<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.0 Transitional//EN">
<HTML><HEAD>
<META http-equiv=Content-Type content="text/html; charset=windows-1252">
<META content="MSHTML 6.00.2600.0" name=GENERATOR>
<STYLE></STYLE>
</HEAD>
<BODY bgColor=#ffffff>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Liebe Leser,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>den Bedenken Herrn Jägers auf eine isolierte
Forderung nach bGE ungeachtet aller Nebenerscheinungen sollte man Raum geben.
Gewiss mag manches provokativ klingen, aber seine Befürchtungen sind
logisch. </FONT><FONT face=Arial size=2>Natürlich erscheint auch die
Forderung der bGE-Befürworter zur raschen Umsetzung, nachdem nun die Politik das
Thema aufgegriffen hat. Trotzdem muss das Ziel deutlich klar bleiben. Geht
es allein um bGE oder gerade auch darum, dass es damit
in Verbindung steht, eine freie, nach Neigung und Interesse gewählte
Tätigkeit realisieren zu können neben ausreichend Freizeit? Natürlich
verbleiben immer auch Pflichtaufgaben für den Einzelnen in der
Gesellschaft. War ja bereits angesprochen. Wieviel Lebenszeit für eine gut
funktionierende soziale Gesellschaft in Einsatz zu bringen sein wird, darüber
konnte ich bislang noch nichts nachlesen. </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>bGE soll Freiheit bringen. Deswegen verfolge
ich die Debatte. Und ich verfolge diese Seiten, weil sie unter dem Begriff
"Netzwerk" stehen.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Was wäre, wenn bGE ohne umfassende
flankierende Maßnahmen daher käme wie Änderung des Wahlrechts, des Steuerrechts,
ohne einer entsprechenden Bildungsoffensive?</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Drei vorstellbare Szenarien:</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>1. bGE ohne Änderung des Wahlrechts, Steuerrechts,
ohne Bildungsoffensive</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Es wäre vorstellbar, dass derjenige, der die Macht
hat, es einzuführen, das bGE zu niedrig bemisst, untersteht er doch auch dem
Zwang gewisser Interessen der Global-Player. Um Ruhe zu bewahren sieht er sich
gleichzeitig gezwungen, den Warenkorb zu schmal zu packen. Das wird ja heute
schon so gemacht. Wer bitte gibt in unserer parlamentarischen Demokratie die
Garantie, dass dies nicht der Fall sein wird? Unsere gewählten Politiker haben
seit Gründung der BRD Auftrag, dem Wohle des Volks zu dienen! Davon ist zu
Zeiten des globalen Kapitalismus pur nichts mehr zu sehen und zu spüren, obwohl
es gute, aber seitens der Politik - gewollt oder erzwungen? - unbeachtete
Vorschläge gibt. Das Volk nimmt dies wahr, davon zeugt die
Wahlbeteiligung. Eine Politik wie die derzeitige mit zu wenig Rückgrat
für soziale Angelegenheiten reicht, und wir haben dann nicht nur die
Bettler (Schwache und Kranke) vor den Türen der Reichen, sondern auch den
Zwang, jede noch so erniedrigende, schlecht bezahlte Tätigkeit akzeptieren
zu müssen, trotz bGE.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>2. bGE + Änderung des Wahlrechts ohne ausreichende
Steuerreform, ohne Bildungsoffensive</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Würde es in Deutschland einen durch bedingungslose
Demokratie zu erlangenden Mechanismus geben, der garantiert, dass bGE genau
immer die Höhe hat, um tatsächlich den Grundbedarf zu decken, wird die
Zukunftsperspektive derjenigen, die nur bGE und sonst nichts haben, tatsächlich
auf Null gefahren. Oder wie sonst käme ein Mensch ohne Chance auf einen
Arbeitsplatz an Investitionsmittel, um an seinem Dasein noch etwas zu
verändern? Das Hauen und Stechen um Arbeitsplätze wäre damit nicht eingedämmt
und die Industrie lässt ja hoffen, dass künftig noch viel weniger Menschen viel
mehr produzieren können. Wo auf unserem Globus werden diese wenigen
Arbeitsplätze der Zukunft sein? Gewiss nicht in demokratisch regierten Ländern.
Wird dieses Deutschland mit bGE im Zuge der Globlisierung gar zum
Entwicklungsland regredieren?</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>3. bGE mit einkalkulierten Investitonsmitteln
infolge einer Steuerreform, dazu Änderung des Wahlrechts, jedoch bei fehlender
Bildungsoffensive</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Würde das bGE etwa 100 oder 200 € höher ausfallen
als der tatsächlich erforderliche Grundbedarf, stünden zwar Investitionsmittel
für Menschen ohne Arbeitsplatz zur Verfügung, um etwas Eigenes,
Selbstbestimmtes, aufzubauen. Allerdings würden sich parallel dazu aggressive
Werbestrategen der Kapitalisten genau immer auf diese Summen konzentrieren und
ihrer mit Sicherheit auch habhaft werden, solange die Einführung dieser Form
eines bGE nicht von einer kritischen Schule hinsichtlich des Konsumverhaltens
begleitet wird. Also würde auch dieses Modell, gewiss das einzig richtige,
obgleich das teuerste, im Sande verlaufen. Diese Form eines bGE wäre die
einzig zukunftsweisende Variante, um in Armut Geratene mit Hilfe von
Investitionskapital frei gewählte Zukunftsperspektiven an die Hand zu geben.
Weil sie aber verpuffen wird ohne kritische Schule, wird diese Möglichkeit
schnell wieder als unbrauchbar verworfen werden und somit das gesamte Modell bGE
unreflektiert auf dem Müll der Geschichte landen. Davon zeugt manche
wohlmeinende seit jahrzehnten zu beobachtende Entwicklungshilfe: a) man stillte
den Hunger, aber man gab keine Investitionsmittel. Die Folge war eine sich rasch
verschlimmernde Armut. b) man stillte den Hunger und gab Investitionsmittel,
jedoch ohne Anleitung, wie man diese ziel- und ergebnisorientiert hätte in
Einsatz bringen können. Die Folge waren die in den Sand gesetzten Milliarden der
solidarisch Denkenden, eine sich rasch verschlimmernde Armut einher gehend mit
Verfall von Sitte und Moral, aus der aber gerade der globale Kapitalismus als
Gewinner hervorging.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Mit freundlichen Grüßen</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Sigrid</FONT></DIV></BODY></HTML>