<font style="font-family: arial,helvetica,sans-serif;" size="2">Lieber
Herr Ditlhey,<br /><br />erlauben Sie, dass ich zuerst zu dem unten
genannten, bis jetzt nicht widerlegten Satz vom Wert schreibe:<br />ich
zitiere hier:<br />
> "Menschliche Arbeit schafft keine (volkswirtschaftlichen)
Werte. Erst<br />
> das fertige, verkaufte und bezahlte Produkt (das auch immateriell
sein<br />
> kann), schafft den Wert. Und zwar unabhängig von seiner<br />
> Herstellungsart, Mensch oder Maschine"<br /><br />Dieser Satz 
bedeutet, dass nichts einen Wert hat, das nicht verkauft wurde. Pardon,
aber das ist unsinnig.<br />Dann hätte das Leben von Anbeginn keinen
Wert gehabt, da es , das Leben sich ja nicht an sich selbst verkauft
haben kann, als es begann. <br />Deshalb ist dieser oben zitierte Satz
Nonsens. Ich will die 1000 Euro haben.<br /><br />Stimmt hier jemand zu?
<br /><br />"Wert" bedeutet für mich: alles, was unser
Verhältnis zum Sein stärkt und befestigt. Nicht allein
volkswirtschaftliche Finanzwerte.  <br /><br />-<br />Ihr Einsatz für
ein BGE ehrt Sie; wir sind uns einig, dass es kommen soll.<br
/>Allerdings halte ich den Anspruch, den Sie formulieren, nämlich 
weltweite Realisierung<br />für ein wenig zu hoch. Wenn es uns gelingt,
in Deutschland ein bGE zu realisieren, dann wird das Ausstrahlung haben
auf andere Nationen, - sicher. Aber hier für den "Rest" der
Welt ein  BGE zu  berechnen - das werden andere Menschen an anderen
Orten sicher auch können - die haben dann auch ihre lokalen, nationalen
Unterschiede im Blick.<br /><br />Ist es nicht auch feudalistisch, was
Sie mit diesem Anspruch beabsichtigen? Von Deutschland aus die Probleme
der Weltbevölkerung zu regeln? <br />-<br />Ich will keinen
Nebenkriegsschauplatz eröffnen mit der Frage nach dem deutschen Pass.
Wird aber nicht ein bGE - also bedingungslose Auszahlung an jedermann -
nicht recht attraktiv für Menschen aller Herren Länder sein? Ist Europa
nicht bereits jetzt  zum Hoffnungsträger für viele verzweifelte Menschen
aus Afrika, Asien  geworden, die jetzt ihr Leben riskieren, nur um hier
hin zu kommen?  Doch, das ist es, wie wir jeden Tag aus den Nachrichten
erfahren.  <br />-<br />Ich kann aus Zeitmangel leider heute nicht
ausführlich auf Ihre Einlassungen eingehen; aber ich möchte auf ein
Steuerkonzept eines Nationalökonomen aufmerksam machen, das auch ein
Grundeinkommen vorsieht; allerdings erst mal nur in Deutschland. UND: im
Zusammenhang mit anderen steuerrechtlichen Modifikationen, die u. a. den
Kommunen und Städten mehr Geld in die Hand geben als jetzt und so den
Handlungsspielraum für diese erhöhen. <br /><br />Gleichzeitig ist eine
Demokratisierung des Wahlrechtes erforderlich, um überhaupt FRIEDLICH
und demokratisch eine GANZHEITLICHE Steueränderung im Sinne der
Menschen  UND NICHT anonymer Volkswirtschaften, Unternehmen, Firmen oder
Parteien  herbei zu führen.<br /><br />Sie finden die beiden
GANZHEITLICHEN Konzepte, die im Grunde eines sind, weil sie wesentlich
zusammen gehören auf meinen webseiten: <br /><br />www.cluster1.eu<br
/><br />dort direkt auf der Startseite.<br /><br />Sie sehen, wir müssen
an mehreren "Fronten" kämpfen.   Aber das tun die andren auch.
Mit bedeutend mehr Mitteln. Meine muss ich mir jetzt wieder erarbeiten.
Und in meiner Funktion als Künstler - denn auch das Denken ist eine
Kunst - ist meine Arbeit nach dem von Ihnen zitierten Satz wertlos, 
weil niemand sie gekauft hat. Tja. Warum beteilige ich mich eigentlich
noch an dieser Debatte? Diese FRage werde ich selber beantworten, aber
sie drängt sich auf.<br /><br />MfG, Klaus Jäger<br /><br />
-----Original Message-----<br />
> Date: Sun, 03 Sep 2006 15:40:21 +0200<br />
> Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Erwiderung auf Thesen F.<br
/>
> Hoffmanns; Anregung an Volkswirte und Sozialwi<br />
> From: Matthias Dilthey <info@psgd.info><br />
> To: debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<br />
<br />
> Lieber Herr Jäger, liebe Liste,<br />
> <br />
> man möge mir gestatten, direkt in die Mail hinein zu antworten.<br
/>
> <br />
> Am Sonntag, 3. September 2006 11:51 schrieb Klaus Jaeger:<br />
> > Lieber Herr Dilthey, liebe Listenmitglieder!<br />
> > <br />
> > Zu der unten zitierten e-mail von Herrn Dilthey möchte ich
folgendes<br />
> > sagen: <br />
> > ich will ein BGE nicht mit fixen Zahlen festlegen. Die
zahlenmäßige<br />
> > Höhe eines BGE in einer Währungseinheit ist mir hier auch
nicht die<br />
> > richtige Herangehensweise zur Lösung des Problems. Für mich
stellen<br />
> > sich Fragen wie: welchen "Bedarf " soll ein BGE
 decken können?  Wie<br />
> > soll man das definieren und vor allem: wer definiert in
wessen<br />
> > Interesse den Bedarf?<br />
> > <br />
> <br />
> Diese Herangehensweise betrachte ich als feudalistisch. Der<br />
> "Feudalherr" bestimmt, was das (niedere) Volk zu brauchen
hat.<br />
> <br />
> Der Denkansatz der PsgD ist ein anderer: was hat unsere
Gemeinschaft /<br />
> Gesellschaft erwirtschaftet und was davon können wir sinnvoll
wie<br />
> umverteilen?<br />
> <br />
> <br />
> <br />
> <br />
> > Sie schreiben: "auf Dauer kann eine Volkswirtschaft nur
das<br />
> > verteilen, was auch erwirtschaftet wurde." Nun, erstens:
die<br />
> > Volkswirtschaft als solche ist keine Person, die etwas
umverteilt.<br />
> > Das machen Menschen.<br />
> > <br />
> <br />
> "Kann" war passiv gemeint. Man "kann" z.B.
erschossen werden.<br />
> Aber wenn Sie darauf bestehen, formuliere ich um: Auf Dauer können
die<br />
> Menschen in einem Staat nur das umverteilen, was
volkswirtschaftlich<br />
> erwirtschaftet wurde.<br />
> <br />
> <br />
> <br />
> <br />
> > Sollten die<br />
> > Menschen nicht so wirtschaften, dass für alle wenigstens
ein<br />
> > menschenwürdiges Leben möglich ist?<br />
> <br />
> Das ist weniger weine Frage des Wirtschaftens, eher eine Frage
der<br />
> Politik.<br />
> Aber auch die Politik KANN nachhaltig nur ein menschenwürdiges
Leben<br />
> ermöglichen, wenn die dazu volkswirtschaftliche Leistung für ein<br
/>
> menschenwürdiges Leben aller entsprechend hoch ist.<br />
> <br />
> <br />
> <br />
> > Und da sind wir dann wieder beim Bedarf, den das BGE decken
soll, <br />
> > denn was heißt menschenwürdig? Deshalb habe ich die Erklärung
der<br />
> > Menschenrechte als Bezugsgröße, bzw. als "Rahmen"
für das, was den<br />
> > zu deckenden Bedarf  ausmacht,  eingeführt.<br />
> > <br />
> <br />
> In soweit herrscht wieder Einigkeit unter der Einschränkung, daß<br
/>
> dieser "zu deckende Bedarf" volkswirtschaftlich
erwirtschaftet wurde,<br />
> also durch Wirtschaftsleistung gedeckt ist.<br />
> Das mag uns für Deutschland als gesichert erscheinen. Aber, wir<br
/>
> brauchen Europa nicht verlassen, in einem Land wie z.B. Albanien
sind<br />
> diese Standards (wahrscheinlich)  auf Grund fehlender<br />
> Wirtschaftsleistung nicht zu halten.<br />
> <br />
> <br />
> Der PsgD geht es darum, ein nachhaltiges BGE-System zu entwickeln,
das<br />
> weltweit übernommen werden kann.<br />
> Hintergrund dieser Überlegung ist, daß sich alle einzelnen<br />
> Volkswirtschaften im Rahmen einer Weltwirtschaft bewegen müssen.
Das<br />
> ist der Tribut, der an die Globalisierung zu zollen ist. Ob uns
das<br />
> gefällt oder nicht!<br />
> <br />
> <br />
> > <br />
> > Sie schreiben weiter:<br />
> > > Was spricht dagegen, das BGE dynamisch am
durchschnittlichen<br />
> > > Pro-Kopf-Einkommen festzumachen?<br />
> > <br />
> > Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht, da mir die Formulierung
ungenau<br />
> > ist - denn was heißt dynamisch?<br />
> > <br />
> <br />
> Dynamisch heißt "als Funktion von"<br />
> <br />
> <br />
> > Und wessen Pro-Kopf-Einkommen? Oder meinten Sie<br />
> > mit Ihrer Einlassung, die Bezieher des BGE sollen es in
gleicher<br />
> > Höhe wie das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen erhalten?<br
/>
> > Berechenn Sie das nach der Formel: Bruttosozialprodukt geteilt
durch<br />
> > Einwohner?<br />
> > <br />
> <br />
> Dieser Begriff ist doch recht eindeutig definiert:<br />
> http://de.wikipedia.org/wiki/Pro-Kopf-Einkommen<br />
> <br />
> <br />
> > Mit deutschem Pass oder ohne?<br />
> <br />
> Was soll jetzt dieser "Nebenkriegsschauplatz"?<br />
> <br />
> <br />
> <br />
> > Sie sprechen auch von der "Leistungsfähigkeit der
Wirtschaft", der<br />
> > sich das BGE anpassen würde. Handelt es sich nicht eher  um
die<br />
> > Leistungsfähigkeit von Menschen, die wirtschaften? <br />
> > <br />
> <br />
> "Menschliche Arbeit schafft keine (volkswirtschaftlichen)
Werte. Erst<br />
> das fertige, verkaufte und bezahlte Produkt (das auch immateriell
sein<br />
> kann), schafft den Wert. Und zwar unabhängig von seiner<br />
> Herstellungsart, Mensch oder Maschine"<br />
> <br />
> Wer diesen Satz widerlegt, kann sich 1.000,-- Euro Preisgeld von
uns<br />
> abholen.<br />
> Diesen Preis haben wir schon seit über drei Jahren ausgelobt,
braucht<br />
> wirklich keiner 1.000,-- Euro?<br />
> <br />
> <br />
> <br />
> <br />
> > Die "deutsche Wirtschaft" ist eine der
leistungsfähigsten der Welt,<br />
> > bzw,.<br />
> > sind dies die in ihr arbeitenden Menschen.  Die BRD ist  -
darauf<br />
> > möchte ich hinweisen - Exportweltmeister, also extrem<br />
> > leistungsfähig. In diesem Zusammenhang stellt sich doch auch
die<br />
> > Frage der Verteilungsgerechtigkeit.<br />
> > <br />
> <br />
> Die Frage der Verteilungsgerechtigkeit läßt sich doch am Besten
über<br />
> das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen festmachen, aber doch
nicht<br />
> über einen Warenkorb, eingekauft bei Lidl, EDEKA oder KDW. Ja wo<br
/>
> möchten Sie nun diesen Warenkorb einkaufen, eventuell auch bei<br
/>
> Feinkost Käfer, München? <br />
> <br />
> <br />
> > <br />
> > Ich halte dafür, dass Problem BGE aus allen möglichen
Perspektiven<br />
> > zu betrachten. Wenn ein BGE eingeführt würde - bedingungslos
oder<br />
> > nicht - und sich ansonsten nichts am Steuersystem (und auch
nicht am<br />
> > gesellschaftlichen Klima) ändert, dann wird das BGE auch
keine<br />
> > soziale Sicherheit bringen können für die Menschen, die aus
der<br />
> > Arbeitswelt ausgeschlossen werden durch Kündigung oder<br />
> > Nichtausbildung.<br />
> > <br />
> <br />
> Da sind wir uns wieder einig. Aber erklären Sie das mal z.B. der<br
/>
> Linkspartei.PDS; dann wäre schon viel gewonnen!<br />
> <br />
> <br />
> > Wenn also die Gesellschaft die<br />
> > erfolgreichen Unternehmen aus ihrer sozialen Verantwortung
weiterhin<br />
> > entläßt, wird auch ein BGE nichts ändern. Dann kann man die<br
/>
> > Berechnungsgrößen so manipulieren, dass zwar ein BGE
bedingungslos<br />
> > gezahlt wird,  die Menschen aber dennoch  in sozialer
Isolation und<br />
> > Deprivation  gehalten werden. Allerdings haben die
"Zahler" dann ein<br />
> > "gutes Gewissen".<br />
> > Es ist ja auch nicht so, dass grundsätzlich nur Unternehmer<br
/>
> > Arbeitsplätze schaffen , sondern die  Notwendigkeit zur
Linderung<br />
> > von Hunger , Durst, Krankheit usw. schafft Arbeit.<br />
> > <br />
> Und deshalb gibt es die "Partei sozial gerechter
Demokratie" -PsgD-,<br />
> denn wir haben genau das getan:<br />
> <br />
> > Dies bitte ich zu bedenken.<br />
> > <br />
> > Mit freundlichem Gruß !<br />
> > <br />
> > Klaus Jäger<br />
> <br />
> Mit freundlichen Grüßen<br />
> <br />
> Matthias Dilthey<br />
> > <br />
> > <br />
> > <br />
> > <br />
> > <br />
> > <br />
> > <br />
> > <br />
> > <br />
> > -----Original Message-----<br />
> > <br />
> > > Date: Wed, 30 Aug 2006 14:21:04 +0200<br />
> > > Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Erwiderung auf
Thesen F.<br />
> > > Hoffmanns; Anregung an Volkswirte und
Sozialwissenschaftler From:<br />
> > > Matthias Dilthey <info@psgd.info><br />
> > > To: "Klaus Jaeger"
<jaeger.moers@t-online.de><br />
> > > <br />
> > > Lieber Herr Hoffmann und Herr Jäger, hallo Liste,<br />
> > > <br />
> > > <br />
> > > ein BGE an fixen Zahlen festzumachen erachte ich als<br
/>
> > > volkswirtschaftlich nicht tragbar.<br />
> > > <br />
> > > Auf Dauer kann eine Volkswirtschaft nur das umverteilen,
was auch<br />
> > > erwirtschaftet wurde; alles Andere führt in´s Abseits.<br
/>
> > > <br />
> > > <br />
> > > Was spricht dagegen, das BGE dynamisch am
durchschnittlichen<br />
> > > Pro-Kopf-Einkommen festzumachen?<br />
> > > Diese Lösung bietet den Vorteil, daß das BGE sich
automatisch an<br />
> > > die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft anpasst, einen
automatischen<br />
> > > Inflationsausgleich bietet und eventuelle negative<br />
> > > BGE-Auswirkungen (Faulheit - Hängematte) mit einer
BGE-Absenkung<br />
> > > kompensiert.<br />
> > > <br />
> > > <br />
> > > Matthias Dilthey<br />
> > > 30.09.06 ist Grundeinkommenstag!<br />
> > > http://www.grundeinkommenstag.org<br />
> > > <br />
> > > Am Mittwoch, 30. August 2006 13:08 schrieb Klaus
Jaeger:<br />
> > > <br />
> > > > Lieber Florian Hoffmann,<br />
> > > > zu 1.<br />
> > > > die Gleichsetzung eines privaten Haushaltes mit
einem<br />
> > > > Staatshaushalt ist unzulässig. Eine Volkswirtschaft
, und das<br />
> > > > ist ja ein Staatshaushalt , ist kein privater
Haushalt, der<br />
> > > > einen Startermin hat und ein Ende (mit dem
Tode).Auch<br />
> > > > Unternehmenshaushalte können deshalb nicht mit
einer<br />
> > > > Volkswirtschaft glöeich gesetzt werden. Eine
Vokswirtschaft hat<br />
> > > > kein Ende und auch keinen Anfang; es gab sie schon
bevor die<br />
> > > > Bundesrepublik Deutschland entstand; die Völker
wirtschaften<br />
> > > > bereits seit undenklichen Zeiten.<br />
> > > > <br />
> > > > Sie argumentieren:<br />
> > > > "Ist es nicht vielmehr so, dass ich erst Geld
einnehme und dann<br />
> > > > anfange zu rechnen, was ich mir davon leisten
kann?" Der Staat<br />
> > > > als Volkswirt hat jedoch immer schon Einnahmen,
bevor ein<br />
> > > > Privathaushalt oder ein Unternehmen Einnnahmen hat.
Dies<br />
> > > > verdeutlicht den Unterschied von Privathaushalt
 und<br />
> > > > Volkswirtschaft. Auch hat ein Staat Aufgaben, die
ein<br />
> > > > Privathaushalt nicht hat, - gar nicht haben kann;
eine<br />
> > > > Aufzählung erspare ich uns jetzt.<br />
> > > > <br />
> > > > zu 2. Die Berechnung der Höhe des Bedarfs in Währung
ist -<br />
> > > > zugegeben - schwierig. Aber das geschieht ja
bereits; das ALG 2,<br />
> > > > die Sozialhilfe usw. sind der Höhe nach berechnet
worden,<br />
> > > > staatliche Institutionen berechneten den Bedarf /
die Kosten zur<br />
> > > > Lebenshaltung von Singles, Familien, Rentnern, usw.
 - auch wenn<br />
> > > > man diese Berechnungen kritisieren mag. (Was ich
tue, denn sie<br />
> > > > gehen von viel zu niedrigem Bedarf aus.)<br />
> > > > <br />
> > > > Vielleicht gibt es ja hier in der Debatte einen oder
mehrere<br />
> > > > Volkswirtschaftler, die bereit wären, den Versuch zu
wagen, den<br />
> > > > BGE-Einkommensbedarf,  ermittelt aus
prognostizierten Kosten für<br />
> > > > die Realisierung der Menschenrechte, unter Mitarbeit
von<br />
> > > > Sozialwissenschaftler  zu errechnen? Klar, es müssen
die Kosten<br />
> > > > in dem jeweiligen Land zur Anrechnung kommen, da
wird es<br />
> > > > international sicher Unterschiede geben, aber wir
könnten ja in<br />
> > > > Deutschland mal damit anfangen. Könnten wir nicht
ein Team<br />
> > > > bilden, das sich dieser Aufgabe annimmt? Als
Arbeitsgrundlage<br />
> > > > schlage ich hierfür den Text der Allg. Erklärung
der<br />
> > > > Menschenrechte von 1948 vor.<br />
> > > > Den kann man auf den Seiten von amnesty
international, wikipedia<br />
> > > > o.<br />
> > > > a.<br />
> > > > lesen.<br />
> > > > <br />
> > > > Ich stimme zu: Steuereinnahmen sollten zu einer
Finanzierung des<br />
> > > > BGE herangezogen werden. Es handelt sich hier um
eine Pflicht<br />
> > > > des Staates zum Schutz seiner Bevölkerung vor
Auflösung der<br />
> > > > sozialen Ordnung.<br />
> > > > <br />
> > > > Einer wissenschaftlichen, unabhängigen Begleitung
bei Einführung<br />
> > > > des BGE stimme ich ebenfalls zu.<br />
> > > > <br />
> > > > Zur Frage der Klugheit aus Erfahrung: die Erfahrung
des Krieges<br />
> > > > hat bis heute noch die wenigsten Regierungen davon
abgehalten,<br />
> > > > wieder Krieg zu führen. Die Niederlage in Vietnam
hindert die<br />
> > > > USA nicht, es im Irak und anderswo wieder zu
versuchen mit der<br />
> > > > Weltherrschaft.   <br />
> > > > Die Erfahrung zeigt auch, dass das Argument, es
müsse den<br />
> > > > Unternehmen gut gehen, damit es den Menschen gut
gehe, nicht<br />
> > > > stimmt.<br />
> > > > Seit 30 Jahren wird diese Litanei herunter gebetet,
ja,<br />
> > > > beschworen.<br />
> > > > Und Regierungen handelten danach. Das  Ergebnis?
Steigende<br />
> > > > Massenarbeitslosigkeit mit verheerenden sozialen
Folgen, die die<br />
> > > > Einführung eines BGE unausweichlich machen.<br />
> > > > Richtig ist: Wenn es den Menschen gut geht, geht es
auch den<br />
> > > > Unternehmen gut. Denn was sind sie anderes als
abstrakte,<br />
> > > > juristische Gebilde?<br />
> > > > Mit einem freundlichen Tschüss! Klaus Jäger<br />
> > > >  <br />
> > > > <br />
> > > >  <br />
> > > > <br />
> > > > -----Original Message-----<br />
> > > > <br />
> > > > <br />
> > > > > Date: Wed, 30 Aug 2006 10:37:40 +0200<br />
> > > > > Subject: AW: Zehn Thesen / Erwiderung zu
Beitrag Klaus Jäger<br />
> > > > > From: "Florian Hoffmann"
<florian.hoffmann@intereasy.de> To:<br />
> > > > >
<debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de><br />
> > > > > <br />
> > > > <br />
> > > > Lieber Klaus Jäger,<br />
> > > > das mit der Variabilität hast Du falsch verstanden.
Das BGE<br />
> > > > würde in dem Maße variabel, wie die Steuereinnahmen
des Staates<br />
> > > > schwanken, also im Prinzip immer nach oben, aber
manchmal auch<br />
> > > > gebremst oder mal 1 % minus.<br />
> > > > Damit wären schon alle Extreme erfaßt. Die von Dir
geforderte<br />
> > > > Planungsicherheit wäre also gegeben. Was Deiner
Forderung nach<br />
> > > > Orientierung der BGE-Höhe am Finanzbedarf angeht,
muß ich Dir<br />
> > > > leider widersprechen. Das ist ja die Diskussion, die
die ganze<br />
> > > > Zeit schon geführt wird und die zu keinem Ende
führen kann. Dazu<br />
> > > > zwei Argumente: 1. Jedermann hat einen Haushalt, d.
h. einen<br />
> > > > Finanzhaushalt und muß Einnahmen mit Ausgaben zur
Deckung<br />
> > > > bringen.<br />
> > > > Ganz vielen Leuten gelingt das ganz gut. Manchen
weniger gut.<br />
> > > > Meine Bedüfnisse sind auch immer 120 % von meinem
Einkommen, d.<br />
> > > > h.<br />
> > > > jeder muß sich nach seiner Decke strecken.
Haushalten ist<br />
> > > > jedermanns Sache und Bestandteil einer
Marktwirtschaft. Die in<br />
> > > > den<br />
> > > > Finanzhaushalten der Bürger (und des Staates für
den<br />
> > > > Staatshaushalt) geforderte Intelligenz ist eine
maßgebliche<br />
> > > > Ursache für die Effizienz der Marktwirtschaft; es
ist die<br />
> > > > Intelligenz des Verbrauchers. 160 Millionen Augen
sehen mehr!<br />
> > > > Welchen Finanzbedarf willst Du bei dieser Vielfalt
zugrunde<br />
> > > > legen? Ist es nicht vielmehr so, dass ich erst Geld
einnehme und<br />
> > > > dann anfange zu rechnen, was ich mir davon leisten
kann? 2.<br />
> > > > Welchen Haushalt willst Du als Haushalt für die
Menschenrechte<br />
> > > > zugrunde legen? Den in Berlin oder den im Thüringer
Wald, den in<br />
> > > > Moskau oder den in Sibirien, den in Afghanistan oder
den in<br />
> > > > Dubai, den des 4-Kinder-Haushalts, oder den
Single-Haushalt,<br />
> > > > ..... Ich meine, das Scheitern der Beantwortung
dieser Fragen<br />
> > > > ist unausweichlich.<br />
> > > > Finanzbedarfsrechnungen für andere gehen nicht. Man
kann nur den<br />
> > > > eigenen Haushalt berechnen. Und das fordert schon
Intelligenz<br />
> > > > genug.<br />
> > > > Deshalb: Laß uns einen Anteil an den staatlichen
Steuereinnahmen<br />
> > > > nehmen und als BGE auschütten. Erst wenig, dann
sukzessive mehr<br />
> > > > - je nach politischer Verträglichkeit. Mit dem Geld
müssen wir<br />
> > > > dann eben zurecht kommen. Und: Es wird doch erst mal
gar nichts<br />
> > > > weggenommen, das BGE kommt doch oben drauf!!! Was
den sozialen<br />
> > > > Kontext angeht, so wäre ich für eine langesame
Einführung mit<br />
> > > > wissenschaftlicher Begleitung: d. h. feststellen,
wie die Leute<br />
> > > > reagieren und mit dieser Erkenntnis im politischen
Raum<br />
> > > > operieren. Ex ante bringt nicht viel. Wir Menschen
werden nur<br />
> > > > aus Erfahrung klug. Oder? Tschüss zurück!<br />
> > > > Florian Hoffmann<br />
> > > > -----Ursprüngliche Nachricht-----<br />
> > > > Von: Klaus Jaeger
[mailto:jaeger.moers@t-online.de]<br />
> > > > Gesendet: Dienstag, 29. August 2006 18:50<br />
> > > > An: Florian Hoffmann<br />
> > > > Cc: Debatte Grundeinkommen<br />
> > > > Betreff: Debatte-grundeinkommen / Zehn Thesen /
Vorschlag zur<br />
> > > > Höhe des BGE gemessen an den Menschenrechten<br />
> > > > <br />
> > > > Lieber Florian Hoffmann,<br />
> > > > <br />
> > > > es ist erfreulich, einen neuen Ansatz in der Debatte
zu finden.<br />
> > > > <br />
> > > > Sie schreiben unter Punkt 5:<br />
> > > > <br />
> > > > > 5. Eine Definition als Sozial-Dividende würde
deren Höhe<br />
> > > > > variabel werden lassen, und zwar nach der<br />
> > > > > gesamtwirtschaftlichen Leistung, bzw.<br />
> > > > > nach den Steuereinnahmen. Hohe Steuereinnahmen
führen zu einer<br />
> > > > > hohen Ausschüttung, bei sinkenden Einnahmen
gehen die<br />
> > > > > Ausschüttungen zurück.<br />
> > > > > <br />
> > > > <br />
> > > > Ich frage: wie sieht es denn dann mit der
Planungssicherheit der<br />
> > > > Empfänger des BGE aus? Wenn die Höhe des Einkommens
variabel ist<br />
> > > > - und auch abhängig von Faktoren, auf die Individuen
oder<br />
> > > > Familien keinen Einfluß haben - dann haben die
Empfänger<br />
> > > > gegebenenfalls - in einem "worst case"
Szenario - NULL Einkommen<br />
> > > > als BGE. Wie können sie, die Empfänger, dann
Planungen<br />
> > > > hinsichtlich ihrer Lebensführung vornehmen? Zumal
nicht wenige<br />
> > > > erwerbslos sein werden.<br />
> > > > <br />
> > > > Ich schlage vor, die HÖHE des BGE an einem
Finanzbedarf<br />
> > > > auszurichten, der sich an der Realisierung aller
Menschenrechte,<br />
> > > > die für eine finanzielle Erfassung in Frage kommen,
zu<br />
> > > > orientieren.<br />
> > > > <br />
> > > > Das ist selbstverständlich eine ziemlich diffizile
Arbeit. Man<br />
> > > > muss sich nicht nur die Mietpreise, die Kosten für
Strom,<br />
> > > > Telefon, Müll und so weiter anschauen, sondern auch:
 was kosten<br />
> > > > Busfahrscheine? Vereinsmitgliedschaften,
Bibliotheksausweise,<br />
> > > > oder Fortbildungen?  usw.<br />
> > > > usf. Diese Liste ist sicher unvollständig.<br />
> > > > <br />
> > > > Ich bitte also um Beantwortung meiner Fragen und
ggf. eine<br />
> > > > Meinungsäußerung zu dem von mir vorgeschlagenen
Prozedere der<br />
> > > > Berechnung der erforderlichen Höhe des BGE.<br />
> > > > <br />
> > > > Mit einem freundlichen Tschüss! Klaus Jäger<br />
> > > > <br />
> > > > <br />
> > > > <br />
> > > > Ich möchte anregen, die Diskussion ganzheitlich zu
führen, also<br />
> > > > unter Berücksichtigung aller Aspekte sozialen
Lebens, die ein<br />
> > > > Grundeinkommen, - bedingungslos oder nicht -
 berührt:<br />
> > > > Finanzierung, Höhe, Verteilung, Bedingungen oder
nicht, usw.<br />
> > > > Die Frage des Grundeinkommens - aus philosophischer
und<br />
> > > > sozialwissenschaftlicher Sicht - berührt sowohl
individuelle<br />
> > > > Leben als auch das Leben der Gesellschaft als
ganzer. Deshalb<br />
> > > > ist es richtig, die Diskussion ganzheitlich zu
führen. Das<br />
> > > > bedeutet, das BGE nicht isoliert, als Spezialfall zu
behandeln,<br />
> > > > sondern das Problem der Teilhabemöglichkeiten am
Leben in der<br />
> > > > Gesellschaft im sozialen Kontext zu behandeln. Es
stellt sich<br />
> > > > doch bei der Frage der Finanzierbarkeit sofort die
(nicht gerade<br />
> > > > neue, aber trotzdem aktuelle) Frage nach der<br />
> > > > Verteilungsgerechtigkeit.<br />
> > > > <br />
> > > <br />
> > > _______________________________________________<br />
> > > Debatte-grundeinkommen Mailingliste<br />
> > > JPBerlin - Politischer Provider<br />
> > > Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<br />
> > >
http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen <br />
> <br />
</font>