[Debatte-Grundeinkommen] Debatte im November

Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Mi Dez 3 14:16:56 CET 2014


Lieber Joachim, hallo zusammen, 

leider sind die Zeilenumbrüche wieder einmal abhanden gekommen. Ich versuche daher eine deutlichere Darstellung im Text meiner vorigen Mail:

Gruß
Verena

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Debatte-Grundeinkommen [mailto:debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de] Im Auftrag von Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen
Gesendet: Montag, 1. Dezember 2014 20:36
An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Debatte im November

Lieber Joachim, liebe Debattierende

wird nur die Seite des einzelnen Konsumenten mit der Seite des einzelnen Einkommensbezieher verglichen, kann man sich leicht, aber zu Unrecht aufregen. Die vollständige Berechnung sieht so aus:

heutiges Einkommensteuersystem:

Individuelles Einkommen brutto: 1Mio €

Individuelles Einkommen netto, St-Kl I: 533.000,- € 

ESt, SolZ, KV, RV etc.: 466.000,- € USt (19%, ohne Berücksichtigung steuerfreier oder ermäßigter Leistungen) aus Einzelkonsum von 20.000,- €: ca. 3.200,- € 

Anteilige ESt, SolZ, KV, RV, die aus dem Einzelkonsum von 20.000,- € an Mitarbeiter oder Unternehmer bezahlt werden: ca. 8.400,- abzgl. enthaltener Grundeinkommensanteile = ca. 5.000,- € 

Anteilige USt 19% aus Kollektivkonsum der mit dem individuellen Einkommen (1 Mio) produzierten Güter (denn diese finanzieren das Einkommen!): 190.000,- € 

Summe Staatseinnahmen: 664.200,- €.


Konsumsteuersystem: 

Individuelles Einkommen brutto: 500.000,- € + 12*bGE 

Individuelles Einkommen netto: 500.000,- € + 12*bGE 

ESt, SolZ, KV, RV etc.: 0,- € 

UmsatzKonsSt (19%, ohne Berücksichtigung steuerfreier oder ermäßigter Leistungen) aus Einzelkonsum von 20.000,- €: ca. 3.200,- € 

SozialKonsSt (bisherige ESt, SolZ, KV, RV etc.) aus Einzelkonsum von 20.000,- €: ca. 8.400,- 

Anteilige UmsatzKonsSt 19% aus Kollektivkonsum der mit dem individuellen Einkommen (1 Mio) produzierten Güter: 190.000,- € 

Anteilige SozialKonsSt 19% aus Kollektivkonsum der mit dem individuellen Einkommen (1 Mio) produzierten Güter: 500.000,- € 

Summe Staatseinnahmen: 701.600,- € abzgl. 12*bGE


Es kommt also bei Betrachtung des Konsumsteuersystems nicht nur darauf an, wieviel der einzelne konsumiert. Dies tut er vorher wie nachher gleich. Auch im Erwerbsteuersystem finanziert der Reiche in deinem Beispiel nicht mit seinem ganzen eigenen Einkommen die Produktion von Konsumgütern, und damit die Einkommen der produzierenden Mitarbeiter und Unternehmer.  
M.E. ist die gleichmäßige Konsumbesteuerung ohne Ausnahme gerechter, als z.B. wie heute bei besonders hohen Einkommen die für niedrigere Einkommen geltende 50%-Grenze der Erwerbsbelastung nicht einzuhalten. 

Meine Ansicht zur gleichmäßigen Besteuerung ohne Ausnahme gilt im Übrigen auch für die heutige Umsatzsteuer, denn aus welchem sozialen Grund wird luxuriöser Wohnraumkonsum derzeit steuerbefreit behandelt? Besser wäre es, Umsatzsteuer auf Mieten zu erheben, gleichzeitig die Sozialleistungen die Kosten der Unterkunft betreffend zu erhöhen und die Mehreinnahmen an die Gemeinschaft auszukehren, anstatt Reiche in ihrem luxurösen Wohnverhalten bei Anmietung umsatzsteuerlich zu subventionieren.

Gruß
Verena Nedden
______________________________________
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www.konsumsteuersystem.de 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Debatte-Grundeinkommen [mailto:debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de] Im Auftrag von Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen
Gesendet: Sonntag, 30. November 2014 15:26
An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Debatte im November


Liebe Verena, liebe Liste,

ich versuche es einmal: Jemand mit einem jährlichen Einkommen von sagen wir
1 Mio. EURO zahlt davon ca. 45%  Einkommensteuer, also 450.000,- € im Jahr.

Ich denke mal, wenn derjenige 20.000- € ausschließlich für den Konsum ausgibt, ist das eine gute Größenordnug ( schließlich kauft man sich ja nicht jeden Tag Ferraris oder Mittelmeeryachten ). Darauf zahlt er also round about ( ich vernachlässige mal den reduzierten Mehrwertsteuersatz )
3.800,- € Mehrwertsteuer pro Monat, also 45.600,- €  im Jahr. Macht nach heutigem System bei 19% Mehrwertsteuer eine Gesamtbelastung von 495.600

Gehem wir zu einem reinen Konsumsteuerbasiertensystem über, zahlt er vielleicht ( bei 50% ) 120.000,- € Steuern, nämich 50% von 240.000,- €

Bei einem Satz von 100% etwas mehr, nämlich 240.000,- €.

Merkt ihr was? Da bleiben gegenüber dem Einkommensteuerbasierten Modell mehr als eine Viertel Mio. € übrig!

Derjenige, der in einem rein Mehrwertsteuerbasierten System - sagen wir
2.000,- € - Grundeinkommen erhält, gibt diese auch wieder komplett aus, beteiligt sich also ( bei 100% MwSt. Satz ) mit 12.000,- € im Jahr, das ist die Hälfte seinen Grundeinkommens. Der "Reiche" beteiligt sich nur mit ca. 
einem Viertel seines Einkommens. Die 24.000- Grundeinkommen, die er zusätzlich erhält, spendet er vielleicht - oder auch nicht.

Das erscheint also als ein gerechtes System?

Grüße
Joachim Behncke, Berlin

P.S.: Finanzierbar ist ein Grundeinkommen immer, zumindest in der Höhe von
800,- bis 1.000,- EURO monatlich, da in unserem Staat ja auch jetzt keiner
verhungert: Die Kinder kriegens von ihren Eltern ( plus Kindergeld ), die Erwerbstätigen verdienen es sich selber, die Erwerbssuchenden kriegen es über Hartz IV, die nicht Erwerbstätigen kriegen es von ihrem Partner, die Rentner kriegen es von den Erwerbstätigen. Da braucht man gar nicht zu
rechnen: Das Geld ist auch jetzt schon da und wird verteilt, es wird nicht z u s ä t z  l i  c h benötigt.

Es wird nur anders verteilt. Und da halte ich das flat-tax System für ein mögliches und auch einigermaßen elegantes System.



----- Original Message -----
From: "Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen" 
<debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
To: <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
Sent: Thursday, November 27, 2014 7:01 PM
Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Debatte im November


> Hallo Joachim,
>
> flat-tax 50% mit negativer Einkommensteuer haben wir heute bereits mit 
> Hartz IV-Anrechnung, und darüber hinaus Sanktionen und Arbeitszwang, damit 
> das System noch aufrecht erhalten werden kann. Die Einnahmen reichen im 
> Einkommensteuersystem nicht aus, um jedem ein ausreichendes GE zu zahlen. 
> Dies wäre dann auch nicht mehr bedingungslos, denn bei der 
> Einkommensbesteuerung, die dann in über 80 Millionen Fällen immer noch 
> berechnet werden, wird dann bemessen, ob man das GE tatsächlich behalten 
> darf. Das Problem der Erwerbsschwelle wäre nicht gelöst. Die zunehmende 
> maschinelle Arbeit trägt bereits seit langem zum Ungleichgewicht zwischen 
> Reich und Arm bei.
> Konsumsteuer wird daher zwangsläufig die zukünftige Steuer werden. Sie ist 
> die einfachere und transparente Steuer und gibt keinen Anlaß zur 
> besonderer Freude reicher Personengruppen. Wieso auch, wenn deren 
> individuellen Bereicherungsmöglichkeiten zugunsten der Gemeinschaft 
> eingeschränkt werden? Gerne antworte ich auf stichhaltige Begründungen.
>
> Gruß
> Verena Nedden
> ______________________________________
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>
>
>
>
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: Debatte-Grundeinkommen 
> [mailto:debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de] Im 
> Auftrag von Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen
> Gesendet: Donnerstag, 27. November 2014 14:51
> An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Debatte im November
>
>
> Das geht auch einfacher:
>
> flat-tax in Höhe von - sagen wir - 50% auf jeden verdienten EURO ( also 
> einkomnmensteuerbasiert ) plus Grundeinkommen ( z.B. als negative 
> Einkommensteuer ) in Höhe von - sagen wir - 850,- EURO.
>
> Über ein reines Konsumsteuermodell freuen sich nur die Reichen.
>
> Grüße
> Joachim Behncke
> Berlin
>
> ----- Original Message -----
> From: "Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen"
> <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
> To: <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
> Sent: Wednesday, November 26, 2014 4:16 PM
> Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Debatte im November
>
>
>> Lieber ?
>>
>> Du hast was übersehen! Im heutigen Erwerbsteuersystem ist das Einkommen 
>> in
>> Höhe des Grundfreibetrags und der Kinderfreibeträge von der
>> Einkommensteuer freigestellt. Im Konsumsteuersystem werden alle Umsätze
>> besteuert. Die Einnahmen sind also im Konsumsteuersystem um 348,09 € pro
>> Erwachsenen und um 292,- € pro Kind höher als heute (2014).
>> Während heute jede/r um diese Beträge in seiner/ihrer Existenz
>> subventioniert wird, werden sie im Konsumsteuersystem eingenommen und in
>> doppelter Höhe als bGE ausgeschüttet, um den Lebensunterhalt bestreiten 
>> zu
>> können.
>>
>> Gruß
>> Verena
>>
>> -----Ursprüngliche Nachricht-----
>> Von: Debatte-Grundeinkommen
>> [mailto:debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de] Im
>> Auftrag von Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen
>> Gesendet: Dienstag, 25. November 2014 22:11
>> An: Debatten-Liste
>> Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] Debatte im November
>>
>> Einen herzlichen Gruß an alle, die sich hier aktiv oder passiv tummeln.
>> Ich habe die Debatte der letzten Wochen verfolgt, war aber mit anderen
>> Dingen zu sehr beschäftigt, um immer gleich einzuspringen. Nun hat sich 
>> so
>> viel angesammelt, daß ich nur auf einige ausgewählte Punkte eingehen 
>> will.
>>
>> ...
>> Verena 6.11.
>> Wenn die allgemeine Erwerbsbelastung in eine allgemeine Konsumsteuer
>> umgewandelt wird und die als BGE ausgeteilt wird, ist aber nichts mehr
>> übrig für alle anderen Aufgaben, die über die Steuern finanziert werden.
>> Oder habe ich da was übersehen?
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