From schulzegenius at web.de Fri Oct 5 12:07:30 2012 From: schulzegenius at web.de (schulzegenius at web.de) Date: Fri, 5 Oct 2012 12:07:30 +0200 (CEST) Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Offener Brief Message-ID: Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Die Vergessenen der Gesellschaft.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 392369 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From axel.tigges at gmx.de Fri Oct 5 16:41:12 2012 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Fri, 05 Oct 2012 16:41:12 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Fwd: GELD - was es ist und was es sein sollte In-Reply-To: <50660A04.8040801@gmx.net> References: <50660A04.8040801@gmx.net> Message-ID: <20121005144112.8910@gmx.net> Lieber Willi, Du hast dem Gero sehr treffend geantwortet, er bewegt sich im System der Ausschließlichkeit, er muss alles ausschließen was seine Theorie von Wertspeicherungsfunktion des Geldes widerspricht. Da wird Franz Hörmann ausgetrickst mit Friedrich Schneider siehe leserbrief unter http://www.politaia.org/wirtschaft/banken/das-ende-des-geldes-ist-gekommen-und-zwar-jetzt-interview-mit-prof-franz-hormann/ er wirft ihm vor geistigen diebstahl begangen zu haben usw. so sollte man sich fragen, was will er und was wollen die, die ein bedingungsloses grundeinkommen wollen? wenn ich weiß, alles ist mir nur geliehen oder geschenkt, und das ohne geld, so weiß ich, dass ich mit geld geistiges eigentum sichern kann, obwohl mir bewusst ist, es wurde mir geschenkt, bis hin zu einem größeren gemeinsamen benutzen dieser gedanken, und das ohne gewinnabsichten nur für mich. doch die grundlage der erkenntnis ist mangel oder fülle. sage ich dem anderen, du hast mir meine gedanken gestohlen, kann ich ihn in mangel bringen und mich damit bereichern, das war der versuch über ACTA die macht in die hände derer zurückzugeben, die uns seit tausenden von jahren in mangel halten, damit sie mehr in der fülle leben können. das geldsystem erzeugt automatisch mangel, weil jeder geldschein ein schuldschein ist, also menschen, deshalb schulden haben, die sie dann nicht zurückzahlen können. herrhausen der damalige chef der deutschen bank wollte einen schuldenerlass für die dritte und vierte welt, doch er hat es nicht überlebt, ackermann wies darauf hin, als er meinte, er wolle nicht wie herrhausen enden, das am rande. wir wissen die industrie baut heute geräte mit geringere lebenserwartung, damit die fülle durch mehr mangel gestört wird, die werbung erzeugt durch alle möglichen manipulationen mangelbewusstsein, und das würde durch das BGE erheblich gestört, und vor diesem funktionierenden chaos und anarchie fürchte n sich die, die uns bislang in mangel halten konnten. viele grüße axel > liebe freunde, > > nun werde ich mich benuehen, mit meinen "verurteilsbehafteten" > beurteilungen > sparsam umzugehen. > > gero faengt ja gut an. er zeigt, dass allen, die sich damit beschaeftigt > hatten, die doppelfunktion bewusst war. also abstraktes tauschmittel fuer > werte und wertspeicherungsfunktion. > > und dann sagt er, dass alle vor ihm den wirklichen gehalt und das wesen > des > geldes nicht verstanden haben, weil sie nicht sehen/sahen, dass die > wertspeicherungsfunktion implizit in dieser konstruktion enthalten sei. > > er versteht nicht, dass die wertspeicherfunktion eine dem geld aufgesetzte > konstruktion ist, und dies als folge den staat zwingend erfordert. weil er > die aufgabe hat, eben diese zusatzfunktion als quasi zentrale funktion zu > erhalten und abzusichern. > > bis zurueck ins 13. jahrhundert v.c.Z., also im -13000. jahr, wissen wir > vom > Fei Lun system in China. es ruhte ausschliesslich auf krediten und > benoetigte kein aequivalent. jede leistung wurde als kredit abgegeben und > jede person, die diese leistung uebernahm, wurde zum glaeubiger, also > verpflichteter, diese leistung selbst zu erbringen. die vertrauensebene > war > individuell geregelt. > > aehnliche systeme finden wir auch hier in lateinamerika im > "Trueke"-system. > dabei ist die einzigste problematik, wie ich schon darauf hinwies, die > bestimmung der abbildungsrelation. > > aber um diese wesentliche eigenschaft geht es gero gar nicht. fuer ihn ist > ausschliesslich wichtig, die wertspeicherungsfunktion des geldes zu > begruenden. das machen alle, die nur ueber geld existieren und keine > eigene > leistung erbringen. > > in carupano, im nordosten von venezuela, traf ich 2 hobby-vogelkundler in > begleitung von Ivan, einem venezuelanischen guide. ich wusste nicht, dass > beide leitende mitarbeiter der IWF waren, london und new york. das habe > ich > erst spaeter erfahren. als wir so in freier atmosphaere ueber den > schwindel > des geldsyatems sprachen, auch mit anderen gaesten, da wurden die beiden > total ruhig. nichts kam von ihnen, um das geldsystem in seiner > konstruktion > zu begruenden. sie wirkten wie kinder, die ihre lehrerIn zitierten und > ploetzlich merkten, was das fuer ein stuss ist, was ihnen erzaehlt wurde. > > und so kommt mir auch gero vor. statt die gedanken derjenigen zu > vertiefen, > die mit sicherheit auch nicht duemmer waren als er selbst, oder vielleicht > sogar intelligenter, steckt er einen pflock in den boden und schreit. "bis > hierher, weiter nicht". er schreibt: > > "Diese Definitionen sind ungenügend > Sie sind es, weil gerade das wichtigste Merkmal des Geldes dabei > unterschlagen wird." > > ja, neben dem tausch, fuer mich der einzige zweck. fuer gero die > wertspeicherfunktion als eigentliche aufgabe. und mit ihm alle "Bankster", > alle, die nur ueber geldstroeme existieren wollen. > > es ist auch klar. wenn wir dem geld ausschliesslich seine abstrakte > tauschfunktion zuordnen, dann haben diese leute ploetzlich nichts mehr, > womit sie in den tausch treten koennen. ganz schoen scheisse! > > "Eben diese Hauptbedingung war jedoch noch nie in ausreichendem Maße > erfüllt". > > bis dahin habe ich seinen text gelesen. und das genuegt mir auch. den rest > ueberlasse ich euch. > > mit lieben gruessen, willi > > > > -------- Original-Nachricht -------- > Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] GELD - was es ist und was es sein sollte > Datum: Fri, 28 Sep 2012 12:15:57 +0200 > Von: Dr. Gero Jenner > An: undisclosed-recipients:; > > To whom it may concern > > Geld ? was es ist und was es sein sollte > > Gero Jenner, 29.9.2012 (aktualisiertes Original unter: > http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Geld.html) > > Wer über Geld schreibt, darf mit einem Massenpublikum rechnen, wenn er > beschreibt oder verspricht, wie man es legal oder illegal, offen oder > versteckt, mit Tricks oder Beharrlichkeit erwirbt. Wer über Geld > schreibt, > weil er nur verstehen möchte, wie es sich mit dieser vielleicht > seltsamsten > aller menschlichen Einrichtungen verhält, der spricht nur Idealisten an, > die > bekanntlich um vieles dünner gesät sind. Er gleicht einem Astronomen, > der > sich für den fernen Sternenhimmel begeistert. Deswegen hat Geld als > Erkenntnisproblem auch nur Philosophen und Wissenschaftler wirklich > beschäftigt. Wie auch sonst sind diese sich aber auch im Hinblick auf das > Geld wenig einig. Sie haben sich sehr unterschiedlich zu dem Thema > geäußert. > > Die Münze [das Geld] ist ein Symbol des Tausches (Platon, um 380 v. > Chr.). > > Man kam überein, beim gegenseitigen Austausch nichts anderes zu geben und > zu > nehmen, als was selbst etwas Wertvolles, den Vorteil handlichen Gebrauchs > hätte ... wie Eisen und Silber oder etwas anderes Derartiges. > Nichtig scheint das Geld zu sein und ganz und gar durch Gesetz, aber > nichts > von Natur, so dass es außer Umlauf gesetzt keinerlei Wert hat und > unbrauchbar ist zu irgendetwas Notwendigem (Aristoteles, 384 ? 322 v. > Chr.). > > Geld hat die Aufgabe, den Tausch zu erleichtern (Thomas von Aquin, um > 1250.) > > Das Geld ist seinem Wesen nach nicht ein wertvoller Gegenstand, dessen > Teile > untereinander oder zum Ganzen zufällig dieselbe Proportion hätten wie > andere > Werte untereinander; sondern es erschöpft seinen Sinn darin, das > Wertverhältnis eben dieser andern Objekte zueinander auszudrücken (Georg > Simmel, 1900). > > ? in diesem Zusammenhang hilft uns die alte Unterscheidung zwischen der > Verwendung von Geld als Tauschmittel und als Mittel der Wertaufbewahrung > (Keynes, 1936). > > Geld erleichtert den Handel, das ist der Grund für seine Universalität > als > soziale Institution (James Tobin, 1992). > > Die meisten Definitionen des Geldes von Platon über Thomas von Aquin bis > zu > Keynes und James Tobin stimmen darin überein ist, die wesentliche > Funktion > des Geldes in der Erleichterung des Gütertausches zu sehen ? eine, wie > wir > heute wissen, historisch unrichtige Auffassung. (1) Einige Denker, unter > ihnen schon Aristoteles, haben zudem darauf hingewiesen, dass Geld, um > diese > Funktion zu erfüllen, nicht notwendig selbst einen Wert haben müsse. Es > könne auch als bloße Zahl auf irgendeinem materiellen Substrat in > Erscheinung treten. Von wenigen anderen wurde auch in der Vergangenheit > schon bemerkt, dass Geld nicht nur ein Tauschmittel sei, sondern auch der > Wertaufbewahrung diene. > > Diese Definitionen sind ungenügend > > Sie sind es, weil gerade das wichtigste Merkmal des Geldes dabei > unterschlagen wird. Das möchte ich an folgendem Beispiel illustrieren. > Der > Besitzer einer teuren Villa möchte diese verkaufen, aber so dass es ihm > möglich ist, sich dafür fünf bis zehn Jahren später ein gleichwertiges > Gebäude an einem entfernten Ort zu beschaffen. Dazu benötigt er ein > Zahlungsmittel, das den Preis (nicht unbedingt den Wert) dieser Villa > repräsentiert. Ein solches Zahlungsmittel nennen wir Geld. Wir würden es > nicht benutzen können, hätten die teure Villa und das sie > repräsentierende > Zahlungsmittel nicht gewisse Eigenschaften miteinander gemein (sonst > würde > das eine nicht für das andere eintreten können). Eine Villa entsteht > durch > menschliche Arbeit und die knappen Rohstoffe, die dabei benötigt werden. > Bei > gegebenem technologischen Niveau und konstanter Rohstoffversorgung ist der > Arbeits- und Rohstoffverbrauch auch in noch in fünf bis zehn Jahren > derselbe. Der Preis der Villa bleibt unter diesen Umständen gleich, weil > man > sie nicht aus dem Boden zaubern oder sie auf irgendeine andere Weise > verfälschen kann. Aufgrund des Arbeits- und Rohstoffaufwandes stellt sie > ein > knappes Gut dar, und genau diese Eigenschaft muss sein Besitzer auch von > dem > Zahlungsmittel verlangen. Nur wenn die Summe aller umlaufenden > Zahlungsmittel sich (in einer statischen, also volkswirtschaftlich weder > wachsenden noch schrumpfenden) Gesellschaft so wenig ändert wie die Summe > aller handelbaren Güter, ist diese Bedingung erfüllt. > > Geld sollte leicht und beständig sein, die Hauptbedingung aber ist seine > Knappheit > > Dabei ist es prinzipiell völlig unerheblich, ob das den Preis der Güter > repräsentierende Geld aus Muscheln, Ochsen, Perlschnüren, Gold- oder > Silbermünzen, Papierscheinen oder auch nur aus den Bits und Bytes auf > einer > Festplatte besteht. Geld kann ebenso gut aus Gold oder Papier bestehen. > Das > wussten bereits die Chinesen und hatten deshalb das erste Papiergeld > bereits > im 10. Jahrhundert unserer Zeitrechnung eingeführt. Entscheidend ist im > einen wie im anderen Fall allein das konstante Verhältnis zwischen > umlaufender Geld- und umlaufender Gütermenge. So wie niemand eine Villa > aus > dem Boden zu stampfen vermag, darf es andererseits auch niemandem erlaubt > sein, Geld willkürlich zu vermehren. Zwar wird man vom Geld außerdem > noch > verlangen, dass es leichter und beständiger sei als die Güter, die es > repräsentiert, doch wie das Beispiel von Rindern beweist, die jedenfalls > auch einmal als Zahlungsmittel fungierten (lateinisch pecunia für Geld > ist > von pecus ?Vieh? abgeleitet!), darf man darin nicht die Hauptbedingung > erblicken. Diese Hauptbedingung ist eine der Knappheit der Güter > entsprechende Knappheit des Geldes. > > Eben diese Hauptbedingung war jedoch noch nie in ausreichendem Maße > erfüllt > > Nehmen wir zum Beispiel das Gold. Es konnte im Wert plötzlich sinken, > wenn > neue Minen (z.B. in Mittel- und Südamerika) entdeckt oder Münzen in > verminderter Reinheit auf den Markt gebracht wurden. Verdoppelte sich > dabei > seine umlaufende Menge oder halbierte sich der Wert derselben Menge > aufgrund > geringerer Reinheit, dann war das einzelne Goldstück, das der Besitzer > der > Villa für deren Verkauf erhalten hatte, im ersten Fall nur noch die > Hälfte > wert, da sein Verhältnis zur Gesamtheit der marktgängigen Güter von > eins zu > eins auf zwei zu eins gewachsen war. Im zweiten Fall verdoppelte sich > dagegen der Wert seiner Münzen, weil das Gold in seinem Besitz ja noch > die > zweifache Reinheit aufwies. Der gleiche Effekt wird durch ein > entsprechendes > Wachstum oder Schrumpfen der Wirtschaft erreicht, wenn die Menge der > marktfähigen Güter also um 100% zunimmt oder umgekehrt um die Hälfte > zurückgeht, ohne dass die umlaufende Geldmenge sich ändert. Solche > Schwankungen sind historisch die Regel, wenn sie auch selten in dem gerade > beschriebenen Ausmaß auftraten. > > Kein Geld ohne ausreichende Absicherung gegen Fälschung > > Die Grundbedingung für Geld besagt demnach, dass seine Eigenschaft als > knappes Gut garantiert sein muss, bevor es sich überhaupt für Tausch > oder > Wertaufbewahrung einsetzen lässt. > > Größtmögliche Fälschungssicherheit ist daher nicht nur die > entscheidende > Anforderung an das Geld. Als Geld ins Auge gefasste Objekte werden > überhaupt > erst dadurch zu Zahlungsmitteln. In den gängigen Definitionen des Geldes > berücksichtigt man dieses fundamentale Kriterium entweder gar nicht oder > in > unzureichendem Maße. Und dennoch setzt man es immer und notwendig voraus. > Es > muss gewährleistet sein, dass das Mengenverhältnis von Gütern und Geld > auf > der Geldseite nicht willkürlich verfälscht werden kann. (2) > > Das umlaufende Papier repräsentiert die umlaufenden Güter (die > volkswirtschaftliche Leistung) > > Für kein historisches Zahlungsmittel hat eine vollendete > Fälschungssicherheit garantiert werden können. Aufgrund einer > fortschrittlichen Technologie ist das Papiergeld dieser Forderung jedoch > sehr viel näher als irgendeiner seiner Vorgänger gekommen (die Münzen > lasse > ich der Einfachheit halber aus dem Spiel). Wegen seines verschwindend > geringen Gewichts und Volumens und der einfachen Unterscheidung > verschiedener Wertstufen durch bloße Zahlen stellt es zweifellos ein > ideales > Medium dar. Seine eigene Wertlosigkeit spielt dabei keine Rolle. Es > genügt > nämlich, dass dieses an sich wertlose Geld etwas überaus Wertvolles > repräsentiert, nämlich die volkswirtschaftliche Leistung. Es ist > merkwürdig, > dass diese durchaus grundsätzliche Erkenntnis nicht unbedingt bei > Bundesbankern vorausgesetzt werden kann. (3) Auf die Konstanz des > Verhältnisses zwischen umlaufendem Geld zu umlaufenden Gütern kommt es > allerdings an - und darüber hat der Staat zu wachen; oder, besser noch, > die > Notenbank als demokratisch legitimierte unabhängige Institution. Bei > wachsender Wirtschaft mit einem Zuwachs umlaufender Güter muss die > Zentralbank die Geldmenge vergrößern, bei einer schrumpfenden aber > ebenso > reduzieren. > > Sind also sämtliche Probleme gelöst, wenn die Menge von > fälschungssicherem > Geld auf diese Weise strikt nach der volkswirtschaftlichen Leistung > bemessen > wird und seine Preisstabilität damit gewahrt bleibt? > > Die Gefahr des Hortens > > Leider ist das durchaus nicht der Fall. Auch wenn zeitweise eine perfekte > Übereinstimmung zwischen volkswirtschaftlicher Leistung und Geldmenge > besteht, sind private Akteure doch jederzeit in der Lage, dieses > Gleichgewicht außer Kraft zu setzen, und zwar auf sehr einfache Weise. > Gleichgültig, ob jemand Gold oder Papiergeld besitzt, immer dann, wenn es > ihm nicht lohnend erscheint, dieses Geld für den Konsum auszugeben oder > an > Dritte zu verleihen, kann er es einfach in einem privaten Tresor > verschwinden lassen. Er verändert das Verhältnis von umlaufendem Geld zu > umlaufenden Gütern durch künstliche Verknappung des Geldes. Dessen Menge > kann auf diese Art in beträchtlichem Umfang schrumpfen - wie etwa in > Japan > während der beiden vergangenen Jahrzehnte. Der Mann, der seine Villa > verkaufte, wird durch eine derartige Deflation ohne eigene zusätzliche > Leistung begünstigt, weil sein Geld auf einmal mehr wert ist. > Verschuldete > Unternehmen dagegen sehen sich schwer geschädigt. Ihre nominal gleichen > Schulden müssen sie mit einer weit größeren Menge an realen Werten > bezahlen. > In einer derartigen Deflation (die außer durch Horten auch durch eine > verminderte Umlaufgeschwindigkeit des Geldes bewirkt werden kann) gerät > die > Wirtschaft insgesamt aus dem Gleichgewicht. > > Die doppelte Art der Geldmengenfälschung > > Die Sicherheit vor Geldmengenfälschung ist also auf doppelte Weise > gefährdet, Einmal aufgrund einer offen verbrecherischen Praxis, wenn > Betrüger Falschgeld in die Wirtschaft schleusen und die Geldmenge auf > diese > Weise erhöhen (was bekanntlich immer schon ein beliebtes Kriegsmittel > gegenüber feindlichen Staaten war). Die zweite Art von > Geldmengenfälschung > wird dagegen nicht als verbrecherisch eingestuft, obwohl sie durch ihre > deflationäre Wirkung eher noch gefährlicher ist als die betrügerische > Inflationierung des Geldes. Diese Fälschung besteht in der Verminderung > der > Geldmenge durch privates Horten, die immer dann einzutreten pflegt, wenn > Zinsen und Inflation unter einen Mindestwert fallen. > > Ein höchst bedenkliches Gegenmittel: künstliche Inflation und Zinsen > > Moderne Notenbanken sind sich dieser beiden Gefahren sehr wohl bewusst. > Gegen die erste Art der Geldmengenfälschung setzen sie die Justiz und den > technischen Fortschritt ein. Ihr Erfolg ist dabei immerhin so bedeutend, > dass die umlaufende Falschgeldmenge sich in engen und ungefährlichen > Grenzen > hält. Gegen die zweite Art der Geldmenschfälschung einzuschreiten, > fällt > ihnen dagegen um vieles schwerer. Offensichtlich wäre es sinnlos, das > Horten > von Geld unter Strafe zu stellen. Wie soll die Polizeimacht ein solches > Vergehen ahnden, wenn potentiell jeder Bürger als Täter in Frage kommt? > Die > Notenbank geht bei dieser zweiten Geldmengenfälschung daher > grundsätzlich > anders vor als bei der ersten: Sie setzt ein Gegengift ein, indem sie > gesteuerte Inflation als Peitsche und Zinsen als Karotten verwendet. > Leider > ist diese Therapie in ihrer Wirkung kaum weniger schädlich als das zu > bekämpfende Übel. > > Peitsche und Karotten > > Inflation entwertet gehortetes Geld. Ich weiß, dass ich für denselben > Betrag > in einem Jahr weniger reale Güter erhalte als gegenwärtig. Also weiche > ich > der Peitsche aus und bemühe mich, mein Geld lieber heute als morgen > auszugeben. Zinsen belohnen mich zusätzlich dafür, dass ich in diese > Weise > verfahre: Jeder Tag, den ich keine Zinsen bekomme, ist ein Verlust für > mich. > Also greife ich nach der Karotte, indem ich mein Geld möglichst schnell > auf > ein Sparkonto lege. > > Wenn die Peitsche allerdings ? wie in Deutschland nach dem Kriege die > Regel ? in einer Geldentwertung von an die zwei Prozent jährlich > besteht, > dann erhalten Zinsen nur dann einen Wert als lockende Karotten, wenn sie > die > Marke von zwei Prozent merklich überschreiten. Inflation erzwingt also > noch > höhere Zinsen. So begibt sich die Notenbank auf einen gefährlichen Pfad. > Inflation zur Abwehr des Hortens ist staatlich betriebene Geldentwertung. > Zinsen sind staatlich genehmigte Bereicherung ohne eigene Leistung. Die > Fälschung der Geldmenge durch privates Horten hat Folgen, die verderblich > für das ganze Geldsystem sind. > > Geldmengenfälschung ist kein Verhängnis. Sie lässt sich erfolgreich > bekämpfen! > > Die Fälschung des Geldes durch das Einschleusen falscher Noten wurde mit > großem, zumindest mit ausreichendem Erfolg bekämpft. Die gegen die > Verfälschung der Geldmenge durch privates Horten eingesetzte Strategie > konstanter Geldmengenaufblähung läuft hingegen darauf hinaus, dass man > ein > Übel durch ein anderes, nämlich das ihm entgegengesetzte bekämpft. > Offenbar > ist das keine sonderlich befriedigende Lösung. Es gibt aber eine > überraschend einfache Strategie, mit der man diesen Fehler vermeidet. > > Bargeldloser Zahlungsverkehr > > Um diese Strategie anzuwenden, müssen wir zunächst einmal eine ohnehin > das > Geldsystem seit einiger Zeit wesentlich transformierende Tendenz bis zu > ihrem logischen Abschluss zu Ende denken und dann auch konkret umsetzen. > Immer mehr Geldtransaktionen werden schon heute bargeldlos ausgeführt. Es > ist nur eine Frage der Zeit und des politischen Wollens, bis sämtliches > Bargeld verschwindet und jeder Bürger ausschließlich bargeldlos auf > elektronische Weise bezahlt. In diesem Fall ist die Geldmengenfälschung > durch Horten auf einfache und elegante Art zu bekämpfen. Sämtliches Geld > auf > den Girokonten, das in einem bargeldlosen System ja die Gesamtmenge des > umlaufenden Gelds repräsentiert, wird monatlich mit einer kleinen > Gebühr, > z.B. von drei oder vier Prozent belastet. Auf Sparguthaben entfallen > dagegen > keinerlei Gebühren. Daher liegt es in jedermanns elementarem Interesse, > das > eigene Geld entweder schnell auszugeben oder es auf ein Sparguthaben zu > transferieren. Horten ist unter diesen Umständen keine Option, weil es > einen > Verlust bringt. Eine Lösung, die im Hinblick auf Bargeld nur unter > großem > administrativen Aufwand möglich ist und daher auch nie (außer in kleinen > Gemeinden und Tauschringen) ernsthaft ins Auge gefasst worden ist, > bereitet > bei vollständig bargeldlosem Verkehr keinerlei Aufwand. Die > Geldmengenverfälschung gehört der Vergangenheit an. (4) > > Zinsen können nicht länger der leistungslosen Bereicherung dienen > > Ein positiver Nebeneffekt besteht darin, dass neben der Peitsche der > Inflation, auch die Karotte der Zinsen nicht länger gebraucht wird. > Zinsen, > ein schon in der Antike verhasstes Instrument leistungsloser Bereicherung > (auf Kosten anderer, die dafür sehr wohl ihre Leistung einsetzen), werden > nicht länger benötigt, um Geld für Investitionen zu mobilisieren. So > wie > jeder mit dem Geld, das er heute für seine Villa erhält, in zehn Jahren > die > gleiche Villa erwerben kann, darf er auch sicher sein, dass die auf dem > Sparkonto eingefrorene Leistung ihren (an realen Gütern bemessenen) Wert > über die Jahre bewahrt. (5) > > Vollgeld > > Ich möchte ein System, das ein konstantes Verhältnis zwischen > umlaufender > Geld- und umlaufender Gütermenge gewährleistet, als ?Vollgeldsystem? > bezeichnen, weil das Geld seinen vollen Wert bewahrt (6). Ein solches > System > ist weder durch Inflationen noch durch deren Gegenteil, Deflationen, > gefährdet. Das oben beschriebene System der doppelten > Fälschungssicherheit > repräsentiert ein solches Vollgeldsystem. > > Allerdings entstehen bei ausschließlich bargeldlosem Zahlungsverkehr neue > Gefahren. Wir beherrschen jetzt zwar die Geldmengenfälschung durch > privates > Horten, wie aber verhält es sich mit der Geldmengenfälschung durch > Einschleusen von Falschgeld, wenn wir das Bargeld völlig durch Buchgeld > und > die Bits und Bytes auf einer Festplatte ersetzen? Haben wir nicht die > Sicherheit, die wir im ersten Fall hinzugewannen, jetzt mit einer weit > größeren Unsicherheit im zweiten Fall bezahlt? > > Wie schützen wir den bargeldlosen Verkehr vor Fälschungen? > > Hier liegt das Hauptproblem unseres modernen Geldsystems. Ein Goldstück > hat > einen Eigenwert, der durch die Entdeckung neuer Goldvorhaben oder durch > Herabsetzung des Reinheitsgrades zwar stark modifiziert werden kann, aber > immerhin bleibt ein Rest an bloßem Materialwert erhalten. Eine > technologisch > vielfach gegen Fälschung abgesicherte Banknote hat keinen Eigenwert, aber > sie ist gegen Fälschung weit besser abgesichert. Nur unter größten > Mühen und > Gefahren kann ich sie durch eine nachgemachte ersetzen. Die > Buchgeldeintragung in einer Bankbilanz aber lässt sich vergleichsweise > mühelos verfälschen. Ich brauche nur eine andere Ziffer einzusetzen. > Hebe > ich zum Beispiel mit meiner Kreditkarte Geld vom eigenen Konto ab, dann > könnte ein entsprechend konstruiertes Programm den Eintrag auf meinem > Bankkonto automatisch zugunsten eines Betrügers modifizieren. Bei den > Zinsen > ist das jedenfalls ziemlich leicht möglich und wurde auch bereits > praktiziert. Selbst wenn die Notenbank bei ihrer Versorgung der Wirtschaft > mit physisch ausgegebenen Notenbankscheinen strikt darauf achtet, dass > zwischen Geld und Gütern ein konstantes Verhältnis herrscht, können > Banken > als vermittelnde Instanz zwischen Wirtschaft und Notenbank immer noch eine > Fülle krimineller Aktionen ausführen, da sie einen Großteil ihrer > Geschäfte > eben nicht mit den vergleichsweise fälschungssicheren Scheinen, sondern > mit > bloßen Ziffern in Bilanzheften oder auf Festplatten tätigen. Kein > Wunder, > dass Banken genau aus diesem Grund ein beliebtes Objekt für allerlei > Verschwörungstheorien abgeben. (7) > > Bietet ein Doppelsystem die Lösung? > > Dem Fälschungsverdacht können die Banken nicht entgehen - schon deshalb > nicht, weil eine entwickelte Volkswirtschaft ohne bargeldlosen Verkehr > nicht > länger auskommt. Es macht daher auch kaum einen Unterschied, ob der > Zahlungsverkehr, wie gegenwärtig in Deutschland, nur etwa zur Hälfte mit > Bargeld ausgeführt wird oder ob man ihn zur Gänze auf bargeldlosen > Verkehr > umstellt. Daher ist es von grundlegender Bedeutung, das Problem der > Fälschung richtig einzuschätzen. > > Dabei hilft es wenig, den Banken ein Doppelsystem aufzuzwingen, wo > sämtliche > Transaktionen in fälschungsgefährdetem Zifferngeld von > Parallelbewegungen in > fälschungssicherem Notengeld begleitet werden. Denn eines haben wir doch > aus > den vergangenen Jahren gelernt: Keines der heute zu beobachtenden > Krisenphänomene hätte man dadurch verhindern können: weder die > gigantische > Aufblähung von Guthaben und Schulden im öffentlichen und privaten Sektor > noch ihre nicht minder große Aufblähung im Interbankenverkehr oder die > Nutzung eines zu großen Teils der Giraleinlagen für die Kreditvergabe. > Ein > strikter Parallelismus in den Transaktionen von Ziffern- und Bargeld > hätte > nichts an diesen Zuständen geändert. Eine wirkliche Reform erreicht man > denn > auch nur auf eine ganz andere Weise, nämlich durch eine Aufsicht, welche > derartige Fehlentwicklungen schon in ihren Anfängen abblockt. > > Eine bedeutende Hilfe: die institutionelle Trennung der Bankenfunktionen > > Entscheidend erleichtern würde man eine solche Aufsicht durch die > institutionelle Trennung verschiedener Bankenfunktionen. Die Abspaltung > des > Investmentgeschäfts aus dem normalen Bankbetrieb sollte eine > Selbstverständlichkeit sein, die Aufspaltung der Banken in Wertpapier-, > Spar- und Giralbanken wäre eine sehr bedeutende Hilfe. Hier sollte uns > die > Technik als Beispiel dienen. Die ständig wachsende Komplexität großer > Einheiten in der Elektronik oder in Kommunikationssystemen bewältigt man > allein durch Aufspaltung in Module. Fehlerquellen sind dann sehr viel > leichter und schneller zu lokalisieren. Genauso muss man in einem > Geldsystem > vorgehen, das sich aufgrund wachsender Komplexität der Beherrschbarkeit > zu > entziehen droht. Will man es gegen Fälschung absichern, muss es in der > vorgeschlagenen Art in Module aufgeteilt werden. > > Dann aber lassen sich Fortschritte erzielen, die früher undenkbar waren. > Sobald Geldmengenfälschung praktisch unmöglich wird, bietet eine > völlige > Umstellung auf bargeldlosen Verkehr die Aussicht auf eine fundamentale > Reform des Geldsystems, die den beiden Übeln von Inflation und Zinsen > gleichermaßen ein Ende setzt und darüber hinaus noch weitere Vorteile > bietet, die ich an anderer Stelle beschrieben habe. (8) Man würde von > einer > Revolution im Geldbereich sprechen dürfen. > > Von materiellem Geld zur immateriellen Dimension der Bits und Bytes > > Ja, wenn die Gefahr der Fälschung gebannt ist, wenn man also diese > notwendige Grundbedingung für ein funktionierendes Geldsystem dadurch > garantiert, dass man die übermäßige Komplexität des Bankensystems > durch > Zerlegung in leicht zu kontrollierende Module beherrscht, dann kommt sogar > noch ein weiterer Schritt in Frage, den zu erwägen aber nur Sache der > Nachdenklichen ist ? die anderen werden ihn mit leichter Hand als absurd > beiseite schieben: Nicht nur die Wirtschaft könnte ganz ohne Bargeld > auskommen ? sie ist heute ja schon sehr weit auf diesem Wege > vorangeschritten -, dieses Bargeld braucht unter der genannten > Voraussetzung > auch bei Notenbank und Geschäftsbanken keineswegs durch ein paralleles > System von Notenbankscheinen abgesichert zu sein, so wie es das derzeitige > System bezweckt und weitgehend realisiert. (9) Sofern nur die Konstanz von > umlaufendem Geld ? in diesem Fall von bloßen elektronischen Ziffern ? > zu > umlaufenden Gütern durch entsprechende Kontrollen gewahrt bleibt, ist die > materielle Verkörperung von Geld letztlich entbehrlich ? auch der > (Notenbank-)Schein unter den Ziffern hätte dann ausgedient. (10) > > 1 Wie Heinsohn und Steiger in ?Eigentum, Zins und Geld? und in > jüngster Zeit > David Graeber in seinem Buch ?Debt? gezeigt haben. > 2 Hierzu mehr in: Jenner, ?Wohlstand und Armut?. > 3 Jens Weidmann führt einen großartigen Kampf gegen die Politik der > Geldinflationierung, wie sie die EZB gegen ihre Statuten betreibt. Aber > wie > kann er nur die völlig unsinnige Behauptung aufstellen ?Heutiges Geld > ist > durch keinerlei Sachwerte mehr gedeckt?? > (http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schuldenkrise-weidmann-notenbanker-muessen-sich-oeffentlich-rechtfertigen-11894706.html). > Als Bundesbanker weiß er doch und kämpft doch gerade dafür, dass die > Notenbank Geld nur gegen wertbeständige, also erstklassige Sicherheiten > abgibt! Genau darin besteht dessen volkswirtschaftliche Deckung. > 4 Die Bargeldzahlung muss dann allerdings auch vollständig von > elektronischer Zahlung abgelöst werden, weil andernfalls die Umgehung der > Umlaufgebühr möglich wäre. In Italien werden Steuern in großem Umfang > durch > nicht erfasste und nicht erfassbare Bargeldzahlungen umgangen. Der > Übergang > zu einem elektronischen Geldsystem reformiert nicht nur dieses, sondern > zugleich auch das Steuerwesen (vgl. ?Neuer Fiskalismus? > (http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Neuer_Fiskalismus.html). > 5 Die von einem Jahrhundert von Silvio Gesell vorgeschlagene Belastung des > Geldes mit einer Umlaufgebühr halte ich nur unter der Bedingung eines > vollständigen Übergangs zum bargeldlosen Zahlungsverkehr für sinnvoll, > weil > sie in diesem Fall auch mühelos durchführbar ist. Die leistungslose > Zinsbereicherung in der Bankenwirtschaft gehört dann der Vergangenheit an > ? > ein gewaltiger Fortschritt, der allerdings auf die Börsenwirtschaft keine > Auswirkung hat. Anders als die Gesellianer glauben, wird die Konzentration > des Vermögens in wenigen Händen dadurch nicht aufgehoben, sondern nur > von > der Banken- in die Börsenwirtschaft verschoben. Hierzu vgl. die > entsprechenden Ausführungen in ?Wohlstand und Armut?. > 6 Vollgeld in dieser Definition darf nicht mit dem 100%-Money von Fischer > und dem Vollgeld von Joseph Huber verwechselt werden. > 7 Hierzu mein Artikel: ?Die Monetative ? sind Banken kriminell?? > (http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Monetative.htm) > 8 Diese Vorteile betreffen vor allem die Besteuerung (siehe ?Neuer > Fiskalismus?, > http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Neuer_Fiskalismus.html). > Heute besteht ein scharfer Gegensatz zwischen der vollständigen > Transparenz > der abhängig erarbeiteten Einkommen, die dem Finanzamt auf Heller und > Pfennig bekannt sind, also den Einkommensverhältnissen von 90% der > Bevölkerung, und den Einkommen der oberen 10%, die auf vielerlei Art > verschleiert werden. Ein bargeldloser Zahlungsverkehr hält sämtliche > Transaktionen fest und macht auch die Vermögens- und > Einkommensverhältnisse > der oberen 10% durchsichtig. So sehr ich sonst für ein Höchstmaß an > Freiheit > bin, in diesem Fall plädiere ich für Gleichheit vor dem Gesetz, weil es > um > materielle Bereicherung auf Kosten anderer geht, Freiheit ist nur etwas > wert, solange sie nicht zu Lasten Dritter geht. > 9 In ?Wohlstand und Armut? habe ich folgende Gelddefinition > vorgeschlagen. > ?Geld ist, was etwas anderes als sich selbst, nämlich knappe Güter, > repräsentiert und dabei deren Kreislauf und Wertaufbewahrung > (einschließlich > Spekulation) ermöglicht und sie als gemeinsamer Maßstab miteinander > vergleichbar macht. Wenn Geld keinen Eigenwert besitzt, ist es entweder > fälschungssicheres Notenbankgeld oder dient als dessen Ersatz (Buch-, > Giral- > oder eGeld).? Ich würde jetzt den Zusatz streichen, dass Buchgeld nur > als > Ersatz für Notenbankgeld fungieren kann. > 10 Nur im Verkehr mit dem Ausland wäre Bargeld weiterhin unerlässlich. > > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen -- Axel Tigges Heinrich-Kandl-Weg 2 A-4030 Linz Phone +43 650 8080095 Alternativadresse axel.tigges at gmail.com Facebook Axel Valentin Tigges From schulzegenius at web.de Sat Oct 6 16:49:19 2012 From: schulzegenius at web.de (Thomas Schulze) Date: Sat, 06 Oct 2012 14:49:19 -0000 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Beitrag Message-ID: <296E892F6DF44EB89A67A07B1911A361@MoniThomasPC> Liebe Freunde und auch Gegner des BGE, Wenn ich all die Diskussionsbeiträge hier im Forum verfolge, wird mir manchmal Himmelangst. Ich muss mir wirklich sehr häufig die Frage stellen, wo bleibt der gesunde Menschenverstand einiger Hobby-Redakteure und vorallem wo bleibt, selbst bei aller Kritik und Zweifel an der Durchführung eines BGE, die respektvolle Anerkennung anderer Meinungen? Ich möchte mal ganz nüchtern und sachlich versuchen, auf die wohl nach wie vor, zwei wesentlichsten Streitpunkte einzugehen. 1. Wer soll das BGE bezahlen? Hierzu kann ich nur sagen, wir zahlen es bereits und neu ist ein Grundeinkommen in Deutschland schon lange nicht mehr. Was neu ist, ist der Begriff der "Bedingungslosigkeit" was für viele noch gewöhnungsbedürftig erscheint. Derzeit bringt Deutschland jährlich 1 Bio. Euro für Sozialausgaben auf. (Aussage vom Finanzminister Schäuble) Renten, Kinder- und Erziehungsgeld, Betreuungsgelder, Witwer- und Witwenrenten, HARTZ IV mit all seinen zusätzlichen sozialen Aufwendungen,Wohngeld- und Zuschüsse, Erwerbsminderungs- Zuschüsse, Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz, Leistungen nach dem Bundesentschädigung- oder Lastenausgleichsgesetz, ALG I, Berufsausbildungshilfe, Ausbildungsgeld, Ruhebezüge aus der Beamten- und Soldatenversorgung, Landwirtschaftliches Altersgeld, Waisenrente, Rente wegen Kindererziehung usw. usw. All diese Bezüge müssten nur anders verteilt werden. 80 Mio. Bürger * 1000 Euro BGE * 12 Monate = 960 Mrd. Euro im Verhältnis zu 1 Bio. derzeitige Sozialaufwendungen 2. Dann geht doch keiner mehr Arbeiten! Wer ist denn Keiner? KEINER sind all die Bürger und Bürgerinnen, die derzeit im Niedriglohnsektor arbeiten. Hier muss sich der Arbeitgeber, das Unternehmen etwas einfallen lassen, dass ist wohl Richtig und wird auch Zeit. Hier müssen in Zukunft die Arbeitsbedingungen stimmen. Ich lasse Absichtlich die Lohnbedingungen weg, weil Diese in Zukunft nicht mehr relevant sein werden. (Anderes Thema) Begründung: Alles was der Bürger jetzt verdient, ist sein "zusätzliches" Einkommen. Mit seinem BGE (z. B. 1000 Euro) können alle Lebenshaltungskosten plus Miete, VS, Auto etc. bereits abgesichert werden. Alles was jetzt dazu verdient wird steht zur Individuellen Verfügung. Schon allein dieser Anreiz führt zu einem ungeheuren Motivationsschub. Weil hauptsächlich die Bürger im Niedriglohnsektor einen ungeheuren Nachholbedarf in vielen Bereichen zu erfüllen haben. Der Hochlohnsektor, und hier beziehe ich alle Arbeitnehmer und Selbstständigen ein, die über 1600 Euro netto verdienen. Diese Gruppe wird sich durch ein BGE von 1000 Euro nicht von ihren bisherigen Lebensstandard abbringen lassen, diese Bürger werden nach wie vor ihrer Arbeit nachgehen um ihren Standard mindestens zu halten oder gar zu verbessern. Für mich ist die Einführung des BGE eine absolute "Stütze für die Gesellschaft". Nicht wenn es einem Land gut geht, sollten wir über solche Reformen nachdenken, sondern wenn es einem Land nicht so gut geht, bewirken diese Veränderungen innovative und kreative Wirtschaftskraft. Ich erspare es mir, die Vorteile eines BGE für die vielen HARTZ IV Empfänger, die Rentner unterhalb des Durchschnitts- Niveaus, die sogenannten "Aufstocker" die Arbeitssuchenden- und Arbeitslosen und all die, die in den Niedriglohnsektoren arbeiten extra aufzuführen. Ich möchte Ihnen aber die 4 wichtigsten Vorteile für Arbeitgeber und Unternehmen vor Augen führen. 1. Hoch motiviertes Personal, eines der wichtigsten Parameter in der heutigen Wirtschaft 2. Auch für den Arbeitgeber ist durch die Einführung des BGE die Lebensgrundlage abgesichert. 3. Keine Wettbewerbsgefährdeten Lohnkostendebatten, der Arbeiter bringt das Geld für seine Grundabsicherung bereits mit. 4. Das Volk verfügt endlich wieder über eine immer weiter schrumpfende Kaufkraft. Abschließend möchte ich nur noch auf den Artikel von "Bryan Hayes" vom 19.07. um 12.07 Uhr eingehen. Hierzu nur so viel. Warum in aller Welt dieser schreckliche Sozialneid? Dir nimmt doch Niemand etwas weg. Oder meinst Du ernsthaft, wenn es Morgen kein HARTZ IV mehr geben würde, hättest Du auch nur einen Euro mehr in der Lohntüte? Vergiss bitte NIE, auch Du kannst Morgen schon einer von den Hilfebedürftigen sein. Ich habe vor noch 10 Jahren ähnlich gedacht wie Du. Einsteiger2008 -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From info at gerojenner.com Fri Oct 12 16:42:24 2012 From: info at gerojenner.com (Dr. Gero Jenner) Date: Fri, 12 Oct 2012 16:42:24 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Prof=2E_Franz_H=F6rmann_-?= =?iso-8859-1?q?_ein_Fall_von_Fachblindheit_mit_finaler_Geistesverwirrung?= Message-ID: <3DEF6426-8F93-4CB3-A8AA-BE1715A56FFF@gerojenner.com> To whom it may concern Prof. Franz Hörmann ? ein Fall von Fachblindheit mit finaler Geistesverwirrung Teil II: Sind Banken kriminell? von Gero Jenner, (aktualisiertes Original unter: http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Monetative_II.html) Geld schafft Verwirrung, weil es einen Schleier über die Realwirtschaft wirft. Überall wo Schleier sich über die Dinge legen, kann tiefe Verwirrung, Rätsel, Verdächtigung, esoterische Fantasterei aufkommen. So gerade und vor allem auch beim Geld, das manchem als eines der größten Alltagsrätsel erscheint. Kein Wunder, dass sich in einer Zeit der Krise die wildesten Spekulationen um seine Natur und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten des Missbrauchs ergeben. Nicht zufällig erlebt die Verschwörungstheorie von einer kriminellen Geldschöpfung aus dem Nichts gerade heute Hochkonjunktur. Sie bietet eine einfache Erklärung für ein reales Gespenst: den Niedergang unserer Wirtschaft. Sind solche Fantastereien erst einmal im Umlauf, dann bringen sie auch stets die dazugehörigen Propagandisten hervor: Esoteriker, Apokalyptiker und sonstige eher seltsame Figuren, die eine seriöse Wissenschaft noch vor zehn oder zwanzig Jahren als Spinner belächelt hatte, deren lautes Schreien aber heute niemand mehr überhören kann. An vorderster Stelle steht hier Prof. Franz Hörmann, nach eigenem Bekunden ein Genie. Das darf man wohl sagen, denn in seinem zusammen mit Otmar Pregetter geschriebenen Buch ?Das Ende des Geldes? erklärt dieser Mann in gewaltigen Rundumschlägen seine Gegner und die Mehrheit der Wissenschaftler unumwunden zu Trotteln. (1) Überall schießen kleine Hörmänner aus dem Boden Mancher mag es als unter seiner Würde erachten, sich - wenn überhaupt - anders als satirisch zu den weitgehend abstrusen Vorstellungen zu äußern, wie sie im ?Ende des Geldes? zu finden sind. Aber solche vornehme Zurückhaltung ist nicht länger angebracht, denn inzwischen beginnen die Wirren der Zeit auch viele bis dahin solide Köpfe zu desorientieren. Nicht nur ein Blick in das Internet, sondern selbst in durchaus ernst zu nehmende wissenschaftliche Publikationen genügt, um die Richtigkeit dieser Beobachtung zu erhärten. Die ganze Dramatik der Situation wird auf unheimliche Weise dadurch beleuchtet, dass die Saat der Geld-Esoterik inzwischen sogar dort aufgeht, wo man das am wenigsten vermutet: hinter den scheinbar uneinnehmbaren Festungsmauern der Deutschen Bundesbank. Auch dort findet man mindestens zwei Publikationen, in denen von einer Geldschöpfung aus dem Nichts durch Geschäftsbanken die Rede ist, und zwar ohne jedes einschränkende Wenn und Aber. Mit anderen Worten, nicht nur Spinner, sondern sogar Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank trauen den Geschäftsbanken kriminelles ? ja, eindeutig kriminelles (2) - Verhalten zu! Auch wenn Kenner sich dadurch nicht beirren lassen, den Laien müssen derartige Äußerungen verwirren und stutzig machen. Wer, so fragt er zu Recht, hätte ein größeres Interesse daran, solche Praktiken zu vertuschen (angenommen, es gäbe sie wirklich) als gerade die Bundesbank? Wenn selbst der Heilige Gral des Geldes seinen Segen zu derartigen Vorstellungen erteilt, dann muss doch wohl etwas dran sein. Kann man dem Laien verargen, dass sich sein Misstrauen nun eher gegen diejenigen richtet, die solche Geldschöpfung leugnen? Kann man ihm verdenken, wenn er nun seinerseits dem Irrglauben verfällt, dass das wirkliche und größte Übel unserer gegenwärtigen Ökonomie im Geldbereich liege, weil die Geschäftsbanken nach Belieben Geld schöpfen können? Den Schleier wegreißen! Geld ist ein Schleier über der Wirtschaft. Wir werden der Wahrheit nur dann näher kommen, wenn wir hinter den Schleier blicken. Denn dieser vermag die reale Ökonomie wie ein undurchdringlicher Nebel zu verdecken. Ich werde im Folgenden Volkswirtschaft in statu nascendi erklären, indem ich in wenigen Sätzen skizziere, wie eine Naturalwirtschaft die Verteilung von Überschüssen organisiert, bevor sie zur Marktwirtschaft wird, die dann das Geld einführt und schließlich auch das Gegenstück zu unseren modernen Geschäftsbanken. Ich hoffe diese Erklärung so einfach halten zu können, dass jedes Kind sie versteht. Erst dann beleuchte ich die Zustände in unserer eigenen wesentlich komplexeren Wirklichkeit. Fangen wir also bei einer Wirtschaft an, die noch weitgehend ohne den Gebrauch von Geld auskommen konnte, zum Beispiel bei der ägyptischen. Die Bauern liefern ihren Nahrungsüberschuss an die Naturalien-Banken Durch strenge Gesetze sorgte der Pharao dafür, dass die Getreide- und Gemüsebauern seines Landes, erstens, mehr an Nahrung produzierten als sie für den Eigenbedarf brauchten, und, zweitens, dass sie diesen Überschuss an Depots weitergaben, nennen wir sie Naturalien-Banken, die dabei als Zwischenstation fungierten. Diesen Banken entstammten sämtliche Nahrungsmittel, mit denen außer Hof und Priestern auch die Fronbauern, also jene Zwangsarbeiter, erhalten wurden, welche die Pyramiden und andere Bauwerke des Landes für den Pharao erbauten. Die Banken dienten mithin als Zwischenlager für die produzierten Überschüsse der Fellachen, um diese dann an den Hof und für Verpflegung der Fronbauern weiterzuleiten. Kein vernünftiger Mensch würde behaupten, dass auch nur ein Korn zusätzlichen Getreides in diesen Banken aus dem Nichts geschöpft und gezaubert wurde. So groß wie der auf Geheiß des Pharao konfiszierte Überschuss, genauso groß war im besten Fall auch die Menge der anschließend weitergegebenen Nahrungsmittel. Im besten Fall! Tatsächlich fiel ein bedeutender Teil davon den Ratten, Räubern und korrupten Beamten zum Opfer. Der Übergang zu einer Marktwirtschaft Nun stellen wir uns vor, dass der Pharao gestürzt und der Überschuss der Bauern nicht länger zum Bau von Pyramiden verwendet wird, die zwar schön sind, aber den Wohlstand der Bevölkerung nur vermindern statt ihn produktiv zu vermehren. Der Produktionsüberschuss wird also nicht länger von den Bauern in Gestalt einer Steuer eingezogen, sondern diese dürfen ihn nach eigenem Gutdünken verwenden. Eine freie Marktwirtschaft ist entstanden. Die Bauern geben zwar weiterhin ihren Überschuss an die Depots ab, aber natürlich nicht als Geschenk ? in diesem Fall würden sie augenblicklich damit aufhören, mehr zu produzieren als für den Eigenbedarf nötig ist. Nein, sie bringen den Überschuss nun deswegen zur Bank, um ihn dann irgendwann später, nämlich in Alter und Krankheit, wieder in gleicher Höhe - oder sogar um Naturalienzinsen vermehrt - wieder abholen zu können. Da es aber, zumal zu jener Zeit, völlig unmöglich war, Nahrungsmittel zehn oder noch mehr Jahre zu lagern, musste die Bank diesen Überschuss zunächst einmal an andere weiterreichen. Diese anderen leihen ihn also aus, um während der Arbeit an Unternehmungen, womit sie den Wohlstand fördern (also Kanal-, Straßen- und Brückenarbeiten oder wichtigen technischen Neuerungen) damit ernährt zu werden. Nach Fertigstellung der betreffenden Arbeiten haben sie die Nahrungsbasis durch erhöhte Produktivität oder quantitative Ausweitung so stark vergrößert, dass sie die einst von der Bank als Kredit entliehenen Nahrungsmittel dann in voller Höhe oder sogar darüber hinaus an die Sparer zurückzahlen können! Auch nach dem Aufkommen dieses marktwirtschaftlichen Systems wird kein vernünftiger Mensch behaupten, dass die Naturalien-Bank, welche zwischen den Naturaliengebern und den Naturaliennehmern vermittelt, auch nur ein einziges Getreidekorn aus dem Nichts geschöpft habe. Im Gegenteil, wieder sind Überschüsse eher verrottet, gestohlen oder anderweitig vermindert worden. Verleihungen setzen Ersparnisse voraus, und beide können nie aus dem Nichts entstehen. Sie müssen auf den Feldern mit harter Arbeit erwirtschaftet werden. Nach der Naturalien- kommt die Geldwirtschaft Doch kaum ist das Geld da und aus der Naturalien-Bank eine Geldbank geworden, fängt die Verwirrung an ? und diese Verwirrung machen sich die Geld-Esoteriker weidlich zunutze. Bleiben wir also bei unserem Beispiel und bringen nunmehr das Geld ins Spiel. Dann wird aus der Naturalienökonomie eine auf Geld begründete Marktwirtschaft. Die ägyptischen Bauern liefern ihren Überschuss nicht länger beim Bankdepot ab, sondern sie verkaufen ihn gegen Geld an Händler, die ihn ihrerseits mit einem leichten Aufschlag für ihre eigene Tätigkeit an die Depots weiterreichen. Statt über einen Naturalienüberschuss verfügen die Bauern jetzt über einen gleichwertigen Geldüberschuss. Diesen können sie für einen Konsum jenseits des bisherigen Eigenbedarfs verwenden oder für ihre Alters- und Notfürsorge. In diesem Fall geben sie genauso vor, wie sie es vorher mit den Naturalien taten, nur geben sie jetzt das für die Naturalien erhaltene Geld an technische Ingenieure etc. weiter, jedoch mit der Auflage, dass diese ihnen in Zukunft nicht Naturalien (mit oder ohne Zinsen), sondern einen entsprechenden Geldwert zurückerstatten. Das Geld stellt hier also nichts anderes dar als eine sich den realen Vorgängen überlagernde Paralleldimension. Der Umlauf der realen Güter wird von einem Umlauf wertgleichen Geldes begleitet. Wiederum kommt es allein auf die erwirtschafteten Überschüsse an. Denn das Geld, das den Umlauf der Güter begleitet, fügt diesen nicht ein einziges Hirsekorn und nicht eine einzige Salatpflanze hinzu. Das Geld nimmt aber auch nichts von diesen weg, sofern das Verhältnis von umlaufender Geld- zu umlaufender Gütermenge sich nicht verändert. An dieser Stelle kommt die Geschäftsbank ins Spiel An dieser Stelle drängt sich jedoch eine weitere Neuerung auf. Es ist abzusehen, dass die Bauern ebenso wie die technischen Ingenieure weit überfordert sind, wenn sie sie sich in einer komplexen Gesellschaft - die einen als Überschussanbieter (also als Sparer) und die anderen als Überschussempfänger (also als Kreditnehmer) - gegenseitig aufsuchen und ausfindig machen sollen. Mit anderen Worten, die Entstehung einer Agentur ? will heißen, einer Geld- oder Geschäftsbank -, deren spezielle Aufgabe genau in der Vermittlung zwischen Sparern und Kreditnehmen liegt, wird nach kurzer Zeit eine ebenso unabweisbare Notwendigkeit sein wie die Entstehung von Wohnungs- oder Reiseagenturen. Der Bauer bringt das Geld, das er für seine Überschüsse erhielt, als Ersparnis auf eine Bank, die diese ihrerseits an jene Menschen verleiht, die sich für diesen Kredit die in den Depots aufbewahrten Überschüsse an Nahrung kaufen. So in ihrer physischen Existenz gesichert, können sie sich dann jenen Kanal-, Straßen-, Brückenbauten und technischen Erfindungen widmen, mit denen sie die Nahrungsbasis derart erweitern, dass aus diesem Wirtschaftwachstum dann einige Jahre später die entliehene Nahrungsmenge unter Umständen mit deutlichen Plus zurückgezahlt werden kann. Ecce Homo ? hier meldet sich Hörmann An diesem Punkt schlägt der Wiener Professor zu, hier tritt er mit der ganzen Wucht des Propheten auf, der ein überkommenes Weltbild zerschlagen will. Man beachte, dieser Mann ist Spezialist für Rechnungswesen und kennt sich daher in doppelter Buchführung aus. Das ist sein eigentliches Fachgebiet! Er behauptet nicht mehr und nicht weniger, als dass eine Bank aufgrund von technischen Eigentümlichkeiten der überkommenen Buchführung schlechterdings unfähig sei, die zuvor beschriebene Aufgabe zu erfüllen. (3) Ich muss einräumen, dass ich von Bilanzen und doppelter Buchführung nicht mehr als jeder Laie verstehe. Aber ich glaube etwas von den mentalen Turbulenzen zu ahnen, für die der Kopf eines Fachmanns weit eher anfällig ist als der gesunde Menschenverstand. Mit einem berühmten Paradoxon glaubte Zenon von Elea beweisen zu können, dass Achill die Schildkröte nie einholen würde. Das sei logisch unmöglich. Der griechische Philosoph war sich natürlich bewusst, nur ein Paradox auszusprechen. Er wollte sich ja keinesfalls selbst lächerlich machen. Nicht so Franz Hörmann. Wer glaubt, dass der suspendierte Professor uns auch nur mit paradoxer Logik verblüffen will, der irrt sich. Er behauptet in vollem Ernst, dass Geschäftsbanken niemals Ersparnisse als Kredite weiterreichen! Als Fachmann für Rechnungswesen glaubt er das unwiderleglich bewiesen zu haben. Ihm zufolge können Geschäftsbanken immer nur selbst erschaffenes Geld verleihen, also Geld, das sie aus dem Nichts geschöpft haben. Wenn ein Fachmann mental auf Abwege gerät Er selbst nicht zu ahnen, was er da von sich gibt. Da Bilanzzahlen sich nichts daraus machen, ob sich hinter ihnen Goldstücke, Papierscheine, Getreidescheffel, Wohnungen oder Reiseangebote verbergen, könnte er nicht nur, sondern er müsste sogar, im selben Atemzug auch noch behaupten, dass Wohnungsmakler keine Wohnungen zwischen Anbietern und Kunden vermitteln, sondern Wohnungen grundsätzlich aus dem Nichts geschöpft werden. Er müsste behaupten, dass Reiseagenturen grundsätzlich nicht Offerten mit einem Aufschlag an Kunden vermitteln, sondern dass die Flugzeuge und Hotels ihres Angebotes ex nihilo entstehen, weil die Regeln der Bilanzierung jede andere Möglichkeit logisch verbieten. Man könnte die Reihe der Absurditäten beliebig ergänzen. Ein Blick hinter den Schleier und die Pseudotheorien entlarven sich selbst Wir wissen aus Erfahrung, dass Achill die Schildkröte jederzeit einzuholen vermag, und wir wissen, dass jede Gesellschaft allein dadurch wächst, dass sie reale Überschüsse an Menschen als Investitionsmittel verleiht, die daraus einen größeren Wert erzeugen. (4) Reale Überschüsse bringen auf diese Weise noch größere reale Überschüsse hervor, erst im Agrar- und dann in allen übrigen Bereichen: Darin liegt das Geheimnis moderner Gesellschaften. Und eines ist dabei für jeden klar denkenden Menschen selbstverständlich. Solche realen Überschüsse mussten immer hart erwirtschaftet werden. Nie wurden sie aus dem Nichts geschöpft. Also keine Manipulationen im Geldbereich? Das will ich damit durchaus nicht behaupten. Der Schleier aus einer parallelen Geldbewegung bringt neue Anfälligkeiten und Gefahren hervor. Soviel ist unzweifelhaft richtig. An diesem Punkt berührt sich der Irrwitz der Geld-Esoteriker mit dem nüchternen Denken einiger Volkswirtschaftler, die eine Geldschöpfung aus dem Nichts ebenso für möglich erachten wie zumindest zwei Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank. Nicht weil die doppelte Buchführung die Weiterleitung von Ersparnissen verbiete und deswegen nur eine Geldschöpfung aus dem Nichts in Frage käme. Eine derart abwegige Behauptung scheint in der ganzen Literatur zum Geldschöpfungsthema einzigartig zu sein. Sondern aus einem anderen und durchaus nahe liegenden Grund. Jeder weiß, dass man die umlaufende Geldmenge manipulieren kann, am leichtesten, wenn es sich um Geld ohne eigenen Wert, z.B. um Papier- oder gar Buchgeld handelt. Der einfachste und historisch älteste Fall besteht in der Fälschung von Geld. Gefälschtes Geld schafft niemals Werte, es vernichtet sie nur Angenommen, ein feindlicher Staat würde zum umlaufenden Geld zehn Prozent Falschgeld einschleusen, dessen Existenz erst Jahre später bekannt wird, so würden die Einschleuser selbst zwar Werte für sich in Anspruch nehmen: Sie würden ja mit dem Geld ungehindert einkaufen können. Aber zur gleichen Zeit übt ihr Handeln eine tiefgreifende Wirkung auf den Rest der Bevölkerung aus: Sie entwerten den gesamten Geldbestand um zehn Prozent. Natürlich schaffen sie dadurch keine zusätzlichen Werte, keine realen Überschüsse. Vielmehr eignen sie sich nur unrechtmäßig einen Teil der bestehenden Realwerte an und nehmen dem Rest der Bevölkerung durch Geldentwertung zehn Prozent eben dieser Realwerte weg. Dies ist ein so gravierender Eingriff in die Eigentumsrechte, dass jeder Staat schon in der Antike eine große Zahl von Spezialisten damit beschäftigte, Fälle von Geldfälschung, also Geldschöpfung aus dem Nichts, möglichst sofort aufzudecken. Wer eines solchen Verbrechens überführt werden konnte, landete für Jahre hinter Gittern oder wurde sogar mit dem Tode bestraft. Verbrechen: Erst die kleinen Fälscher, dann die Geschäftsbanken? Kurioserweise behaupten nun nicht nur Geld-Esoteriker, sondern auch einige ernst zu nehmende Ökonomen, dass diese Geldfälschung und die dadurch bewirkte Enteignung der Bürger im großen Maßstab von Geschäftsbanken betrieben werde, und zwar ohne dass Staat und Gesellschaft es bisher nötig fanden, ihr kriminelles Treiben auch nur zu beachten. So heißt es in der Bundesbank-Broschüre ?Geld und Geldpolitik? von 2007 zur sogenannten Multiplen Kredit- oder Giralgeldschöpfung: "Der Geldschöpfungsprozess [durch Multiple Giralgeldschöpfung] erscheint ? wie Zauberei: Die Banken schöpfen anscheinend selbst Geld, ohne die Deutsche Bundesbank nötig zu haben. Einer höheren Forderung an die Nichtbanken stehen höhere Einlagen derselben gegenüber: Die Geldmenge ist gewachsen." Der betreffende Mitarbeiter der Bundesbank hat die Multiple Giralgeldschöpfung schlicht nicht durchschaut - eine Tatsache, die sich auch in der zögernden Formulierung ?anscheinend? bekundet. Tatsächlich wird die Geldmenge nicht um einen einzigen Euro ausgeweitet, sondern es steigen lediglich Guthaben und Schulden. (5) Freilich, wenn man Guthaben und Schulden selbst als Geld betrachtet, wie es der Autor dieser Zeilen offenbar tut, dann ist die Geldmenge gewachsen. Aber hier handelt es sich durchaus nicht um Geldschöpfung aus dem Nichts, denn den höheren Forderungen stehen ja höhere Einlagen gegenüber. Mittlerweile scheint die Bundesbank selbst diesen Irrtum aufgegeben zu haben, denn er ist in ihren Broschüren seitdem nicht mehr aufgetaucht. Jüngeren Datums ist dagegen eine neuere Stellungnahme ebenfalls von Seiten der Bundesbank. Sie ist in der ?Geld und Geldpolitik? aus dem Jahre 2010 nachzulesen. Hier heißt es: "Wenn eine Geschäftsbank einen Kredit gewährt, finanziert sie diesen in einem ersten Schritt dadurch, dass sie - wie oben beschrieben - den entsprechenden Betrag an Giralgeld selbst schafft." Diese Behauptung scheint auf den ersten Blick reiner Hörmann zu sein. Nur dass sie sich in Wahrheit auch in einem ganz anderen Sinn auffassen lässt. Darauf deutet zumindest der Zusatz hin, dass die Geschäftsbank den Kredit ?in einem ersten Schritt? selbst finanziere. Damit wäre nämlich nur die reichlich banale Wahrheit ausgesprochen, dass der Bankbeamte ? zumal in großen Banken - nicht bei jeder Kreditvergabe vorher nachfragen wird, ob im gleichen Moment auch genügend Einlagen vorrätig sind. Er geht von einem bestimmten Tagesbetrag solcher Einzahlungen aus, und wird deshalb die erbetenen Kredite zunächst einfach als Zahl in die Bilanz eintragen - zumindest dann, wenn die ihm bekannte durchschnittliche Höhe täglicher Einzahlungen durch den gewährten Kredit nicht allzu weit überschritten wird. Sollte sich dann in den folgenden Tagen erweisen, dass die zugesagten Kredite die Summe der Einlagen übertreffen, dann ist das immer noch leicht zu verschmerzen, da die Bank ihre Kreditvergabe ja an den nächsten Tagen entsprechend drosseln kann. Es stimmt also, dass der Bankbeamte den gewährten Kredit, sagen wir einen kleinen Kredit von 10 000 Euro - momentan aus dem Nichts schöpft, weil er nicht nachschauen muss, ob eine entsprechende Einlage vorher erfolgte oder ob gar tausend Euro bar in der Kasse liegen. (6) Ich hege den Verdacht, dass die ganze Hörmannsche Geistesverwirrung in dieser Banalität ihren Ursprung hat. Aus der durchaus zutreffenden, aber trivialen Beobachtung, dass Bankbeamte momentan einen Kredit als bloße Zahl im Konto eines Kreditnehmers eintragen und den Betrag in diesem stark eingeschränkten Sinn für eine kurze Zeit aus dem Nichts schöpfen können, leitet der Professor die tollkühne Behauptung ab, dass alle Kreditvergabe grundsätzlich keine Einlagen voraussetzt. Geschäftsbanken würden alles für Kredite benötigte Geld nach Belieben aus dem Nichts schöpfen können. Warum schweigen Staat und Öffentlichkeit? Würde ein Mitarbeiter der Bundesbank so etwas allen Ernstes behaupten, dann müsste er sich im selben Augenblick fragen, ob denn die Bundesbank auch nur einen einzigen Tag zu einem solchen Geschehen schweigen dürfte? ?Wie?, fragt der Laie, ?ein kleiner Geldfälscher bringt ein paar Blüten in Umlauf und verschwindet dafür ein Jahrzehnt hinter Gittern, und jede Geschäftsbank schöpft in einem fort Geld aus dem Nichts und niemand hält es für notwendig, sich darum auch nur zu kümmern, geschweige denn die Sache vor die Gerichte zu bringen?? Haben die Geld-Esoteriker Recht, dann dürfte und sollte der Staat die kleinen Fälscherganoven getrost laufen lassen. Sie richten vergleichsweise unbedeutenden Schaden an. Die eigentlichen Verbrecher würden in den normalen Geschäftsbanken sitzen, die unkontrolliert und ungebremst Geld aus dem Nichts kreieren und die Geldmenge viel schlimmer als jede feindliche Macht inflationieren. Wäre auch nur etwas an diesen abstrusen Behauptungen wahr, dann müsste es uns schlicht unbegreiflich erscheinen, dass der Staat nichts gegen dieses Verbrechen tut, ja, dass bis heute in Deutschland nicht einmal Prozesse bekannt sind, in denen man Geschäftsbanken wegen ihres kriminellen Handelns verklagt und ihr Personal wie gemeine Verbrecher hinter Schloss und Regel bringt. Bilanzverlängerung Dennoch wird man einräumen können, dass eine Geschäftsbank zu einer derartigen Geldmanipulation theoretisch durchaus imstande ist: Die Deutung des zuvor besprochenen Bundesbankpassus räumt dies ja bereits ein. Man spricht dann von einer ?Bilanzverlängerung?. Da wird einfach eine Zahl als Buchgeld hingeschrieben und die bestehende Geldmenge aufgebläht, sofern sie nicht durch Einzahlungen gedeckt ist. Nehmen wir an, sie sei nicht gedeckt. Die Geschäftsbank würde also wirklich nach Belieben Zahlen als Geld kreieren. Diese wären dann ganz und gar aus dem Nichts geschöpft ist, da ihr keine realen Werte entsprechen. Zweifellos kann eine Bank so handeln. Aber wird sie es auch tun? Die Antwort fällt eindeutig aus. Sie wird es ganz gewiss nicht tun, denn die Reaktion der Geschädigten ist von vornherein abzusehen und sie ist unausweichlich. Die Reaktion auf kriminelle Geldfälschung durch eine Geschäftsbank Sobald die anderen Banken von einem derartigen Vergehen erfahren, sind sie gezwungen, diese Bank ebenso anzeigen wie jeden anderen Fälscher, da sie sich ihnen gegenüber Vorteile verschafft, die sie ihrer eigenen Konkurrenzfähigkeit berauben. Welchen Sinn hat wirtschaftliches Verhalten seriöser Banken, wenn ihre Wettbewerber einfach ungedecktes Geld aus dem Nichts schöpfen können? Sie müssen einen kriminellen Konkurrenten anzeigen. Es geht um nicht weniger als um ihr eigenes Überleben. Von einem möglichen Abscheu gegenüber kriminellen Handlungen ist da noch gar nicht die Rede. Könnte der Vorgang nicht völlig unbemerkt bleiben? Nun könnte man allerdings den Einwand erheben, die anderen Banken würden ein solches Tun ja gar nicht bemerken. Keine Bank lasse sich von einer anderen in die Karten blicken. Das ist nicht richtig. Die Sache fliegt notwendig auf. Sofern die kriminelle Bank ihr aus dem Nichts geschöpftes Geld unmittelbar an einen Kreditnehmer weiterreicht, muss sie diesen auf jeden Fall mit Notenbankgeld auszahlen, denn Pseudogeld (eine bloße Zahl) wird in der Realwirtschaft nicht akzeptiert. In diesem Fall kann sie ihr selbst geschaffenes, aus bloßen Zahlen bestehendes Fälschungsgeld also ohnehin nicht verwenden. Aber natürlich kann die Bank A ihre aus dem Nichts (aus der Bilanzverlängerung) willkürlich produzierten Zahlen als bloße Zahlen an einen Kreditnehmer weiterleiten, der sein Konto bei einer Bank B besitzt. Dann schiebt sie den schwarzen Peter eben zur Bank B hinüber, welche die betreffenden Zahlen als ungedecktes Geld in ihrer Bilanz vorfindet. Doch auch das schützt Bank A nicht vor Entdeckung. Genau um derartiges kriminelles Verhalten auszuschließen, werden die gegenseitigen Abrechnungen zwischen Banken am Ende des Tages in fälschungssicherem Notenbankgeld auf ihrem Zentralbankkonto abgewickelt. Bank B wird von Bank A am Ende des Tages eine Überweisung in fälschungssicherem Notenbankgeld verlangen, die genau der Höhe der vorher auf ihrer Bilanz eingetroffenen Zahlen entspricht. Wenn Bank A nicht in Notenbankgeld zahlen kann, fliegt der Schwindel spätestens in diesem Augenblick auf. Das Kartell Allerdings könnten mehrere oder auch alle Geschäftsbanken zusammen ein Kartell ins Leben rufen, so dass keiner die Konkurrenzfähigkeit des anderen herabsetzt, weil alle in gleichem Maße Pseudogeld schaffen. Dieser Fall ist theoretisch denkbar. Er würde sich aber nur in kriminellem Einverständnis mit der Bundesbank durchführen lassen. Darüber habe ich an anderer Stelle gesprochen. (7) Auf jeden Fall würde das von allen gemeinsam geschöpfte Pseudogeld die Geldmenge im Verhältnis zu den umlaufenden Gütern gewaltig aufblähen. Die dadurch bewirkte Inflation müsste dann eine empirisch nachweisbare Tatsache sein. Die tatsächliche Geldentwertung hat in der Bundesrepublik aber während der ersten fünfzig Jahre ihres Bestehens selten mehr als 2 bis 3 Prozent pro Jahr betragen, und dieses Ausmaß vermag die Notenbank restlos mit der jährlichen Ausgabe zusätzlichen Notenbankgelds zu erklären. Wenn Geschäftsbanken, wie von manchen Geld-Esoterikern behauptet, an die 95% des umlaufenden Geldes aus dem Nichts schöpfen würden, wäre längst eine Superinflation eingetreten. Doch davon hat bis heute niemand etwas bemerkt. Banken sind zusammengebrochen und mussten gerettet werden Das ist noch nicht alles. So wie der Fälscher sich selbst reich und alle übrigen ärmer macht, würden auch kommerzielle Banken, die scheinbar in hartem Wettbewerb miteinander stehen, in Wahrheit in einem kriminellen Kartell konspirieren, um sich selbst immer reicher und alle Bürger zunehmend ärmer zu machen. Das mag auf Investmentbanken zutreffen, aber es gilt ganz gewiss nicht für die traditionelle Geschäftsbank. Im Gegenteil, gerade weil sie zur Geldschöpfung aus dem Nichts eben nicht fähig sind, mussten viele von ihnen vor dem drohenden Kollaps mit dem Geld der Steuerzahler gerettet werden. Zieht den Geldschleier weg und blickt auf die Wirklichkeit! dann wird auf Anhieb klar, dass die Ersparnisse der Bürger heute noch wie zur Zeit der Ägypter eingefrorene Realüberschüsse sind, jenes mehr an Leistung, das sie nicht selbst verbrauchen, sondern anderen zur Verfügung stellen, die damit aufgrund innovativer Ideen den materiellen Wohlstand vermehren. So war es vor dreitausend Jahren, und so ist es noch heute. Gewiss, Geld schafft neue Möglichkeiten des Betrugs - und gewisse Bankensektoren wie Investmentbanken, Hedgefonds und einige andere mehr nehmen diese Möglichkeiten auch ausgiebig wahr. Aber die brave Geschäftsbank ist in ihrer Hauptfunktion (die anderen habe ich hier übergangen) nichts als eine vermittelnde Agentur, welche Überschüsse ? nur eben in real gedecktem Geld ? von Sparern entgegennimmt und sie an Kreditnehmer weitergibt. Mag das nun bilanztechnisch unmöglich sein - so wie es auch unmöglich sein soll, dass Achilles die Schildkröte jemals einholen wird -, das braucht uns nicht zu kümmern, weil die Wirklichkeit zählt und nicht die abstrusen Vorstellungen eines Herrn Hörmann und seiner nicht minder verwirrten Jünger. Dieser Artikel ist dritter und letzter Teil einer Trilogie: I Multiple Kreditgeldschöpfung (Anm. 4) II Giralgeldschöpfung nach Irving Fisher (Anm. 2) III Geldschöpfung aus dem Nichts und die Realwirtschaft (der vorliegende Artikel) 1 Das Ende des Geldes. Wien 2011. Und dazu meine Kritik ?Das Ende des Geldes?? (http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Das_Ende_des_Geldes.html) 2 Vgl. ?Die Monetative ? sind Banken kriminell?? (http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Monetative.html) 3 Das Ende des Geldes. S. 147ff. 4 Das Konzept des Realüberschusses als unabdingbare Grundlage des Sparens und des für Eigentumsgesellschaften charakteristischen Wachstums ist ein Schlüsselbegriff in meinem Buch ?Wohlstand und Armut?. 5 Vgl. Jenner: ?Der Mythos der Geldschöpfung durch die Geschäftsbanken? in: EuroKalypse Now? Es gibt einen Weg aus der Krise. Marburg 2012. Oder auf Englisch: ?The Money Multiplier ? a dead end of economic theory? (http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Money_Multiplier.htm). 6 Inzwischen ? aber das ist eine von der EZB aufgrund der Krise eingeführte Neuerung ? kann der Bankbeamte auch ohne jede Rücksicht auf Einlagen Kredite vergeben. Die Bank leiht sich dann echtes Geld von der Notenbank zu einem Zinssatz nahe bei Null. Wenn dieses Geld von der EZB ? wie gegenwärtig der Fall - auch dann in die Wirtschaft gepumpt wird, wenn diese keinesfalls wächst, dann inflationiert die Notenbank die Geldmenge wie ein Fälscher und enteignet die Bürger. Die eigentliche Schuld liegt hier nicht bei der Geschäftsbank, die zu diesem Tun von der EZB ermuntert wird, sondern bei der letzteren selbst. 7 Vgl. ?Die Monetative - sind Banken kriminell?? 12.10.2012 -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From axel.tigges at gmx.de Mon Oct 15 13:01:21 2012 From: axel.tigges at gmx.de (axel.tigges at gmx.de) Date: Mon, 15 Oct 2012 13:01:21 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Prof=2E_Franz_H=F6rmann_-?= =?iso-8859-1?q?_ein_Fall_von_Fachblindheit_mit_finaler_Geistesverw?= =?iso-8859-1?q?irrung?= In-Reply-To: <3DEF6426-8F93-4CB3-A8AA-BE1715A56FFF@gerojenner.com> References: <3DEF6426-8F93-4CB3-A8AA-BE1715A56FFF@gerojenner.com> Message-ID: <20121015110121.214680@gmx.net> Nun ich habe Franz Hörmann geschrieben, um seine Meinung einzuholen, er antwortete wie folgt: Ein verrückter Schriftsteller, der von Ökonomie keine Ahnung hat... ;-) Und doch postet er hier seitenlang zum Thema BGE und ergibt sich in Anklagen. So meine Frage: Wer finanziert Dr. Jero Jenner, dass er sich die Zeit nimmt, um einen Wissenschaftler in all diese Ecken zu drängen? Denn wer so lange Texte schreibt, tut das doch aus Interesse INTEREST= ZINS). Wem ist er verpflichtet das er das tut? Für mich gibt es ja ganz einfache Erklärungen. Wenn ich der Eigentümer einer Bank bin, die privat Geld drucken kann, und alle Mitspieler vertrauen dieser Bank,oder müssen ihr vertrauen und diese Bank hat die Möglichkeit Zinsen zu verlangen, so gibt es nach den Regeln der Zinseszinsen auf Dauer nur ein Gewinner,eben diese Bank. Und da der Dollar immer noch die Weltleitwährung ist, ist das die F.E.D. Denn wer etwas Neues schafft und sagt, dass kann ich dir mit einer Leihgebühr leihen, der bekommt die Leihgebühr zurück und das Geliehene und wenn das der Kreditnehmer nicht mehr kann, haftet er mit seinem Eigentum. Das schafft nun bei wem Verwirrung? Was ist an diesem Monopolyspiel mit Luftgeld ohne Golddeckung esotherisch? Für mich ist das Mathematik. Nun kann man noch Fragen, wer kann sich dem Spiel entziehen? Wer entzieht sich dem Spiel und was passiert dann? Warum sagte Josef Ackermann er wolle nicht so enden wie der ehemalige Präsident der Deutschen Bank Herrhau sen? - der sich seinerzeit für den Schuldenerlass der dritten Weltländer eingesetzt hat. Das kann man jetzt als Verschwörungstheorie bezeichnen, oder sich in einem Gespräch mit Ackermann diesen Satz selber anhören. Doch, so ist zu fragen, wer will das NICHT hören? Und hier beginnt die Arbeit im Internet, das was Prof. Dr. Peter Kruse deutlich ausdrückt. Dort können wir nicht mehr in Silos voneinander isoliert werden: www.youtube.com/watch?v=KtU9-tU0z0M Das ist für Dr. Jero Jenner wahrscheinlich auch ein Verschwörungstheoretiker. Doch warum wettert er so gegen Hörmann? will er der alleinige "Retter" sein? Seine Buchveröffentlichung deutet darauf hin: "EUROKALYPSO NOW" Es gibt eine Alternative! http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Startseite.html Hat Gero Jenner schon die kleinen Jenners gefunden, die seinem Wust an Informationen folgen? In einem Bereich wo es um das BGE geht? viele Grüße Axel Tigges > Geld schafft Verwirrung, weil es einen Schleier über die Realwirtschaft > wirft. Überall wo Schleier sich über die Dinge legen, kann tiefe > Verwirrung, Rätsel, Verdächtigung, esoterische Fantasterei aufkommen. So gerade > und vor allem auch beim Geld, das manchem als eines der größten > Alltagsrätsel erscheint. Kein Wunder, dass sich in einer Zeit der Krise die wildesten > Spekulationen um seine Natur und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten > des Missbrauchs ergeben. Nicht zufällig erlebt die Verschwörungstheorie > von einer kriminellen Geldschöpfung aus dem Nichts gerade heute > Hochkonjunktur. Sie bietet eine einfache Erklärung für ein reales Gespenst: den > Niedergang unserer Wirtschaft. Sind solche Fantastereien erst einmal im > Umlauf, dann bringen sie auch stets die dazugehörigen Propagandisten hervor: > Esoteriker, Apokalyptiker und sonstige eher seltsame Figuren, die eine > seriöse Wissenschaft noch vor zehn oder zwanzig Jahren als Spinner belächelt > hatte, deren lautes Schreien aber heute niemand mehr überhören kann. An > vorderster Stelle steht hier Prof. Franz Hörmann, nach eigenem Bekunden ein > Genie. Das darf man wohl sagen, denn in seinem zusammen mit Otmar Pregetter > geschriebenen Buch ?Das Ende des Geldes? erklärt dieser Mann in > gewaltigen Rundumschlägen seine Gegner und die Mehrheit der Wissenschaftler > unumwunden zu Trotteln. (1) > > Überall schießen kleine Hörmänner aus dem Boden > Mancher mag es als unter seiner Würde erachten, sich - wenn überhaupt - > anders als satirisch zu den weitgehend abstrusen Vorstellungen zu äußern, > wie sie im ?Ende des Geldes? zu finden sind. Aber solche vornehme > Zurückhaltung ist nicht länger angebracht, denn inzwischen beginnen die > Wirren der Zeit auch viele bis dahin solide Köpfe zu desorientieren. Nicht nur > ein Blick in das Internet, sondern selbst in durchaus ernst zu nehmende > wissenschaftliche Publikationen genügt, um die Richtigkeit dieser Beobachtung > zu erhärten. Die ganze Dramatik der Situation wird auf unheimliche Weise > dadurch beleuchtet, dass die Saat der Geld-Esoterik inzwischen sogar dort > aufgeht, wo man das am wenigsten vermutet: hinter den scheinbar > uneinnehmbaren Festungsmauern der Deutschen Bundesbank. Auch dort findet man mindestens > zwei Publikationen, in denen von einer Geldschöpfung aus dem Nichts durch > Geschäftsbanken die Rede ist, und zwar ohne jedes einschränkende Wenn > und Aber. Mit anderen Worten, nicht nur Spinner, sondern sogar Mitarbeiter > der Deutschen Bundesbank trauen den Geschäftsbanken kriminelles ? ja, > eindeutig kriminelles (2) - Verhalten zu! > > Auch wenn Kenner sich dadurch nicht beirren lassen, den Laien müssen > derartige Äußerungen verwirren und stutzig machen. Wer, so fragt er zu Recht, > hätte ein größeres Interesse daran, solche Praktiken zu vertuschen > (angenommen, es gäbe sie wirklich) als gerade die Bundesbank? Wenn selbst der > Heilige Gral des Geldes seinen Segen zu derartigen Vorstellungen erteilt, > dann muss doch wohl etwas dran sein. Kann man dem Laien verargen, dass sich > sein Misstrauen nun eher gegen diejenigen richtet, die solche > Geldschöpfung leugnen? Kann man ihm verdenken, wenn er nun seinerseits dem Irrglauben > verfällt, dass das wirkliche und größte Übel unserer gegenwärtigen > Ökonomie im Geldbereich liege, weil die Geschäftsbanken nach Belieben Geld > schöpfen können? > > Den Schleier wegreißen! > Geld ist ein Schleier über der Wirtschaft. Wir werden der Wahrheit nur > dann näher kommen, wenn wir hinter den Schleier blicken. Denn dieser vermag > die reale Ökonomie wie ein undurchdringlicher Nebel zu verdecken. Ich > werde im Folgenden Volkswirtschaft in statu nascendi erklären, indem ich in > wenigen Sätzen skizziere, wie eine Naturalwirtschaft die Verteilung von > Überschüssen organisiert, bevor sie zur Marktwirtschaft wird, die dann das > Geld einführt und schließlich auch das Gegenstück zu unseren modernen > Geschäftsbanken. Ich hoffe diese Erklärung so einfach halten zu können, dass > jedes Kind sie versteht. Erst dann beleuchte ich die Zustände in unserer > eigenen wesentlich komplexeren Wirklichkeit. > > Fangen wir also bei einer Wirtschaft an, die noch weitgehend ohne den > Gebrauch von Geld auskommen konnte, zum Beispiel bei der ägyptischen. > > Die Bauern liefern ihren Nahrungsüberschuss an die Naturalien-Banken > Durch strenge Gesetze sorgte der Pharao dafür, dass die Getreide- und > Gemüsebauern seines Landes, erstens, mehr an Nahrung produzierten als sie > für den Eigenbedarf brauchten, und, zweitens, dass sie diesen Überschuss an > Depots weitergaben, nennen wir sie Naturalien-Banken, die dabei als > Zwischenstation fungierten. Diesen Banken entstammten sämtliche Nahrungsmittel, > mit denen außer Hof und Priestern auch die Fronbauern, also jene > Zwangsarbeiter, erhalten wurden, welche die Pyramiden und andere Bauwerke des Landes > für den Pharao erbauten. Die Banken dienten mithin als Zwischenlager für > die produzierten Überschüsse der Fellachen, um diese dann an den Hof und > für Verpflegung der Fronbauern weiterzuleiten. Kein vernünftiger Mensch > würde behaupten, dass auch nur ein Korn zusätzlichen Getreides in diesen > Banken aus dem Nichts geschöpft und gezaubert wurde. So groß wie der auf > Geheiß des Pharao konfiszierte Überschuss, genauso groß war im besten > Fall auch die Menge der anschließend weitergegebenen Nahrungsmittel. Im > besten Fall! Tatsächlich fiel ein bedeutender Teil davon den Ratten, Räubern > und korrupten Beamten zum Opfer. > > Der Übergang zu einer Marktwirtschaft > Nun stellen wir uns vor, dass der Pharao gestürzt und der Überschuss der > Bauern nicht länger zum Bau von Pyramiden verwendet wird, die zwar schön > sind, aber den Wohlstand der Bevölkerung nur vermindern statt ihn > produktiv zu vermehren. Der Produktionsüberschuss wird also nicht länger von den > Bauern in Gestalt einer Steuer eingezogen, sondern diese dürfen ihn nach > eigenem Gutdünken verwenden. Eine freie Marktwirtschaft ist entstanden. > Die Bauern geben zwar weiterhin ihren Überschuss an die Depots ab, aber > natürlich nicht als Geschenk ? in diesem Fall würden sie augenblicklich > damit aufhören, mehr zu produzieren als für den Eigenbedarf nötig ist. > Nein, sie bringen den Überschuss nun deswegen zur Bank, um ihn dann irgendwann > später, nämlich in Alter und Krankheit, wieder in gleicher Höhe - oder > sogar um Naturalienzinsen vermehrt - wieder abholen zu können. Da es aber, > zumal zu jener Zeit, völlig unmöglich war, Nahrungsmittel zehn oder noch > mehr Jahre zu lagern, musste die Bank diesen Überschuss zunächst einmal > an andere weiterreichen. Diese anderen leihen ihn also aus, um während der > Arbeit an Unternehmungen, womit sie den Wohlstand fördern (also Kanal-, > Straßen- und Brückenarbeiten oder wichtigen technischen Neuerungen) damit > ernährt zu werden. Nach Fertigstellung der betreffenden Arbeiten haben sie > die Nahrungsbasis durch erhöhte Produktivität oder quantitative > Ausweitung so stark vergrößert, dass sie die einst von der Bank als Kredit > entliehenen Nahrungsmittel dann in voller Höhe oder sogar darüber hinaus an die > Sparer zurückzahlen können! > > Auch nach dem Aufkommen dieses marktwirtschaftlichen Systems wird kein > vernünftiger Mensch behaupten, dass die Naturalien-Bank, welche zwischen den > Naturaliengebern und den Naturaliennehmern vermittelt, auch nur ein > einziges Getreidekorn aus dem Nichts geschöpft habe. Im Gegenteil, wieder sind > Überschüsse eher verrottet, gestohlen oder anderweitig vermindert worden. > Verleihungen setzen Ersparnisse voraus, und beide können nie aus dem Nichts > entstehen. Sie müssen auf den Feldern mit harter Arbeit erwirtschaftet > werden. > > Nach der Naturalien- kommt die Geldwirtschaft > Doch kaum ist das Geld da und aus der Naturalien-Bank eine Geldbank > geworden, fängt die Verwirrung an ? und diese Verwirrung machen sich die > Geld-Esoteriker weidlich zunutze. > > Bleiben wir also bei unserem Beispiel und bringen nunmehr das Geld ins > Spiel. Dann wird aus der Naturalienökonomie eine auf Geld begründete > Marktwirtschaft. Die ägyptischen Bauern liefern ihren Überschuss nicht länger > beim Bankdepot ab, sondern sie verkaufen ihn gegen Geld an Händler, die ihn > ihrerseits mit einem leichten Aufschlag für ihre eigene Tätigkeit an die > Depots weiterreichen. Statt über einen Naturalienüberschuss verfügen > die Bauern jetzt über einen gleichwertigen Geldüberschuss. Diesen können > sie für einen Konsum jenseits des bisherigen Eigenbedarfs verwenden oder > für ihre Alters- und Notfürsorge. In diesem Fall geben sie genauso vor, wie > sie es vorher mit den Naturalien taten, nur geben sie jetzt das für die > Naturalien erhaltene Geld an technische Ingenieure etc. weiter, jedoch mit > der Auflage, dass diese ihnen in Zukunft nicht Naturalien (mit oder ohne > Zinsen), sondern einen entsprechenden Geldwert zurückerstatten. Das Geld > stellt hier also nichts anderes dar als eine sich den realen Vorgängen > überlagernde Paralleldimension. Der Umlauf der realen Güter wird von einem > Umlauf wertgleichen Geldes begleitet. Wiederum kommt es allein auf die > erwirtschafteten Überschüsse an. Denn das Geld, das den Umlauf der Güter > begleitet, fügt diesen nicht ein einziges Hirsekorn und nicht eine einzige > Salatpflanze hinzu. Das Geld nimmt aber auch nichts von diesen weg, sofern das > Verhältnis von umlaufender Geld- zu umlaufender Gütermenge sich nicht > verändert. > > An dieser Stelle kommt die Geschäftsbank ins Spiel > An dieser Stelle drängt sich jedoch eine weitere Neuerung auf. Es ist > abzusehen, dass die Bauern ebenso wie die technischen Ingenieure weit > überfordert sind, wenn sie sie sich in einer komplexen Gesellschaft - die einen > als Überschussanbieter (also als Sparer) und die anderen als > Überschussempfänger (also als Kreditnehmer) - gegenseitig aufsuchen und ausfindig machen > sollen. Mit anderen Worten, die Entstehung einer Agentur ? will heißen, > einer Geld- oder Geschäftsbank -, deren spezielle Aufgabe genau in der > Vermittlung zwischen Sparern und Kreditnehmen liegt, wird nach kurzer Zeit > eine ebenso unabweisbare Notwendigkeit sein wie die Entstehung von Wohnungs- > oder Reiseagenturen. Der Bauer bringt das Geld, das er für seine > Überschüsse erhielt, als Ersparnis auf eine Bank, die diese ihrerseits an jene > Menschen verleiht, die sich für diesen Kredit die in den Depots aufbewahrten > Überschüsse an Nahrung kaufen. So in ihrer physischen Existenz gesichert, > können sie sich dann jenen Kanal-, Straßen-, Brückenbauten und > technischen Erfindungen widmen, mit denen sie die Nahrungsbasis derart erweitern, > dass aus diesem Wirtschaftwachstum dann einige Jahre später die entliehene > Nahrungsmenge unter Umständen mit deutlichen Plus zurückgezahlt werden > kann. > > Ecce Homo ? hier meldet sich Hörmann > An diesem Punkt schlägt der Wiener Professor zu, hier tritt er mit der > ganzen Wucht des Propheten auf, der ein überkommenes Weltbild zerschlagen > will. Man beachte, dieser Mann ist Spezialist für Rechnungswesen und kennt > sich daher in doppelter Buchführung aus. Das ist sein eigentliches > Fachgebiet! Er behauptet nicht mehr und nicht weniger, als dass eine Bank aufgrund > von technischen Eigentümlichkeiten der überkommenen Buchführung > schlechterdings unfähig sei, die zuvor beschriebene Aufgabe zu erfüllen. (3) Ich > muss einräumen, dass ich von Bilanzen und doppelter Buchführung nicht > mehr als jeder Laie verstehe. Aber ich glaube etwas von den mentalen > Turbulenzen zu ahnen, für die der Kopf eines Fachmanns weit eher anfällig ist als > der gesunde Menschenverstand. Mit einem berühmten Paradoxon glaubte Zenon > von Elea beweisen zu können, dass Achill die Schildkröte nie einholen > würde. Das sei logisch unmöglich. Der griechische Philosoph war sich > natürlich bewusst, nur ein Paradox auszusprechen. Er wollte sich ja keinesfalls > selbst lächerlich machen. Nicht so Franz Hörmann. Wer glaubt, dass der > suspendierte Professor uns auch nur mit paradoxer Logik verblüffen will, der > irrt sich. Er behauptet in vollem Ernst, dass Geschäftsbanken niemals > Ersparnisse als Kredite weiterreichen! Als Fachmann für Rechnungswesen glaubt > er das unwiderleglich bewiesen zu haben. Ihm zufolge können > Geschäftsbanken immer nur selbst erschaffenes Geld verleihen, also Geld, das sie aus dem > Nichts geschöpft haben. > > Wenn ein Fachmann mental auf Abwege gerät > Er selbst nicht zu ahnen, was er da von sich gibt. Da Bilanzzahlen sich > nichts daraus machen, ob sich hinter ihnen Goldstücke, Papierscheine, > Getreidescheffel, Wohnungen oder Reiseangebote verbergen, könnte er nicht nur, > sondern er müsste sogar, im selben Atemzug auch noch behaupten, dass > Wohnungsmakler keine Wohnungen zwischen Anbietern und Kunden vermitteln, sondern > Wohnungen grundsätzlich aus dem Nichts geschöpft werden. Er müsste > behaupten, dass Reiseagenturen grundsätzlich nicht Offerten mit einem Aufschlag > an Kunden vermitteln, sondern dass die Flugzeuge und Hotels ihres > Angebotes ex nihilo entstehen, weil die Regeln der Bilanzierung jede andere > Möglichkeit logisch verbieten. Man könnte die Reihe der Absurditäten beliebig > ergänzen. > > Ein Blick hinter den Schleier und die Pseudotheorien entlarven sich selbst > Wir wissen aus Erfahrung, dass Achill die Schildkröte jederzeit > einzuholen vermag, und wir wissen, dass jede Gesellschaft allein dadurch wächst, > dass sie reale Überschüsse an Menschen als Investitionsmittel verleiht, die > daraus einen größeren Wert erzeugen. (4) Reale Überschüsse bringen auf > diese Weise noch größere reale Überschüsse hervor, erst im Agrar- und > dann in allen übrigen Bereichen: Darin liegt das Geheimnis moderner > Gesellschaften. Und eines ist dabei für jeden klar denkenden Menschen > selbstverständlich. Solche realen Überschüsse mussten immer hart erwirtschaftet > werden. Nie wurden sie aus dem Nichts geschöpft. > > Also keine Manipulationen im Geldbereich? > Das will ich damit durchaus nicht behaupten. Der Schleier aus einer > parallelen Geldbewegung bringt neue Anfälligkeiten und Gefahren hervor. Soviel > ist unzweifelhaft richtig. An diesem Punkt berührt sich der Irrwitz der > Geld-Esoteriker mit dem nüchternen Denken einiger Volkswirtschaftler, die > eine Geldschöpfung aus dem Nichts ebenso für möglich erachten wie zumindest > zwei Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank. Nicht weil die doppelte > Buchführung die Weiterleitung von Ersparnissen verbiete und deswegen nur eine > Geldschöpfung aus dem Nichts in Frage käme. Eine derart abwegige Behauptung > scheint in der ganzen Literatur zum Geldschöpfungsthema einzigartig zu > sein. Sondern aus einem anderen und durchaus nahe liegenden Grund. Jeder > weiß, dass man die umlaufende Geldmenge manipulieren kann, am leichtesten, wenn > es sich um Geld ohne eigenen Wert, z.B. um Papier- oder gar Buchgeld > handelt. Der einfachste und historisch älteste Fall besteht in der Fälschung > von Geld. > > Gefälschtes Geld schafft niemals Werte, es vernichtet sie nur > Angenommen, ein feindlicher Staat würde zum umlaufenden Geld zehn Prozent > Falschgeld einschleusen, dessen Existenz erst Jahre später bekannt wird, > so würden die Einschleuser selbst zwar Werte für sich in Anspruch nehmen: > Sie würden ja mit dem Geld ungehindert einkaufen können. Aber zur > gleichen Zeit übt ihr Handeln eine tiefgreifende Wirkung auf den Rest der > Bevölkerung aus: Sie entwerten den gesamten Geldbestand um zehn Prozent. > Natürlich schaffen sie dadurch keine zusätzlichen Werte, keine realen > Überschüsse. Vielmehr eignen sie sich nur unrechtmäßig einen Teil der bestehenden > Realwerte an und nehmen dem Rest der Bevölkerung durch Geldentwertung > zehn Prozent eben dieser Realwerte weg. > > Dies ist ein so gravierender Eingriff in die Eigentumsrechte, dass jeder > Staat schon in der Antike eine große Zahl von Spezialisten damit > beschäftigte, Fälle von Geldfälschung, also Geldschöpfung aus dem Nichts, > möglichst sofort aufzudecken. Wer eines solchen Verbrechens überführt werden > konnte, landete für Jahre hinter Gittern oder wurde sogar mit dem Tode > bestraft. > > Verbrechen: Erst die kleinen Fälscher, dann die Geschäftsbanken? > Kurioserweise behaupten nun nicht nur Geld-Esoteriker, sondern auch einige > ernst zu nehmende Ökonomen, dass diese Geldfälschung und die dadurch > bewirkte Enteignung der Bürger im großen Maßstab von Geschäftsbanken > betrieben werde, und zwar ohne dass Staat und Gesellschaft es bisher nötig > fanden, ihr kriminelles Treiben auch nur zu beachten. So heißt es in der > Bundesbank-Broschüre ?Geld und Geldpolitik? von 2007 zur sogenannten > Multiplen Kredit- oder Giralgeldschöpfung: > > "Der Geldschöpfungsprozess [durch Multiple Giralgeldschöpfung] erscheint > ? wie Zauberei: Die Banken schöpfen anscheinend selbst Geld, ohne die > Deutsche Bundesbank nötig zu haben. Einer höheren Forderung an die > Nichtbanken stehen höhere Einlagen derselben gegenüber: Die Geldmenge ist > gewachsen." > > Der betreffende Mitarbeiter der Bundesbank hat die Multiple > Giralgeldschöpfung schlicht nicht durchschaut - eine Tatsache, die sich auch in der > zögernden Formulierung ?anscheinend? bekundet. Tatsächlich wird die > Geldmenge nicht um einen einzigen Euro ausgeweitet, sondern es steigen lediglich > Guthaben und Schulden. (5) Freilich, wenn man Guthaben und Schulden selbst > als Geld betrachtet, wie es der Autor dieser Zeilen offenbar tut, dann ist > die Geldmenge gewachsen. Aber hier handelt es sich durchaus nicht um > Geldschöpfung aus dem Nichts, denn den höheren Forderungen stehen ja höhere > Einlagen gegenüber. Mittlerweile scheint die Bundesbank selbst diesen > Irrtum aufgegeben zu haben, denn er ist in ihren Broschüren seitdem nicht mehr > aufgetaucht. > > Jüngeren Datums ist dagegen eine neuere Stellungnahme ebenfalls von > Seiten der Bundesbank. Sie ist in der ?Geld und Geldpolitik? aus dem Jahre > 2010 nachzulesen. Hier heißt es: > > "Wenn eine Geschäftsbank einen Kredit gewährt, finanziert sie diesen in > einem ersten Schritt dadurch, dass sie - wie oben beschrieben - den > entsprechenden Betrag an Giralgeld selbst schafft." > > Diese Behauptung scheint auf den ersten Blick reiner Hörmann zu sein. Nur > dass sie sich in Wahrheit auch in einem ganz anderen Sinn auffassen > lässt. Darauf deutet zumindest der Zusatz hin, dass die Geschäftsbank den > Kredit ?in einem ersten Schritt? selbst finanziere. Damit wäre nämlich nur > die reichlich banale Wahrheit ausgesprochen, dass der Bankbeamte ? zumal > in großen Banken - nicht bei jeder Kreditvergabe vorher nachfragen wird, > ob im gleichen Moment auch genügend Einlagen vorrätig sind. Er geht von > einem bestimmten Tagesbetrag solcher Einzahlungen aus, und wird deshalb die > erbetenen Kredite zunächst einfach als Zahl in die Bilanz eintragen - > zumindest dann, wenn die ihm bekannte durchschnittliche Höhe täglicher > Einzahlungen durch den gewährten Kredit nicht allzu weit überschritten wird. > Sollte sich dann in den folgenden Tagen erweisen, dass die zugesagten Kredite > die Summe der Einlagen übertreffen, dann ist das immer noch leicht zu > verschmerzen, da die Bank ihre Kreditvergabe ja an den nächsten Tagen > entsprechend drosseln kann. Es stimmt also, dass der Bankbeamte den gewährten > Kredit, sagen wir einen kleinen Kredit von 10 000 Euro - momentan aus dem > Nichts schöpft, weil er nicht nachschauen muss, ob eine entsprechende Einlage > vorher erfolgte oder ob gar tausend Euro bar in der Kasse liegen. (6) > > Ich hege den Verdacht, dass die ganze Hörmannsche Geistesverwirrung in > dieser Banalität ihren Ursprung hat. Aus der durchaus zutreffenden, aber > trivialen Beobachtung, dass Bankbeamte momentan einen Kredit als bloße Zahl > im Konto eines Kreditnehmers eintragen und den Betrag in diesem stark > eingeschränkten Sinn für eine kurze Zeit aus dem Nichts schöpfen können, > leitet der Professor die tollkühne Behauptung ab, dass alle Kreditvergabe > grundsätzlich keine Einlagen voraussetzt. Geschäftsbanken würden alles für > Kredite benötigte Geld nach Belieben aus dem Nichts schöpfen können. > > Warum schweigen Staat und Öffentlichkeit? > Würde ein Mitarbeiter der Bundesbank so etwas allen Ernstes behaupten, > dann müsste er sich im selben Augenblick fragen, ob denn die Bundesbank auch > nur einen einzigen Tag zu einem solchen Geschehen schweigen dürfte? > ?Wie?, fragt der Laie, ?ein kleiner Geldfälscher bringt ein paar Blüten > in Umlauf und verschwindet dafür ein Jahrzehnt hinter Gittern, und jede > Geschäftsbank schöpft in einem fort Geld aus dem Nichts und niemand hält > es für notwendig, sich darum auch nur zu kümmern, geschweige denn die > Sache vor die Gerichte zu bringen?? Haben die Geld-Esoteriker Recht, dann > dürfte und sollte der Staat die kleinen Fälscherganoven getrost laufen > lassen. Sie richten vergleichsweise unbedeutenden Schaden an. Die eigentlichen > Verbrecher würden in den normalen Geschäftsbanken sitzen, die > unkontrolliert und ungebremst Geld aus dem Nichts kreieren und die Geldmenge viel > schlimmer als jede feindliche Macht inflationieren. Wäre auch nur etwas an > diesen abstrusen Behauptungen wahr, dann müsste es uns schlicht unbegreiflich > erscheinen, dass der Staat nichts gegen dieses Verbrechen tut, ja, dass bis > heute in Deutschland nicht einmal Prozesse bekannt sind, in denen man > Geschäftsbanken wegen ihres kriminellen Handelns verklagt und ihr Personal wie > gemeine Verbrecher hinter Schloss und Regel bringt. > > Bilanzverlängerung > Dennoch wird man einräumen können, dass eine Geschäftsbank zu einer > derartigen Geldmanipulation theoretisch durchaus imstande ist: Die Deutung des > zuvor besprochenen Bundesbankpassus räumt dies ja bereits ein. Man > spricht dann von einer ?Bilanzverlängerung?. Da wird einfach eine Zahl als > Buchgeld hingeschrieben und die bestehende Geldmenge aufgebläht, sofern sie > nicht durch Einzahlungen gedeckt ist. Nehmen wir an, sie sei nicht > gedeckt. Die Geschäftsbank würde also wirklich nach Belieben Zahlen als Geld > kreieren. Diese wären dann ganz und gar aus dem Nichts geschöpft ist, da ihr > keine realen Werte entsprechen. Zweifellos kann eine Bank so handeln. Aber > wird sie es auch tun? Die Antwort fällt eindeutig aus. Sie wird es ganz > gewiss nicht tun, denn die Reaktion der Geschädigten ist von vornherein > abzusehen und sie ist unausweichlich. > > Die Reaktion auf kriminelle Geldfälschung durch eine Geschäftsbank > Sobald die anderen Banken von einem derartigen Vergehen erfahren, sind sie > gezwungen, diese Bank ebenso anzeigen wie jeden anderen Fälscher, da sie > sich ihnen gegenüber Vorteile verschafft, die sie ihrer eigenen > Konkurrenzfähigkeit berauben. Welchen Sinn hat wirtschaftliches Verhalten seriöser > Banken, wenn ihre Wettbewerber einfach ungedecktes Geld aus dem Nichts > schöpfen können? Sie müssen einen kriminellen Konkurrenten anzeigen. Es geht > um nicht weniger als um ihr eigenes Überleben. Von einem möglichen > Abscheu gegenüber kriminellen Handlungen ist da noch gar nicht die Rede. > > Könnte der Vorgang nicht völlig unbemerkt bleiben? > Nun könnte man allerdings den Einwand erheben, die anderen Banken würden > ein solches Tun ja gar nicht bemerken. Keine Bank lasse sich von einer > anderen in die Karten blicken. Das ist nicht richtig. Die Sache fliegt > notwendig auf. Sofern die kriminelle Bank ihr aus dem Nichts geschöpftes Geld > unmittelbar an einen Kreditnehmer weiterreicht, muss sie diesen auf jeden Fall > mit Notenbankgeld auszahlen, denn Pseudogeld (eine bloße Zahl) wird in > der Realwirtschaft nicht akzeptiert. In diesem Fall kann sie ihr selbst > geschaffenes, aus bloßen Zahlen bestehendes Fälschungsgeld also ohnehin nicht > verwenden. > > Aber natürlich kann die Bank A ihre aus dem Nichts (aus der > Bilanzverlängerung) willkürlich produzierten Zahlen als bloße Zahlen an einen > Kreditnehmer weiterleiten, der sein Konto bei einer Bank B besitzt. Dann schiebt > sie den schwarzen Peter eben zur Bank B hinüber, welche die betreffenden > Zahlen als ungedecktes Geld in ihrer Bilanz vorfindet. Doch auch das schützt > Bank A nicht vor Entdeckung. Genau um derartiges kriminelles Verhalten > auszuschließen, werden die gegenseitigen Abrechnungen zwischen Banken am Ende > des Tages in fälschungssicherem Notenbankgeld auf ihrem Zentralbankkonto > abgewickelt. Bank B wird von Bank A am Ende des Tages eine Überweisung in > fälschungssicherem Notenbankgeld verlangen, die genau der Höhe der vorher > auf ihrer Bilanz eingetroffenen Zahlen entspricht. Wenn Bank A nicht in > Notenbankgeld zahlen kann, fliegt der Schwindel spätestens in diesem > Augenblick auf. > > Das Kartell > Allerdings könnten mehrere oder auch alle Geschäftsbanken zusammen ein > Kartell ins Leben rufen, so dass keiner die Konkurrenzfähigkeit des anderen > herabsetzt, weil alle in gleichem Maße Pseudogeld schaffen. Dieser Fall > ist theoretisch denkbar. Er würde sich aber nur in kriminellem > Einverständnis mit der Bundesbank durchführen lassen. Darüber habe ich an anderer > Stelle gesprochen. (7) Auf jeden Fall würde das von allen gemeinsam > geschöpfte Pseudogeld die Geldmenge im Verhältnis zu den umlaufenden Gütern > gewaltig aufblähen. Die dadurch bewirkte Inflation müsste dann eine empirisch > nachweisbare Tatsache sein. Die tatsächliche Geldentwertung hat in der > Bundesrepublik aber während der ersten fünfzig Jahre ihres Bestehens selten > mehr als 2 bis 3 Prozent pro Jahr betragen, und dieses Ausmaß vermag die > Notenbank restlos mit der jährlichen Ausgabe zusätzlichen Notenbankgelds > zu erklären. Wenn Geschäftsbanken, wie von manchen Geld-Esoterikern > behauptet, an die 95% des umlaufenden Geldes aus dem Nichts schöpfen würden, > wäre längst eine Superinflation eingetreten. Doch davon hat bis heute > niemand etwas bemerkt. > > Banken sind zusammengebrochen und mussten gerettet werden > Das ist noch nicht alles. So wie der Fälscher sich selbst reich und alle > übrigen ärmer macht, würden auch kommerzielle Banken, die scheinbar in > hartem Wettbewerb miteinander stehen, in Wahrheit in einem kriminellen > Kartell konspirieren, um sich selbst immer reicher und alle Bürger zunehmend > ärmer zu machen. Das mag auf Investmentbanken zutreffen, aber es gilt ganz > gewiss nicht für die traditionelle Geschäftsbank. Im Gegenteil, gerade > weil sie zur Geldschöpfung aus dem Nichts eben nicht fähig sind, mussten > viele von ihnen vor dem drohenden Kollaps mit dem Geld der Steuerzahler > gerettet werden. > > Zieht den Geldschleier weg und blickt auf die Wirklichkeit! > dann wird auf Anhieb klar, dass die Ersparnisse der Bürger heute noch wie > zur Zeit der Ägypter eingefrorene Realüberschüsse sind, jenes mehr an > Leistung, das sie nicht selbst verbrauchen, sondern anderen zur Verfügung > stellen, die damit aufgrund innovativer Ideen den materiellen Wohlstand > vermehren. So war es vor dreitausend Jahren, und so ist es noch heute. Gewiss, > Geld schafft neue Möglichkeiten des Betrugs - und gewisse Bankensektoren > wie Investmentbanken, Hedgefonds und einige andere mehr nehmen diese > Möglichkeiten auch ausgiebig wahr. Aber die brave Geschäftsbank ist in ihrer > Hauptfunktion (die anderen habe ich hier übergangen) nichts als eine > vermittelnde Agentur, welche Überschüsse ? nur eben in real gedecktem Geld ? > von Sparern entgegennimmt und sie an Kreditnehmer weitergibt. Mag das nun > bilanztechnisch unmöglich sein - so wie es auch unmöglich sein soll, dass > Achilles die Schildkröte jemals einholen wird -, das braucht uns nicht zu > kümmern, weil die Wirklichkeit zählt und nicht die abstrusen > Vorstellungen eines Herrn Hörmann und seiner nicht minder verwirrten Jünger. > > Dieser Artikel ist dritter und letzter Teil einer Trilogie: > I Multiple Kreditgeldschöpfung (Anm. 4) > II Giralgeldschöpfung nach Irving Fisher (Anm. 2) > III Geldschöpfung aus dem Nichts und die Realwirtschaft (der vorliegende > Artikel) > > 1 Das Ende des Geldes. Wien 2011. Und dazu meine Kritik ?Das Ende des > Geldes?? > (http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Das_Ende_des_Geldes.html) > 2 Vgl. ?Die Monetative ? sind Banken kriminell?? > (http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Monetative.html) > 3 Das Ende des Geldes. S. 147ff. > 4 Das Konzept des Realüberschusses als unabdingbare Grundlage des Sparens > und des für Eigentumsgesellschaften charakteristischen Wachstums ist ein > Schlüsselbegriff in meinem Buch ?Wohlstand und Armut?. > 5 Vgl. Jenner: ?Der Mythos der Geldschöpfung durch die > Geschäftsbanken? in: EuroKalypse Now? Es gibt einen Weg aus der Krise. Marburg 2012. > Oder auf Englisch: ?The Money Multiplier ? a dead end of economic > theory? (http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Money_Multiplier.htm). > 6 Inzwischen ? aber das ist eine von der EZB aufgrund der Krise > eingeführte Neuerung ? kann der Bankbeamte auch ohne jede Rücksicht auf > Einlagen Kredite vergeben. Die Bank leiht sich dann echtes Geld von der Notenbank > zu einem Zinssatz nahe bei Null. Wenn dieses Geld von der EZB ? wie > gegenwärtig der Fall - auch dann in die Wirtschaft gepumpt wird, wenn diese > keinesfalls wächst, dann inflationiert die Notenbank die Geldmenge wie ein > Fälscher und enteignet die Bürger. Die eigentliche Schuld liegt hier nicht > bei der Geschäftsbank, die zu diesem Tun von der EZB ermuntert wird, > sondern bei der letzteren selbst. > 7 Vgl. ?Die Monetative - sind Banken kriminell?? > 12.10.2012 > -- Axel Tigges Heinrich-Kandl-Weg 2 A-4030 Linz Phone +43 650 8080095 Alternativadresse axel.tigges at gmail.com Facebook Axel Valentin Tigges