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<DIV><FONT face=Arial size=2>Lieber Ernst Ulrich!</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Den Trick mußt Du mir mal vorführen, wie man
Steuern auf die Produktpreise wie zum Beispiel Brötchen umlegen
kann.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Sehr wohl kann man Kosten auf die Preise umlegen (
siehe Maut, erhöhte Energiekosten ( die dann auch Verbrauchssteuern enthalten
) höhere Löhne wegen der sog. Lohnnebenkosten, also Beiträgen zu den
Sozialversicherungen usw. usw. ) - aber Steuern im üblichen Sinne ( d.h.
exklusive Verbrauchsteuern ) zahlt der Arbeitnehmer auf Einkommen und der
Unternehmer auf Gewinn. Der Gewinn berechnet sich aus der Differenz zwischen
Erlösen ( Zahl der verkauften Produkte mal Preis ) und den Kosten. Auf diesen
Gewinn sind Steuern zu zahlen. </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Erhöhe ich den Produktpreis um die Steuern anteilig
bei gleichen Kosten und gelingt es mir, den Absatz konstant zu halten ( also
Zahl der verkauften Einheiten ), so e r h ö h e ich meinen Gewinn zusammen mit
dem Erlös und zahle im Endergebnis mehr Steuern. Man kann also keine Steuern
umlegen ( außer den erwähnten Verbrauchssteuern, die Bestandteil der Kosten
sind, wie zum Beispiel Öl etc. ). </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Noch einmal, um es ganz deutlich zu machen: Ich
verkaufe 1000 Brötchen zu 20 cent. Ergibt einen Erlös von 1000 mal 0,20, also
gleich 200 €. Die damit verbunden Kosten sind 100 €. Gibt einen Gewinn von 100
€. Darauf zahlt der Unternehmer durchschnittliche Steuern in Deutschland von ca.
36% ( Körperschaftsteuer plus Gewerbesteuer ) macht 36 € Steuern. Ihm verbleiben
also 64 €. Jetzt benutzt er Deinen genialen Trick: Er schlägt die 36 € auf die
1000 Brötchen um: D.h. ein Brötchen kostet jetzt 3,6 cent mehr: Da im
Bäckerladen nicht mit zehntel cent abgerechnet wird, rundet er den Preis auf:
Jetzt kostet ein Brötchen 24 cent. Seine Kunden bleiben ihm treu und nehmen
ihm weiterhin 1000 Brötchen ab ( sie müssen darauf auch noch die MwSt. zahlen,
die gehen aber ans Finanzamt, nicht an den Unternehmer. ). Sein Erlös ist jetz
240 €, bei gleichen Kosten von 100 € verbleibt ihm ein Gewinn von jetzt 140
€. Darauf zahlt er wieder 36 % Steuern, also 50,40 €, sein Ergebnis nach Steuern
beträgt jetzt 89,60 €, also 25,90 € mehr als vorher: Ergebnis: Der Staat erhält
mehr Steuern, der Unternehmer verdient mehr Geld, nur der Verbraucher ist
angeschissen: er muß mehr für seine Brötchen bezahlen und ihm bleibt von seinem
Einkommen daher weniger übrig. Man kann also keine Ertragssteuern
umlegen!!!! </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Bei einem Mehrwertsteuersatz von 50% bei
gleichzeitiger Abschaffung der Ertragssteuern geht das ins absurde: Der
Unternehmer zahlt jetz nämlich keine Steuern mehr auf seinen Gewinn. Den
gößten Teil seines Geldes legt er in ausländischen Fonds an und von dem
- anteilsmäßig - wenigen Geld, das er zum Leben braucht, zahlt er jetzt 30
cent für seine Brötchen.</FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Wieviel Brötchen müßte er wohl essen, um seine
vorherigen Ertragssteuern von 36 € in Form von Verbrauchssteuern wieder
einzubringen? Antwort: 360 Brötchen! </FONT></DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2></FONT> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Das zeigt, was hinter dem Vorschlag, alle Steuern
zugunsten von Verbrauchssteuern abzuschaffen, steckt: Es ist ein enormer Vorteil
für alle, die hohe Erträge erwirtschaften. Die damit verbundenen
Ertragssteuerausfälle können und sollen nicht durch höheren Verbrauch
kompensiert werden und eine exorbitante Erhöhung der Verbrauchssteuern schadet
allen Verbrauchern, also dem einfachen Mann in dieser Gesellschaft.
</FONT></DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Soweit zum Thema: Steuern umlegen und BGE durch
Mehrwertsteuer finanzieren.</FONT></DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Grüße</FONT></DIV>
<DIV> </DIV>
<DIV><FONT face=Arial size=2>Joachim Behncke, Berlin</FONT> </DIV>
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<DIV style="FONT: 10pt arial">----- Original Message ----- </DIV>
<DIV
style="BACKGROUND: #e4e4e4; FONT: 10pt arial; font-color: black"><B>From:</B>
<A title=webmaster@eusidee.de href="mailto:webmaster@eusidee.de">Ernst Ullrich
Schultz</A> </DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>To:</B> <A
title=Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de
href="mailto:Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</A>
</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Sent:</B> Friday, April 21, 2006 11:10
PM</DIV>
<DIV style="FONT: 10pt arial"><B>Subject:</B> [Debatte-Grundeinkommen] Soziale
Arbeit und Steuerdiskussion</DIV>
<DIV><BR></DIV>Liebe MitstreiterInnen,<BR>ich finde die Frage von Johannes
Richter sehr wichtig und möchte meine Meinung dazu tun, zumal ich im sozialen
Dienst arbeite. <BR>Die soziale Arbeit für die Schwächeren in der
Gesellschaft, für Behinderte, physisch Kranke usw. muss auf jeden Fall so
weitergeführt werden.Grundeinkommen kann da nur ein Sockel sein. Was sich
positiv auswirken wird, ist der Abbau der Bürokratie, unter dieser leidet
insbesondere die Sozialarbeit.(Allein diese oberbescheuerte Zuzahlungsregelung
der ges. Krankenkassen für unsere Betreuten hat mich schon rebellisch
gemacht!) Eine stärkere personelle Entkrampfung durch ehrenamtliche Arbeit ist
auch zu erhoffen.<BR><BR>Zu dem umstrittenen Steuerkonzept von Hardorp und
Werner: <BR>Es wird immer wieder vergessen, dass <B>alle </B>Steuern, ob Lohn-
Einkommens- oder Unternehmenssteuern, die bei der Produktion von Waren und
Dienstleistungen anfallen, in den Verbraucherpreisen stecken! Im Brötchen,
dass angeblich so teuer wird durch die hohe Konsumsteuer, stecken die
Einkommenssteuern der Bäcker, der Müller, der Großhändler, der Landwirte.
Waren und Dienstleistungen mit hohem Lohnkostenanteil werden nicht teurer.
Importwaren sicherlich, aber die sind heute viel zu billig. Hardorps Konzept
sieht zudem eine abgestufte Konsumsteuer vor, wo Luxusbedarf höher besteuert
wird.<BR>Auch die Reichensteuer ist populistische Augenwischerei. Glaubt
jemand, Herr Sowieso verkauft seine Luxusjacht, weil er höhere Steuern zahlen
muss? Er schlägt es auf die Preise oder er macht den Laden dicht. Fragen nach
Reich und Arm sind Machtfragen, die man per Steuerpolitik nicht regeln kann.
Die Angestellten und Anteilseigner der Deutschen Bank bestimmen über das
Gehalt von Herrn Ackermann , über seine "Steuerlast" grinst der doch
nur.<BR><BR>Herzliche Grüße,<BR>Ernst Ullrich Schultz<BR>
<P>
<HR>
<P></P>_______________________________________________<BR>Debatte-grundeinkommen
Mailingliste<BR>JPBerlin - Politischer
Provider<BR>Debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<BR>http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen<BR></BLOCKQUOTE></BODY></HTML>