[Debatte-Grundeinkommen] gerne Arbeiten

Karin Teetzen karin at inkat.de
Sa Jan 28 19:44:55 CET 2017


Hallo Bernd, 
  
> Natürlich wünsche ich mir, dass alle gerne arbeiten. Gerne 
> Arbeiten und Geld dafür bekommen schließén sich aber nicht aus.

Ich bin ganz deiner Meinung. Es ist höchstens eine akademische Diskussion,
ob man das dann noch Arbeit nennt oder eben Tätigkeit. IMO sollte überhaupt
niemand etwas tun, was er nicht mag, aber das ist nun wirklich utopisch. 

> Viele heute Bedürftige scheuen z.B: den Gang zur Tafel, weil 
> Sie sich schämen, als Bedürftiger erkannt zu werden. Mit dem 
> Bürgergeld ist keiner mehr bedürftig. Ist es schlimm, wenn 
> jeder davon den dort tätigen Ehrenamtlichen eine Art 
> Eintrittsgeld als Entschädigung und als Anerkennung der 
> Leistung der Ehrenamtlichen geben könnte. 

Ich gehe davon aus, dass mit Einführung des BGE so etwas wie die Tafel wohl
kaum noch nötig ist, weil die Leute dann wieder im Supermarkt einkaufen
gehen. Dabei kommt es aber auf die Detailausführungen des BGE an. Wenn
einzelne Gruppen dabei ausgeschlossen werden, z.B. Migranten, wird es eben
auch weiterhin Bedarf für die Tafel oder ähnliches geben. 

Ehrenamtliche Tätigkeit ist ja quasi so definiert, dass es dafür eben keinen
Lohn gibt, sondern höchstens eine Aufwandsentschädigung, die übrigens auch
jetzt schon bis zu einer gewissen Höhe Steuerfrei ist. 

Außerdem glaube ich, das es für viele Ehrenamtliche eben gerade darum geht,
etwas zu tun, was wichtig ist und eben keine Bezahlung dafür zu bekommen.
Die Menschen wollen eben 'Gutes tun' und eine Belohnung in Form von Geld
würde dem ganzen die Würde nehmen. 

> Der Vorteil des Marktes ist, dass die Beteilgten sich 
> permanent überlegen, wie sie den gestifteten Nutzen 
> kostengünstiger erreichen könnten. Vielleicht sollten auch 
> Ehrenamtliche öftter mal darüber nachdenken.

Als ehemalige Kassenwartin in einem Sportverein kann ich dir versichern,
dass Ehrenamtler permanent mit den spärlichen Einnahmen jonglieren müssen um
alles zu bezahlen, was so nötig ist. Da ist gar kein Markt mehr notwendig um
das noch zu verstärken. 

Liebe Grüße
Karin




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