<font style="font-family: arial,helvetica,sans-serif;" size="2">Sehr
geehrter Herr Blaschke,<br /><br />schön und gut, aber welche Schlüsse
ziehen Sie dann daraus hinsichtlich der Umsetzung der Idee
Grundeinkommen in die Praxis?<br /><br />Mit freundlichem Gruß! <br
/><br />Klaus Jäger<br /><br /><br />
-----Original Message-----<br />
> Date: Wed, 13 Sep 2006 19:36:51 +0200<br />
> Subject: Re: Widerspruch zur Erklärung des SprecherInnenkreises
 <br />
> From: rblaschke@aol.com<br />
> To: jaeger.moers@t-online.de<br />
<br />
<div style="float: left;">> </div><blockquote> <div> Sehr geehrter
Herr Jäger, <br /> <br /> die von Ihnen monierten Kriterien für ein
Grundeinkommen entsprechen dem Gründungskonsens des Netzwerkes <br />
und werden von den Mitgliedern des Netzwerkes unterstützt. <br /> Dies
kann auf der homepage des Netzwerkes nachgelesen werden.<br /> </div>
<div><br /> Mit freundlichen Grüßen<br /> Ronald Blaschke<br /> <br />
 </div>  <br /> -----Ursprüngliche Mitteilung-----<br /> Von:
jaeger.moers@t-online.de<br /> An: rblaschke@aol.com<br /> Cc:
debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<br /> Verschickt: Mi.,
13.Sept.2006, 13:58<br /> Thema: Widerspruch zur Erklärung des
SprecherInnenkreises <br /> <br /> <div
id="AOLMsgPart_1_df80efde-967d-4e3e-a990-f035085c6190"> <font size="2"
style="font-family: arial,helvetica,sans-serif;">Guten Tag,<br /> <br />
in der Erklärung des SprecherInnenkreises schreibt man, <br /> das
Grundeinkommen nach den Vorstellungen dieses Kreises hätte sich in der
Öffentlichkeit durchgesetzt.<br /> Es solle ohne Prüfung und ohne
Arbeitszwang an jedermann ausgezahlt werden.<br /> Dem widerspreche
ich.<br /> Die sehr wohl berechtigten Argumente gegen eine Alimentierung
oder nennen wir es eine "Zahlung von Almosen" an Millionen
Menschen  finden bei der Erklärung des  o. gen. Kreises keine
Berücksichtigung. <br /> <br /> 1.Ignoriert wird, dass es zum
Menschenrecht auf Teilhabe am sozialen Leben  auch gehört, sich tätig in
die Gemeinschaft einzubringen.<br /> Das aber wird - unter den gegebenen
gesellschaftlichen Bedingungen - mit einem Grundeinkommen, wie die
SprecherInnen es beschreiben, nicht für alle Menschen möglich sein.<br
/> <br /> 2. Ignoriert wird, dass es sich bei der von den SprecherInnen
vorgestellten Zahlung um eine Almosenzahlung handelt, die die
Menschenwürde der so alimentierten Menschen verletzt.<br /> <br /> 3.
Ignoriert werden die gesellschaftlichen Gefahren, die mit einer
bedingungslosen Alimentierung verbunden sind und auf die ich bereits
mehrfach hingewiesen habe, z.B. Neid auf die Empfänger, der sicher
nichts Gutes bewirkt - wie man an der früheren Situation von
Sozialhilfeempfängern und deren Diskriminierung sehen kann; beim ALG 2
sieht es ähnlich aus: siehe F. Münteferings Ausspruch: "Wer nicht
arbeitet, sol auch nicht essen" oder die jüngsten Vorschläge des so
genannten Sachverständigenrates zur Kürzung der Bezüge der ALG 2
Empfänger um 30 Prozent.<br /> Die Empfänger der Almosen werden zum
Spielball und Sündenbock parteipolitischer - bzw. machtpolitischer
Interessen werden.<br /> <br /> 4. Die bedingungslose Alimentierung von
Millionen Menschen wird diese  - wie im Mittelalter - zu Bettlern an den
Küchentüren der Reichen machen und ihnen - den Almosenempfängern -  den
gleichen sozialen Status wie den Bettlern gewähren.<br /> <br /> 5.
Trotz des Grundeinkommens werden die Menschen nichts oder nur sehr wenig
zu tun haben; ihre sozialen Kontakte werden sich nach Null entwickeln;
sie werden sozial isoliert sein und zudem ausgegrenzt aus der
erwerbstätigen Bevölkerung - mit allen bedauerlichen Folgen.<br /> <br
/> 6. Dass es eine der schlimmsten und schwersten Strafen in der
Geschichte der Gattung Mensch war und ist, aus dem Leben der
Gemeinschaft ausgeschlossen zu sein, wird auch ignoriert. Dieser
Ausschluss aus dem Leben der Gesellschaft aber wird die Folge des
bedingungslosen Grundeinkommens ohne Mitarbeit sein.<br /> <br />
Vielleicht wollen Sie ja alle eine Klassengesellschaft, die sich in
Arbeitsplatzbesitzer und Erwerbslose gliedert? Dann sollten Sie das auch
sagen.<br /> Vielleicht wollen Sie ja den Ausschluss von Millionen
Menschen aus der Gesellschaft, wie es das deutsche Bildungssystem
bereits erfolgreich praktiziert?  Dann sollten Sie das auch sagen.<br />
 <br /> 7. Die Arbeitsteilung, die in dieser Gesellschaft die Grundlage
vieler  Produktionsvorgänge  und aller  Lebensverhältnisse ist, wird
hier ad absurdum geführt.  Niemand hier in Deutschland lebt
ausschlöießlich von  den Produkten seiner eigenen Arbeit; sondern alle
sind auf die Arbeitergebnisse anderer Menschen, die man nicht einmal
kennt, angewiesen.  Die Lebensmittel und andere Güter wachsen nicht in
Supermarktregalen. Aber auch diesen Tatbestand ignorieren Sie. <br />
<br /> Wenn die SprecherInnen des Netzwerkes Grundeinkommen alle sich
partout hier als Gutmenschen ohne Blick für die Widerwärtigkeiten und
Gefahren menschlichen Tuns hinstellen wollen., bitte sehr. <br /> Aber
sage niemand, ich hätte nicht davor gewarnt. <br /> <br /> Ich bin auch
für ein Grundeinkommen ohne Bedürftigkeitsprüfung. Aber dies alleine -
eben eine Almosenzahlung an die Menschen - wird die Probleme von uns
selbst, die unserer Mitmenschen und die dieser Gesellschaft nicht
lösen.<br />      <br /> Was machen Sie z.B. mit den Leuten, die auf
Grund ihrer Arbeitsbelastung im Job langsam aber sicher ausbrennen?
Sollen die weiter machen wie bisher oder soll man ihnen nicht lieber
eine Pause zur Erholung gönnen?<br /> Werden diese Leute dann aber ihre
Kredite weiter zahlen können, wenn sie eine Jobpause machen und nur vom
Grundeinkommen leben wollen? Wie wollen Sie den Familien mit Kindern
helfen? <br /> Wie den alleinerziehenden Müttern und Vätern, die ihren
begabten Kindern ein ordentliche Ausbildung ermöglichen wollen?<br />
<br /> Und eine vorläufig letzte Frage:<br /> Wie wollen Sie  den
Respekt vor allen Menschen gewährleisten, wenn Sie sie zu
Almosenempfängern degradieren? <br /> <br /> MfG Klaus Jäger<br />
cluster1.eu<br /> <br /> -----Original Message-----<br /> > Date:
Tue, 12 Sep 2006 23:34:55 +0200<br /> > Subject:
[Debatte-Grundeinkommen] Erklärung des SprecherInnenkreises<br /> >
From: rblaschke@aol.com<br /> > To:
Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<br /> <br /> </font>
<div style="float: left;"><font size="2" style="font-family:
arial,helvetica,sans-serif;">> </font></div> <blockquote><font
size="2" style="font-family: arial,helvetica,sans-serif;"> </font>
<div><font size="2" style="font-family: arial,helvetica,sans-serif;">
Angehängt zur Information eine Erklärung des SprecherInnenkreises<br />
Mit freundlichen Grüßen<br /> Ronald Blaschke <br /> </font></div>
</blockquote> </div> <!-- end of
AOLMsgPart_1_df80efde-967d-4e3e-a990-f035085c6190 -->
</blockquote></font>