From debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Tue May 5 19:18:02 2015 From: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de (Leon Segers via Debatte-Grundeinkommen) Date: Tue, 05 May 2015 19:18:02 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Systemisches Denken und Sozialumsatzkonsumsteuer In-Reply-To: References: Message-ID: <4FAD617B-E550-47EC-919C-DDA829EA02D6@me.com> Liebe Mitlesende, Es sollte doch klar sein dass "Sozialumsatzkonsumsteuer", also Steuer direkt auf die Löhne kontraproduktiv ist in einer Welt die die Arbeit befreien will. Steuer soll mann legen auf Produkten durchaus wie Rohstoffen und Hilfstoffen (sage Kohlstoff etc.), also die Produkten die mann an der Erde entzieht nicht auf das was mann mit Arbeit zufügt bzw. addiert. Also Steuerverlegung von Arbeit nach materiëllen Sachen ist die Parole, Leon Segers aus Maastricht Op 30 apr. 2015, om 18:23 heeft Bernd Starkloff via Debatte-Grundeinkommen het volgende geschreven: > Sehr geehrte Frau Nedden, > > Dass sich bisher kein Dabattenteilnehmer an dieser Übung zum systemischen Denken beteiligt hat, kann 2 Ursachen haben: Die Debattierer > sind nicht in der Lage, die Fragen zu beantworten oder > mögen das Ergebnis nicht, und beteiligen sich deshalb nicht. > Um die erste Ursache auszuschließen, habe ich unten die Lösungen eingetragen. Bin ich der Einzige, der die Sozialumsatzkonsumsteuer verstanden hat? Oder habe ich irgendwo falsch gerechnet? > > Was bedeuten diese Ergebnisse? > Obwohl Frau R mit bescheidenen Verdienstvorstellungen rechnet (sie würde netto weniger verdienen als ihre Sekretärin) hält die Rechtsanwältin, Frau R, es für völlig utopisch, von ihren Mandanten monatlich über 15000 ? zu erhalten (mehr als das 10 fache ihres Verdienstes). Ihre eigene eher optimistische Schätzung für einen Umsatz von 9600 ? in Frage 3 würde ihr einen Stundenlohn von ? 6,19 ? einbringen, d.h.sie müsste massiv drauflegen, um Frau E zu bezahlen. > > Wie wird sich Frau R entscheiden? > Die Rechtsanwältin, Frau R wird weiter an Kinder, Küche, Putzen und Wäsche waschen gefesselt bleiben und die Erzieherin, Frau E bleibt weiterhin arbeitslos! > > Das ist das Resultat Ihrer Sozialumsatzkonsumsteuer. Sehen Sie so die Rolle der modernen, ausgebildeten und leistungsbereiten Frau? > > Mit freundlichen Grüßen, Dr. Bernd Starkloff > Gesendet: Freitag, 17. April 2015 um 17:59 Uhr > Von: "Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen" > An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Zu Bernds Kritik an Mehrwertsteuer und Sozialkonsumsteuer > > Sehr geehrte Frau Nedden, > > Noch eine kleine Übung zum systemischen Denken, bei der ich sie und die anderen Debattenteilnehmer bitte, sich zu beteiligen: Für das Folgende wird das Steuermodell von Frau Nedden unterstellt. > > Situation: Frau R ist Rechtsanwältin, 30 Jahre, verheiratet, hat vor einem Jahr ihr zweites Kind bekommen. Ihr Ehemann, M, ist häufig unterwegs und wird mit einem Stundensatz von ca. 12 ? entlohnt. Sie musste pausieren und feststellen, dass die Kinderbetreuung und die Haushaltsführung (Einkaufen, Kochen, Putzen, Wäsche waschen, Bügeln, Kinder waschen, baden zur Kita, den fahren und abholen, mit Ihnen spielen usw.) ein Full-Time Job ist, der mehr als 170 Stunden pro Monat benötigt. Sie und ihr Mann kommen mit seinem Gehalt und dem BGE gerade so über die Runden, brauchen demnächst ein neues Auto und möchten sich irgendwann einmal ein eigenes Haus leisten. Daher wäre es prima, wenn Frau R ihren Beruf als Rechtsanwältin (für Verkehrsunfälle, Mietsachen, Familien-und Erbrecht) ausüben könnte. Zufällig wohnt im Haus eine 45 Jährige Erzieherin, E, die seit kurzem arbeitslos ist. Sie versteht sich blendend mit den Kindern und wäre bereit, den Haushaltsführung von Frau R zu übernehmen, Sie würde 170 Stunden pro Monat bei 8,50 ? pro Stunde arbeiten und ihre Arbeit (natürlich mit Sozialumsatzkonsusteuern) in Rechnung stellen. > > Frau R sucht Anschluss an eine Bürogemeinschaft. Schließlich findet sie eine Möglichkeit. Sie könnte mit einem Kollegen zusammen ein Büro und eine Sekretärin (ausgebildete Anwaltsgehilfin) teilen und müsste diese und auch die anderen Kosten je zur Hälfte bezahlen. Ihre Kosten wären dann 1000 ?, die vorsteuerfähig sind und 1200 ?/Monat für die Sekretärin. Sie rechnet mit weiteren 300 ?/Monat variable Kosten (für Papier, Kommunikation usw.). > > Frau R überlegt, wieviel sie (netto) verdienen möchte. Sie wäre bereit, mit zunächst 8.50 ?/Stunde auf der Basis von 170 Stunden/Monat die Arbeit aufzunehmen. Als nächstes rechnet Sie durch, > 1. wieviel sie verdienen müsste, um sich 1445 ?, Frau E 1445 ? + 1994,10 ? Sozialumsatzkonsumsteuer, ihre Kostenanteile an der Bürogemeinschaft 1200 ? für die Sekretärin + 1300 ? für abzugsfähige fixe und variable kosten zu bezahlen. Summe = 7384,10 ? und > 2. wieviel ? sie pro Monat ihren zukünftigen Mandanten (inclusive Sozialumsatzkonsumsteuer) in Rechnung stellen müsste, (die Mandanten sind vor allem Privatkunden).15779,92 ? > 3. Was würde sie mit nach Hause bringen, wenn sie jede Woche einen neuen Fall bekäme, für den sie 2400 ? (incl Souzialumsatzkonsumsteuer) in Rechnung stellen könnte? (Oder zwei Fälle/Woche mit je 1200 ?). Zu welchem Stundensatz würde sie dann arbeiten? - 6.19 ? > > Ich habe die Ergebnisse nun doch verraten, und bitte Sie, Frau Nedden, zu prüfen, ob diese richtig sind. > > > Mit freundlichen Grüßen, Dr. Bernd Starkloff > > > > Gesendet: Montag, 13. April 2015 um 15:47 Uhr > Von: "Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen" > An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Zu Bernds Kritik an Mehrwertsteuer und Sozialkonsumsteuer > Lieber Martin Licht, liebe Mitlesende, > > > vielen Dank für die Unterstützung. > > > Ein wenig muß ich Dr. Starkloff allerdings inhaltlich in Schutz nehmen. Während zunächst 68,07 % an Sozialkonsumsteuer im Konzept aus 2012 vorgesehen waren, hat sich in 2014 herausgestellt, daß tatsächlich 138% Konsumsteuer erhoben werden muß, damit die Rechnung aufgeht und der Preis stabil bleibt. Was hier nicht paßt, ist Dr. Starkloffs Darstellung und Aufregung über diese an sich unspektakuläre Tatsache, denn wenn ich heute einen Netto-Produktpreis habe, der doppelt so hoch ist, wie künftig, dann werden unter Konsumbesteuerung eben nicht wie bisher 19% Umsatzkonsumsteuer von z.B. 100,- ? Bemessungsgrundlage (einschl. ESt, SozSich) sondern 138% von 50,- ? Bemessungsgrundlage genommen. > > > Ansonsten hat Dr. Starkloff in seiner Kritik zur Sozialkonsumsteuer auf seinen Internetseiten bereits hinsichtlich der Qualität seiner Bemerkungen hinreichend geoutet. Er unterscheidet in seiner Kritik nicht zwischen dem heute umsetzbaren Konzept und der optimalen und konsequent umgesetzten Konsumsteuer, die bei Mieten dann Wohnraumkonsum nicht mehr steuerlich subventioniert, erkennt nicht die Zusammenhänge, die bei einer konsequenten Konsumbesteuerung in Bezug auf Grundstücksveräußerungen; er hat also offenbar Schwierigkeiten mit dem systemischen Denken. Noch immer stützt er sich auf längst überholte Textstellen zur Auslandstransfersteuer und möchte nicht akzeptieren, daß diese nicht mehr als notwendig betrachtet werden. Noch immer hat er Verständnisprobleme mit dem verzögerten Vorsteuerabzug, der lediglich die heutigen einkommensteuerlichen Regelungen der AfA und des beschränkten Verlustabzugs umsetzt. > > > Aus folgendem Dialog: > > ?Dass Wäschereien Rechnungen ausstellen und ihre Leistungen versteuern müssen, ist wohl auch in der Sozialumsatzkonsumsteuer so. Muss also nicht auch die Mutter oder Freundin eines Auszubildenden ihre entsprechende Leistung versteuern? > > Es wäre sicherlich auch wünschenswert, wenn Frauen eine Anerkennung für ihre unentgeltliche Leistung bekämen. Wir wollen aber die Kirche im Dorf lassen und private Versorgung privat sein lassen. Die Mutter ist dazu nach § 1601 BGB gesetzlich verpflichtet. Vergessen Sie bitte nicht, daß es um eine bGE-fähige, spiegelbildliche Steuerrumkehr und nicht um die Änderung des gesamten deutschen Rechtssystems geht. > > Eine Selbstständige, die den Haushalt eines Junggesellen professionell besorgt, muss doch auch eine Rechnung ausstellen und entsprechende Steuern zahlen. Fällt das alles weg, wenn der Junggeselle sie zur Lebensgefährtin erklärt oder sie diese Leistung als Geschenk oder Nachbarschaftshilfe leistet (Wobei natürlich Gegengeschenke üblich und normal sind)? > > Fällt dies heute weg? Wenn ja, dann ja, wenn nein, dann nein.? > > wird in http://www.staatsbuergersteuer.de/Diffusion.htm#5.1.3.2: > > Die SozialUmsatzKonsumSteuer von 138% verstärkt die heute bestehende horizontale Ungerechtigkeit massiv. Eine Friseuse, eine Haushaltshilfe oder die Angestellte einer Wäscherei muss 138% auf ihre Leistung aufschlagen und an den Staat abführen. Wird sie in die Familie durch Heirat oder Adoption aufgenommen, entfallen diese und der Steuersatz ist 0%. Ein Künstler, der sein Kunstwerk verkauft, muss 138% auf seinen Nettopreis aufschlagen und dies an den Fiskus weitergeben, Setzt er für einen Freund den Preis so niedrig an, dass er diesen Aufschlag gerade mit den Sozialkonsumsteuern auf Farben, Werkzeuge usw. anrechnen kann, macht er keinen Gewinn. Sein Freund kann dieses Kunstwerk als Privatmann ohne Rechnung und Steuerberechnung zu einem hohen, dem Wert des Kunstwerks angemessenen Preis an andere Privatleute weiterverkaufen und den Gewinn, den er dabei erzielt, dem Verein zur Unterstützung notleidendender Künstler spenden, der dann die Künstler entsprechend unterstützt. Die Mafia lässt grüßen! > > Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Wenn ich Kabarettistin wäre, würde ich dies in mein Programm aufnehmen! (Ich verschwieg bisher: Man nennt mich insgeheim ?Patin?! PS: Bloß nicht ernst nehmen, ehe mir hieraus wieder ein starkloffscher Strick gedreht wird!) > > > Er propagiert nun offenbar selbst in seiner Mail die Besteuerung der unentgeltlichen Wertabgabe von Gemüse der Mutter, die aus ihrem Garten geerntet hat, gegenüber ihrem Sohn, der das Gekochte ißt, als Gebot der einheitlichen und horizontal gleichmäßigen Besteuerung! Prost Mahlzeit, Staatsbürgersteuer! > > > Ich gebe nun das Erklären der gemeinschaftlichen Konsumsteuer gegenüber Dr. Starkloff auf. > > > Liebe Grüße > > Verena Nedden > > > _______________________________________________ Debatte-Grundeinkommen Mailingliste JPBerlin - Politischer Provider Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > _______________________________________________ > Debatte-Grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Thu May 28 13:51:39 2015 From: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de (Ingo Groepler-Roeser via Debatte-Grundeinkommen) Date: Thu, 28 May 2015 13:51:39 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] STUDIE "Was der Mensch braucht" erschienen - Zum Interview mit Lutz Hausstein und zur Studie Message-ID: Auszug: Herr Hausstein, Sie sind in Ihrer soeben veröffentlichten Studie ?Was der Mensch braucht? der Frage der Hartz IV-Regelbedarfe nachgegangen. Wieso denn das: Die sind doch regierungsamtlich durchgerechnet und verfassungsrechtlich bestätigt, so, wie sie sind ? und also vollkommen auskömmlich? Die Praxis sieht leider vollkommen anders aus. Viele Menschen können sich unter den Bedingungen von Hartz IV auch einfachste Selbstverständlichkeiten nicht mehr leisten, weil sie zu wenig Geld zur Verfügung haben. (...) Links: *Interview auf den NDS: *http://www.nachdenkseiten.de/?p=26257 *Studie:* http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/150528-interview-lutz-hausstein-studie.pdf *Film:* https://www.youtube.com/watch?v=nvEil48Tb5Q -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: