FONT color=#ff0000>kohlendioxidfreie 
      </FONT></U></STRONG>Technologien, Regionen und entsprechende Märkte. Die 
      Europäer könnten, sagen wir, ihre <U>professionelle Phantasie von der 
      Leine lassen</U> und vieles entwerfen, unter anderem ultraeffektive, 
      umweltschonende Wundereisschränke, energiesparende Produktionsautomaten 
      usw. Das schafft lukrative Arbeitsplätze in Europa. Die Chinesen könnten 
      diese <U>billig bauen und im Traummarkt China sowie vermittelt über ihre 
      globalen Marktnetze weltweit preiswert verkaufen - zum Nutzen aller.</U> 
      <STRONG><FONT color=#0000ff>Nur der Klimawandel wäre der Verlierer - 
      endlich.</FONT></STRONG></P>
      <P>Ein weiteres, von allen Parteien geteiltes «Schweigegelübde» (Peter 
      Glotz) der Armutsdebatte lautet: Vollbeschäftigung ist möglich. Hinzu 
      kommt der nicht weniger verschwiegene Allparteienkonsens: Es handelt sich 
      bei der Arbeitslosigkeit um ein Versagen - der Politik, der Wirtschaft, 
      der Gesellschaft. Auch das ist falsch. <STRONG><FONT 
      color=#000080>Massenarbeitslosigkeit und Armut sind nicht Ausdruck von 
      Niederlagen, sondern der Siege moderner 
      Arbeitsgesellschaften.</FONT></STRONG> Weil die Arbeit immer produktiver 
      wird, braucht man immer weniger menschliche Arbeit, um ein Vielfaches an 
      Ergebnissen zu erzielen. <U>Die Aussichtslosigkeit der Armut ist die 
      Kehrseite der Vollbeschäftigungsphilosophie, die ihre Glaubwürdigkeit 
      historisch längst verloren hat.</U></P>
      <P>Angenommen, den europäischen Regierungen gelänge alles, was sie sich 
      vorgenommen haben, und sie würden auch noch das zustande bringen, was die 
      neoliberalen Einflüsterer fordern. Was wäre, wenn die Ex-Wohlfahrtsstaaten 
      Europas dann immer noch nicht von der Massenarbeitslosigkeit und Armut 
      wegkämen?<FONT color=#0000ff><STRONG> Die Utopie der Arbeitsgesellschaft 
      war es einmal, vom Joch der Arbeit zu befreien. <U>Jetzt</U> ist es so 
      weit. Wir müssen in Europa endlich die Fragen auf die Tagesordnung setzen: 
      Wie kann man ein sinnvolles Leben führen, auch wenn man keinen 
      Arbeitsplatz findet? </STRONG><U><STRONG>Wie werden <FONT 
      color=#ff0000>Demokratie und Freiheit</FONT> jenseits der 
      Vollbeschäftigung möglich? Wie wird der Mensch</STRONG> <FONT 
      color=#ff0000>selbstbewusster</FONT> <STRONG>Bürger - </STRONG><FONT 
      color=#ff0000>ohne</FONT><STRONG> Lohnarbeit?</STRONG></U></FONT></P>
      <H5>Freiheit statt Vollbeschäftigung</H5>
      <P>Nicht nur als Gedankenexperiment, auch als realistische politische 
      Forderung: Wir brauchen ein <STRONG><FONT color=#000080>bedingungsloses 
      Bürgereinkommen, etwa in Höhe von 700 Euro.</FONT></STRONG> 
      Interessanterweise ist diese Idee schon länger im Umlauf und wird auf dem 
      Hintergrund <U>gegensätzlichster</U> Positionen vertreten. Der 
      amerikanische Wirtschaftswissenschafter und Nobelpreisträger<U> Milton 
      Friedman</U> schlug schon 1962 vor: Wer unterhalb einer bestimmten 
      Einkommensschwelle bleibt, erhält vom Staat einen festen Betrag. 
      Finanziert wird diese negative Einkommenssteuer durch Steueraufkommen. Und 
      Friedman wird als Vater des Neoliberalismus angesehen.</P>
      <P>Der französische Sozialist und Philosoph <U>André Gorz</U> hat diese 
      Idee als Antwort auf den digitalen Kapitalismus ebenso aufgegriffen und 
      ausgebaut wie der Leiter des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts, Thomas 
      <U>Straubhaar</U>, und der Soziologe Ralf <U>Dahrendorf</U>: <STRONG><FONT 
      color=#ff0000>«Eine Grundausstattung für alle muss garantiert sein. Eine 
      Gesellschaft braucht einen <U>Fussboden</U>, unter den niemand geraten 
      darf.» Auf eine Formel gebracht: <U>Freiheit statt Vollbeschäftigung</U>. 
      Nur so lässt sich verhindern, dass es demnächst so <U>richtig</U> 
      knallt.</FONT></STRONG></P>
      <P>Natürlich meldet sich die Gegenfrage zu Wort: <FONT color=#0000ff>Wer 
      soll das bezahlen?</FONT> Einige Ökonomen haben berechnet: Das kann am 
      Ende sogar billiger kommen. Denn wo ein Grundeinkommen den Lebensstandard 
      sichert, braucht man weder Sozialhilfe noch Arbeitslosengeld, kein 
      Rentensystem oder Kindergeld - und auch nicht die unzähligen weiteren 
      Hilfen und Subventionen, die heute nach dem Giesskannenprinzip verteilt 
      werden. Sogar Eltern könnten sich ihren Kinderwunsch leichter erfüllen und 
      so weiter und so fort. Also: <FONT color=#0000ff>Nie wieder 
      Vollbeschäftigung - wir haben Besseres zu tun!</FONT></P>
      <P class=C4>Ulrich Beck ist Professor am Institut für Soziologie der 
      Ludwig- Maximilians-Universität in München. Zuletzt erschien bei Suhrkamp 
      der Band «Das ganz normale Chaos der Liebe».</P></FONT></TD></TR>
  <TR>
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      <P><B>Diesen Artikel finden Sie auf NZZ Online unter: </B><A class=A3-4 
      href="http://www.nzz.ch/2006/11/04/fe/articleEM5N6.html">http://www.nzz.ch/2006/11/04/fe/articleEM5N6.html</A> 
      </P></FONT></TD></TR>
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      <P>Copyright © Neue Zürcher Zeitung AG </P></FONT></TD></TR>
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var SymRealOnLoad;
var SymRealOnUnload;

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{
  window.open = SymWinOpen;
  if(SymRealOnUnload != null)
     SymRealOnUnload();
}

function SymOnLoad()
{
  if(SymRealOnLoad != null)
     SymRealOnLoad();
  window.open = SymRealWinOpen;
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SymRealOnLoad = window.onload;
window.onload = SymOnLoad;

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