From e.j.boehme at online.nl Mon Nov 7 17:35:50 2011 From: e.j.boehme at online.nl (E.J. BOHME) Date: Mon, 7 Nov 2011 17:35:50 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] ganzheitlich... Message-ID: <5527FE727D6046638E3A15DD1F4D4F14@Kerkpad21> Beste Axel Tigges Noch mehr diskutieren,,,?! Meines Erachtens ist das genugschon geschehenn ! Das Ergebnis ist: sehr gute, kluge Ausfuehrungen! Ich gebe zu: es ist schwierig diese Beitraege alle zu lesen und aufzunehmen! Viele Frager denken in weiter Zukunft..sei .es zu verwirlichen, aber es muss direkt eingefuehrt werden! Denn es sind alle gute Eigenschaften angezeigt, Man muss nur etwas Zeit aufbringen dies e Berichte/Aufzeichnungen/Beitraege zu lesen! Ich wuerde vorschlagen, alle "Gegenberichte"weg zu lassen und selbst an Vorschlag zur Einfuehrung des BGE machen. Es ist ja sogar schon ein Gesetzesentwurf gemacht! Daran sollte jetz weiter gearbeitet werden. Mit freunlichen Gruessen, Belisju From thomas at koch.ro Tue Nov 15 16:18:38 2011 From: thomas at koch.ro (Thomas Koch) Date: Tue, 15 Nov 2011 16:18:38 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Carbonsteuer und Konsumsteuer Message-ID: <201111151618.38551.thomas@koch.ro> http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/1605036/ Die Carbonsteuer ist ein aktueller Vorschlag den ökologischen Fußabdruck von Produkten als eine Art Umsatz- bzw. Einfuhrumsatzsteuer einzupreisen. Die Argumentation ist sehr ähnlich zur Konsumsteuer. Es wäre also eine mögliche Argumentationslinie zuerst gemäß des obigen Interviews die Carbonsteuer zu begründen und dann zu verallgemeinern: Warum nur CO2 einpreisen und nicht alle externalisierten Kosten? Beste Grüße, Thomas Koch, http://www.koch.ro From info at gerojenner.com Wed Nov 16 09:33:49 2011 From: info at gerojenner.com (Dr. Gero Jenner) Date: Wed, 16 Nov 2011 09:33:49 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Freiheit Message-ID: <36050675-D615-4626-A7D8-E4C978D12F9B@gerojenner.com> Freiheit und Wunder ? das allzu lange verschüttete Weltbild der Wissenschaften von Gero Jenner (14.11.2011; aktualisiertes Original mit Kursiv- und Fettdruck unter: http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Freiheit_und_Wunder.html) Teil I: vierhundert Jahre Dogma und Selbstverleugnung Seit dem 17. Jahrhundert scheint sich Wissenschaft kein anderes Ziel zu setzen als das der Entzauberung und Enträtselung. In hartem Kampf gegen die Kirche hat sie das Wunder mit dem Stahlbesen aus der Natur getrieben. ?Es geht alles mit ganz natürlichen Dingen zu? ? das ist der Slogan, der uns in den Ohren dröhnt. Die Natur wurde sterilisiert, das Geheimnis sollte und durfte in ihr keinen Platz einnehmen. An dieser Entzauberung hat sich die Philosophie machtvoll beteiligt. So heißt es etwa bei Leibniz (1646 - 1716): ?dass alles durch ein festgestelltes Verhängnis herfürgebracht werde ist ebenso gewiss, als drei mal drei neun ist. Denn das Verhängnis besteht darin, dass alles aneinander hänget wie eine Kette, und ebenso ohnfehlbar geschehen wird, ehe es geschehen, als ohnfehlbar es geschehen ist, wenn es geschehen... so gar, dass wenn einer eine genugsame Insicht in die inneren Teile der Dinge haben könnte, und dabei Gedächtnis und Verstand genug hätte, um alle Umstände vorzunehmen und in Rechnung zu bringen, würde er ein Prophet sein, und in dem Gegenwärtigen das Zukünftige sehen, gleichsam als in einem Spiegel?. Mit anderen Worten, die Natur ist im Prinzip ? ?wenn nur einer Gedächtnis und Verstand genug hätte? - eine durch und durch berechenbare Maschine, ein Uhrwerk, wo alles nach unverbrüchlichen, ewigen Gesetzen geschieht. Drei Jahrhunderte später finden wir bei einem Denker von vergleichbarer Statur, bei dem großen Mathematiker und Philosophen Bertrand Russell (1872 - 1970), denselben Gedanken nur in eine etwas modernere Form gegossen: ?Man geht davon aus, dass die Materie aus Elektronen und Protonen besteht, die von endlicher Größe sind und von denen es nur eine endliche Zahl in der Welt gibt... Die Gesetze dieser Änderungen lassen sich anscheinend in einer kleinen Zahl sehr allgemeiner Prinzipien zusammenfassen, welche die Vergangenheit und Zukunft der Welt determinieren, sobald irgendein kleiner Ausschnitt des Weltgeschehens bekannt ist?. Kein Geringerer als Albert Einstein hat diese Überzeugung auf die kürzeste jemals für die Welt als Uhrwerk gefundene Formel gebracht. Einsteins Diktum lautet in aller Knappheit: ?Gott würfelt nicht?. Mit anderen Worten: Gott hat eine Maschine erfunden, die nach Gesetzen funktioniert und wo Freiheit ? der Würfel ? keinen Platz haben kann. Einstein hat sich darin als begeisterter Schüler des Philosophen Baruch Spinoza (1632 - 1677) erwiesen - auch für diesen hat es in der gesamten Natur nicht den Funken von Freiheit gegeben. Wenn wir von Zufall sprächen, würden wir damit allein die Tatsache ausdrücken, dass wir bestehende Notwendigkeiten noch nicht als solche durchschauen. ?Nachdem ich hier sonnenklar gezeigt habe, dass es ganz und gar nichts in den Dingen gibt, weswegen sie zufällig heißen dürften, will ich jetzt mit ein paar Wörtern auseinandersetzen, was wir unter zufällig zu verstehen haben... /zufällig/ heißt ein Ding... allein im Hinblick auf einen Mangel unserer Erkenntnis und sonst aus keiner anderen Ursache.? Freiheit und Wunder? Wo sind diese im heutigen Weltbild der Wissenschaften zu finden? Haben diese nicht alles, was daran erinnern könnte mit herrischer Vernunft aus der Natur hinausgetrieben? Ist die Natur unter ihrem analytischen Griff nicht zu einem toten Gehäuse geworden, entleert von allem Geheimnis und letztlich vom Leben, weil Natur nicht mehr als bloße Mechanik sei - von Physikern, Biogenetikern, Chemikern usw. restlos in ihre abstrakten Grundelemente zerlegt? Die kurzlebige Erschütterung durch die Quantenphysik Vor einem Jahrhundert sah es zeitweilig anders aus. Die in den ersten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts zu plötzlicher Prominenz aufgerückte Quantenphysik schien dem Ehrgeiz der totalen Enträtselung Einhalt zu gebieten. Der Nobelpreisträger Werner Heisenberg (1901 - 1976) wies das bis dahin geltende Grundprinzip der klassischen Physik zurück, wonach man jeder bestimmten Wirkung auch eine ganz bestimmte Ursache zurechnen könne. Eine Wirkung wie der Zerfall eines bestimmten Atoms besaß nur noch eine numerisch präzisierbare Tendenz auf bestimmte Anfangsbedingungen zu folgen. Heisenberg drückt das auf folgende Weise aus. ?Zum Beispiel kann ein Radiumatom ein Alpha-Teilchen aussenden. Wenn die Aussendung des Alpha-Teilchens beobachtet wird, so fragen die Physiker ...nicht mehr nach einem vorausgehenden Vorgang... Logisch wäre es durchaus möglich, nach einem solchen... Vorgang zu suchen... Warum hat sich nun die wissenschaftliche Methode... in dieser sehr grundlegenden Frage geändert? ... Wenn wir den Grund dafür wissen wollen, warum das Alpha-Teilchen eben in diesem Augenblick emittiert wurde, so müssten wir dazu den mikroskopischen Zustand der ganzen Welt, zu der auch wir selbst gehören, kennen, und das ist sicher unmöglich.? Man beachte, der Determinismus ? die mechanistische Sicht auf Mensch und Natur ? ist auch bei Heisenberg keineswegs aufgegeben. Er weicht nur einer vorsichtigeren Formulierung. Wir können den mikroskopischen Zustand der ganzen Welt unmöglich kennen. Nur weil uns solche Allwissenheit für immer versagt bleibt, werden wir die Mechanik des uns umgebenden Geschehens nie ganz entschlüsseln können. Würden wir jedoch nach Art einer unendlichen Intelligenz den gesamten Zustand der Welt vor Augen haben, dann dürften wir immer noch mit Einstein behaupten, dass Gott auch im Allerkleinsten nicht würfelt. Denn Gott würde wissen, warum ein bestimmtes Atom gerade jetzt zerfällt. Aus Heisenbergs philosophischen Bemerkungen zur Quantenphysik lässt sich keineswegs folgern, dass die moderne Physik der Natur die verlorene Freiheit zurückgegeben hätte. Eine derartige Rolle haben ihr nur Enthusiasten angedichtet, zu denen etwa Fritjof Capra gehört. Er und andere Vertreter des New Age schwärmten vom ?Tao der Physik?: einem Weltbild der Freiheit, das sie aus der Quantenphysik ableiten wollten. Von solchen Bemühungen ist inzwischen kaum mehr die Rede. Obwohl die praktische Bedeutung der Quantenphysik in den vergangenen Jahrzehnten mit jedem Tag größer wurde, ist es um ihre vermeintlich revolutionären Auswirkungen auf unsere Weltsicht recht still geworden. Die Quantenphysik hat die Welt nur noch weiter enträtselt ? das Geheimnis hat sie ihr nicht zurückgegeben. Bleibt der Mensch als Refugium der Freiheit? Nun, das war jetzt ein rasender Höhenflug über vierhundert Jahre Geschichte der wissenschaftlichen Natursicht. Wer aus solcher Entfernung nach unten schaut, sieht nichts mehr von Hügeln und Tälern. Die aber waren natürlich immer vorhanden. Deutsche Romantik und philosophischer Idealismus, Vitalismus und nicht zuletzt der Existenzialismus haben gegen das später so genannte ?mechanistische Weltbild? mit aller Kraft protestiert. Sie haben es hinterfragt, zu widerlegen oder mindestens zu relativieren versucht. Es bleibt aber die Frage, was von ihren Bemühungen übrig blieb? So gut wie nichts, muss man wohl sagen, wenn man sie im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit bewertet. Nach wie vor gehen die Naturwissenschaften davon aus, dass die Welt eine Maschine sei, die sie in ständig fortschreitendem Maße enträtseln. Ihr Erfolg, so wie er sich in der siegreichen wissenschaftlich-technischen Zivilisation unserer Zeit manifestiert, scheint ihnen recht zu geben. Muss der Leser nicht umso mehr über den seltsamen Titel erstaunen? Freiheit und Wunder? Ja, wo findet man diese im Weltbild der Wissenschaften? Oder sind hier etwa die Geisteswissenschaften gemeint? Diese haben es bekanntlich mit dem Menschen zu tun; Physik, Chemie, Astronomie, Atomphysik usw. dagegen ausschließlich mit der nicht-menschlichen Natur. Die empirischen Naturwissenschaften haben die Freiheit aus der Welt als Uhrwerk eskamotiert, aber läuft das zwangsläufig darauf hinaus, dass sie nun auch im Menschen keinen Platz mehr findet? Ist es den Wissenschaften vom Menschen gelungen, das tote Uhrwerk der Natur wieder mit Leben und Freiheit aufzufüllen? In der frühesten Form seiner Wissenschaft von Mensch und Natur - zu der wir die verschiedenen Spielarten der Religion rechnen können - hat der Mensch vorzugsweise sich selbst eine Stellung an der Spitze der Schöpfung vorbehalten. Er hat sich über die Natur gestellt, wollte mehr und etwas Höheres sein als diese. Warum sollte er nicht Geheimnis, Spontaneität und Kreativität ? die Attribute der Freiheit - für sich selbst reservieren, während er die Dinge der ihn umgebenden Natur dem Zwang der Gesetze ausliefert? Auf diese Frage hat der brillante Spötter Voltaire (1794 - 1878) eine für die Folgezeit autoritative Antwort gegeben: ?Es wäre schon recht erstaunlich?, schrieb der französische Aufklärer, ?wenn alle Sterne ewiger Gesetzhaftigkeit unterliegen, während nur ein unscheinbares Tier von fünf Fuß Größe sich nach Belieben ihnen widersetzen darf, gerade wie seine Launen es ihm gebieten. Dann würde es dem Zufall gehorchen, aber man weiß, dass der Zufall ein Nichts ist. Dieses Wort haben wir erfunden, um die bekannte Wirkung für eine nicht bekannte Ursache zu bezeichnen.? In diesem Diktum spiegelt Voltaire die Auffassung der Wissenschaften, wonach die Natur eine Einheit sei. Wäre es nicht unsinnig, sie in zwei Hälften zu zerlegen, so als würden die Gesetze der einen Hälfte nicht für die andere gelten? Das entspräche einem vorwissenschaftlichen Weltbild. Bertrand Russell, der sich auch hier auf den in der Wissenschaft vorherrschenden Standpunkt stellt, bleibt zwei Jahrhunderte später ganz auf der Linie des großen Franzosen. ?Wir wissen nicht, auf welche Weise sie /die Einzeller/ sich am Anfang entwickelten, aber ihre Entstehung ist nicht geheimnisvoller als die der Heliumatome. Es gibt keinen Grund für die Vermutung, dass die lebende Materie Gesetzen unterworfen ist die verschieden von denen sind, welchen die nicht-lebende gehorcht. Und es gibt gute Gründe anzunehmen, dass theoretisch alles im Verhalten der lebenden Wesen in den Begriffen der Physik und der Chemie erklärt werden kann.? Bei Heidegger wird die Natur in zwei Hälften zerrissen Ungefähr zu derselben Zeit, als Russell dieses Statement abgab, hat ein existenzialistischer Denker, Martin Heidegger, das darin formulierte Weltbild gewaltsam durchbrochen. Er tat dies allerdings nicht wie der englische Philosoph in der Tradition rationalen Denkens, sondern indem er sich von diesem losriss und einfach einen Ukas erließ. Der Mensch sollte frei sein. Dem Verdikt der Wissenschaften stellt der deutsche Prophet sein Credo entgegen. Der Mensch entwerfe sich selber, kraft seiner Freiheit löse er sich aus den Zwängen der Natur, er überwinde sie durch seine Selbstbestimmung. Wohlgemerkt, nur der Mensch. Die Natur bleibt von dieser dekretierten Befreiung ausgenommen. Auch bei Heidegger bleibt sie, was sie für die Wissenschaft ist: ein sinnloses, mechanisches, im Prinzip nach Belieben manipulierbares Gegenüber. Heideggers Welt ist gespalten in eine unfreie Natur, die den Gesetzen verfallen ist, und einen freien Menschen, der sich in diese sinnlose Gesetzesmaschinerie geworfen findet. So geraten wir unversehens in ein vorwissenschaftliches Weltbild zurück. Während die Naturwissenschaften die Welt als unteilbares Ganzes sehen ? ihre Gesetze gelten gleichermaßen für Steine, Wolken und lebende Wesen -, reißt Heidegger sie mit Gewalt auseinander. Hier die toten Dinge der Welt als Maschine und Uhrwerk, dort der heillos einsame Mensch, der als einziger die Freiheit zur Selbstbestimmung besitzt. Das war ? sieht man von der New-Age-Bewegung einmal ab - der bisher letzte Ausbruchsversuch aus dem ?mechanistischen Weltbild?. Die Naturwissenschaften selbst haben davon so wenig Notiz genommen wie von der machtvollen Esoterikwelle, die seit Jahrzehnten rund um den Globus schwappt. Welch ein schroffer Gegensatz! Während überall auf der Welt Mathematiker, Ingenieure, Atomphysiker und Astronomen mit Formeln hantieren, um die Natur auf ein verlässliches Regelmaß zu reduzieren, besiedeln Esoteriker in heftiger Geschäftigkeit die kahle Maschinerie eines entzauberten Alls mit selbsterschaffenen Geistern, Gespenstern, Feen, Sandmännern und Dämonen. Dazu bedienen sie sich aller Versatzstücke, die sie aus dem kulturellen Nachlass sämtlicher Weltkulturen von der Edda bis zum tibetanischen Totenbuch schöpfen. Während die einen unablässig entzaubern, sind die anderen mit künstlicher Verzauberung beschäftigt. Verzweifelt und mit zweifelhaften Mitteln bemühen sie sich, einer unter den Händen der Wissenschaftler zum mechanischen Spielzeug erstarrten Welt Leben und Atem einzuhauchen. Teil II. Die Wissenschaften selbst beschwören Freiheit und Wunder Wissenschaftler pflegen darüber den Kopf zu schütteln. Sie hören auf Beweise, aber sie ignorieren bloße Behauptungen. Und darin haben sie zweifellos recht: Ihr ganzer inzwischen vierhundertjähriger Erfolg beruht auf dieser Methode. Sämtliche Errungenschaften der modernen Technik, angefangen von der Dampfmaschine bis zum Computer setzen die sorgfältige Beobachtung der Natur voraus. Sie beruhen auf der Erkundung ihrer verborgenen Ordnung: auf Beweisen für geltende Gesetze und der Zurückweisung bloßer Behauptungen. Wer Natur und Mensch anders sieht als die Wissenschaft, muss dafür unwiderlegbare Gründe vorbringen. Andernfalls wird er im günstigsten Fall ignoriert, schlimmstenfalls rechnet man ihn voller Hohn dem Lager der Phantasten und Spinner zu, die uns die Wirklichkeit nicht erklären, sondern sie stattdessen mit ihren zerebralen Ausgeburten bevölkern. Beweis und bloße Behauptung sind für den Wissenschaftler nicht weniger weit voneinander entfernt als das moderne Zeitalter der Wissenschaften von der Vergangenheit einer Jahrtausende lang bloß fabulierenden Menschheit. Die vorangehenden Zeilen mag der Leser als Einleitung betrachten, um ihn auf die im Titel ausgesprochene Ankündigung vorzubereiten. Ja, die Wissenschaften wollten vier Jahrhunderte lang das Leben auf Physik und Chemie reduzieren, die Freiheit aus der Natur vertreiben. Ihre philosophischen Wortführer von Spinoza über Leibniz bis hin zu Bertrand Russell glaubten, die Natur entzaubert, sie zur bloßen Maschine gemacht zu haben. Doch sie haben sich auf eine merkwürdige, in der Geistesgeschichte wohl einzigartige Weise geirrt. In Wahrheit ist Natur unter ihren Händen zum großen Geheimnis geworden. Ohne es selbst zu bemerken - ja, sich absichtlich gegen diese Einsicht sträubend - zeigen sie uns eine Natur, die ohne Freiheit prinzipiell nicht einmal denkbar ist. Und diese Befreiung der Natur führen die empirischen Wissenschaften nicht etwa beiläufig oder auf eine Weise herbei, über die man sich streiten könnte, sondern aufgrund ihres alltäglichen Vorgehens, nämlich durch die Methode des wissenschaftlichen Experiments. Mit dieser zeigen sie logisch zwingend, dass Gesetzhaftigkeit für sie nur eine Dimension des Wirklichen bildet, Freiheit aber dessen zweite fundamentale Kategorie - und zwar nicht allein die Freiheit des Menschen, sondern die der gesamten Natur. Damit widersprechen sie ? wenn auch bisher ohne sich dessen bewusst zu sein - einer vierhundertjährigen Verleugnung der Freiheit. Kein Experiment ohne die Voraussetzung der Freiheit Die Wissenschaften der Natur zeigen Regelmäßigkeiten des uns umgehenden Geschehens auf. Diese beschreiben sie als Gesetze. So stellen sie etwa fest, dass Wasser unter normalen atmosphärischen Bedingungen stets bei hundert Grad Celsius aus dem flüssigen in den gasförmigen Zustand übergeht, oder sie beschreiben mit mathematischer Exaktheit die parabelartige Flugbahn einer abgeschossenen Kanonenkugel. Über ihre gesamte Dauer lassen sich derartige Geschehnisse gesetzmäßig beschreiben: unter gleichen Bedingungen zeigt der Verlauf in seinen einzelnen Stadien immer dieselbe Entwicklung. Die fortschreitende Erkundung derartiger gesetzhafter Gleichförmigkeiten hat Wissenschaft und Philosophie zu den vorher zitierten theoretischen Stellungnahmen geführt und dem sich daraus ergebenden Weltbild. Doch das ist nicht alles. Die Wissenschaft musste zur gleichen Zeit darauf bestehen ? denn dadurch verbürgte sie die Wahrheit dieser Gesetze - dass die entsprechenden Geschehnisse jederzeit im Experiment überprüfbar seien. Mit anderen Worten, die empirische Wissenschaft behauptete nicht nur die Existenz gesetzhafter Abläufe, sondern sie musste zur gleichen Zeit darauf bestehen, dass diese Abläufe an beliebigen Orten zu beliebiger Zeit wiederholbar seien. Mit diesem zweiten Teil ihrer Aussage über die Wirklichkeit stellt die Naturwissenschaft eine Bedingung auf, die der Notwendigkeit radikal widerspricht. Während die Kugel, einmal abgeschossen, sklavisch der Parabel und der von ihr beschriebenen Notwendigkeit folgt, gibt es für den Abschuss selbst, d.h. für den Beginn, keine Formel, keine Notwendigkeit, kein Gesetz ? all dies kann es nicht geben, denn dieser Abschuss soll ja - so das Postulat der Wissenschaft - der Möglichkeit nach überall und zu jeder Zeit möglich sein. Der gesetzhafte Verlauf ? die genau festgelegte Bahn einer abgeschossenen Kugel ? und der willkürliche Beginn dieses Ereignisses, gehören zwei grundsätzlich unterschiedenen Dimensionen des Wirklichen an. Nur weil der Anfang des Verlaufes in völliger Freiheit erfolgt und erfolgen soll, ist es überhaupt möglich, dass die Wissenschaft Gesetze durch das Experiment zu beweisen (bzw. durch dessen Misslingen zu falsifizieren) vermag. Würde - wie Philosophen und Wissenschaftler von Spinoza über Leibniz bis zu Bertrand Russell unisono behauptet haben - alles Geschehen ausschließlich der Notwendigkeit gehorchen, so ließe sich keines der von ihr gefundenen Gesetze durch das Experiment beweisen, denn jedes regelmäßige Geschehen - wie etwa der Abschuss einer Kugel - wäre ja seinerseits das notwendige und damit gesetzmäßige Ergebnis eines vorangehenden Geschehens. So wie wir die Flugbahn der Kugel mathematisch genau beschreiben könnten, müsste es gleichfalls Gesetze geben, die genau vorauszusagen erlauben, warum nur eine Person soundso an dem Ort und zu jener bestimmten Zeit eine Kanonenkugel abschießt. Das aber wäre das Ende für das Selbstverständnis der empirischen Wissenschaften. Denn für diese ist ja ? um es noch einmal zu sagen - gerade die Behauptung grundlegend, wonach jedermann zu jeder Zeit das Experiment willkürlich auslösen kann. Damit leugnet die Wissenschaft in ihrem praktischen Vorgehen, was sie theoretisch als Dogma verficht: Sie leugnet mit aller Entschiedenheit und prinzipiell eine durchgängige Gesetzhaftigkeit der Natur. Und diese Leugnung vollzieht sie nicht etwa auf der oberflächlichen Ebene des Experiments, dessen Ergebnisse durch einen späteren Versuch immer noch annulliert (falsifiziert) werden könnten, sondern auf eine weit tieferen und in der Tat fundamentalen Ebene, nämlich in ihren Voraussetzungen. Die Wissenschaften von der Natur setzen Freiheit aber nicht allein für den Menschen voraus, der als Experimentator jederzeit aufgrund seines Wollens eine neue Kette gesetzmäßiger oder zufälliger Ereignisse lostreten kann. Sie befreien nicht nur den Menschen, sondern zwangsläufig auch die Natur. Die von Spinoza bis Heisenberg geltende Auffassung, wonach alle Geschehnisse eine Kette von Zeitpunkten bilden, wo jeweils der spätere Punkt mit Notwendigkeit auf den jeweils früheren folgt (auch wenn das nur eine vollkommene Intelligenz zu erkennen vermag), wird durch die genannte Voraussetzung ad absurdum geführt. Der Mensch würde in diese Kette nicht nach Belieben eingreifen können, wenn es nicht überall Punkte gäbe, die zwar zeitlich aufeinander folgen, aber ohne Notwendigkeit - eine andere Abfolge ist jederzeit möglich. Um es in einem Bild auszudrücken: Das Gewebe der Notwendigkeiten, die wir als Gesetze beschreiben, ist mit Lücken übersät, in die der Mensch eingreifen kann. Nur deswegen kann er seine Umwelt nach eigenen Vorstellungen auf tausenderlei Weise gestalten. Es muss sich nach den Vorgaben bestehender Gesetze richten, aber auf unendliche Art kann er diese für seine Zwecke benutzen. Naturwissenschaften und Philosophen in ihrem Gefolge haben die Freiheit dogmatisch geleugnet. Warum sie dies taten, lässt sich unschwer begreifen. Wenn man Natur mit ihren Mitteln erklären will, setzt man die Existenz von Gesetzen voraus, will man die Natur restlos erklären, darf es in ihr ausschließlich Gesetze geben - die Anerkennung von Freiheit hätte der Erklärung von vornherein unüberwindbare Grenzen gesetzt. In diesem Sinne war die Verbannung der Freiheit aus der Natur nichts anderes als ein Machtspruch der siegreichen Wissenschaften: Seit dem 17. Jahrhundert melden diese den Anspruch auf totale Erklärung und Enträtselung an. Sie mussten daher darauf dringen, dass kein Phänomen der Natur sich der Gesetzhaftigkeit entziehe. Schon David Hume, der große englische Skeptiker, hatte Bedenken angemeldet. Wenn ein Ereignis auf ein anderes folge, könnten wir, streng genommen, nie von einer Notwendigkeit sprechen, da wir immer nur eine endliche Zahl von Vorfällen kennen. Karl Popper verwies das Kausalitätsprinzip überhaupt in das Reich der Metaphysik, also des prinzipiell Unbeweisbaren. Doch beide Denker sind mit ihrer Kritik nicht weit genug gegangen. Denn die Annahme einer durchgängigen Gesetzhaftigkeit der Natur ist nachweisbar falsch. Sie ist nicht nur falsch, weil der Mensch nie so allwissend sein wird wie der Dämon von Laplace oder ein Quantenphysiker, der nicht darauf hoffen darf, jemals den mikroskopischen Zustand der Welt zu kennen. Sie ist falsch, weil sie das logische Fundament der Naturwissenschaften zerstört. Man kann nicht von der beliebigen ? also durch keine Gesetzmäßigkeit bedingten - Wiederholbarkeit gesetzhafter Geschehen im Experiment ausgehen und zur gleichen Zeit die durchgehende Gesetzhaftigkeit der Natur postulieren. Das eine Mal wird eine Welt der Freiheit, das andere Mal eine Welt der Notwendigkeit postuliert. Wissenschaft ist erst in dem Augenblick widerspruchsfrei, wo sie beide Dimensionen als Voraussetzung ihrer eigenen Methode und Weltsicht anerkennt: die Notwendigkeit undund die Freiheit. Teil III: Das Wunder und die Lücken im Gewebe der Notwendigkeiten Meines Wissens begegnen wir dieser Einsicht weder in den Naturwissenschaften noch bei jenen Philosophen, die sich um deren Deutung bemühten. Dagegen hat sie ein Dichter in genialer Intuition auf den Punkt gebracht. ?Der Mensch?, sagt Friedrich Schiller, ?hat? das Vorrecht, in den Ring der Notwendigkeit? durch seinen Willen zu greifen und eine ganz frische Reihe von Erscheinungen in sich selbst anzufangen. Der Akt, durch den er dieses wirkt, heißt? eine Handlung, und diejenigen seiner Verrichtungen, die aus einer solchen Handlung herfließen,? seine Taten.? Sieht man bei diesem Text davon ab, dass die Freiheit in der Natur zu eng gefasst wird, weil sie sich nur auf den Menschen und sein Handeln bezieht, so spricht Schiller hier eine Wahrheit aus, die dreihundert Jahre lang beflissen unterdrückt worden ist. Was geschieht bei solchen Eingriffen in den ?Ring der Notwendigkeit?? Zum Beispiel stößt dann ein Mensch einen auf der Kippe stehenden Stein mit leichtem Fingerdruck in die Tiefe und löst damit einen gesetzmäßigen Vorgang der Fallbeschleunigung aus. Subjektiv erleben wir das als einen Akt unserer Freiheit, denn es bleibt uns überlassen, ein solches Geschehen willkürlich auszulösen oder auch nicht. Bringt dagegen ein Beben oder ein Windstoß die gleiche Wirkung hervor, so bezeichnen wir das identische Ereignis mit dem abwertenden Begriff des Zufalls. Doch liegt der Unterschied wohl nur darin, dass wir im einen Fall eine Innensicht auf die Freiheit in der Natur besitzen, die uns als eigener Antrieb sinnvoll und selbstverständlich erscheint, während im anderen das Ereignis für uns kein Sinn ergibt und wir deswegen von bloßem Zufall sprechen. Die empirischen Wissenschaften wollten die Welt entzaubern, in Wahrheit haben sie Zauber und Freiheit als gleichberechtigte Dimension in die Wirklichkeit eingeführt oder, anders gesagt, diese in Wahrheit nie wirklich aus ihr vertrieben. Das geht so weit, dass selbst das Wunder ihren Voraussetzungen keineswegs widerspricht. Die Naturwissenschaften gehen davon aus, dass menschliches Wollen Gesetzmäßigkeiten im Experiment jederzeit abspulen lassen kann - sie lassen diese Gesetzmäßigkeiten also auf einem Sockel von Freiheit ruhen. Durch diese Einbeziehung von Freiheit nehmen sie der Natur den größten Teil ihrer Berechenbarkeit. Unzählige Wesen ? nicht nur Menschen - können jederzeit kraft ihrer Freiheit unzählige gesetzmäßige Vorgänge auslösen (oder auch nicht auslösen) ? wie dies ja nicht nur in Tausenden von Laboren überall in der Welt geschieht, sondern mit jedem Akt, den wir täglich verrichten, sei es auch nur, indem wir eine Beleuchtung ein- oder ausschalten. Je nachdem, was diese Wesen tatsächlich tun oder nicht tun, entstehen unbegrenzt viele alternative und freie Ereigniswelten, die dennoch in jedem Fall den gleichen Naturgesetzen gehorchen. Nehmen wir an, dass auch die Eingriffe eines übermenschlichen Wesens zu diesem Sockel der Freiheit gehören, so könnte die Welt wesentlich durch dessen Eingreifen geformt und bestimmt sein, doch würden wir dies nicht einmal bemerken, weil ja kein uns bekanntes Naturgesetz dadurch verletzt wird. Das übermenschliche Wollen würde sich die Lücken im Gewebe der Notwendigkeiten zunutze machen, die Punkte also, auf welche die Freiheit zugreifen kann. Mit diesem Abschluss will ich nicht der metaphysischen Spekulation oder gar dem Obskurantismus Vorschub leisten; ich möchte nur zeigen, dass wir diese Möglichkeit in einem Universum, dessen gleichberechtigte Dimension neben der Notwendigkeit die Freiheit ist, nicht grundsätzlich ausschließen dürfen. Das Wunder besteht in der Vielzahl möglicher Welten, die wir alle für ganz normal halten würden. -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From axel.tigges at gmx.de Thu Nov 17 05:15:11 2011 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Thu, 17 Nov 2011 05:15:11 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Freiheit In-Reply-To: <36050675-D615-4626-A7D8-E4C978D12F9B@gerojenner.com> References: <36050675-D615-4626-A7D8-E4C978D12F9B@gerojenner.com> Message-ID: <20111117041511.16630@gmx.net> -------- Original-Nachricht -------- > Datum: Wed, 16 Nov 2011 09:33:49 +0100 > Von: "Dr. Gero Jenner" > An: > Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] Freiheit freiheit hat martin buber mit wenigen worten definiert Freiheit oder, wie ihr rechtmäßiger altdeutscher Name ist Freihals - ich liebe ihr aufblitzendes Gesicht: es blitzt aus dem DUNKEL auf und verlischt, aber es hat dein Herz gefeit. Ich bin ihr zugetan, ich bin allzeit bereit um sie mitzukämpfen. ... Ich liebe die Freiheit, aber ich glaube nicht an sie. Wie könnte man an sie sie glauben, wenn man ihr Gesicht gesehen hat! Es ist der Blitz der Alldeutigkeit - der Allmöglichkeit. Um sie  kämpfen wir, immer wieder, von jeher, siegreich und vergebens. Buber, M.(1925). Über das Erzieherische in Werk I in Biser, E. (1988). Buber für Christen, eine Herausforderung. Freiburg, S. 139 so ist die freiheit kein produkt des ego, was hier jeder einzelkämpfer darstellen möchte, sondern eine kooperation und die kleinste einheit ist da eben zwischen mann und der frau, die wie die natur neues leben schafft, und die kopfgeburten zur vereinfachung gutheißt, wenn sie das leben fördert und nicht zerstört. doch hier gibt es wieder ein kampf zwischen jero jenner und all den anderen meine mail an ihn Sehr geehrter Herr Jenner, Sie scheinen sich in der Grundversorgung und Grundeinkommensdebatte auszukennen, ich gebe Folgendes dabei zu bedenken: 44 GEWINNEN ODER VERLIEREN: WAS IST SCHLIMMER? DER NAME ODER DIE PERSON: WAS STEHT NÄHER? WAS IST MEHR? GEWINNEN ODER VERLIEREN: WAS IST SCHLIMMER? FRAGE: es gibt leute, die meinen es hätte eine evolution stattgefunden. KARL: ja, die gibt es auch. und zwar für das ich-gespenst, das ständig versucht, sich zu bestätigen. indem es etwas unbegreifliches schafft und dann übungen macht, und immer wieder üben und üben und üben kann. nei zum ende kommend. damit beschäftigt es immer wieder: ich schaffe es nicht. ich will das ganze haben. ich will realisieren. ich will der erste realisierte sein, dr jemals die welt betreten hat. ich! warum ich nicht? es gab doch ramana, jesus mohammed, buddha und all die anderen realisierten. warum die, warum nicht ich? und das, obwohl all die sogenannten realisierten gesagt haben, dass es nie einen realisierten gegeben hat. so wird es auch nie eine untertasse geben, die realisiert, was SEIN ist. du versuchst aber ständig doch noch das unmögliche zu schaffen, dass du der erste und einzige sein wirst, der jemals das realisiert hat, was SEIN ist. Aus: Tao Te Karl von Karl Renz, Bielefeld 2010, S. 86 http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Entgegnungen.html http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Das_Ende_des_Geldes.html Was Sie formulieren ist keine Kooperation, Sie sehen nur den Einzelnen nicht das Ganze. Heute treiben wir uns durch Angebot und Nachfrage in ein Nullsummenspiel alle werden zu Verlierern, gut, das nennen die Inder: Kali Yuga = Streitzeitalter, natürlich wird bei größer werdender Verknappung das Siel für alle unangenehmer, und doch, wer nichts mehr zu verlieren hat, weiß, es geht um viel viel mehr. Sie geben als Argumente Gegnern von Hörmann den Raum z.B. Friedrich Schneider ein ehemaliger Kollege von ihm an der Kepler Universität. Schneider, der Hörmann als Phantast abtut, jedoch selbst keine praktischen Lösungen anbietet, das ist ein schwaches Bild. Sie gehen nicht auf die Grundthesen von Hörmann ein, die Lüge von Angebot und Nachfrage und das Festhalten an der Schuld durch die Doppelte Buchführung. Sie ergießen sich in langen für mich unverständlichen Abhandlungen, welchen Bürger wollen Sie damit begeistern? Wer nicht fähig ist, dass was er erforscht einem Kind zu erklären, der hat nur des Kaisers neue Kleider angezogen und sieht nicht wie er sich selbst verrät. Somit geht ihr Rundumschlag in Bezug auf Grundeinkommen und Grundversorgung am Thema vorbei. Wie wollen Sie das Betrugssystem verändern? Können Sie das Betrugssystem überhaupt erkennen? Wissen Sie eigendlich, dass die Völker schon seit Jahren mit Hilfe dieser Prinzipien ausgeraubt werden? Wie die Afrikaner, Indianer oder Aborigines vertrieben und verarmt wurden? So ist Ihr Fazit er mager und nichtssagen und fällt auf Sie zurück: Alles in allem ist dies ein schwer zu verdauendes Buch. Die Farbpalette von Hörmann und Pregetter kennt nur zwei Töne: düsterstes Schwarz auf der einen Seite und auf der anderen eine Farbe, die nicht eigentlich Weiß genannt werden kann, weil sie bei ihnen keine eigene Substanz besitzt. Ihre Vision von einer neuen Gesellschaft besteht nur in der Abwesenheit von Schwarz, also aller von ihnen so hingebungsvoll beschriebenen Übel. Für andere als sie liegt zwischen Schwarz und Weiß allerdings ein unendliches Feld. Leider gerät ihnen diese Unendlichkeit nie in den Blick. Die Fähigkeit, Abstufungen und Zwischenfarben zu sehen, geht ihnen ab. Sie sind Reisenden zu vergleichen, die in einem fremden Land nur schielende, hinkende, kahle, picklige oder sonstwie unerfreuliche Leute wahrnehmen, aber ganz übersehen, dass sie dort ebenso viele gelungene Exemplare der Spezies Mensch finden könnten. Der sogenannte Kapitalismus ? besser die Eigentumsgesellschaft - hat sehr viele Fe hler: unendlich viele, wenn man nur lange genug nach ihnen sucht. Aber dieser Gesellschaftstyp bietet auch Vorteile, die in vergleichbarem Ausmaß in keiner anderen Wirtschaftsform zur Entfaltung gelangten, vor allem die freie Entfaltung der einzelnen. Das sehen die beiden Wiener Revoluzzer nicht ? und wollen es wohl auch nicht sehen. In diesem Sinne ist ihr Buch ein Beispiel für demagogische Pseudowissenschaft ? also genau das, was sie ihren Gegnern vorwerfen. Alles hat seine Zeit, das Religionssystem Glaube und Schuld geht zu Ende, sprich Gläubiger und Schuldner, wir wissen, die Natur schenkt uns ihren Überschuss, doch mit Hilfe dieser Finanzreligion wird die Natur des Menschen und die Natur der Erde nachhaltig zerstört: Plutonium, Gentechnologie sind dabei nur zwei Stichworte. Da ist mir die Lebensfreude als Schlüssel, die Hörmann propagiert lieber, denn das SEIN ist LEBT WIE DIE KINDER, in diesem Sinne bleibt mir nur ein Lachen http://www.youtube.com/watch?v=DfvgvDkdG2M Mit freundlichen Grüßen Axel Tigges -- Adresse: schule für lach- und atemarbeit axel tigges kapellenweg 4 A-4865 nußdorf tel. 0043 7666 20900 mobil 0043 650 4844 690 NEU: FreePhone - 0ct/min Handyspartarif mit Geld-zurück-Garantie! Jetzt informieren: http://www.gmx.net/de/go/freephone From axel.tigges at gmx.de Thu Nov 17 09:33:32 2011 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Thu, 17 Nov 2011 09:33:32 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Freiheit In-Reply-To: <36050675-D615-4626-A7D8-E4C978D12F9B@gerojenner.com> References: <36050675-D615-4626-A7D8-E4C978D12F9B@gerojenner.com> Message-ID: <20111117083332.133560@gmx.net> -------- Original-Nachricht -------- > Datum: Wed, 16 Nov 2011 09:33:49 +0100 > Von: "Dr. Gero Jenner" .com/portal/gerojenner.com/Entgegnungen.html http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Das_Ende_des_Geldes.html 2Sechstens, bin ich natürlich nicht für Armenspeisung und Armenasyle, sehr wohl aber gegen Missbrauch von Steuermitteln (d.h. von Ihrem und meinem Geld!) gleichgültig, von welcher Seite dieser Missbrauch erfolgt. Wenn man gegen die Diktatur des großen Reichtums einschreiten will (der Plutokratie, wie Noam Chomsky es nennt), dann muss man sich eben auch gegen Schwarzarbeit und Parasitentum wenden und nicht ? mit manchen ideologischen Schönfärbern - so tun, als genüge es arm zu sein, um zum Heiligen aufzurücken. Ich habe die Schwarzarbeit immer mit dem Argument entschuldigt, dass man es dem in Armut und Prekariat abgedrängten Teil der Bevölkerung kaum verübeln kann, wenn er es den Großen nachtut und seinerseits auf Betrug sinnt, aber in einer gerechten Gesellschaft sollte weder das eine noch das andere möglich sein." jero jenner es geht darum, wie lässt sich das lösen? jeder will gewinnen, wie kann er das? es ist die frage nach dem mangel, nach angebot und nachfrage, und wie wir den mangel überwinden, wie wir es überwinden uns bereichern zu wollen, auf kosten von anderen, das hat eine jahrtausendlangen tradition und ist in unseren, vor allem westlichen köpfen verankert. kommt es vielleicht aus der angst, die durch die kontrolle entsteht? denn angst erzeugt mangel und angst wird von disharmonie getragen. was zeigt und das doppelspaltexperiment, ist meine selbstkontrolle verschwunden existiert ein interferenzmuster also harmonie, es arbeitet zweckfrei im sinne des zufalls, es fällt mir zu, absichtslosen handeln bringt das neue staunend und anstrengungslos hervor. so können wir staunend uns auf etwas zubewegen, was uns von dem vergangenen, dem nullsummenspiel was konkurrenz bedingte erlösen, weil wir das gegenüber nicht als konkurrenz sondern als kooperation erleben. all die pioniere, wie götz werner, franz hörmann, jero jenner, fridjof bergmann usw. ... wollen diese bereiche fördern, doch gegeneinander heißt teilen und herrschen wollen und miteinander heißt es ist möglich das diskussionsstadium zu überwinden. und den dialog also kooperation zu fördern. ES GIBT KEINE SCHWARZARBEIT OHNE STEUERN und ohne steuerung von oben. ARBEIT IST NICHTS WEITER ALS KRAFT X WEG und die maschine braucht dafür etwas oel um mehr zu leisten als jeder mensch, so geht es letztendlich nur um den besitz. was gehört mir wirklich? NIX! nicht einmal mein leben, ich besitze es im augenblick doch wie lange ist es mein eigentum? und hier ist die grundfrage, haben wir die möglichkeit so zu leben, dass wir etwas so besetzen, dass sich darüber alle freuen? somit arbeiten die wenigen logisch im system, sie machen uns besitzlos, bin hin, dass sie uns das leben nehmen oder wir tun es selbst, durch tiefer einatmen des giftes beim rauchen, weil uns der europäisch angeordnete brandschutz auf dem zigarettenpapier dazu zwingt, anstatt ohne zigarette tief einzuatmen um sich zu entspannen. -- Adresse: schule für lach- und atemarbeit axel tigges kapellenweg 4 A-4865 nußdorf tel. 0043 7666 20900 mobil 0043 650 4844 690 Empfehlen Sie GMX DSL Ihren Freunden und Bekannten und wir belohnen Sie mit bis zu 50,- Euro! https://freundschaftswerbung.gmx.de From neuedemokraten at web.de Fri Nov 18 12:46:00 2011 From: neuedemokraten at web.de (neuedemokraten at web.de) Date: Fri, 18 Nov 2011 12:46:00 +0100 (CET) Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Was ist zu tun? Message-ID: <372448018.529140.1321616760470.JavaMail.fmail@mwmweb050> Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From info at gerojenner.com Sat Nov 19 14:41:29 2011 From: info at gerojenner.com (Dr. Gero Jenner) Date: Sat, 19 Nov 2011 14:41:29 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Wendeh=E4lse?= Message-ID: <53C91DCD-858A-4121-80A0-6D2B1076A342@gerojenner.com> Hoch-Zeit der Wendehälse von Gero Jenner (19.11.2011; aktualisiertes Original mit Kursiv- und Fettdruck unter: http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Wendehalszeiten.html) Prof. Dr. Dr. h.c. Honorius Dankwart war ein überaus angesehenes Mitglied der wissenschaftlichen Gemeinschaft ? vielleicht ist er es immer noch. Auf der Rangliste der meistzitierten ökonomischen Wissenschaftler behauptet er einen beneidenswert hochrangigen Platz. Als begehrter und vielbeachteter Gast war er auf internationalen Konferenzen eine bekannte Erscheinung; in großen Unternehmen wurden ihm mehrere Aufsichtsratsposten übertragen, sein Institut erfreute sich noch bis vor kurzem noch reichlich sprudelnder finanzieller Zuwendungen, da die Industrie einem Mann wie ihm besonders gern Forschungsaufträge erteilte. Nicht ohne Grund ? denn bei Dankwart durfte sie sicher sein, dass er sie in ihrem Sinne erfüllte. Auch als Gutachter für die Regierung machte sich Dankwart einen weithin klingenden Namen. Wenn es galt, einen unnachsichtig neoliberalen Kurs gegen jeden Widerstand durchzupauken, dann war seine wissenschaftliche Autorität gefragt. Man konnte sich darauf verlassen, dass Honorius Dankwart das kontroverse und meist deutungsoffene Zahlenmaterial so präsentieren würde, dass die Regierung ? mit seiner Expertise gewappnet - jede Rebellion gegen ihre Reformen als unwissenschaftliches Laientum abqualifizieren konnte. Worin bestand nun die wissenschaftliche Grundüberzeugung dieser Autorität? Sie war denkbar einfach und lässt sich deshalb auch in einem einzigen Satz komprimieren: ?Der Markt hat immer recht.? Die Summe aller ökonomischen Einzelentscheidungen privater Akteure ist für Dankwart das schlechthin Vernünftige. Das Vernünftige aber ist wirklich, und das Wirkliche ist vernünftig. So brachte es Dankwart, der sich mit Vorliebe im Denkschatten Hegels bewegte, gern auf den Punkt - und er tat es mit jenem Allwissenheitsgestus, der bei manchen deutschen Professoren nach wie vor zur genetischen Grundausstattung gehört. Leider ist die ökonomische Wirklichkeit seit kurzem unvorhergesehene Wege gegangen, wodurch sie die Anhänger dieser Lehre in größte Verlegenheit und böse Zweifel stürzt. Sie ist soeben dabei, ganz und gar unvernünftig zu werden. Nicht nur Angela Merkel hat inzwischen entdeckt, dass die Welt vor der schwersten Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs steht. Herr Prof. Dankwart, der herausragende Vertreter einer Wissenschaft, welche höchste Vernunft im Walten des Marktes erblickte, erlebt nun seinerseits eine Midlifecrisis ? und lässt uns alle daran partizipieren. In einer Aufsehen erregenden Veröffentlichung erklärt er, er selbst und seine Kollegen hätten in den vergangenen Jahren leider einen grundlegenden Fehler begangen. Sie hätten dem Markt zuviel zugetraut. Nun seien ihnen jedoch endgültig die Augen geöffnet: Der Markt bedürfe der Korrektur. Im übrigen hätten sie das ja schon immer gesagt. Man müsse nur richtig zwischen den Zeilen lesen. Man reibt sich ungläubig die Augen. Derselbe Mann, der Jahre lang sein ganzes wissenschaftliches Gewicht höchst gewinnbringend in den Dienst von Politik und Wirtschaft stellte, um mit deren Interessen zugleich die seinigen zu fördern; derselbe Mann, der alle gegenteiligen Stellungnahmen als unseriös disqualifizierte; Honorius Dankwart, der seine besonderen Verbindungen zu Universitätsrektoren und Politikern rücksichtslos dazu nutzte, alle Wissenschaftler ins Abseits zu drängen, die vor einer Politik wahlloser Privatisierung und Deregulierung warnten; dieser Mann, dem es schließlich gelungen war, Studenten das Studium bei Kollegen mit abweichenden Ansichten auszureden, da sie, wie er ihnen klarzumachen verstand, ihre eigenen Karriereaussichten dadurch ernsthaft gefährdeten; ja, derselbe Mann, der Jahre lang wie ein Diktator die akademische Gemeinschaft beherrschte und aus dem Hintergrund manipulierte, tritt nun mit gewohnt großartiger Geste vor die Öffentlichkeit hin. ?Ich habe mich leider geirrt, jetzt weiß ich?s besser.? Mit anderen Worten, Honorius Dankwart wechselt mal so eben die Fahne, das Lager und das ideologische Credo und glaubt allen Ernstes, dass er weiterhin die verehrte und gefürchtete Autorität spielen kann. Um sich der Bedeutung dieses Seitenwechsels vor Augen zu führen, lohnt sich ein Blick in die Geschichte. Nach dem Untergang der DDR galten die Mitglieder ihres ehemaligen Establishments als disqualifiziert. Ja, nicht nur das: Von Seiten der vielen, die von ihnen mitleidslos unterdrückt und verfolgt worden waren, schlug ihnen Rachsucht entgegen. Sicher wäre es eine ganz verfehlte Politik gewesen, hätte man diesem Bedürfnis nach Rache nachgegeben ? nur kriminelles Verhalten konnte und musste man nach der Wende bestrafen. Mit Rache wird kein Staat und keine haltbare Ordnung begründet. Doch hat man es als selbstverständlich erachtet, dass junge und unverbrauchte Kräften nun die Zügel ergreifen ? vor allem jene Menschen, die sich unter persönlicher Gefahr zuvor gegen das Regime gestellt hatten. Doch blieb ein große Problem: Wie sollte man mit den vielen Wendehälsen umgehen? Mit jenen Leuten, die ? kaum dass sich die Zeiten geändert hatten ? mit lauter Stimme verkünden. ?Wir haben uns leider geirrt, jetzt wissen wir?s besser.? Wendehälse verdienen Nachsicht, soweit sie keinen Schaden verursacht haben, sondern bloß zur Schar der Mitläufer gehörten. Gleich nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat es, wie man weiß, ganz plötzlich keine Nazis mehr gegeben, so wie man unmittelbar nach dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik kaum noch Anhänger des alten Regimes finden konnte. Das ist durchaus begreiflich: Die meisten Menschen hatten dem alten Regime zujubeln müssen. Sie waren, wenn sie sich überhaupt für Politik interessierten, bloße Wasserträger, Mitposauner und Hurrastatisten gewesen. Wenn sie ihre Meinung geändert haben, dann braucht man sie deswegen nicht einmal für unehrlich zu halten. Die meisten hatten wohl nie eine ausgeprägte eigene Meinung. In der Wissenschaft kommt ein bedeutsamer Unterschied hinzu. Man sollte dort nie auf eine bestimmte Meinung festgelegt sein. Der Fortschritt der Wissenschaften setzt Versuch und Irrtum geradezu als unverzichtbar voraus. Jeder, der eine Hypothese wagt, geht damit von vornherein das Risiko ein, sich zu irren. Das gehört zum Wesen der Wissenschaften und ihres Erkenntnisgewinns. Daher dürfen wir Herrn Dankwart nicht dafür kritisieren, dass er Jahre lang eine Meinung vertrat, die sich jetzt als eklatant falsch erwiesen hat. Noch weniger dürfen wir ihn für seine Lernfähigkeit tadeln, die Tatsache also, dass er diese Meinung jetzt aus besserer Einsicht revidiert und sie in aller Öffentlichkeit als hinfällig verwirft. Nur eines ist bei einem Mann wie ihm leider keinesfalls sicher: Ob er dies nämlich aus Gründen der Ehrlichkeit tut oder nur weil er, wie so viele andere auch, ein gewiefter Opportunist ist und mit Schrecken feststellen musste, dass er zum ersten Mal in seinem Leben gegen den Strom schwimmen könnte. Die Wirtschaftswissenschaften gehören ja - das sollte einem Vertreter des Faches bekannt sein - nicht zu den exakten Wissenschaften wie beispielsweise Physik oder Biogenetik. Es ist bei ihnen kaum möglich, Empfehlungen abzugeben, ohne damit bestimmten Interessen zu dienen und anderen zu schaden. Prof. Dankwart hat sich bis gestern ganz klar auf die Seite des ökonomisch-politischen Establishments gestellt. Er hat seine wissenschaftliche Autorität im Sinne ihrer Interessen eingesetzt, er hat alles in seiner Macht Stehende getan, um Kritiker mundtot zu machen, ihre Karrieren zu behindern oder von vornherein zu vereiteln. Nach außen hin war er so etwas wie ein Burgwall der Orthodoxie, gegen den jeder Aufruhr vergebens anrannte. Kurz, Prof. Honorius Dankwart hat eine für das Gemeinwohl schädliche Rolle gespielt. Sein Fehler liegt nicht darin, dass er sich irrte ? dieses Recht steht jedem zu. Sein Fehler liegt darin, dass er Interessen einseitig begünstigt und die Wissenschaft damit verraten hat. Er ist alles andere als ein naiver und harmloser Mitläufer gewesen, sondern zählt zu der großen Zahl jener, welche sich selbst und die Wahrheit nur zu bereitwillig an den jeweils Meistbietenden verkaufen. An seinem Namen liegt wenig. Honorius Dankwart ist ein Archetyp, der hier für eine Vielzahl von Namen steht. Mehrfach geklont ist er an jeder Universität mühelos aufzuspüren. An amerikanischen Colleges wurde der nützliche Brauch eingeführt, Professoren im Hinblick auf pädagogische Fähigkeiten von ihren Studenten bewerten zu lassen. Das ist ein guter Beginn, aber es ist nicht mehr als ein Beginn. Dankwart war sicher ein hervorragender Pädagoge. Wie wäre es sonst zu erklären, dass er eine ganze Generation von Studenten für seinen Marktradikalismus zu begeistern vermochte? Solange das Allwissenheitspathos zur genetischen Grundausstattung des deutschen Professors gehört, liegt in besonderem pädagogischen Können sogar eine Gefahr. Das gilt in besonderem Maße für die Wirtschaftswissenschaften, die neben den angewandten Naturwissenschaften eine gewaltige Macht repräsentieren. Diese Macht lässt sich leicht missbrauchen, denn im Unterschied zu den Naturwissenschaften, die bestehende Gesetze in der Natur aufdecken, besteht die Tätigkeit der Ökonomiker vorwiegend darin, dem zwischenmenschlichen Handeln normative Regeln (Handlungsgesetze) aufzuerlegen, und zwar jeweils aufgrund bestimmter weltanschaulicher Voraussetzungen. Wenn Politiker Schaden anrichten, werden sie abgewählt, Manager werden ihrer Stellung enthoben, aber was macht man mit Wissenschaftlern, die ihr Fach missbrauchen, indem sie sich selbst nützen, der Wahrheit jedoch schaden? Was macht man mit Leuten wie Prof. Dr. Dr. h. c. Dankwart, der als gelernter Opportunist die Fahne einfach wechselt und weiterhin als Allwissender auftritt, nur eben in einem ideologischen Gewand nach neuester Mode? Ich würde mir wünschen, dass sich eine unabhängige Regierungsorganisation der Aufgabe widmet, die Verlässlichkeit ökonomischer Aussagen und Voraussagen zu überprüfen. Dazu müsste sie anhand von Zitaten einerseits die Statements von führenden Vertretern des Fachs dokumentieren, andererseits Stellungnahmen von Seiten der von ihnen ins Abseits Gedrängten, von jenen also, die diese Aussagen bestritten und Gegenpositionen aufbauten. Ich könnte mir eine unabhängige Instanz vorstellen, die in aller Unparteilichkeit diese Aussagen mit den Ereignissen der ökonomischen Wirklichkeit konfrontiert und dabei gleichermaßen gegen beide Seiten gerecht ist. Denn natürlich sind auch im Gegenlager Opportunisten zu finden - akademische Trittbrettfahrer, die eine überaus feine Witterung dafür besitzen, wie beliebt man sich in Krisenzeiten mit Weltuntergangsszenarien macht oder gar damit, dass man großspurig alle bisherigen Erkenntnisse als überholt diskreditiert. Wer fühlt sich hier nicht an die Professoren Hörmann und Pregetter erinnert, für deren geistige Expektorationen (http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Das_Ende_des_Geldes.html) uns der sprachgewaltige Schopenhauer die schöne Bezeichnung der akademischen ?Windbeutelei? hinterließ. Für das Renommee der Alma Mater sind solche Leute nicht weniger schädlich als der archetypische Honorius Dankwart. -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From e.j.boehme at online.nl Sun Nov 20 20:11:25 2011 From: e.j.boehme at online.nl (E.J. BOHME) Date: Sun, 20 Nov 2011 20:11:25 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Fw: Newsletter November 2011...gehoert auch zum ge! Message-ID: Kampagne Meine Landwirtschaft ----- Oorspronkelijk bericht ----- Van: E.J. BOHME Aan: Axel Tigges Verzonden: Freitag, 18. November 2011 18:37 Onderwerp: Fw: Newsletter November 2011...gehoert auch zum ge! Lieber Axel, das ist doch die Grundlage von Allem?! Von Grund auf an! Was denkst Du? HG. E. ----- Oorspronkelijk bericht ----- Van: Kampagne Meine Landwirtschaft Aan: Boehme, E.J. Verzonden: Freitag, 18. November 2011 17:16 Onderwerp: Newsletter November 2011 Wird der Newsletter fehlerhaft angezeigt, klicken Sie bitte hier! Newsletter November 2011 "Bauer hält Hof" Deutschlandweit gestartet "Wir haben es satt" - Demo am 21. Januar 2012 in Berlin "Agrarindustrie nicht länger mästen" - 52.000 Menschen haben den Appell schon unterschrieben Liebe Freundinnen und Freunde von Meine Landwirtschaft! Bauer hält Hof nimmt Fahrt auf Nach dem am Welternährungstag,16.Oktober 2011, die Aktion "Bauer hält Hof" in Schleswig Holstein startete, legt sie jetzt bundesweit los. Auf Deutschlands Bauernhöfen wird über die Zukunft der Landwirtschaft dikutiert und für eine wirkliche Reform der Agrarpolitik gestritten. Sie sind herzlich eingeladen daran teilzunehmen. "Bauer hält Hof" ist bestimmt auch in Ihrer Nähe! Hier die nächsten Hoftermine im Überblick: Baden Württemberg 18. November (13:00) Ruhbauernhof, Dietenbach 9, 79199 Kirchzarten 10. Dezember (10:00) Kühof, Im Erb 1, 74589 Satteldorf Bayern 20. November (13:30) Hof Bissinger, Heißesheimer Str. 3, 86690 Mertingen 3. Dezember (10:30) Hof Thorwarth zwischen 97234 Reichenberg-Fuchsstadt und Würzburg-Rottenbauer (nähe Biogasanlage) 3. Dezember (10:30) Hof Guggemos, Hummeratsried 3, 87616 Marktoberdorf 10. Dezember (10:00) Hof Abstreiter, Gstaudach 1, 84032 Altdorf Hessen 3. Dezember (10:30) Hof Menz, Weihern 1, 35606 Solms-Oberbiel Niedersachsen 26. November (13:30) Naturmilchhof Gartetal, Treffpunkt: Bushaltestelle "Neues Rathaus", Göttingen Rheinland-Pfalz 3. Dezember (10:30) Hof Berg, Brunnenstr. 1, 54634 Bitburg Nordrhein-Westfalen 3. Dezember (10:30) Hof Schulte-Bockholt, Papendyk 140, 47802 Krefeld Täglich werden auf unserer Webseite neue Termine gemeldet. Schauen Sie rein! Und das erwartet Sie: Eine Führung über den Hof mit Informationen zur Situation der Landwirtschaft aus erster Hand und Hintergründe zur EU-Agrarpolitik mit anschließender Diskussion. Gemeinsam wollen wir Wege finden wie Verbraucherinnen und Verbraucher, Bäuerinnen und Bauern und Entscheidungsträger vor Ort die Landwirtschaft, Lebensmittelerzeugung- und verarbeitung, sowie den Kosum gerechter, umweltfreundlicher und zukunftsorientierter gestalten können. Wir meinen: Agrarpolitik von unten fängt auf dem Bauernhof an. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen, sich an "Bauer hält Hof" aktiv zu beteiligen. Alle regionalen Mitglieder und Unterstützer der über 40 Trägerorganisationen von "Meine Landwirtschaft" können neben Hingehen auch selbst eine Veranstaltung organisieren, sich an der Vorbereitung beteiligen oder eigene Ideen einbringen. Termine, Informationen und Materialien finden Sie auf unserer Homepage. Kontakt: 030 / 28482437 oder per Email (Christiane Winkler). Wir haben Agrarfabriken satt! -Demo am 21. Januar 2012 in Berlin Auch nächstes Jahr werden wir erneut für eine Neuausrichtung der Agrarpolitik auf die Straße gehen - bei der Demo "Wir haben es satt!" zur Grünen Woche 2012 in Berlin. Nachdem letztes Jahr 22 000 Menschen eine Wende der Agrarpolitik forderten und die Bundesregierung sich trotzdem weiterhin für die Industriealisierung und Globalisierung der Landwirtschaft stark macht sagen schon jetzt über 25 Organisationen erneut: "Wir haben es satt - Bauernhöfe statt Agrarfabriken!". Seien auch Sie am 21. Januar ab 11.30 Uhr am Berliner Hauptbahnhof mit dabei! Es erwartet sie eine spannende Abschluss-Kundgebung mit internationalen und nationalen Redner/-innen, u.a. Sarah Wiener (Köchin und Buchautorin), Valentin Thurn (Filmemacher von Taste the Waste), Meena Raman (Friends of the Earth, Malaysia) und Prof. Dr. Hubert Weiger (BUND-Vorsitzender). Sowie weitere RednerInnen aus dem Bereich Entwicklungszusammenarbeit, Tierschutz und Landwirtschaft. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung! - Organisieren Sie einen Bus aus Ihrer Region zur Demo nach Berlin! Unterstützung erhalten Sie von Lea Unterholzner. - Hängen sie unsere Poster in Ihrer Region auf und Verteilen Sie Flyer! Das Bestellformular für Informationsmaterial finden Sie hier. - Vernetzen Sie sich mit "Wir haben es satt!" auf Facebook und Twitter und laden Sie Ihre Freunde ein! - Wenn Sie noch eine Mitfahrgelegenheit zur Demo suchen finden Sie hier Busse aus Ihrer Region. Zu guter Letzt: Spenden haben wir noch nicht satt! Um unser Werbematerial, die Arbeit unseres Orga-Teams, die Technik und das Equipment am Demotag zu finanzieren sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Wenn Sie uns unterstützen möchten, können Sie dies hier tun. Agrarindustrie nicht länger mästen! Den Online-Appell mit Campact haben schon über 52.000 Menschen unterzeichnet. Nachdem die Bundesregierung seit Monaten eine Neuausrichtung der Agrarpolitik torpediert hat, will sie jetzt sogar noch die wachsweichen Kompromiss-Vorschläge der EU-Agrarkommission verhindern. Zusammen mit Campact haben wir einen Online-Appell an Ilse Aigner gestartet, in dem wir die Regierung zur Umkehr im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher und der Bäuerinnen und Bauern auffordern. Inzwischen haben schon mehr als 52.000 Menschen unterzeichnet. Bitte machen auch Sie mit und helfen Sie, die Aktion bekannt zu machen: Informieren Sie Freunde und setzen Sie den Banner auf ihre eigene Webseite. Alles weitere finden Sie hier. Bisher verweigert sich Bundesministerin Ilse Aigner die Unterschriften entgegen zu nehmen. Aber wir geben nicht auf. Bei öffentlichkeitswirksamen Aktionen werden wir im Dezember/ Januar nochmals versuchen ihr die Unterschriften zu überreichen. Unser Nachrichtendienst informiert Sie weiterhin tagesaktuell Die Redaktion von "Meine Landwirtschaft" hält Sie weiterhin über die neusten Geschehnisse und die aktuelle Diskussion auf dem Laufenden. Informieren Sie sich hier. Sie können unseren Nachrichten-Ticker auch abonnieren und auf ihrer eigenen Webseite einbinden. Social Media Meine Landwirtschaft - Unser Wahl auf Facebook und Twitter Kampagne Meine Landwirtschaft. Unsere Wahl! Marienstraße 19-20, 10117 Berlin, Tel: 030/678177576, info at meine-landwirtschaft.de Abmelden: Hier können Sie sich aus unserem Newsletter-Verteiler austragen. -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : nicht verfügbar Dateityp : image/gif Dateigröße : 15907 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From axel.tigges at gmx.de Mon Nov 21 15:04:38 2011 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Mon, 21 Nov 2011 15:04:38 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Fw: Newsletter November 2011...gehoert auch zum ge! In-Reply-To: References: Message-ID: <20111121140438.175310@gmx.net> liebe elisju, nun ich denke, die grundlage unseres handelns hat etwas mit unserem denken zu tun. doch wie denken wir? denken wir nur an unseren vorteil, gibt es andere die einen nachteil haben. also drastisch wenn ich kartoffeln ernte und alle verbrauche, kann ich im nächsten ja keine kartoffeln mehr ernten. wenn ich ein feld für sicherheitsforschung anlege wo genprodukte gezüchtet werden und dafür 350.000 euro erhalte, so kann ich damit die saatgutfelder der nachbarn so verseuchen, dass wir bald nur noch alles bei monsanto kaufen müssen: http://www.youtube.com/watch?v=dIl_ul97Q9g somit wird klar, wer die natur entmachten will, will sie uns und sich zerstören, und genau das dürfen wir erst mal alle sehen unser system ist mittelalterlich und genügt nicht den neuen erkenntnissen von kooperation: http://www.youtube.com/watch?v=bYsJw34bR4Y&feature=results_video&playnext=1&list=PLE73D00D28319C70A somit ist die grundlage, schaffe ich fülle durch lebensfreude und den richtigen opfer also eine kartoffel pflanzen und kein gold oder geld eingraben, so bleibe ich in der fülle und der mangel der künstlich durch angebot und nachfrage erzeugt wird verschwindet, genau das fördert eine bedingungslose grundversorgung nicht nur für den bauern, denn wir leben in einer tauschgesellschaft nicht in einer nur erzeugergesellschaft und können das heute wg. dem internet viel leichter organisieren. viele grüße axel > Lieber Axel, das ist doch die Grundlage von Allem?! Von Grund auf an! > Was denkst Du? HG. E. > ----- Oorspronkelijk bericht ----- > Van: Kampagne Meine Landwirtschaft > Aan: Boehme, E.J. > Verzonden: Freitag, 18. November 2011 17:16 > Onderwerp: Newsletter November 2011 > > > Wird der Newsletter fehlerhaft angezeigt, klicken Sie bitte > hier! > > > Newsletter November 2011 > "Bauer hält Hof" Deutschlandweit gestartet > > > "Wir haben es satt" - Demo am 21. Januar 2012 in Berlin > > "Agrarindustrie nicht länger mästen" - 52.000 Menschen > haben den Appell schon unterschrieben > > > > Liebe Freundinnen und Freunde von Meine Landwirtschaft! > > Bauer hält Hof nimmt Fahrt auf > Nach dem am Welternährungstag,16.Oktober 2011, die > Aktion "Bauer hält Hof" in Schleswig Holstein startete, legt sie jetzt > bundesweit los. Auf Deutschlands Bauernhöfen wird über die Zukunft der > Landwirtschaft dikutiert und für eine wirkliche Reform der Agrarpolitik > gestritten. Sie sind herzlich eingeladen daran teilzunehmen. "Bauer hält Hof" ist > bestimmt auch in Ihrer Nähe! > > Hier die nächsten Hoftermine im Überblick: > > Baden Württemberg > > 18. November (13:00) Ruhbauernhof, Dietenbach 9, 79199 > Kirchzarten > > 10. Dezember (10:00) Kühof, Im Erb 1, 74589 Satteldorf > > Bayern > > 20. November (13:30) Hof Bissinger, Heißesheimer Str. > 3, 86690 Mertingen > > 3. Dezember (10:30) Hof Thorwarth zwischen 97234 > Reichenberg-Fuchsstadt und Würzburg-Rottenbauer (nähe Biogasanlage) > > 3. Dezember (10:30) Hof Guggemos, Hummeratsried 3, 87616 > Marktoberdorf > > 10. Dezember (10:00) Hof Abstreiter, Gstaudach 1, 84032 > Altdorf > > Hessen > > 3. Dezember (10:30) Hof Menz, Weihern 1, 35606 > Solms-Oberbiel > > Niedersachsen > > 26. November (13:30) Naturmilchhof Gartetal, Treffpunkt: > Bushaltestelle "Neues Rathaus", Göttingen > > Rheinland-Pfalz > > 3. Dezember (10:30) Hof Berg, Brunnenstr. 1, 54634 > Bitburg > > Nordrhein-Westfalen > > 3. Dezember (10:30) Hof Schulte-Bockholt, Papendyk 140, > 47802 Krefeld > > Täglich werden auf unserer Webseite neue Termine > gemeldet. Schauen Sie rein! > > Und das erwartet Sie: > > Eine Führung über den Hof mit Informationen zur > Situation der Landwirtschaft aus erster Hand und Hintergründe zur > EU-Agrarpolitik mit anschließender Diskussion. Gemeinsam wollen wir Wege finden wie > Verbraucherinnen und Verbraucher, Bäuerinnen und Bauern und > Entscheidungsträger vor Ort die Landwirtschaft, Lebensmittelerzeugung- und verarbeitung, > sowie den Kosum gerechter, umweltfreundlicher und zukunftsorientierter > gestalten können. Wir meinen: Agrarpolitik von unten fängt auf dem Bauernhof an. > > Alle Interessierte sind herzlich eingeladen, sich an > "Bauer hält Hof" aktiv zu beteiligen. Alle regionalen Mitglieder und > Unterstützer der über 40 Trägerorganisationen von "Meine Landwirtschaft" können > neben Hingehen auch selbst eine Veranstaltung organisieren, sich an der > Vorbereitung beteiligen oder eigene Ideen einbringen. Termine, Informationen > und Materialien finden Sie auf unserer Homepage. > > Kontakt: 030 / 28482437 oder per Email (Christiane > Winkler). > > Wir haben Agrarfabriken satt! -Demo am 21. Januar 2012 > in Berlin > Auch nächstes Jahr werden wir erneut für eine > Neuausrichtung der Agrarpolitik auf die Straße gehen - bei der Demo "Wir haben es > satt!" zur Grünen Woche 2012 in Berlin. > > Nachdem letztes Jahr 22 000 Menschen eine Wende der > Agrarpolitik forderten und die Bundesregierung sich trotzdem weiterhin für die > Industriealisierung und Globalisierung der Landwirtschaft stark macht > sagen schon jetzt über 25 Organisationen erneut: "Wir haben es satt - > Bauernhöfe statt Agrarfabriken!". > > Seien auch Sie am 21. Januar ab 11.30 Uhr am Berliner > Hauptbahnhof mit dabei! Es erwartet sie eine spannende Abschluss-Kundgebung > mit internationalen und nationalen Redner/-innen, u.a. Sarah Wiener (Köchin > und Buchautorin), Valentin Thurn (Filmemacher von Taste the Waste), Meena > Raman (Friends of the Earth, Malaysia) und Prof. Dr. Hubert Weiger > (BUND-Vorsitzender). Sowie weitere RednerInnen aus dem Bereich > Entwicklungszusammenarbeit, Tierschutz und Landwirtschaft. > > Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung! > > - Organisieren Sie einen Bus aus Ihrer Region zur Demo > nach Berlin! Unterstützung erhalten Sie von Lea Unterholzner. > > - Hängen sie unsere Poster in Ihrer Region auf und > Verteilen Sie Flyer! Das Bestellformular für Informationsmaterial finden Sie > hier. > > - Vernetzen Sie sich mit "Wir haben es satt!" auf > Facebook und Twitter und laden Sie Ihre Freunde ein! > > - Wenn Sie noch eine Mitfahrgelegenheit zur Demo suchen > finden Sie hier Busse aus Ihrer Region. > > Zu guter Letzt: Spenden haben wir noch nicht satt! > > Um unser Werbematerial, die Arbeit unseres Orga-Teams, > die Technik und das Equipment am Demotag zu finanzieren sind wir auf Ihre > Hilfe angewiesen. Wenn Sie uns unterstützen möchten, können Sie dies hier > tun. > > Agrarindustrie nicht länger mästen! > Den Online-Appell mit Campact haben schon über 52.000 > Menschen unterzeichnet. > > Nachdem die Bundesregierung seit Monaten eine > Neuausrichtung der Agrarpolitik torpediert hat, will sie jetzt sogar noch die > wachsweichen Kompromiss-Vorschläge der EU-Agrarkommission verhindern. Zusammen > mit Campact haben wir einen Online-Appell an Ilse Aigner gestartet, in dem > wir die Regierung zur Umkehr im Interesse der Verbraucherinnen und > Verbraucher und der Bäuerinnen und Bauern auffordern. Inzwischen haben schon mehr > als 52.000 Menschen unterzeichnet. Bitte machen auch Sie mit und helfen Sie, > die Aktion bekannt zu machen: Informieren Sie Freunde und setzen Sie den > Banner auf ihre eigene Webseite. Alles weitere finden Sie hier. > > Bisher verweigert sich Bundesministerin Ilse Aigner die > Unterschriften entgegen zu nehmen. Aber wir geben nicht auf. Bei > öffentlichkeitswirksamen Aktionen werden wir im Dezember/ Januar nochmals versuchen > ihr die Unterschriften zu überreichen. > > Unser Nachrichtendienst informiert Sie weiterhin > tagesaktuell > > Die Redaktion von "Meine Landwirtschaft" hält Sie > weiterhin über die neusten Geschehnisse und die aktuelle Diskussion auf dem > Laufenden. Informieren Sie sich hier. > > Sie können unseren Nachrichten-Ticker auch abonnieren > und auf ihrer eigenen Webseite einbinden. > > Social Media > Meine Landwirtschaft - Unser Wahl auf Facebook und > Twitter > > > Kampagne Meine Landwirtschaft. Unsere Wahl! > Marienstraße 19-20, 10117 Berlin, Tel: 030/678177576, > info at meine-landwirtschaft.de > > Abmelden: Hier können Sie sich aus unserem > Newsletter-Verteiler austragen. > > -- Adresse: schule für lach- und atemarbeit axel tigges kapellenweg 4 A-4865 nußdorf tel. 0043 7666 20900 mobil 0043 650 4844 690 Empfehlen Sie GMX DSL Ihren Freunden und Bekannten und wir belohnen Sie mit bis zu 50,- Euro! https://freundschaftswerbung.gmx.de From axel.tigges at gmx.de Mon Nov 21 15:17:56 2011 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Mon, 21 Nov 2011 15:17:56 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Wendeh=E4lse?= In-Reply-To: <53C91DCD-858A-4121-80A0-6D2B1076A342@gerojenner.com> References: <53C91DCD-858A-4121-80A0-6D2B1076A342@gerojenner.com> Message-ID: <20111121141756.225050@gmx.net> wer ist denn dieser prof. dankwart, was hat der mit grundeinkommen oder -versorgung zu tun? hörmann hat sich den wirtschaftswissenschaften mathematisch genähert und so ist seine analyse klar, doch die verschworene wissenschaftsgemeine geht nicht auf seine argumente ein, sondern diffamiert ganz allgemein, welchen rational orentierten menschen interessiert das denn? http://www.youtube.com/watch?v=TV9qUf-RV4s&feature=related so hoffe ich, dass es noch mehr wissenschaftler gibt, die ihr fähnchen in richtung ratio und vernunft drehen, damit wir uns fiskalisch vom mittelalter lösen können. mfg. axel tigges > > Prof. Dr. Dr. h.c. Honorius Dankwart war ein überaus angesehenes Mitglied > der wissenschaftlichen Gemeinschaft ? vielleicht ist er es immer noch. > Auf der Rangliste der meistzitierten ökonomischen Wissenschaftler behauptet > er einen beneidenswert hochrangigen Platz. Als begehrter und > vielbeachteter Gast war er auf internationalen Konferenzen eine bekannte Erscheinung; in > großen Unternehmen wurden ihm mehrere Aufsichtsratsposten übertragen, > sein Institut erfreute sich noch bis vor kurzem noch reichlich sprudelnder > finanzieller Zuwendungen, da die Industrie einem Mann wie ihm besonders gern > Forschungsaufträge erteilte. Nicht ohne Grund ? denn bei Dankwart durfte > sie sicher sein, dass er sie in ihrem Sinne erfüllte. Auch als Gutachter > für die Regierung machte sich Dankwart einen weithin klingenden Namen. > Wenn es galt, einen unnachsichtig neoliberalen Kurs gegen jeden Widerstand > durchzupauken, dann war seine wissenschaftliche Autorität gefragt. Man konnte > sich darauf verlassen, dass Honorius Dankwart das kontroverse und meist > deutungsoffene Zahlenmaterial so präsentieren würde, dass die Regierung ? > mit seiner Expertise gewappnet - jede Rebellion gegen ihre Reformen als > unwissenschaftliches Laientum abqualifizieren konnte. > > Worin bestand nun die wissenschaftliche Grundüberzeugung dieser > Autorität? Sie war denkbar einfach und lässt sich deshalb auch in einem einzigen > Satz komprimieren: ?Der Markt hat immer recht.? Die Summe aller > ökonomischen Einzelentscheidungen privater Akteure ist für Dankwart das > schlechthin Vernünftige. Das Vernünftige aber ist wirklich, und das Wirkliche ist > vernünftig. So brachte es Dankwart, der sich mit Vorliebe im Denkschatten > Hegels bewegte, gern auf den Punkt - und er tat es mit jenem > Allwissenheitsgestus, der bei manchen deutschen Professoren nach wie vor zur genetischen > Grundausstattung gehört. > > Leider ist die ökonomische Wirklichkeit seit kurzem unvorhergesehene Wege > gegangen, wodurch sie die Anhänger dieser Lehre in größte Verlegenheit > und böse Zweifel stürzt. Sie ist soeben dabei, ganz und gar unvernünftig > zu werden. Nicht nur Angela Merkel hat inzwischen entdeckt, dass die Welt > vor der schwersten Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs steht. Herr > Prof. Dankwart, der herausragende Vertreter einer Wissenschaft, welche > höchste Vernunft im Walten des Marktes erblickte, erlebt nun seinerseits eine > Midlifecrisis ? und lässt uns alle daran partizipieren. In einer Aufsehen > erregenden Veröffentlichung erklärt er, er selbst und seine Kollegen > hätten in den vergangenen Jahren leider einen grundlegenden Fehler begangen. > Sie hätten dem Markt zuviel zugetraut. Nun seien ihnen jedoch endgültig > die Augen geöffnet: Der Markt bedürfe der Korrektur. Im übrigen hätten > sie das ja schon immer gesagt. Man müsse nur richtig zwischen den Zeilen > lesen. > > Man reibt sich ungläubig die Augen. Derselbe Mann, der Jahre lang sein > ganzes wissenschaftliches Gewicht höchst gewinnbringend in den Dienst von > Politik und Wirtschaft stellte, um mit deren Interessen zugleich die seinigen > zu fördern; derselbe Mann, der alle gegenteiligen Stellungnahmen als > unseriös disqualifizierte; Honorius Dankwart, der seine besonderen > Verbindungen zu Universitätsrektoren und Politikern rücksichtslos dazu nutzte, alle > Wissenschaftler ins Abseits zu drängen, die vor einer Politik wahlloser > Privatisierung und Deregulierung warnten; dieser Mann, dem es schließlich > gelungen war, Studenten das Studium bei Kollegen mit abweichenden Ansichten > auszureden, da sie, wie er ihnen klarzumachen verstand, ihre eigenen > Karriereaussichten dadurch ernsthaft gefährdeten; ja, derselbe Mann, der Jahre > lang wie ein Diktator die akademische Gemeinschaft beherrschte und aus dem > Hintergrund manipulierte, tritt nun mit gewohnt großartiger Geste vor die > Öffentlichkeit hin. ?Ich habe mich leider geirrt, jetzt weiß ich?s > besser.? > > Mit anderen Worten, Honorius Dankwart wechselt mal so eben die Fahne, das > Lager und das ideologische Credo und glaubt allen Ernstes, dass er > weiterhin die verehrte und gefürchtete Autorität spielen kann. > > Um sich der Bedeutung dieses Seitenwechsels vor Augen zu führen, lohnt > sich ein Blick in die Geschichte. Nach dem Untergang der DDR galten die > Mitglieder ihres ehemaligen Establishments als disqualifiziert. Ja, nicht nur > das: Von Seiten der vielen, die von ihnen mitleidslos unterdrückt und > verfolgt worden waren, schlug ihnen Rachsucht entgegen. Sicher wäre es eine ganz > verfehlte Politik gewesen, hätte man diesem Bedürfnis nach Rache > nachgegeben ? nur kriminelles Verhalten konnte und musste man nach der Wende > bestrafen. Mit Rache wird kein Staat und keine haltbare Ordnung begründet. > Doch hat man es als selbstverständlich erachtet, dass junge und > unverbrauchte Kräften nun die Zügel ergreifen ? vor allem jene Menschen, die sich > unter persönlicher Gefahr zuvor gegen das Regime gestellt hatten. Doch > blieb ein große Problem: Wie sollte man mit den vielen Wendehälsen umgehen? > Mit jenen Leuten, die ? kaum dass sich die Zeiten geändert hatten ? mit > lauter Stimme verkünden. ?Wir haben uns leider geirrt, jetzt wissen > wir?s besser.? > > Wendehälse verdienen Nachsicht, soweit sie keinen Schaden verursacht > haben, sondern bloß zur Schar der Mitläufer gehörten. Gleich nach Ende des > Zweiten Weltkriegs hat es, wie man weiß, ganz plötzlich keine Nazis mehr > gegeben, so wie man unmittelbar nach dem Ende der Deutschen Demokratischen > Republik kaum noch Anhänger des alten Regimes finden konnte. Das ist > durchaus begreiflich: Die meisten Menschen hatten dem alten Regime zujubeln > müssen. Sie waren, wenn sie sich überhaupt für Politik interessierten, bloße > Wasserträger, Mitposauner und Hurrastatisten gewesen. Wenn sie ihre > Meinung geändert haben, dann braucht man sie deswegen nicht einmal für > unehrlich zu halten. Die meisten hatten wohl nie eine ausgeprägte eigene Meinung. > > In der Wissenschaft kommt ein bedeutsamer Unterschied hinzu. Man sollte > dort nie auf eine bestimmte Meinung festgelegt sein. Der Fortschritt der > Wissenschaften setzt Versuch und Irrtum geradezu als unverzichtbar voraus. > Jeder, der eine Hypothese wagt, geht damit von vornherein das Risiko ein, sich > zu irren. Das gehört zum Wesen der Wissenschaften und ihres > Erkenntnisgewinns. Daher dürfen wir Herrn Dankwart nicht dafür kritisieren, dass er > Jahre lang eine Meinung vertrat, die sich jetzt als eklatant falsch erwiesen > hat. Noch weniger dürfen wir ihn für seine Lernfähigkeit tadeln, die > Tatsache also, dass er diese Meinung jetzt aus besserer Einsicht revidiert und > sie in aller Öffentlichkeit als hinfällig verwirft. Nur eines ist bei > einem Mann wie ihm leider keinesfalls sicher: Ob er dies nämlich aus Gründen > der Ehrlichkeit tut oder nur weil er, wie so viele andere auch, ein > gewiefter Opportunist ist und mit Schrecken feststellen musste, dass er zum > ersten Mal in seinem Leben gegen den Strom schwimmen könnte. Die > Wirtschaftswissenschaften gehören ja - das sollte einem Vertreter des Faches bekannt > sein - nicht zu den exakten Wissenschaften wie beispielsweise Physik oder > Biogenetik. Es ist bei ihnen kaum möglich, Empfehlungen abzugeben, ohne damit > bestimmten Interessen zu dienen und anderen zu schaden. Prof. Dankwart hat > sich bis gestern ganz klar auf die Seite des ökonomisch-politischen > Establishments gestellt. Er hat seine wissenschaftliche Autorität im Sinne ihrer > Interessen eingesetzt, er hat alles in seiner Macht Stehende getan, um > Kritiker mundtot zu machen, ihre Karrieren zu behindern oder von vornherein zu > vereiteln. Nach außen hin war er so etwas wie ein Burgwall der > Orthodoxie, gegen den jeder Aufruhr vergebens anrannte. Kurz, Prof. Honorius Dankwart > hat eine für das Gemeinwohl schädliche Rolle gespielt. Sein Fehler liegt > nicht darin, dass er sich irrte ? dieses Recht steht jedem zu. Sein > Fehler liegt darin, dass er Interessen einseitig begünstigt und die > Wissenschaft damit verraten hat. Er ist alles andere als ein naiver und harmloser > Mitläufer gewesen, sondern zählt zu der großen Zahl jener, welche sich > selbst und die Wahrheit nur zu bereitwillig an den jeweils Meistbietenden > verkaufen. > > An seinem Namen liegt wenig. Honorius Dankwart ist ein Archetyp, der hier > für eine Vielzahl von Namen steht. Mehrfach geklont ist er an jeder > Universität mühelos aufzuspüren. An amerikanischen Colleges wurde der > nützliche Brauch eingeführt, Professoren im Hinblick auf pädagogische > Fähigkeiten von ihren Studenten bewerten zu lassen. Das ist ein guter Beginn, aber > es ist nicht mehr als ein Beginn. Dankwart war sicher ein hervorragender > Pädagoge. Wie wäre es sonst zu erklären, dass er eine ganze Generation von > Studenten für seinen Marktradikalismus zu begeistern vermochte? Solange > das Allwissenheitspathos zur genetischen Grundausstattung des deutschen > Professors gehört, liegt in besonderem pädagogischen Können sogar eine > Gefahr. Das gilt in besonderem Maße für die Wirtschaftswissenschaften, die > neben den angewandten Naturwissenschaften eine gewaltige Macht repräsentieren. > Diese Macht lässt sich leicht missbrauchen, denn im Unterschied zu den > Naturwissenschaften, die bestehende Gesetze in der Natur aufdecken, besteht > die Tätigkeit der Ökonomiker vorwiegend darin, dem zwischenmenschlichen > Handeln normative Regeln (Handlungsgesetze) aufzuerlegen, und zwar jeweils > aufgrund bestimmter weltanschaulicher Voraussetzungen. > > Wenn Politiker Schaden anrichten, werden sie abgewählt, Manager werden > ihrer Stellung enthoben, aber was macht man mit Wissenschaftlern, die ihr > Fach missbrauchen, indem sie sich selbst nützen, der Wahrheit jedoch schaden? > Was macht man mit Leuten wie Prof. Dr. Dr. h. c. Dankwart, der als > gelernter Opportunist die Fahne einfach wechselt und weiterhin als Allwissender > auftritt, nur eben in einem ideologischen Gewand nach neuester Mode? > > Ich würde mir wünschen, dass sich eine unabhängige > Regierungsorganisation der Aufgabe widmet, die Verlässlichkeit ökonomischer Aussagen und > Voraussagen zu überprüfen. Dazu müsste sie anhand von Zitaten einerseits die > Statements von führenden Vertretern des Fachs dokumentieren, andererseits > Stellungnahmen von Seiten der von ihnen ins Abseits Gedrängten, von jenen > also, die diese Aussagen bestritten und Gegenpositionen aufbauten. Ich > könnte mir eine unabhängige Instanz vorstellen, die in aller > Unparteilichkeit diese Aussagen mit den Ereignissen der ökonomischen Wirklichkeit > konfrontiert und dabei gleichermaßen gegen beide Seiten gerecht ist. Denn > natürlich sind auch im Gegenlager Opportunisten zu finden - akademische > Trittbrettfahrer, die eine überaus feine Witterung dafür besitzen, wie beliebt man > sich in Krisenzeiten mit Weltuntergangsszenarien macht oder gar damit, > dass man großspurig alle bisherigen Erkenntnisse als überholt diskreditiert. > Wer fühlt sich hier nicht an die Professoren Hörmann und Pregetter > erinnert, für deren geistige Expektorationen > (http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Das_Ende_des_Geldes.html) uns der sprachgewaltige > Schopenhauer die schöne Bezeichnung der akademischen ?Windbeutelei? hinterließ. > Für das Renommee der Alma Mater sind solche Leute nicht weniger > schädlich als der archetypische Honorius Dankwart. > -- Adresse: schule für lach- und atemarbeit axel tigges kapellenweg 4 A-4865 nußdorf tel. 0043 7666 20900 mobil 0043 650 4844 690 NEU: FreePhone - 0ct/min Handyspartarif mit Geld-zurück-Garantie! Jetzt informieren: http://www.gmx.net/de/go/freephone From b_ju_elis at hotmail.nl Sun Nov 27 16:06:47 2011 From: b_ju_elis at hotmail.nl (Judith Elisabeth BOeHME) Date: Sun, 27 Nov 2011 16:06:47 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Adventsgruss Message-ID: Liebe Freunde, Mitdenker-, Helfer-, Ausfuehrer-innen! Mit Paul Gerhardt's Lied: Wie soll ich DICH empfangen und wie begegn ich DIR, o aller Welt Verlangen, o meiner Seelen Zier? O Jesus, Jesus setze, mir selbst die Fackel bei, damit, was DICH ergoetze, mir kund und wissend sei....... wuensche ich Euch eine gesegnete, besinnliche Adventszeit! mit herzlichen Gruesse, Juelis Boehme -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From info at gerojenner.com Thu Nov 24 15:48:00 2011 From: info at gerojenner.com (Dr. Gero Jenner) Date: Thu, 24 Nov 2011 15:48:00 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Libet Message-ID: <149E814F-3B43-4F93-A67F-0A9A3CA9BE4C@gerojenner.com> Was ist Freiheit? von Gero Jenner (22.11.2011; aktualisiertes Original mit Kursiv- und Fetthervorhebungen unter: http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Was_ist_Freiheit.html) Alles ist sie für das einzelne Individuum. Jede Einschränkung unserer persönlichen Freiheit empfinden wir als unerträglichen Zwang. Deshalb zählt stets der Freiheitsentzug zu den höchsten von Gesellschaften verhängten Strafen. Umso merkwürdiger muss es erscheinen, dass die Freiheit immer wieder unter den Beschuss der Weltanschauung geriet. Man erklärte sie zur subjektiven Illusion, zur Täuschung einer unaufgeklärten Erkenntnis, zur Falle, in die der Mensch durch oberflächliches Alltagsdenken gerät. Am weitesten in die Vergangenheit zurück reicht die Aushöhlung des Freiheitsbegriffes durch die Theologie. Hier ergab sie sich aus der Allwissenheit, welche die Theologen zu einem unverzichtbaren Attribut Gottes erklärten. Allwissenheit besagt, dass IHM die ganz Zukunft der Welt und damit auch aller menschlichen Denk- und Handlungsvorgänge schon immer bekannt sei. Gegen dieses Postulat ließ sich menschliche Freiheit nur retten, wenn man sich mit Tricks und allerlei gewundenen Denkmanövern behalf. Freilich hat sich unsere säkularisierte Zeit aus diesen theologischen Spitzfindigkeiten wenig gemacht und das ganze Problem gleichgültig ad acta gelegt. Viel radikaler wird die Leugnung der Freiheit in den Naturwissenschaften Doch die Freude darüber hält sich in Grenzen, denn mit dem Aufkommen der Naturwissenschaften seit Beginn der europäischen Neuzeit feiert die weltanschauliche Demontage der Freiheit fröhliche Auferstehung. Nun sind es die Wissenschaftler, welche die gesamte Natur enträtseln und erklären wollen. Deshalb erlassen sie seit vierhundert Jahren den Machtspruch, dass alles in der Natur mit natürlichen Dingen zugehe, sprich, gemäß einer universalen und ausnahmslosen Gesetzmäßigkeit, die es, wie der französische Mathematiker Laplace auf eine Frage Napoleons formulierte, einer überlegenen Intelligenz erlauben würde, aus der gegenwärtigen Konstellation der kleinsten Bausteine des Universums alle künftigen Arrangements, d.h. die ganze Zukunft, abzuleiten und damit vorauszusehen. Das war im Grunde eine Fortsetzung des theologischen Credos von der in Gottes Allwissenheit begründeten universalen Unfreiheit. Man hat ihren Ursprung nur aus dem Himmel auf die Erde versetzt. Nicht mehr Gott, sondern der Mensch (als Wissenschaftler) nimmt nun Allwissenheit für sich in Anspruch. Der Gewinn, den sich die Naturwissenschaften von einer universalen Gültigkeit des ?Kausalitätsprinzips? versprechen, liegt auf der Hand. Da dieses Prinzip die Freiheit grundsätzlich ausschließt, wird die Welt für die Naturwissenschaften zur in Raum und Zeit zur Gänze berechenbar. Auch wenn ihre Erklärungen de facto höchst unvollständig sind und auch bleiben werden, weil Menschen eben niemals über die umfassende Intelligenz des laplaceschen Dämons verfügen, sind doch prinzipiell der Enträtselung der gesamten Natur durch die Wissenschaften keine Grenzen gesetzt. Voller Selbstgewissheit und Optimismus haben die Wissenschaftler das Erbe der Theologen angetreten und übernommen. Doch in ihrem selbstbewussten Vorgehen blieb ihnen verborgen (und das trifft auch auf die Philosophen in ihrem Gefolge zu), dass sie damit in eine Falle tappten: die Falle eines fundamentalen Widerspruchs. Der Sinn der meisten Gesetze, welche die Naturwissenschaften ermitteln, besteht ja in deren praktischer Anwendbarkeit. Ihre Universalität wird erst dadurch bewiesen, dass sie sich im Experiment zu beliebigen Zeiten und an beliebigen Orten wiederholen lassen. Mit anderen Worten, sie beruht darauf, dass eine gesetzmäßige Verknüpfung mit den dem Experiment jeweils vorausgehenden Raumzeitpunkten kategorisch ausgeschlossen und damit Freiheit ebenso kategorisch vorausgesetzt wird. Die Naturwissenschaftler und ihre philosophischen Exegeten haben schlichtweg übersehen, dass sie in einem Atemzug Freiheit zu ihrer notwendigen Voraussetzung erheben und sie andererseits mit gleicher Entschiedenheit leugnen (http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Freiheit_und_Wunder.html). Die Attacke der Neurologen Nur so ist zu erklären, dass Freiheit in ihrem Weltbild nach wie vor ein umkämpftes Terrain ist, so als könnten wir uns eine Wirklichkeit denken, in der es Freiheit nicht gäbe. Und dabei spielen seit neuestem die Humanwissenschaftler, genauer gesagt Neurologen, eine herausragende Rolle. Sie glauben ein für alle Mal den empirischen Beweis zu erbringen, dass menschliche Willensakte unmöglich als frei gelten können. Unser Wollen würde nämlich stets um Millisekunden später erfolgen als die diesbezüglichen Handlungen. Der ?Willensakt tritt in der Tat auf, nachdem das Gehirn bereits entschieden hat, welche Bewegung es ausführen wird.? Für den prominenten Neurobiologen Gerhard Roth steht damit fest, dass das Gefühl der Probanden, eine freie Entscheidung getroffen zu haben, aus wissenschaftlicher Sicht als bloße Illusion zu verwerfen sei. ?Wir tun nicht, was wir wollen, sondern wir wollen, was wir tun?, das ist auch die Überzeugung des Psychologen Wolfgang Prinz. Der Physiologe Wolf Singer pflichtet ihm darin bei. In der Überschrift eines FAZ-Artikels vom 8. Januar 2004 gibt Wolfgang Singer die Stoßrichtung seiner Forschungen an: ?Verschaltungen legen uns fest: Wir sollten aufhören von Freiheit zu reden?. Das Experiment von Benjamin Libet Worin besteht nun das berühmte Experiment, das in den Augen führender Neurologen unser bisheriges Weltbild von Grund auf erschüttert? Der angebliche Beweis gegen die Freiheit des Menschen wurde von Benjamin Libet (1916 - 2007) in die Wissenschaft eingebracht. In seiner berühmten Versuchsanordnung maß Libet die zeitliche Abfolge eines Willensaktes und einer von diesem ausgelösten Muskelaktivität. Es zeigte sich in Libets Experiment, dass das Bereitschaftspotential im Durchschnitt 550-350 Millisekunden dem Willensentschluss vorausging, niemals mit ihm zeitlich zusammenfiel oder ihm etwa folgte. Einfacher gesagt, handelt der Mensch zuerst und wird sich erst dann bewusst, dieses Handeln zu wollen, zu beabsichtigen oder hervorzurufen ? wie immer man diesen geistigen Vorgang auch nennen mag. Libet geht weiter als alle anderen Wissenschaftler vor ihm In seiner Aussage geht das Experiment von Benjamin Libet viel weiter als es bei erstem Hinsehen scheint. Es hat zwar an sich nichts mit der von den Naturwissenschaften seit dem 17. Jahrhundert postulierten, universellen Kausalität zu tun. Es vertritt eine viel bescheidenere Position, da es sich nur mit menschlichen Willensakten befasst. In Wahrheit aber dehnt sich seine Geltung gleichsam von selbst ins Universale aus. Sollte es nämlich wahr sein, dass selbst der Mensch nachweisbar unfrei ist, dann brauchen wir keine weiteren Gedanken mehr an die Natur zu verschwenden. Sie kann uns vielmehr völlig gleichgültig sein, denn in Wahrheit geht es ja immer und vor allem um unsere eigene, also um die menschliche Freiheit. Hat Libet Recht, dann könnte die Arbeitshypothese der Wissenschaften als gesicherte Erkenntnis verstanden werden. Wir sind dann bis zu jener letzten Bastion vorgedrungen, wo Freiheit von jeher mit größter Heftigkeit verteidigt wurde: dem Menschen. Und diese Bastion ist gefallen. Damit scheint sich nach zweitausend Jahren theologischer und vierhundert Jahren wissenschaftlicher Diskussion der Kreis zu schließen. Das theologische Dogma von der Unfreiheit des Menschen aufgrund von Gottes Allwissenheit und das wissenschaftliche Credo von seiner Unfreiheit aufgrund der Kausalgesetze scheinen durch die jüngsten Ergebnisse der Hirnforschung bestätigt. Zunächst die Blindheit gegenüber den eigenen Voraussetzungen Ein Dogma und eine Arbeitshypothese scheinen bestätigt ? in Wirklichkeit sind sie es keinesfalls. Die Kritik ergibt sich einerseits aus dem schon zuvor Gesagten. Es muss auch in diesem Fall überraschen, dass die Hirnforscher für den Widerspruch blind sind, den sie mit ihren Experimenten selbst demonstrieren. Das libetsche Experiment können sie beliebig oft an beliebigen Plätzen wiederholen - und erbringen mit dieser willkürlichen Reproduzierbarkeit den Beweis, dass ihr Entschluss durch den vorausgehenden Raumzeitpunkt auf keinen Fall determiniert und damit das bloße Resultat einer entsprechenden zerebralen Verdrahtung sein kann. Die Neurologen müssten sich darüber hinaus auch eingestehen, dass eine solche zerebrale Determination ? wenn es sie wirklich gäbe ? dem Experiment allen Sinn nehmen würde, weil ja die zu demonstrierende Wahrheit in dem Augenblick keine Wahrheit mehr ist, da wir zu ihr ? wie der Neurophysiologe Wolf Singer behauptet - schlicht und einfach ?verschaltet? sind. Wahrheit und Lüge sind in diesem Fall ununterscheidbar. Sind wir zu dem jeweiligen Ergebnis verdammt und verurteilt, gibt es kein wahr oder falsch ? und damit gibt es auch keine Wissenschaft, deren Ergebnisse diesen beiden Kriterien unterliegen. Warum herrscht Stille um ein sensationelles Ergebnis der Forschung? Aber bleibt nicht trotzdem das experimentell gesicherte Faktum bestehen, dass Menschen erst handeln und danach diese Handlung wollen? Wenn es stimmt, dass die menschliche Unfreiheit damit zum ersten Mal in der Geschichte experimentell bewiesen wurde, stößt man zugleich auf ein merkwürdiges Rätsel. Warum löste dieser Beweis keine weltweite Erschütterung aus, sondern beschäftigt nur eine Handvoll von Neurologen? Da wird ? so scheint es zumindest - ein Jahrtausendproblem auf erstaunliche einfache Art gelöst, und kaum jemand scheint dies wahrzunehmen, geschweige denn, sich ernsthaft dafür zu interessieren! Einmal mehr zeigt sich hier, dass die Menschen Entdeckungen danach bewerten, wie sehr sie ihren Bedürfnissen und Sehnsüchten entsprechen. Die Menschen des 20. und 21. Jahrhunderts sehnten sich, und sie sehnen sich mehr denn je nach einer Befreiung aus dem Gefängnis der Natur als Maschine. Sie haben die Quantenphysik begrüßt, weil sie glaubten, nun hätten die Physiker selbst eine Öffnung in das stählerne Gebäude der wissenschaftlichen Naturerkenntnis gesprengt. Sie hoffen auf die Wiederverzauberung, die Wiederbeseelung der zum toten Ding erklärten Natur. Aber sie wollen nichts davon wissen, dass jetzt sogar der Mensch ? und das noch dazu kraft eines anscheinend unanfechtbaren Beweises - zur Maschine gemacht werden soll. Libets Entdeckung erklärt menschliches Wollen zu einem Epiphänomen, einem illusionären Beiwerk. Erst ist die Handlung da, dann leistet sich die Natur den ziemlich überflüssigen Luxus, uns vorzugaukeln, dass wir es sind, die sie in Gang setzen wollten. Wäre Libet im Recht, dann liefe seine Entdeckung auf einen endgültigen Todesstoß für die Idee der Freiheit hinaus. Wir sind wieder da, wo Spinoza, Descartes, Voltaire, Holbach, Büchner, Russell ? kurz das europäische Abendland seit nunmehr vierhundert Jahren - schon immer waren: bei einem gegen unsere Gefühle und unser Denken gleichermaßen unbarmherzigen Determinismus. Warum Libet irrte Doch wie verhält es sich in Wirklichkeit mit diesem ?Beweis?? Ist er schlüssig, liefert er uns wirklich eine endgültige Antwort? Wird der aufgrund solcher Forschungsergebnisse gezogene Schluss von der Unfreiheit des menschlichen Willens nun unausweichlich? Der aufgrund des libetschen Experiments gezogene Schluss ist keineswegs unausweichlich. Obwohl ich kein Neurologe bin, melde ich - ganz im Sinne von David Hume ? meinen entschiedenen Widerspruch an. Und zwar nicht deswegen, weil ich Libets empirische Resultate für anfechtbar halte oder die Versuchsanordnung als fehlerhaft einschätze. Eine solche Kritik steht nur dem Spezialisten zu. Ich meine nur, dass sich aus ihnen ganz andere Folgerungen ableiten lassen. Mein Einwand ist von schlichter und elementarer Art ? so schlicht wie damals der Einwand von Hume gegen das Kausalitätsprinzip. Seltsamerweise sind weder Libet selbst noch die ihm folgenden Verfechter der Unfreiheit auf den recht nahe liegenden Gedanken gekommen. Wenn beides, der subjektiv wahrgenommene Willensakt (z.B. der Entschluss: ?Ich will jetzt meine Hand aufheben?) und seine objektive Manifestation (z.B. die entsprechende Handbewegung) nur die verschiedenen Erscheinungsformen einer gleichen, aber tiefer liegenden Ursache sind, so ist mit den Ergebnissen von Libet überhaupt nichts bewiesen. Sie sind aber offensichtlich die Erscheinungsformen einer tiefer liegenden Ursache. Jeder von uns weiß ja um diese tiefer liegende Schicht. Wie oft liegt uns zum Beispiel ein Wort auf der Zunge. Wir wissen, dass es in uns vorhanden ist ? einige Minuten später fällt es uns plötzlich ein ?, aber gerade in diesem Moment gelingt es uns nicht, das Wort aus dem Unbewussten in unser Bewusstsein emporzuladen. Derartige Fälle weisen uns unmissverständlich auf die Koexistenz zweier unterschiedlicher Dimensionen hin. Bevor wir überhaupt etwas in voller Bewusstheit wollen, ist in unserem Unbewussten schon eine entsprechende Regung vorhanden. Ja, das Bewusstsein setzt diese unbewusste Regung voraus ? nicht anders als das ausgesprochene Wort jenen Zustand, bei dem es uns nur auf der Zunge liegt, aber wir es noch nicht ins Licht des Bewusstseins zu heben vermochten. Sowohl die Handlung selbst wie der bewusste Entschluss zu ihr ruhen demnach auf einem gemeinsamen Untergrund ? um dessen Existenz wir zwar wissen, den wir aber nicht weiter beschreiben und schon gar nicht im Experiment messen können. Dieses nicht mehr fassbare X, diese vorbewusste Stufe, kann man als den ?nicht-manifesten Willen? umschreiben oder ihm irgendwelche anderen Bezeichnungen geben. Wenn die so ist, dann verliert die zeitliche Abfolge auf der manifesten Ebene alle Bedeutung im Hinblick auf das Problem menschlicher Freiheit. Der vorbewusste Anstoß löst die manifeste Handlung um Millisekunden früher aus als das manifeste Bewusstsein vom eigenen Wollen. Das ist alles. Die Tatsache menschlicher Freiheit wird durch das Experiment von Libet, so genial es ersonnen ist, durchaus nicht widerlegt. Was ist Freiheit? Doch was ist Freiheit, wo beginnt sie, wo kommt sie her, wo hört sie auf? Diese Frage werden wir niemals erschöpfend beantworten können. Denn was bringt mich etwa dazu, im gegenwärtigen Moment diese und keine anderen Gedanken zu entwickeln? Mir selbst erscheint das gegenwärtige Geschehen als sinnvoll, weil ich selbst ihm diesen Sinn verleihe. Aus der Sicht eines anderen Wesens, sagen wir einer Katze oder eines Hundes, die mich dabei beobachten, drückt sich darin der bloße Zufall aus. Freiheit ist meine eigene und die allgemein menschliche Innensicht auf den Zufall, schon das Handeln eines anderen Menschen muss mir nicht unbedingt als sinnvoll erscheinen, in diesem Fall vermag ich auch darin nur den Zufall zu sehen. Freiheit ist das Feld meiner je eigenen Seinsgestaltung. Wenn wir die Freiheit wozu von der Freiheit wovon unterscheiden, halten wir uns an den Sinn, den sie für unser tägliches Handeln besitzt, doch über ihren gemeinsamen Urgrund mit der Freiheit in der Natur, die wir zu Unrecht in dem schäbigen Begriff des Zufalls erfassen, haben wir damit nichts gesagt. Bekanntlich schlägt die Naturwissenschaft alles, was sie nicht durch Gesetze zu erklären vermag, dem Reich des Zufalls zu. Aber vielleicht drückt der Zufall nur jenen Bereich einer universellen Freiheit aus, der wir keinen menschlichen Sinn zu geben vermögen? Die doppelte Unendlichkeit der Natur Auf jeden Fall ist Freiheit das Kostbarste, was wir haben, weil sie uns aus dem Stahlgehäuse der Welt als Maschine erlöst. Sie ist allgegenwärtig in Mensch und Natur: die notwendige Entsprechung zu den Naturgesetzen. Theologie und Wissenschaft haben immer wieder versucht, sie hinwegzuleugnen, dennoch bricht sie als überwältigende Realität immer wieder unter dem Dogma hervor. Die Allgegenwart der Freiheit ? die Voraussetzung dafür, dass Wissenschaftler überhaupt sinnvolle Experimente anstellen können ? besagt nicht mehr und nicht weniger, als dass die Unberechenbarkeit der Natur so unendlich ist wie ihre in Gesetzen erfassbaren Ordnungen. Wir werden die Natur immer weiter entschlüsseln ? das ist ein potentiell unendlicher Prozess. Doch je mehr sich der Lichtkegel weitet, mit der wir auf diese Weise uns selbst und die uns umgebende Wirklichkeit erhellen, umso größer wird zugleich das umgebende Dunkel. Auch Benjamin Libet hat mit seinem Experiment nur bewiesen, dass der Mensch weit komplexer ist, als er angenommen und vielleicht sogar vorausgesetzt hatte. Natur und Mensch behalten ihren Zauber und ihre Wunder. -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From axel.tigges at gmx.de Mon Nov 28 07:29:20 2011 From: axel.tigges at gmx.de (=?iso-8859-1?Q?=22l=E4chelnjetzt=22?=) Date: Mon, 28 Nov 2011 07:29:20 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Libet In-Reply-To: <149E814F-3B43-4F93-A67F-0A9A3CA9BE4C@gerojenner.com> References: <149E814F-3B43-4F93-A67F-0A9A3CA9BE4C@gerojenner.com> Message-ID: <20111128062920.268500@gmx.net> es gibt zur freiheit erst einmal die möglichkeit die lüge aufzudecken. die milgramexperimente haben gezeigt, dass menschen autoritäten folgend, die freiheit eines anderen menschen zerstören können, so sind erst einmal die lügen aufzudecken, die unsere freiheit in noch größere unfreiheit verwandeln, dabei interessiere ich mich für das was heute passiert wie in diesem film von jörg bergstedt aufgedeckt wird http://www.youtube.com/watch?v=PZHo-xVeY6g oder wie mit hilfe der geförderten gentechnologie heimlich die knappheit der ressourcen vergrößert wird und die erde mit ihrer reproduktionskraft entmachtet wird. philosophische betrachtungsweisen wie hier geben keine klarheit, über das was ist, sondern was müssen wir tun, dass das gestoppt wird? das geld regiert die welt, wenn einem bauer über 350.000 euro für ein genfeld geboten wird, was dann ein benachbartes saatgutfeld verseucht, wer unterliegt nicht der versuchung das für seinen eigennutzen zu tun, ohne zu überlegen, dass damit letztendlich die menschheit ausgerottet werden kann? so warten wir auf den crash, damit den luftgelderzeugern diese möglichkeit der einflussnahme entzogen wird und kooperatives handeln möglich wird, was hörmann in die diskussion einbringt https://www.dorftv.at/videos/open-space/2901 > > Was ist Freiheit? > > von Gero Jenner (22.11.2011; aktualisiertes Original mit Kursiv- und > Fetthervorhebungen unter: > http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Was_ist_Freiheit.html) > > Alles ist sie für das einzelne Individuum. Jede Einschränkung unserer > persönlichen Freiheit empfinden wir als unerträglichen Zwang. Deshalb > zählt stets der Freiheitsentzug zu den höchsten von Gesellschaften verhängten > Strafen. Umso merkwürdiger muss es erscheinen, dass die Freiheit immer > wieder unter den Beschuss der Weltanschauung geriet. Man erklärte sie zur > subjektiven Illusion, zur Täuschung einer unaufgeklärten Erkenntnis, zur > Falle, in die der Mensch durch oberflächliches Alltagsdenken gerät. > > Am weitesten in die Vergangenheit zurück reicht die Aushöhlung des > Freiheitsbegriffes durch die Theologie. Hier ergab sie sich aus der > Allwissenheit, welche die Theologen zu einem unverzichtbaren Attribut Gottes > erklärten. Allwissenheit besagt, dass IHM die ganz Zukunft der Welt und damit auch > aller menschlichen Denk- und Handlungsvorgänge schon immer bekannt sei. > Gegen dieses Postulat ließ sich menschliche Freiheit nur retten, wenn man > sich mit Tricks und allerlei gewundenen Denkmanövern behalf. Freilich hat > sich unsere säkularisierte Zeit aus diesen theologischen Spitzfindigkeiten > wenig gemacht und das ganze Problem gleichgültig ad acta gelegt. > > Viel radikaler wird die Leugnung der Freiheit in den Naturwissenschaften > > Doch die Freude darüber hält sich in Grenzen, denn mit dem Aufkommen der > Naturwissenschaften seit Beginn der europäischen Neuzeit feiert die > weltanschauliche Demontage der Freiheit fröhliche Auferstehung. Nun sind es die > Wissenschaftler, welche die gesamte Natur enträtseln und erklären > wollen. Deshalb erlassen sie seit vierhundert Jahren den Machtspruch, dass alles > in der Natur mit natürlichen Dingen zugehe, sprich, gemäß einer > universalen und ausnahmslosen Gesetzmäßigkeit, die es, wie der französische > Mathematiker Laplace auf eine Frage Napoleons formulierte, einer überlegenen > Intelligenz erlauben würde, aus der gegenwärtigen Konstellation der > kleinsten Bausteine des Universums alle künftigen Arrangements, d.h. die ganze > Zukunft, abzuleiten und damit vorauszusehen. > > Das war im Grunde eine Fortsetzung des theologischen Credos von der in > Gottes Allwissenheit begründeten universalen Unfreiheit. Man hat ihren > Ursprung nur aus dem Himmel auf die Erde versetzt. Nicht mehr Gott, sondern der > Mensch (als Wissenschaftler) nimmt nun Allwissenheit für sich in Anspruch. > Der Gewinn, den sich die Naturwissenschaften von einer universalen > Gültigkeit des ?Kausalitätsprinzips? versprechen, liegt auf der Hand. Da > dieses Prinzip die Freiheit grundsätzlich ausschließt, wird die Welt für die > Naturwissenschaften zur in Raum und Zeit zur Gänze berechenbar. Auch wenn > ihre Erklärungen de facto höchst unvollständig sind und auch bleiben > werden, weil Menschen eben niemals über die umfassende Intelligenz des > laplaceschen Dämons verfügen, sind doch prinzipiell der Enträtselung der > gesamten Natur durch die Wissenschaften keine Grenzen gesetzt. Voller > Selbstgewissheit und Optimismus haben die Wissenschaftler das Erbe der Theologen > angetreten und übernommen. > > Doch in ihrem selbstbewussten Vorgehen blieb ihnen verborgen (und das > trifft auch auf die Philosophen in ihrem Gefolge zu), dass sie damit in eine > Falle tappten: die Falle eines fundamentalen Widerspruchs. Der Sinn der > meisten Gesetze, welche die Naturwissenschaften ermitteln, besteht ja in deren > praktischer Anwendbarkeit. Ihre Universalität wird erst dadurch bewiesen, > dass sie sich im Experiment zu beliebigen Zeiten und an beliebigen Orten > wiederholen lassen. Mit anderen Worten, sie beruht darauf, dass eine > gesetzmäßige Verknüpfung mit den dem Experiment jeweils vorausgehenden > Raumzeitpunkten kategorisch ausgeschlossen und damit Freiheit ebenso kategorisch > vorausgesetzt wird. Die Naturwissenschaftler und ihre philosophischen Exegeten > haben schlichtweg übersehen, dass sie in einem Atemzug Freiheit zu ihrer > notwendigen Voraussetzung erheben und sie andererseits mit gleicher > Entschiedenheit leugnen > (http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Freiheit_und_Wunder.html). > > Die Attacke der Neurologen > > Nur so ist zu erklären, dass Freiheit in ihrem Weltbild nach wie vor ein > umkämpftes Terrain ist, so als könnten wir uns eine Wirklichkeit denken, > in der es Freiheit nicht gäbe. Und dabei spielen seit neuestem die > Humanwissenschaftler, genauer gesagt Neurologen, eine herausragende Rolle. Sie > glauben ein für alle Mal den empirischen Beweis zu erbringen, dass > menschliche Willensakte unmöglich als frei gelten können. Unser Wollen würde > nämlich stets um Millisekunden später erfolgen als die diesbezüglichen > Handlungen. Der ?Willensakt tritt in der Tat auf, nachdem das Gehirn bereits > entschieden hat, welche Bewegung es ausführen wird.? Für den prominenten > Neurobiologen Gerhard Roth steht damit fest, dass das Gefühl der > Probanden, eine freie Entscheidung getroffen zu haben, aus wissenschaftlicher Sicht > als bloße Illusion zu verwerfen sei. ?Wir tun nicht, was wir wollen, > sondern wir wollen, was wir tun?, das ist auch die Überzeugung des > Psychologen Wolfgang Prinz. Der Physiologe Wolf Singer pflichtet ihm darin bei. In > der Überschrift eines FAZ-Artikels vom 8. Januar 2004 gibt Wolfgang Singer > die Stoßrichtung seiner Forschungen an: ?Verschaltungen legen uns fest: > Wir sollten aufhören von Freiheit zu reden?. > > Das Experiment von Benjamin Libet > > Worin besteht nun das berühmte Experiment, das in den Augen führender > Neurologen unser bisheriges Weltbild von Grund auf erschüttert? Der > angebliche Beweis gegen die Freiheit des Menschen wurde von Benjamin Libet (1916 - > 2007) in die Wissenschaft eingebracht. In seiner berühmten > Versuchsanordnung maß Libet die zeitliche Abfolge eines Willensaktes und einer von diesem > ausgelösten Muskelaktivität. Es zeigte sich in Libets Experiment, dass > das Bereitschaftspotential im Durchschnitt 550-350 Millisekunden dem > Willensentschluss vorausging, niemals mit ihm zeitlich zusammenfiel oder ihm etwa > folgte. Einfacher gesagt, handelt der Mensch zuerst und wird sich erst dann > bewusst, dieses Handeln zu wollen, zu beabsichtigen oder hervorzurufen ? > wie immer man diesen geistigen Vorgang auch nennen mag. > > Libet geht weiter als alle anderen Wissenschaftler vor ihm > > In seiner Aussage geht das Experiment von Benjamin Libet viel weiter als > es bei erstem Hinsehen scheint. Es hat zwar an sich nichts mit der von den > Naturwissenschaften seit dem 17. Jahrhundert postulierten, universellen > Kausalität zu tun. Es vertritt eine viel bescheidenere Position, da es sich > nur mit menschlichen Willensakten befasst. In Wahrheit aber dehnt sich seine > Geltung gleichsam von selbst ins Universale aus. Sollte es nämlich wahr > sein, dass selbst der Mensch nachweisbar unfrei ist, dann brauchen wir keine > weiteren Gedanken mehr an die Natur zu verschwenden. Sie kann uns vielmehr > völlig gleichgültig sein, denn in Wahrheit geht es ja immer und vor allem > um unsere eigene, also um die menschliche Freiheit. Hat Libet Recht, dann > könnte die Arbeitshypothese der Wissenschaften als gesicherte Erkenntnis > verstanden werden. Wir sind dann bis zu jener letzten Bastion vorgedrungen, > wo Freiheit von jeher mit größter Heftigkeit verteidigt wurde: dem > Menschen. Und diese Bastion ist gefallen. > > Damit scheint sich nach zweitausend Jahren theologischer und vierhundert > Jahren wissenschaftlicher Diskussion der Kreis zu schließen. Das > theologische Dogma von der Unfreiheit des Menschen aufgrund von Gottes Allwissenheit > und das wissenschaftliche Credo von seiner Unfreiheit aufgrund der > Kausalgesetze scheinen durch die jüngsten Ergebnisse der Hirnforschung bestätigt. > > Zunächst die Blindheit gegenüber den eigenen Voraussetzungen > > Ein Dogma und eine Arbeitshypothese scheinen bestätigt ? in > Wirklichkeit sind sie es keinesfalls. Die Kritik ergibt sich einerseits aus dem schon > zuvor Gesagten. Es muss auch in diesem Fall überraschen, dass die > Hirnforscher für den Widerspruch blind sind, den sie mit ihren Experimenten selbst > demonstrieren. Das libetsche Experiment können sie beliebig oft an > beliebigen Plätzen wiederholen - und erbringen mit dieser willkürlichen > Reproduzierbarkeit den Beweis, dass ihr Entschluss durch den vorausgehenden > Raumzeitpunkt auf keinen Fall determiniert und damit das bloße Resultat einer > entsprechenden zerebralen Verdrahtung sein kann. Die Neurologen müssten sich > darüber hinaus auch eingestehen, dass eine solche zerebrale Determination > ? wenn es sie wirklich gäbe ? dem Experiment allen Sinn nehmen > würde, weil ja die zu demonstrierende Wahrheit in dem Augenblick keine Wahrheit > mehr ist, da wir zu ihr ? wie der Neurophysiologe Wolf Singer behauptet - > schlicht und einfach ?verschaltet? sind. Wahrheit und Lüge sind in > diesem Fall ununterscheidbar. Sind wir zu dem jeweiligen Ergebnis verdammt > und verurteilt, gibt es kein wahr oder falsch ? und damit gibt es auch > keine Wissenschaft, deren Ergebnisse diesen beiden Kriterien unterliegen. > > Warum herrscht Stille um ein sensationelles Ergebnis der Forschung? > > Aber bleibt nicht trotzdem das experimentell gesicherte Faktum bestehen, > dass Menschen erst handeln und danach diese Handlung wollen? Wenn es stimmt, > dass die menschliche Unfreiheit damit zum ersten Mal in der Geschichte > experimentell bewiesen wurde, stößt man zugleich auf ein merkwürdiges > Rätsel. Warum löste dieser Beweis keine weltweite Erschütterung aus, sondern > beschäftigt nur eine Handvoll von Neurologen? Da wird ? so scheint es > zumindest - ein Jahrtausendproblem auf erstaunliche einfache Art gelöst, und > kaum jemand scheint dies wahrzunehmen, geschweige denn, sich ernsthaft > dafür zu interessieren! > > Einmal mehr zeigt sich hier, dass die Menschen Entdeckungen danach > bewerten, wie sehr sie ihren Bedürfnissen und Sehnsüchten entsprechen. Die > Menschen des 20. und 21. Jahrhunderts sehnten sich, und sie sehnen sich mehr > denn je nach einer Befreiung aus dem Gefängnis der Natur als Maschine. Sie > haben die Quantenphysik begrüßt, weil sie glaubten, nun hätten die > Physiker selbst eine Öffnung in das stählerne Gebäude der wissenschaftlichen > Naturerkenntnis gesprengt. Sie hoffen auf die Wiederverzauberung, die > Wiederbeseelung der zum toten Ding erklärten Natur. Aber sie wollen nichts davon > wissen, dass jetzt sogar der Mensch ? und das noch dazu kraft eines > anscheinend unanfechtbaren Beweises - zur Maschine gemacht werden soll. Libets > Entdeckung erklärt menschliches Wollen zu einem Epiphänomen, einem > illusionären Beiwerk. Erst ist die Handlung da, dann leistet sich die Natur den > ziemlich überflüssigen Luxus, uns vorzugaukeln, dass wir es sind, die sie > in Gang setzen wollten. Wäre Libet im Recht, dann liefe seine Entdeckung > auf einen endgültigen Todesstoß für die Idee der Freiheit hinaus. Wir > sind wieder da, wo Spinoza, Descartes, Voltaire, Holbach, Büchner, Russell > ? kurz das europäische Abendland seit nunmehr vierhundert Jahren - schon > immer waren: bei einem gegen unsere Gefühle und unser Denken gleichermaßen > unbarmherzigen Determinismus. > > Warum Libet irrte > > Doch wie verhält es sich in Wirklichkeit mit diesem ?Beweis?? Ist er > schlüssig, liefert er uns wirklich eine endgültige Antwort? Wird der > aufgrund solcher Forschungsergebnisse gezogene Schluss von der Unfreiheit des > menschlichen Willens nun unausweichlich? > > Der aufgrund des libetschen Experiments gezogene Schluss ist keineswegs > unausweichlich. Obwohl ich kein Neurologe bin, melde ich - ganz im Sinne von > David Hume ? meinen entschiedenen Widerspruch an. Und zwar nicht > deswegen, weil ich Libets empirische Resultate für anfechtbar halte oder die > Versuchsanordnung als fehlerhaft einschätze. Eine solche Kritik steht nur dem > Spezialisten zu. Ich meine nur, dass sich aus ihnen ganz andere Folgerungen > ableiten lassen. > > Mein Einwand ist von schlichter und elementarer Art ? so schlicht wie > damals der Einwand von Hume gegen das Kausalitätsprinzip. Seltsamerweise > sind weder Libet selbst noch die ihm folgenden Verfechter der Unfreiheit auf > den recht nahe liegenden Gedanken gekommen. Wenn beides, der subjektiv > wahrgenommene Willensakt (z.B. der Entschluss: ?Ich will jetzt meine Hand > aufheben?) und seine objektive Manifestation (z.B. die entsprechende > Handbewegung) nur die verschiedenen Erscheinungsformen einer gleichen, aber tiefer > liegenden Ursache sind, so ist mit den Ergebnissen von Libet überhaupt > nichts bewiesen. > > Sie sind aber offensichtlich die Erscheinungsformen einer tiefer liegenden > Ursache. Jeder von uns weiß ja um diese tiefer liegende Schicht. Wie oft > liegt uns zum Beispiel ein Wort auf der Zunge. Wir wissen, dass es in uns > vorhanden ist ? einige Minuten später fällt es uns plötzlich ein ?, > aber gerade in diesem Moment gelingt es uns nicht, das Wort aus dem > Unbewussten in unser Bewusstsein emporzuladen. Derartige Fälle weisen uns > unmissverständlich auf die Koexistenz zweier unterschiedlicher Dimensionen hin. > Bevor wir überhaupt etwas in voller Bewusstheit wollen, ist in unserem > Unbewussten schon eine entsprechende Regung vorhanden. Ja, das Bewusstsein setzt > diese unbewusste Regung voraus ? nicht anders als das ausgesprochene > Wort jenen Zustand, bei dem es uns nur auf der Zunge liegt, aber wir es noch > nicht ins Licht des Bewusstseins zu heben vermochten. Sowohl die Handlung > selbst wie der bewusste Entschluss zu ihr ruhen demnach auf einem gemeinsamen > Untergrund ? um dessen Existenz wir zwar wissen, den wir aber nicht > weiter beschreiben und schon gar nicht im Experiment messen können. Dieses > nicht mehr fassbare X, diese vorbewusste Stufe, kann man als den > ?nicht-manifesten Willen? umschreiben oder ihm irgendwelche anderen Bezeichnungen > geben. > > Wenn die so ist, dann verliert die zeitliche Abfolge auf der manifesten > Ebene alle Bedeutung im Hinblick auf das Problem menschlicher Freiheit. Der > vorbewusste Anstoß löst die manifeste Handlung um Millisekunden früher > aus als das manifeste Bewusstsein vom eigenen Wollen. Das ist alles. Die > Tatsache menschlicher Freiheit wird durch das Experiment von Libet, so genial > es ersonnen ist, durchaus nicht widerlegt. > > Was ist Freiheit? > > Doch was ist Freiheit, wo beginnt sie, wo kommt sie her, wo hört sie auf? > Diese Frage werden wir niemals erschöpfend beantworten können. Denn was > bringt mich etwa dazu, im gegenwärtigen Moment diese und keine anderen > Gedanken zu entwickeln? Mir selbst erscheint das gegenwärtige Geschehen als > sinnvoll, weil ich selbst ihm diesen Sinn verleihe. Aus der Sicht eines > anderen Wesens, sagen wir einer Katze oder eines Hundes, die mich dabei > beobachten, drückt sich darin der bloße Zufall aus. Freiheit ist meine eigene > und die allgemein menschliche Innensicht auf den Zufall, schon das Handeln > eines anderen Menschen muss mir nicht unbedingt als sinnvoll erscheinen, in > diesem Fall vermag ich auch darin nur den Zufall zu sehen. > > Freiheit ist das Feld meiner je eigenen Seinsgestaltung. Wenn wir die > Freiheit wozu von der Freiheit wovon unterscheiden, halten wir uns an den Sinn, > den sie für unser tägliches Handeln besitzt, doch über ihren > gemeinsamen Urgrund mit der Freiheit in der Natur, die wir zu Unrecht in dem > schäbigen Begriff des Zufalls erfassen, haben wir damit nichts gesagt. Bekanntlich > schlägt die Naturwissenschaft alles, was sie nicht durch Gesetze zu > erklären vermag, dem Reich des Zufalls zu. Aber vielleicht drückt der Zufall > nur jenen Bereich einer universellen Freiheit aus, der wir keinen > menschlichen Sinn zu geben vermögen? > > Die doppelte Unendlichkeit der Natur > > Auf jeden Fall ist Freiheit das Kostbarste, was wir haben, weil sie uns > aus dem Stahlgehäuse der Welt als Maschine erlöst. Sie ist allgegenwärtig > in Mensch und Natur: die notwendige Entsprechung zu den Naturgesetzen. > Theologie und Wissenschaft haben immer wieder versucht, sie hinwegzuleugnen, > dennoch bricht sie als überwältigende Realität immer wieder unter dem > Dogma hervor. Die Allgegenwart der Freiheit ? die Voraussetzung dafür, dass > Wissenschaftler überhaupt sinnvolle Experimente anstellen können ? > besagt nicht mehr und nicht weniger, als dass die Unberechenbarkeit der Natur > so unendlich ist wie ihre in Gesetzen erfassbaren Ordnungen. Wir werden die > Natur immer weiter entschlüsseln ? das ist ein potentiell unendlicher > Prozess. Doch je mehr sich der Lichtkegel weitet, mit der wir auf diese Weise > uns selbst und die uns umgebende Wirklichkeit erhellen, umso größer wird > zugleich das umgebende Dunkel. Auch Benjamin Libet hat mit seinem > Experiment nur bewiesen, dass der Mensch weit komplexer ist, als er angenommen und > vielleicht sogar vorausgesetzt hatte. Natur und Mensch behalten ihren > Zauber und ihre Wunder. > -- Adresse: schule für lach- und atemarbeit axel tigges kapellenweg 4 A-4865 nußdorf tel. 0043 7666 20900 mobil 0043 650 4844 690 Empfehlen Sie GMX DSL Ihren Freunden und Bekannten und wir belohnen Sie mit bis zu 50,- Euro! https://freundschaftswerbung.gmx.de From info at gerojenner.com Tue Nov 29 12:51:46 2011 From: info at gerojenner.com (Dr. Gero Jenner) Date: Tue, 29 Nov 2011 12:51:46 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Demokratie Message-ID: <5BECC63F-4B96-4B3A-8348-4DE96A336E73@gerojenner.com> Brauchen wir eine Andere Welt? Gedanken über die Zukunft der Demokratie von Gero Jenner (29. 11. 2011; aktualisiertes Original mit Fett- und Kursivdruck unter: http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Zukunft_der_Demokratie.html) Den Einzelnen gibt es ? geschichtlich gesehen ? nicht lange. Statt seiner gab es den gehorsamen Untertan, der gesichtslos im Kollektiv verschwindet. Erst die Demokratie war der Zauberstab, der den gesichtslosen Einzelne aus seinem Jahrtausende währenden Schlummer erlöste. Demokratie beruht auf der Achtung verschiedener mit einander im Wettstreit befindlicher Meinungen. Demokratie setzt Verschiedenheit und Wettbewerb voraus ? den Wettbewerb um die jeweils besten Lösungen im Sinne des Gemeinwohls. Friedliche Ameisenstaaten Mit anderen Worten: Demokratie ist ein schönes Ideal, das in der Praxis aus einem unschönen Konzert ewig streitender Kampfhähne besteht. Bekanntlich ist die Demokratie die schlechteste aller Regierungsformen - sieht man einmal von den übrigen ab. Keineswegs muss man in ihr die beste Verfassung im Sinne des Gemeinwohls sehen. Denn es sind historisch Fälle bezeugt, wo autokratische Herrschaften Einzelner oder einer Oligarchie zum Vorteil des Kollektivs tätig waren. Die weitgehend auf alle persönliche Machtentfaltung verzichtende Herrschaft der venezianischen Dogen liefert dafür das vielleicht eindrucksvollste geschichtliche Beispiel. Und wir brauchen auch nicht daran zu zweifeln, dass in Ameisen- und Bienenstaaten das Gemeinwohl auf ideale Weise gepflegt und verwirklicht wird. Das ist schon deshalb der Fall, weil die Unterordnung und Einbettung aller Einzelnen in das Ganze hier bis zu ihrer biologischen Reduktion auf bestimmte Funktionen perfektioniert worden ist. Eine Arbeiterin im Ameisenstaat kann niemals Königin werden ? das ist schon biologisch unmöglich. In dieser Gesellschaft gibt es daher kein Streiten, kein Gerangel, kein Intrigieren um Macht, Einfluss und größeren Besitz. Jeder füllt den ihm seit seiner Geburt zugewiesenen Platz aus. Der indische Kastenstaat hat versucht, die fehlende biologische Differenzierung der Menschen in kulturelle Absonderungen zu übersetzen und abzubilden. Das ist mit größtem Erfolg gelungen. Das Kastensystem des indischen Subkontinents hat sich als eine der langlebigsten menschlichen Ordnungen erwiesen ? sein Einfluss reichte so tief, dass es sogar auf christliche und islamische Gemeinschaften auf dem Subkontinent übergriff! Es ist also keineswegs ein Vorrecht der Demokratie, eine stabile Gesellschaft hervorzubringen. Aus geschichtlicher Perspektive haben sich Ameisenstaaten und menschliche Ordnungen, die ihnen nahe kommen, als weit stabiler erwiesen. Wenn die mehr als tausendjährige Stabilität des indischen Kastensystems ein Beweis für Effizienz im Sinne des Gemeinwohls ist, dann muss man ihnen auch in dieser Hinsicht einen sehr hohen Rang zuerkennen. Damit verglichen ist die Demokratie des alten Griechenland nicht mehr als eine politische Eintagsfliege gewesen. Sie ist vor allem an sich selbst gescheitert: ihren inneren Parteikämpfen und fortwährenden Zwistigkeiten. Welchen Weg und welche Entwicklung die erst zweihundertjährige Demokratie der westlichen Staaten einschlagen wird, ist vorerst noch völlig offen. Selbstverwirklichung oder Tod durch Erstickung? Dennoch können wir eines mit Bestimmtheit behaupten. Wo immer Demokratien entstanden, haben sie ein unvergleichliches Feuerwerk des Geistes, der Kunst, des Könnens auf allen Gebieten menschlicher Schaffenskraft entfacht. Der Gegensatz zwischen dem entfesselten Geist Athens und dem Tod des Geistes durch Erstickung in der autokratischen Ordnung Spartas könnte nicht größer sein. In Athen konnte jeder freie Bürger mit Talent und Können zum eigenen und zum Wohl des Ganzen beitragen. Es herrschte ständiger Wettbewerb um die größere Aufmerksamkeit, den größeren Applaus. Der Philosoph musste beständig neue Gedanken, der Dichter neue Theaterstücke, der Politiker neue Ideen beisteuern. Wer hinter den anderen zurückblieb, musste mit Spott und Häme rechnen. Dieser kleine Stadtstaat produzierte in wenigen Jahrzehnten mehr Gedanken, kühne Geistesentwürfe und bis in die Gegenwart nachwirkende Werke der Dichtung als die großen Reiche der Perser oder Ägypter in vielen Jahrhunderten ? ganz zu schweigen von der kulturellen Totenstille, die in weniger als zweihundert Kilometern Entfernung in Sparta herrschte. In Athen war jeder freie Mann davon besessen, dem eigenen Ruf und Ruhm zu dienen - wenn sich daraus auch ein Vorteil für das Gemeinwohl ergab, umso besser. In Sparta hingegen ging es ausschließlich um das Gemeinwohl. Sparta war ein Ameisenstaat, wo jeder den ihm von der Gemeinschaft zugewiesenen Platz auszufüllen hatte, wenn es sein musste bis hin zur Selbstaufopferung für das Ganze. Für die selbstsüchtige Entfaltung von Geist und Können war in Sparta kein Platz. Man muss sich diesen Staat etwa so wie das heutige Nordkorea vorstellen. Der Einzelne verschwindet völlig hinter dem Kollektiv. Alle politischen Verlautbarungen triefen von Moral und Aufrufen zur Selbstaufopferung im Sinne des großen Ganzen. In Sparta galt der Einzelne nichts, das Kollektiv war alles. In Athen war es umgekehrt: Man bewunderte den Einzelnen umso mehr, je unverkennbarer er als Einzelner in Erscheinung und aus dem Kollektiv mit unverwechselbarer Stimme und Physiognomie vor die anderen trat ? mit anderen Worten sich als Einzelner verwirklichte, wie wir es heute nennen würden. Es verstand sich von selbst, dass diese Verwirklichung kein abstrakter auf die Person beschränkter Prozess war, sondern sich auf die Dinge erstreckte, also die ökonomische Freiheit des Güter- und Reichtumerwerbs umschloss. Durch größeres Wissen, größere Zielstrebigkeit oder einfach die größere Rücksichtslosigkeit durfte er auch seinen materiellen Wohlstand vermehren. Demokratie und Verfügung über persönliches Eigentum sind unlösbar miteinander verbunden. Der Einzelne verwirklicht sich, indem er geistig und materiell mit den anderen Gliedern der Gesellschaft in Wettbewerb tritt. Demokratien sind bedroht: Sie bergen den Keim der Selbstzerstörung Und genau daraus entstehen jene elementaren Konflikte, welche die demokratische Eigentumsgesellschaft ? die Gesellschaft der individuellen Selbstverwirklichung ? von Anfang an heimgesucht haben und sie immer wieder von innen zerstörten. Denn der Wettbewerb ist zwar die geschichtlich mächtigste Kraft, um alle natürlichen Anlagen des Menschen zur höchsten Entfaltung zu bringen, aber er hat sich immer auch als größte Gefahr für das Gemeinwohl erwiesen. Nicht ungestraft erlaubt man dem Einzelnen die größtmögliche Entfaltung. Da diese regelmäßig auch die maximale Mobilisierung der Eigensucht nach sich zieht, führt sie zur Auflösung der Gemeinschaft und zum Ruin des Gemeinwohls. Die demokratische Eigentumsgesellschaft ? das erfolgreichste Modell zur Entfaltung der Individuen ?zersprengt dann das eigene Fundament. Das reaktionäre Gegenideal So erklärt sich, dass in diesem Milieu der geistigen Efferveszenz: des beständigen Brodelns kreativer Ideen, kühner Utopien und konkurrierender Weltentwürfe auch immer wieder das radikale Gegenideal die Geister in seinen Bann zieht: die ein für alle Mal ruhig gestellte Gesellschaft, wo es keinen Streit, keinen Wettbewerb und damit auch keine Vielfalt gibt. Mit anderen Worten, das Ideal der Re-Aktion. Es ist kein Zufall, dass dieses Ideal mit der Demokratie zugleich auf die Welt gelangt. Es ist gewissermaßen der Schatten, der sie seit ihrer Geburt begleitet. Denn der Urtyp dieser weltanschaulichen Selbstverleugnung, die sich aus geistiger Helle und der Unruhe des Geistes nach der Friedhofsstille einer ewigen Ordnung sehnt, einer Ordnung, wo man die Vielfalt der Meinungen und Individuen von oben gewaltsam unterdrückt, weil die einmal gefundene ewige Wahrheit sie als überflüssig und störend verwirft; dieser Urtyp der Re-Aktion tritt uns im geistig brodelnden Athen selbst entgegen, nämlich in Gestalt des großen Plato, des Übervaters der abendländischen Philosophie, der die eigene Schizophrenie allen späteren Zeitaltern vererbte. Der verratene Sokrates Nirgendwo in der Geschichte des menschlichen Geistes hat sich geistige Schizophrenie auf gleich krasse Weise manifestiert. Einerseits hat Plato Sokrates zu einem Helden der Geschichte und einem leuchtenden Vorbild verklärt: Sokrates, ein Mann, den man im zeitgenössischen Sparta ebenso wie im heutigen Nordkorea, kaum dass er den Mund auch nur öffnet, von Staats wegen ermorden würde. In der ehemaligen DDR oder in Festlandchina hätte man ihn zumindest ausgewiesen, eher aber wohl einfach verschwinden lassen. Denn Sokrates verkörpert den freien Menschen, der sich durch nichts und niemanden von sich selbst und den eigenen Überzeugungen abbringen lässt. Sokrates repräsentiert das mündige Individuum, das sich selbstbewusst dem Ganzen entgegenstellt. Es ist wahr, Sokrates hatte dabei immer das Gemeinwohl im Auge, nicht den persönlichen Vorteil, aber die bloße Tatsache, dass ein Individuum hier die Wahrheit nur in sich selber sucht statt die Tradition und die Weisheit der Alten zur obersten Instanz für Wahrheit und Recht anzuerkennen, macht ihn zu einem archetypischen Repräsentanten der athenischen Demokratie. Auch wenn dieser Mann das Gemeinwohl predigt, ist er doch die Inkarnation des selbstverwirklichten Menschen, wie sie damals nur in Athen möglich war. Doch Plato hat nicht nur diesen, er hat noch einen zweiten Sokrates geschaffen. Plato hat die Freiheit Athens und damit auch Sokrates selbst posthum verraten. Er hat Sokrates zum Fürsprecher der spartanischen Diktatur gemacht. Im Staat lässt Plato den neuen Sokrates vom Individualisten zu einem Kollektivisten mutieren. Er macht aus ihm einen Mann, der in Platos Staat keinen Platz haben würde, ja, in dem man ihn keinen Tag hätte leben lassen. Der Staat Platos schafft nämlich die Individuen und die Vielfalt der Meinungen ab. Er beseitigt den Wettbewerb und das misstönige Konzert der konkurrierenden Wahrheiten. Dieser Staat sorgt mit eiserner Hand für Ordnung, aber um welchen Preis! Plato ermuntert die Wächter des Staates ? d.h. die mehr oder weniger Geheime Staatspolizei ? ausdrücklich zur Lüge, um die Bevölkerung ideologisch in Schach zu halten. Dieser radikal verfälschte Sokrates, mit dem Plato im Staat das Andenken des realen Sokrates nachträglich verfälscht und entweiht, predigt Lüge, Gewalt und Gleichschaltung im Sinne einer vermeintlich ewigen Ordnung. Plato, selbst Kind und Geschöpf einer freien Gesellschaft, wird im Alter von einer wachsenden Angst vor der Freiheit beherrscht. Der späte Plato wird zum Verräter an den Idealen des historischen Sokrates und des athenischen Staats. Verrat aus edlen Motiven Warum spreche ich über einen Verrat, der mehr als zweitausend Jahre zurückliegt? Weil Demokratien immer aufs Neue und immer nach gleichem Muster von solchem Verrat heimgesucht werden. Gerade weil Demokratien neben den Zwecken des Gemeinwohls auch den Individuen die größtmögliche Entfaltung gewähren, sind sie von innerem Zerfall bedroht und bringen die Verräter an ihren Idealen hervor. Im besten Fall ist es ein Verrat aus edlen Motiven. Karl Marx hatte die Selbstverwirklichung jener frühen Kapitalisten vor Augen, die ihr Eigentum an Geld und Gütern auf Kosten ihrer Mitmenschen so rücksichtslos vermehrten, dass im England der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Menschenschinderei möglich wurde, wie sie selbst in Feudaldiktaturen selten so extreme Auswüchse erreichte. Marx war ein Moralist, der die Freiheit des Eigentums für das Elend verantwortlich machte, so wie Plato die Ursache für den politischen Zerfall in der Vielfalt konkurrierender Wahrheiten sah. Es ist kein Zufall, dass beide auf eine gleich radikale Lösung verfielen. Für Plato sollte und durfte es nur noch eine einzige Wahrheit geben, welche die Wächter den Staatsbürgern mit Gewalt aufzwingen. Für Marx durfte es nur noch einen einzigen Verfüger über alles Eigentum geben, den Staat, der mit Gewalt dessen private Aneignung verhindert. Beide Male erleben wir eine Re-Aktion gegen das Individuum und seine jeweils eigene Verwirklichung in Politik und Ökonomie. Beide Male wird diese Re-Aktion im Namen des Gemeinwohls und Kollektivs vorgenommen. Man kann auch sagen, dass in beiden Fällen Zeit und Entwicklung abgestellt werden, zugunsten der Vision einer ewig und unveränderlich gültigen sozialen Ordnung und Wahrheit. Der antidemokratische Stillstand Wo immer Plato, Marx oder ihre Gefolgschaft die antidemokratische Vision zu realisieren vermochten, sorgten sie für einen Stillstand der Zeit. In der historischen Realität ist das indische Kastensystem der Vision Platos wohl näher gekommen als jedes andere Gesellschaftsmodell. Es besteht sogar eine oberflächlich Analogie zwischen den sozialen Klassen von Nähr-, Wehr- und Lehrstand im platonischen Staat und den drei indischen Hauptkasten der Shudras, Kshatriyas und Brahmanen. Das indische System hat sich keineswegs als schlecht für das Gemeinwohl erwiesen. Es hat ? allen ausländischen Überfällen zum Trotz ? der indischen Gesellschaft eine Stabilität und Widerstandskraft verliehen, wie sie wenig andere soziale Ordnungen besitzen. Und es hat in Indien bis an die Schwelle der Neuzeit zu einer der schönsten und umfassendsten Symbiosen mit der natürlichen Umwelt geführt. Nur eines hat dieses System systematisch verhindert: die freie Entfaltung der Individuen, ihre Selbstverwirklichung durch individuelles Wissen und Können. Denn der Lebensweg jedes Einzelnen war durch die Geburt festgelegt. Kein Können, kein Wissen, keine Intelligenz führte ihn aus diesem Gefängnis hinaus. Man kam als König ebenso wie als Unberührbarer auf die Welt. Den einzigen Ausweg aus dieser unüberwindlichen sozialen Determination bot das Leben als kastenloser Asket, der allen weltlichen Zielen entsagt. Die antidemokratische Opferung der Individuen Im real existierenden Sozialismus gab es nicht diese drei Hauptklassen oder Kasten, sondern es blieben nur zwei Schichten übrig: die Nomenklatur und das gleichgeschaltete Volk. In romantischen Augenblicken hat Marx von der Freiheit geschwärmt, die dem Einzelnen im Kommunismus angeblich erlaube, des Morgens auf Fischfang zu gehen und nachmittags ein kritischer Kritiker zu sein. Doch Marx mochte sich noch so sehr darum bemühen, die Gleichschaltung der Einzelnen in einer klassenlosen Gesellschaft mit Verheißungen zu entschärfen, die ?jedem [ein materielles Leben] nach seinen Bedürfnissen? versprachen - die Realität sah zwangsläufig anders aus. Vielfalt lässt sich nur mit Zwang und Gewalt unterbinden. Eine unnachsichtige Diktatur (des Proletariats) sorgte in Gestalt des Politbüros für die geforderte Gleichschaltung. Plato und Marx stellten der freien Gesellschaft eine Zwangsordnung entgegen, in denen eine Oligarchie alle und die gleichgeschaltete Masse keine Freiheit besitzt. Gewiss ist das eine Gesellschaft, wo uns nicht die Misstöne ewig widerstreitender Meinungen irritieren ? es herrscht Ruhe. Aber was für eine: die Friedhofsruhe. Nur Freiheit erlaubt den Verrat an der Freiheit Wenn wir es nicht ohnehin ahnen würden, so beweisen es Plato und Marx: Es zählt zu den Vorrechten der Demokratie, ihre eigenen Feinde hervorzubringen. In Sparta gab es keinen Marx und keinen Plato, ebenso wenig konnten und können diese in der DDR, in Sowjetrussland oder im gegenwärtigen China entstehen, und zwar aus einem ganz einfachen Grund. In diesen Staaten glaubte oder glaubt man, die ewig gültige Wahrheit oder Sozialordnung bereits gefunden zu haben. Propheten mit abweichenden Meinungen gelten daher zwangsläufig als ausrottungswürdige Abtrünnige oder Ketzer. Der Verrat an der Freiheit ist nur in Staaten möglich, wo es Freiheit schon gibt: die Freiheit des Individuums, die Vielfalt der Meinungen, den offen ausgetragenen Streit der Überzeugungen. Aber nicht nur, dass Demokratien immer wieder die Rebellion gegen die Freiheit in ihrem Innern erzeugen. Es liegt darin leider eine Art von historischer Zwangsläufigkeit. Marx hatte ja recht mit seinen aufrüttelnden Anklagen gegen Kinderarbeit und Ausbeutung, und Plato hatte gleichfalls recht, wenn er im Hass der streitenden Parteien die Ursache für den Niedergang seines Landes sah. Und blicken wir auf unsere Zeit, so bietet sich ein ähnliches Spektakel. Die USA als älteste Demokratie der Welt sind gerade im Begriff, sich am Parteienhass zu verschleißen. Denn Demokraten und Republikaner sind unfähig zum Dialog. Das Wohl des Landes tritt hinter dem der eigenen Gruppe, der eigenen Clique und nicht selten auch ganz elementar hinter dem der eigenen Bereicherung zurück. Es zeigt sich, was wir schon von der griechischen Demokratie wissen: Unter allen Regierungsformen ist sie die am wenigsten stabilste, weil sie zwei Zwecke zugleich anstrebt: das größtmögliche Gemeinwohl und die größtmögliche Entfaltung der Einzelnen. Nur wenn und nur solange sich diese beiden Ziele im Gleichgewicht miteinander befinden, ist diese Gesellschaftsordnung ökonomisch und politisch jeder anderen weit überlegen. Sie ist es in diesen glücklichen Momenten aus einem offensichtlichen Grund. Denn nur dieses System bringt es fertig, die Gesamtintelligenz dadurch zu potenzieren, dass sie alle Einzelintelligenzen für ihre Zwecke benutzt. Ameisenstaaten platonischer oder marxistischer Prägung sind einem solchen Modell notwendig unterlegen; in ihnen kommt nur die Intelligenz einer Oligarchie zum Zuge. Die Bevölkerungsmehrheit tritt als abgerichtetes Bataillon in Erscheinung, das die Befehle des Politbüros ohne Widerspruch zu exekutieren hat. Wenn Demokratie an Parteienhass und übermäßiger Selbstbereicherung scheitert Doch diese gewaltige Überlegenheit der demokratischen Ordnung gilt eben nur, so lange das Gemeinwohl den gleichen Rang neben der Entfaltung der Einzelnen und ihrer Interessen einnimmt. Sie gilt nicht mehr, wenn die persönlichen Interessen der konkurrierenden Einzelnen den Blick auf das Gemeinwohl verstellen. Ohne die nötigen Sicherungen ist das eine unausweichliche Entwicklung. Denn es sind ja stets einige Individuen intelligenter, tatkräftiger oder auch einfach rücksichtsloser als der Rest der Gesellschaft. Ihnen fällt daher ein immer größerer Anteil materieller Ressourcen zu. Sobald das wirtschaftliche Wachstum erlahmt oder gar rückläufig ist, agieren sie auf einmal gegen das Gemeinwohl, da sie ihren Reichtum auf Kosten der eigenen Mitbürger vermehren. Die Brisanz ihres Verhaltens wird zusätzlich dadurch gesteigert, dass die im Wettbewerb am stärksten begünstigten Spieler begreiflicherweise bestrebt sind, ihre Vorteile auf Dauer zu sichern, damit sie nach Möglichkeit auch ihren Kindern und Enkeln zugute kommen. Dazu aber haben sie nun auch die erforderliche ökonomische und politische Macht. Unter dem lügenhaften Deckmantel der Förderung des Gemeinwohls hat der Neoliberalismus die Regeln von Wirtschaft und Politik zu Gunsten der ohnehin schon Privilegierten und zum eindeutigen Nachteil des Gemeinwohls korrumpiert. Wir brauchen eine andere Welt! So wird Demokratie von zwei Seiten belagert: von ihren ideologischen Feinden, die sich die Freiheit zunutze machen, um Freiheit abzuschaffen, und von ihren praktischen Feinden, die das Gemeinwohl opfern, um nur noch ihren eigenen Interessen zu dienen. Die größere Gefahr geht im Augenblick wohl eindeutig von den letzteren aus. Je mehr Macht die politisch wie ökonomisch herrschenden Schichten bereits besitzen, desto leichter fällt ihnen die Umpolung der echten demokratischen Selbstbestimmung in ein System, das immer weniger dem Gemeinwohl und immer mehr ihren eigenen Zwecken dient. Die Abgeordneten des US-Kongresses machen vor, wie diese Aushöhlung der Demokratie und ihre Verwandlung in eine Plutokratie funktioniert: Sie verabschieden Gesetze zugunsten von Unternehmen, in denen sie selbst als Investoren fungieren (Vgl. Guardian vom 25. 11. 2011, Naomi Wolf: The shocking truth about the crackdown on Occupy). Fast immer beenden diese ?Volksvertreter? ihre Tätigkeit im Kongress als einfache oder vielfache Millionäre. -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: