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<DIV><FONT face=Arial size=2>Lieber Herr Jäger,</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>ich möchte mich in der BGE-Debatte nicht allein auf
die Menschenrechte versteifen. Sie sollten längst selbstverständlich sein und
doch muss immer wieder darüber gewacht werden. Warum? Darüber sollte man
nachdenken. In diesem Zusammenhang möchte ich das von den Menschen Erschaffene
gewürdigt sehen.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Nur noch 3 % der ehemalig notwendigen Arbeitskräfte
sind in der Landwirtschaft tätig. Ihnen ist es möglich, unseren Hunger zu
stillen und die Rohstoffe herzustellen, die wir für Bekleidung nötig haben. Sie
bemühen sich darüber hinau, unseren Hausbrand weiter zu sichern. Der Supermarkt
ist der verlängerte Arm des Landwirtes und die elektronischen
Verteilungsmöglichkeiten sind noch längst nicht ausgeschöpft. Auch unsere
weitergehenden Bedürfnisse werden von menschenersonnener Maschinen- und
Energiewirtschaft geleistet, dafür wurden viele neue Berufe kreiert. Trotzdem
sind viele daran beteiligte Menschen in ihrer Tätigkeit
unglücklich.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Das Handwerk, in seiner Hochblüte sehr vielfältig
und kreativ und nur mit der Zufriedenheit in der ausgeübten Tätigkeit zu
begründen, liegt darnieder. Ich besuche gerne Künstlermärkte und unterhalte mich
mit diesen hochkreativen Menschen. Für ihre Freiheit, tun zu dürfen, was ihnen
am Herzen liegt, leisten sie Verzicht, leben oft in Unsicherheit in ihrem Jetzt
und erst recht hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Zukunft. Aber gerade sie
gestalten die Welt aus über unsere Grundbedürfnisse hinaus, schaffen
einzigartige Kultur- und Gebrauchsgegenstände. Die Industrie hingegen, von mir
übrigens ob ihrer Verdienste hoch gewürdigt, hat genau in diesem Bereich
versagt. Sie erschafft Massenprodukte, gedacht für die Zyklen der Abfall- und
Recyclingindustrie. Sie wirkt somit dem Erhalt und der Neugestaltung von Kunst
und Kultur entgegen . Der Wert dieser ideellen (Industrie-)Produkte ist gleich
null. Ein eher fader Geschmack für die menschliche Zukunft, wenn nur noch rasch
zu vernichtende Produkte auf den Markt kämen (erinnert mich an die neuzeitlichen
Anonymengräber für Menschen, deren Angedenken ebenfalls rasch vernichtet wird).
</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Menschenwert und Produktwert gehören also
gleichermaßen zusammen. Käme jedoch alles zukünftig Geschaffene immer wieder auf
den Müll, verlören wir dabei auch unser Wissen. Auch unser neu geschaffener
Wissensverteiler www. brächte uns nicht mehr weiter.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Gerade das BGE könnte die Menschen neu beleben und
unsere Kultur in eine neue Hochblüte befördern, frei von der Sorge, sich um
Grundbedürfnisse kümmern zu müssen - erstmalig seit Menschengedenken frei von
dieser schweren Bürde nach eigenem Gusto kreativ sein dürfen! Diese Welt würde
sehr schön. Lassen Sie uns davon träumen, statt darüber zu trauern, dass wir
dabei unsere Selbstfürsorge verlieren werden. Jede heilende Medizin hat eben
auch Nebenwirkungen, dessen sind wir uns doch längst bewusst.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Mit freundlichen Grüßen</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Sigrid</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Nachtrag</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Um Leib und Leben bezüglich mangelnder
Fürsorge um Menschen mache ich mir im Gegenzug zur Selbstfürsorge übrigens
keinerlei Gedanken. Dem Menschen, als unreifes Wesen in die menschliche
Gemeinschaft hinein geboren, ist die Fürsorge durch das von
der Evolution hervorgebrachte Gedächtnis mitgegeben. Dieses
regelt vom Menschenbeginn an das soziale Miteinander. Ohne es hätte
unsere Spezies nicht bis heute überlebt. Lebensgefahr
droht hauptsächlich bei tragischen Naturereignissen oder durch von
Menschenhand geschaffenen Katastrophen, die
mit (Verteilungs)-Ungerechtigkeit einher gehen. Werden wir lernen, die
Verteilung (dazu rechne ich auch die Verteilung von Zeit: notwendige Arbeit zum
Erhalt des Wohlstands in Harmonie mit freier Arbeits-Zeit) gerecht zu
gestalten, haben wir zumindest einen Risikofaktor der
Lebensgefahr beseitigt, sind somit der von Menschen zu schaffenden
Menschen-Rechte einen großen Schritt näher gekommen. </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Das BGE ist ein bedeutender Mehr-Wert für
jeden Menschen. Wir haben diese Stufe des Daseins erklommen. Somit gehörte es
sich folglich definiert als Grundrecht, rechtlich abgesichert in Form
eines international anerkannten und garantierten Gutscheins, überreicht bei
der Geburt und gültig für die gesamte Dauer eines Lebens. Dieser Gutschein
könnte an jeder Stelle der Welt ausgestellt werden, wo immer ein Mensch geboren
wird und dieser Gutschein sollte auch an jeder Stelle der Welt Tag für Tag
einzulösen sein. Überschreitet der Mensch lokale Grenzen, würde sich
sein mit Geburt erworbenes und garantiertes Recht automatisch den
regionalen Besonderheitenheiten (Jeweiliger regionaler Wert des Gutscheins
könnte z. B. anhand des BIP eines Landes berechnet
werden) anpassen lassen. Hier nun wäre wieder die Industrie
gefordert. Ihre Aufgabe wäre es, die Infrastruktur bereit zu stellen,
damit überall fussläufig erreichbare Supermärkte die Grundbedüfnisse
abdecken. Ich denke, dass dies eine Infrastrukturaufgabe ist, die aufgrund
unserer hochstehenden Technik innerhalb weniger Jahrzehnte von der
Weltgemeinschaft geleistet werden könnte (als Beispiel dient der rasch
vollzogene Aufbau Ost, der aus der Kraft deutschen Vermögens entstanden
ist). Welch blühender Welthandel, welcher Kulturaustausch würden die Folge
sein, welche Wanderbewegungen von Menschen käme zustande. Zunächst würde
man gebären, wo es die begehrten Gutscheine gäbe (Entgegen der traurigen
Zeiterscheinung, als man nach Holland ging zur Abtreibung). Später würde man in
der Heimat kraftvoll die Supermärkte einfordern. </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV></BODY></HTML>