From baukje at gmx.de Sun Jul 1 16:20:21 2018 From: baukje at gmx.de (Baukje Dobberstein) Date: Sun, 1 Jul 2018 16:20:21 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?utf-8?q?Bedingungsloses_Grundeinkomme?= =?utf-8?q?n_-_kann_das_funktionieren=3F_Probieren_wir=E2=80=99s_aus!?= Message-ID: <7b843c7a-c8bb-1a23-ca40-b7d94c98eaa2@gmx.de> *Bedingungsloses Grundeinkommen - kann das funktionieren? Probieren wir?s aus!* ** *** In der Lausitz werden durch die Abkehr von der Braunkohle ca. 24 000 Beschäftigte und deren Angehörige ihre Einkommensquelle verlieren. Abstiegsängste führen bereits heute zu großer Zustimmung für die AfD. Klimaschutz und Energiewende stehen im scheinbaren Widerspruch zur sozialen Sicherheit. Damit ist die Lausitz die perfekte Region für den Start des Bedingungslosen Grundeinkommens in Deutschland. ** ** Ziel ist es, durch ein bedingungsloses Einkommen an die Bevölkerung etwas lokal von unten wachsen zu lassen. Statt in der Hoffnung auf Trickle Down die Subventionen der globalen Wirtschaft zu geben, erfolgen direkte Zahlungen an die Menschen, und zwar allen - in einer bestimmten Gemeinde, mit einer kleinen Summe angefangen und so konstruiert, dass es in Höhe und Region skalierbar ist. * * So könnten sozial und ökologisch zusammen wachsen und gleichzeitig weitere Erfahrungen mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen gesammelt werden. Welche Auswirkungen hat ein Grundeinkommen auf die Landflucht? Auf den Strukturwandel? Auf die Demokratie? * * Die Initiative ?BGE statt Braunkohle? sucht für die konkrete Gestaltung und Umsetzung des Projekts Partner aus Politik und Wissenschaft. * * Bei Fragen dazu, Feedback welcher Art auch immer oder Interesse an der Mitgestaltung gerne Kontaktaufnahme über: ** *BGEstattBraunkohle at gmail.com*.** ** * * ** **** ** Mit freundlichen Grüßen Baukje Dobberstein *** * * * * *Die Initiatoren der Initiative ?BGE statt Braunkohle":* * Dr. Baukje Dobberstein - Ärztin und Mitglied im Netzwerkrat vom Netzwerk Grundeinkommen Dr. Eva Douma - Sozial- und Verwaltungswissenschaftlerin und Autorin "Sicheres Grundeinkommen für alle - Wunschtraum oder realistische Perspektive?" Ronald Trzoska - Initiator, Gründer und ehem. Bundesvorsitzender der Partei 'Bündnis Grundeinkommen' ** * -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From mail at klausfuerst.de Mon Jul 9 15:11:19 2018 From: mail at klausfuerst.de (=?UTF-8?Q?Klaus_F=C3=BCrst?=) Date: Mon, 9 Jul 2018 15:11:19 +0200 (CEST) Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Publikation der bbp Message-ID: <135629351.98826.1531141879635@webmail.strato.com> Die Bundeszentrale für politische Bildung hat das Buch von Eva Douma ?Sicheres Grundeinkommen für alle. Wunschtraum oder realistische Perspektive?? http://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/272308/sicheres-grundeinkommen-fuer-alle als Sonderausgabe herausgebracht. Es kostet statt 19,90 nur 4,50 und dafür bekommt man es sogar frei Haus geliefert. Das Buch wurde von Baukje Dobberstein auf Netzwerk Grundeinkommen https://www.grundeinkommen.de/01/04/2018/sicheres-grundeinkommen-fuer-alle-wunschtraum-oder-realistische-perspektive.html rezensiert und als empfehlenswerte Lektüre eingestuft. Beste Grüße an Alle! Klaus Fürst Denkfabrik Grundeinkommen http://denkfabrik-grundeinkommen.de/ -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From Haertl.StEl at t-online.de Wed Jul 18 19:22:21 2018 From: Haertl.StEl at t-online.de (=?UTF-8?Q?Stephan_H=C3=A4rtl?=) Date: Wed, 18 Jul 2018 19:22:21 +0200 (CEST) Subject: [Debatte-Grundeinkommen] WG: Kommentar zum Frankfurter Manifest Message-ID: <1531934541625.3042530.05ecb49c8426fddb0c3e154e4ac72ecf59036eed@spica.telekom.de> Die Bezeichnung emanzipatorisches bedingungsloses Grundeinkommen suggeriert, dass es auch noch andere (schlechte, unerwünschte) BGE´s gibt. Dem ist nicht so! Der Begriff allein steht für eine bedingungslose Teilhabe aller und der damit verbundenen emanzipatorischen Wirkung. Unsere Kriterien kennzeichnen das BGE. Es bedarf keiner zusätzlichen Bezeichnung. Viele möchten Bedingungen für ein bedingungsloses GE aufstellen wie ökologisch, feministisch, nicht ohne Mindestlohn oder eben auch emanzipatorisch. Ich befürchte, dass die Vision in der politisch ideologischen Auseinandersetzung zerfledert wird. ? -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From gernot.reipen at online.de Fri Jul 13 11:58:31 2018 From: gernot.reipen at online.de (Gernot Reipen) Date: Fri, 13 Jul 2018 11:58:31 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Ein Grundeinkommen sollte mehr als eine Transferleistung sein Message-ID: <10072331-48a2-afac-a641-5d87f08972f0@online.de> Warum wird jetzt ein emanzipatorisches bedingungsloses Grundeinkommen gefordert. Siehe https://www.grundeinkommen.de/11/07/2018/das-frankfurter-manifest-eine-klare-stimme-fuer-das-emanzipatorische-bedingungslose-grundeinkommen.html Die Frage ist durchaus berechtigt. Steht der Begriff BGE nicht schon allein für eine bedingungslose Teilhabe aller mit der damit verbundenen emanzipatorischen Wirkung? Betrachtet man aber die vier Kriterien eines bedingungslosen Grundeinkommens ? individuell garantiert, ohne Bedürftigkeitsprüfung, ohne Zwang zur Arbeit, ohne Gegenleistung sowie existenz- und teilhabesichernd ? dann wird nichts über die politischen Rahmenbedingungen eines BGE ausgesagt. Zugespitzt könnte man das BGE allein als eine garantierte staatliche Transferleistung ansehen. Bei der Definition eines emanzipatorischen Grundeinkommens geht es um viel mehr: Um eine neue Definition von Arbeit. Arbeit ist weit mehr als Erwerbsarbeit. Um die Emanzipation aller Menschen. Befreiung aus der Knechtschaft der Lohnarbeit. Um die Abschaffung der Bedarfsprüfungen und der Bürokratie in 90% aller Sozialfällen. Merke: Auch unter einem emanzipatorischen Grundeinkommen werden staatliche Transferleistung in Härtefällen weiterhin ausgezahlt. Stärkung einer demokratischen Wirtschaft, inklusive Mitbestimmung was, wie und warum etwas produziert werden soll. Stichwort Postwachstumsgesellschaft. Stärkung von Gemeingütern inkl. nicht monetäre Leistungen, wie fahrscheinloser ÖPNV, bezahlbarer sozialer Wohnungsbau, freier Stromanteil für jeden Haushalt usw. Lebenslanges, freies Lernen und Weiterbildung. Im Frankfurter Manifest sind diese Punkte ausführlich aufgeführt. https://digibge.wordpress.com/2018/06/13/unser-positionspapier-2/ Das emanzipatorische Grundeinkommen stellt eine neue Stufe unserer gesellschaftlichen Evolution dar, vergleichbar mit der Abschaffung der Sklaverei, dem allgemeinen Wahlrecht, der Gleichstellung von Mann, Frau und Transgender etc. Gruß Gernot -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From gernot.reipen at online.de Sat Jul 21 13:16:47 2018 From: gernot.reipen at online.de (Gernot Reipen) Date: Sat, 21 Jul 2018 13:16:47 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?utf-8?q?Zur_Info=3A_Die_ersten_100_Un?= =?utf-8?q?terst=C3=BCtzerInnen?= Message-ID: <65731a95-2057-0458-51fa-ff8b87fb1bd5@online.de> Mehr als 100 UnterstützerInnen haben in den letzten Wochen unser Positionspapier ?Frankfurter Manifest? für ein emanzipatorisches Grundeinkommen unterzeichnet. Aber das soll nur der Anfang sein! Damit es noch deutlich mehr BefürworterInnen in Zukunft werden, daran wollen wir gemeinsam arbeiten! Für Ende des Jahres ist ein zweites Arbeitstreffen in Hannover geplant. Genauer Veranstaltungsort und Datum werden noch festgelegt. Alle UnterstützerInnen erhalten aber bereits schon jetzt eine Einladung mit Vorankündigung zu diesem Arbeitstreffen. Mehr Infos unter https://digibge.wordpress.com/2018/07/21/die-ersten-100-unterstuetzerinnen/ Gruß Gernot From baukje at gmx.de Sat Jul 21 14:20:15 2018 From: baukje at gmx.de (Baukje Dobberstein) Date: Sat, 21 Jul 2018 14:20:15 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Ein Grundeinkommen sollte mehr als eine Transferleistung sein In-Reply-To: <10072331-48a2-afac-a641-5d87f08972f0@online.de> References: <10072331-48a2-afac-a641-5d87f08972f0@online.de> Message-ID: <220d004e-12a4-2845-089c-983033d5c856@gmx.de> Liebe Liste, mir ist der Begriff "emazipatorisches Grundeinkommen" leider immer noch zu schwammig. Auch das Frankfurter Manifest bringt meines Erachtens nicht wirklich auf den Punkt was das nun ausmachen soll. Zu viele Details bleiben offen, statt dessen werden alte Feindbilder gepflegt. Statt differenziert zwischen verschiedenen Vorschlägen zum BGE zu unterschieden, werde alle Unternehmer und Vertreter des "globalen Kapitalismus" unter generalverdacht gestellt, unabhängig von deren tatsächlicher Motivation. Und in der Definition wird der einleitende Satz, dass ein Grundeinkommen JEDEM MITGLIED DER GESELLSCHAFT zusteht immer wieder unterschlagen. Ich würde mir eine klare Position dazu wünschen. BGE für ALLE die in Deutschland leben, Existenzsicherung auch für Kinder (aktuell ist das Existenzminimum für Kinder bei 80% der Erwachsenen). Ein Fortbestehen von bedarfsgeprügten Sozialleistungen die über das BGE hinaus gehen. KEIN 100%iger Transferentzug, damit ein Lohnabstand wieder gilt, der vor ein paar Jahren abgeschaft wurde. Zwei Denkanstösse von mir dazu: "Das ist der emanzipatorische Effekt vom Grundeinkommen. Es befreit einen von der Abhängigkeit. Ob das die Abhängigkeit vom Ehemann, Vater oder Arbeitgeber ist, ist dabei erstmal egal. Jeder hätte die Chance NEIN zu sagen. Zu schlechter Arbeit, aber auch zum Partner oder anderen, von denen man bislang finanziell abhängig war." aus https://blog.baukje.de/machtumverteilung-durchs-grundeinkommen/ und zu den Kindern: "Erstmal soll es die Existenz sichern, dafür hat der Bundestagein eigenes Existenzminimum für Kinderberechnet: 7.248 Euro im Jahr 2018, das entspricht ca. 600 Euro im Monat. Das Statistische Bundesamt liefert ähnliche Zahlen. Hier wird geschätzt, dass für die Versorgung eines Kindesbis zum 18. Lebensjahr insgesamt etwa 130.000 Euro ausgegeben werden . Auch hier ergibt sich eine Summe von ca. 600 Euro monatlich. Schon erschreckend, wenn man feststellt, dass für Kinder in Deutschland im Schnitt nur das Existenzminimum ausgegeben wird. Im Vergleich dazu beträgt das Existenzminimum für Erwachsene 9.000 Euro im Jahr 2018, also monatlich 750 Euro. Möchte man alle Aspekte der Teilhabe sicherstellen, muss die Summe höher sein, für Erwachsene genauso wie für Kinder. Ein Grundeinkommen, das sich an derArmutsrisikogrenze orientiert, beträgt 2018 ca 1.170 Euro . Wenn das Kindergrundeinkommen ebenfalls 80% betragen soll, so wie das Verhältnis der Existenzminima heute, wären es dann 936 Euro für Kinder." aus: https://blog.baukje.de/grundeinkommen-fuer-kinder-die-haelfte/ Ich war ehrlich gesagt schockiert, als ich gestern von einem Mitglied des NWR auf Facebook lesen musste, dass er das BGE gerne zur Geburtenkontrolle einsetzen würde und ab dem 3. Kind kein BGE mehr befürworten würde. Auch seine Anmerkung das schon existierende Kinder davon ausgenommen seien und das ganze sich auf die globale Perspektive beziehen würde relativert es nur leicht, aus meiner Perspektive. Bitte um eure Meinungen dazu. Gruß Baukje Am 13.07.2018 um 11:58 schrieb Gernot Reipen via Debatte-Grundeinkommen: > > Warum wird jetzt ein emanzipatorisches bedingungsloses Grundeinkommen > gefordert. Siehe > https://www.grundeinkommen.de/11/07/2018/das-frankfurter-manifest-eine-klare-stimme-fuer-das-emanzipatorische-bedingungslose-grundeinkommen.html > Die Frage ist durchaus berechtigt. Steht der Begriff BGE nicht schon > allein für eine bedingungslose Teilhabe aller mit der damit > verbundenen emanzipatorischen Wirkung? > > Betrachtet man aber die vier Kriterien eines bedingungslosen > Grundeinkommens ? individuell garantiert, ohne Bedürftigkeitsprüfung, > ohne Zwang zur Arbeit, ohne Gegenleistung sowie existenz- und > teilhabesichernd ? dann wird nichts über die politischen > Rahmenbedingungen eines BGE ausgesagt. Zugespitzt könnte man das BGE > allein als eine garantierte staatliche Transferleistung ansehen. > Bei der Definition eines emanzipatorischen Grundeinkommens geht es um > viel mehr: Um eine neue Definition von Arbeit. Arbeit ist weit mehr > als Erwerbsarbeit. Um die Emanzipation aller Menschen. Befreiung aus > der Knechtschaft der Lohnarbeit. Um die Abschaffung der > Bedarfsprüfungen und der Bürokratie in 90% aller Sozialfällen. Merke: > Auch unter einem emanzipatorischen Grundeinkommen werden staatliche > Transferleistung in Härtefällen weiterhin ausgezahlt. Stärkung einer > demokratischen Wirtschaft, inklusive Mitbestimmung was, wie und warum > etwas produziert werden soll. Stichwort Postwachstumsgesellschaft. > Stärkung von Gemeingütern inkl. nicht monetäre Leistungen, wie > fahrscheinloser ÖPNV, bezahlbarer sozialer Wohnungsbau, freier > Stromanteil für jeden Haushalt usw. Lebenslanges, freies Lernen und > Weiterbildung. Im Frankfurter Manifest sind diese Punkte ausführlich > aufgeführt. > https://digibge.wordpress.com/2018/06/13/unser-positionspapier-2/ > Das emanzipatorische Grundeinkommen stellt eine neue Stufe unserer > gesellschaftlichen Evolution dar, vergleichbar mit der Abschaffung der > Sklaverei, dem allgemeinen Wahlrecht, der Gleichstellung von Mann, > Frau und Transgender etc. > > Gruß Gernot > > > > _______________________________________________ > Debatte-Grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From elternbayern at gmx.de Sun Jul 22 20:22:17 2018 From: elternbayern at gmx.de (Ursula Walther) Date: Sun, 22 Jul 2018 20:22:17 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Ein Grundeinkommen sollte mehr als eine Transferleistung sein In-Reply-To: <220d004e-12a4-2845-089c-983033d5c856@gmx.de> References: <10072331-48a2-afac-a641-5d87f08972f0@online.de> <220d004e-12a4-2845-089c-983033d5c856@gmx.de> Message-ID: <1ed3055a-e24f-e030-138e-b2a3084ef01a@gmx.de> "Ich war ehrlich gesagt schockiert, als ich gestern von einem Mitglied des NWR auf Facebook lesen musste, dass er das BGE gerne zur Geburtenkontrolle einsetzen würde und ab dem 3. Kind kein BGE mehr befürworten würde. Auch seine Anmerkung das schon existierende Kinder davon ausgenommen seien und das ganze sich auf die globale Perspektive beziehen würde relativert es nur leicht, aus meiner Perspektive. " Wer auch immer dieses NWR-Mitglied war (ich finde den Eintrag auf Facebook nicht): Die Aussage ist abartig. Gruß Ursula Am 21.07.2018 um 14:20 schrieb Baukje Dobberstein via Debatte-Grundeinkommen: > > Liebe Liste, > > mir ist der Begriff "emazipatorisches Grundeinkommen" leider immer > noch zu schwammig. Auch das Frankfurter Manifest bringt meines > Erachtens nicht wirklich auf den Punkt was das nun ausmachen soll. Zu > viele Details bleiben offen, statt dessen werden alte Feindbilder > gepflegt. Statt differenziert zwischen verschiedenen Vorschlägen zum > BGE zu unterschieden, werde alle Unternehmer und Vertreter des > "globalen Kapitalismus" unter generalverdacht gestellt, unabhängig von > deren tatsächlicher Motivation. > > Und in der Definition wird der einleitende Satz, dass ein > Grundeinkommen JEDEM MITGLIED DER GESELLSCHAFT zusteht immer wieder > unterschlagen. Ich würde mir eine klare Position dazu wünschen. BGE > für ALLE die in Deutschland leben, Existenzsicherung auch für Kinder > (aktuell ist das Existenzminimum für Kinder bei 80% der Erwachsenen). > Ein Fortbestehen von bedarfsgeprügten Sozialleistungen die über das > BGE hinaus gehen. KEIN 100%iger Transferentzug, damit ein Lohnabstand > wieder gilt, der vor ein paar Jahren abgeschaft wurde. > > Zwei Denkanstösse von mir dazu: > > "Das ist der emanzipatorische Effekt vom Grundeinkommen. Es befreit > einen von der Abhängigkeit. Ob das die Abhängigkeit vom Ehemann, Vater > oder Arbeitgeber ist, ist dabei erstmal egal. Jeder hätte die Chance > NEIN zu sagen. Zu schlechter Arbeit, aber auch zum Partner oder > anderen, von denen man bislang finanziell abhängig war." > > aus https://blog.baukje.de/machtumverteilung-durchs-grundeinkommen/ > > und zu den Kindern: > > "Erstmal soll es die Existenz sichern, dafür hat der Bundestagein > eigenes Existenzminimum für > Kinderberechnet: > 7.248 Euro im Jahr 2018, das entspricht ca. 600 Euro im Monat. Das > Statistische Bundesamt liefert ähnliche Zahlen. Hier wird geschätzt, > dass für die Versorgung eines Kindesbis zum 18. Lebensjahr insgesamt > etwa 130.000 Euro ausgegeben werden > . > Auch hier ergibt sich eine Summe von ca. 600 Euro monatlich. Schon > erschreckend, wenn man feststellt, dass für Kinder in Deutschland im > Schnitt nur das Existenzminimum ausgegeben wird. > > Im Vergleich dazu beträgt das Existenzminimum für Erwachsene 9.000 > Euro im Jahr 2018, also monatlich 750 Euro. Möchte man alle Aspekte > der Teilhabe sicherstellen, muss die Summe höher sein, für Erwachsene > genauso wie für Kinder. Ein Grundeinkommen, das sich an > derArmutsrisikogrenze orientiert, beträgt 2018 ca 1.170 Euro > . > Wenn das Kindergrundeinkommen ebenfalls 80% betragen soll, so wie das > Verhältnis der Existenzminima heute, wären es dann 936 Euro für Kinder." > > aus: https://blog.baukje.de/grundeinkommen-fuer-kinder-die-haelfte/ > > Ich war ehrlich gesagt schockiert, als ich gestern von einem Mitglied > des NWR auf Facebook lesen musste, dass er das BGE gerne zur > Geburtenkontrolle einsetzen würde und ab dem 3. Kind kein BGE mehr > befürworten würde. Auch seine Anmerkung das schon existierende Kinder > davon ausgenommen seien und das ganze sich auf die globale Perspektive > beziehen würde relativert es nur leicht, aus meiner Perspektive. > > Bitte um eure Meinungen dazu. > > Gruß Baukje > > > > > Am 13.07.2018 um 11:58 schrieb Gernot Reipen via Debatte-Grundeinkommen: >> >> Warum wird jetzt ein emanzipatorisches bedingungsloses Grundeinkommen >> gefordert. Siehe >> https://www.grundeinkommen.de/11/07/2018/das-frankfurter-manifest-eine-klare-stimme-fuer-das-emanzipatorische-bedingungslose-grundeinkommen.html >> Die Frage ist durchaus berechtigt. Steht der Begriff BGE nicht schon >> allein für eine bedingungslose Teilhabe aller mit der damit >> verbundenen emanzipatorischen Wirkung? >> >> Betrachtet man aber die vier Kriterien eines bedingungslosen >> Grundeinkommens ? individuell garantiert, ohne Bedürftigkeitsprüfung, >> ohne Zwang zur Arbeit, ohne Gegenleistung sowie existenz- und >> teilhabesichernd ? dann wird nichts über die politischen >> Rahmenbedingungen eines BGE ausgesagt. Zugespitzt könnte man das BGE >> allein als eine garantierte staatliche Transferleistung ansehen. >> Bei der Definition eines emanzipatorischen Grundeinkommens geht es um >> viel mehr: Um eine neue Definition von Arbeit. Arbeit ist weit mehr >> als Erwerbsarbeit. Um die Emanzipation aller Menschen. Befreiung aus >> der Knechtschaft der Lohnarbeit. Um die Abschaffung der >> Bedarfsprüfungen und der Bürokratie in 90% aller Sozialfällen. Merke: >> Auch unter einem emanzipatorischen Grundeinkommen werden staatliche >> Transferleistung in Härtefällen weiterhin ausgezahlt. Stärkung einer >> demokratischen Wirtschaft, inklusive Mitbestimmung was, wie und warum >> etwas produziert werden soll. Stichwort Postwachstumsgesellschaft. >> Stärkung von Gemeingütern inkl. nicht monetäre Leistungen, wie >> fahrscheinloser ÖPNV, bezahlbarer sozialer Wohnungsbau, freier >> Stromanteil für jeden Haushalt usw. Lebenslanges, freies Lernen und >> Weiterbildung. Im Frankfurter Manifest sind diese Punkte ausführlich >> aufgeführt. >> https://digibge.wordpress.com/2018/06/13/unser-positionspapier-2/ >> Das emanzipatorische Grundeinkommen stellt eine neue Stufe unserer >> gesellschaftlichen Evolution dar, vergleichbar mit der Abschaffung >> der Sklaverei, dem allgemeinen Wahlrecht, der Gleichstellung von >> Mann, Frau und Transgender etc. >> >> Gruß Gernot >> >> >> >> _______________________________________________ >> Debatte-Grundeinkommen Mailingliste >> JPBerlin - Politischer Provider >> Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de >> https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > > > > _______________________________________________ > Debatte-Grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From baukje at gmx.de Thu Jul 26 22:17:11 2018 From: baukje at gmx.de (Baukje Dobberstein) Date: Thu, 26 Jul 2018 22:17:11 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Ein Grundeinkommen sollte mehr als eine Transferleistung sein In-Reply-To: <3076204f-9898-ab0c-abee-b40dea33c3b9@grundeinkommen.de> References: <10072331-48a2-afac-a641-5d87f08972f0@online.de> <220d004e-12a4-2845-089c-983033d5c856@gmx.de> <1ed3055a-e24f-e030-138e-b2a3084ef01a@gmx.de> <3076204f-9898-ab0c-abee-b40dea33c3b9@grundeinkommen.de> Message-ID: <69ca4833-cfc8-d552-9489-c2a2c37e64e8@gmx.de> > Es gab nun einige Antworten dazu die nicht über die ganze Liste > gegangen sind, trotzdem möchte ich diese Frage noch für alle > transparent beantworten. Es geht um diesen Facebook-post von mir: > https://www.facebook.com/svenja.baukje.dobberstein/posts/665004847169059 > > da es schwierig ist unter den 571 Kommentaren etwas wieder zu finden > und ohnehin nicht alle bei Facebook sind, habe ich Auszüge von den > entsprechenden Kommentaren zusammengestellt und angehängt. So kann > sich jeder selbst seine Meinung bilden und wir können auf gemeinsamer > Grundlage weiterdiskutieren. Dafür wäre es auch hilfreich, wenn Jörg > seine Klarstellung an alle schicken würde, aber das ist seine > Entscheidung. > > Gruß Baukje > > Am 22.07.2018 um 20:22 schrieb Ursula Walther via Debatte-Grundeinkommen: >> "Ich war ehrlich gesagt schockiert, als ich gestern von einem >> Mitglied des NWR auf Facebook lesen musste, dass er das BGE gerne zur >> Geburtenkontrolle einsetzen würde und ab dem 3. Kind kein BGE mehr >> befürworten würde. Auch seine Anmerkung das schon existierende Kinder >> davon ausgenommen seien und das ganze sich auf die globale >> Perspektive beziehen würde relativert es nur leicht, aus meiner >> Perspektive. " >> >> Wer auch immer dieses NWR-Mitglied war (ich finde den Eintrag auf >> Facebook nicht): Die Aussage ist abartig. >> >> Gruß >> Ursula >> >> Am 21.07.2018 um 14:20 schrieb Baukje Dobberstein via >> Debatte-Grundeinkommen: >>> >>> Liebe Liste, >>> >>> mir ist der Begriff "emazipatorisches Grundeinkommen" leider immer >>> noch zu schwammig. Auch das Frankfurter Manifest bringt meines >>> Erachtens nicht wirklich auf den Punkt was das nun ausmachen soll. >>> Zu viele Details bleiben offen, statt dessen werden alte Feindbilder >>> gepflegt. Statt differenziert zwischen verschiedenen Vorschlägen zum >>> BGE zu unterschieden, werde alle Unternehmer und Vertreter des >>> "globalen Kapitalismus" unter generalverdacht gestellt, unabhängig >>> von deren tatsächlicher Motivation. >>> >>> Und in der Definition wird der einleitende Satz, dass ein >>> Grundeinkommen JEDEM MITGLIED DER GESELLSCHAFT zusteht immer wieder >>> unterschlagen. Ich würde mir eine klare Position dazu wünschen. BGE >>> für ALLE die in Deutschland leben, Existenzsicherung auch für Kinder >>> (aktuell ist das Existenzminimum für Kinder bei 80% der >>> Erwachsenen). Ein Fortbestehen von bedarfsgeprügten Sozialleistungen >>> die über das BGE hinaus gehen. KEIN 100%iger Transferentzug, damit >>> ein Lohnabstand wieder gilt, der vor ein paar Jahren abgeschaft wurde. >>> >>> Zwei Denkanstösse von mir dazu: >>> >>> "Das ist der emanzipatorische Effekt vom Grundeinkommen. Es befreit >>> einen von der Abhängigkeit. Ob das die Abhängigkeit vom Ehemann, >>> Vater oder Arbeitgeber ist, ist dabei erstmal egal. Jeder hätte die >>> Chance NEIN zu sagen. Zu schlechter Arbeit, aber auch zum Partner >>> oder anderen, von denen man bislang finanziell abhängig war." >>> >>> aus https://blog.baukje.de/machtumverteilung-durchs-grundeinkommen/ >>> >>> und zu den Kindern: >>> >>> "Erstmal soll es die Existenz sichern, dafür hat der Bundestagein >>> eigenes Existenzminimum für >>> Kinderberechnet: >>> 7.248 Euro im Jahr 2018, das entspricht ca. 600 Euro im Monat. Das >>> Statistische Bundesamt liefert ähnliche Zahlen. Hier wird geschätzt, >>> dass für die Versorgung eines Kindesbis zum 18. Lebensjahr insgesamt >>> etwa 130.000 Euro ausgegeben werden >>> . >>> Auch hier ergibt sich eine Summe von ca. 600 Euro monatlich. Schon >>> erschreckend, wenn man feststellt, dass für Kinder in Deutschland im >>> Schnitt nur das Existenzminimum ausgegeben wird. >>> >>> Im Vergleich dazu beträgt das Existenzminimum für Erwachsene 9.000 >>> Euro im Jahr 2018, also monatlich 750 Euro. Möchte man alle Aspekte >>> der Teilhabe sicherstellen, muss die Summe höher sein, für >>> Erwachsene genauso wie für Kinder. Ein Grundeinkommen, das sich an >>> derArmutsrisikogrenze orientiert, beträgt 2018 ca 1.170 Euro >>> . >>> Wenn das Kindergrundeinkommen ebenfalls 80% betragen soll, so wie >>> das Verhältnis der Existenzminima heute, wären es dann 936 Euro für >>> Kinder." >>> >>> aus: https://blog.baukje.de/grundeinkommen-fuer-kinder-die-haelfte/ >>> >>> Ich war ehrlich gesagt schockiert, als ich gestern von einem >>> Mitglied des NWR auf Facebook lesen musste, dass er das BGE gerne >>> zur Geburtenkontrolle einsetzen würde und ab dem 3. Kind kein BGE >>> mehr befürworten würde. Auch seine Anmerkung das schon existierende >>> Kinder davon ausgenommen seien und das ganze sich auf die globale >>> Perspektive beziehen würde relativert es nur leicht, aus meiner >>> Perspektive. >>> >>> Bitte um eure Meinungen dazu. >>> >>> Gruß Baukje >>> >>> >>> >>> >>> Am 13.07.2018 um 11:58 schrieb Gernot Reipen via Debatte-Grundeinkommen: >>>> >>>> Warum wird jetzt ein emanzipatorisches bedingungsloses >>>> Grundeinkommen gefordert. Siehe >>>> https://www.grundeinkommen.de/11/07/2018/das-frankfurter-manifest-eine-klare-stimme-fuer-das-emanzipatorische-bedingungslose-grundeinkommen.html >>>> Die Frage ist durchaus berechtigt. Steht der Begriff BGE nicht >>>> schon allein für eine bedingungslose Teilhabe aller mit der damit >>>> verbundenen emanzipatorischen Wirkung? >>>> >>>> Betrachtet man aber die vier Kriterien eines bedingungslosen >>>> Grundeinkommens ? individuell garantiert, ohne >>>> Bedürftigkeitsprüfung, ohne Zwang zur Arbeit, ohne Gegenleistung >>>> sowie existenz- und teilhabesichernd ? dann wird nichts über die >>>> politischen Rahmenbedingungen eines BGE ausgesagt. Zugespitzt >>>> könnte man das BGE allein als eine garantierte staatliche >>>> Transferleistung ansehen. >>>> Bei der Definition eines emanzipatorischen Grundeinkommens geht es >>>> um viel mehr: Um eine neue Definition von Arbeit. Arbeit ist weit >>>> mehr als Erwerbsarbeit. Um die Emanzipation aller Menschen. >>>> Befreiung aus der Knechtschaft der Lohnarbeit. Um die Abschaffung >>>> der Bedarfsprüfungen und der Bürokratie in 90% aller Sozialfällen. >>>> Merke: Auch unter einem emanzipatorischen Grundeinkommen werden >>>> staatliche Transferleistung in Härtefällen weiterhin ausgezahlt. >>>> Stärkung einer demokratischen Wirtschaft, inklusive Mitbestimmung >>>> was, wie und warum etwas produziert werden soll. Stichwort >>>> Postwachstumsgesellschaft. Stärkung von Gemeingütern inkl. nicht >>>> monetäre Leistungen, wie fahrscheinloser ÖPNV, bezahlbarer sozialer >>>> Wohnungsbau, freier Stromanteil für jeden Haushalt usw. >>>> Lebenslanges, freies Lernen und Weiterbildung. Im Frankfurter >>>> Manifest sind diese Punkte ausführlich aufgeführt. >>>> https://digibge.wordpress.com/2018/06/13/unser-positionspapier-2/ >>>> Das emanzipatorische Grundeinkommen stellt eine neue Stufe unserer >>>> gesellschaftlichen Evolution dar, vergleichbar mit der Abschaffung >>>> der Sklaverei, dem allgemeinen Wahlrecht, der Gleichstellung von >>>> Mann, Frau und Transgender etc. >>>> >>>> Gruß Gernot >>>> >>>> >>>> >>>> _______________________________________________ >>>> Debatte-Grundeinkommen Mailingliste >>>> JPBerlin - Politischer Provider >>>> Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de >>>> https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen >>> >>> >>> >>> _______________________________________________ >>> Debatte-Grundeinkommen Mailingliste >>> JPBerlin - Politischer Provider >>> Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de >>> https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen >> >> >> >> _______________________________________________ >> Debatte-Grundeinkommen Mailingliste >> JPBerlin - Politischer Provider >> Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de >> https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From joerg.reiners.journalist at gmail.com Sun Jul 29 11:22:56 2018 From: joerg.reiners.journalist at gmail.com (=?UTF-8?Q?J=c3=b6rg_Reiners?=) Date: Sun, 29 Jul 2018 11:22:56 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Ein Grundeinkommen sollte mehr als eine Transferleistung sein Message-ID: <6291e869-f64d-3722-f462-c01871188215@gmail.com> An alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Debatte! Baukje hat mich gebeten, mich bezüglich meiner Äußerungen infolge Prechts Aussage zu einem Grundeinkommen für Kinder zu erklären. Man hat mir vorgehalten, ich möchte das Grundeinkommen zur Geburtenkontrolle anwenden. Ich hoffe zunächst, dass Einvernehmen darüber besteht, dass Geburtenkontrolle erforderlich ist. Nicht erst seit den Arbeiten des Club of Rome (hier ist vor allen der Band "Die Grenzen des Wachstums" zu nennen) und dem Wirken der Gruppe Global 2000 sollte uns die Problematik der globalen Bevölkerungswachstum bewusst sein. Seit 1970 "feiern" wir immerhin auf Anregung UNESCO den sogenannten "Earth Day ". Das ist der Tag, an dem die Menschheit die Ressourcen entnommen hat, die von Jahr zu Jahr nachwachsen. In diesem Jahr entnimmt die Menschheit der Natur das Dreifache dessen, was die Natur innerhalb eines Jahres nachrreichen kann. In vielen Ländern wird die Reproduktion aus den unterschiedlichsten Motiven befördert. Teils aus nationalistischen Beweggründen (Sic: "Unser Volk stirbt aus!"), teil religiös motiviert (Sic: "Es ist Allahs Wille!"), teils zur Machterhaltung in Demokratien (Sic: "Familien sind Wähler."). Auch hierzulande gibt es staatliche Subventionen zur Reproduktion wie Kinderfreibeträge, Kindergeld etc. Kurzum, wir verhalten uns immer noch so, als lebten wir im 19. Jahrhundert. Die Weltbevölkerung nimmt rapide zu. Der Glaube, dieser Zunahme durch technologischen Fortschritt begegnen zu können, ist ein Irrglaube. Hielten sich in früheren Zeiten die Geburtenrate und die Sterberate noch einigermaßen die Waage, hat der medizinische Fortschritt, die Erleichterung und Befreiung von körperlichen Belastungen dazu geführt, dass Menschen immer älter werden. Was in der heimische Idylle des Privaten ja für Freude sorgen mag, stellt politisch Verantwortliche aber vor immer größere Herausforderungen. Wie soll das Spannungsfeld von immer mehr Menschen und immer weniger Ressourcen gelöst werden? Sollen wir unser Seelenheil wirklich in einem Exodus zum Mars suchen? Dass eine Politik der Geburtenkontrolle zielführend und nachhaltig ist, zeigt die Ein-Kind-Politik der Volksrepublik China. Mit dieser Regelung hat sich China vor weiteren gravierenden Mängeln in der Volkswirtschaft gerettet. Ich sehe in diesem Eingriff ins Private weder einen obrigkeitsstaatlichen Frevel, noch eine Unmenschlichkeit, sondern eher eine verantwortungsvolle Politik! Wir sind es nicht erst seit der neoliberalen Doktrin eines "Privat vor Staat" gewöhnt, Welt zunächst bezogen auf unsere jeweiligen privaten Belange zu betrachten. Der Mensch definiert sich durch Vergleichung zu und mit anderen Menschen und möchte sich von den anderen unterscheiden, um sich als Individuum wahrzunehmen. "Nur" Teil einer uniformen Masse zu sein, entspricht nicht dem zeitgenössischen Zufriedenheitspotenzial. Folglich haben wir uns ebenso daran gewöhnt, es dem Privatbereich zu überlassen, ob und falls wieviele Kinder man auf die Welt setzen möchte. Diesen Luxus werden wir uns nicht mehr lange, ja eigentlich bereits schon jetzt nicht mehr, erlauben können. Klar, auch mir wäre es weit lieber, der Mensch verhielte sich nach Kants Parole "Sapere Aude!" und hielte dessen Kategorischen Imperativ ein. Doch leider ist das nicht der Fall. Menschen handeln viel zu wenig nach kommunitaristischen Motiven heraus und bedenken Hans Jonas Diktum des "Prinzips Verantwortung " in keinster Weise. Wie selbstverständlich regulieren wir den Autoverkehr, um Menschen vor Schaden zu bewahren. Und das ist erforderlich, weil zu viele Menschen aus sich heraus nicht vernunftbegabt zu sein scheinen und/oder aus egoistischen Motiven heraus handeln. Wie gut,dass sich die Politik nicht nach dem Slogan "Freie Fahrt für freie Bürger!" gerichtet hat. Genauso verantwortungsvoll gilt es bei der Reproduktionsquote zu verfahren! Auch hier sollte Gemeinwohl vor Eigenwohl gelten. Ich jedenfalls kann nicht nachvollziehen, warum es vorwurfsvoll ist, Eltern zwei Kinder zu gönnen. Beginnt Familie denn erst bei drei und mehr Kindern? Also ich betrachte ich einer Politik einer Geburtenkontrolle ein gewaltiges Stück Zukunftssicherung für Alle. Ich kann auch nicht nachvollziehen, inwiefern man dieses nicht über ein Grundeinkommen regeln könnte bzw. sollte. Es sollte doch kein Problem sein, bekanntzugeben, dass es ab einem bestimmten Stichtag Grundeinkommen nur noch für zwei Kinder gibt. Ausnahme bestätigen die Regel, wie z.B. Mehrlingsgeburten. Jedem erwachsenen, sprich volljährigen Menschen wird standesamtlich ein Kind maximal zugeordnet. Bewußte Zuwiderhandlungen dürfen zwar nicht zu Lasten der Kinder gehen, sollten aber mit entsprechenden Konsequenzen für die Eltern verbunden sein. Das Grundeinkommen ist bedingungslos für den einzelnen Menschen. Das Grundeinkommen darf aber keineswegs zu einem Katalysator zur Verschärfung menschgemachter globaler Probleme führen. Jörg Reiners -- Jörg Reiners Medienwissenschaftler & Freier Journalist Düppelstr.58 45663 Recklinghausen Telefon: +49 (0) 2361.9798891 Telefax: +49 (0) 2361.9798893 Mobil: +49 (0) 1523.7280049 E-Mail: joerg.reiners.journalist at gmail.com Twitter: @JoergReiners -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From Haertl.StEl at t-online.de Mon Jul 30 17:54:02 2018 From: Haertl.StEl at t-online.de (=?UTF-8?Q?Stephan_H=C3=A4rtl?=) Date: Mon, 30 Jul 2018 17:54:02 +0200 (CEST) Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Begriff emanzipatorisches BGE In-Reply-To: References: Message-ID: <1532966042400.4378579.6ee8c4b187420774057d2183805ab0ca9a6245d6@spica.telekom.de> Wir sind uns einig über die Bedeutung des BGE bis hin zum Vergleich mit der Abschaffung der Sklaverei bzw. der Leibeigenschaft. Dennoch bedarf es keines erweiterten Begriffes. Wir dürfen uns nicht darauf einlassen, das BGE von politischen Rahmenbedingungen abhängig zu machen. Sind die Kriterien erfüllt, gibt es das BGE! Um ein extremes Beispiel zu nennen: In einer Diktatur soll das BGE eingeführt werden. Sind wir dann gegen das BGE, weil es ein Diktator will? Selbstverständlich werden gesellschaftliche Veränderungen stattfinden bis zu einer Postwachstums- bzw. postkapitalistischen Gesellschaft mit oder ohne BGE. Wichtiger halte ich die Frage: Wie können die Menschen ihre Denkweise von Konkurrenz zu Solidarität umstellen? Außerdem müssen wir die Kriterien diskutieren und untersetzen. Etwas anderes ist es, im Konsens bedingungslos durch emanzipatorisch zu ersetzen. Das hielte ich durchaus für sinnvoll, obwohl es dafür vielleicht schon zu spät ist. Das bedingungslos war schon wichtig, um den Unterschied zur gegenwärtigen Sozialpolitik zu verdeutlichen. Ganz bedingungslos gibt es aber auch nicht. Außerdem wird bedingungslos als etwas extremes, radikales empfunden. -----Original-Nachricht----- Betreff: Debatte-Grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 134, Eintrag 3 Datum: 2018-07-19T12:03:43+0200 Von: "debatte-grundeinkommen-request at listen.grundeinkommen.de" An: "debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de" Um E-Mails an die Liste Debatte-Grundeinkommen zu schicken, nutzen Sie bitte die Adresse debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Um sich via Internet von der Liste auszutragen oder in die Liste einzutragen: https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen Oder schicken Sie eine E-Mail mit dem Wort "help" in der Betreffzeile oder im Text an debatte-grundeinkommen-request at listen.grundeinkommen.de Sie können den Verwalter dieser Liste unter der Adresse debatte-grundeinkommen-owner at listen.grundeinkommen.de erreichen. 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