[Debatte-Grundeinkommen] die drei Säulen des BGE

willi uebelherr wube at gmx.net
Mi Apr 23 00:37:03 CEST 2014


Hallo Jens,

ich war zwar selbst nicht direkt angesprochen, aber trotzdem will ich 
meinen Kommentar dazu abgeben.

Privates Eigentum an gemeinschaftlichen Guetern und Ressourcen wird 
aufgeloest.

Mit diesem Schritt eruebrigt sich deine Diskussion um Pacht und sonstige 
Anteile. Gemeinscvhaftliche Ressourcen stehen immer der Gemeinschaft 
gleichberechtigt zur Verfuegung.

mit lieben gruessen, willi
Quetzaltenango, Guatemala


Am 22/04/2014 03:06, schrieb Jens Kasten:
> Hallo Udo,
> danke für deine gewichtige Antwort.
> schön, dass Du auch konkret auf meine Provokationen eingegangen bist.
> Auf diesem Niveau würde ich gern noch einen Moment verweilen.
> Denn da entscheidet sich, ob eine Theorie, welch außerordentlich wohltuende
> Ziele sie auch vertritt, irgendeine Realisierungschance hat oder nicht.
> Nun könnte man philosophisch ohne Ende werden, und behaupten, wir lassen uns
> eine Theorie nicht von der Praxis kaputtmachen.
> Ich hoffe, Du bist dem widerspruchsfreien Denken nicht abhold und versuchst die
> Fragen zu klären, die sich andere nicht ausdenken, sondern konkret haben.
> Du schreibst:
> *Ganz konkret bedeutet das anhand des von Dir angeführten Beispiels:*
> *Es wird, eine soziale, vernunftorientierte, zukunftsfähige Politik
> vorausgesetzt, keinen Linienverkehr zwischen Erde und Mond geben solange nicht
> die große Anzahl viel näher liegender Erfordernisse zum Wohle der Menschheit und
> unserer natürlichen Umwelt erfüllt sind:*
> Ende Zitat
> Das Beispiel mit dem Linienverkehr sollte deutlich machen, dass die freie
> Verfügbarkeit von Land, Wasser und Energie als Voraussetzung für ein BGE "etwas
> zu hoch" angesetzt ist. Deshalb die Übertreibung.
> Solch eine Linienverbindung halte ich nicht für notwendig oder wünschenswert.
> Die meiste Energie entstammt "letzen Endes" dem Boden, hier auch in der
> Bedeutung von allem, worauf wir leben können (eine Insel im Wasser, eine
> künstliche Insel...).
> Selbst Seen werden schon unter Bodenbesitz geführt. Mit Meeren ist es wegen der
> fehlenden Möglichkeit es zu parzellieren sicher noch etwas schwierig. ;-)
> Für Erdöl braucht es Boden, für Holzpellets braucht es Wald, braucht es Boden,
> für Gas, für Wasserkraft. Für alles braucht es irgendeinen Grund, auf dem etwas
> oder in dem etwas lagert.
> Für Sonnenkollektoren braucht es Stellfläche, ebenso für Windkrafträder.
> Insofern müssten wir uns "nur" um eine gerechte Verteilung des Bodens kümmern.
> Das klingt für mich dennoch schwieriger als eine Linienverbindung zwischen Erde
> und Mond zu etablieren.
> Was sind die Erfordernisse zum Wohle der Menschheit? Wer ist die Menschheit? Die
> Nutzung des Bodens (etwa der des sich um das Haus befindlichen Grundstücks) kann
> schon in der Familie für Konfliktstoff sorgen.
> Die halbwüchsigen motorisch hochtalentierten Kinder wollen Rasen zum Spielen,
> die Frau einen Blumen dominierten Garten und der Gärtner möchte seine
> Lieblingskartoffeln pflanzen.
> Was wenn nicht genug Boden für alle Zwecke verfügbar ist? Welcher Zweck steht
> höher? Wird sich am Ende nicht mit großer Wahrscheinlichkeit der durchsetzen,
> der den größten Anteil für den Erwerb des Bodens eingebracht hat.
> Soll eine Kommission entscheiden, weil der Boden nicht mehr gekauft wird,
> sondern verteilt wird? Spielen? Schönheit? Essen? Brauchen wir nicht alles
> irgendwie? Wer soll entscheiden wenn nicht die Familie selbst, bzw. jene, denen
> der Boden gehört, oder dessen wie auch immer geartete Nutzung sie verbrieft
> bekommen haben?
> Der Boden ist über die Zeit so ungleichmäßig verteilt, dass damit für einige
> extrem hohe leistungslose Einkommen erzielt werden, weil dieser Besitz
> monopolisiert ist.
> Der Wettbewerb ist nicht aufgehoben, aber eingeschränkt. Boden kann nicht
> vermehrt werden. Die Urbarmachung von weiten Teilen der Erde ist daran gebunden,
> dass sich die Investitionen hinterher rechnen?
> Gerade das jetzige Geldhandling verhindert, dass sich die Lage im Hinblick auf
> die monopolisierte Bodennutzung entspannt.
> Vor allem der fruchtbarste Boden oder der aus Sicht von Pachteinnahmen
> nützlichste Boden hat längst Besitzer gefunden, die mit der Knappheit des Bodens
> und seiner Schätze im Verhältnis zur Nachfrage bestens spielen gelernt haben.
> Wenn über künftige Landerwerbungen im Hinblick auf die Sicherstellung von
> "Grundbedarf" (Spielen, Schönheit, Essen, Kleidung, Wohnen - Konflikt)
> entschieden werden soll, bedeutet das, dass jemand ermächtigt wird, die Vergabe
> jedes Stück Landes zu beeinflussen wenn nicht gar irgendwie zu bestimmen, also
> zu entscheiden.
> Du nimmst Das Wort 'Enteignung' nicht in den Mund. Doch wie soll das ohne
> dieselbe gehen?
> Wenn ein Bodenbesitzer, oder eine Besitzergemeinschaft entscheiden, Landflächen
> für die Produktion von Tierfutter zu verwenden, oder es ansonsten brach liegen
> lassen,
> weil die Nahrungsmittelproduktion gerade mal nicht rentabel ist, dann passiert
> was? Wie soll die Spekulation mit dem Boden ausgeschlossen werden? Soll die
> Nutzung des Bodens ebenso ins Pflichtenheft?
> Enteignung? Umerziehung? Wie sieht die Ökodiktatur in deinen "Träumen" aus? Ich
> könnte mir eine extrem aufgeblähte Bürokratie vorstellen, die die Verteilung des
> Bodens organisiert und dessen Nutzung überwacht.
> In meiner Welt gehört der Boden auch allen. In meiner Welt erwerben die Kommunen
> allen privaten Boden mittels Schuldscheinen zu einem Wert, der über eine
> Pachtversteigerung ermittelt wird.
> Bietet ein Pachtinteressent zum Stichtag für das Grundstück 10 Prozent mehr als
> der gegenwärtige oder fast gewesene Besitzer es tut, dann wird dieser Betrag
> umgerechnet in eine Kaufsumme für das Grundstück.
> Beispiel: Das Grundstück bringt zu einem Stichtag Pachteinnahmen bei einer
> Versteigerung von 1500 monatlich ein. Wenn der bisherige Besitzer, dem die
> Kaufsumme zufließen soll mitbietet und weniger als 10 Prozent unter dem
> Höchstgebot liegt, dann bleibt er im Haus und sein Gebot sagen wir 1370,- Euro
> werden bei einem aktuellen Zinssatz zum Kaufpreis umgerechnet. Beträgt der
> gegenwärtige Zinssatz 4 %, dann wird der Betrag mit 25 multipliziert und danach
> mit 20 Jahren.
> So werden die Preise ermittelt. Für das konkrete Objekt werden 685.000 als
> Schuldschein über den Tisch gehen.
> Das heißt der Käufer erhält einen Schuldschein über diese Summe.
> Die Kommune schuldet ihm diese Summe. Da der Kommune als numehriger Eigentümer
> jedoch auch die Pachteinnahmen zufließen, zahlt sie diese eingenommene Rate
> monatlich dem Eigentümer, was darauf hinausläuft, dass dieser bzw. die
> Eigentümergemeinschaft 20 Jahre dieses Grundstück mietfrei benutzen darf, bevor
> die Pachteinnahmen dann fällig werden. Und nun würde es sich "rächen" (eher als
> ungünstig erweisen), zuviel für das Grundstück geboten zu haben, bzw. mehr als
> das Höchstgebot abzüglich der 10 Prozent Enteignungsbonus. In Wirklichkeit gibt
> es keine Enteignung, sondern einen Rückkauf.
> Die Pachtverträge sind eine eigene Baustelle, denn sie verpflichten. In der
> Hauptsache verpflichten sie zur Unterlassung von diesem oder jenem.
> Giftentsorgung, Auslaugung, alles was mit einem vertretbaren Aufwand auch leicht
> kontrollierbar ist.
> Nach 20 Jahren fließen die Pachteinnahmen der Allgemeinheit in Gestalt der
> Mütter nach der Zahl ihrer noch nicht volljährigen Kinder zu. Da jeder eine
> Mutter hat (ich hoffe, dass die Retortenbabys das Recht auf eine Mutter
> zugesprochen bekommen, auch wenn diese sie nicht ausgetragen haben sollte) käme
> auch jeder in den Genuss der Pachteinnahmen. Da hätten wir buchstäblich unser
> "Grundgehalt". Denn die Erde, der Grund auf dem wir leben gehört allen.
> Und alle die sich ansiedeln treiben die Pachteinnahmen höher weil mehr Bewohner
> auch mehr brauchen und mehr kaufen und damit auch die Preise in der Region
> anheben und damit auch die Pachterträge der Pächter und damit auch die
> Pachteinnahmen durch die Kommune. Mehransiedlungen können diesen Regelkreis
> nicht durcheinanderbringen. Ansiedeln kann sich auch nur, wer die Pachten, die
> überall aufgerufen werden, mit seinen Erträgen aus der Bodennutzung harmonisiert
> bekommt. Es können nicht alle am Meer wohnen. Jene, die am allerliebsten am Meer
> wohnen wollen, werden auch künftighin nicht auf ein Losglück hoffen (und diesem
> Glück vielleicht mit an Korruption erinnernden Mitteln nachzuhelfen suchen)
> sondern, im öffentlichen Meitsbietverfahren mehr bieten als andere, die sich
> vielleicht auch im Landesinneren gut aufgehoben fühlen. Für Landwirte ist es eh
> keine Frage, ob sie lieber etwas Abseits der Brandung säen und ernten.  Wer das
> nicht erträgt ist ein sogenannter Sozialist, der lieber ein Gremium entscheiden
> lässt, wer etwas darf.
> Einer Übersiedelung wird dadurch vorgebeugt, dass mit einer höheren Besiedelung
> auch die Preise im Einzugsgebiet steigen können, zumindest die Pachten steigen,
> wegen der erhöhten Nachfrage.
> Ebenso Minderansiedlungen. Sinkt die Nachfrage nach Boden, sinken die
> Pachterträge, sinken die Pachteinnahmen, müssen die Pachten für noch nicht
> verpachteten Boden niedriger angesetzt werden, werden niedrigere Höchstgebote
> erzielt.
> Es wird ja nix festgelegt. Das wiederum führt (in der Regel) zu neuen
> Ansiedlungen, welche Minderansiedlungen wieder ausgleichen können.
> Vieles regelt sich dadurch.
> Das Grundrecht auf Geldnutzung wäre die zweite große Baustelle.
> Alle Ideen über eine natürliche Ordnung des Zusammenlebens und Wirtschaftens,
> die ich aus vollem Herzen weiterempfehlen kann,
> sind sinnvoll niedergeschrieben in "Die Natürliche Wirtschaftsordnung" von
> Silvio Gesell.
> Leider ist es so, dass der Glaube an selbst regulierende Mechanismen mit jedem
> Tag Erleben des Monopolkapitalismus schweren Schaden nimmt.
> Dieser Glaubensverlust treibt viele in den Wahnsinn und damit in die
> Gedankenwelt des Sozialismus.
> Bürokratien werden es nicht richten. Wer glaubt, dass das Kartellamt nicht
> korrupt ist? Monopole werden auf einem anderen Weg "zerlegt".
> Wie? Steht im empfohlenen Buch. Oder Otto Valentin googeln: "Die Überwindung des
> Totalitarismus - die Lösung der sozialen Frage"
> Viele Grüße
> Jens
> *Gesendet:* Montag, 21. April 2014 um 11:53 Uhr
> *Von:* kh.stammberger at web.de
> *An:* "Udo Rohner" <rohner at regionaldienstleistungen.de>
> *Cc:* "Jens Kasten" <jens.kasten at gmx.com>,
> debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> *Betreff:* Aw: Re: [Debatte-Grundeinkommen] die drei Säulen des BGE
> Hallo Udo und Debattierende inklusive skeptische und kritische,
> Deine mit eigenständiger und eigensinniger Sprache vorgetragenen Überlegungen
> zum Grundeinkommen finde ich sehr sympathisch und fundiert.
> Als Chemiker und Umweltingenieur sowie ausgebildeter Nachkriegslandwirt (habe
> das in der Form gemäßigter Kinderarbeit gelernt), der auch konstruktive Logik,
> Ethik und Wissenschaftstheorie der Mathematik und der Natur- und
> Sozialwissenschaften studiert hat (habe nun ach ...) kann ich mir unter Deinen
> sehr grundsätzlichen und grundgesetzlichen Überlegungen eine ganze Menge an
> konkreten Utopien der Stoff- und Energieumwandlungen, der Land-, Luft- und
> Wassernutzung und der politisch ökonomischen und sozialpolitischen
> Gestaltbarkeiten und Gestaltungen von Eigentum und Einkommen, vorstellen. In
> Weiterentwicklung eines Zitats unseres leider damals noch nicht- bis sogar
> antidemokratischen Politikerkollegen Bismarck sage ich Dir daher gerne: Politik
> (= Stadtkunst) ist die Kunst des Ermöglichens - und es geht.
> Solange wir allerdings bei derartig allgemeinen Formulierungen und Konzepten wie
> Du bleiben, werden wir kaum oder nur bei wenigen bei der Gewinnung von
> Zustimmung von gesellschaftlichen und parlamentarischen Mehrheiten für ein
> realistisches Grundeinkommenskonzept in Deutschland, Europa und weltweit
> vorankommen. Kannst Du auch konkreter?
> Beim Grünen Netzwerk Grundeinkommen diskutieren wir deshalb (hoffentlich)
> zunehmend konkrete gesellschaftspolitisch, politisch ökonomisch,
> sozialpolitisch, sozialpsychologisch und rechtlich durchdachte Konzepte für ein
> zukunfts- und mehrheitsfähiges Grundeinkommenskonzept und darüber, wie wir
> schrittweise vorankommen können, sollen, müssen. Unsere programmatischen
> Teilkonzepte gemäß Beschlußlage der grünen Partei für eine Kindergrundsicherung
> oder eine Garantierente sind aus meiner Sicht deshalb Schritte in die richtige
> Richtung - ausbau- und weiterentwicklungsfähig.
> Mit kritisch solidarischen Grüßen aus Erlangen, Panfranken und Europa
> Karl-Heinz Stammberger
> Gewerkschaftsgrün
> LAK und BAG Wirtschaft und Finanzen
> Grünes Netzwerk Grundeinkommen
> *Gesendet:* Dienstag, 15. April 2014 um 15:27 Uhr
> *Von:* "Udo Rohner" <rohner at regionaldienstleistungen.de>
> *An:* "Jens Kasten" <jens.kasten at gmx.com>
> *Cc:* debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> *Betreff:* Re: [Debatte-Grundeinkommen] die drei Säulen des BGE
> Hallo Jens, werte Mit - Leser,
> eine beruhigende Leseart meines Textes kann ich persönlich nur finden, wenn ich
> mir erlaube mich in Vertrauen hüllen.
> Dieses Vertrauen richtet sich an die Entwicklungsfähigkeit der Menschheit, also
> dem Glauben an die Möglichkeit, das immer mehr Menschen, immer schneller in die
> Lage versetzt sein werden, sich eine ganzheitliche Betrachtungsweise ihres
> eigenen Daseins anzueignen.
> Also das Vertrauen auf die Fähigkeit einer rasch wachsenden Anzahl von
> Individuen die in der Lage sind ihre eigene Existenz und die gesellschaftlichen
> Strukturen die sie durch ihren gelebten Alltag mit gestalten, vor dem
> Hintergrund des wachsenden Verständnisses über die globalen Zusammenhänge
> zwischen den Auswirkungen individueller Lebensführung und den kritischen
> Zuständen auf diesem Planeten auf ökologischer und sozialer Ebene zu erkennen
> und im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten ihre eigene Lebensweise den
> Erfordernissen der herrschenden Gegebenheiten anzupassen.
> Diese Vision im Herzen zu tragen kann mich beruhigen ..... immer wieder für den
> Moment in dem ich solch ein Luftschloss in mir wachsen lasse.
> Die Wirklichkeit um mich herum, der gelebte Alltag meiner Zeitgenossen, mein
> eigener gelebter Alltag eingeschlossen, die Fragmente der Wirklichkeit die uns
> von den Medien in mehr oder weniger verzerrter Form zugetragen werden, die
> propagierten Zielsetzungen von Politik und Wirtschaft, die Auswirkungen der
> Entscheidungen die in unser aller Namen von den gewählten Vertretern der Völker
> getroffen werden – all dies birgt natürlich hinreichend Anlass solch eine Vision
> immer wieder verblassen zu lassen und das Licht des Vertrauens durch den
> Schatten der Hoffnungslosigkeit zu ersetzen.
> Die Frage danach, was unter einer “freien” Verfügbarkeit von Lebensraum und
> lebensnotwendigen Ressourcen vor dem Hintergrund der Forderung nach einem
> Grundeinkommen zu verstehen sei ist relativ einfach zu beantworten, denn unsere
> Verfassung biete diesbezüglich im Grunde hinreichende Handlungsvorgaben:
> “Das deutsche Volk bekennt sich zu den unverletzlichen unveräußerlichen
> Menschenrechten, als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und
> der Gerechtigkeit auf der Welt.”
> -Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
> -Jeder hat das Recht auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit.
> -Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er
> nicht die Rechte Anderer verletzt.
> -Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei
> zu wählen.
> -Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden.
> -Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet.
> -Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit
> dienen.
> -Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig.
> -Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der
> Vergesellschaftung in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft
> überführt werden.
> Vor dem Hintergrund dieser Leitlinien, die zu verwirklichen zumindest von den
> offiziellen Vertretern unserer Gemeinschaft im Rahmen ihrer Amtsaufnahme hoch
> und heilig versprochen wurden, gestaltet sich die Antwort auf die Frage nach der
> freien Verfügbarkeit von Lebensraum und Ressourcen für jedes Mitglied unserer
> Gemeinschaft zumindest grundsätzlich relativ einfach:
> Der verfügbare Lebensraum und die lebensnotwendigen Ressourcen sind derart auf
> alle Mitglieder unserer Gemeinschaft zu verteilen, dass die Grundbedürfnisse
> aller Menschen in möglichst nachhaltiger Weise abgedeckt sind – und zwar
> unabhängig von den aktuellen Besitzverhältnissen und frei von irgendwelchen
> Kursentwicklungen an irgendwelchen Börsen dieser Welt.
> Diese Menschenrechte durchzusetzen, das ist der Auftrag des Volkes an seine
> demokratisch gewählten Vertreter.
> Dass dieser Auftrag momentan in mancherlei Hinsicht nur unzureichend umgesetzt
> wird, das dürfte allgemein bekannt sein. Das dieser Auftrag in unserem Lande in
> einem nicht geringen Umfang bereits zufriedenstellend erfüllt wird, darf bei
> allen offensichtlichen Ungleichgewichten bei der Umsetzung aber auch nicht außer
> Acht gelassen werden.
> Wie dieser Auftrag unter Berücksichtigung eines Grundeinkommens nun konkret
> umzusetzen wäre, dazu gibt es verschiedene Überlegungen und dazu liegen bereits
> verschiedene Konzepte vor, die auf ihre Brauchbarkeit und ihre
> Durchsetzungsfähigkeit hin zu prüfen sind ..... ungeachtet dessen ist jedoch der
> tendenzielle Inhalt der Antwort ganz eindeutig festzustellen:
> “Das Recht auf Eigentum und dessen Gebrauch verliert seinen Rechtsanspruch in
> dem Maße, wie die mit dem Eigentum und dessen Gebrauch verknüpften
> Verpflichtungen dem Allgemeinwohl gegenüber nicht erfüllt werden.”
> Das ist natürlich ein reichlich unbequemer Grundsatz der, wenn er konsequent
> verwirklicht würde, in weiten Zügen dem widerspräche, was den derzeit üblichen
> Gepflogenheiten im Umgang mit Eigentum entspricht .... doch zur nachhaltigen
> Gewährleistung eines Grundeinkommens, kommen wir um eine intensivere
> Auseinandersetzung mit dieser Thematik nicht herum.
> Denn es geht ja letztendlich nicht darum einem Menschen einen bestimmten
> Geldbetrag zur Verfügung zu stellen mit dem er sich dann kaufen darf was er
> davon vor dem Hintergrund der aktuellen Marktsituation gerade noch bezahlen
> kann, sondern es geht darum, die Grundversorgung der Menschen mit real
> verfügbaren Ressourcen im erforderlichen Umfang zu gewährleisten und eine
> gesellschaftliche Struktur vorzuhalten, die den Bedürfnissen nach Information
> und Bildung gerecht wird.
> Ganz konkret bedeutet das anhand des von Dir angeführten Beispiels:
> Es wird, eine soziale, vernunftorientierte, zukunftsfähige Politik
> vorausgesetzt, keinen Linienverkehr zwischen Erde und Mond geben solange nicht
> die große Anzahl viel näher liegender Erfordernisse zum Wohle der Menschheit und
> unserer natürlichen Umwelt erfüllt sind:
> - Es werden keine für den Bau eines Raumfahrt – Flughafens erforderlichen
> Landflächen zu erwerben sein, solange diese Flächen nicht für die Versorgung
> unserer Bevölkerung mit Lebensraum, Erholungsraum, Anbauflächen oder als
> Lebensraum für unsere natürliche Mitwelt entbehrlich sind.
> - Es werden keine für den Bau von Raumschiffen erforderlichen Ressourcen zu
> erwerben sein, solange diese Ressourcen nicht für die Versorgung unserer
> Bevölkerung mit lebensnotwendigen Maschinen, Gerätschaften und
> Gebrauchsgegenständen entbehrlich sind.
> - Es werden keine für die Herstellung und den Betrieb von Raumschiffen
> erforderlichen Energieträger zu erwerben sein, solange diese Energieträger nicht
> für die Versorgung unserer Bevölkerung entbehrlich sind.
> Und das Alles völlig unabhängig davon, über wie viele Billionen von welcher
> Währung auch immer das Konsortium verfügt um Land und Ressourcen zu kaufen und
> auch unabhängig davon, wie viele Arbeitsplätze solch eine Unternehmung schaffen
> würde und wie hoch die Steuereinnahmen daraus sein könnten wenn diese lukrative
> Geschäft erst einmal im Gange wäre ..... denn kein Geld dieser Welt steht in
> irgendeinem angemessenen Verhältnis zu dem tatsächlichen Wert den ein Stückchen
> Land, ein Liter Wasser oder ein gesunder natürlicher Lebensraum für den Menschen
> darstellt.
> Sozialismus 2.0 ?
> Nein, zunächst einmal würde es völlig ausreichen die Leitlinien die unser
> Grundgesetz zu bieten hat, realpolitisch umzusetzen.
> Wer dies konsequent in Angriff nehmen möchte, der kommt weder um die Einführung
> eines Grundeinkommens herum, noch um eine neue Definition des Arbeitsbegriffes,
> noch um eine neue Bewertung des Kapitals.
> Denn das Grundeinkommen ist konsequent angewandtes Grundrecht.
> Der Arbeitsbegriff muss von der engen Bindung an Erwerbstätigkeit gelöst werden,
> weil es viel zu viele wichtige Aufgaben gibt, die unter Anwendung des
> klassischen Arbeitsbegriffes unerledigt bleiben.
> Und dem Kapital müssen deutlichere Grenzen hinsichtlich des Einsatzes von
> “Vermögen” gesetzt werden – also hinsichtlich dessen, was “man” mit Kapital zu
> tun vermag.
> Eine erstrebenswerte Entwicklung sehe ich vielmehr losgelöst von
> althergebrachten Begrifflichkeiten -  eher hin zu einer Art globaler, sozial
> orientierter, auf ein friedliches Miteinander der Völker ausgerichtete
> Ökodiktatur als einzige sinnvolle Alternative zu einer globalen, auf den
> ungezügelten Wohlstand einer Geldelite ausgerichteten und mit dem dazu
> gehörenden Macht – und Gewaltpotential ausgestattete Kapitaldiktatur auf die wir
> fortschreitend zusteuern.
> Das in den 90 er Jahren unter dem Begriff Agenda 21 von knapp 180 Nationen
> verabschiedete Leitpapier für eine nachhaltige Entwicklung unter dem Motto:
> “Global denken, lokal handeln” gibt da im Grunde auch schon eine sehr gute
> Richtung und eine Vielzahl sehr konkreter Handlungsmöglichkeiten vor ..... doch
> die Ordner verstauben in den hintersten Regalen unserer Amtsstuben, weil damit
> nicht das schnelle Geld zu verdienen ist und weil es keine verbindlichen
> Handlungsaufforderungen gibt.
> Und das macht die dritte Säule des Grundeinkommens so bedeutsam ...... denn wenn
> die mentale Säule nicht steht, also ein möglichst weit gestreutes Einverständnis
> der Menschen darüber, wie sie bei der Verteilung der vorhandenen Ressourcen und
> bei dem Einsatz menschlicher Potentiale vorgehen wollen, dann sind wir gezwungen
> auf einer ganz archaischen Ebene unserer Entwicklung zu verharren – und das
> bedeutet eine fortschreitende Plünderung des Planeten für kurzfristige Profite,
> eine fortschreitende Vernichtung der Lebensgrundlagen auf dem Planeten und eine
> fortschreitende Herrschaft der Gewalt, die weder davor zurück schreckt die
> Menschenrechte zu zermalmen, noch davor, unserer natürlichen Mitwelt den Garaus
> zu machen.
> Liebe Grüße aus dem Chiemgau, Udo
> *From:* Jens Kasten
> *Sent:* Wednesday, April 09, 2014 6:44 PM
> *To:* netzwerk GE debatte
> *Subject:* [Debatte-Grundeinkommen] die drei Säulen des BGE
> Sorry Willi, das sollte natürlich an alle gehen
> :-)
> *Gesendet:* Mittwoch, 09. April 2014 um 13:29 Uhr
> *Von:* "Jens Kasten" <jens.kasten at gmx.com>
> *An:* "willi uebelherr" <wube at gmx.net>
> *Betreff:* Aw: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Grundeinkommen als (Teil)Lösung für
> die Ukraine?
> Hallo zusammen,
> erste Säule:  Vorhandensein und freie Verfügbarkeit von Land, Wasser, Energie
> zweite Säule: Lebenszeit
> dritte Säule: Einigkeit, dass Arterhaltung vor Selbsterhaltung geht und dass
> deswegen zurückgesteckt werden muss
> Land, Wasser und Energie sind offenbar vorhanden, und in Ansätzen auch
> verfügbar, allerdings nicht für jeden.
> Es müssen alle Faktoren frei verfügbar sein,...
> "um überhaupt die Gewährung eines Grundeinkommens in irgendeiner Form in
> Erwägung ziehen zu können."
> Bevor es keinen stündlichen Linienverkehr zwischen Erde und Mond gibt, brauchen
> wir über A,B oder C gar nicht nachdenken.
> Natürlich muss der Mond vorhanden sein. Und ausreichend Raumschiffe.
> Mit solch einem Statement kann man natürlich nichts Falsches sagen.
> Doch ob es damit auch gut und richtig wird, das wage ich zu bezweifeln.
> Die Erde gehört allen Menschen. Das ist korrekt. Sie ist geliehen, mehr als dass
> sie jemandem gehört.
> Doch wie das aussehen soll, dass keiner sich davor fürchten muss, ab einer
> ungewissen Zukunft nurmehr als Nomade leben zu müssen,
> und keine innigen Beziehungen zu einem Stückchen Land entwickeln sollte, das ja
> allen gehört, das wäre interessant.
> Nicht alles möchte ich so gemeinschaftlich nutzen wie die Ruheliegen im Schwimmbad.
> Irgendwo möchte ich mein Handtuch gern liegenlassen, ohne gegen irgend ein
> Gemeinwohl zu verstoßen.
> Was heißt freie Verfügbarkeit? Hat dazu jemand einen Vorschlag?
> So wie ich das lese, werden Land, Wasser und Energie kommunal zugeteilt.
> Sozialismus 2.0
> Aber das kann auch meine Paranoia sein.
> Vielleicht hat ja jemand eine beruhigendere Lesart.
> Für die anderen Säulen hätte ich natürlich auch noch etwas...
> aber wenn wir vorläufig die erste Säule bearbeiten könnten...
> Prof. O. Kant
> *Gesendet:* Dienstag, 08. April 2014 um 00:20 Uhr
> *Von:* "willi uebelherr" <wube at gmx.net>
> *An:* "netzwerk GE debatte" <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
> *Cc:* "Udo Rohner" <rohner at regionaldienstleistungen.de>
> *Betreff:* Re: [Debatte-Grundeinkommen] Grundeinkommen als (Teil)Lösung für die
> Ukraine?
>
> Liebe Freunde,
>
> ich habe von Udo Rohner diese Mail erhalten. Es sieht so aus, dass er
> nicht Mitglied dieser Liste ist. Ich kenne ihn auch nicht. Aber sein
> Text ist grossartig und deswegen moechte ich, dass auch ihr ihn lesen
> koennt.
>
> Ich hoffe, dass "unser Moderator" Matthias Blöcher hierfuer Verstaendnis
> entwickelt.
>
> mit lieben gruessen, willi
> Quetzaltenango, Guatemala
>
>
> -------- Original-Nachricht --------
> Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Grundeinkommen als (Teil)Lösung
> für die Ukraine?
> Datum: Mon, 7 Apr 2014 18:57:29 +0200
> Von: Udo Rohner <rohner at regionaldienstleistungen.de>
> An: tobego <tobego at web.de>
>
> Einen guten, friedlichen Tag zusammen...
>
> Verzeiht bitte, wenn ich nun hinsichtlich der Versendung meiner
> Nachricht irgend einen Fehler mache .... aber ich habe das
> Kommunikationsprinzip in dieser Debatte noch nicht so recht verstanden.
>
> Mir persönlich wäre hinsichtlich der Ukraine zunächst einmal daran
> gelegen aufzuklären welche Zeitgenossen es waren, die dort den Prügel
> geschwungen, die Brandsätze geschleudert und die Schüsse abgefeuert und
> andere Zeitgenossen erschlagen, verbrannt und erschossen haben ......
> und wer dies alles organisiert und finanziert hat, bevor auf den
> diffusen Grundlagen der aktuellen Machtverhältnisse irgend etwas
> aufgebaut wird.
>
> Unabhängig von den Vorkommnissen in der Ukraine oder anderen staatlichen
> Konstruktionen sind natürlich das Vorhandensein und die freie
> Verfügbarkeit von Land und Wasser und Energie die Grundlage, um
> überhaupt die Gewährung eines Grundeinkommens in irgendeiner Form in
> Erwägung ziehen zu können.
> Dies ist sozusagen die erste der tragenden Säulen, ohne die ein
> Grundeinkommen undenkbar ist.
>
> Die zweite Säule eines tragfähigen Fundamentes für ein Grundeinkommen
> ohne die wir eben so wenig auskommen, ist die Lebenszeit eines Menschen
> die er dafür aufbringt die vorhandenen Ressourcen zu gewinnen, sie zur
> Verwertung aufzubereiten und sie bedarfsgerecht zu verteilen.
> Auch ohne diese tragende Säule ist ein Grundeinkommen undenkbar.
>
> Die dritte Säule des Fundamentes ohne die wir ebenfalls nicht zurecht
> kommen, das sind wir, das ist der vereinte Wille der menschlichen
> Gemeinschaften und ein Einverständnis darüber, in welcher Weise
> hinsichtlich der beiden anderen Säulen verfahren werden soll ..... und
> dies ist die wackeligste und gleichzeitig auch bedeutsamste Säule eines
> Fundamentes das die Einführung eines Grundeinkommens ermöglichen würde -
> denn ohne diese “mentale” Säule werden die beiden anderen Säulen auch
> weiterhin unter der Herrschaft jener stehen, die mit hinreichender Macht
> und der damit zu dirigierenden Gewalt ausgestattet sind.
>
> Ein wie auch immer gestaltetes Grundeinkommen kann es also nur geben,
> wenn die Bedingungen dafür gegeben sind, also wenn die drei
> beschriebenen tragenden Säulen eines Grundeinkommens gut aufeinander
> abgestimmt im Raum stehen.
> Daher lehne ich persönlich den Begriff “bedingungslos” im Zusammenhang
> mit einem Grundeinkommen grundsätzlich ab.
>
> Wenn wir uns die drei oben grob skizzierten Säulen vor Augen halten und
> uns darauf aufbauend die gesellschaftliche Ebene vorstellen auf der ein
> soziales Miteinander und Füreinander im Geleit eines Grundeinkommens
> stattfinden darf, dann sind mindestens zwei Aspekte unschwer zu erkennen:
> Zum Einen nämlich, dass gewisse substanzielle Bedingungen erfüllt sein
> müssen ohne die ein hinreichendes Grundeinkommen undenkbar ist und zum
> Anderen, dass das Geld dabei lediglich eine untergeordnete Rolle spielt,
> weil es eine Variable ohne eigene Substanz darstellt, deren Wert
> beliebig modifiziert werden kann.
>
> Wenn man also von einem Grundeinkommen für ein Individuum als kleinste
> Einheit einer Gemeinschaft spricht, dann kann man seriöser Weise nur von
> der Zusicherung eines angemessenen Anteils an der Nutzung der
> verfügbaren Ressourcen und an der Arbeitsleistung einer Gemeinschaft
> sprechen ..... im Prinzip also von der Zusicherung jenes Anteils an real
> nutzbarem Lebensraum, real verfügbarer Ressourcen und an real
> geleisteter Arbeit welcher groß genug ist, jedem Einzelnen unserer
> Gemeinschaft eine menschenwürdige Existenz zu ermöglichen.
>
> Meiner Ansicht nach ist das Grundeinkommen derart zu gestalten, dass es
> gänzlich ohne eine direkte Verknüpfung mit den monetären Aspekten
> unserer Wirtschaft zurecht kommt – zum Einen weil wir untereinander nur
> verteilen können was real verfügbar ist und zum Anderen deshalb, damit
> das was unsere Gemeinschaft zum Leben benötigt auch dann verfügbar
> bleibt, wenn ein Finanzsystem in sich zusammen fällt.
> Oder anders ausgedrückt:
> Der Anteil an Ressourcen und Arbeitsleistung, der zur Bereitstellung der
> substanziellen Bedürfnisse unserer Gemeinschaft nach Lebensraum,
> Energie, Nahrung, Information, medizinischer Versorgung, Bildung und
> Sicherheit erforderlich ist, der darf nicht den Unwägbarkeiten und der
> Willkür eines Finanzsystems unterworfen sein das mit Werten jongliert,
> die real gar nicht vorhanden sind, sondern muss einen substanziellen,
> vor Spekulationen geschützten Wert innerhalb unseres
> Wirtschaftskreislaufs darstellen.
>
> Grundvoraussetzung für solch einen oder auch irgendeinen anderen Ansatz
> wäre jedoch, dass der mentalen Säule des Fundamentes auf dem ein
> Grundeinkommen bedarfsgerecht entwickelt werden kann, zunächst einmal
> eine mehrheitsfähige Gestalt annimmt.
> Eine Gestalt, deren Grundgerüst von der unmissverständlichen Klärung
> zweier Punkte abhängt:
>
> 1. Wie errichten wir die erste Säule, nämlich die freie Verfügbarkeit
> von Lebensraum und Ressourcen?
>
> Die Fragmente dieser Säule befinden sich aktuell unter der Herrschaft
> derer, die diese elementaren Bedingungen für menschliches Leben bereits
> “besetzt” halten, sie also “besitzen”, sie nach geltendem Recht ihr
> “Eigentum” nennen dürfen und damit größtenteils auch die exklusiven
> Nutzungsrechte erworben haben.
>
> Wie also bewegen wir die Besitzenden dazu, sich von dem nicht mehr
> zeitgemäßen Eigentumsrecht zu verabschieden und sich einer anderen
> Betrachtung zuzuwenden indem sie beginnen sich als
> verantwortungsbewusster Verwalter von Allgemeingut im Dienste des
> Gemeinwohls zu begreifen?
> Eine Forderung, die sich im Grunde ja schon sehr treffenden im Artikel
> 14 unseres Grundgesetzes spiegelt in dem es heißt:
> “Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich auch dem Wohle der
> Allgemeinheit dienen ” !
>
> 2. Wie errichten wir die zweite Säule, die den Einsatz einer
> hinreichenden Menge menschlicher Aktivitäten gewährleistet?
>
> Die Fragmente dieser Säule befinden sich aktuell unter der Herrschaft
> derer, die den überwiegenden Anteil des vorhandenen menschlichen
> Potentials bereits vor ihren Karren gespannt haben und deren
> Hauptinteresse darin besteht einen möglichst großen Anteil der
> Wertschöpfung aus Arbeit zu ihren Gunsten zu kanalisieren. Der
> verbleibende Rest der menschlichen Potentiale steckt derweil in der
> Warteschleife des sogenannten “Arbeitsmarktes” und wird unter
> unverhältnismäßig hohem und wenig innovativem Aufwand nahezu
> zweckentbunden verwaltet.
>
> Wie also können wir mit Hilfe der verantwortlichen Menschen aus
> Wirtschaft und Politik und Institutionen und selbstverständlich auch
> jedes Erwerbstätigen, den Fluss der menschlichen Potentiale derart
> lenken, dass die Wertschöpfung aus Arbeit in einem hinreichenden Maße
> dem Wohle der Allgemeinheit zugute kommt ?
>
> Wenn diese beiden Punkte inhaltlich geklärt sind, dann gilt es “nur
> noch” den Willen zur Umsetzung in einer möglichst breiten
> Bevölkerungsschicht zu erwecken, woraus sich die Frage ergibt:
> Wie errichten wir die dritte unsichtbare Säule, also das Einverständnis
> der Mitglieder unserer Gemeinschaft darüber, dass wir hinsichtlich der
> beiden anderen Säulen in der beschriebenen Weise verfahren?
>
> Auch die Fragmente dieser Säule sind ansatzweise in schwankender
> Qualität und Quantität wohl in jedem Menschen vorhanden, liegen jedoch
> zu einem großen Teil in den Ketten von Gewohnheit, Unwissenheit und
> Angst, von Neid und Gier und Maßlosigkeit und stellen für Viele doch
> eher eine bittere Medizin dar, als einen lichtvollen Zaubertrank der die
> Menschheit endlich mal wieder einen Schritt voran bringt auf ihrer Reise
> durch die Evolution.
> Denn schließlich und endlich bedeutet die stärkere Orientierung am
> Gemeinwohl unweigerlich für das besitzende und erwerbstätige Individuum
> den konkreten und ganz bewussten Verzicht auf einen Teil ihrer
> individuellen Macht, ihres persönlichen Wohlstands und ihrer frei
> verfügbaren Lebenszeit zugunsten der Allgemeinheit.
>
> Wie also bewegen wir auf mentaler Ebene den Menschen dazu innerlich eine
> Kehrtwendung zu vollziehen?
> Wie ermuntern wir die Menschen sich abzuwenden vom egozentrisch
> orientierten, auf den eigenen Vorteil bedachten, sich zu seiner Mitwelt
> in Konkurrenz befindlichen Individuum, hin zu einem altruistisch
> orientierten, auf den Vorteil der Gemeinschaft bedachten, sich zu seiner
> Mitwelt in Synergie befindlichen Wesen? Einem Wesen, das Seite an Seite
> mit seinen Artgenossen unter Berücksichtigung der gleichberechtigten
> Bedürfnisse seiner natürlichen Umwelt an der Umgestaltung unserer
> Gesellschaftsstruktur mit Hinblick auf eine soziale und zukunftsfähige
> gesellschaftliche Lebensweise arbeitet?
>
> Liebe Grüße, Udo
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
> From: tobego
> Sent: Friday, March 14, 2014 4:25 PM
> To: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Grundeinkommen als (Teil)Lösung
> für die Ukraine?
>
> Hallo zusammen !
>
> Ich schliesse mich dem hier an:
> "Land, Wasser, Nicht erneuerbare Energie und Luft sind Allgemeingüter
> die kein Mensch erschaffen hat".
> Ein BGE ist nett, die Ursachen der zerstörenden Wirtschaft bleiben aber
> gleich - wieso nicht gleich ein gesundes Finanzsystem benutzen, das
> Land, Wasser, Nicht erneuerbare Energie und Luft schützt durch den
> Geldwert selber, damit stabile Werte aufweist und Profit mit Geld
> endlich obsolet macht. Interessantes Beispiel und hochgradig durchdacht:
> www.buch.de/shop/home/mehrvonartikel/319/sathya_proemm/ISBN3-7322-8651-7/ID37437634.html?fftrk=1%3Anull%3A10%3A10%3A1&jumpId=1719364
> <http://www.buch.de/shop/home/mehrvonartikel/319/sathya_proemm/ISBN3-7322-8651-7/ID37437634.html?fftrk=1%3Anull%3A10%3A10%3A1&jumpId=1719364>
>
> liebe Grüße
> Felix
>
>
>
>
> Am 27.01.14 11:23, schrieb Pius Lischer:
>
> Am 1/27/2014 10:52, schrieb Joerg Drescher:
>
> Hallo zusammen
>
> Land, Wasser, Nicht erneuerbare Energie und Luft sind Allgemeingüter
> die kein Mensch erschaffen hat.
>
> Land und nicht erneuerbare Energie sind Privateigentum.
> Das ist politisch legalisierter Diedstahl.
>
> Warum finanzieren wir das BGE nicht global mit Lenkungsabgaben für
> Landnutzung und Verbrauch von nicht erneuerbaren Energien?
>
> mit den besten Wünschen Pius
>
> ---------------------------------------------------------------------------------------------
>
>
> Hallo zusammen,
>
> wie manche wissen, lebe ich in Kiew, wo es erst Demonstrationen
> aufgrund eines geplatzten EU-Assoziierungsabkommens gab, die sich Anfang
> Dezember gegen die Regierung richtete und zwischenzeitlich landesweit
> teils in eine blutige Revolution gewandelt haben. Der Ausgang dieser
> Revolution ist noch offen und eine Frage der Zeit.
>
> Zum Jahreswechsel 2013/2014 schrieb ich hierzu einen Artikel für
> BINews, ob und wie ein Grundeinkommen für die weitere Zukunft der
> Ukraine interessant sein könnte:
>
> http://binews.org/2013/12/opinion-basic-income-and-the-ukrainian-revolution/
>
>
> Bereits im Januar 2011 schrieb ich als Antwort auf einen Artikel
> zur Ukraine, daß die Ukrainer selbst die Verantwortung für ihr Land
> übernehmen sollten, wofür sie aber auch die entsprechenden Mittel
> benötigen:
> http://ukraine-nachrichten.de/sind-revolution_3042_meinungen-analysen
>
> Meine Frage ist nun, was die Listenmitglieder meinen, ob eine
> solche Revolution wie sie in der Ukraine stattfindet, auch ein
> Grundeinkommen zum Ziel haben sollte, bzw. ob die Idee des
> Grundeinkommens andernorts eine vergleichbare Revolution auslösen könnte.
>
> Viele Grüße soweit aus Kiew,
>
> Jörg (Drescher)
> Projekt Jovialismus
>
> _______________________________________________
> Debatte-Grundeinkommen Mailingliste
> JPBerlin - Politischer Provider
> Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen
>
>
>
>
> ---
> Diese E-Mail ist frei von Viren und Malware, denn der avast!
> Antivirus Schutz ist aktiv.
> http://www.avast.com
>
> _______________________________________________
> Debatte-Grundeinkommen Mailingliste
> JPBerlin - Politischer Provider
> Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen
>
>
>
>
>
>
> --------------------------------------------------------------------------------
> _______________________________________________
> Debatte-Grundeinkommen Mailingliste
> JPBerlin - Politischer Provider
> Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen
>
>
>
> _______________________________________________
> Debatte-Grundeinkommen Mailingliste
> JPBerlin - Politischer Provider
> Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen
>
> --------------------------------------------------------------------------------
> _______________________________________________
> Debatte-Grundeinkommen Mailingliste
> JPBerlin - Politischer Provider
> Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen
>
>
>
> _______________________________________________
> Debatte-Grundeinkommen Mailingliste
> JPBerlin - Politischer Provider
> Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen
>




Mehr Informationen über die Mailingliste Debatte-Grundeinkommen