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<BODY bgColor=#ffffff>
<DIV><FONT face=Arial>Also ich (<A
href="mailto:K.Thier@gmx.com">K.Thier@gmx.com</A>) gehöre zum
antimarktwirtschaftlichen Teil dieser Liste und weise noch einmal auf meine
Vorstellung hin. Von Worten/Listen halte ich allerdings nicht viel, eher schon
von Taten.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial></FONT> </DIV>
<DIV>
<P class=MsoTitle style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"><STRONG><FONT size=5>Ein Weg zum
Sozialismus</FONT></STRONG></P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"> <?xml:namespace prefix = o
ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" /><o:p></o:p></P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt">Es gibt eine Alternative zum
Kapitalismus. Wenn wir uns darauf einigen können, dass eine sozialistische
Gesellschaft charakterisiert wird durch Demokratie, gutes Leben, individuelle
Freiheit und Solidarität mit allen, die auch nicht mehr wollen. Wenn es für uns
evident ist, dass ein Fortbestand des Kapitalismus eine Katastrophe für die
Menschheit bedeutet und dass seine Wurzeln zurückreichen bis zum Beginn des
Patriarchats, also zum Begriff des Eigentums (die Frau als Eigentum des Mannes),
aus dem sich notwendigerweise Tauschverhältnisse, Geld, Macht, Staat,
ökonomischer Wettbewerb, Wirtschaftswachstum, Kapitalismus, Faschismus
entwickelt haben.</P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"> <o:p></o:p></P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt">70 % des EU-Handels ist
EU-Binnenhandel. Wenn dieser gegen 100 % geht, sind wir von der Weltkonjunktur
nicht mehr abhängig und können ein eigenes Wirtschaftssystem schaffen, aufgebaut
auf Regionalisierung und Subsistenz. Es ist nicht mehr notwendig, einen Joghurt
vom Allgäu nach Norddeutschland zu transportieren und umgekehrt. Es ist nicht
mehr notwendig, mehr zu produzieren, als jedeR für ein gutes Leben braucht. Es
ist nicht mehr notwendig, Menschen zentral zu regieren; sie können ihr Leben
dezentral selbst in die Hand nehmen mittels Nachbarschaftsräten, Stadtteilräten,
Stadträten, Regionalräten, demokratisch von unten nach oben gewählt und
jederzeit abwählbar. Wie soll das in die Wege geleitet werden?</P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"> <o:p></o:p></P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt">Der Druck der deutschen
Bevölkerung auf<SPAN style="mso-spacerun: yes"> </SPAN>ihr bürgerliches
Parlament wird so stark, dass dieses nicht umhin kann, ein bedingungsloses
Grundeinkommen von 1500 € netto monatlich zu beschließen; ähnliches passiert in
anderen EU-Staaten. Jetzt geschieht für einen Ökonomen Unvorstellbares: Ein
Aufatmen geht durch das Land. Viele arbeiten „ehrenamtlich“. Wer auf Luxus nicht
verzichten kann und hochqualifiziert ist, kann sich zu seinem Grundeinkommen
noch etwas „hinzuverdienen“. Der Einwand von Ökonomen, mit einem bedingungslosen
Grundeinkommen von 1500 € netto monatlich sei das ganze deutsche
Bruttosozialprodukt aufgebraucht, das noch keiner erwirtschaftet habe, ist also
hinfällig. Eine neue Regierung wird Subsistenzwirtschaft fördern, also
Kooperativen, selbstverwaltete Produktionen, selbstverwaltete Wohnprojekte,
selbstverwaltete Schulen, selbstverwaltete Dienstleistungsprojekte, die sich in
solidarischen Netzwerken eines gutes Lebens versichern, ohne auf
Tauschverhältnisse angewiesen zu sein, also eines Tages sagen: „Danke, Staat,
wir brauchen das Grundeinkommen nicht mehr. Du kannst gehen.“ Unvorstellbar für
einen Ökonomen. Wenn ein Mensch ausgeschlafen, gut gegessen hat, will er seinen
Mitmenschen nützlich sein. Ohne eine Gegenleistung zu erwarten, wenn er sich
keine Sorgen um ein Dach über dem Kopf und um sein täglich Brot machen muss,
d.h. wenn er ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1500 € netto monatlich
erhält. Ja, die Bevölkerung in Deutschland wird deutlich mehr produzieren, als
sie für ihre Subsistenz braucht. Den Erlös daraus lässt sie den Ländern der
Dritten Welt zugute kommen, die ebenfalls die Subsistenzwirtschaft, Demokratie,
gutes Leben, individuelle Freiheit und Solidarität gewählt haben. Ein ganz
schöner Batzen, wenn das in der EU Schule macht. Unvorstellbar für einen
Ökonomen.</P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"> <o:p></o:p></P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt">Dabei unterstellen wir, dass dies
die den Menschen gemäße Form des Lebens ist und die Menschen erst durch den
Kapitalismus psychisch so beschädigt werden, dass sie glauben: „Demokratie und
Kapitalismus sind kein Widerspruch in sich.<SPAN
style="mso-spacerun: yes"> </SPAN>Der Kapitalismus lässt sich zähmen.“ Ein
bedingungsloses Grundeinkommen ist quasi die Arznei, mit der dieser Schaden sich
beheben lässt. Sie hebt das Leistungsprinzip als Grundprinzip einer Gesellschaft
auf. Das Leistungsprinzip ist nicht das Grundprinzip sozialistischen, sondern
kapitalistischen Denkens. Im sozialistischen Reich der Freiheit ist genug für
alle da, so dass nichts geleistet werden muss, aber gerade deshalb sehr viel
geleistet wird. Eine Dialektik, die für einen Ökonomen unvorstellbar ist.
Grundprinzip einer sozialistischen Gesellschaft ist: JedeR muss sich sinnlich
wohl fühlen in seiner/ihrer individuellen Entwicklung. Wir entziehen uns
möglichst dem Kommerz durch Selbstversorgen und Teilen. Menschliche Beziehungen
sind keine Handelsbeziehungen. Menschen, denen man/frau vertrauen kann, kann
man/frau<SPAN style="mso-spacerun: yes"> </SPAN>nicht kaufen.</P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"> <o:p></o:p></P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt">Für Deutschland z.B. könnte der
Weg zu einer sozialistischen Gesellschaft in drei Stufen zurückgelegt
werden:</P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"> <o:p></o:p></P>
<P class=MsoNormal
style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt 18pt; TEXT-INDENT: -18pt; mso-list: l0 level1 lfo1; tab-stops: list 18.0pt">1.<SPAN
style="FONT: 7pt 'Times New Roman'"> </SPAN>In der
ersten Stufe würde sich eine Mehrheit von WählerInnen finden für eine Regierung,
die 1500 € netto monatlich für jedeN in Deutschland garantiert. Die
Erwerbsarbeit für Menschen mit einem Vermögen von 250.000 € und für
DoppelverdienerInnen mit über 50.000 € im Jahr verbietet. Die nur noch ein
Höchsteinkommen von 15.000 € brutto monatlich erlaubt. Die Bundeswehr,
Geheimdienste, Rüstungsproduktion und Subventionen für Produkte abschafft, die
unsere europäischen und außereuropäischen Partner billiger produzieren, die also
nicht nur von Partnerschaft und Arbeitsteilung redet, sondern auch danach
handelt. Die spekulative Gewinne hoch besteuert und eine Ausgleichsabgabe von
Besserverdienenden verlangt. Die bei Kapitalflucht Grund und Boden konfisziert.
Die keine staatlichen Gelder mehr an Kirchen und Parteien zahlt. Die den
Bundestag und die Bundesregierung verkleinert und den Beamtenstatus abschafft.
Die Atomenergie verbietet. Die die Produktion und Nutzung privater Autos nicht
fördert, sondern im Gegenteil eine Maut verlangt auch für Pkws auf Bundesstraßen
und Autobahnen. Die ARD und ZDF privatisiert, weil diese keine Alternative mehr
zu den privaten Medien darstellen. Die diverse Bundesforschungsanstalten auflöst
und die Subventionierung privater Wirtschaftsforschungsinstitute streicht, weil
die Unternehmen ihre Forschung und Entwicklung selbst bezahlen sollen. Die das
Weltraumprogramm streicht. Die die Agrarexporte der Europäischen Union nicht
mehr subventioniert. Die das Flugbenzin besteuert. Die die 100 Mio € für
Sandaufspülungen auf Sylt streicht, solange die Industriestaaten ihren Ausstoß
von Treibhausgasen nicht wesentlich unter das Niveau von 1990 senken. Die den
Bundespräsidalsitz in Bonn auflöst. Die eine Verschwendung öffentlicher Gelder
verhindert und mehr Personal für Betriebsprüfungen, für das Verfolgen von
Steuerhinterziehung und Falschparken einstellt. Geld ist in Deutschland also
genug da. Wenn das Volk es so will, wird es so gemacht. Viele sind dann bereit,
in selbstbestimmtem Maß ehrenamtlich zu arbeiten. Viel Frust und damit viel
Konsum von Unnötigem sind dann aus den Menschen genommen. Viel Geld bleibt
übrig, um die terms of trade ausgewählter Länder der Dritten Welt zu stützen.
Viel Kraft wird im Volk freigesetzt. Die Regierung ermuntert es, seine Sache
selbst in die Hand zu nehmen. Sie fördert das kollektive, selbstverwaltete
Wohnen und lässt den Wohnungs- und Grundstücksmarkt so lange bewirtschaften, bis
alle Immobilien in Genossenschaftseigentum übergegangen sind. Sie trennt Staat
und Schule und verlangt nur noch einen Unterrichtsnachweis; sie fördert freie,
selbstverwaltete Schulen, wo die SchülerInnen selbst bestimmen, was sie wann wo
bei wem und wie lernen wollen. Wer in Deutschland zur Welt kommt, wird deutscher
Bürger, auch wer fünf Jahre hier lebt; jährlich Einwanderungsquoten werden
gesetzlich festgelegt. AkademikerInnen werden FacharbeiterInnen gleichgestellt.
Kleine und mittlere Unternehmen werden gefördert. In der europäischen
Währungsunion darf es kein Gefälle, keine Hierarchie geben. </P>
<P class=MsoNormal
style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt 18pt; TEXT-INDENT: -18pt; mso-list: l0 level1 lfo1; tab-stops: list 18.0pt">2.<SPAN
style="FONT: 7pt 'Times New Roman'"> </SPAN>In einer
zweiten Stufe wird diese Gesellschaft dann dynamisch gemischtwirtschaftlich
organisiert: Private Unternehmen, die Monopole zu werden drohen (vielleicht bei
einem Marktanteil von 30 %), werden in genossenschaftliche umgewandelt.
Genossenschaftliche Unternehmen, die zu verkrusten drohen, werden privatisiert.
Da sowieso immer mehr nationale Kompetenzen an Brüssel abgegeben werden,
organisieren sich die Menschen in der Europäischen Union regional in dem
Freistaat Bayern, dem Freistaat Sachsen, Katalonien, Breizah, Baskenland,
Schottland, Wales, Galizien und was sich sonst noch zusammentun will. Parallel
zu deutschen Parlamenten werden Runde Tische auf jeder Ebene installiert:
Nachbarschaftsräte, Stadtteilräte, Stadträte, Bezirksräte, Landräte. Auf der
untersten Ebene kann jedeR AnwohnerIn teilnehmen; jede Ebene delegiert
VertreterInnen in die nächste Ebene. Diese können jederzeit abgewählt werden.
Die Runden Tische dienen der Willensbildung des Volkes; wo der Wille des Volkes
divergiert vom Willen des jeweiligen Parlaments, muß dieses sich damit
auseinandersetzen. Aus der UNO wird eine Polizeiorganisation, die von Amts wegen
mit ihrem Gewaltmonopol eingreifen muß, wo politische Konflikte zwischen Völkern
irrational, d.h. mit Gewalt, ausgetragen werden. </P>
<P class=MsoNormal
style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt 18pt; TEXT-INDENT: -18pt; mso-list: l0 level1 lfo1; tab-stops: list 18.0pt">3.<SPAN
style="FONT: 7pt 'Times New Roman'"> </SPAN>In einer
dritten Stufe wird die ganze Erde nach dem Prinzip Selbstversorgen und Teilen
organisiert. Z.B. werden alle auf der Erde benötigten Schiffe nur noch in
Indonesien, Korea und auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaut. Andere Produkte,
von denen diese Orte abhängig sind, werden an anderen Orten der Erde
hergestellt.</P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"> <o:p></o:p></P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt">Wir haben hier den Weg zu einer
Alternative zum Kapitalismus nur skizziert, die selbstverständlich offen ist für
weitere Einwände. Niemand soll und kann damit jedoch missioniert werden. Wenn
die Menschen kein Bedürfnis nach einer alternativen Lebensweise haben, kann
mensch sie dazu nicht zwingen. Sie haben dieses Bedürfnis erst, wenn sie
sinnlich erfahren haben: Demokratie und Kapitalismus sind ein Widerspruch in
sich. Kapitalismus lässt sich nicht zähmen.</P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"> </P>
<P class=MsoNormal style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"><FONT
face=Arial>Karl-Heinz</FONT></P></DIV></BODY></HTML>