[Debatte-Grundeinkommen] Weg mit dem "offenen Strafvollzug Hartz IV" - Novum im Deutschen Bundestag!

Werner Popken Werner at Stuerenburg.com
Fr Mai 27 17:04:26 CEST 2011


Hallo Herr Ponader!

Johannes Ponader schrieb am Freitag, 27. Mai 2011, 13:00:34:
> Am 27.05.2011 um 09:01 schrieb Werner Popken <Werner at Stuerenburg.com>:
>> Ich warte immer noch auf Argumente. Was wollen Sie mir sagen?
> Vermutlich folgendes: In der Freiwirtschaft wird eine Gebühr nur auf liquides Geld erhoben (Bargeld, Giralgeld), und nicht grundsätzlich auf (Geld-)Vermögen.
> Der Zinssatz für Geldanlagen und Investitionen ergibt sich am Markt - und kann über oder unter Null liegen. Ein dauerhafter Basiszins über Null ist allerdings nicht mehr die Regel.
> Das beachten die von Ihnen zitierten Ausführungen nicht. Daher ziehen sie falsche Schlüsse und gehen am Kern der Freiwirtschaft vorbei.

Es geht mir nicht darum, ein Teilproblem zu lösen. Wenn wir
beispielsweise aus der Atomkraft raus sind, haben wir viel erreicht,
aber die Arbeitslosigkeit wird dadurch nicht geringer. Wenn wir das
Zinsproblem gelöst haben, haben wir damit noch längst keine
Arbeitsplätze geschaffen und die Atomlobby gängelt uns weiterhin.

Es macht einfach keinen Sinn, einzelne Probleme herauszugreifen und an
deren Lösung zu arbeiten, wenn es eine Lösung gibt, die alle Probleme
auf einmal löst, und zwar besser als jede Teillösung.

Der interessanteste Effekt des Bandbreitenmodells ist für mich, daß es
zunächst eine nationale Lösung ist, das heißt im nationalen Alleingang
durchgezogen werden kann. Sobald eine Partei in Deutschland, die das
Bandbreitenmodell durchsetzen möchte, durch die Wähler dazu ermächtigt
worden ist, kann man diese Steuerreform realisieren und damit alle
Probleme lösen.

Die meisten, wenn nicht alle Länder dieser Welt haben allerdings ganz
ähnliche oder sogar dieselben Probleme. Jetzt kommt ein verblüffender
Effekt zum Tragen: Sobald das Bandbreitenmodell in einem einzigen
Staat durchgesetzt ist, müssen alle anderen Staaten notwendigerweise
nachziehen.

Denn für multinationale Unternehmen ist der Staat, der das
Bandbreitenmodell anbietet, noch viel attraktiver als die beste
Steueroase. Schon aus der Verantwortung den Aktionären gegenüber sind
die Konzernlenker gezwungen, sich dort anzusiedeln, wo das
Bandbreitenmodell praktiziert wird. Um die unvermeidliche Abwanderung
zu verhindern, müssen also alle Staaten das Bandbreitenmodell
übernehmen und sind dadurch in der Lage, ihre eigenen Probleme
ebenfalls zu lösen.

Spanien und Griechenland, um zwei Beispiele zu nennen, sind in einer
wesentlich schlimmeren Lage als Deutschland. Dort gibt es bereits
nennenswerte öffentliche Proteste, teilweise sogar Gewalt. Allerdings
haben die Protestierenden nur Forderungen, keinerlei
Lösungsvorschläge. Und da die etablierten Parteien auch keine haben,
wird aus diesen Protesten kein konstruktiver Impuls folgen.

Um aber auf Ihr Thema doch nochmal zurückzukommen: Die Seite

Über Freigeld / neutrales Geld / umlaufgesichertes Geld / Regiogeld
http://www.bandbreitenmodell.de/geld_umlaufsicherung

erläutert wesentlich ausführlicher als die von mir zitierten Passagen,
was an dieser Idee gut ist, was nicht so gut ist und warum das
Bandbreitenmodell besser ist.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Popken

-- 
_____________________________________________________________________

Dr. Werner Popken  · Hauptstr. 13 · 32609 Hüllhorst · stuerenburg.com
Tel +49-5744-511-574 · Fax +49-5744-511-575 · Mobil +49-151-2327 3955




Mehr Informationen über die Mailingliste Debatte-Grundeinkommen