[Debatte-Grundeinkommen] die drei Säulen des BGE
willi uebelherr
wube at gmx.net
Do Apr 24 06:45:59 CEST 2014
Lieber Jens,
aufloesen? ja, so einfach. Es ist eine dogmatische Konstruktion und hat
nichts mit rationaler Einsicht zu tun. Jedes Dogma zerfaellt, wenn es
mit der Vernunft konfrontiert wird.
Gemeinschaft ist etwas anderes wie der Staat. Die Gemeinschaft ist real,
der Staat fiktiv. Real existiert er nicht. Es existieren nur
organisierte Strukturen, die ihn erhalten und sich auf ihn beziehen.
Also Nebelaktionen.
Ich kann es gut verstehen, wenn sich dir die Haare aufstellen bei dem
Gedanken, von einem Polit-Kommissar (der LPG oder aehnliches) verwaltet
zu werden. Mir geht es genauso.
Erst seit dem 12. Jahrhundert begann in England die systematische
Privatisierung des gemeinschaftlichen Landes. In Mitteleuropa erzaehlen
uns die Bauernkriege davon. Und in England begann auch die Diskusssion
um ein Grundeinkommen, basic income.
Die gemeinschaftliche Organisation der Nahrungsbasis ist das bestimmende
aller unserer Vorfahren. Dies war auch die Grundlage fuer die Sicherung
der sozialen Existenz aller.
Aber genau hierauf zielt das B(G)E. Die Sicherung der sozialen Existenz
aller. Nur wenn Geldsysteme fuer den Austausch verwendet werden, bezieht
sich das B(G)E auch auf das Geldsystem.
Deswegen lehne ich auch jede Diskussion um die Finanzierung des B(G)E
ab. Weil im Zentrum steht immer die soziale Kategorie, also die
Verantwortung fuer die Gemeinschaft. Und sie ist nie an ein Geldsystem
gebunden.
Die Frage der Nutzung der gemeinschaftlichen Flaechen in Verbindung mit
der Verantwortung fuer die Gesamt-Natur bleibt immer eine lokale. Und
auch die Art und Weise ihrer Gestaltung bleibt eine lokale Entscheidung.
Schliesslich tragen sie auch die Verantwortung fuer ihr
gemeinschaftliches Leben in der Zukunft.
Wenn wir uns Gedanken um unsere Zukunft machen wollen, muessen wir uns
vollstaendig von den Staatskonstruktionen und dem roemischen Staatsrecht
verabschieden. Weil der Staat immer ein Instrument der Eliten fuer die
Eliten gegen die Bevoelkerung war und ist.
mit lieben gruessen, willi
Quetzaltenango, Guatemala
-------- Original-Nachricht --------
Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] die drei Säulen des BGE
Datum: Wed, 23 Apr 2014 10:37:30 +0200
Von: Jens Kasten <jens.kasten at gmx.com>
Hallo Willi,
das hab ich schon verstanden. Doch wie geschieht das?
Wie in China, Russland oder Korea Nord? Es lebe die LPG?
Aufgelöst? Klingt irgendwie so einfach. Ist es das aber?
Einfach eine Volksabstimmung?
Und wer verwaltet dann das "herrenlose" Eigentum?
Eine Bürokratie? Eine Elite? Vier alle?
Wie stellst Du dir das vor?
Gleichberechtigte Nutzung.
Wie sollte ich nicht auf die Idee kommen, jemandes Grundstück zu
betreten wenn er doch gar keine Pacht mehr dafür zahlt?
Einfach nur eine konkretere Vorstellung mit ein paar ideologischen
Keulen zurechtstutzen?
Das kannst Du doch besser, oder?
Buchstäblich mit Schlagwörtern herum zu operieren ist nicht notwendig.
Gefragt ist hier mal eine feinere Klinge. Wenn es auf all den
ungezählten und unzählbaren Seiten irgendwelche Prosa gibt, die auch
das Gefühl derjenigen anspricht, die nicht wieder zurück möchten zu
Politbüro & Co. und dennoch schwere Einwände gegen den Monopolismus
haben, das wäre doch einen Hinweis wert.
mit sozialistischem Gruß
*Gesendet:* Mittwoch, 23. April 2014 um 00:37 Uhr
*Von:* "willi uebelherr" <wube at gmx.net>
*Betreff:* Re: [Debatte-Grundeinkommen] die drei Säulen des BGE
Hallo Jens,
ich war zwar selbst nicht direkt angesprochen, aber trotzdem will ich
meinen Kommentar dazu abgeben.
Privates Eigentum an gemeinschaftlichen Guetern und Ressourcen wird
aufgeloest.
Mit diesem Schritt eruebrigt sich deine Diskussion um Pacht und sonstige
Anteile. Gemeinscvhaftliche Ressourcen stehen immer der Gemeinschaft
gleichberechtigt zur Verfuegung.
mit lieben gruessen, willi
Quetzaltenango, Guatemala
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