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<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN class=953500907-30082006>Lieber
Klaus Jäger,</SPAN></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006></SPAN></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN class=953500907-30082006>das
mit der Variabilität hast Du falsch verstanden. Das BGE würde in dem Maße
variabel, wie die Steuereinnahmen des Staates schwanken, also im Prinzip immer
nach oben, aber manchmal auch gebremst oder mal 1 % minus. Damit wären schon
alle Extreme erfaßt. Die von Dir geforderte Planungsicherheit wäre also
gegeben.</SPAN></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006></SPAN></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN class=953500907-30082006>Was
Deiner Forderung nach Orientierung der BGE-Höhe am Finanzbedarf angeht, muß ich
Dir leider widersprechen. Das ist ja die Diskussion, die die ganze Zeit schon
geführt wird und die zu keinem Ende führen kann. Dazu zwei
Argumente:</SPAN></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006></SPAN></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN class=953500907-30082006>1.
Jedermann hat einen Haushalt, d. h. einen Finanzhaushalt und muß Einnahmen mit
Ausgaben zur Deckung bringen. Ganz vielen Leuten gelingt das ganz gut.
Manchen weniger gut. Meine Bedüfnisse sind auch immer 120 % von meinem
Einkommen, d. h. jeder muß sich nach seiner Decke strecken. Haushalten ist
jedermanns Sache und Bestandteil einer Marktwirtschaft. Die in den
Finanzhaushalten der Bürger (und des Staates für den Staatshaushalt) geforderte
Intelligenz ist eine maßgebliche Ursache für die Effizienz der Marktwirtschaft;
es ist die Intelligenz des Verbrauchers. 160 Millionen Augen sehen
mehr!</SPAN></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006></SPAN></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006>Welchen Finanzbedarf willst Du bei dieser Vielfalt
zugrunde legen? Ist es nicht vielmehr so, dass ich erst Geld einnehme und dann
anfange zu rechnen, was ich mir davon leisten kann? </SPAN></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006></SPAN></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN class=953500907-30082006>2.
Welchen Haushalt willst Du als Haushalt für die Menschenrechte zugrunde legen?
Den in Berlin oder den im Thüringer Wald, den in Moskau oder den in Sibirien,
den in Afghanistan oder den in Dubai, den des 4-Kinder-Haushalts, oder den
Single-Haushalt, ..... Ich meine, das Scheitern der Beantwortung
dieser Fragen ist unausweichlich. Finanzbedarfsrechnungen für andere gehen
nicht. Man kann nur den eigenen Haushalt berechnen. Und das fordert schon
Intelligenz genug. </SPAN></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006></SPAN></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006>Deshalb: Laß uns einen Anteil an den staatlichen
Steuereinnahmen nehmen und als BGE auschütten. Erst wenig, dann sukzessive mehr
- je nach politischer Verträglichkeit. Mit dem Geld müssen wir dann eben zurecht
kommen. </SPAN></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006></SPAN></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN class=953500907-30082006>Und:
Es wird doch erst mal gar nichts weggenommen, das BGE kommt doch oben
drauf!!!</SPAN></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006></SPAN></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN class=953500907-30082006>Was
den sozialen Kontext angeht, so wäre ich für eine langesame Einführung mit
wissenschaftlicher Begleitung: d. h. feststellen, wie die Leute reagieren und
mit dieser Erkenntnis im politischen Raum operieren. Ex ante bringt nicht
viel. Wir Menschen werden nur aus Erfahrung klug. Oder?</SPAN></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006></SPAN></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006>Tschüss zurück!</SPAN></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006>Florian Hoffmann</SPAN></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006></SPAN></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006></SPAN></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial color=#0000ff size=2><SPAN
class=953500907-30082006></SPAN></FONT> </DIV>
<BLOCKQUOTE dir=ltr
style="PADDING-LEFT: 5px; MARGIN-LEFT: 5px; BORDER-LEFT: #0000ff 2px solid; MARGIN-RIGHT: 0px">
<DIV class=OutlookMessageHeader dir=ltr align=left><FONT face=Tahoma
size=2>-----Ursprüngliche Nachricht-----<BR><B>Von:</B> Klaus Jaeger
[mailto:jaeger.moers@t-online.de]<BR><B>Gesendet:</B> Dienstag, 29. August
2006 18:50<BR><B>An:</B> Florian Hoffmann<BR><B>Cc:</B> Debatte
Grundeinkommen<BR><B>Betreff:</B> Debatte-grundeinkommen / Zehn Thesen /
Vorschlag zur Höhe des BGE gemessen an den
Menschenrechten<BR><BR></FONT></DIV><FONT
style="FONT-FAMILY: arial,helvetica,sans-serif">
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2>Lieber Florian Hoffm<SPAN
class=953500907-30082006>ann</SPAN>,</FONT></P><BR>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2>es ist erfreulich, einen neuen Ansatz in
der Debatte zu finden. </FONT></P><BR>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2>Sie schreiben unter Punkt 5:</FONT></P>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2>> 5. Eine Definition als
Sozial-Dividende würde deren Höhe variabel<BR>> werden lassen, und zwar
nach der gesamtwirtschaftlichen Leistung, bzw.<BR>> nach den
Steuereinnahmen. Hohe Steuereinnahmen führen zu einer hohen<BR>>
Ausschüttung, bei sinkenden Einnahmen gehen die Ausschüttungen
zurück.</FONT></P><BR>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2>Ich frage: wie sieht es denn dann mit der
Planungssicherheit der Empfänger des BGE aus? Wenn die Höhe des Einkommens
variabel ist - und auch abhängig von Faktoren, auf die Individuen oder
Familien keinen Einfluß haben - dann haben die Empfänger gegebenenfalls -
in einem "worst case" Szenario - NULL Einkommen als BGE.</FONT></P>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2>Wie können sie, die Empfänger, dann
Planungen hinsichtlich ihrer Lebensführung vornehmen? Zumal nicht wenige
erwerbslos sein werden.</FONT></P><BR>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2>Ich schlage vor, die HÖHE des BGE an
einem Finanzbedarf auszurichten, der sich an der Realisierung aller
Menschenrechte, die für eine finanzielle Erfassung in Frage kommen, zu
orientieren. </FONT></P><BR>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2>Das ist selbstverständlich eine ziemlich
diffizile Arbeit. Man muss sich nicht nur die Mietpreise, die Kosten für
Strom, Telefon, Müll und so weiter anschauen, sondern auch: was
kosten Busfahrscheine? Vereinsmitgliedschaften, Bibliotheksausweise, oder
Fortbildungen? usw. usf. Diese Liste ist sicher
unvollständig.</FONT></P><BR>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2>Ich bitte also um Beantwortung meiner
Fragen und ggf. eine Meinungsäußerung zu dem von mir vorgeschlagenen
Prozedere der Berechnung der erforderlichen Höhe des BGE. </FONT></P><BR>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2>Mit einem freundlichen Tschüss! Klaus
Jäger</FONT></P><BR>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2><FONT
color=#0000ff></FONT><BR></FONT> </P><BR>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2>Ich möchte anregen, die Diskussion
ganzheitlich zu führen, also unter Berücksichtigung aller Aspekte
sozialen Lebens, die ein Grundeinkommen, - bedingungslos oder nicht
- berührt:</FONT></P>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2>Finanzierung, Höhe, Verteilung,
Bedingungen oder nicht, usw.</FONT></P>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2>Die Frage des Grundeinkommens - aus
philosophischer und sozialwissenschaftlicher Sicht - berührt sowohl
individuelle Leben als auch das Leben der Gesellschaft als ganzer. Deshalb ist
es richtig, die Diskussion ganzheitlich zu führen.</FONT></P>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2>Das bedeutet, das BGE nicht isoliert,
als Spezialfall zu behandeln, sondern das Problem der
Teilhabemöglichkeiten am Leben in der Gesellschaft im sozialen Kontext zu
behandeln. Es stellt sich doch bei der Frage der Finanzierbarkeit sofort die
(nicht gerade neue, aber trotzdem aktuelle) Frage nach der
Verteilungsgerechtigkeit.</FONT></P>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2> </FONT></P>
<P style="MARGIN: 0px"><FONT size=2><FONT
color=#0000ff></FONT><BR></FONT> </P></BLOCKQUOTE></FONT></BODY></HTML>