From klanggeist at gmx.net Wed Mar 3 18:57:25 2010 From: klanggeist at gmx.net (Wolf Bergelt) Date: Wed, 03 Mar 2010 18:57:25 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Wilfried_Schmickler_=FCbe?= =?iso-8859-1?q?r_Sozialschmarotzer?= Message-ID: <4B8EA305.5030707@gmx.net> Diese Mail von Chris wollte ich - wegen der gekonnt vorgetragenen und starken Argumente - ausnahmsweise doch noch weiterleiten: Ausschnitt aus seinem Vortrag in der Sendung Mitternachtsspitzen, von vergangenem Samstag: http://www.youtube.com/watch?v=1pkz_ng74Qk LG Chris :-) -- Wolf Bergelt Dorotheenstraße 16 12557 Berlin fon/fax: +49(0)30-65265272 mail: klanggeist at gmx.net From henrik.wittenberg at googlemail.com Mon Mar 8 15:06:05 2010 From: henrik.wittenberg at googlemail.com (Henrik Wittenberg) Date: Mon, 08 Mar 2010 15:06:05 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-15?q?Neue_E-Petition_beim_Bun?= =?iso-8859-15?q?destag=2C_die_Kopfpauschale_und_B=FCrgerversicherung_verb?= =?iso-8859-15?q?indet?= Message-ID: <4B95044D.2040206@googlemail.com> Hallo Grundeinkommens-Befürworter, Robert Bleilebens von der Kölner Initiative Grundeinkommen hat eine E-Petition beim Bundestag eingereicht, die "Kopfpauschale und Bürgerversicherung verbinden will und so zugleich dem Wettbewerbsprinzip wie dem Solidarprinzip dienen soll". Die Petition kann ab sofort mitgezeichnet werden. Weitere Infos zum Thema Kopfpauschale & Bürgergeld Manuel Franzmann: Die Krankenversicherungsprämie im "Bürgergeld"-Konzept von Dieter A... Robert Bleilebens: Althaus-Plus - ein Rechenexempel Wie Robert Bleilebens über das bedingungslose Grundeinkommen denkt, erfährt man in diesem Interview . Mehr unter: http://bgekoeln.ning.com/profiles/blogs/petition-gesetzliche Beste Grüße aus Köln, Henrik Wittenberg -- Kölner Initiative Grundeinkommen e.V. Henrik Wittenberg Vorstand und Mitglied des Sprecherkreises Tel: 0221 283 50 36 Mobil: 0177 170 93 99 E-Mail:h.wittenberg at bgekoeln.de Internet:www.bgekoeln.de Adresse: c/o Henrik Wittenberg Esserstraße 31 51105 Köln Vertretungsberechtigte Vorstände: Joy Schmidt, Christoph Schlee, Henrik Wittenberg Körperschaftsteuer-Nr. 214/5859/2063, Finanzamt Köln Registerblatt VR 15529, Amtsgericht Köln Bankverbindung: GLS Gemeinschaftsbank eG Bochum BLZ 430 609 67 Kto. 4 028 412 400 -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From info at initiative-grundeinkommen.ch Mon Mar 8 16:21:23 2010 From: info at initiative-grundeinkommen.ch (Initiative Grundeinkommen) Date: Mon, 8 Mar 2010 16:21:23 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Initiative_Grundeinkommen?= =?iso-8859-1?q?_-_Newsletter_M=E4rz_2010?= Message-ID: Untitled Document INITIATIVE GRUNDEINKOMMEN Newsletter März 2010 *** Liebe Freunde, Interessierte und Medienschaffe= nde Die Idee des bedingungslosen = Grundeinkommen zieht weitere Kreise Die Debatte in Deutschland bewegt sich aktuell in der Interpretation des Verfassungsgerichtsurteil zur Hartz IV-Praxis und den Provoktionen u.a. des Deutschen Aussenmisters. Eine Stellungsnahme dazu lesen sie hier von Götz Werner: = Das wichtigste Sozialurteil darf nicht in Suppenküchen münden= . Sie können diese Debatte bei Aktuelles-Archiv-Grundeinkommen und auf unserer Facebook-Seite Bedingungsloses Grundeinkommen verfolgen. Diese Seite überschreitet übrigens in den nächsten Tagen die Schwelle von 20'000 Fans. (Im Vergleich: die Facebook Seiten der in Deutschland regierenden Parteien CDU und FDP haben zusammen gerade mal 8'200 Fans.) 50.000 Menschen unterschrieben vor gut einem Jahr die Grundeinkommens-Pe= tition von Susanne Wiest. In der 2. Jahreshälfte 2010 soll es nun zur = öffentlichen Anhörung im Petitionsausschuss kommen. Anlass zu einem grossen Grundeinkommensfest in Berlin. Alles weitere dazu können sie auf dem Blog der Petentin mitv= erfolgen: www.grundeinkommen-bundestag.de Im Folgenden geben wir Ihnen ausgewählte Hinweise auf Ereignisse in der Schweiz. Es würde uns freuen, Sie in dem einen oder anderen Zusammenhang begrüssen zu k= önnen. 9. März, in Zürich, Theater Wink= elwiese Andreas Zumach im Gespräch mit Enno Schmidt 10. März, Z= ürich-Kloten, Kirchgemeindehaus Filmvorführung und Gespräch mit Christ= ian Müller und Daniel Straub Ab 17. März im= Buchhandel erhältlich Das bedingungslose Grundeinkommen in der Schweiz Doktorarbeit von Eric = Patry 30. März, Bern= , Hotel Kreuz Herbert Jauch berichtet vom Pilotprojekt in Namibia 7. April, Olten,= Fachhochschule Nordwestschweiz liberaler, sozialer, wirtschaftlicher Vortrag von Enno Schmidt 27. April, Luzern, Hochschule Filmvorführung und Podiumsdiskussion u.a. mit Prof. Peter Ulrich und Prof. Ueli M= äder Frühling 2010, Z= ürich Agentur[mit]Grundei= nkommen gegründet Christian Müller und Daniel Straub Was braucht Zürich? Grundeinkommen gewinnt bei der SP-Kampagne Lesenswert, Z= ürich Zur Psychologie des Grundeinko= mmens Prof. Dr Theo Wehner Sehenswert, Basel Grundeinkommen + Krisenbewältigung Vortrag von Enno Schmidt *** Damit Sie sich keine falschen Vorstellungen machen: Und hier noch weitere Bild-Ideen zum Grundeinkomm= en: Initiative zur Bebilderung des BGE Von Annette Köhn aus der Musenstube Ber= lin *** Immer auf dem Laufenden sind Sie bei: gr= undeinkommen facebook grundeinkom= men twitter kanal grund= einkommen news blog grundeinkommen archiv grundeinkommen netzwerk Wir wünschen gute Gespräche zum Grundeinkomme= n - und freuen uns, wenn Sie diesen Newsletter in Ihrem Kreis weiterleiten. Mit besten Grüssen aus Basel Daniel Häni, Benjamin Hohlmann und Enno Sch= midt *** Initiative Grundeinkommen CH - 4001 Basel info at initiative-grundeinkommen.ch www.initiativ= e-grundeinkommen.ch www.grundeinkommen= .tv grundeinkommen film -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: From markus.schallhas at khg.jku.at Wed Mar 17 11:50:02 2010 From: markus.schallhas at khg.jku.at (Markus Schallhas) Date: Wed, 17 Mar 2010 11:50:02 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] 18. bis 31.3 Herbert J., PA: Namibia, Brasilien, Mongolei In-Reply-To: <20100317101213.211730p0o4mskezx@webmail.servus.at> References: <20100317101213.211730p0o4mskezx@webmail.servus.at> Message-ID: <4BA0B3DA.3030707@khg.jku.at> anbei zur Info PA anl. der Rundreise, mit Hinweisen auch auf Brasilien und Mongolei vom österreichischen Netzwerk. Die Vortragsreise hat gestartet! Herbert geht heute Abend in Wien Schwechat an Land. Termine: 18. März, Wien, 19 Uhr 19. März, Wien, 14 bis 17 Uhr 20. März, Steyr, 19 Uhr 22. März, Wien, 19 Uhr 23. März, Dresden, 19 Uhr 24. März, Berlin, Pressegespräche, Bundestag 25. März, Bonn, 17 Uhr 30 26. März, Gießen, 19 Uhr 27. März, Frankfurt, ABGESAGT 29. März, Stuttgart, 19 Uhr 30. März, Bern, 18 Uhr 31. März, Liechtenstein, 14 Uhr Details: www.grundeinkommen.at www.grundeinkommen.de www.bien-ch.ch www.grundeinkommen.li Bitte die Info an FreundInnen und Listen weiterleiten! Namibia ist erst der Anfang... basic income - global! lG, Markus Netzwerk: Pilotprojekt Grundeinkommen in Namibia erfolgreich. Vorhaben in Brasilien und der Mongolei angekündigt. Interviewangebot: Erfolgreiches Grundeinkommen in Namibia Podiumsdiskussion über Grundeinkommen und Welthandelspolitik am 22.3. Herbert Jauch, Sprecher des Projektes und Gründungsdirektor des Gewerkschaftsforschunginstitutes LaRRI befindet sich von 18. März bis 22. März in Österreich. Er steht in dieser Zeit für Interviews zu den Themen Grundeinkommen, Welthandelspolitik, sowie Namibia, wo er schon seit vielen Jahren lebt, zur Verfügung. Das Land feiert in diesen Tagen den 20. Jahrestag seiner Unabhängigkeit. Das zweijährige und mittlerweile unbefristete Pilotprojekt Grundeinkommen erreichte alle wesentlichen Ziele: Bekämpfung der extremen Armut, Förderung von wirtschaftlicher Initiative, ein besserer Ernährungstatus der Kinder, geringere Kriminalität, reduzierte Arbeitslosigkeit und verbesserte Gesundheit. Es bestand in der Auszahlung von rund 10 Euro (100 Namibia Dollar) monatlich an alle BewohnerInnen des 1000 EinwohnerInnen Dorfes Otjivero. Die Finanzierung erfolgte durch zivilgesellschaftliche Organisationen Namibias, durch die evangelische Kirche in Deutschland und weitere UnterstützerInnen. Auch in Lateinamerika und Asien wurden nun Vorhaben angekündigt. In Brasilien erfuhr die Diskussion um eine allgemeine Existenzsicherung in der Amtszeit des Präsidenten Lula eine Intensivierung. Bereits 2004 wurde die schrittweise Einführung eines Grundeinkommens gesetzlich festgelegt.Im Oktober 2008 startete ein Zusammenschluss von Individuen schließlich in einer ländlichen Gegend östlich von São Paulo auf eigene Faust ein Projekt, das mit 27 TeilnehmerInnen begann und seitdem auf 65 anwuchs. Ende 2009 fasste die Stadt San Antonio do Pinhal in der Nähe von ebenfalls São Paulo den Beschluss ein monatliches Einkommen in einer noch unbestimmter Höhe an ihre 7000 EinwohnerInnen auszuzahlen. Die Regierung der Mongolei hat angekündigt aus den zu erwartenden Einkommen in der Folge der Erschließung neuer Gold- und Kupferminen einen Fonds zu speisen, der ein Grundeinkommen von umgerechnet etwa 1000 US-Dollar jährlich finanzieren soll. Das Durchschnittseinkommen in der Mongolei beträgt jährlich an die 1700 Dollar. Die Mongolei wäre damit das weltweit erste Beispiel eines Grundeinkommens auf nationalstaatlicher Ebene. In Österreich fordert das Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt ein bedingunsloses Grundeinkommen in existenzsichernder Höhe und ohne Rücksicht auf andere Einkommen, Arbeit oder Lebensweise. Mediale Aufmerksamkeit erfuhren zuletzt die Forderungen von Kunststudierenden nach netto 1500 Euro. Mit der gewonnenen internationalen Dynamik stellt sich die Frage, inwiefern diese Konzepte eine Neuformulierung von Entwicklungspolitik erforderlich machen. Bedingungslose Zahlungen stellen eine Perspektive sowohl für die Länder des Südens, als auch für den Kampf gegen Armut und Prekarisierung im Norden dar. Namibia könnte sinnbildlich für den gesamten Globus stehen. 20 Jahre nach seiner Unabhängigkeit bleibt es eines der Länder mit der größten Einkommensungleichheit weltweit. Organisiert ist die weltweite Grundeinkommensbewegung im Basic Income Earth Network BIEN mit Mitgliedsorganisationen in 16 Ländern und auf allen Kontinenten. Österreichisches Mitglied ist das Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt (Bien Austria). Herbert Jauch steht während seiner Rundreise für Interviews zur Verfügung. Für Terminvereinbarung und Hintergrundmaterial kontaktieren sie bitte Markus Schallhas, 0676 753 47 73, markus.schallhas at khg.jku.at Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt BIEN, Basic Income Earth Network, Austria. www.grundeinkommen.at Weitere Informationen zum Pilotprojekt in Namibia: http://www.bignam.org Die Rundreise wird organisiert in Kooperation mit dem Verein Südwind Entwicklungspolitik in Wien, attac Österreich, attac Deutschland, Weltumspannend arbeiten - ÖGB, den Grundeinkommens-Netzwerken Österreich, Deutschland und Schweiz, sowie SADOCC (Dokumentations- und Kooperationszentrum Südliches Afrika in Wien). From markus.schallhas at khg.jku.at Fri Mar 19 10:49:59 2010 From: markus.schallhas at khg.jku.at (Markus Schallhas) Date: Fri, 19 Mar 2010 10:49:59 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] 1. Pressetreffer - Rundreise Message-ID: <4BA348C7.1040009@khg.jku.at> Hi Leute, 1. Pressetreffer! Spannender, guter Artikel: http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3856&Alias=wzo&cob=480128 Der Artikel freut sich über Kommentare. lG, Markus -- Markus Schallhas M: 0043/ 0676/ 753 47 73 From markus.schallhas at khg.jku.at Mon Mar 22 08:06:09 2010 From: markus.schallhas at khg.jku.at (Markus Schallhas) Date: Mon, 22 Mar 2010 08:06:09 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Videointerview mit Herbert Jauch Message-ID: <4BA716E1.70903@khg.jku.at> Hi Leute, http://www.youtube.com/user/theaaatv Dank an Martin Mair! lG, Markus From markus.schallhas at khg.jku.at Mon Mar 22 08:12:18 2010 From: markus.schallhas at khg.jku.at (Markus Schallhas) Date: Mon, 22 Mar 2010 08:12:18 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?utf-8?q?Jauch=3A_Thesen_f=C3=BCr_eine_?= =?utf-8?q?alternative_Wirtschafts-_und_Gesellschaftspolitik?= Message-ID: <4BA71852.6090109@khg.jku.at> Aktueller Artikel von Herbert Jauch zur Situation in Namibia: Zwanzig Jahre Namibia Was heißt ?postkoloniale Entwicklung?? (Vorabdruck aus Indaba, www.sadocc.at) lG, Markus -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : Jauch_20Jahre_Namibia.pdf Dateityp : application/pdf Dateigröße : 220347 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From viktor.panic at gmx.de Mon Mar 22 15:39:54 2010 From: viktor.panic at gmx.de (Viktor Panic) Date: Mon, 22 Mar 2010 15:39:54 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] In Frankreich gibt es das Grundeinkommen seit kurzem schon In-Reply-To: <4BA348C7.1040009@khg.jku.at> References: <4BA348C7.1040009@khg.jku.at> Message-ID: <20100322143954.59180@gmx.net> Naja, es heißt anders und ist leider nicht bedingungslos, doch es wird sich als entscheidender Schritt in diese Richtung erweisen! Es nennt sich RSA (Revenu de Solidarité Active, aktiv. Solidareinkommen), ist von der Familiengröße abhängig und ähnelt dem "liberalen Bürgergeld" aus dem Wahlprogramm der deutschen FDP, da (leider) mit dem RSA auch eine Verpflichtung zur Arbeitswilligkeit eingeführt wurde. Entscheidend ist jedoch, dass Bezieher, die eine Arbeit aufnehmen, 62% des hinzuverdienten behalten können, zusätzlich zur Sozialleistung! Bei der vorherigen Sozialhilfe - ebenso wie früher in D - wurde Zuverdienst vollständig wieder von der Unterstützung abgezogen, in D bleiben auch heute ("Hartz IV") nur 20% des Lohns (und weniger) beim Bedürftigen. Da sich beim RSA Arbeit also wirklich lohnt - zudem gibt es in F traditionell einen gesetzlichen Mindestlohn von ca 9 Euro - bin ich davon überzeugt, dass sich die "moralische Keule" als überflüssig erweisen wird! (Konkretes über die Umsetzung weiß ich leider nicht.) Betont muss noch werden, dass diese Unterstützung nicht nur als Einstiegshilfe gezahlt wird, sondern dauerhaft, und dass sie allen Beschäftigten mit gleich niedrigem Einkommen zusteht, das RSA stellt also keine Ungleichbehandlung her wie manch ein verunglücktes Kombilohn-Modell! (Ich befürworte Kombilöhne, aber nur wenn das Prinzip "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" gewahrt ist, also gleiches Netto-Einkommen bei gleichem Brutto-Lohn!) -------------------------------------------------------------------------- Diesen Text habe ich als Kommentar zum Artikel in der Wiener Zeitung gepostet, auf den uns Markus Schallhas aufmerksam gemacht hat. Ich halte es für sehr wichtig, dass wir uns der Tatsache bewusst sind, dass das liberale Bürgergeld dem bedingungslosen Grundeinkommen sehr nahe steht, und dass ersteres in Frankreich gerade dem Praxistest unterzogen wird. Es ärgert mich, dass Frankreich dermaßen ignoriert wird, während andererseits von Brasilien geschwärmt wird, wo das BGE seit Jahren im Sumpf (d.h. in seinen Anfängen) steckengeblieben ist. Es ist dort bisher auch nicht mehr als Workfare. Und in einem Bericht habe ich gelesen oder gehört, wie dort geschimpft wird auf Leute, die über den geltenden Einkommensgrenzen liegen und sich das Geld erschleichen --- mit dem letztendlichen Anspruch, dass ALLE das Grundeinkommen erhalten sollen, hat dies (noch) nichts zu tun. Was Namibia betrifft: Es wäre von Vorteil gewesen, wenn dieses Projekt nicht von Anfang an befristet gewesen wäre, denn ein befristetes Grundeinkommen ist letztlich nichts anderes als eine zeitlich gestreckte Einmalzahlung und hat kaum andere Auswirkungen. Erst jetzt, wo das Projekt open-end läuft, kann man von realistischen Bedingungen sprechen. Dass es dennoch einen positiven Einfluss auf das Verhalten der Menschen hatte, bezweifle ich natürlich nicht. Was noch fehlt, ist allerdings die Wirkung einer Steuer, die zur Finanzierung notwendig ist, auf die Arbeitsbereitschaft der Menschen - denn bislang kommt das Geld ja von außen! Ein wichtiger Kritikpunkt, der BGE-Gegnern bisher noch entgangen ist. Nein, ich bin kein Miesepeter, aber meine Zuversicht basiert nicht auf Brasilien oder Namibia, sondern auf Frankreich, direkt vor unserer Haustür. -- Sicherer, schneller und einfacher. Die aktuellen Internet-Browser - jetzt kostenlos herunterladen! http://portal.gmx.net/de/go/atbrowser From markus.schallhas at khg.jku.at Tue Mar 23 20:01:17 2010 From: markus.schallhas at khg.jku.at (Markus Schallhas) Date: Tue, 23 Mar 2010 20:01:17 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Namibia in der "Presse", Kommentatoren toben Message-ID: <4BA90FFD.8090700@khg.jku.at> Hi Leute, großer Namibia Grundeinkommens-Artikel in der "Presse" und die Kommentatoren toben... Der Artikel freut sich auch über BefürworterInnen... Warum mit dem Grundeinkommen in Namibia "mehr" Menschen arbeiten. lG, Markus "Grundeinkommen macht nicht faul" 22.03.2010 | 18:38 | BEATE LAMMER (Die Presse) In einem namibischen Dorf gibt es seit zwei Jahren ein bedingungsloses Grundeinkommen. Projektsprecher Herbert Jauch erklärt im Interview mit der "Presse", warum jetzt mehr Leute arbeiten. http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/548050/index.do From wube at gmx.net Sat Mar 27 23:10:30 2010 From: wube at gmx.net (=?ISO-8859-1?Q?willi_=FCbelherr?=) Date: Sat, 27 Mar 2010 23:10:30 +0100 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] grundeinkommen in Namibia In-Reply-To: <4BA90FFD.8090700@khg.jku.at> References: <4BA90FFD.8090700@khg.jku.at> Message-ID: <4BAE8256.2040205@gmx.net> lieber markus und alle, das viedeo mit herbert jauch habe ich angesehen und seinen text gelesen. vielen dank für diese referenz. zu diesem thema fand bereits eine diskussion auf dieser liste statt unter 'BGE in namibia' um 09.2009. leider hat sich nicht viel verändert und die grundsätzliche problematik bleibt. das grundeinkommen als hilfe der menschen, kurzfristig sich der existenziellen bedrohung zu entziehen um eine gerechte grundlage für alle menschen herzustellen. namibia rangiert im sogenannten gini-effekt an letzter stelle, weltweit. der grund hierfür sind die kolonialen strukturen, die die deutschen geschaffen haben. die enteignung des landes der namibischen bewohner, um es den europäern zur verfügung zu stellen. es klingt für mich absolut zynisch, wenn in einem dorf entlang der straße, eingekesselt in privat angeeignete ländereien, zu denen die eingeborenen keinen zugang mehr haben und mit privaten und staatlichen gewaltorganen von dessen nutzung abgehalten werden, ein stiftungsbasiertes grundeinkommen zu organisieren, um sie ruhig zu stellen. wir müssen uns die dimensionen vorstellen. ein reiches land, im norden mit 560 l/qm ausreichend regen, im süden immer noch 140 l/qm, bei entsprechenden altbewährten wassersystemen und aufforstung, wie es die asiatischen, arabischen und afrikanischen völker schon vor 5000 jahren machten, ein gigantischer garten, degeneriert durch europäer zum weltarmutszentrum. welche philosophischen grundlagen besitzen menschen, die an dieser tatsache vorbeigehen und von schaffung von arbeitsplätzen schwafeln, die letztlich nur zur organisierten lohnsklaverei mutieren können. mit grüßen, willi Am 23.03.2010 20:01, schrieb Markus Schallhas: > Hi Leute, > > großer Namibia Grundeinkommens-Artikel in der "Presse" und die > Kommentatoren toben... > > Der Artikel freut sich auch über BefürworterInnen... > > Warum mit dem Grundeinkommen in Namibia "mehr" Menschen arbeiten. > > lG, > Markus > > > "Grundeinkommen macht nicht faul" > > 22.03.2010 | 18:38 | BEATE LAMMER (Die Presse) > > In einem namibischen Dorf gibt es seit zwei Jahren ein bedingungsloses > Grundeinkommen. Projektsprecher Herbert Jauch erklärt im Interview mit > der "Presse", warum jetzt mehr Leute arbeiten. > > http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/548050/index.do > > > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > From florian.hoffmann at eu-trust.org Sun Mar 28 21:36:35 2010 From: florian.hoffmann at eu-trust.org (Florian Hoffmann (EU-Trust)) Date: Sun, 28 Mar 2010 21:36:35 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?an_Willi_=DCbelherr=2C_Ba?= =?iso-8859-1?q?nd_60=2C_Eintrag_6?= In-Reply-To: Message-ID: Lieber Willi Übelherr, vielen Dank für den Beitrag. Nicht jeder kann nach Namibia reisen und sich vor Ort darüber informieren, was wirklich schief liegt. Was Du beschreibst, ist der Sieg der Zivilisation, wie er auch die Indianer in Amerika überwältigt hat: Die Weißen zogen ein Dokument aus der Tasche, und schon gehörte alles ihnen, weil die anderen nicht lesen und schreiben konnten. Es ist die Macht des geschriebenen Worts, dem Naturvölker erst mal nichts entgegenzusetzen haben, aber nicht nur die. Auch bei uns hat der die Nase vorn, der die vertragliche und notarielle Dokumentation beherrscht. Was in Namibia noch sichtbar ist, ist bei uns durch Fassaden verdeckt, hinter denen die Eigentumsrechte hin und hergeschoben und festgezurrt werden. Das ist nicht immer übel, aber es ist bei uns tendenziell übel, weil sich der Konzentrationsgrad permanent erhöht, was man auch an der wachsenden Ungleichheit der Einkommen ablesen kann. Ich meine, wenn unsere Vermögensverteilung in Ordnung wäre, bräuchte man fast kein BGE. Allerdings sehe ich auch bei uns keinen sinnvollen Weg, die Vermögensverteilung in Ordnung zu bringen. Niemand hat etwas davon, wenn man Villengrundstücke oder Firmenanteile aufteilt. Da geht nur die Verantwortlichkeiten verloren, was zum Untergang führt. Also lasst ihnen das Eigentum, die Verantwortlichkeit, das Sorgen und die Arbeit, und "schröpft" sie bei der Kapitalrente. Das "Schröpfen" kann sogar so moderat sein, dass es niemandem weh tut - jedenfalls nicht weher als bisher. Um zu Namibia zurückzukehren: Es gibt in den USA einen Prozess, der die Indianer in wachsendem Umfang entschädigt. Es gibt keinen Grund, einen solchen Prozess nicht auch in Namibia zu beginnen (wenn es ihn nicht schon gibt). Um ihn zu ermöglichen, und den Menschen die Kraft dafür zu geben, gibt es nichts Besseres als ein BGE! Womit wir wieder beim Thema wären. Schöne Grüße! Florian Hoffmann __________________________________________________ EUROPEAN TRUST INSTITUTE (EU-TRUST) Leitung: Rechtsanwalt Florian J. Hoffmann Am Flugfeld 37, D-40489 Düsseldorf T +49 211 2003331 F +49 211 2003332 M +49 1577 2020701 florian.hoffmann at eu-trust.org www.eu-trust.org Message: 1 Date: Sat, 27 Mar 2010 23:10:30 +0100 From: willi übelherr Subject: [Debatte-Grundeinkommen] grundeinkommen in Namibia To: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de Message-ID: <4BAE8256.2040205 at gmx.net> Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1; format=flowed lieber markus und alle, das viedeo mit herbert jauch habe ich angesehen und seinen text gelesen. vielen dank für diese referenz. zu diesem thema fand bereits eine diskussion auf dieser liste statt unter 'BGE in namibia' um 09.2009. leider hat sich nicht viel verändert und die grundsätzliche problematik bleibt. das grundeinkommen als hilfe der menschen, kurzfristig sich der existenziellen bedrohung zu entziehen um eine gerechte grundlage für alle menschen herzustellen. namibia rangiert im sogenannten gini-effekt an letzter stelle, weltweit. der grund hierfür sind die kolonialen strukturen, die die deutschen geschaffen haben. die enteignung des landes der namibischen bewohner, um es den europäern zur verfügung zu stellen. es klingt für mich absolut zynisch, wenn in einem dorf entlang der straße, eingekesselt in privat angeeignete ländereien, zu denen die eingeborenen keinen zugang mehr haben und mit privaten und staatlichen gewaltorganen von dessen nutzung abgehalten werden, ein stiftungsbasiertes grundeinkommen zu organisieren, um sie ruhig zu stellen. wir müssen uns die dimensionen vorstellen. ein reiches land, im norden mit 560 l/qm ausreichend regen, im süden immer noch 140 l/qm, bei entsprechenden altbewährten wassersystemen und aufforstung, wie es die asiatischen, arabischen und afrikanischen völker schon vor 5000 jahren machten, ein gigantischer garten, degeneriert durch europäer zum weltarmutszentrum. welche philosophischen grundlagen besitzen menschen, die an dieser tatsache vorbeigehen und von schaffung von arbeitsplätzen schwafeln, die letztlich nur zur organisierten lohnsklaverei mutieren können. mit grüßen, willi Am 23.03.2010 20:01, schrieb Markus Schallhas: > Hi Leute, > > großer Namibia Grundeinkommens-Artikel in der "Presse" und die > Kommentatoren toben... > > Der Artikel freut sich auch über BefürworterInnen... > > Warum mit dem Grundeinkommen in Namibia "mehr" Menschen arbeiten. > > lG, > Markus > > > "Grundeinkommen macht nicht faul" > > 22.03.2010 | 18:38 | BEATE LAMMER (Die Presse) > > In einem namibischen Dorf gibt es seit zwei Jahren ein bedingungsloses > Grundeinkommen. Projektsprecher Herbert Jauch erklärt im Interview mit > der "Presse", warum jetzt mehr Leute arbeiten. > > http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/548050/index.do > > > > _______________________________________________ > Debatte-grundeinkommen Mailingliste > JPBerlin - Politischer Provider > Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de > https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen > ------------------------------ _______________________________________________ Debatte-grundeinkommen mailing list Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen Hinweis: Neben diesem Debattenverteiler gibt es noch den Info-Verteiler: http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/grundeinkommen-info Ende Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 60, Eintrag 6 ******************************************************************* From wube at gmx.net Mon Mar 29 19:13:25 2010 From: wube at gmx.net (=?ISO-8859-1?Q?willi_=FCbelherr?=) Date: Mon, 29 Mar 2010 19:13:25 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Offener_Brief_an_Attac_zu?= =?iso-8859-1?q?r_Presseerkl=E4rung_zum_Grundeinkommen_in_Namibia?= Message-ID: <4BB0DFB5.4070203@gmx.net> An die Mitglieder und Freunde von Attac, am Freitag, den 28.03.2010 wurde von der Presseabteilung von Attac Deutschland eine Mitteilung veröffentlicht. Erfolgreiche Info-Tour über Grundeinkommensprojekt in Namibia Bundesregierung muss Widerstand gegen bedingungslose Sozialgeldtransfers in Entwicklungszusammenarbeit aufgeben http://www.attac.de/aktuell/presse/detailansicht/datum/2010/03/28/erfolgreiche-info-tour-ueber-grundeinkommensprojekt-in-namibia/?cHash=cf3cd9df9eb74130cfe5362615801225 Zunächst einige sachlichen Klarstellungen. Das Dorf Ojivero gibt es nicht. Es gibt das Dorf Omitara am Kanal Otjivero, nord-ost-östlich von Windhoek. Dieses Dorf ist eigentlich ein Camp, eine provisorische Ansiedlung von Menschen ohne Land und damit ohne Grundlage der Selbstversorgung. Dieses Dorf ist völlig eingekesselt von privaten Farmen. Nur wenige Meter breit ist der Grünstreifen am Damm, der zum Verbleib die Menschen motivierte, weil das ganze Land privat besetzt ist. In der Geschichte Afrikas erst durch die Europäer entstanden. In der Erklärung von Attac, wie in allen Berichten, auch von Herbert Jauch, wird die Tatsache des Landraubs an den Afrikanern durch die Deutschen nicht thematisiert, nicht mal erwähnt. Es interessiert niemanden der Autoren. Wir finden aber einen aktuellen Bericht der AZonline aus Namibia. Wieder Wilderer aus Omitara erwischt vom 8.1.2010 http://www.az.com.na/polizei-und-gericht/wieder-wilderer-aus-omitara-erwischt.100483.php Jede Person mit etwas historischem Wissen weiß sofort, um was es hier geht. Auch bei uns in Europa wurden die frei lebenden Tiere zum Privateigentum der Feudaleliten bestimmt. Dieser Artikel beschreibt eindringlich die koloniale Besatzung von Namibia, die auch heute noch das Leben der afrikanischen Namibianer bestimmt, abgesehen von der kleinen schwarzen Elite, die gekauft und korrumpiert ist. Einen guten Eindruck, vor allem, wenn wir auch zwischen den Zeilen lesen, gibt uns der Bericht eines Reisenden in 2 Teilen: Bericht aus Otjivero http://markus-lobis.blog.de/2008/07/18/bericht-aus-otjivero-teil-i-in-the-middl-4466927/ http://markus-lobis.blog.de/2008/07/19/bericht-aus-otjivero-teil-ii-am-15-jeden-4471172/ Die Gründe der Armut der afrikanischen Bevölkerung sind die kolonialen Strukturen, und hier vor allem der geraubte Landbesitz, die die Deutschen geschaffen haben, um das enteignete Land den Europäern zur Verfügung zu stellen. Jede Person kann sich über den geschichtlichen Verlauf informieren. Selbst Wikipedia reicht hierfür schon aus unter den Stichworten 'Namibia' und 'Herero'. Daß nun auch Attac mit einer öffentlichen Erklärung auf der Basis der Verleugnung der realen Bedingungen nach außen tritt auf dem Niveau aller verleumdenden bürgerlichen Presseinstanzen, ist einfach nur abscheulich und weist auf eine schamlose Ignoranz hin. Es klingt für mich extrem zynisch, wenn in einem Dorf entlang der Straße, eingekesselt in privat angeeignete Ländereien, zu denen die Eingeborenen keinen Zugang mehr haben und mit privaten und staatlichen Gewaltorganen von dessen Nutzung abgehalten werden, ein stiftungsbasiertes Grundeinkommen zu organisieren, um sie ruhig zu stellen und von ihrem notwendigen Kampf für die Enteignung des Landes abzuhalten. Weil das Land bietet alle Bedingungen für die Entfaltung der Natur und sichere Lebensverhältnisse für die Menschen. Wenn nun das Grundeinkommen gedacht wäre, den Menschen die grundlegenden Bedürfnisse zu decken, um sie besser in die Lage zu versetzen, den politischen Kampf dort zu führen, dann wären allerdings die Erklärungen anders zu lesen. Wir können die gleichen Prozesse beobachten in Brasilien, wo das Grundeinkommen die Antwort auf die Bewegung der Landlosen ist. Daß die Europäer nicht geeignet sind, die Bedingungen der Armut aufzulösen, liegt bei derem Lebensstil in diesen Ländern nahe. Daß die SWAPO derart degeneriert sich dem billigen Verkauf anbat und anbietet, ist furchtbar. Wir sollten uns aber leiten lassen von der eindeutigen Solidarität zu den Völkern, die von der freien Gestaltung ihres Lebensräume mit Gewalt getrennt wurden und werden, wie in Namibia und Afrika, Palästina, Australien und auf dem amerikanischen Kontinent. mit Grüßen, Willi Übelherr, Bielefeld From markus.schallhas at khg.jku.at Tue Mar 30 00:38:48 2010 From: markus.schallhas at khg.jku.at (Markus Schallhas) Date: Tue, 30 Mar 2010 00:38:48 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] PA: Attac D fordert bedingungslose Sozialgeldtransfers in der EZA Message-ID: <4BB12BF8.4030705@khg.jku.at> Presseaussendung von attac Deutschland. Dagmar Paternoga ortet starkes Interesse an einer Entwicklungszusammenarbeit "von unten" lG, Markus Erfolgreiche Info-Tour über Grundeinkommensprojekt in Namibia Bundesregierung muss Widerstand gegen bedingungslose Sozialgeldtransfers in Entwicklungszusammenarbeit aufgeben Frankfurt am Main, 28.03.10 Seit zwei Jahren gibt es in dem namibischen Dorf Ojivero ein bedingungsloses Grundeinkommen. Wie sich das Projekt auf das Leben der Dorfbewohner auswirkt, schilderte Herbert Jauch von der namibischen Lehrergewerkschaft Fachleuten sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern bei einer 14-tägigen Info-Tour durch Deutschland, Österreich, die Schweiz und Liechtenstein. "Dabei haben besonders die sehr gut besuchten öffentlichen Veranstaltungen gezeigt, dass es in der Bevölkerung ein starkes Interesse gibt am Thema bedingungsloses Grundeinkommen, aber auch an Namibia und einer Entwicklungszusammenarbeit von unten", sagte Dagmar Paternoga von der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe "Genug für alle". Eingeladen hatten den Namibier die Attac-Netzwerke und die Grundeinkommensnetzwerke Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. In Fachgesprächen mit dem Bundestags-Ausschuss für Arbeit und Soziales, den Bundestagsfraktionen der Grünen und Linken sowie mit der Society for International Development in Bonn stellte Herbert Jauch das Projekt vor. Dazu kamen zehn ? mit jeweils an die 100 Teilnehmern sehr gut besuchte ? öffentliche Veranstaltungen. Herbert Jauch zog bei seiner Tour eine positive Bilanz des Modellprojekts. Das Grundeinkommen habe den Menschen in Ojivero Mut und Selbstbewusstsein gegeben, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Frauen seien unabhängiger von Männern geworden, arme schwarze Arbeiterinnen und Arbeiter von weißen Farmern. Alle Kinder im Dorf besuchen inzwischen die Schule, 90 Prozent von ihnen schließen das Schuljahr erfolgreich ab. Vorher waren es nur 40 Prozent. Die Zahl der Klinikbesuche der Dorfbewohner hat sich vervierfacht. Unterernährung ist ganz verschwunden, während vor Beginn des Projekts laut der örtlichen Klinik 47 Prozent der Kinder im Dorf unterernährt waren. Namibia ist unter den UN-Mitgliedsstaaten das Land mit den größten Einkommensunterschieden. Dagmar Paternoga: "Ojivero zeigt, dass bedingungslose Sozialgeldtransfers in der Entwicklungszusammenarbeit höchst erfolgreich sein können. Wir erwarten daher von der Bundesregierung, dass sie ihren Widerstand gegen bedingungslose Transfers endlich aufgibt." Seit Anfang 2008 erhalten alle Bewohner von Ojivero 100 namibische Dollar pro Monat, das entspricht zehn Euro. Getragen wird das Projekt von der namibischen Basic Income Grant Coalition (BIC), in der sich Kirchen, Gewerkschaften, nationale Nichtregierungsorganisationen, Jugendverbände und Aidshilfe-Organisationen zusammengeschlossen haben. "Wir sind uns sicher, in den kommenden zwei Jahren unsere Regierung überzeugen zu können, dieses Modell in ganz Namibia einzuführen", sagte Herbert Jauch. Das Modellprojekt ist im Dezember 2009 offiziell ausgelaufen, für die kommenden zwei Jahre erhalten die Dorfbewohner ein Übergangsgeld von der Coalition. Für Rückfragen und Interviews: * Herbert Jauch, Basic Income Grant Coalition (BIC), Tel. 01577-8650583 * Dagmar Paternoga, Attac-AG Genug für alle, Tel. 01577-828 1458 HINWEIS FÜR DIE REDAKTIONEN: Herbert Jauch ist noch bis einschließlich Montag, 29.3., in Deutschland für Interviews und Rückfragen erreichbar. From markus.schallhas at khg.jku.at Tue Mar 30 19:57:03 2010 From: markus.schallhas at khg.jku.at (Markus Schallhas) Date: Tue, 30 Mar 2010 19:57:03 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-15?q?Offener_Brief_an_Attac_z?= =?iso-8859-15?q?ur_Presseerkl=E4rung_zum_Grundeinkommen_=2Cin_Namibia?= Message-ID: <4BB23B6F.4080802@khg.jku.at> Hallo Willi, Weil mich Dein Mail auch über diese Weg erreicht, anbei nochmals dieselbe Antwort. lG, Markus ... Hallo Willi, Ich habe in Österreich die Rundreise mitorganisiert. Da ich beides für wichtige Anliegen halte, sowohl eine Landreform, wie auch das Grundeinkommen, möchte ich Dir antworten. Zum Namen des Ortes: Im 1 Jahresbericht auf www.bignam.org steht dazu auf Seite 19: "After careful examination of several villages in Namibia, the site chosen for the BIG pilot project was the Otjivero settlement and the Omitara 'town' in the Omitara District. Otjivero-Omitara was selected for its manageable size, accessibility, and poverty situation." "Otjivero" stimmt insofern schon. Zur Landfrage: Ich stimme Dir völlig zu, dass die heutige Situation ein Resultat von Kolonialismus und Landraub ist. Dies sieht Herbert Jauch ebenfalls so. Wir haben in Österreich diese wichtige Tatasache in unserer Presseaussendung auch nicht erwähnt. Das Grundeinkommen ist in Namibia neben der unmittelbaren Unterstützung meiner Meinung als ein Element zur Stärkung in der politischen Auseinandersetzung zu sehen. Ich habe diese Zusammenhänge für selbstverständlich gehalten. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen sie extra zu betonen. liebe Grüße, Markus -------- Original-Nachricht -------- Betreff: Offener Brief an Attac zur Presseerklärung zum Grundeinkommen in Namibia Datum: Mon, 29 Mar 2010 19:13:25 +0200 Von: willi übelherr An: freidenker-ml , netzwerk ge debatte CC: Steinberg Recherche , markus at lobis.it, office at sadocc.at, infos at attac.at, presse at attac.at, schweiz at attac.org An die Mitglieder und Freunde von Attac, am Freitag, den 28.03.2010 wurde von der Presseabteilung von Attac Deutschland eine Mitteilung veröffentlicht. Erfolgreiche Info-Tour über Grundeinkommensprojekt in Namibia Bundesregierung muss Widerstand gegen bedingungslose Sozialgeldtransfers in Entwicklungszusammenarbeit aufgeben http://www.attac.de/aktuell/presse/detailansicht/datum/2010/03/28/erfolgreiche-info-tour-ueber-grundeinkommensprojekt-in-namibia/?cHash=cf3cd9df9eb74130cfe5362615801225 Zunächst einige sachlichen Klarstellungen. Das Dorf Ojivero gibt es nicht. Es gibt das Dorf Omitara am Kanal Otjivero, nord-ost-östlich von Windhoek. Dieses Dorf ist eigentlich ein Camp, eine provisorische Ansiedlung von Menschen ohne Land und damit ohne Grundlage der Selbstversorgung. Dieses Dorf ist völlig eingekesselt von privaten Farmen. Nur wenige Meter breit ist der Grünstreifen am Damm, der zum Verbleib die Menschen motivierte, weil das ganze Land privat besetzt ist. In der Geschichte Afrikas erst durch die Europäer entstanden. In der Erklärung von Attac, wie in allen Berichten, auch von Herbert Jauch, wird die Tatsache des Landraubs an den Afrikanern durch die Deutschen nicht thematisiert, nicht mal erwähnt. Es interessiert niemanden der Autoren. Wir finden aber einen aktuellen Bericht der AZonline aus Namibia. Wieder Wilderer aus Omitara erwischt vom 8.1.2010 http://www.az.com.na/polizei-und-gericht/wieder-wilderer-aus-omitara-erwischt.100483.php Jede Person mit etwas historischem Wissen weiß sofort, um was es hier geht. Auch bei uns in Europa wurden die frei lebenden Tiere zum Privateigentum der Feudaleliten bestimmt. Dieser Artikel beschreibt eindringlich die koloniale Besatzung von Namibia, die auch heute noch das Leben der afrikanischen Namibianer bestimmt, abgesehen von der kleinen schwarzen Elite, die gekauft und korrumpiert ist. Einen guten Eindruck, vor allem, wenn wir auch zwischen den Zeilen lesen, gibt uns der Bericht eines Reisenden in 2 Teilen: Bericht aus Otjivero http://markus-lobis.blog.de/2008/07/18/bericht-aus-otjivero-teil-i-in-the-middl-4466927/ http://markus-lobis.blog.de/2008/07/19/bericht-aus-otjivero-teil-ii-am-15-jeden-4471172/ Die Gründe der Armut der afrikanischen Bevölkerung sind die kolonialen Strukturen, und hier vor allem der geraubte Landbesitz, die die Deutschen geschaffen haben, um das enteignete Land den Europäern zur Verfügung zu stellen. Jede Person kann sich über den geschichtlichen Verlauf informieren. Selbst Wikipedia reicht hierfür schon aus unter den Stichworten 'Namibia' und 'Herero'. Daß nun auch Attac mit einer öffentlichen Erklärung auf der Basis der Verleugnung der realen Bedingungen nach außen tritt auf dem Niveau aller verleumdenden bürgerlichen Presseinstanzen, ist einfach nur abscheulich und weist auf eine schamlose Ignoranz hin. Es klingt für mich extrem zynisch, wenn in einem Dorf entlang der Straße, eingekesselt in privat angeeignete Ländereien, zu denen die Eingeborenen keinen Zugang mehr haben und mit privaten und staatlichen Gewaltorganen von dessen Nutzung abgehalten werden, ein stiftungsbasiertes Grundeinkommen zu organisieren, um sie ruhig zu stellen und von ihrem notwendigen Kampf für die Enteignung des Landes abzuhalten. Weil das Land bietet alle Bedingungen für die Entfaltung der Natur und sichere Lebensverhältnisse für die Menschen. Wenn nun das Grundeinkommen gedacht wäre, den Menschen die grundlegenden Bedürfnisse zu decken, um sie besser in die Lage zu versetzen, den politischen Kampf dort zu führen, dann wären allerdings die Erklärungen anders zu lesen. Wir können die gleichen Prozesse beobachten in Brasilien, wo das Grundeinkommen die Antwort auf die Bewegung der Landlosen ist. Daß die Europäer nicht geeignet sind, die Bedingungen der Armut aufzulösen, liegt bei derem Lebensstil in diesen Ländern nahe. Daß die SWAPO derart degeneriert sich dem billigen Verkauf anbat und anbietet, ist furchtbar. Wir sollten uns aber leiten lassen von der eindeutigen Solidarität zu den Völkern, die von der freien Gestaltung ihres Lebensräume mit Gewalt getrennt wurden und werden, wie in Namibia und Afrika, Palästina, Australien und auf dem amerikanischen Kontinent. mit Grüßen, Willi Übelherr, Bielefeld -- David Walch Pressesprecher Attac Österreich ----------------------------- Margaretenstraße 166/3/25, A-1050 Wien Tel: +43 (0) 1 544 00 10 Mobil: +43 (0) 650 544 00 10 Fax: +43 (0) 1 544 00 59 presse at attac.at, www.attac.at ----------------------------- *Attac* ist eine internationale Bewegung, die sich für eine demokratische und sozial gerechte Gestaltung der globalen Wirtschaft einsetzt. Einer kleinen Gruppe von GewinnerInnen steht eine große Mehrheit von VerliererInnen gegenüber. Das ist kein Naturgesetz. *Attac* zeigt Entwicklungen auf und bietet Alternativen. Denn Globalisierung braucht Gestaltung. From markus.lobis at rolmail.net Tue Mar 30 22:20:03 2010 From: markus.lobis at rolmail.net (Markus Lobis Brixen ) Date: Tue, 30 Mar 2010 22:20:03 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Offener_Brief_an_Attac_zu?= =?iso-8859-1?q?r_Presseerkl=E4rung_zum_Grundeinkommen_=2Cin_Namibi?= =?iso-8859-1?q?a?= In-Reply-To: <4BB23B6F.4080802@khg.jku.at> References: <4BB23B6F.4080802@khg.jku.at> Message-ID: <006301cad046$62e6c720$28b45560$@lobis@rolmail.net> Liebe Freunde, ich habe im Juli 2008 Otjivero/Omitara besucht und darüber in meinem Blog geschrieben (Teil 1, Teil 2). Im Blog habe ich auch weitere interessante Quellen zum Projekt Otjivero und zur Idee des bedingungslosen Grundeinkommens angegeben. Wie unten angeschnitten, ist Otjivero ein so genanntes „squatter camp“. Als Namibia im Jahr 1990 unabhängig wurde, haben die Farmer viele Arbeiter entlassen, weil sie eine Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen befürchteten. Diese Leute wussten nicht wohin, denn ganz Namibia gehört Farmern, die zu 99% weiß sind und häufig von deutschen Siedlern abstam- men. Wer durch Namibia fährt, dem fallen in erster Linie unendlich lange Zäune auf. Neben der Örtlichkeit Omitara (die aus einer Polizei- station, einem Technik-Gebäude einer Telefongesellschaft und einem Gemischtwarenladen besteht) gab es damals ein Grundstück von der Größe von zwei-drei Fußballfeldern, das im Zuge des Dammbaues für einen kleinen Bewässerungsstausee als Baustellenareal enteignet worden war und deshalb nicht in Privatbesitz stand. Dort ließen sich die Leute nieder, das Camp bekam dem Namen Otjivero. Wie gesagt, die Details findet ihr in meinen Reportagen auf meinem Blog, die auszugsweise auch in einem kleinen Büchlein erschienen sind. Mit herzlichen Grüßen Markus http://www.prokopp-hechensteiner.com/verlag/grundeinkommen/Cover_Grundeinkom menDE125.gif Sepp Kußtatscher/Madeleine Rohrer/Elisa Grazzi/Markus Lobis Ausstieg aus der Arbeit - warum? — Addio società del lavoro? Wie das Grundeinkommen die Welt verändern kann Come il Reddito di cittadinanza può cambiare il mondo Mit Illustrationen von Robert Pichler ISBN: 978-88-6069-003-6 160 Seiten (mit vier Illustrationen) Format 12x19 cm Fadengebundene Broschur Preis 14 Euro -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: Markus Schallhas [mailto:markus.schallhas at khg.jku.at] Gesendet: Dienstag, 30. März 2010 19:57 An: freidenker-ml at listi.jpberlin.de; debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de; willi übelherr Cc: webmaster at SteinbergRecherche.com; markus at lobis.it; SADOCC; Attac Oesterreich; Attac Österreich Presse; schweiz at attac.org Betreff: Re: Offener Brief an Attac zur Presseerklärung zum Grundeinkommen ,in Namibia Hallo Willi, Weil mich Dein Mail auch über diese Weg erreicht, anbei nochmals dieselbe Antwort. lG, Markus ... Hallo Willi, Ich habe in Österreich die Rundreise mitorganisiert. Da ich beides für wichtige Anliegen halte, sowohl eine Landreform, wie auch das Grundeinkommen, möchte ich Dir antworten. Zum Namen des Ortes: Im 1 Jahresbericht auf www.bignam.org steht dazu auf Seite 19: "After careful examination of several villages in Namibia, the site chosen for the BIG pilot project was the Otjivero settlement and the Omitara 'town' in the Omitara District. Otjivero-Omitara was selected for its manageable size, accessibility, and poverty situation." "Otjivero" stimmt insofern schon. Zur Landfrage: Ich stimme Dir völlig zu, dass die heutige Situation ein Resultat von Kolonialismus und Landraub ist. Dies sieht Herbert Jauch ebenfalls so. Wir haben in Österreich diese wichtige Tatasache in unserer Presseaussendung auch nicht erwähnt. Das Grundeinkommen ist in Namibia neben der unmittelbaren Unterstützung meiner Meinung als ein Element zur Stärkung in der politischen Auseinandersetzung zu sehen. Ich habe diese Zusammenhänge für selbstverständlich gehalten. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen sie extra zu betonen. liebe Grüße, Markus -------- Original-Nachricht -------- Betreff: Offener Brief an Attac zur Presseerklärung zum Grundeinkommen in Namibia Datum: Mon, 29 Mar 2010 19:13:25 +0200 Von: willi übelherr An: freidenker-ml , netzwerk ge debatte CC: Steinberg Recherche , markus at lobis.it, office at sadocc.at, infos at attac.at, presse at attac.at, schweiz at attac.org An die Mitglieder und Freunde von Attac, am Freitag, den 28.03.2010 wurde von der Presseabteilung von Attac Deutschland eine Mitteilung veröffentlicht. Erfolgreiche Info-Tour über Grundeinkommensprojekt in Namibia Bundesregierung muss Widerstand gegen bedingungslose Sozialgeldtransfers in Entwicklungszusammenarbeit aufgeben http://www.attac.de/aktuell/presse/detailansicht/datum/2010/03/28/erfolgreic he-info-tour-ueber-grundeinkommensprojekt-in-namibia/?cHash=cf3cd9df9eb74130 cfe5362615801225 Zunächst einige sachlichen Klarstellungen. Das Dorf Ojivero gibt es nicht. Es gibt das Dorf Omitara am Kanal Otjivero, nord-ost-östlich von Windhoek. Dieses Dorf ist eigentlich ein Camp, eine provisorische Ansiedlung von Menschen ohne Land und damit ohne Grundlage der Selbstversorgung. Dieses Dorf ist völlig eingekesselt von privaten Farmen. Nur wenige Meter breit ist der Grünstreifen am Damm, der zum Verbleib die Menschen motivierte, weil das ganze Land privat besetzt ist. In der Geschichte Afrikas erst durch die Europäer entstanden. In der Erklärung von Attac, wie in allen Berichten, auch von Herbert Jauch, wird die Tatsache des Landraubs an den Afrikanern durch die Deutschen nicht thematisiert, nicht mal erwähnt. Es interessiert niemanden der Autoren. Wir finden aber einen aktuellen Bericht der AZonline aus Namibia. Wieder Wilderer aus Omitara erwischt vom 8.1.2010 http://www.az.com.na/polizei-und-gericht/wieder-wilderer-aus-omitara-erwisch t.100483.php Jede Person mit etwas historischem Wissen weiß sofort, um was es hier geht. Auch bei uns in Europa wurden die frei lebenden Tiere zum Privateigentum der Feudaleliten bestimmt. Dieser Artikel beschreibt eindringlich die koloniale Besatzung von Namibia, die auch heute noch das Leben der afrikanischen Namibianer bestimmt, abgesehen von der kleinen schwarzen Elite, die gekauft und korrumpiert ist. Einen guten Eindruck, vor allem, wenn wir auch zwischen den Zeilen lesen, gibt uns der Bericht eines Reisenden in 2 Teilen: Bericht aus Otjivero http://markus-lobis.blog.de/2008/07/18/bericht-aus-otjivero-teil-i-in-the-mi ddl-4466927/ http://markus-lobis.blog.de/2008/07/19/bericht-aus-otjivero-teil-ii-am-15-je den-4471172/ Die Gründe der Armut der afrikanischen Bevölkerung sind die kolonialen Strukturen, und hier vor allem der geraubte Landbesitz, die die Deutschen geschaffen haben, um das enteignete Land den Europäern zur Verfügung zu stellen. Jede Person kann sich über den geschichtlichen Verlauf informieren. Selbst Wikipedia reicht hierfür schon aus unter den Stichworten 'Namibia' und 'Herero'. Daß nun auch Attac mit einer öffentlichen Erklärung auf der Basis der Verleugnung der realen Bedingungen nach außen tritt auf dem Niveau aller verleumdenden bürgerlichen Presseinstanzen, ist einfach nur abscheulich und weist auf eine schamlose Ignoranz hin. Es klingt für mich extrem zynisch, wenn in einem Dorf entlang der Straße, eingekesselt in privat angeeignete Ländereien, zu denen die Eingeborenen keinen Zugang mehr haben und mit privaten und staatlichen Gewaltorganen von dessen Nutzung abgehalten werden, ein stiftungsbasiertes Grundeinkommen zu organisieren, um sie ruhig zu stellen und von ihrem notwendigen Kampf für die Enteignung des Landes abzuhalten. Weil das Land bietet alle Bedingungen für die Entfaltung der Natur und sichere Lebensverhältnisse für die Menschen. Wenn nun das Grundeinkommen gedacht wäre, den Menschen die grundlegenden Bedürfnisse zu decken, um sie besser in die Lage zu versetzen, den politischen Kampf dort zu führen, dann wären allerdings die Erklärungen anders zu lesen. Wir können die gleichen Prozesse beobachten in Brasilien, wo das Grundeinkommen die Antwort auf die Bewegung der Landlosen ist. Daß die Europäer nicht geeignet sind, die Bedingungen der Armut aufzulösen, liegt bei derem Lebensstil in diesen Ländern nahe. Daß die SWAPO derart degeneriert sich dem billigen Verkauf anbat und anbietet, ist furchtbar. Wir sollten uns aber leiten lassen von der eindeutigen Solidarität zu den Völkern, die von der freien Gestaltung ihres Lebensräume mit Gewalt getrennt wurden und werden, wie in Namibia und Afrika, Palästina, Australien und auf dem amerikanischen Kontinent. mit Grüßen, Willi Übelherr, Bielefeld -- David Walch Pressesprecher Attac Österreich ----------------------------- Margaretenstraße 166/3/25, A-1050 Wien Tel: +43 (0) 1 544 00 10 Mobil: +43 (0) 650 544 00 10 Fax: +43 (0) 1 544 00 59 presse at attac.at, www.attac.at ----------------------------- *Attac* ist eine internationale Bewegung, die sich für eine demokratische und sozial gerechte Gestaltung der globalen Wirtschaft einsetzt. Einer kleinen Gruppe von GewinnerInnen steht eine große Mehrheit von VerliererInnen gegenüber. Das ist kein Naturgesetz. *Attac* zeigt Entwicklungen auf und bietet Alternativen. Denn Globalisierung braucht Gestaltung. Eingehende eMail ist virenfrei. Von AVG überprüft - www.avg.de Version: 8.5.437 / Virendatenbank: 271.1.1/2777 - Ausgabedatum: 03/30/10 06:32:00 -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt... URL: -------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt... Dateiname : image003.jpg Dateityp : image/jpeg Dateigröße : 5294 bytes Beschreibung: nicht verfügbar URL : From Hartmut.Keller at t-online.de Wed Mar 31 15:07:23 2010 From: Hartmut.Keller at t-online.de (Hartmut Keller) Date: Wed, 31 Mar 2010 15:07:23 +0200 Subject: [Debatte-Grundeinkommen] =?iso-8859-1?q?Offener_Brief_an_Attac_zu?= =?iso-8859-1?q?r_Presseerkl=E4rung_zum_Grundeinkommen_=2Cin_Namibi?= =?iso-8859-1?q?a?= In-Reply-To: <4BB23B6F.4080802@khg.jku.at> Message-ID: <17E5892482CD42F7B003C7D570768802@HAKETOSH> Lieber Willi! Du hast natürlich nach Meinung vieler Menschen völlig recht: Die Art und Weise, wie wir Menschen miteinander umgehen, was die Verteilung des Landes mit den damit verbundenen Eigentumsverhältnissen auf unserer begrenzten Mutter Erde angeht, ist bares Unrecht und schreit zum Himmel. Das ist ein Thema, dem sich nun wirklich schon ganz viele Menschen mehr oder minder erfolgreich widmen. Doch nun, lieber Willi, verknüpfst Du die Vergabe eines BGE an 1.000 bettelarme Menschen in Namibia mit der Idee, dass durch diese Maßnahme erreicht werden soll, "Zitat Willi: ... die Bezieher des BGE ruhig zu stellen und von ihrem notwendigen Kampf für die Enteignung des Landes abzuhalten." Man nennt diese Methode mittlerweile Tittitainment, oder? Sag mir, lieber Willi, suchst Du immer nach Gründen, damit ein Weg nicht begangen wird oder bist Du einfach nur total geblockt und verbittert über die derzeitigen Verhältnisse, die Dich davon abhalten, nach einem Weg zu suchen und nicht nach Gründen, um den Weg bloß nicht beschreiten zu müssen. Ich muss Dir ehrlich sagen, ich finde Deine Argumentation überhaupt nicht hilfreich, um nicht zu sagen kontraproduktiv. Wir alle oder zumindest fast alle, die wir uns um die Verbreitung der Idee des BGE bemühen, wissen doch, dass mit der Einführung eines BGE auch eine elementare Veränderung unseres Wirtschaftssystems einhergehen muss. Als da sind dramatische Veränderungen der Eigentumsstrukturen, Einführung eines neuen Geldsystems ohne Positivzinsen, um mal 2 elementare Baustellen zu nennen, die wir angehen müssen. Aber nur, weil ich gegenwärtig meinen Fuß noch nicht in die Tür zu den Machtzentren dieser Welt gezwängt kriege, verteufele ich den BGE-Versuch in Namibia doch nicht als infame, abgefeimte und zynische Ruhestellungsmaßnahme der bösen, dunklen Mächte. Ich denke, damit tust Du den armen Menschen in Otjivero-Omitara wirklich Unrecht und keinen Gefallen. Wie sollen sich die armen Menschen denn überhaupt wehren? Mit BGE haben sie keine Chance und ohne BGE erst recht nicht. Und sie wehren sich doch. Die begehen doch "tresspassing" und stehlen oder stahlen vor Einführung des BGE sich Dinge für ihren Lebensunterhalt zusammen. Zu etwas anderem sind sie doch ihrer Armut wegen überhaupt nicht in der Lage. Diese Art von Widerstand endet aber immer nur im Knast und bestärkt die Mächtigen doch nur in ihrem Vorgehen gegen "dieses faule, kriminelle Gesindel". Lieber Willi, geh einfach mal in Dich und überlege Dir, womit Du unserer Bewegung eher nützt und wodurch eher schadest. Dieser Diskurs schadet meiner Meinung nach eher. Hier noch ein Tipp: Lies doch einfach noch einmal die Bergpredigt. Mit Hass, Schuldzuweisungen, Arroganz, Überheblichkeit, Selbstgerechtigkeit - so sagt Jesus - wirst Du nichts erreichen. Versuch es mal mit Liebe, Demut, Barmherzigkeit und Verständnis - auch Deinen Feinden gegenüber. Ich versuche das seit geraumer Zeit zu praktizieren - zu Anfang war es ziemlich schwierig, aber jetzt geht es schon sehr gut - und seitdem ich das tue, übrigens aus vollem Herzen, habe ich viel mehr Erfolg und viel mehr Zuhörer, als zu der Zeit, als ich noch Hartmut der Haudrauf war, obgleich ich immer noch dieselbe harte, unerbittliche, beängstigende, bedrohliche und ungeliebte Wahrheit sage. Lediglich in einem anderen Tonfall, denn der Ton macht die Musik. Ungeachtet dessen, dass ich heute Kritik an Deiner Einstellung äußern musste, empfinde ich Dich als einen der vielen wertvollen Menschen, die diese Welt braucht. Ich grüße Dich ganz herzlich. Hartmut Keller -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de [mailto:debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de] Im Auftrag von Markus Schallhas Gesendet: Dienstag, 30. März 2010 19:57 An: freidenker-ml at listi.jpberlin.de; debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de; willi übelherr Cc: SADOCC; Attac Oesterreich; "Attac Österreich"@ilpostino.jpberlin.de; webmaster at SteinbergRecherche.com; Presse; markus at lobis.it; schweiz at attac.org Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Offener Brief an Attac zur Presseerklärung zum Grundeinkommen ,in Namibia Hallo Willi, Weil mich Dein Mail auch über diese Weg erreicht, anbei nochmals dieselbe Antwort. lG, Markus ... Hallo Willi, Ich habe in Österreich die Rundreise mitorganisiert. Da ich beides für wichtige Anliegen halte, sowohl eine Landreform, wie auch das Grundeinkommen, möchte ich Dir antworten. Zum Namen des Ortes: Im 1 Jahresbericht auf www.bignam.org steht dazu auf Seite 19: "After careful examination of several villages in Namibia, the site chosen for the BIG pilot project was the Otjivero settlement and the Omitara 'town' in the Omitara District. Otjivero-Omitara was selected for its manageable size, accessibility, and poverty situation." "Otjivero" stimmt insofern schon. Zur Landfrage: Ich stimme Dir völlig zu, dass die heutige Situation ein Resultat von Kolonialismus und Landraub ist. Dies sieht Herbert Jauch ebenfalls so. Wir haben in Österreich diese wichtige Tatasache in unserer Presseaussendung auch nicht erwähnt. Das Grundeinkommen ist in Namibia neben der unmittelbaren Unterstützung meiner Meinung als ein Element zur Stärkung in der politischen Auseinandersetzung zu sehen. Ich habe diese Zusammenhänge für selbstverständlich gehalten. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen sie extra zu betonen. liebe Grüße, Markus -------- Original-Nachricht -------- Betreff: Offener Brief an Attac zur Presseerklärung zum Grundeinkommen in Namibia Datum: Mon, 29 Mar 2010 19:13:25 +0200 Von: willi übelherr An: freidenker-ml , netzwerk ge debatte CC: Steinberg Recherche , markus at lobis.it, office at sadocc.at, infos at attac.at, presse at attac.at, schweiz at attac.org An die Mitglieder und Freunde von Attac, am Freitag, den 28.03.2010 wurde von der Presseabteilung von Attac Deutschland eine Mitteilung veröffentlicht. Erfolgreiche Info-Tour über Grundeinkommensprojekt in Namibia Bundesregierung muss Widerstand gegen bedingungslose Sozialgeldtransfers in Entwicklungszusammenarbeit aufgeben http://www.attac.de/aktuell/presse/detailansicht/datum/2010/03/28/erfolgreic he-info-tour-ueber-grundeinkommensprojekt-in-namibia/?cHash=cf3cd9df9eb74130 cfe5362615801225 Zunächst einige sachlichen Klarstellungen. Das Dorf Ojivero gibt es nicht. Es gibt das Dorf Omitara am Kanal Otjivero, nord-ost-östlich von Windhoek. Dieses Dorf ist eigentlich ein Camp, eine provisorische Ansiedlung von Menschen ohne Land und damit ohne Grundlage der Selbstversorgung. Dieses Dorf ist völlig eingekesselt von privaten Farmen. Nur wenige Meter breit ist der Grünstreifen am Damm, der zum Verbleib die Menschen motivierte, weil das ganze Land privat besetzt ist. In der Geschichte Afrikas erst durch die Europäer entstanden. In der Erklärung von Attac, wie in allen Berichten, auch von Herbert Jauch, wird die Tatsache des Landraubs an den Afrikanern durch die Deutschen nicht thematisiert, nicht mal erwähnt. Es interessiert niemanden der Autoren. Wir finden aber einen aktuellen Bericht der AZonline aus Namibia. Wieder Wilderer aus Omitara erwischt vom 8.1.2010 http://www.az.com.na/polizei-und-gericht/wieder-wilderer-aus-omitara-erwisch t.100483.php Jede Person mit etwas historischem Wissen weiß sofort, um was es hier geht. Auch bei uns in Europa wurden die frei lebenden Tiere zum Privateigentum der Feudaleliten bestimmt. Dieser Artikel beschreibt eindringlich die koloniale Besatzung von Namibia, die auch heute noch das Leben der afrikanischen Namibianer bestimmt, abgesehen von der kleinen schwarzen Elite, die gekauft und korrumpiert ist. Einen guten Eindruck, vor allem, wenn wir auch zwischen den Zeilen lesen, gibt uns der Bericht eines Reisenden in 2 Teilen: Bericht aus Otjivero http://markus-lobis.blog.de/2008/07/18/bericht-aus-otjivero-teil-i-in-the-mi ddl-4466927/ http://markus-lobis.blog.de/2008/07/19/bericht-aus-otjivero-teil-ii-am-15-je den-4471172/ Die Gründe der Armut der afrikanischen Bevölkerung sind die kolonialen Strukturen, und hier vor allem der geraubte Landbesitz, die die Deutschen geschaffen haben, um das enteignete Land den Europäern zur Verfügung zu stellen. Jede Person kann sich über den geschichtlichen Verlauf informieren. Selbst Wikipedia reicht hierfür schon aus unter den Stichworten 'Namibia' und 'Herero'. Daß nun auch Attac mit einer öffentlichen Erklärung auf der Basis der Verleugnung der realen Bedingungen nach außen tritt auf dem Niveau aller verleumdenden bürgerlichen Presseinstanzen, ist einfach nur abscheulich und weist auf eine schamlose Ignoranz hin. Es klingt für mich extrem zynisch, wenn in einem Dorf entlang der Straße, eingekesselt in privat angeeignete Ländereien, zu denen die Eingeborenen keinen Zugang mehr haben und mit privaten und staatlichen Gewaltorganen von dessen Nutzung abgehalten werden, ein stiftungsbasiertes Grundeinkommen zu organisieren, um sie ruhig zu stellen und von ihrem notwendigen Kampf für die Enteignung des Landes abzuhalten. Weil das Land bietet alle Bedingungen für die Entfaltung der Natur und sichere Lebensverhältnisse für die Menschen. Wenn nun das Grundeinkommen gedacht wäre, den Menschen die grundlegenden Bedürfnisse zu decken, um sie besser in die Lage zu versetzen, den politischen Kampf dort zu führen, dann wären allerdings die Erklärungen anders zu lesen. Wir können die gleichen Prozesse beobachten in Brasilien, wo das Grundeinkommen die Antwort auf die Bewegung der Landlosen ist. Daß die Europäer nicht geeignet sind, die Bedingungen der Armut aufzulösen, liegt bei derem Lebensstil in diesen Ländern nahe. Daß die SWAPO derart degeneriert sich dem billigen Verkauf anbat und anbietet, ist furchtbar. Wir sollten uns aber leiten lassen von der eindeutigen Solidarität zu den Völkern, die von der freien Gestaltung ihres Lebensräume mit Gewalt getrennt wurden und werden, wie in Namibia und Afrika, Palästina, Australien und auf dem amerikanischen Kontinent. mit Grüßen, Willi Übelherr, Bielefeld -- David Walch Pressesprecher Attac Österreich ----------------------------- Margaretenstraße 166/3/25, A-1050 Wien Tel: +43 (0) 1 544 00 10 Mobil: +43 (0) 650 544 00 10 Fax: +43 (0) 1 544 00 59 presse at attac.at, www.attac.at ----------------------------- *Attac* ist eine internationale Bewegung, die sich für eine demokratische und sozial gerechte Gestaltung der globalen Wirtschaft einsetzt. Einer kleinen Gruppe von GewinnerInnen steht eine große Mehrheit von VerliererInnen gegenüber. Das ist kein Naturgesetz. *Attac* zeigt Entwicklungen auf und bietet Alternativen. Denn Globalisierung braucht Gestaltung. _______________________________________________ Debatte-grundeinkommen Mailingliste JPBerlin - Politischer Provider Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen