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<BODY bgColor=#ffffff>
<DIV><FONT face=Arial><STRONG>Verehrte 
Listen-TeilnehmerInnen!</STRONG></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face=Arial size=2></FONT></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" size=3>In einigen 
Beiträgen dieser Liste wurde in letzter Zeit hin und her argumentiert, wie hoch 
denn G. Werner sein Grundeinkommen selbst ansetzt, und in welcher Höhe und 
unter welchen Bedingungen es finanzierbar wäre. So schreibt Carl Jaegert am 
23.06: </FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face=Arial size=2></FONT></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" size=3><EM>"Und auch 
Götz Werner befürwortet ... ein Grundeinkommen... . Wie hoch in Zahlen und unter 
welchen steuerlichen Rahmenbedingungen dies sein muß, diese Frage steht doch 
heute gar nicht auf der Tagesordnung."<BR></EM><BR>Dem muß ich entgegenhalten: 
In vielen seiner Äußerungen  hat G. Werner ein existenzsicherndes 
Mindest-Grundeinkommen von 750 Euro monatlich genannt, das "bereits heute" 
finanzierbar wäre, und das später angehoben werden  könnte  bis auf 
1200 oder 1500 Euro. (Aus seinem Munde gehört,  klang dies für mich 
keineswegs wie eine bloße "Provokation"). Ebenso konkret  nennt Werner 
Rahmenbedingungen, unter denen er sein GE realisieren will: Alle heutigen 
Steuern sollen abgeschafft, der Mehrwertsteuersatz soll, bezogen auf die 
heutigen Preise, (schrittweise) auf 50 % angehoben werden! Und Werner legt 
fest, dass das GE "substitutiv" ausgezahlt werden solle. <BR><BR><STRONG>Die 
Finanzierungsfrage</STRONG></FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" 
size=3></FONT></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" size=3>Der 
entscheidende Punkt bezüglich dieser Vorgaben: Wenn man sorgfältig 
nachrechnet - ich habe dies auf der Basis der Finanz- und Sozialstatistiken 
des Jahres 2003 getan und dabei alle Einsparungen an öffentlichen (!) 
 Geldern berücksichtigt, die die Einführung eines GE mit sich bringt 
(nämlich 280 Milliarden Euro) - so erkennt man: <U>der Wernersche Vorschlag 
ist überhaupt nicht finanzierbar</U>. Egal, wie hoch sein GE ausfiele, würde 
es sehr große bis astronomische gesamtstaatliche Haushaltsdefizite zur 
Folge haben. </FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face=Arial size=2></FONT></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" size=3>Wie kann man 
diese Defizite verstehen? Die Haupt-Antwort auf diese Frage heißt: 
"substitutive Auszahlung" des GEs! Nach Werner ersetzt ("substituiert") das an 
jede BürgerInnen ausgezahlte GE (eventuell vorhandenen) Einkünfte bis zur Höhe 
des GEs. Die Folge:  Arbeitgeber (Staat und Wirtschaft) und 
Sozialbehörden ersparen sich  deshalb entprechende Gehalts-, Lohn, 
Sozialgelder- und Renten-Auszahlungen usw. (Siehe dazu den Anhang am Ende dieser 
Mail). </FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face=Arial size=2></FONT></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" size=3>Eine 
denkwürdige Konsequenz dieser von Werner geforderten Auszahlungsweise ist 
dies: Die Grundeinkommens-Auszahlungen aus der Staatskassa  vermehren 
</FONT></FONT><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" 
size=3>nicht vor allem dazu, das Geld in den Taschen BürgerInnen. 
Sondern diese <U>Gelder werden in gleichem oder sogar wesentlich höherem Maß 
dafür verwendet, der Wirtschaft - ja der Wirtschaft! - Gehalts- und 
Lohn-Auszahlungen in der Höhe von Hunderten von Milliarden Euro zu 
ersparen</U>!   Erstaunlich, aber wahr!  Bei einem monatlichen GE 
von 750 Euro gewinnt die Wirtschaft 256 Milliarden Euro. Dieser Betrag  
ist <U> über das 1,5-fache größer als die Summe, welche die 
BürgerInnen insgesamt durch die Auszahlung des GEs dazugewinnen (s.u. 
Anhang)!</U>  </FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" 
size=3></FONT></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" 
size=3>Diese Subventionierung der Wirtschaft ist also von einer 
Größenordnung, die es in  unserer Republik noch nie gegeben hat. Das sind 
Fakten,  die in dieser quantitativen Ausprägung  leider nur den 
allerwenigsten FreundInnen des Wernerschen GEs überhaupt bewußt 
sind!  Ob sie Werner selbst bewußt sind? Jedenfalls hat er 
diese zwingenden und und für den steuerzahlenden Bürger durchaus relevanten 
Konsequenzen seiner Modellannahmen nie und nirgendwo offengelegt! (Warum wohl 
nicht?) </FONT></FONT><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" 
size=3>Ist es angesichts dieser Zahlenverhältnisse überhaupt angemessen, vom 
"Wernersches Grundeinkommen" zu sprechen? Wäre nicht "Wernersche 
Wirtschaftssubventionierung" der angemessenere Begriff?  
</FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face=Arial size=2></FONT></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" size=3>Werner hofft, 
daß die Wirtschaft diese Subventionen, die ihr bedingungslos (!) zugute 
kommen, über Preissenkungen an die Konsumenten von Gütern weitergeben 
würde. </FONT></FONT><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" 
size=3>Für die Finanzierungsproblematik des GEs ist dies allerdings 
unerheblich:  <U>Denn gänzlich unabhängig davon</U>, was die Wirtschaft mit 
den auf diese Weise gewonnenen Milliarden letztlich macht, <U>die 
dafür erforderlichen Auszahlungen aus der Staatskassa belasten das 
gesamtstaatliche Budget außerordentlich</U>  und erzeugen riesig große, 
untragbare Haushaltsdefizite. Jeder der einmal wirklich rechnet, kann dies 
sehen (s.u. Anhang)!</FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" size=3><FONT 
face=Arial size=2></FONT><FONT face=Arial size=2></FONT><FONT face=Arial 
size=2></FONT><BR>So betrachtet, ist die Realisierbarkeit des Wernerschen GE 
eben keineswegs nur eine "rechtliche Frage", wie Carl Jaegert kürzlich 
geschrieben hat, sondern es geht zunächst einmal darum, sich über die 
Konsequenzen der Wernerschen Modellannahmen klar zu werden, 
insbesondere auch über die Konsequenzen für die 
Finanzierungs-Problematik. Und diesbezüglich zeigt sich eben: Man kann nicht 
mehr Geld ausgeben, als man hat, wenn man nicht eine Reise nach 
Wolkenkukucksheim antreten will. Dies gilt auch für den Staatshaushalt. Und wenn 
der Staat so viel ausgeben soll, wie Werner dies vorsieht, dann müßte Werner 
auch klar zeigen, wo dieses Geld herkommen soll! Dies hat er aber eben solide 
bisher nie getan. Seine diesbezüglichen Äußerungen erweisen sich, wenn 
man sie präzise nachrechnet,  als extrem kurzschlüssig und undurchdacht. 
Dies wurde für mich durch zahllose kontroverse Diskussionen in Werners engerem 
Umfeld erhärtet. </FONT></FONT><FONT face=Arial size=2><FONT 
face="Times New Roman" size=3>Insofern ist das Wernersche Modell in meinen Augen 
- ein Luftschloß! Denn alle Wernerschen Verheissungen positiver 
gesellschaflicher Wirkungen seines GEs stehen oder fallen ja mit der Möglichkeit 
der Finanzierbarkeit des GEs.</FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" size=3>Deshalb zweifle 
ich  auch nicht daran: Grundeinkommens-Freunde, zu denen auch ich mich 
zähle, werden früher oder später nicht darum herum kommen, über 
realisierbare, über ehrlich durchgerechnete Modelle nachzudenken!<BR><BR>Mit 
freundlichen Grüßen!   Volker Brandl</FONT></FONT></DIV><FONT 
face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" size=3><FONT face=Arial 
size=2></FONT><FONT face=Arial size=2></FONT><FONT face=Arial size=2></FONT>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT><FONT face=Arial size=2></FONT><FONT 
face=Arial size=2></FONT><FONT face=Arial size=2></FONT><BR> </DIV>
<DIV><STRONG>Anhang: Die "substitutive Auszahlung" des GEs </STRONG></DIV>
<DIV><STRONG></STRONG> </DIV>
<DIV>Das GE an alle BürgerInnen "substitutiv auszuzahlen", wie Werner dies 
vorsieht, heißt: Jede BürgerIn enthält das volle GE; <U>es ersetzt 
allerdings bisherige Einkünfte oder Einkunftsteile.</U> Hinsichtlich der 
Erwerbstätigen in der Wirtschaft, die ein Erwerbs-Einkommen - <U>über</U> der 
Höhe des GE liegend - beziehen,  und das sind bei 750 Euro GE  die 
meisten, bedeutet dies: 750 Euro ihres (Netto-) Erwerbseinkommens 
werden </FONT></FONT><FONT face=Arial size=2><FONT 
face="Times New Roman"><FONT size=3>durch das GE ersetzt. <U>Diesen Teil des 
Einkommens</U> <U>braucht der Arbeitgeber nicht mehr zu 
bezahlen</U></FONT>,</FONT> </FONT><FONT face=Arial size=2><FONT 
face="Times New Roman" size=3>denn abhängige Erwerbstätige, die höhere Einkünfte 
haben als das GE, sollen ja nach Werner durch die Auszahlung des GEs nicht 
"reicher" werden. Die Wirtschaft als Arbeitgeber kann also, so Werner, 
 Gehalts- und Lohnauszahlungen in beträchtlichem Ausmaß einsparen, und zwar 
(netto) pro ArbeitnehmerIn in der Höhe des GEs. Belaufen sich Erwerbseinkünfte 
hingegen auf einen  geringeren Betrag als 750 Euro, so erspart sich 
die Wirtschaft nur diesen geringeren Betrag; die BürgerIn verfügt in diesem 
Fall über Gesamt-Einkünfte genau in der Höhe des GEs. </FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face=Arial size=2></FONT></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" size=3>Stellt 
man analoge Überlegungen <U>für alle 30 Millionen</U> abhängigen 
Erwerbstätigen in der Wirtschaft an, so kann man unter Zugrundelegung von 
Einkommensstatistiken leicht ausrechnen, welche (Netto-) Gehalts- und 
Lohnzahlungen die Wirtschaft durch GE-Auszahlungen insgesamt 
einspart. Rechnet man noch die GEs-Auszahlungen für die 4,2 Millionen 
Selbstständigen hinzu, so ergeben sich, wie gesagt, - bei 
einem GE von  750 Euro monatlich - <U>gigantische 256 Milliarden 
Euro an Wirtschaftssubvention</U>. Diese Summe  vergrößert sich bei 
einer Erhöhung auf ein GE von 1500 Euro auf sage und schreibe 419 
Milliarden Euro jährlich. Und das bei einem Gesamt-Staatsbudget von ca. 500 
Milliarden Euro! </FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face=Arial size=2></FONT></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" size=3>Entscheidend 
ist hier: Diese Ausgaben für das Wernersche GE müssen aus dem Staatshaushalt 
finanziert werden, sie reissen tiefe Löcher in die Staatskassa, 
sie  verursachen astronomisch hohe Haushaltsdefizite: So resultiert für ein 
GE von 750 Euro monatlich (berechnet für 70 Millionen BürgerInnen)  
summa summarum ein <U>jährliches Gesamt-Staatshaushalts-Defizit von 286 
Milliarden Euro</U>! (Im Jahr 2003 hatten wir ein Staats-Defizit von 65 
Milliarden und dies war schon viel zu hoch!)  Die Höhe dieses Defizits 
entspricht, wie man sieht, in etwa der Höhe der Wirtschaftssubvention. 
Womit die Eingangsthese bestätigt ist, dass das hier betrachtete 
Defizit entscheidend durch die substitutive (!) Auszahlung des GEs 
verursacht wird.</FONT></FONT> <FONT face=Arial size=2><FONT 
face="Times New Roman" size=3>Bei einem Hochgehen auf ein GE von monatlich 
1500 Euro erhöht sich das Defizit des 
Staatshaushaltes sogar auf 850 Milliarden Euro! Nichts 
könnte somit falscher sein als das Wernersche, auf sein eigenes Modell 
gemünzte  Wort , "dass alle zur Zahlung eines bedingungslosen 
Grundeinkommens erforderlichen Geldströme schon 
heute fließen".</FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" 
size=3></FONT></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face="Times New Roman" size=3>Diese Zahlen 
sprechen für sich!  Man fühlt sich wie auf einen anderen Stern versetzt! 
</FONT></FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV>Wenn Werner übrigens angesicht der Finanzierungsproblematik  manchmal 
vage andeutet, dass die hier erläuterten exorbitanten 
Haushalts-Defizite durch zukünftig zu erwartende Produktivitätsgewinne 
ausglichen werden könnten, so halte ich dies - in mehreren Hinsichten - für 
reines, unbegründetes Wunschdenken...  </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2><FONT face=Arial 
size=2></FONT></FONT> </DIV><FONT face=Arial size=2><FONT size=+0>
<DIV><FONT face="Times New Roman"><BR><BR><BR><BR><FONT 
size=3></FONT></FONT></DIV></FONT></FONT></BODY></HTML>