From wube at gmx.net Wed Nov 21 20:37:06 2012 From: wube at gmx.net (=?ISO-8859-1?Q?willi_=FCbelherr?=) Date: Wed, 21 Nov 2012 15:07:06 -0430 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Fwd: Sozialismus auf der Basis des Geldsystems ist nicht moeglich In-Reply-To: <50A87255.1060108@gmx.net> References: <50A87255.1060108@gmx.net> Message-ID: <50AD2D62.5060501@gmx.net> liebe freunde, auf diesen beitrag von mir zur GE-liste hat matthias, der moderator der liste, zu recht geantwortet, dass in diesem text das grundeinkommen nicht explizit genannt wird, sondern nur indirekt im raum steht. dass er daraus den schluss zieht, ihn nicht weiter zu geben, halte ich fuer falsch. ich verstehe seine begruendung, dass angesichts der debatten mit g.jenner die moderation verstaerkt ihr augenmerk darauf richtet, dass die texte sich mit dem BGE beschaeftigen sollen. meine haltung dazu ist voellig anders. die diskussion um das geldsystem ist der kern des ganzen. daraus konnten wir sehen, wie laecherlich die diskussionen um finanzierungsfragen und um "organisierte faulheit" ist. weil die eliten noch nie gearbeitet haben, sich noch nie produktiv am gesellschaftlichen produktionsprozess beteiligt haben. gleichzeitig aber die grosse masse gesellschaftlichen vermoegens und der werte rauben, sich unter den nagel reissen. so gesehen war die diskussion sehr fruchtbar, weil sie uns wieder auf den boden der realitaet gebracht hat. und viele illusionen aufgeloest wurden. es gibt aber auch einen anderen grund, warum dieser text auf der liste notwendig ist. hier wird um den kern des BGE diskutiert und nicht um seine symbolik. das mag fuer euch etwas unverstaendlich wirken, weil ihr in anderen verhaeltnissen zu hause seid. hier steht der term "Buen Vivir" im zentrum, das gute leben, fuer alle. das ist letztlich auch der zweck fuer das BGE. erst wenn wir in der lage sind, die gesellschaftlichen sphaeren der oekonomie selbst zu gestalten, koennen wir das uneingeschraenckte recht auf materielle grundversorgung realisieren. auf diesem weg sind die venezuelanerInnen. ihr noch nicht. ihr beschaeftigt euch noch viel mit dem theater. und trotzdem ist es wichtig, den begriff Bedingungsloses Grundeinkommen hier zu verankern, weil so der bewusste umgang mit dieser frage weiter gefoerdert und die internationale verbindung gestaerkt wird. und letzteres ist unsere grosse kraft fuer die zukunft. indem wir uns auf der grundlage gleicher interessen zusammenschliessen, also verbindungen herstellen, staerken wir die wucht fuer die aufloesung des raeuberischen geldsystems. und dies sollte eigentlich unser gemeinsames ziel sein. das BGE ist nicht an geldsystem gebunden, es ist eine philosophische kategorie und findet in konkreten verhaeltnissen seine konkrete anwendungsform. mit lieben gruessen, willi mérida/venezuela -------- Original-Nachricht -------- Betreff: Sozialismus auf der Basis des Geldsystems ist nicht moeglich Datum: Sun, 18 Nov 2012 00:59:57 -0430 Von: willi übelherr An: netzwerk ge debatte liebe freunde, ein Beitrag zur Debatte in Venezuela. mit gruessen, willi Sozialismus auf der Basis des Geldsystems ist nicht moeglich Debatte um die Prinzipien des Sozialismus (5) liebe freunde, frueher oder spaeter muessen wir uns dieser frage zuwenden, weil sie unseren alltag und unser taegliches tun bestimmt. das geldsystem, das immer auf einer spekulativen grundlage ruht, es ist sein zweck, dominiert unsere konkrete existenzform und damit praegt es auch unser konkretes denken und tun. "das Sein bestimmt das Bewusstsein", ein satz von Karl Marx, konzentriertes resultat vieler reflexionen ueber gesellschaftliche prozesse. wir koennen es in unserer konkreten lebensumgebung taeglich erkennen. es geht dabei nicht nur um zwangshandlungen, zwangsverhalten, sondern primaer um zwanghaftes denken. unsere denkraeume reduzieren sich auf kleine fragmente, auf reaktionsmuster, weil das grosse feld aussen herum mit zaeunen ausgesperrt wird. diese zaeune sind aber in uns, sie sind nicht real, existieren nicht in der konkreten wirklichkeit. diese zaeune ruhen auf verinnerlichten denkbegrenzungen, der dogmatik, und stabilisieren so unsere selbstorganisierte reproduktion dieser begrenzungen, indem wir sie akzeptieren. alle religionen und alle religioesen theoriebildungen, wie kapitalistische oekonomie, buergerliche rechtssysteme und staatstheorien basieren auf dogmatik. sie kreisen alle um einen punkt: die legitimierung privater aneignung gesellschaftlicher ressourcen. das ist der kern kapitalistischer produktionsformen, buergelicher staatssysteme mit ihren gewaltverbaenden, theologischer denkdeformationen, verlogenem buergerlichen journalismus und medienwirklichkeit, elitaerer strukturierung. ihr wichtigstes instrument dabei ist das geldsystem. es ist die faserstruktur des ganzen, die vermittlungsinstanz. mit dem geldsystem dringt die ideologie der ausbeutung in alle poren des gesellschaftlichen seins, es materialisiert sich und reproduziert sich taeglich selbst. monotheistische ideologien helfen mit wie auch andere formen buergerlicher theorienbildung. auch die medialen vernebelungsinstanzen helfen mit. aber ohne die konkrete wirkung des geldsystems sind sie alle nur schwebende nebelwolken. das geldsystem schafft die materielle grundlage. darueber werden die prozesse organisiert, die rahmenbedingungen geschaffen. mit soeldnerarmeen und intellektueller prostitution. mit anbiederung und verkauf seiner selbst. alles muss zur ware werden, tauschbar ueber ein medium, den eigenwert verlierend und nur noch als dinglichkeit der projektion existierend. der finanzkapitalismus, also die verschiebung der kapitalverwertung in selbstkonstruierte virtuelle raeume, ist nur eine implizite anwendung der eigenen logik. all die internationalen kapitalkonstruktionen ruhen auf dem wesen des geldsystems: spekulative wertabbildung mit wertspeicherfunktion. von daher ist es auch klar, dass es mit der herausbildung elitaerer strukturen in gesellschaftlichen verbaenden zeitnah entstand, sie erst ermoeglichte. geldsystem und elitaere strukturierung sind die beiden, dialektisch wirkenden elemente von ausbeutungsverhaeltnissen. wir sehen es in venezuela ueberall. alle staatsinstitutionen agieren auf dieser grundlage, kreisen um diese elemente. entlang der geldstroeme, quellend aus den petro-dollars, wird alles in ihren bann gezogen und durchwuchert die gesellschaft bis in ihre kleinsten veraestelungen. so dreht sich das denken der menschen nicht mehr um die frage, wie wir uns faehig machen, die lebensbedingungen konkret und kreativ-produktiv zu gestalten, sondern wie wir an geld heran kommen. damit ist auch klar, dass wenn es andere moeglichkeiten nicht gibt, raub und korruption, also indirekter raub, sich entfalten kann. es ist keine frage von moral oder ethik. diese eigenschaften entstehen nicht aus sich selbst heraus, auch nicht durch geschwaetz und parolen und theologische phrasen. moral und ethik sind ausdrucksformen einer existenzweise, die mit sich und seinen bedingungen im einklang steht. die geldstroeme, derer sich in venezuela so viele bedienen, sind ergebnis einer internationalen ausbeutungsstruktur. damit wird venezuela selbst zum akteur internationaler sklavensysteme, des raubs und der pluenderung. darueber muessen wir uns im klaren werden. venezuela ist keine autonome insel. die dominanz des imperialen und kriminellen US-kapitalismus in venezuela, verflochten mit seinen freunden in europa, stellt alles gerede von einer gerechten welt in den raum von egoismen und individueller interessensverfolgung, in den raum der phraeologie. wenn minister aus caracas in mérida so selbstverstaendlich mit aufgeblaehten vorstadtpanzern von Chevrolet und Ford zu einer politischen versammlung anrollen und dann von sozialismus schwafeln, den kandidaten Alexis Ramirez als verfechter von sozialistischer verantwortung aufpolieren, dann wird die laecherlichkeit deutlich. der imperialismus als konkrete form der internationalen pluenderung ist ueberall praesent und laesst sich nicht mit schaumschlaegerei aus der welt schaffen. diese leute sind teil der aktiven versklavung in asien, die grosse werkstatt des planeten, wo millionen von menschen unter entwuerdigenden bedingungen die materiellen substrate schaffen, die ueberall gebraucht werden. begleitet von den sklavischen produktionsverhaeltnissen in nordamerika und europa. in diesem kontext mutiert lateinamerika zum billigen raubbaugebiet fuer natuerliche stofflichkeiten und zum hinterhofmarkt fuer all den dreck, der weltweit verhoekert wird. die supermarktkultur entfaltet sich zum lebenszweck. kommerzzentren werden zum freizeitpark wie in Puerto Ordaz und Caracas. all diese verkommenheit und intellektuelle deformierung finden wir konzentriert zelebriert in den staatlichen institutionen und einrichtungen, gepaart mit einer duemmlichen ausdehnung von reglementarien und schikanen, ruhend auf unsinnigen ablaeufen, die nur der egoistischen selbsterhaltung sich verpflichtet fuehlen. in den diskussionen um konkrete gestaltung des Buen Vivir, den konkreten lebensbedingungen und rahmenverhaeltnissen, in den Consejo Comunales und Sala de Batalles geht es nicht um die grundlagen, um die kriterien, um seine essenzen und konzentrate, sondern primaer um geld. so, als koenne geld sich materialisieren. da geht es auch nicht um methoden der gestaltung von Haeusern, um fragen der aesthetik, der eigenschaften von materialien und seiner qualitaeten. es sind entleerte prozesse industrieller konsumkultur auf der basis der erringung kurzfristiger resultate, oberflaechliche loesungsmuster. wir koennen hier den menschen in den lokalen sphaeren keinen vorwurf konstruieren, weil sie die raeume nicht betreten koennen, um es in ihrem natuerlichen sinne, ruhend auf den erfahrungen vieler generationen zu realisieren. das setzt freie diskursraeume voraus, die jegliche form von tabuisierung und selektiver begrenzung ausser kraft setzen. aber sowohl im inneren denken als auch in den aeusseren verfasstheiten werden sperren und blockaden aufgetuermt, die die einzelnen in orientierungslose verzweiflungsreaktionen treiben. der sog des mainstreams dominiert. die mitarbeiter oeffentlicher, staatlicher instanzen sind groesstenteils egoisten, verpflichtet ihren individuellen erhaltungsinteressen, gebrauchend die gemeinschaftlichen ressourcen als ihre privaten dominanzraeume, mutierend zu kapitalistisch orientierten privatbesitzern, zelebrierend das elitaere chefdasein. sie verstehen wenig von dem, womit sie sich beschaeftigen. reproduzieren taeglich phrasen und allgemeine sprachhuelsen unter deckung der verwendung einzelner terme aus dem revolutionaeren sprachschatz. sie nutzen diese begriffe wie gegenstaende aus dem supermarkt. revolutionaere traditionen werden vermarktet. das sind gewaltige zeitbomben, die sich da entfalten. die zerstoerung natuerlicher vielfalt im denken und sein, die aufloesung von kooperativer selbstorganisation, die verhinderung der herausbildung lokaler identitaeten, die sich auf subjektive, lokal vermittelte eigen- und selbstgestaltung gruendet. alles wird formalisierten und normierten denkmustern von sich selbst konstruierenden ideologieapologeten auf der basis geldgetriebener vermarktungsoekonomie unterworfen. die versammlungen fuer und mit dem kandidaten der PSUV Mérida zur wahl des gobernador Alexis Ramierez sind blosse showevents, ohne ruhige, sachliche diskurse, eine zelebrierung von geschrei um nichts, immer mit bezug auf senor Hugo Chavez, ohne jemals seine philosophie und seine ideen zum gegenstand zu machen. da werden 800 menschen aus dem ganzen staat zusammengekarrt, die sich mehr um sich selbst und ihre nachbarn oder um einkaufmoeglichkeiten kuemmern als um fragen der zukunftsgestaltung. es sind fast ausschliesslich mitarbeiter von oeffentlichen einrichtungen, die zum zwecke der erhaltung ihrer privilegien sich beteiligen muessen. die PSUV Mérida zeigt hier ihre kapitalkraft, wie wir sie in der praesidentenwahl in der USA verfolgen koennen. aber sie zeigt auch ihre nutzlosigkeit. ganz anders das wirken von Florencio Porras. den menschen in ihren lokalen bezuegen verpflichtet, eintauchend in die wirklichkeit, um sie zu verstehen. sein grundsatz lautet: die menschen wissen sehr gut, was sie brauchen, wir helfen ihnen. nur dafuer sind wir da. das korreliert mit den visionen von senor Hugo Chavez. die verantwortung fuer die gemeinschaft, fuer die lokale selbstgestaltung, fuer netzwerke lokaler gemeinschaften in kooperation und solidaritaet, dem Estado de Comuna. Florencio Porras versteht sehr gut, was zu tun ist. und die menschen verstehen, dass er sich diesem weg verpflichtet. getragen von visionen fuer eine andere welt, ruhend auf gerechtigkeit und gleichheit. dem recht aller, am prozess fuer ein Buen Vivir fuer alle sich beteiligen und daran anteil nehmen zu koennen. die gesellschaftlichen ressourcen und einrichtungen in den dienst fuer die allgemeinheit stellen. den konsumismus und die indoktrinierte und auch organisierte sklaverei durchbrechen. die kraefte der eigengestaltung foerdern, ruhend auf unseren kreativ-produktiven taetigkeiten im denken und tun. mit lieben gruessen, willi uebelherr, wube at gmx.net, 14.11.2012 REDES Comunales Merida www.redescomunalesmerida.wordpress.com redescomunalesmerida at gmail.com From wube at gmx.net Fri Nov 23 18:57:45 2012 From: wube at gmx.net (=?ISO-8859-1?Q?willi_=FCbelherr?=) Date: Fri, 23 Nov 2012 13:27:45 -0430 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Volksinitiative Grundeinkommen Schweiz Message-ID: <50AFB919.7060100@gmx.net> liebe freunde, diesen link habe ich gerade bekommen. weil ich nicht sicher bin, ob ihr alle diese initiative kennt, will ich den link weiterreichen. dort koennt ihr euch dann in die empfaengerliste eintragen, um alle infos selbst zu erhalten. unsere freunde in der schweiz verstehen noch nicht, dass mails grundsaetzlich im reinen textformat arbeiten. nur so koennen wir sicherstellen, dass kein bloedsinn sich auf unseren rechnern einnistet, die sich im nicht sichtbaren HTML-code verstecken. im textformat sehen wir sofort, was da versucht wird. www.15850.cleverreach.de/m/5097601/121825-aad2ba1d70d80baa2207032135ccdd4e mit lieben gruessen, willi -------- Original-Nachricht -------- Betreff: 46'517 Datum: Fri, 23 Nov 2012 17:31:18 +0100 Von: Volksinitiative Grundeinkommen An: wube at gmx.net Ihr E-Mail Programm unterstuetzt leider keine HTML E-Mails. Hier finden Sie diesen Newsletter online: http://15850.cleverreach.de/m/5097601/121825-aad2ba1d70d80baa2207032135ccdd4e